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1 401

21.04.2021, 20:26

Gute Nacht *_*

Cael

Als es losging, drückte ich mich mit den Füßen vom harten Schnee ab und ließ kribbelnde Magie in jeden Winkel meines Körpers fließen. Dadurch beschleunigte ich sowohl meinen Gang als auch die Weite meiner Sprünge. Zu meiner Überraschung folgten wir nicht dem schmalen Pfad, den wir heute gewählt hätten, sondern eilten den Weg zurück, aus dem wir gestern gekommen waren. Allerdings schienen wir bei dem ganzen eisigen Nebel eine fast unscheinbare Abzweigung verpasst zu haben, die durch einen breiten Spalt zwischen unterschiedlichen Felsformationen führte. Hier wehte der Wind nicht so stark, aber das änderte sich, als wir offenes Gelände erreichten. Helles Weiß, das beinahe in den Augen brannte.
Der Wolf war ziemlich schnell unterwegs, seine Pfoten tauchten lautlos in den Schnee hinein und wirbelten ihn in großen Schüben auf. Ich rannte links von ihm auf seiner Höhe und kam relativ gut mit, auch wenn ich schwer einschätzen konnte, wie tief der Schnee an einigen Stellen war. Wenigstens musste ich nicht auf Glatteis rennen, das hätte mich mehr Mühe und Konzentration gekostet. Ryu hingegen hatte es am leichtesten. Ausgestattet mit Flügeln konnte er problemlos der Route folgen und dabei alles gut im Blick behalten.

Imesha

Wie Ilea hielt auch ich mich anfangs sehr fest am dichten Fell, bis ich mich an den wilden Ritt gewöhnte und ein Gefühl dafür bekam, wie ich meinen Körper neigen musste, um nicht völlig verkrampft dazusitzen. Ich wollte das hier genießen. So gut wie möglich. Trotz des eisigen Windes, der uns ins Gesicht peitschte. Das gehörte zur schneebedeckten Landschaft dazu, die sich vor unseren Augen auftat und die mir regelrecht den Atem raubte. Ein endloser Teppich aus glattem Weiß erstreckte sich vor uns. Von hier aus konnte man nicht erahnen, was am Ende dieses Gebiets auf uns wartete. Ein steiler Abstieg? Eine Schlucht? Ein gewundener Weg zur nächsten Gebirgskette?
Ich richtete den Blick kurz nach oben, wo Ryu dicht über unseren Köpfen flog und dabei wirkte, als würde er das jeden Tag tun. Wie hatte er geschafft all die Zeit diese Seite von ihm so gut zu verstecken? Fühlte es sich für ihn jetzt befreiend an? Genoss er den Flug? Wäre ich an seiner Stelle, hätte ich die Wolken gegrüßt. Mit den Händen voraus wäre ich durch sie hindurchgeflogen. Ich wollte nämlich wissen, ob sie so weich waren wie sie aussahen.
Etwas länger betrachtete ich dann seine prächtigen Flügel, die kräftig und ruhig zugleich schlugen. Es schien ihm keine Probleme zu bereiten den Kurs zu halten und auch Cael war erstaunlich schnell unterwegs. Unmenschlich schnell. Er rutschte weder aus noch sackte er zu tief in den Schnee hinein, was ihn ins Stolpern bringen könnte. Stattdessen rannte er mit entspannter Miene neben uns her. Die beiden Männer steckten wirklich voller Überraschungen.
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1 402

22.04.2021, 19:12

Ryu

Ich spürte ihren Blick und meine Augen glitten zu Imesha, die scheinbar sich nicht von den Anblick meiner Flügel abwenden konnte. Mein Mundwinkel zuckte kurz und ich machte eine schnelle Drehung um mein eigener Körper, ehe ich ihr kurz zuzwinkerte. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, es wäre peinlich wenn ich wegen Unachtsamkeit gegen einem Felsen fliegen würde. Aber das Gelände, den wir überquerten, war fast eine freie Fläche von einem strahlendes Weiß. Man konnte nicht das Ende erkennen. Ich sog die scharfe Luft ein und schmeckte das Eis auf meiner Zunge. Der Sturm kam näher, langsam, aber ich konnte die Schwingung nun deutlicher spüren.

Ilea

Ich gewöhnte mich an die Geschwindigkeit und meine Augen tränten nicht mehr doll im kalten Wind, sodass ich einigermaßen was erkennen konnte ohne das sich gleich zu etwas Weißlichen verschwamm. Atemlos blieb mein Blick an Ryu hängen und erst jetzt wurde mir seine Flügel wirklich bewusst. Ich hatte es vollkommen verdrängt. Aber jetzt hatte ich nur noch mehr Fragen. Gab es aus seiner und Caels Welt noch mehr Menschen mit Flügel? Mein Blick wanderte weiter zu Cael und unglaublich starrte ich mein Gefährten an, der neben uns lief, als würde es ihm keine Anstrengung kosten. Dabei waren wir unheimlich schnell unterwegs. Wie viel Stärke war in ihm verborgen?


1 403

22.04.2021, 20:13

Cael

Wenn man so schnell rannte wie ich, war eine rhythmische Atmung äußerst wichtig. Trotz der Kälte achtete ich darauf durch die Nase ein- und durch den Mund wieder auszuatmen. Immer im Wechsel. Passend zu meinen Bewegungen. Wir hatten bereits die Hälfte des schneeweißen Gebiets hinter uns gebracht und steuerten auf das Ende der ebenen Fläche zu, die sich leicht südabwärts neigte. Ich vermutete einen Abgrund, weil immer noch kein Weg zu sehen war, aber der Wolf rannte unbekümmert weiter. Schneller als zuvor. Als würde er Anlauf nehmen.
Meine Augen weiteten sich bei dem Gedanken. War das sein Ernst? Er wollte, dass wir sprangen? >Nicht anhalten!< rief Imesha laut genug, dass wir alle es hörten. So laut hatte ich sie nie zuvor schreien hören. Unter diesen Umständen verständlich. Der Wind pfiff mir in den Ohren, während ich meine Geschwindigkeit erhöhte und darauf vertraute, dass wir uns nicht in den sicheren Tod stürzten. Meine Beine brannten leicht von der Magie, die ich in kräftigen Schüben in meine Füße leitete, um schneller zu werden. Wild klopfte mein Herz in der Brust. Ich sah wie erwartet einen Abgrund vor uns, tief und dunkel, wo das Gebirge seine Schatten warf. Kurz schoss mein Blick zum Wolf, der nach wie vor zielstrebig auf die gähnende Leere zusteuerte und dann setzte er zum Sprung an.

