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27.11.2020, 20:54

Ryu

Plötzlich fühlte ich mich beobachtet und als ich aus dem Fenster schaute entdeckte ich nichts, außer dass der Wind an Kraft gewonnen hatte. Die Schneeflocken klopften hart gegen das Fenster und ich spürte überhaupt nicht das Bedürfnis wieder hinauszugehen. Zwar würde mir ein solches Wetter nicht ausmachen, aber ich hatte schon immer das wärmere Klima bevorzugt. Auch wenn meine Kräfte gleichmäßig verteilt waren. Aber vielleicht lag es daran, dass ich in Ingluae geboren war und deswegen eine engere Beziehung zu der Hitze hatte. Ich setzte mich auf meine Matte hin, es war noch ein bisschen Zeit bis zum Abendbrot. Egon rollte gesättigt vor meine Füße und sah mich mit eine zufriedene Miene an. Es tat mir leid, dass er in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, weil er sich nicht zeigen durfte. Er mochte klein sein, dennoch konnte ein geschlossener Raum auch für einen Feuersalamander beengend sein. "Morgen werden Cael und ich wieder tagsüber unterwegs sein. Falls Ivoli hierbleibt, könntest du ihm Gesellschaft leisten, damit dir nicht langweilig wird", meinte ich zu ihm. Für mich war es natürlich mit einem Tierwesen zu sprechen.

Ilea

Ivoli. Es war anders wenn ein Wesen aus der Geisterwelt einen Namen bekam und nicht mehr als schemenhafte Einbildung abgetan werden konnte. Meine Fingern glitten immer wieder durch das weiches Fell und in mir regte sich die Faszination. Seine Gestalt kam mir wie eine Mischung aus Katze und Raubvogel mit einer Pflanzenschwanzspitze, cderen Knospe anfing zu leuchten. Und er hatte die blaueste Augen, die ich jemals gesehen hatte, noch blauer als bei seinem Herrn und in diese Augen sah ich so viel Reinheit, die sonst nur bei einem Neugeborene zu sehen war. Ich wusste nicht, was er in mir auslöste, es war als führe mich eine unsichtbar Kraft. Denn plötzlich legte ich sanft die Arme um seinem kleinen Körper, zog ihn an meinem Brustkorb und vergrub mein Gesicht in seinem weichen hellen Nacken. Tief in meinem Inneren spürte ich eine Wärme, die ich lange nicht mehr gefühlt hatte. "Das ist die Frage aller Fragen, wenn ich es wüsste, wäre ich längst auf der andere Seite", riss mich der Geist aus dem seltsam besonderen Moment. "Deswegen brauche ich ja Ilea", sie deutete auf mich: "Ich kann mich nämlich an gar nichts erinnern und daher weiß ich auch nicht, warum ich noch an dieser Welt gebunden bin. Ich bin mir nicht mal sicher, wie ich eigentlich heiße. Aber Ilea könnte mir vielleicht mit ihrer besondere Fähigkeit helfen. Als ich sie zufällig gefunden habe, dachte ich endlich werde ich erlöst, aber nein, sie blieb sehr hartnäckig mit ihrer Verleugnung. Heute ist das erstes Mal, dass sie zugegeben hat, dass sie eine Miko ist. Und ich habe wirklich alles versucht, ich habe sogar versucht sie beim Baden zu überraschen, aber diese Frau ist eine harte Nuss." Ich errötete mich als sie es mit dem Baden erwähnte und verbarg mein Gesicht wieder in das weiche Fell, um die Verlegenheit zu überspielen. Es hatte meine Selbstbeherrschung gekostet so zu tun, als wäre sie nicht da und es war mit ihrer freimütige Art nicht leicht gewesen.


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27.11.2020, 21:09

Cael

Da war sie wieder. Diese glühende Wärme in meiner Brust. Wie ein sanftes Kaminfeuer. Ich hörte dem Geist nur mit halbem Ohr zu, denn mein Fokus lag wieder auf Ilea, die gerade meinen Gefährten wie ein kleines Mädchen ihr neuestes Kuscheltier knuddelte. Ein unglaublich süßer Anblick. Ivoli fühlte sich wohl in ihren Armen, denn er gurrte weiter vor sich hin. Tja... wenn man flauschig war wie er, bekam man natürlich selbst eine harte Nuss von Frau weich. Würde ich es jemals hinkriegen, dass Ilea dieses Vertrauen auch mir gegenüber entwickelte? Ohne dass sie gleich zusammenzuckte, wenn ich meine Hand in ihre Richtung streckte? Schön wäre es...
Um nicht allzu unhöflich zu sein, lenkte ich meine Aufmerksamkeit zurück auf den Geist und lachte leise, als sie die Aktion im Bad erwähnte. Aus diversen Gründen hätte ich das gerne gesehen. Sie war ein äußerst quirliger Geist. Und das machte es schwer den Grund für ihr Bleiben herauszufinden. Kummervolle Geister waren einfacher zu lesen. >Ich kann helfen.< bot ich mich sofort an. >Du bist weder der erste noch der letzte Geist, dem ich beim Übertritt in die andere Welt helfe.< Mein Blick fiel auf Ilea. >Ich kann dir zeigen, wie das geht. Da sie dich dazu auserkoren hat, ihr den Weg zu weisen, gehört es sich, wenn du ihr diesen Wunsch erfüllst. Es dient dem Respekt vor den Toten.<

