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30.03.2021, 20:18

Cael

Der Pfeil schoss in die Richtung, wo ich die verhüllte Gestalt entdeckt hatte und durchbrach den Felsen, hinter dem er Schutz gesucht hatte. Auch ohne neben ihm zu stehen, wusste ich, dass er zu Boden gegangen war und dass der Pfeil tief in seinem Bauch steckte. Entweder jemand aus seiner Gruppe würde ihm zur Hilfe eilen oder er würde verbluten. Langsam. Ich ging ungern den Weg des Tötens, aber wenn ich ausgerechnet in dieser Welt zögerte, würde ich es früher oder später bereuen. Ich musste hart bleiben. Ich musste über Leichen gehen, wenn ich damit die Sicherheit meiner Liebsten gewährleisten konnte.
Aus diesem Grund legte ich bereits den nächsten Pfeil an und drehte mich zur Seite, weil ich dort den Kerl sah, den Roselyn aus seinem Versteck gelockt hatte. Er stolperte im Schnee, als sie ihm hinterherstürzte und auch er kam nicht weit, da mein Pfeil sich zwischen seine Rippen bohrte. Wieder stolperte er, diesmal zum letzten Mal, ehe er reglos im Schnee liegenblieb. Den dritten Feind hatte Ryu mittels seiner Eismagie außer Gefecht gesetzt. >Du kannst zu ihm rüber, ich sorge für Schutz.< sagte ich an meinen besten Freund gewandt.

Imesha

Plötzlich waren es nicht gegnerische Pfeile, die durch die Luft surrten, sondern Caels. Ich hatte erst jetzt gemerkt, dass er aus dem Nichts einen äußerst kunstvollen Bogen herbeigezaubert hatte, mit dem er silberne Pfeile abfeuerte. Zwei Feinde waren schnell erledigt, der dritte erlag Ryus Eismagie. Er hatte ihn nicht getötet, so viel stand fest. Fehlte bloß die vierte Person, bei der sich mir bereits die Nackenhärchen aufrichteten. Anhand der Fäden wusste ich genau, um wen es sich handelte. Die Jäger hatten uns also doch gefunden... schneller als mir lieb war.
>Nicht bewegen!< warnte ich Ryu, bevor er Caels Aufforderung nachging. Ich packte ihn sogar am Arm, damit er an Ort und Stelle blieb, als kurz darauf Kenji erschien. Breit gebaut wie ein Monster und mit einem gewaltigen Hammer in der Hand. Es glich einem Wunder, dass er es bis hierher geschafft hatte. Das hätte ich ihm wirklich nicht zugetraut. Er war kein Typ der langen Reisen. >An eurer Stelle würde ich die Waffen wegstecken, bevor die Situation eskaliert. Am besten ihr verhaltet euch kooperativ und folgt mir zurück in die Stadt.< verkündete er mit seiner tiefen, starken Stimme. >Andernfalls muss ich Gewalt anwenden und das wollt ihr bestimmt nicht. Imesha-chan weiß am besten, dass wir in der Elite unsere Arbeit sehr ernstnehmen und nie mit leeren Händen zurückkehren.<
Ich hasste es, wenn er mich so nannte. Vor aufsteigender Wut ballte ich die Hände zu Fäusten. >Er darf seinen Hammer bloß nicht einsetzen! Mit dem Ding kann er eine Lawine auslösen oder uns mit einer heftigen Druckwelle in die Tiefe befördern. Sein Körper ist so hart wie Stein, da helfen die schärfsten Waffen nicht weiter, wenn er ernst macht.<
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30.03.2021, 20:34

Ryu

Cael traf die anderen Gegnern und ich wollte sofort zu dem vereisten Feind hinübergehen, als Imesha mich aufhielt. In diesem Moment erschien ein andere Gestalt, der mich an einem Bulle erinnerte. Seine Aura war verschleiert, kein Wunder, dass wir ihn nicht sofort aufgespürt hatten. Aber jetzt konnte ich die darunter brodelnde Magie spüren. Imeshas Warnung sagte mir alles, was ich über unsere Feinde wissen musste. Sie wurden von dem Kaiser gesandt und Dieser hier war auch noch ein Jäger. Und es gefiel mir nicht, wie er Imesha bezeichnete. Mein Blick wurde hart wie Stein und ich antwortete Imesha: "Ich kann Steine zum Schmelzen bringen. Das was du von mir schon gesehen hast, ist nur ein kleiner Teil von dem, was in mir schlummert." Ich griff in die Tasche und reichte ihr Egon ohne den Kerl aus den Augen zu lassen: "Er wird dich beschützen und halte dich lieber jetzt von mir fern." Ich trat einen Schritt auf den Hammermann zu, ließ das Gepäck auf dem Boden fallen und ließ die Griffe meiner Waffen erscheinen. Die Klingen erschienen vibrierend, bereit zum Summen gebracht zu werden: "Wir werden dir nicht folgen. Dein Weg endet hier."

Ilea

Mein Herz klopfte jetzt bis zum Hals, als Cael auf unsere Feinde zielsicher schoss und Diese leblos zu Boden fiel. Ich konnte sehen, wie die Seelen die Körpern verließen. Sie blieben nicht am Ort, sondern verschwanden einfach wie Rauch. Eine starke Aura vibrierte in der Luft, als ein weiterer Mann erschien. Ich erkannte sofort, dass er anders als seine Mitstreiter waren. Starke Magie wohnte in diesem mächtigen Körper des Mannes und Ryu trat unerschrocken auf ihn zu. Roselyn erschien neben mir, sie wirkte durchlässiger, als hatte ihr der Kampf ein wenig Energie gekostet. Instinktiv griff ich im Geiste nach unseren Band und ließ meine Energie durch sie fließen. Sie wirkte wieder lebendiger und nickte mir kurz dankend, während sie unablässig den Mann ansah. "Er kommt mir bekannt vor", sagte sie angespannt.