Imesha

Würde ich dieser Verbindung zum Wolf misstrauen, hätte ich mich zur Seite geworfen, anstatt diesem Abgrund entgegenzublicken, dem wir uns verdammt schnell näherten. Ich klammerte mich fester ins Fell, sah zu den Männern, die uns weiterhin folgten und hielt unwillkürlich die Luft an, als wir den äußersten Rand des Schneegebiets erreichten und ein großer Sprung ins Ungewisse folgte. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, um zu schreien, aber jeglicher Ton blieb mir in der Kehle stecken. Stattdessen starrte ich in die endlos erscheinende Tiefe, die aussah wie ein weit aufgerissenes Maul eines Yokai. Dieser Vergleich half mir zwar nicht meine Nerven zu beruhigen, aber im schlimmsten Fall würde Ryu uns retten. Zu wissen, dass er in der Nähe war, gab mir ein sicheres Gefühl. Er war immer da, wenn ich ihn brauchte. Genau das dachte ich, als uns plötzlich eine magische Barriere verschluckte und den Blick auf ein großes Stück Wald, rauschenden Wasserfällen und funkelnden kleinen Seen freigab. Ein völlig unerwartetes Paradies inmitten von hohen Bergen, tief im Tal verborgen. Eigentlich müssten wir wegen des freien Falls auf den Boden zurasen, aber der Wolf landete auf etwas Unsichtbarem und sprang von dort aus Stufe für Stufe hinunter in den dichten Wald. Mir fehlten die Worte, um zu beschreiben, was dieser unerwartete Fund in mit auslöste. Die Abenteuern in mir hätte am liebsten sofort Fragen gestellt. Eine nach der anderen.
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1 404

23.04.2021, 17:23

Ryu

Ich kniff leicht meine Augen zusammen, war da hinten nicht ein Abgrund? Jedoch verlangsamte der Wolf sein Tempo nicht, stattdessen wurde er schneller, als wollte er gleich springen. Und dort hinten war wirklich ein Abgrund. Ich wollte was sagen, doch in diesem Moment rief Imesha. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Wir sollten nicht anhalten? Tief atmete ich ein und nickte schließlich. Notfalls konnte ich meine Freunde immer noch retten. Ich hatte die Luftmagie. Mein Körper spannte sich an, bereit sie zu retten, wenn das hier als ein wahnsinniger Plan eines Wolfes entpuppte. Fenrir hatte auch verrückte Pläne, vielleicht lag es in den Wolfsgenen. Ich stürzte in die Tiefe, um den Wolf zu folgen und dann plötzlich spürte ich ein Kribbeln auf meiner Haut. Eine Barriere! Im nächsten Moment befanden wir uns völlig in eine andere Gegend und zum Glück war ich an sowas gewöhnt, sodass ich auf die neue Umgebung sofort reagieren konnte und nicht das Gleichgewicht vor Überraschung verlor. Vor uns hat sich ein Wald mit Wasserfällen entpuppt.

Ilea

Erschrocken rissen meine Augen sich weit auf, als wir plötzlich uns einem Abgrund näherte und das Wesen schien nicht anhalten zu wollen. In meinem Magen wurde es flau und mein Herz begann schneller zu schlagen. "Keine Sorge, es wird alles gut werden. Ich kann sehen, dass dieser Abgrund nur ein Schein ist", sagte Roselyn zu mir, als sie neben uns schwebte. Das hielt mich davon ab meine Kehle zum Vibrieren zu lassen, aber es hielt mich nicht davon ab dennoch die Augen zu verschließen, als der Wolf sprang. Mein Herz hüpfte, als ich den freien Fall spürte und dann war da ein seltsames Gefühl. Es gab keinen harten Aufprall, der Wolf schien sich einfach weiterzubewegen als hätte der Fall gar nicht gegeben. Zaghaft öffnete ich die Augen und mein Atem stockte bei dem Anblick, der mir angeboten wurde.


1 405

23.04.2021, 18:55

Cael

Verrückt! Einfach nur verrückt! Allein, dass wir diesem Wolf tatsächlich hinterhergesprungen waren, zeigte den Grad unserer Verzweiflung. Mehrere Tage lang in den Bergen bei eisigen Temperaturen zu leben, hatte wohl in uns allen den Wunsch nach einem Lichtblick geweckt. Irgendetwas, das uns voranbrachte und uns Hoffnung gab. Offenbar war es der richtige Schritt gewesen, denn das versteckte Gebiet im Tal erinnerte mich nicht nur an meine Heimat, sondern hieß uns zudem mit angenehmer Wärme willkommen. Ganz anders als hoch oben im Schnee.
Ich folgte der Route des Wolfes, indem ich auf meine eigenen magischen Zirkel hüpfte, die tiefer ins Tal führten. Dabei ließ ich meinen Blick neugierig umherschweifen. Nahm das satte Grün der Bäume und der Wiesen wahr. Atmete die frische, nicht beißende Luft ein. Sah sehnsüchtig zu den Wasserfällen, den vielen Wassermassen, die laut in Seen krachten und glitzernden feuchten Nebel verursachten. Ich fühlte mich sofort wohler in dieser Umgebung. >Wo sind wir hier?< fragte ich erstaunt, als wir schließlich den Boden erreichten. Fruchtbaren Boden. Kein kalter Schnee. Kein Knirschen. Nur knöchelhohes Gras und Wildblumen, die am Pfad entlang wuchsen. Der Wolf verlangsamte sein Tempo und trottete gemütlich weiter, während Imesha sagte: >Unsere Fragen werden bald beantwortet. Wir sind noch nicht am Ziel angekommen.<