Imesha

Auf dem obersten Punkt der Palasttore blieb ich trotz der starken Schneeböe stehen und hielt Ausschau nach dem einen Faden, der mich zum Dämon führen würde. Alle magischen Wesen bestanden aus ineinanderverwobenenen Fäden. Je nachdem wohin ihr Weg führte, ließen sie ein Stück von sich zurück. Mal mehr, mal weniger. In diesem Fall würde es leichter für mich sein, da der Yokai aktiv seine Energie nutzte, um Unheil zu stiften. Entweder er vergriff sich an der Lebensenergie der Menschen oder er setzte Schatten frei, die sich wie die Pest verbreiteten. Was es auch war, es musste schnell erledigt werden.
Da die Augenbinde magischer Natur war, konnte ich klar und deutlich mit meinen eigenen Augen die Umgebung auskundschaften, bis mir dann endlich eine abnormale Besonderheit im Faden-Chaos auffiel. Ich hob eine Hand, malte mit dem Zeigefinger Kreise in die Luft und wickelte mir somit diesen einen Faden langsam um den Finger, bis ich ihn gänzlich zu fassen bekam. Der Yokai würde nichts davon bemerken. Diese Welt sah nur ich mit meinen Augen.
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27.11.2020, 21:33

Ryu

Draußen fing es an zu dämmern und mein Magen machte sich leise bemerkbar, dass er Nahrung brauchte. "Bleibe schön hier", mahnte ich meinem Tierfreund und er sah mich aus seinen unschuldigen, großen Augen an. Aber darauf fiel ich nicht mehr ein und ich zog leicht ein Augenbraue hoch. Ergebend machte er ein gurrendes Geräusch und rollte sich auf meinem Kissen zusammen. Zufrieden verließ ich das Zimmer und bemerkte einen köstlichen Duft in der Luft. Mein Magen meldete sich stärker. Vor dem Zimmer meines besten Freundes hielt ich inne und bemerkte, dass die Tür nicht verschlossen war. Es war ein seltsames Bild, was mir angeboten wurde. Da standen Cael und Ilea. Sie schien etwas Unsichtbares an sich zu drücken, während Cael mit der Luft sprach. Es war eindeutlich etwas Zwischenweltliches am Werk und was für eine Rolle dabei Ilea spielte, konnte ich noch nicht sagen.

Ilea

"Oh, das wäre fabelhaft!", der Geist schien sich über eine Antwort zu freuen und ich blickte auf. Gerade rechtzeitig, denn Cael-sama wandte sich jetzt zu mir. Auch wenn ich seine Antwort auf ihre Erzählung hin nicht verstanden hatte, so konnte ich durch seine darauffolgenden Worte die Lücke schließen. Mein Körper spannte sich an und dann spürte ich eine andere Präsenz. Ruckartig drehte sich mein Kopf zur Tür hin und ich entdeckte seinen Reisegefährten. Auf der Stelle ließ ich Ivoli los und verließ hastig das Zimmer mit gesenktem Blick. Dabei vergaß ich den Besen völlig und ließ ihn zurück. Ich eilte die Treppe hinunter und wollte gerade zur Nebentür gehen, als Otōsan durch ein Handzeichen meine Aufmerksamkeit erregte. "Wir werden heute hier mit unsere Gäste speisen", erklärte er mir: "Sobo Makato macht gerade Mochi, möchtest du ihr helfen?" Mein erster Impuls war es abzulehnen, doch dann besann ich mich und nickte stumm. Otōsan hatte genug Sorgen und die Magis waren immer noch unsere Gäste, da sollte ich nicht unhöflich erscheinen. Ganz gleich wie durcheinander es in mir aussah.