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30.03.2021, 20:56

Cael

Ich steckte meine Waffen weg, als im selben Moment ein weiterer Mann auftauchte. Breit gebaut wie ein Schrank und mit kurz geschorenem Haar. In der Hand hielt er einen eindrucksvollen, großen Hammer, den er wohl problemlos schwingen konnte. Ich hörte, was Imesha sagte und kniff die Augen zusammen, immer noch angespannt vom relativ kurzen Kampf. Die Begleiter des Mannes waren zu nichts mehr zu gebrauchen. Er war allein und trotzdem drohte er uns. Das Gute an Ryus und meinem Geheimnis war, dass er keine Ahnung hatte, mit wem er sich gerade anlegte. Er würde es bereuen unseren Weg gekreuzt zu haben, erst recht, als Ryu bewaffnet vortrat und eine ernste Miene aufsetzte.
Roselyn kehrte unterdessen zu uns zurück. Sie flackerte ein wenig, aber Ilea stärkte sie sogleich mit ihrer Magie. Ich beugte mich vor, nahm sanft ihre Hände und zog sie auf die Beine. >Wir sollten auf Abstand gehen. Es könnte heftig werden.< sagte ich ernst, während ich nach einem geeigneten Versteck Ausschau hielt. Dabei blieb meine Schutzbarriere weiterhin aufrecht. Ich ging kein Risiko ein, solange dieser Kerl eine Gefahr darstellte.

Imesha

Als Ryu mir Egon reichte, sah ich ihn irritiert an, denn ich hatte nicht davon gesprochen, dass er sich allein in den Kampf stürzen sollte. Auch wenn meine Waffen in meinem Zimmer im Palast lagen, konnte ich dennoch kämpfen. Ich kannte Kenjis Kampfstil, wusste, wie er tickte. Dieser lachte nur, als Ryu meinte, sein Weg ende hier. Er hielt sich sogar vor Lachen den Bauch, als hätte er den besten Witz seines Lebens gehört. Dann traf sein Blick mich. >Du haust nicht nur wie ein Feigling ab, sondern lässt auch noch jemand anderes die Arbeit erledigen. Du machst deinem Namen als Sairentohoku keine Ehre, Imesha-chan. Willst du so leichtfertig das Leben dieses naiven Burschen aufs Spiel setzen? Das ist ganz schön fies, selbst für deine Verhältnisse.<
Ich hätte ihn am liebsten angeknurrt und ihn mit meinen Dolchen durchlöchert. Ich war weder ein Feigling noch machte ich mir Gedanken um meinen "Ruf". Diese Zeiten waren vorbei. Und es nervte mich gewaltig, dass er glaubte mich zu kennen. Er wusste absolut nichts über mich! Genauso wie es bei Ryu der Fall war. Er hatte keine Ahnung, mit wem er sich anlegte. Um ehrlich zu sein, wusste ich selbst nicht, zu was Ryu noch fähig war. >Ohne seinen Hammer ist er halb so stark. Bedenke aber, dass die Waffe und er durch einen magischen Bund miteinander verbunden sind. Am besten man schlägt ihm beide Hände ab. Vorausgesetzt du kannst seine steinerne Haut verletzen.< sagte ich an Ryu gerichtet, ehe ich Distanz schaffte und Kenji einen giftigen Blick zuwarf.
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30.03.2021, 21:15

Ryu

Ich neigte leicht mein Kopf zur Seite, um Imesha mein Gehör zu verschaffen und gleichzeitig den Mann nicht aus den Augen zu verlieren: "Ah, diese Art von Bund ist mir nicht fremd." Damit deutete ich ihr an, dass einen solchen Bund auch in unsere Welt existierte und sie sich keine Sorgen um mich machen musste. Ich war auch auf eine magische Weise mit meine Waffen verbunden. Die weitere Information war seine steinerne Haut. Und ich besaß etwas, was alles zerstören konnte, auch eine steinerne Haut. Nämlich das Immerfeuer, das Erben was ich von meinem Vater erhalten hatte. Deswegen sollte Imesha sich nicht in meiner Nähe aufhalten. "Lass uns es schnell hier beenden. Es interessiert mich nicht, was du von dir gibst", wandte ich mich an den Kerl und in nächste Sekunde stand ich hinter ihm. Er riss sein Hammer hoch, um meinen Angriff abzuwehren. Der Aufprall unserer Waffen ließ mein ganzer Körper vibrieren und durch die Luftmagie hielt ich mit der Druckwelle entgegen, die ich bei ihm ausgelöst hatte. Das hier war bloß ein Test, ich wollte wissen wie sich sein Hammer anfühlte. Um uns herum war der Schnee hingegen von unseren Aufprall aufgewühlt. Aber ich wusste, das die Frauen bei Cael in Sicherheit war und deswegen konnte ich mich ganz auf diesem Kampf konzentrieren. Meine linke Waffe begann unheilvoll zu glühen. Das Flammengold wurde intensiver, als wurde dort tatsächlich ein Feuer lodern und in mir regte sich der Drache, als ich nach seiner Macht rief. Der Schnee schmolz unter meine Füße und zischte laut, während die Luft um uns herum heiß wurde.

Ilea

Ich wurde unruhig und dieser Mann machte mir Angst. Ryu schien mit ihm kämpfen zu wollen und besorgt biss ich auf meine Unterlippe. Mein Herz klopfte immer noch viel zu schnell. Cael nahm meine Hände, zog mich auf die Beine und bei seine Worte wurden mein Gesicht noch blasser. Stumm folgte ich ihm, als er einen Versteck fand. Dort schienen wir sicher zu sein und wir hatten dennoch den Blick auf dem Kampfgeschehnis. In dieser kurzer Zeit war Ryu bereits in dem Kampf mit dem Mann verwickelt. Als ihre Waffen sich kreuzten, schoss Schnee in die Höhe und sie standen in eine riesige Schneekuhle. Ryu wirkte vollkommen verändert und als ich blinzelte, konnte ich einen kurzen Augenblick den mächtigen Drachen in seinem Geist sehen. Die Luft bei ihnen begann seltsam zu flirren, als würde die Sonne heiß auf sie scheinen.


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30.03.2021, 21:26

Cael

Ich fand einen guten Platz zum Verstecken und verstärkte die Barriere nur für den Fall, dass uns Gesteinsbrocken um die Ohren flogen. Keine Sekunde später kam auch Imesha dazu, auch wenn sie nicht zufrieden wirkte. Egon saß auf ihrer Schulter und blieb hingegen ruhig. Er wusste immerhin, dass Ryu nichts passieren würde. So wie ich. Mein bester Freund hatte mit jemandem wie Fenrir trainiert, da konnte ihn ein Mann mit einem Hammer nichts anhaben. Trotzdem würde er sich die Zeit für einen Kampf nehmen müssen, wenn wir ihn endgültig loswerden wollten.
Als sie dann aufeinander losgingen, vibrierte der Boden unter uns und die Luft wurde wärmer. Ryus Magie. Ich blieb wachsam, weil ich sichergehen wollte, dass uns kein Erdrutsch in die Tiefen der Berge beförderte. Da hatte Imesha einen guten Punkt angesprochen, da der Hammer durchaus so ein Naturübel hervorrufen konnte. >Es wird alles gut. Ryu erledigt das schon.< beruhigte ich Ilea, denn ich konnte spüren wie angespannt sie war.