Imesha

Cael war der Erste, der nach dem Namen des Ortes fragte, aber der Wolf verriet ihn uns nicht, sondern führte uns weiter in den Wald hinein, der mir immer noch völlig unwirklich erschien. Wie konnte so viel Grün und fließendes Wasser inmitten von hohen Bergen existieren? Geschützt durch eine magische Barriere, die ich weder gesehen noch gespürt hatte. Mir war das ein Rätsel. Ein Rätsel, das ich unbedingt lösen wollte. Ich spürte bereits den ersten Anflug von Ungeduld, weil wir das Ziel nicht kannten. Trotzdem blieb ich ruhig und nahm mir die Zeit mich genauer umzusehen. Da wir nicht mehr zügig unterwegs waren, musste ich mich auch nicht mehr mit aller Kraft festhalten.
>Hier finden wir bestimmt auch etwas zu essen.< bemerkte ich mit Blick auf die üppige Auswahl an essbaren Pflanzen und Beeren. An Wasser würde es uns sowieso nicht mangeln.
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1 406

24.04.2021, 21:23

Ryu

Es war als wäre man in eine andere Welt eingetaucht, denn noch vorher hatten wir in eine eise Berglandschaft festgesteckt und jetzt waren wir in einem fast sommerlichen Tal, der mich wegen den Wasserfällen fast an Ocamma erinnern ließ. Ich landete auf dem Boden und ließ meine Flügel verschwinden, um weiter zu Fuß zu gehen. Durch den Wald zu fliegen war schwieriger, da ich ständig den Bäume ausweichen müsste und außerdem konnte es für mich eng werden mit der Spannweite meiner Flügeln. "Hier ist definitiv Magie am Werk, denn einen solchen Ort kann unmöglich ohne Magie geschaffen worden sein. Besonders wenn wir eigentlich Winter haben", meinte ich und atmete die warme, blumige Luft ein. "Oder die Welt hier ähnelt doch ein wenig mit unsere Welt", fügte ich nachdenklich hinzu.

Ilea

Voller Unglauben sah ich um mich herum und konnte immer noch nicht diesen Ort begreifen. Noch eben waren wir im tiefen, kalten Schnee und jetzt blühten hier die Blumen. Es flog sogar ein Schmetterling an uns vorbei. Ich hielt mich immer noch an dem Wolf fest, auch wenn er jetzt langsamer ging. Aber ich wollte nicht versehentlich auf dem Boden rutschen. Mein Blick glitt weiter zu Cael, auch er wirkte erstaunt und das obwohl er aus eine andere Welt voller Wunder kam. Erneuert flog ein Schmetterling vor mir, nein, es war sogar der Gleiche. Er schien in der Luft vor mir zu tänzeln und dann ließ er sich einfach auf meiner Nase nieder, wo ich aus der Nähe die schillernde Farben seiner Flügel sehen konnte.


1 407

25.04.2021, 13:22

Cael

>Wer auch immer diesen Ort erschaffen hat, muss sehr stark sein. Einfach mal die Jahreszeit inmitten des Winters zu wechseln... beeindruckend.< stimmte ich meinem besten Freund zu. Ich betrachtete das saftige Grün der Büsche, der Baumkronen und des Grases, durch das wir entspannt spazierten. Da der Wolf keinerlei Anstalten machte schneller voranzukommen, vermutete ich, dass wir unserem Ziel stetig näher kamen. Fragte sich nur, wohin genau er uns führte. Es war schon riskant genug gewesen ihm in die Tiefe zu folgen und dass er immer noch seine Absichten verschleierte, machte ihn nicht gerade vertrauenswürdig. Offenbar hatte Valaris doch auf mich abgefärbt, was mich zugegebenermaßen störte. Vor meiner Zeit hier hätte ich diesem Wesen blind vertraut. Weil Tiere keine hinterlistigen Gedanken hegten wie Menschen.
Seufzend sah ich zu den Frauen, die weiterhin auf ihm ritten und entdeckte den Schmetterling, der es sich auf Ileas Nase gemütlich gemacht hatte. Meine Mundwinkel zuckten. Was für ein erfrischender Anblick. Irgendwie süß.

Imesha

Hier war es dermaßen friedlich, dass ich um die nächste Ecke eine böse Überraschung erwartete. Wir waren nicht nur einem schweren Schneesturm entkommen, nein, jetzt befanden wir uns an einem warmen Ort, wo niemand außer uns unterwegs zu sein schien. Es war zu gut, um wahr zu sein. So viel Glück auf einmal machte mich stutzig, aber der Wolf gab mir kein bisschen das Gefühl etwas Dummes getan zu haben. Seine ruhige Natur, die Magie, die ihn umgab, sie bewirkte eine ebenso tiefe Ruhe in mir. Schwer zu beschreiben. Schwer zu erklären.
Ich sah hoch zu den Baumkronen, kniff die Augen wegen des grellen Lichts der Sonne zusammen und fragte mich, wieso es hier so hell war, wenn doch oben alles von dichtem Nebel verdunkelt wurde. Wie war das möglich? War das alles hier ausschließlich das Ergebnis eines starken Magi? Oder war es eine Gruppe? Mehr Fragen brannten mir auf der Zunge, je weiter wir spazierten. Nur kurz blieb der Wolf stehen, schnupperte in der Luft und trottete gemütlich weiter. >Wir sind gleich da.< übersetzte ich seine "Worte", die ich in meinen Gedanken hörte. Weit und breit gab es nichts Auffälliges zu sehen, deshalb konzentrierte ich mich stärker auf unsere Umgebung und versuchte herauszufinden, was das Ziel sein könnte.
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1 408

25.04.2021, 19:46

Ryu

Dieser Frieden fühlte sich beinahe wie ein Fremdkörper an und machte mir bewusst, wie die düstere Welt mich geprägt hatte. Wie Valaris mich geprägt hatte. Es kam mir wie aus einem anderen Leben vor, dass ich ursprünglich aus einer friedliche Welt kam, wo ich ein fast unbeschwertes Leben geführt hatte. Leise knackte die Äste unter meine Füße, die vom Bäume gefallen waren und erneuert atmete ich den zarten blumigen Duft ein. Ich krempelte meine Ärmeln hoch, denn allmählich wurde mir in der Kleidung warm. Ich horchte auf, als Imesha sagte, dass wir gleich da waren. Ich spannte mich leicht an, nicht vor möglichen Gefahren, sondern weil ich dermaßen neugierig war wohin uns der Wolf führen wollte.