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27.11.2020, 21:49

Cael

Natürlich freute es den Geist, dass ich meine Hilfe anbot und ich hoffte, dass Ilea sich dazu entschloss ebenfalls zu helfen. Sie sagte nämlich nichts, sondern erstarrte und ergriff die Flucht, weil Ryu auftauchte und wir die Tür nicht richtig geschlossen hatten. Bestimmt hatte sie das noch mehr in Bedrängnis geführt. Ich machte mir eine gedankliche Notiz, dass ich sie auf keinen Fall überfordern durfte. Kleine Schritte. Wie Ryu und ich es in dieser Welt taten.
>Wir reden später.< sagte ich zum Geist, ehe ich mich an meinen besten Freund wandte. >Wie es scheint, ist Ilea eine Miko. Sie ist wie ich.< verriet ich ihm. Da wir wie Brüder waren, vertraute ich ihm fast alles an und eine Information wie diese sollten wir beide kennen. Er kannte meine Welt durch Erzählungen und hatte auch einiges miterlebt, deshalb wäre es von Vorteil, wenn er im schlimmsten Fall wusste, wie er sich zu verhalten hatte. Die Zwischenwelt war ein sehr sensibles Konstrukt, das nicht einmal ich selbst in- und auswendig kannte. Jeden Tag lernte ich mehr und mehr dazu. >Ich bin zwar nicht zum Gitarrespielen gekommen, aber das Gespräch mit Ilea hat etwas Großes bewirkt. Da bin ich mir sicher.<

Imesha

Bevor ich losstürmte, wickelte ich mir die klirrenden Ketten um die Arme, damit sie mich beim Springen auf das nächste Dach behinderten. Die langen Dolche hielt ich währenddessen fest in der Hand, denn sollte es zu einem Hinterhalt kommen, war ich auf alle Fälle gewappnet. Ich konnte damit besser umgehen als ein erfahrener Koch mit seinem Messer in der Küche. Zu Beginn meiner Ausbildung hatte ich sogar damit geschlafen, um zunächst eine Bindung zur Waffe aufzubauen, aber auch um jederzeit verteidigungsbereit zu sein. Die langjährige Ausbildung hatte sich jedenfalls gelohnt, sonst wäre ich immer noch auf der Suche nach dem Yokai, der inzwischen das äußerste Viertel erreicht hatte. Die Reichen konnten also beruhigt sein, auch wenn es meine Laune gehoben hätte sie völlig aufgelöst auf den Straßen zu sehen. Eine amüsante Vorstellung.
Eilig sprang ich von Dach zu Dach, rutschte mit den Sohlen über vereiste Stellen und kam dadurch fließender voran. Der Wind machte mir ein wenig zu schaffen, weil er mir ständig Schneeflocken ins Gesicht pustete, doch der pechschwarze Faden blieb weiterhin um meinen Finger gewickelt. Ich war fast da.
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27.11.2020, 22:18

Ryu

Ilea wirkte aufgeschreckt, als sie mich entdeckte und huschte an mir vorbei. Kurz sah ich ihr nach, ehe ich mein Blick wieder auf mein besten Freund richtete. Er redete scheinbar mit einem Geist, warum sonst sollte er sich mit der Luft unterhalten. Die Neuigkeit, dass Ilea eine Miko war, überraschte mich. Ausgerechnet hier in diesem Gasthaus trafen wir Jemanden, der Cael ähnlich war und es war sein Wunsch gewesen einen Gleichgesinnten zu begegnen. "Vielleicht hast du deswegen diese Anziehungskraft gespürt, weil vielleicht dein Unterbewusstsein gespürt hatte, dass ihr auf eine gleiche Ebene seid", mutmaßte ich und schüttelte leicht den Kopf: "Es kann auf jeden Fall kein Zufall sein, dass du hier auf einen Gleichgesinnten triffst. Ich frage mich ob Taro wusste, was Ilea ist und ob er uns deswegen genau hierher geführt hat. Aber das heißt wiederum, dass sie ein wichtiger Puzzleteil bei dem Ganzen ist." Dann lächelte ich mein besten Freund an: "Wie dem auch sei, jetzt hast du endlich Jemanden getroffen, der wie du bist."

Ilea

Mochi war ein Reiskuchen aus Klebereis, welcher zuerst gedämpft werden musste. Mit einem Holzstößeln in einem Holzbottich geschlagen und nach jedem Schlag musste der Reis gewendet werden. Dieser Teil beanspruchte viel Kraftaufwand und es war am Besten es zu zweit zu machen. Dann wurden sie zu Kugeln geformt und mit gesüßten, roten Bohnenpaste gefüllt. Mochi waren eine Spezialität von Sobo Makoto, denn sie machte aus der süße Bohnenpaste durch eine geheime Zutat etwas Besonderem, sodass es von den üblichen Mochi unterschied. Schließlich deckte ich die Tafel und wusste immer noch nicht, wie ich jetzt Cael-sama begegnen sollte. Er würde gleich mit seinem Reisegefährten hinunterkommen und ich fragte mich, ob Dieser jetzt auch von meiner wahrer Natur wusste. Der Geist selbst schien sich zurückgezogen zu haben und das gab mir den Moment kurz durchatmen zu können.