Imesha

Mir gefiel es immer noch nicht, dass Ryu sich allein in den Kampf stürzen wollte. Ich war keine Frau, die sich hinter dem Rücken eines Mannes versteckte und ich wäre gern diejenige, die Kenji sehr fest zwischen die Beine trat. Trotzdem sah ich ein, dass es für Proteste keine Zeit gab. Stattdessen gesellte ich mich zu Cael, Ilea und Roselyn, die ein gutes Versteckt hinter einem stabil aussehenden Felsen gefunden hatten. Mit meiner magischen Sicht konnte ich das dichte Feld sehen, die Barriere, die Cael errichtet hatte. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Sie war perfekt. Perfekt bis ins kleinste Detail. Nicht einmal ich wüsste, wo ich mit der Suche nach einer Schwachstelle beginnen sollte. Das allein gab mir Grund relativ entspannt zu bleiben, auch wenn die Vibrationen im Boden besorgniserregend waren.
Ich spähte am Felsen vorbei zum Kampf und beobachtete die Männer, besonders Ryu, da ich ihn nie richtig kämpfen gesehen hatte. Im Kampf zeigte man meist sein wahres Gesicht und ich wollte seines sehen.
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1 326

30.03.2021, 21:51

Ryu

Der nächste Angriff kam von ihm und ich wich ihm geschickt aus, dabei folgte ihm eine weitere Druckwelle. Ich verstärkte die Luft um mich herum, ließ sie wie eine zweite Haut werden und nutzte ihre Kraft um mich der Druckwelle entgegenzustellen, während sie alles in meiner Nähe fortriss. Noch hatte meine Waffe nicht die Hitze erreicht, die ich haben wollte. Ich wollte einen sauberen, endgültigen Schnitt und dafür musste ich jede Menge Drachenmagie in meinem Körper zu einem Kern sammeln. Mittlerweile war der Schnee weggeschmolzen, sodass das Wasser bei jedem Schritt aufspritzte. Der Kerl begann zu grinsen und schlug auf dem Boden ein. Ein tiefer Riss durchzog ihn, kroch zu mir hinüber und ich schoss in die Luft, um nicht von der plötzliche Tiefe verschlungen zu werden. Dann hörte ich ein unheilvolles Geräusch. Eine gewaltige Lawine rollte auf uns zu, die auch meine Freunde überrollen konnte. Während hier brodelnde Hitze herrschte, ließ ich eine Kälte Richtung Lawine entfesseln, die noch nie in Valaris gegeben hatte. Die Lawine verwandelte augenblicklich im ewigen Eis mit einem violetten Farbstich. Eine skurrile Erscheinung. Ich landete leichtfüßig wieder auf dem Boden. Wieder zischte der Boden unter mir und Dampf stieg von meinem Körper. "Was bist du?", knurrte der Kerl. Der Drache in mir öffnete seine Augen: "Dein Ende." Ich ließ die Macht entfesseln und ich tauchte in heiße Magie ein, heißer als das Vulkanfeuer. Alles unter mir begann zu schmelzen und um uns herum ging in Flammen auf. Meine Waffe summte stark in meiner Hand, bereit für den Schlag. Bereit einer meiner mächtigste Gabe freizusetzen. Blitzschnell schoss ich auf meinem Gegner zu, schwang meine linke, glühende Waffe senkrecht und ich entfesselte die Kraft. Ohne Widerstand trennte ich die Hände von seinem Körper und mit der andere Waffe stieß ich in seinem Körper.

Ilea

Aus dem Augenwinkel bewegten sich Caels Worte und ich wusste, dass er mich beruhigen wollte. Dennoch nahm es mir nicht die Anspannung, nicht solange Ryu gesund wieder bei uns war. Aber in diesem Moment wirkte er vollkommen anders, ich sah in ihm das allverschlingendes Feuer, das in ihm loderte. Die feine Härchen richteten sich auf bei der entfesselte Macht und ich verstand langsam, warum Cael noch ruhig blieb. War in ihm auch eine solche überwältigende Macht verborgen? War das, was er mir bereits gezeigt hatte, nur ein kleiner Teil von dem, was noch in ihm steckte? Unter meine Füße konnte ich den Boden vibrieren spüren und die Luft wirkte nun, als würde sie selbst schmelzen. Ich griff nach der Hand von Imesha, um mich ein wenig zu beruhigen. Ich wollte Cael bei seiner Konzentration die Barriere aufrecht zu halten nicht stören. "Bei alles, was heilig ist. Ich bin mir sicher, so etwas habe ich noch nie gesehen. Das hier ist die höchste Kunst der Magie! Er ist selbst die Magie!", stieß Roselyn hervor.


1 327

30.03.2021, 22:06

Cael

Hätte Ryu nicht rechtzeitig seine Eismagie eingesetzt, hätte ich die Lawine mit meiner Barriere aufhalten müssen. Gut, dass er noch mitdachte und wir somit weiter hinterm Felsen in Sicherheit blieben. Das gelegentliche Beben bereitete mir zwar nach wie vor Sorgen, aber solange sich kein Riss bis zu uns zog, war alles gut. Ich richtete mich auf, um über den Rand des Felsens hinweg das Spektakel mitzuerleben, das mein bester Freund uns bot. Seit wir in Valaris waren, hatten wir unsere Magie selten benutzt und wenn, dann nur in kleinen Maßen. Das hier hingegen, all die Hitze, das Feuer, das violett schimmernde Eis und die erhitzte Luft gehörte zu Ryus wahrem Wesen. Der Drache in ihm bedeutete das Ende für den Jäger. Er verlor zuerst seine Hände, dann sein Leben. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Roselyn selbst war ganz erstaunt. Sie sprach das aus, was die beiden anderen Frauen bestimmt auch dachten.