Ilea

Ich schielte zu dem hübschen Schmetterling, deren Farben ich bewunderte und meine Nase begann zu kitzeln. Die Flügel begannen sich zu bewegen, ich spürte den zarten Lufthauch und dann flatterte er davon. Das Kitzeln wurde in meiner Nase stärker und ich musste niesen. Verlegen rieb ich meine Nase und bemerkte die veränderte Stimmung. "Wir sind gleich da", informierte mich Roselyn. Mein Herz begann vor Aufregung schneller zu schlagen und ich fragte mich, was uns erwarten würde. Bis jetzt nahm ich nur den Frieden wahr und es war ein seltsames Gefühl einen solchen Frieden zu spüren. Ich kannte es nicht mehr, erinnerte mich kaum noch an dieses Gefühl.


1 409

25.04.2021, 20:10

Cael

Ich platzte fast vor Neugier. Wenn man eine Mutter und zwei Schwestern hatte, die über alles und jeden informiert sein mussten, färbte das ab. Mein Vater war in dieser Hinsicht entspannter, er mischte sich nie in andere Angelegenheiten ein, wenn man ihn nicht direkt darauf ansprach und ich wünschte, ich hätte etwas mehr Gelassenheit von ihm bekommen. Im Moment fühlte ich mich nämlich wie ein Kind, das zum ersten Mal ein großes Abenteuer erlebte. Dabei hatten Ryu und ich das größte erst hinter uns gebracht: Die Reise nach Valaris. Wenigstens wurde es nicht langweilig, das musste ich zugeben.
Wir näherten uns einer Abzweigung, ebenso gewöhnlich wie alles andere in unserer Umgebung, bogen links ab, mehr Richtung Berge und passierten dichter stehende Bäume, bis wir einen schmalen Pfad aus vereinzelten Steinplatten erreichten. Also das wirkte nicht natürlich auf mich. Jemand hatte diesen Weg mit diesen Platten versehen. Ich versuchte am Endes des Pfades irgendetwas zu erkennen, aber alles, was ich zu sehen bekam, waren Bäume. Bäume links, Bäume rechts, mehr Bäume vor uns. Erst als die Äste eine Art Bogengang formten, wusste ich, dass wir uns einem Ort näherten, wo uns scheinbar Antworten erwarteten.

Imesha

Für mich war es normal meine magische Sicht zu nutzen, wenn ich an einem fremden Ort war und es erstaunte mich, wie viel Magie uns umgab. Überall sah ich schmale, wunderschön schimmernde Fäden, die diese kleine Welt am Leben erhielten. Jeder Baum, jeder Busch, selbst das Laub am Boden nährte sich von einer einzigen Quelle. In jedem Faden vibrierte dieselbe Magie. Sehr faszinierend! Und eine weitere Frage, die ich in Gedanken zu den anderen hinzufügte.
Der Wolf wurde irgendwann langsamer, denn plötzlich endete der Pfad. Am Boden sah ich nur die Steinplatten, denen wir eine Weile lang gefolgt waren. Er neigte den Kopf, schnupperte im Kreis an verschiedenen Stellen und stapfte dann mit beiden Pfoten auf eine mittelmäßig große Steinplatte. Kurz darauf folgte ein Vibrieren. Ich spannte mich leicht an, bereit für die nächste große Überraschung, als sich ein Teil der Erde in die Tiefe absenkte und einen Tunnel freigab. Interessant... ein Geheimgang im Untergrund. Meine Neugier wuchs. Ich neigte den Kopf zur Seite, um an Ilea vorbei in die trübe Dunkelheit zu blicken, in die wir hineingingen. Daraufhin leuchteten rechts und links kleine Edelsteine in den verschiedensten Farben auf. Echte Edelsteine! Damit könnte man definitiv reich werden. Räuber und geldgierige Menschen würden sich hier regelrecht austoben. Da ich allerdings nichts mit Reichtum anfangen konnte, genoss ich bloß das Farbenspiel.
Der Tunnel wurde breiter, höher und neue Gerüche stiegen mir in die Nase. Zuerst glaubte ich mich zu irren oder etwas zu verwechseln, aber dann riss ich erstaunt die Augen auf. Ich hatte alles erwartet, nur nicht das.



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1 410

26.04.2021, 18:49

Ryu

Nach eine Weile gingen wir auf einem Pfad, der von den Menschen oder menschenähnlichen Wesen abstammen musste, denn dafür wirkte es nicht in der Umgebung natürlich. Die Steinplatten sahen zu ordentlich platziert aus und es wuchs auch kein Pflanzen darüber, als würden sie gepflegt werden. Der Pfad führte uns zwischen den Bäume, die dicht beinander standen und dadurch fühlte es sich wie ein Tunnel aus Grün an. Dann kamen die Äste, die sich zu einem Bogen geformt hatten und ich spürte ein erwartungsvolles Kribbeln in meinem Nacken. Aber wir kamen nicht weiter, der Pfad endete plötzlich und der Wolf senkte den Kopf. Aufmerksam beobachtete ich ihn, wie er am Boden schnupperte bis er zu stampfen begann. Ich spürte unter meine Füße ein Vibrieren und vor uns tauchte im Boden ein Tunnel auf. Ein geheimnisvoller, geschützter Ort verbarg einen noch geheimnisvolleren Ort. Ich spürte in mir den Abenteurer, der Forscher, der diese neue Welt entdecken wollte. Aber wir hatten eine Mission und die durften wir nicht aus den Augen verlieren. Ich folgte dem Wolf und Edelsteine begannen an den Wände des Tunnels zu leuchten. "Solche Steine gibt es auch in unsere Heimat, manche von ihnen nennen wir Mondsteine", erzählte ich in der schwummerige Dunkelheit.