Gehe offline, gute Nacht :)


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27.11.2020, 23:06

Gute Nacht :)

Cael

Hm, das regte mich zum Nachdenken an. War das die Anziehungskraft, die ich spürte oder war da mehr? Hatte ich deswegen von ihr geträumt? Irgendwie passte mir das nicht. Dieses warme Gefühl in meiner Brust konnte kein Schein sein. Es war echt, es lebte. >Ja, vielleicht handelt es sich um einen Plan, den wir nicht kennen. Noch nicht jedenfalls.< erwiderte ich schulterzuckend, während wir die Treppen hinuntergingen. Erste Gerüche stiegen mir in die Nase. Leckere Düfte.
Wir steuerten den Tisch an, an dem die Familie offenbar für gewöhnlich aß und ich spähte kurz in die Küche hinein. Die Großmutter und Ilea waren fleißig am Kochen, während Gawain zu uns kam. >Setzt euch hin, das Essen ist bereits fertig. Ich trage es nur rüber.< teilte er uns mit.
>Sollen wir helfen?< bot ich gleich an, denn ich fühlte mich unwohl einfach dazusitzen, obwohl er uns zum Familienessen eingeladen hatte. Er winkte allerdings ab und forderte uns nochmals auf Platz zu nehmen. Was wir auch taten. Ivoli machte es sich wie immer auf meiner Schulter gemütlich und vom weiblichen Geist fehlte jede Spur. Wir waren tatsächlich unter uns. Keine weiteren Gäste.

Imesha

Ich wurde schneller, folgte dem Faden, der sich spannte und sprang weit in die Höhe. Mein langes Haar flatterte wild im Wind, während die Ketten an meinen Armen klirrten. Der Griff um meine Dolche wurde fester. Ich hatte den Yokai entdeckt. Er eilte durch die Gassen des Armenviertels, bog mal links, dann nach rechts ab, wild durcheinander und in der Hoffnung, dass ich ihn aus den Augen verlor. Aber das würde nicht geschehen. Ich hatte ihn bestens im Griff. Wortwörtlich. Langsam holte ich sogar auf und erwischte ihn beinahe um Armeslänge, als er schlitternd hinter der nächsten Gebäudeecke verschwand. Einige Straßenbewohner wichen mit vor Schreck geweiteten Augen zur Seite, andere rührten sich nicht vom Fleck, weil sie vor Kälte erfroren waren. Ich ließ den Anblick nicht an mich heran, andernfalls wäre ich zusammengebrochen.
Stattdessen holte ich auf und rammte dem verhüllten Dämon mein Knie in den Rücken. Ein kratziges Ächzen entfuhr der Gestalt, als sie mehrere Meter durch die Luft flog und durch ein Brunnendach knallte. Ich lockerte eine meiner Ketten, bereit ihn damit einzufangen, da schossen mehrere kleine Messer in meine Richtung, um die grünliche Fäden gewickelt waren. Giftige Magie. Geschickt wich ich den Wurfgeschossen aus und sorgte mit einer Kette dafür, dass keines der Messer einen unschuldigen Menschen traf. Wenn ich arbeitete, gab es keine lebendigen Kollateralschäden. Damit hielt ich meine Moral am Leben.
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28.11.2020, 17:53

Ryu

Wir kamen unten an und wollten der Familie helfen, doch der Oberhaupt forderte uns auf uns hinzusetzen. Die Tafel wurde reichlich gedeckt von fremdartigen Gerichte, die jedoch durch die ansprechende Farben appetitlich aussahen und vor allem wirkten sie frisch. Vor allem weckte die eingerollte Dinger, in denen sich anscheinend auch zum Teil der Fisch befand, meine Neugier. Dann gab es noch einen würzig duftender Eintopf, frisch geschnittene Früchte und kleine Kugeln, die mir ein Rätsel waren. Gawain und die ältere Frau setzte sich zu uns, nur die Tochter fehlte. Wie auf Stichwort erschien sie mit einer kunstvolle Teekanne und stellte ihn ab. Entweder war es nur in diesem Gastaus oder ganz in Valaris, dass der Tee eine zentrale Rolle zu jeder Mahlzeit spielte. Ich war kein großer Teetrinker, aber ich fand ihn auch nicht schlecht und da ich nicht unhöflich erscheinen wollte, würde ich deswegen auch ihn trinken. Die Familie hatte sich offensichtlich viel Mühe gemacht uns einen gemütlichen Abend zu bescheren.