Imesha

In meinem Leben hatte ich gegen viele Feinde gekämpft: Rebellen, Magi und die gefährlichsten Yokai. Doch keiner von ihnen hatte dermaßen viel Energie in sich getragen wie Ryu. Mit seiner Magie war er in der Lage sein Umfeld komplett zu verändern. Aus einer schneebedeckten Landschaft wurde ein flammendes Feld und ein Blutbad für Kenji. Hinter ihm glitzerte währenddessen eine Mauer aus Eis in einem violetten Farbton. Er hatte nicht nur Kenji in weniger als fünf Minuten getötet, nein, er hatte sogar eine Lawine aufgehalten. Einfach so. Ohne großen Aufwand. Dabei hatte er nicht mal seine wahre Gestalt angenommen.
Ich erschauderte bei dem tödlichen Anblick, den Ryu bot und sah auf Ileas Hand hinab, die nach meiner gegriffen hatte. Sanft drückte ich sie. Mir war ihre Sorge nicht entgangen. Ich selbst hatte mir mehr um uns als um Ryu Sorgen gemacht. Irgendwie hatte ich gewusst, dass er diesen Kampf gewinnen würde. Manchen Leuten sah man den sicheren Sieg einfach an. >Es ist vorbei.< sagte ich leise, während ich realisierte, dass der Kreis der Elite kleiner geworden war. Wie würde Kaiser Oda auf Kenjis Tod reagieren? Wie würden die anderen reagieren? Und wusste Ruko, dass ich noch am Leben war?
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30.03.2021, 22:22

Ryu

Der Mann zerfiel zu Asche, als die Hitze durch seinem Körper fraß und ich atmete schwer aus. Es lag nicht daran, dass ich meine Macht entfesselt hatte, sondern dass ich wieder töten musste. Ich würde mich nicht daran gewöhnen und ich wollte mich auch nicht daran gewöhnen. Aber ich wusste, dass man anders nicht in Valaris überleben konnte, wenn ein Kaiserreich hinter Einem her war. Ich drängte meine Magie zurück und ließ meine Waffen verschwinden. Meine Kleider sahen jetzt spärlich aus und bedeckten gerade noch mein Unterleib. Die Kleiderstoffen von Valaris waren gewöhnlich, da wurde kein Magie hinein gewoben, um widerstandsfähiger zu sein. Und mein Körper war im Kampf zu heiß geworden. Ich ging zum Gepäck, nachdem ich aufmerksam die Umgebung studiert hatte und warf einen Blick zu der Gruppe: "Ich gehe mich schnell umziehen." Mit den Worten verschwand ich hinter einem Felsen und in diesem Moment spürte ich wie sich mein Tattoo zusammenzog, als erwachte er zum Leben. Ich konnte deutlich den Drachen in mir fühlen. Ich lehnte mich kurz am Felsen und schloss einen Moment die Augen. Die Macht zu entfesseln, war unglaublich belebend gewesen, aber ich wusste, dass ich niemals die Kontrolle verlieren durfte.

Ilea

Plötzlich war der Kampf vorbei, wie er begonnen hatte und stumm sah ich zu, wie der Gegner zu Asche zerfiel. Ich konnte all die Eindrücke noch gar nicht verarbeiten. Da war die Lawine, die plötzlich zu glänzendes Eis erstarrte und da war der Boden, dessen Steinoberfläche geschmolzen wirkte. Ryu holte Kleider aus seinem Gepäck, denn er war noch kaum bekleidet und verschwand hinter einem Felsen. Mit großen Augen starrte ich Cael an, während ich Imesha wieder losließ. Wie hatten die Männer geschafft, eine solche mächtige Magie monatelang zu verbergen und dann auch noch in der Kaiserstadt? Aber dann dachte ich daran, dass wir gefunden wurden und obwohl ich es nicht wollte, begann mein Körper wieder zu zittern. Was, wenn noch mehr Jäger kamen? Was, wenn es noch viel Schlimmeres auf uns wartete, das selbst Cael und Ryu bezwingen konnte? Ich war noch nicht stark genug, um ansatzweise kämpfen zu können.


1 329

30.03.2021, 22:38

Cael

Es überraschte mich nicht, dass Ryu kaum bekleidet war. Nach all der Hitze wunderte es mich eher, dass er überhaupt noch einen Fetzen Kleidung am Leib trug. Ich nickte ihm kurz zu, als er beschloss sich wo anders umzuziehen. Sicherlich brauchte er auch einen Moment für sich allein, denn auch wenn dieser Kampf gezwungenermaßen stattfinden musste, war es keine schöne Sache Leben auf dem Gewissen zu haben. Zwei hatte ich heute getötet. Zwei zu viel. Ich stieß einen schweren Seufzer aus, packte mein Hab und Gut wieder zusammen und sah dann die Frauen abwechselnd an. Roselyn wirkte nach wie vor fasziniert von der Magie, die Ryu entfesselt hatte, Imesha eher nachdenklich und Ilea... Sie zitterte. Ohne etwas zu sagen, zog ich sie in meine Arme und küsste sie auf den Scheitel. Es musste beängstigend sein nicht zu wissen, welche Gefahren hinter der nächsten Ecke lauerten. Bestimmt war das ihre jetzige Sorge, nachdem man uns mitten in den Bergen gefunden und angegriffen hatte. Ich selbst fragte mich, wie es dazu kommen konnte, obwohl wir so gut aufgepasst hatten.

Imesha

Die Kleidung von Ryu war fast vollständig abgebrannt. Es war nicht das erste Mal, dass ich ihn knapp bekleidet sah, immerhin hatte ich in derselben Quelle wie er gebadet. Trotzdem spürte ich Hitze in meine Wangen steigen, als er uns den Rücken zukehrte, nachdem er sich seine Sachen geschnappt hatte, um sich anderswo umzuziehen. Gut, dass er überhaupt noch Wechselkleidung dabei hatte. Von Kenji war hingegen nichts übrig geblieben. Nicht mal ein kleiner Fetzen. Er war zu Asche zerfallen. Ein Nichts im Wind, der nun wieder über das Land fegte. Die Flammen waren ebenfalls verschwunden.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Cael Ilea umarmte, um ihr wahrscheinlich ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Sie war einen Anblick wie diesen nicht gewohnt, ich allerdings schon. Nur das Ausmaß hatte mich unerwartet in den Bann gezogen. Diese Mischung aus tödlicher Präzision und energiegeladener Macht. Anders als beim Kaiser, der nur Finsternis in sich trug, hatte Ryu eine andere Form von Macht demonstriert. Wäre ich bis jetzt nicht von ihm fasziniert gewesen, war ich es fortan umso mehr.
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30.03.2021, 22:56