Ilea

Mein Herz klopfte immer aufgeregter, besonders seit wir in diesem Tunnel waren und leuchtende Steine uns den Weg leiteten. Wir schienen von Geheimnisvollen und Magie umgeben zu sein, denn nichts konnte magischer und geheimnisvoller sein als diese neue Welt, die ganze Zeit neben unsere düstere Welt existiert hatte. Immer mehr Fragen sammelten sich in meinem Kopf, wollten hinaus in die Freiheiten und nach Antworten verlangen. Glaubte ich auf eine nächste einzigartige Entdeckung vorbereitet zu sein, so hatte ich mich gewaltig getäuscht. Überwältigt blinzelte ich und traute meine Augen kaum. Die Höhle, nein, es wirkte wie ein übergroßer Saal, war voller Bücher. Noch nie hatte ich eine solche Mengen an Bücher gesehen. Bücher galten als wertvoll, weswegen ich kaum ein Buch zu Gesicht bekam. Da ich mir niemals ein Buch leisten könnte, vor allem gab sie nicht überall zu kaufen. "Wo sind wir?", schüttelte ich den Kopf und wusste nicht wohin mit meinen ganzen Eindrücken.


1 411

26.04.2021, 19:18

Cael

So langsam kam ich mir vor, als wären wir in unserer Welt gelandet, nicht irgendwo in Valaris. Erst die leuchtenden Steine, nun eine gewaltige Bibliothek im Untergrund, die mich sofort an meine Kindheit erinnerte. An all die schönen Stunden mit meiner Mutter, die mir und meinem Vater vorlas. Und später auch meinen Zwillingsschwestern. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, denn das Gefühl von Heimweh traf mich dermaßen hart, dass ich schwer schlucken musste. Die vielen Bücher, der Geruch nach Papier, waren mir mehr als vertraut, dass ich glaubte schon einmal hier gewesen zu sein. Was natürlich nicht der Fall war.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie der Wolf sich daraufhin mit einem entspannten Seufzen niederließ, damit die Frauen absteigen konnten. Seine Ohren zuckten in diverse Richtungen. Ob hier jemand lebte? Wenn ja, wer? Waren es mehrere Personen? Jemand musste sich nämlich um diesen Ort kümmern. Ich sah es an den sauberen Regalen und der nicht vorhandenen Staubschicht auf den Büchern. Diese Bibliothek war kein Relikt. Sie wurde bewohnt.

Imesha

Mein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung, als wir das nächste Wunder erblickten. So viele Bücher auf einem Haufen hatte ich noch nie gesehen, erst recht nicht in Gojo-samas Archiv. Er würde vor Neid erblassen bei dieser wundervollen Ansammlung. Keine Schriftrolle konnte es mit dem Wissen aufnehmen, das hier verborgen lag. Ich musste die Titel der Bücher nicht lesen, um zu wissen, dass es hier viele Antworten auf viele Fragen gab. Wenn ein mysteriöser Wolf uns hierhergeführt hatte, dann nur, weil hier eine ebenso mysteriöse Person leben musste. >Er sagt, dass wir hier nicht allein sind. Wir sollen ihm in den Hauptsaal folgen. Dort erfahren wir mehr.< informierte ich die Gruppe und sah dabei Ilea an, nachdem wir abgestiegen waren. >Und wir sollen vorerst nichts anfassen.<
In diesem Moment schaute der Wolf zu Cael, der bereits vor einem Regal stand und seine Hand nach einem Buch ausstreckte, sie dann allerdings ertappt sinken ließ. Er lächelte verlegen. >Macht der Gewohnheit.< murmelte er nach einem kurzen Räuspern. Meine Mundwinkel zuckten. Mit diesem Bedürfnis war er nicht allein. Auch ich wollte mich am liebsten in diese große Welt stürzen, an der wir vorbeispazierten. Ein hohes Regal nach dem anderen reihte sich entlang des breiten Gangs, alle ordentlich, alle sauber. Schließlich erreichten wir eine Art offenen Raum mit gemütlich aussehenden Sitzgelegenheiten. Anders als ich es gewohnt war, nahm man hier offenbar nicht am Boden Platz, sondern auf Stühlen und um einen runden Tisch herum.
Der Wolf setzte sich mit etwas Abstand hin und wies uns mit einem eindeutigen Nicken an ebenfalls Platz zu nehmen.
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1 412

26.04.2021, 19:32

Ryu

Meine Schwester Cue würde bei diesem Anblick von Bücher ausflippen und ihr restliches Leben damit verbringen jedes Buch in diesem Raum zu lesen. In meine Finger juckte es, nach einem der Bücher zu greifen und Cael stand bereits vor einem Regal, ebenfalls von seiner Neugier gesteuert. In diesem Moment sagte Imesha, dass wir erstmal nichts anfassen durften. Ich fragte mich, was passieren würde, wenn wir es doch täten. Gab es hier einen Fluch, der zur Sicherheit existierte? Der Wolf ging weiter, nachdem die Frauen abgestiegen waren und brav folgte ich der Gruppe, bevor mich meine eigene Neugier überwältigte.

Ilea

Mit großen Augen nickte ich stumm, als Imesha uns ermahnte hier nichts anzufassen. Ich würde mich nicht mal trauen in die Richtung der Bücher zu atmen. Als ich abstieg, ging ich sofort zu Cael und griff zaghaft nach seiner Hand. Es fühlte sich unglaublich gut an, wieder bei ihm zu sein und ihn berühren zu können. Unbewusst hatte sich ein großer Teil seine Nähe vermisst, auch wenn er gar nicht fern gewesen war. Aber ich hatte mich daran gewöhnt ihn an meiner Seite zu wissen und besonders an seine Berührungen hatte ich mich gewöhnt. Der nächste Gang war ebenfalls von Regalen verziert und es gab zu viele Dingen zu sehen, wofür ein kurzer Blick nicht ausreichte. Wir gelangten in den nächsten Raum und scheu sah ich zu den Stühle, zu denen der Wolf genickt hatte.