Ilea

Ich wusste nicht wie es geschehen konnte, denn ich saß plötzlich gegenüber von Cael-sama und wagte kaum zu ihm hinüberzusehen, weil ich noch nicht alles verarbeitet hatte. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Der Tisch vibrierte und ich schaute auf. Otōsan hatte auf dem Tisch geklopft, die Außenstehende würden denken, dass es seine Art war etwas sagen zu wollen, doch für mich war es ein Zeichen, dass dieses Gespräch auch für mich betraf. "Es gibt Neuigkeiten", sein Blick wanderte von Sobo Makoto zu mir hinüber: "Die jungen Herren haben sich vorhin angeboten uns zu helfen und ich habe ihre Hilfe angenommen. Sie werden bald in unserem Gasthaus eine musikalische Unterhaltung anbieten. Makoto, ich überlasse dir die freie Hand die Aushänge zu gestalten. Wichtig ist es, dass es die mögliche neue Kundschaft anlocken könnte. Und wir sollten auch eine Kundschaft aus höhere Schicht anlocken. Das heißt wir müssen den Raum für sie ein wenig interessanter machen, nur gute Musik wird ihnen nicht genügen. Ilea, ich kenne keine geschicktere Hände, die perfekte Origamis falten können wie deine. Mir ist die Idee eingefallen, dass wir ein Schwarm Papierkraniche an die Decke aufhängen können. So wird unser Stil weiterhin bleiben ohne sich groß verändern zu müssen." Mein Blick fiel auf Cael-sama. Warum wollte er und sein Reisegefährten uns helfen? So viel Güte an einem Tag glich doch einem Traum. Ich hatte die Güte der Frau nicht vergessen, sie war mir noch lebendig in Erinnerung.


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28.11.2020, 18:21

Cael

Ich war überwältigt von der Vielfalt der Gerichte und wollte am liebsten alles gleichzeitig probieren. Aus anerzogener Höflichkeit wartete ich aber auf den Einsatz der Familie, denn Gawain wollte mit allen erst die Neuigkeit teilen. Dass das Gasthaus nicht länger musikfrei bleiben würde. Es freute mich, wie gut er die Idee aufnahm und bereits erste Ideen hatte. >Ryu und ich helfen gerne.< bestätigte ich nochmal unsere guten Absichten.
Mir war aufgefallen, dass Ilea es vermied mir direkt ins Gesicht zu sehen, doch mein Einsatz für das Gasthaus schien sie kurzerhand aus ihren Gedanken zu reißen. Ich lächelte sie offen an. Früher oder später würde sie schon merken, dass wir keine schlechten Kerle waren. Dass unsere Aufgabe in diesem Land weitaus größer war als gedacht und dass wir für jede Freundlichkeit dankbar waren. Vor allem in Anbetracht der allgemein misstrauischen Einstellung Fremden gegenüber.
Ihr Vater nickte wohlwollend und legte die Hände wie zum Gebet aneinander. >Itadakimasu.< Dann begann er zu essen. Mein Stichwort.

Imesha

Dieses Katz und Maus Spiel, dauerte viel zu lange an für meinen Geschmack. Obwohl der Yokai der Klasse 3 angehörte, machte er das mit Schnelligkeit und Versteckspielen wett. Sein Umhang verschmolz mit den Schatten des Viertels und durch das wenige Licht am Abend wurde es schwerer seinem pechschwarzen Faden zu folgen. Er spannte nicht mehr. Das war ein schlechtes Zeichen. Dadurch gewann er an mehr Distanz zu mir. Nerviger Dämon, echt, verfluchte ich ihn in Gedanken. Ich wollte nicht länger als nötig in der beißenden Kälte auf ihn Jagd machen. Der Schnee, so schön er auch am Tag sein mochte, wurde lästig bei einer blitzschnellen Verfolgungsjagd, weshalb ich beschloss eine kleine Pause einzulegen. Nicht, dass ich vollständig seine Spur verlor und mich damit blamierte.
Ich blieb auf einem Dach des nächstliegenden Gebäudes stehen und strich mir ein paar wirre, lange Strähnen aus dem Gesicht. Konzentriert sah ich mich dabei um. Wo versteckte sich dieser Wicht bloß? Was war sein nächstes Ziel?Cael
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28.11.2020, 18:49