Ryu

Nach einem weiteren tiefen Atemzug zog ich mich endlich an, auch wenn die Kälte gerade meinem erhitzten Körper gut tat. Der Drache in mir hörte sich auf zu regen und rollte sich zusammen. Jedenfalls stellte ich es mir so bildlich vor. Ich kam aus dem Felsen hervor und ging zu den Anderen hinüber. "Geht es euch soweit gut?", fragte ich meine Freunde und mein Blick blieb an Imesha hängen. Wie gerne würde ich sie jetzt umarmen, wie Cael es bei Ilea tat. Ich sehnte mich nach ihrer Wärme. Ich trat ein Schritt auf sie zu: "Bist du mir böse, dass ich dich einfach weggeschickt und den Kampf an mich gerissen habe? Ich weiß, dass du unglaublich stark bist und auch eine fähige Kämpferin bist, daran werde ich niemals zweifeln. Aber ich möchte dein Beschützer sein, selbst wenn du keinen Beschützer brauchst."

Ilea

Sofort schmiegte ich mich an seinem warmen Körper, als Cael mich in seine Arme zog und tief atmete ich seinen Duft ein, der mich jedes Mal beruhigen konnte. Die Gedanken tobten immer noch wild in meinem Kopf herum, aber ich war mit ihnen nicht mehr alleine. Jedes Mal, wenn Cael mich in die Arme nahm, glaubte ich, dass wir mit der Welt aufnehmen konnte, egal wie schwer man unser Leben macht. Ich schloss meine Augen und fühlte mich endlich wieder sicher. Ich wusste, dass er niemals zulassen würde, dass mir etwas zustieß. Dann schloss ich auch die Arme um Cael, als ich daran dachte, was er vorhin tun musste, um uns zu beschützen. Er hatte Menschen töten müssen und ich war mir sicher, dass es ihn mitnahm, auch wenn er es nicht offen zeigte. Ein Leben nehmen zu müssen, war immer furchtbar. Auf meine Art wollte ich ihm Trost spenden.


1 331

30.03.2021, 23:15

Cael

Mit der Hand streichelte ich Ileas Rücken in besänftigenden Bewegungen und küsste sie nochmal auf den Kopf. Sie war nicht mehr so verkrampft wie zuvor. In meinen Armen schien sie sich zu entspannen und legte dann auch ihre Arme um mich. Mir gefiel das. Damit nahm sie mir etwas vom Druck, den ich in der Brust spürte, mit dem ich mich aber nicht näher befassen wollte. Noch nicht jedenfalls. Ryu kam daraufhin zu uns zurück und ich nickte als Antwort auf seine Frage. Uns ging es soweit gut. Der Feind war erledigt. Wir hatten unsere Ruhe zurück. Vorerst. Wer wusste schon, ob sich nicht die nächsten Krieger bereits auf den Weg gemacht hatten... Aber auch darüber wollte ich mir gerade keine Gedanken machen. Ilea zu umarmen reichte mir völlig aus.

Imesha

Ryu war wieder er selbst, als er zurückkam. Die starke Magie hatte sich in ihn zurückgezogen und man würde nie ahnen, wie viel davon in ihm schlummerte. Ich konnte es immer noch kaum fassen, wie komplex dieser Magi wirklich war. Und aufmerksam. Dass er glaubte, ich wäre ihm böse, weil er allein in den Kampf gezogen war, zeigte, dass er mir auf Augenhöhe begegnete. Obwohl ich nach diesem Kampf bezweifelte, es je mit ihm aufnehmen zu können, wusste ich es zu schätzen, dass er in mir keine Frau sah, die man beschützen musste. Er wollte es bloß gerne tun. Das war ein gewaltiger Unterschied. Einer, der mich von innen heraus wärmte und bei dem mein Herz unbeholfen flatterte.
Ich griff nach einer Strähne meines Haares, zwirbelte sie zwischen den Fingern und zuckte zum Schein gleichgültig mit der Schulter. >Mir fehlen die Waffen für einen Kampf. Mit mir hätte es dadurch länger gedauert Kenji zu besiegen. Du hast ihn schnell aus dem Weg geschafft, das ist das Wichtigste.<
Dann wanderte mein Blick zu der Stelle, wo Ryu einen Mann in Eis gesperrt hatte. >Bleibt nur der Kerl übrig, den du am Leben gelassen hast. Ich vermute, um ihn zu verhören, auch wenn ich mir denken kann, wer ihn geschickt hat und mit welchem Ziel.<
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1 332

30.03.2021, 23:26

Ryu

Erleichterung durchflutete mich und ich fand in diesem Moment unglaublich süß, wie sie ihr Haar um ihr Finger wickelte. Ich dachte nicht darüber nach, wie schnell ich in ihrer Gegenwart es verdrängen konnte, dass ich soeben einen Menschen getötet hatte. Und zum Teil war es auch ein Schutzmechanismus, damit der Überlebensinstinkt funktionierte. "Ich kann mir es auch denken, dennoch sollten wir sichergehen, dass uns nichts entgeht. Und....", ich atmete kurz ein und wieder aus: "Vielleicht solltest du den Verhör übernehmen. Ich habe sowas nie gemacht und du weiß bestimmt, wie man die Schwachpunkte treffen kann."

Ilea

Auch Cael schien sich ein wenig zu entspannen und das zeigte mir, dass mein Gefühl richtig gelegen hatte. Ich neigte den Kopf nach hinten, um ihn anzusehen: "Was ist mit Ivoli? Geht es ihm gut? Kannst du ihn spüren?" Ich machte mir Sorgen um seinen Gefährten. Vielleicht hatte der Kaiser auch eine Miko in seinem Kreis, wenn er Magis als Jäger hatte. Bei den Gedanken erschauderte ich und schmiegte wieder enger an Caels Körper. Daran mochte ich gar nicht denken. "Wir sollten gleich weiterziehen, es wird langsam dunkel und zum Unterschlupf ist noch ein kleines Stück. Zum Glück waren sie da nicht in der Nähe", erwähnte Roselyn.