1 413

26.04.2021, 19:52

Cael

Ich drückte sanft Ileas Hand, als sie zu mir kam und nach meiner griff. Gleichzeitig hauchte ich einen Kuss auf ihre weiche Wange. Sie sah aus wie ich mich gerade fühlte: leicht überfordert. Gut, dass Imesha uns dazu ermahnt hatte nichts anzufassen. Keine Ahnung, ob das irgendeinen Alarm oder so ausgelöst hätte. Es reichte zu wissen, dass hier jemand lebte und ohne seine Erlaubnis sollten wir wirklich nichts anfassen. Meine Neugier war eben kurzzeitig stärker als meine Manieren gewesen.
Wir erreichten einen von den Regalen abgetrennten Bereich, wo man Platz nehmen konnte und da der Wolf uns zu verstehen gab, dass wir das tun durften, setzte ich mich wieder in Bewegung. Ich hatte Ileas Zögern bemerkt, deshalb führte ich sie zu zwei Stühlen, wo wir nebeneinander sitzen konnten. Jetzt, da ich nicht mehr wie ein Irrer rennen musste, wollte ich in ihrer Nähe bleiben. >Diese ganze Geheimnistuerei macht mich ganz schön nervös.< gestand ich und blickte in die Runde. Dann ließ ich meinen Blick umherschweifen, um mehr vom Raum zu studieren. Gegenstände, die denen aus meiner Welt verdammt ähnlich waren. Wie der Globus mitten im Raum.

Imesha

Da Ilea und Cael auf der einen Seite Platz nahmen, wählte ich die andere, um sie ansehen zu können, wenn ich sprach. So war es leichter für Ilea den Gesprächen zu folgen. Wir alle waren baff von der neuen Entdeckung und auch wenn ich den Wolf alles fragen wollte, was mir bereits auf der Zunge brannte, hielt ich mich zurück. Aus Respekt. Weil ich darauf warten wollte, dass sich dieser Jemand zeigte, dem diese Bibliothek gehörte. Dabei teilte ich Caels Meinung. Meine Nervosität hielt sich zwar in Grenzen, aber sie war dennoch sehr präsent. >Wenigstens ist es hier nicht bitterkalt.< bemerkte ich mit einem leisen Seufzen. Ob draußen schon der Schneesturm wütete? Würden wir etwas davon mitbekommen?
Plötzlich hallten Schritte an den Wänden wieder, schwer und betont ruhig. Bestimmt ein Mann. Und er hatte es nicht eilig. Ich versuchte anhand der Geräusche die Richtung zu erraten, aus der er kam und sah kurz darauf schiefe Schatten an den Wänden, während die Gestalt näherkam. Groß, breit gebaut. Irgendwie war der Kopf seltsam. So... kantig? Selbst die Luft veränderte sich. Ich nahm einen einzigarten Geruch wahr und runzelte verwirrt die Stirn. Dieser Duft war mir völlig fremd. Er ließ sich mit keinem anderen vergleichen. Genau dasselbe stellte ich fest, als ich die magischen Fäden erblickte, die sich im Raum verteilten. Sie zuckten und bewegten sich wie große, verästelte Blitze.
Dann bog die Gestalt um die Ecke und mir blieb der nächste Atemzug im Hals stecken.

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1 414

26.04.2021, 20:04

Ryu


Wir waren definitiv nicht hier alleine, dafür sprachen zu viele Dingen und ich setzte mich neben Imesha hin. Die Anspannung kehrte zurück und ich merkte einen Anflug von Ungeduld, denn ich wollte endlich wissen warum wir hier waren. Was man von uns wollte. Und ob man uns weiterhelfen konnte. Vielleicht waren auch all hier die Antworten versteckt, nach denen wir monatelang erfolglos gesucht hatten. Schwere Schritte erklangen. Es musste eine große Gestalt sein, vielleicht männlich. Es waren langsame Schritte, als hätte er es nicht nötig sich zu beeilen und als wäre ihm bewusst, dass das hier sein Revier war. Schatten tänzelten an den Wänden, die nicht ganz menschlich wirken. Ich wurde wachsam und schaute in die Richtung, wo ich die Schritte hörte. Die Luft veränderte sich, vibrierte leicht und dann kam die Gestalt. Ein echsenhaftes Wesen, das ein menschliches Körper besaß. Sofort fragte ich mich, ob er ein Animagi war wie meine Schwester. Die tierische Zügen waren bei jeden Animagi anders.

Ilea


Als ich Platz nahm, hielt ich immer noch Caels Hand fest und versuchte nicht unruhig auf dem Sitz zu rutschen. Ich atmete tief ein und bewahrte Ruhe. Dann konnte ich eine starke Aura spüren und mein Gesicht wanderte in die Richtung, wo die Schatten anfingen an den Wänden zu tanzen. Meine Augen weiteten sich, als die Gestalt erschien und es kostete meine gesamte Selbstbeherrschung, um nicht erschrocken aufzuspringen. War dieses Wesen etwa ein Yokai? Aber, wenn er ein Yokai wäre, hieß es nicht gleich, dass es bösartig war. Denn ich konnte keine negative Energie spüren. Dennoch fand ich seine Gestalt unheimlich, besonders die spitzen scharfen Zähne. Irgendwie erinnerte er mich an einem Drachen.


1 415

26.04.2021, 20:27

Cael

Wäre die Stimmung nicht einigermaßen entspannt, wäre ich bei dem Anblick, der sich uns jetzt bot, aufgesprungen und hätte mich schützend vor Ilea gestellt. Nach allem, was wir durchgemacht hatten, war das keine blöde Reaktion. Man begegnete in Valaris nicht oft zweibeinigen, menschlich gekleideten Wesen mit dem Gesicht einer Echse. Oder eines Drachens. Er trug sogar eine Brille mit runden Gläsern. Ob er die überhaupt nötig hatte? Bei den tierischen Zügen würde es mich sonst echt wundern.
Er klappte das Buch lautstark zu, das er in einer Hand hielt und sah uns alle nacheinander an. Seine stürmisch grauen Augen mit schmalen, dunklen Schlitzen wirkten hellwach. Es fühlte sich an, als würde er direkt in unsere Köpfe hineinsehen. Dann öffnete er das Maul mit den vielen, spitzen Zähnen und sprach mit tiefer, grollender Stimme. >Ihr reagiert weitaus besser als erwartet. Ich hatte zumindest mit einem Ohnmachtsanfall gerechnet.< Wie um seine Worte zu unterstreichen, fiel sein Blick auf Ilea, ehe er wieder uns alle ins Auge fasste. >Wie ihr seht, bin ich nicht wie ihr. Ich bin weder ein Gestaltwandler noch lastet ein Fluch auf mir. Vor euch steht ein Halb-Yokai. Halb Yokai, halb Mensch.<