Ryu

Ich lächelte der ältere Frau und der Tochter freundlich zu, als Gawain unser Vorhaben verkündete. Sie hatten überrascht gewirkt, doch die ältere Frau fasste sich gleich und sah uns aus erfreuten Augen an. Ilea hingegen blieb noch zurückhaltend. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie bis jetzt nie gelächelt hatte. Also richtig vom ganzen Herzen, es gab nur dieses höfliches Lächeln, was wie einstudiert wirkte. Als der Herr dieses Hauses anfing zu essen, war es für uns das Stichwort ebenfalls nach den Speisen zu greifen. "Ich möchte, dass ihr fortan mich mit Makoto ansprechen. Ich war noch nie ein großer Befürworter der vielen Etiketten, viele davon sind doch wirklich unsinnig und es braucht beinahe ein ganzes Leben sie alles auswendig zu lernen", ergriff die ältere Frau das Wort. Mir gefiel diese direkte Art der alte Frau und ich grinste sie breit an: "Dann nennen Sie mich bitte einfach nur Ryu." Zufrieden nickte sie. Der Wirt schmunzelte leicht: "Sie hatte schon immer moderne Gedanken gehabt. Ihr könnt mich ruhig auch Gawain nennen."

Ilea

Als Cael-sama mich offen anlächelte, senkte ich den Blick und wartete auf das Signal von Otōsan. Ich füllte mein Teller mit ein paar Sushis, die wir seit eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gegessen hatte. Fischwaren, beziehungsweise ein guter, frischer Fisch, der auch für Sushi geeignet war, war eine Kostbarkeit und deswegen konnten wir sie uns nicht oft leisten. Ich bemerkte, dass Sobo Makoto und Otōsan den Magis die persönliche Anrede anboten. Das hier fühlte sich viel zu vertraulich an und erinnerte mich an eine andere Zeit mit einem anderen Magi. Wir hatten doch jetzt vorsichtiger sein wollen. Langsam wanderte mein Blick wieder zu Cael-sama, obwohl ich es gar nicht wollte. Ich bemerkte Ivoli auf seiner Schulter und er sah mich aus treuherzigen Augen an. Wieder spürte ich diese Wärme, merkte wie sie ein wenig den Knoten der Angst in meinem Magen lockerte.


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28.11.2020, 19:08

Cael

Ich mochte die alte Frau auf Anhieb. Mir gefiel es, dass sie zur modernen Sorte gehörte, anstatt sich an alte Regeln zu binden, die es verhinderten eine enge Bindung zu anderen aufzubauen. Das war mir schon bei Ilea aufgefallen, weil sie stets diese höfliche Distanz wahrte. Dass ihre Großmutter und ihr Vater nun das Du anboten... vielleicht änderte sie ihre Einstellung uns beiden gegenüber. Wünschenswert wäre es jedenfalls. In der Zwischenzeit würde ich mein Bestes tun und sie von mir überzeugen. Sie war die erste Person, die wie ich war und eine Chance wie diese ließ ich mir nicht so einfach nehmen.
Genauso wenig wie die Köstlichkeiten, die sich Sushi nannten. Bereits das erste Stück entlockte mir ein zufriedenes Brummen. Richtig, richtig lecker. Sogar besser als das Ramen, doch das sprach ich nicht laut aus. Außerdem waren sie mit den Stäbchen sehr viel leichter zu fassen, sodass ich mich nicht blamierte. Ich konnte sie mir problemlos in den Mund stopfen. Die bunten, kleinen Dinger gehörten zum Nachtisch, erklärte Makoto, als ich sie dann neugierig beäugte. Davon wollte ich natürlich auch probieren.

Imesha

In Gedanken schickte ich dem Yokai noch mehr Beleidigungen hinterher. Hätte er diese armen Kinder zwei Straßenblöcke weiter nicht zu Tode erschreckt, wäre ich länger auf meinem Aussichtspunkt geblieben, um nach ihm zu suchen. Durch seine Aktion hatte er sich aber verraten und es machte mich wütend, dass unschuldige Kinder ihm über den Weg gelaufen waren. Hoffentlich ging es ihnen gut. Seine giftigen Messer hatte ich nämlich nicht vergessen. Wie viele trug er wohl mit sich herum? Oder erschuf er sie aus seiner finsteren Magie? Beides war gut möglich.
Momentan folgte ich seiner Spur, die bis außerhalb des Armenviertels führte und dankte dem Schutz der Augenbinde vor den Schneeflocken, die mir der Wind ins Gesicht blies. Dieses Wetter war wirklich beschissen zum Jagen. Trotzdem gab ich nicht auf, sondern holte auf und spürte wieder die Spannung in meinem Zeigefinger. Ich war ihm schon ganz nahe. Weiter hinten entdeckte ich zudem Lichter, die auf ein bewohntes Gebäude deuteten und ich hoffte, dass der Yokai stattdessen die Schwärze der Landschaft ansteuerte. Es wäre mir lieber, wenn er weniger Chaos anrichtete, wurde jedoch wie üblich eines Besseren belehrt. Er stürmte schneller voran und direkt in den nicht beleuchteten Bereich des Gebäudes. Na toll...
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28.11.2020, 19:29