1 333

30.03.2021, 23:40

Cael

Als Ilea nach meinem Gefährten fragte, schloss ich meine Augen und zapfte die Verbindung zwischen uns an. Es dauerte nicht lange, da bekam ich eine Antwort von ihm. Er war immer noch unterwegs. Ihm war nichts passiert. Den höheren Mächten sei Dank. Durch all die Aufregung war mir völlig entgangen, dass Ivoli allein unterwegs gewesen war. >Ihm geht es gut, er ist noch auf der Suche nach Hinweisen.< beruhigte ich Ilea und sah zu Roselyn, die einen wichtigen Punkt ansprach. Wir mussten wirklich schnell weiter, wenn wir nicht in finsterer Nacht wandern wollten.

Imesha

Da dachte er dasselbe wie ein Jäger es tun würde. Obwohl es klar auf der Hand lag, warum ausgerechnet Kenji aufgetaucht war, mussten wir so viel wie möglich herausfinden. Irgendwelche zukünftigen Pläne, von denen wir wissen sollten. Zu unserer Sicherheit. >Kein Problem, ich erledige das.< erwiderte ich ernst, als Ryu zugab niemanden gefoltert zu haben. Das hätte mich bei ihm auch stark gewundert. Alle aus der Gruppe waren reinen Herzens. Die Einzige, die viel getötet und schlimme Dinge getan hatte, war ich. Dieser Gedanke trübte sofort meine Stimmung und führte mir erneut vor Augen wie verkorkst ich letzten Endes doch war, aber ich ließ es mir nicht anmerken. Stattdessen griff ich mit neutraler Miene nach meiner Tasche, um daraus ein Messer hervorzuholen. >Du kannst ihn aus dem Eis befreien.< sagte ich noch zu Ryu, als ich mich bereits auf den Weg zum verhüllten Kämpfer machte.
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1 334

30.03.2021, 23:54

Ryu

Ich hätte sie niemals darum gebeten auf diese Art Informationen zu beschaffen, wenn es einen anderen Weg gäbe und ich hoffte, dass wusste sie. Vor allem, dass sie jederzeit Nein sagen konnte. "Sag mir Bescheid, wenn du mich brauchst", sagte ich ihr noch, bevor sie sich auf dem Weg zum vereisten Mann machte. Ich wusste nicht, ob Imesha mich dabei haben wollte oder nicht. Ich wollte ihr diese Entscheidung überlassen. Mit einem einzigen Fingerschnipsen ließ ich das Eis auftauchen und blieb zumindest in Imeshas Nähe für den Fall, wenn sie mich brauchte.

Ilea

Erleichtert atmete ich aus, Ivoli ging es gut. Es hätte mir das Herz gebrochen, wenn dem süßen Kerlchen etwas zugestoßen wäre. Mein Blick wanderte hinüber zu Imesha, die entschlossen zu dem aufgetauten Mann ging. Etwas in mir sagte, dass gleich etwas passieren würde, was ich lieber nicht sehen wollte. Ryu war in ihrer Nähe und schien aus der Ferne auf sie aufzupassen. Ich wandte mich wieder von ihnen ab und lehnte mein Kopf an Caels Schulter. "Gib mir bitte ein Zeichen, wenn....wenn es vorbei ist. Ich...ich glaube ich kann das nicht sehen, was gleich geschehen wird", gestand ich ihm: "Der Kampf von vorhin war furchtbar genug."

Gehe offline, gute Nacht :)


1 335

31.03.2021, 00:06

Gute Nacht *_*

Cael

Jetzt sah auch ich, dass die anderen nicht aufbruchsbereit waren, sondern eine andere Sache zu erledigen hatten. Ich musste nicht fragen, um zu wissen, warum Imesha ein Messer in der Hand hielt und warum Ryu sich in ihrer Nähe befand. Einen Feind hatten wir uns aufgespart. Für Informationen. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie Imesha in diesen Dingen vorging. Diese Art von Kampf führte ich nicht. Niemals. Obwohl ich Folter für etwas Unmenschliches hielt, schaffte ich es nicht Imesha in diese Kategorie zu packen. Sie hatte ein anderes Leben als wir geführt. Ich konnte sie schwer dafür verurteilen. >Ist gut, ich gebe dir Bescheid.< sagte ich zu Ilea und hielt sie weiterhin fest im Arm. Nicht einmal ich wollte hinschauen, aber ich war mir sicher, dass ich gleich etwas hören würde. Leider.

Imesha

Mit düsterer Miene trat ich auf den Mann zu, der halb erfroren am Boden lag. Er zitterte am ganzen Körper, trotzdem zuckte er nicht zurück, als ich meinen Fuß auf seine Brust drückte, damit er keine Anstalten machte aufzustehen. Sein Gesicht war bis auf seine Augenpartie verhüllt. Passend für seine Arbeit als Assassine. Dunkle, braune Augen blickten mir kalt entgegen. Er fürchtete nicht den Tod. Damit erinnerte er mich an den letzten Mann, dem ich ein paar Antworten entlockt hatte.
Ohne zu zögern, rammte ich ihm das Messer in den Oberschenkel und drehte die Klinge in seinem Fleisch herum, bis er zu brüllen anfing. Egal wie hart die Ausbildung zum Assassine war und welche Schmerzen man zu erdulden lernte... Es gab Schmerzen, die ließen sich schwer abschalten. Wie diese, die ich ihm zufügte. Dabei stellte ich keine einzige Frage. Erst würde ich ihn quälen, bis ihm schwindelig wurde und dann kamen die Fragen.
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1 336

31.03.2021, 17:19

Ryu

Ich schaute nicht weg, als Imesha mit dem Verhör begann. Ich wollte mit ihr die Last tragen, immerhin war das hier meine Verantwortung, weil ich sie darum gebeten hatte und es wäre feige von mir sie in dieser Situation allein zu lassen, ganz gleich ob sie schon früher solche Art von Verhör durchgeführt hatte. Diese unbarmherzige und in die grausam gehende Seite kannte ich noch nicht von ihr, dennoch würde sich nichts an unserem Verhältnis verändern. In Valaris verschwammen die Grenzen und für das nackte Überleben war man manchmal zu Dingen gezwungen, die man niemals tun wollte. Valaris war ein grausamer Ort. Ich ballte meine Hände zu Fäuste und sah zu wie die Frau meines Lebens einen Mann quälen musste, damit wir der verdammte Hölle entkamen.