Imesha

Noch bevor dieses Wesen das Maul öffnete, hatte ich die Energie eines Yokai in ihm gespürt. Nur kurz war ein Ruck durch meinen Körper gegangen - bereit für einen Kampf. Wenn man jahrelang Jagd auf Yokai machte, gewöhnte sich der Körper daran sofort zum Angriff zu wechseln, wenn man einem gegenüberstand. Oder saß. Ich konnte nicht fassen, dass vor uns ein Halb-Yokai stand. Einer, der sogar deutlich sprechen konnte. Sein Kopf erinnerte mich an den eines Drachen und ich fragte mich, ob Ryus Blut auf ihn reagierte. Oder hatte das eine mit dem anderen nichts zu tun? Offenbar gab es noch viele Dinge, die ich zu lernen hatte, deshalb sagte ich nichts, sondern ließ den Halb-Yokai weitersprechen.
>Mein Name lautet Drasil.< stellte er sich kurzerhand vor. >Es wäre eine Lüge, würde ich behaupten, dass ich nicht weiß, wer ihr seid und warum ihr euch auf einer gefährlichen Reise befindet.< Er betonte jedes einzelne Wort, um es uns wahrscheinlich leichter zu machen ihn zu verstehen. >Hier seid ihr vorerst in Sicherheit, bis ihr euch das Wissen angeeignet habt, welches in diesen Räumen auf euch wartet. Da mir diese Bibliothek gehört, bitte ich freundlichst darum, dass ihr alles mit Respekt und Sorgfalt behandelt. Ich versuche möglichst viele Fragen zu beantworten, aber es gibt Dinge, die müsst ihr selbst herausfinden.<
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1 416

26.04.2021, 20:38

Ryu

Ich neigte leicht mein Kopf und musterte weiterhin wachsam die Gestalt, die jetzt zu sprechen begann. Es war schon ein ungewohnter Anblick ein Echsenwesen mit einer Brille sprechen zu hören. Seine Stimme war kräftig und ließ die Luft leicht vibrieren. Schon bei seiner Aura hatte ich gespürt, dass es sich um ein starkes Wesen handelte. Ein starkes, intelligentes Wesen. Etwas regte sich in meiner Jacke und neugierig kletterte Egon aus meiner Jacke heraus, ging hinauf auf meiner Schulter und setzte sich dort hin. Dann machte er ein seltsames Geräusch in die Richtung von Drasil, wie sich der Halb-Yokai vorgestellt hatte. Es klang nicht aggressiv, aber ich hatte bisher noch nicht ein solches Geräusch bei Egon gehört. War es eine Art Kommunikation mit einer anderen Echsenart?

Ilea

Sein Mund begann sich zu bewegen und meine Augen wurden noch größer, als ich begriff, dass er sprach. Aber es war schwer die Worte zu lesen, dessen Mund nicht von einem Mensch stammte. Bei seinem Blick fühlte ich mich seltsam ertappt und vor Verlegenheit errötete ich mich. Hatte er meinen Schreck gespürt? Das war bestimmt für ihn nicht eine schöne Reaktion und es würde mich nicht wundern, warum er deswegen zurückzogen lebte. Dort draußen hätte man ihn sofort getötet, ganz gleich ob er ein friedliches Wesen mit Herz war. Und Niemand hätte ihn geholfen, nur weil er anders war. Eine Welle von tiefer Mitgefühl ergriff mich und ich spürte das starkes Bedürfnis mich bei ihm für mein unhöfliches Verhalten zu entschuldigen.


1 417

26.04.2021, 20:54

Cael

Je mehr er von sich erzählte, desto weniger wusste ich, wie ich reagieren oder was ich denken sollte. Obwohl ich mit Animagi aufgewachsen war, kam mir dieser Halb-Yokai völlig anders vor. Dabei war er bloß mehr Tier als Mensch. Eigentlich kein großer Unterschied. Trotzdem umgab ihn eine Aura, die schwer zu begreifen war. Auch die Art, wie er sprach, wie er sich bewegte und wie er uns alle ansah, machten ihn... anders. Er holte wieder tief Luft, um noch etwas zu sagen, als plötzlich Egon unerwartet ein sehr seltsames Geräusch von sich gab. Er versteckte sich nicht mehr in Ryus Jacke, sondern saß inzwischen auf dessen Schulter.
Drasil sah sofort zum kleinen Egon und wenn ich mich nicht irrte, zogen sich seine Mundwinkel in die Höhe. Wie bei einem Lächeln. >Freut mich dich kennenzulernen, entfernter Verwandter! Es ist schön zu wissen, dass es euch auch in anderen Welten gibt. Und dass es euch dort besser geht als hier in Valaris.<

Imesha

Überrascht sah ich zwischen Egon und Drasil hin und her, als dieser plötzlich auftauchte und auf sich aufmerksam machte. Es wunderte mich sehr, dass er von anderen Welten sprach, als wäre es allgemein bekanntes Wissen. Hatte er das alles in diesen Büchern gelernt? Gab es Aufzeichnungen über andere Welten? Berichte von Leuten wie Ryu und Cael? Ich biss mir in die Unterlippe, weil ich mich stark zusammenreißen musste, um ihn nicht mit Fragen zu durchlöchern. Er schien aber zu spüren, dass wir alle mehr Informationen brauchten, um zu verstehen, warum wir ausgerechnet hier gelandet waren.
Er legte die Hände an den Rücken und wandte den Blick von Egon ab. >Wenn ich mich nicht irre, seid ihr auf der Suche nach der legendären Stadt. Dort, wo ihr euch Hilfe erhofft. Wo Magi friedlich zusammenleben. Wo es nur so von magischen Wesen wimmelt. Allesamt sicher vor dem Kaiser.<
>Existiert diese Stadt überhaupt?< platzte es aus mir heraus. Ich musste es endlich wissen. Nicht nur für mich, sondern mehr für Sumire und Motaro. Sie hätten alles getan, um mehr über diese Stadt zu erfahren.
Drasils grauer Blick traf meinen. >Ja. Es gibt sie.<
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1 418

26.04.2021, 21:06

Ryu

Überrascht sah ich Drasil an, entfernter Verwandter? Und es klang, als hätte auch Feuersalamander in Valaris gegeben. Was wenn Egons Vorfahren ursprünglich von hier kamen und es geschafft hatten in unsere Welt zu gelangen? Oder gab es eine unsichtbare Verbindung, warum in beiden Welten seine Art gab? Noch mehr Fragen. Es war Imesha, die die wichtigste Fragen aller Fragen stellte und Drasil wusste darauf eine Antwort. Es gab die magische Stadt. Sie war nicht nur eine Legende, eine zaghafte Hoffnung, eine Fantasievorstellung. All unsere Anstrengungen waren nicht umsonst. "Wo können wir sie finden?", ich beugte mich leicht nach vorne, begierig endlich diese Antwort zu erfahren.