Ryu

Durch das persönliche Du hatte sich auch die Atmosphäre verändert, sie war viel entspannter. Natürlich war ich mir bewusst, dass Gawain bestimmt immer noch uns im Auge behalten würde, denn seine gestrige Mahnung hatte er ernst gemeint. Was ich absolut verstehen konnte. Familie, die man liebte, musste man beschützen. Aber das Gefühl vor einer gewaltige Mauer zu stehen, war verschwunden. Unsere angebotene Hilfe hatte das dicke Eis gebrochen und ich hoffte morgen würden wir einen weiteren Erfolg erleben. "Eure Gerichte sind wirklich köstlich", lobte ich die Küche und ich bemerkte den Stolz eines Kochs in Gawains Augen, aber er nickte nur bescheiden.

Ilea

Die ganze Situation war verwirrend und ich wusste nicht zurecht, wie ich damit umgehen sollte. Diese innere Zerrissenheit gefiel mir nicht und es gefiel mir nicht, dass mir die Kontrolle entglitt. Aber ich konnte nicht aufhören daran zu denken, dass vor mir ebenfalls ein Miko saß und dass er auch noch ein Mann war. Ich würde mit Otōsan darüber sprechen, denn er besaß viele wertvolle Erfahrungen und er war der Einzige, dem ich blind vertraute. "Die sind von mir", entschlüpfte es mir plötzlich, als Cael-sama die Mochis beäugte und ich deutet auf die rosafarbene Kugeln. Schon als Kind hatte ich diese zarte Farbe gemocht.


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28.11.2020, 19:51

Cael

Leicht überrascht sah ich Ilea an, als sie mich direkt ansprach. Wohlige Wärme meldete sich in meiner Brust zurück. >Dann schmecken sie bestimmt hervorragend.< sagte ich lächelnd und probierte ein Stück, nachdem ich mein Hauptgericht aufgegessen hatte. Dank meinen Naschkatzen von Schwestern mochte ich Süßes. Egal welcher Art. Und diese Mochis... sie waren... interessant. Die Konsistenz war mir völlig neu und zunächst schmeckte ich nichts heraus, doch je länger ich darauf herumkaute, desto mehr entfaltete sich der süßliche Geschmack. Es war nicht aufdringlich süß, sondern die perfekte Mitte. Und irgendwie schmeckte ich eine blumige Note heraus.
>Davon könnte ich einen Haufen essen.< gestand ich begeistert und nahm mir sogleich ein zweites Stück. Das letzte für mich. Ich hatte zuvor alle gezählt und kam zu dem Schluss, dass mehr zu nehmen unhöflich wäre. Fortan waren die Mochis mein Lieblingsdessert in Valaris.

Imesha

Ich folgte dem Yokai nicht direkt ins Haus, sondern sprang auf einen hohen Baum, um ihn von dort aus im Auge zu behalten. Sollte er sich daneben benehmen und die Bewohner angreifen, würde ich natürlich eingreifen, aber im Moment hoffte ich, dass er sich versteckte, glaubte mir entkommen zu sein und wieder herauskam. Dann würde ich ihn erledigen. Kurz und lautlos. Der Faden spannte noch um meinen Zeigefinger, also war er nach wie vor in den sicheren Wänden des Gebäudes unterwegs.
Außerdem fand ich heraus, dass sich fünf Personen im Haupthaus aufhielten. Darunter eine magische Kreatur in einem der Zimmer im obersten Stockwerk. Von hier aus nahm ich relativ schwache Schwingungen wahr, doch dieses Wesen... kein Zweifel, es war nicht von dieser Welt. Konnte es nicht sein. Anhand des dünnen Fadens, der mich regelrecht zu sich rief, spürte ich, dass etwas Seltsames im Haus vorging und das hatte rein gar nichts mit dem Yokai zu tun. Im nächsten Moment registrierte ich nämlich weitere Ungereimtheiten. Weißgoldene Fäden, die mich verdächtig an die junge Frau von heute Mittag erinnerten und zwei weitere Stränge, die mein eigenes Wissen infrage stellten. Fäden besaßen nur eine einzige Farbe. Diese beiden hingegen bestanden aus zwei ineinander verwobenen Farben. Gold und Purpur. Eisblau und Abendrot.
Mit meiner magischen Sicht stimmte doch alles... oder?
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28.11.2020, 20:09