Ilea

In solchen Momenten war ich froh, dass ich nicht hören konnte und vielleicht war es von mir feige, dass ich es alles ausblenden wollte. Aber ich konnte einfach nicht zusehen auf welche Art die Informationen beschaffen wurde. Ich war nicht naiv, ich wusste wie es in dieser dunkle Welt zuging. Ich hatte genug Schauergeschichten gehört. Mein Herz litt nicht für unseren Feind, denn er hätte uns getötet, was sich natürlich nicht entschuldigte ihm Schmerzen zu breiten. Mein Herz litt aus einem anderen Grund. Es litt für Imesha, weil sie wieder in die Rolle der ungnädige Jägerin schlüpfen musste und dabei ihre Menschlichkeit von ihrer Haut abstreifen muss. Ich wollte nicht wissen, wie oft sie solche Dinge von dem Kaiser tun musste, aber ich war mir sicher, dass es einer ihrer Albträume war.


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31.03.2021, 23:17

Imesha

In Situationen wie diesen war ich nicht wirklich anwesend. Ich ließ eine andere Imesha handeln. Wie bei meinen abendlichen Besuchen beim Kaiser. Ich nahm alles wahr und gleichzeitig glaubte ich in einem sehr schlechten Traum festzustecken, in dem ich die Böse spielen musste. Das Blut an meinen Händen war nicht echt. Die Wunden, die ich diesem Mann zufügte, waren nur brutale Fantasie. Dass ich ihn am Hals packte und die Spitze des Messers in die dünne Haut bohrte ohne eine lebensgefährliche Stelle zu treffen, das passierte in einer anderen Wirklichkeit. Nur die Antworten, seine geröchelten Worte, waren echt. Es waren zwar nicht viele Worte, aber die Namen, die fielen, reichten mir.
Mit einer gezielten Bewegung durchtrennte ich die Halsschlagader und ließ ihn an seinem Blut ersticken. Einen anderen Tod hatte er sowieso nicht verdient. Wären wir in seine Fänge geraten, hätte er uns geradewegs zurück in die Hölle gebracht. Zurück zum Kaiser. Ein Albtraum, den ich nie wieder durchleben wollte. Emotionslos reinigte ich das Messer sowie meine Hände im sauberen Schnee und wunderte mich, dass mir nach wie vor warm war. Vielleicht lag es an Ryus Magie, die noch zu wirken schien. Denn nach dieser Aktion hätte mir eiskalt sein müssen. Wie alle anderen Male zuvor auch. Ich erhob mich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, straffte die Schultern und erstarrte, als ich geradewegs in Ryus Gesicht blickte. Mir war offenbar entgangen, dass er dort gestanden und mir zugesehen hatte. Wieso tat er das? Wieso wollte er diesen Teil von mir sehen, von dem ich mich selbst jedes Mal abwandte? Ich sah ihn nicht weiter an, sondern an ihm vorbei in die Leere des Horizonts. >Kaiser Oda weiß, dass wir alle zusammen unterwegs sind. Er hat nicht nur Kenji losgeschickt. Er wird wissen, dass er getötet wurde. Es war Magie, die uns verraten hat. Dunkle Magie.<
Der Griff um das Messer wurde fester. >Auch wenn der Assassine es nicht wusste, so bin ich mir absolut sicher, dass er auf Kosten magischer Wesen diese dunkle Magie gewirkt hat. Das tut er nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal. Auf diese Weise wird er uns immer finden können. Wir müssen nur schneller sein. Jederzeit bereit für einen weiteren Kampf.<

Cael

Diese Schreie, das Gebrüll... Ich würde es nie wieder aus meinem Gedächtnis löschen können. Diese Erfahrung prägte sich ein wie ein Brandmal. Wie Imesha es schaffte jemanden zu foltern, ohne bereits beim ersten qualvollen Aufschrei aufzuhören, ging über mein Verständnis hinaus. Ich konnte mir die Welt in ihrem Kopf einfach nicht vorstellen. Umso mehr überraschte es mich zu welch freundlichen Gefühlen und Gesten sie fähig war. Von ihrer Selbstlosigkeit mal ganz abgesehen. Es tat mir aufrichtig leid, dass sie sich irgendwie verantwortlich fühlte diese unmenschliche Tat auszuführen, um uns einen Vorteil zu verschaffen. Nicht einmal ein Danke wäre angebracht. Eher eine Entschuldigung. Niemand sollte so etwas tun müssen.
Trotzdem zog es Imesha durch, bis ich nichts mehr hörte. Die folgende Stille war mir nie zuvor so deutlich aufgefallen. Ich atmete schwer aus, als hätte ich die ganze Zeit die Luft angehalten und lockerte daraufhin meine Umarmung, damit Ilea wusste, dass die Folter vorbei war. Dann drehte ich mich halb zu meinem besten Freund und Imesha. Sie erwähnte dunkle Magie und das war alles, was ich wissen musste, um unsere beschissene Lage zu begreifen. Verdammt!
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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01.04.2021, 19:14

Ryu

Der Schnee färbte sich rot und einen Augenblick lang starrte ich auf den leblosen Mann, der gegen seine Qual verloren hatte. Wir kannten jetzt die Antwort und ich hatte das Gefühl, dass ich uns an den Teufel verkauft hatte. Diese unaussprechliche Bilder würden mich in Träume verfolgen und ich würde mit dieser Schuld leben müssen. Imeshas Blick, der an mir vorbei glitt, ging mir unter die Haut und mein Herz hörte einen Moment auf zu schlagen. Ich wollte nicht, dass wieder zwischen uns eine Mauer gab. Ich wollte nicht, dass sie verschwand. In wenige Schritte war ich bei Imesha und zog sie in meine Arme. In diesem Moment war mir der Kaiser, die dunkle Magie und auf welche Weise er an sie kam egal. Darum würde ich später mir den Kopf zerbrechen. "Du bist nicht alleine, ich trage mit dir diese Last", flüsterte ich rau und meine Umarmung wurde ein wenig fester: "Bitte bleib bei mir."

Ilea

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an bis Caels Arme um meinem Körper lockerer wurde und ich wusste, was es zu bedeuten hatte. Dennoch wagte ich nicht den Kopf zu heben. Ich hatte Angst davor was ich sehen könnte und was es mit Imesha gemacht hatte. Ich bemerkte die Anspannung, die von Cael kam und instinktiv wusste ich, dass es keine gute Neuigkeiten gab. Ich schluckte und hob langsam dem Kopf an. Sah in seinem Gesicht. Die Augen strahlten nicht mehr in diesem Himmelblau, sondern waren dunkler geworden, als wären die Wolken gekommen. Dann glitt mein Blick an Cael vorbei und ein kalter Schauder rann meinem Rücken hinab, als ich den toten Mann in seinem Blut sah. Ich atmete tief ein und versuchte mich nicht von der Erinnerung an Mattweis Hinrichtung überwältigen zu lassen.