Ilea

Es war wirklich schwer das Wesen zu verstehen und ich war mir nicht mal sicher, ob ich die wenige Wortsätze wirklich verstanden hatte. Ich glaubte, es ging um die magische Stadt. Ich könnte Roselyn um Hilfe beten, aber das wäre mir unangenehm, es war was Anderes wenn ein Fremder von meiner Gehörlosigkeit wusste und gleichzeitig fiel es mir auf, dass es dem Wesen die Anwesenheit von Roselyn nicht überraschte, obwohl es offensichtlich war, dass sie nicht wirklich ein Mensch war. Ich legte meine Hände auf dem Tisch. Ich könnte meine Gabe nutzen, um die Gespräche nochmals in Erinnerung zu rufen, denn jedes gesprochenes Wort war bereits vergangen. Ich öffnete mein Geist und dann fiel ich in eine bodenlose Schwärze.

Gehe offline, gute Nacht :)


1 419

26.04.2021, 21:22

Gute Nacht *_*

Cael

Meine Augen weiteten sich. Die Stadt war keine Fantasie? Es gab sie wirklich? Pure Erleichterung durchflutete mich bei der Antwort. Auch wenn Ryu und ich allein nichts über sie herausgefunden hatten, tat es unfassbar gut zu wissen, dass wir nicht umsonst hart gearbeitet hatten, um an das kleinste bisschen Information zu gelangen. Unsere Mühe hatte sich demnach gelohnt. Wir waren hier und wir würden Antworten bekommen. Na endlich!
Ich sah Ilea kurz an, als sie mir ihre Hand entzog, um sie auf den Tisch zu legen. Erst da fiel mir ein, dass sie vielleicht Schwierigkeiten haben könnte Drasil zu verstehen, da er keine leicht lesbaren Lippen wie wir Menschen besaß. Mein schlechtes Gewissen meldete sich schlagartig. Ich hätte sie auf dem Laufenden halten sollen. Gerade als ich ihr die frohe Nachricht wegen der Stadt mitteilen wollte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, sie wurde blass und ich schlang reflexartig einen Arm um ihre Schultern, damit sie nicht zu Boden fiel. >Ilea!?<

Imesha

Die zweite wichtige Frage kam von Ryu. Es war eine Wohltat zu wissen, dass Motaros unerschütterter Glaube an die Stadt richtig gewesen war. Er hatte keine falschen Träume gehegt. Er hatte an eine bessere Welt geglaubt und allein der Gedanke an unsere vielen Gespräche trieb mir Tränen in die Augen. Da ich aber nicht vor allen anderen emotional werden wollte, schluckte ich die aufgewirbelten Gefühle hinunter und zuckte kurz zusammen, als Cael laut Ileas Namen rief. Sie war plötzlich zur Seite gekippt, aber er hatte sie rechtzeitig gepackt und an sich gezogen.
Drasil trat auf das Pärchen zu und neigte seufzend den Kopf zur Seite. >Da hat wohl jemand zur falschen Zeit am falschen Ort eine höchst empfindliche Gabe benutzt. An diesem Tisch haben viele Leute gesessen, es wurden viele Geschichten erzählt, viel Wissen weitergegeben. Das hat ihren Geist sicherlich hart erwischt.< Mein vor Sorge schlagendes Herz beruhigte sich wieder, nachdem ich mich halb aufgerichtet hatte, um Ileas Puls zu fühlen. Sie war wirklich sehr blass im Gesicht. >Wenn du mir erlaubst, hole ich sie gerne zurück in die Runde.< meinte Drasil ruhig und hob seine krallenbesetzte Hand. Cael zögerte, nickte dann aber langsam und ließ zu, dass die große Hand sich auf Ileas Kopf legte. In diesem Moment sah ich wie der Halb-Yokai seine einzigartige Magie wirkte. Es dauerte nur wenige Sekunden, da zog er seine Hand wieder zurück.
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1 420

30.04.2021, 17:47

Ryu

Ich bekam nicht meine Antwort, denn in diesem Moment kippte Ilea plötzlich zur Seite und Cael fing sie rechtzeitig auf. Besorgt sah ich sie an, Drasil hingegen blieb ruhig und ich atmete leise auf, als es sich herausstellte, dass es zum Glück nichts Beruhigendes war. Überlastung der Magie kannte ich auch aus meiner Welt und es klang logisch, dass es ihrem Geist ausgeknockt hatte, wo hier so viele Geschichten gab. Der Mensch war bis zum gewissen Grad aufnahmefähig. Entspannter lehnte ich mich wieder zurück, da ich mich unbewusst nach vorne gebeugt hatte. Es gab keine Gefahr.

Ilea

Ich schlug die Augen auf und blinzelte verwirrt bis die verschwommene Sicht klarer wurde. Mein Herz stolperte einen Moment als ich das Wesen direkt vor mir erblickte bis die Erinnerungen zurückkehrten. Der geheime Ort. Die Bibliothek. Der Halb-Yokai. Der Tisch. Und dann nichts. "Bin ich...bin ich ohnmächtig geworden?", ich richtete mich etwas auf und drehte mein Kopf zu Cael um, um ihn mit einem unruhigen Blick anzusehen. Ich sollte doch nicht mehr unter solche Anfälle leiden, ich war doch wieder gesund. Oder etwa nicht?