1 339

02.04.2021, 00:29

Imesha

Es war mir ein Rätsel wie Ryu es dauernd schaffte mich mit seinen Reaktionen zu überraschen. Er hätte einfach etwas sagen oder gleichgültig mit der Schulter zucken können, stattdessen zog er mich in eine feste Umarmung. So langsam wurde es zur Gewohnheit. Er hatte mich öfters umarmt als irgendjemand sonst auf dieser Welt. Nur Sumire bildete eine Ausnahme. Sie hatte ich fast jeden Tag im Arm gehabt. Jetzt gab es Ryu, der mich immerzu fest umarmte, als wäre ich das kleine Kind, das Zuneigung brauchte. Ein Teil von mir wollte sich sofort dagegen sträuben. Ein noch größerer Teil jedoch sehnte sich danach. Sehr sogar.
Ich spürte wie seine Wärme sich auf mich übertrug. Wie der Druck seiner Arme um mich mir Halt gab. Wie sein Duft mich irgendwie beruhigte. Zwar verstand ich nicht, wieso er glaubte eine Last mit mir teilen zu müssen, weil letzten Endes ich das Messer benutzt hatte, aber er meinte es wohl gut. Er wollte mich nicht damit allein lassen. Das war nett von ihm. Nur reichte das nicht aus, um die Schatten in meinem Kopf zu vertreiben. Es würde immer diese andere Imesha existieren, denn ohne sie würde ich zerbrechen. Wie beim letzten Mal, wo mich diese Menschen dann vorm sicheren Tod bewahrt hatten.
Bei dieser Erinnerung seufzte ich schwer an Ryus Schulter, schloss für einen kleinen Moment die Augen und murmelte: >Es ist dunkel hier, sehr dunkel, aber ich bin noch da. Ich bin da.< Allein das auszusprechen, half mir Ruhe zu finden. Ich war bei Sinnen. Ryu war da. Ilea war da. Cael war da. Sie alle waren noch hier mit mir.

Cael

Eigentlich wäre es mir lieber gewesen Ilea hätte die Leiche nicht gesehen, aber sie schaute nun mal in genau diese Richtung und wirkte wie erwartet zutiefst betroffen. Ich streichelte ihr nochmal über den Rücken - zum Zeichen, dass das Übel erstmal vorüber war und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. Dann wanderte mein Blick zu Ryu, der Imesha fest in den Arm nahm und ihr etwas ins Ohr sagte. In diesem Moment wurde mir so richtig bewusst, wie tief seine Gefühle für sie reichten. Er hatte sie in einem ihrer dunkelsten Momente nicht aus den Augen gelassen und gab sich zudem alle Mühe für sie da zu sein. Er gab ihr einen Menschen, auf den sie sich verlassen konnte und ich glaubte zu erkennen, dass Imesha bereitwillig diese Hilfe annahm. Ihre Körperhaltung wirkte zumindest entspannter als wenige Sekunden zuvor und auch wenn ich kein Wort von dem verstand, was sie sich gegenseitig ins Ohr flüsterten, beruhigte es mich zu sehen, dass diese Vertrautheit zwischen ihnen bestand.
>Ist dir noch warm?< fragte ich Ilea und umfasste dabei ihr hübsches Gesicht. Ihre Nasenspitze und die Wangen waren noch von der Kälte leicht gerötet. Ich wollte sichergehen, dass der Zauber noch wirkte und sie mir nicht nicht Ort und Stelle erfror.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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02.04.2021, 14:18

Ryu

Bei ihrer Antwort atmete ich tief aus und erwiderte leise: "Und ich bin bei dir, auch in deiner Dunkelheit." Ich fürchtete mich nicht vor ihre Schatten und ich würde mich deswegen auch niemals von ihr abwenden. Ich wollte ihr in jeder Situation beistehen, sie sollte wissen, dass sie nicht mehr alleine war. Auch nicht in der dunkelste Stunde. Ich spürte den unbändigen Wunsch Imesha vor allem beschützen zu wollen, Licht in ihre Welt zu bringen und die Schatte zu vertreiben. Aber ich wusste, dass in diesem Moment die Schatten nicht verschwinden würden und das einzige was ich tun konnte, war für Imesha da zu sein. Und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht ganz verlor. Ich schloss meine Augen, als ich mein Gesicht in ihr Haar vergrub. Der Geruch von Schnee, Erde und Blut übertönte beinahe den zarten Blumenduft, aber ich konnte ihn noch immer wahrnehmen. Mein Herz klopfte schmerzhaft gegen den Brustkorb, denn es hasste, dass sie litt. "Darf ich dich auf meinem Rücken zu unseren neuen Unterschlupf tragen? Damit du dich ausruhen kannst", fragte ich sie leise. Sie musste vollkommen emotional erschöpft sein und ich wollte nicht, dass sie sich auch noch körperlich verausgabte, wenn es nicht sein musste.

Ilea

Caels Hand auf meinem Rücken half mir mich nicht in meine eigene, alte Erinnerungen zu verlieren und ich konzentrierte mich auf das Jetzt. Tief atmete ich ein und dann spürte ich die wärme Hände auf meinem Gesicht. Ich sah nicht mehr den toten Mann und das Blut im Schnee, sondern das Himmelblau von Caels Augen. Trotz der furchtbare Situation spürte ich die Wärme in meinem Brustkorb, als er sich nach meinem Wohlbefinden fragte. "Mein Körper ist noch warm, mir ist nur anders kalt", antwortete ich ihm ehrlich und mein Blick würde traurig: "Ich wünschte ihr hätte all die Dinge nicht tun müssen, was eben geschehen ist." Jetzt lag meine Hand auch auf seine Wange und sanft strich mein Daumen über die warme Haut: "Es tut mir leid, was ihr auf euch nehmen musst." "Und mir tut es leid, dass ich euch gleich drängen muss. Aber wir sollten wirklich aufbrechen, es wird dunkel und ihr habt noch einen kleinen steilen Weg vor euch", meldete sich Roselyn zu Wort und wirkte bekümmert.