Ryu

Plötzlich überkam mich wieder das seltsame Gefühl beobachtet zu werden und kurz glitten meine Augen zum Fenster. Dort war nichts als die Dunkelheit und der leise pfeifender Wind. Irgendwas war da und gleichzeitig auch nicht. Ich konnte es nicht richtig benennen. Aber wäre eine Bedrohung in der Nähe würde ich es deutlicher spüren und außerdem hätte Cael auch etwas bemerkt. Ich probierte auch von den Mochi und stellte fest, dass es nicht ganz mein Geschmack war. Anders als meinem besten Freund war ich keine große Naschkatze, beziehungsweise mochte ich bei Nachspeisen die Mischung aus süß und herb. Also wie die Würzschokolade aus meiner Heimat. Und natürlich die unschlagbaren Himbeerkekse von Jenaya, Caels Mutter. "Es ist Zeit für die Nachtruhe, ich denke wir haben morgen alle genug zu tun und sollten uns ausreichend erholt haben", beendete Gawain die Abendmahlzeit und diesmal baten wir ausdrücklich beim Tisch abdecken zu helfen. Wir hatten zwar beim Abendessen nicht viel gesprochen, aber dennoch war die Stimmung angenehm gewesen. Ich war in guter Dinge, dass sie demnächst noch offener gegenüber uns sein würden. Wir wünschten uns eine Gute Nacht und dann ging ich mit Cael nach oben: "Ich mag die Leute und ich habe bei ihnen ein gutes Gefühl. Sie gehören wirklich zu der gute Sorte."

Ilea

Ich wurde verlegen und diese hervorgerufene Reaktion behagte mir nicht. Es bedeutete, dass sein Verhalten mir gegenüber nicht gleichgültig war. Nicht mehr. Ich senkte den Blick bei seiner offene Begeisterung. Es schien als könnte man beinahe jedes Gefühl in seinem Gesicht ablesen, anders als bei mir war er ein Buch, das man öffnen konnte. Ich war froh, als die Abendmahlzeit beendet wurde. Heute war viel geschehen und ich musste mir Einiges im Klaren werden. Und ich musste eine Entscheidung treffen, dabei würde mir Niemand helfen. Weder Otōsan, noch Sobo Makoto. Aber ich wusste sie würden mich immer begleiten, ganz gleich für welchen Weg ich mich entschied. Sie waren meine Familie und das einzig Stabile in meinem Leben. Ohne sie wäre ich gänzlich verloren gewesen. "Gute Nacht", verneigte ich mich leicht vor den Magis, als wir den Tisch abgeräumt hatten und dann ging ich schließlich mit meiner Familie in den Wohntrakt. Erst jetzt spürte ich wieder die Erschöpfung und sehnte mich nach der Matte.


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28.11.2020, 20:27

Cael

Ryu und ich halfen beim Abräumen und wünschten der Familie anschließend eine gute Nacht. Hoffentlich traf Ilea für sich eine gute Entscheidung und erlaubte mir sie in die Welt der Geister einzuweisen. Wer weiß, vielleicht lernte ich durch sie weitere Dinge kennen, die mir bislang nicht bewusst waren? Man lernte nie aus im Leben. Jedenfalls freute ich mich, dass sich die Familie für uns erwärmte. >Ja, sie sind gute Menschen. Vorsichtig, aber gut. Immerhin wissen wir nicht, was sich in ihrer Vergangenheit abgespielt hat.< Die Frage, warum hier keine Mutter im Hause war, stand offen im Raum und ich würde nie nach dem Grund fragen, wenn es nicht direkt von der Familie angesprochen wurde. Auch da hatten Ryu und ich großes Glück mit unseren Liebsten, denn alle erfreuten sich bester Gesundheit. Ich konnte mir den Schmerz einen von ihnen zu verlieren, nur sehr schwer vorstellen. Daran sollte sich nichts ändern, solange wir in Valaris lebten.
Vor meinem Zimmer blieb ich kurz stehen. >Morgen suchen wir uns eine Arbeit. Mal sehen, ob wir was finden.< Ich öffnete den Shoji. >Gute Nacht.<

Imesha

Die Fäden gingen auseinander und ich sah, wie einzelne Lichter ausgelöscht wurden. Einige von ihnen bewegten sich mit den Personen. Laternen. Schlafenszeit. Eigentlich ideal für mich und meine Mission, denn der Yokai müsste sich längst in diesem Gebäude langweilen. Er hielt sich nach wie vor im unbewohnten Trakt versteckt. Die zwei Personen mit den seltsamen Strängen begaben sich derweil ins obere Stockwerk, wo in einem der Zimmer die magische Kreatur lebte und die anderen drei Menschen kehrten in ihre privaten Räume zurück. Ich hatte inzwischen verstanden, dass das hier ein Gasthaus war. Ziemlich abgelegen und irgendwie... einsam. Zum Kranichhof. Bei dem Namen klingelte etwas in meiner Erinnerung, doch mir fiel spontan nichts dazu ein. Ich musste konzentriert bleiben, die Lage gut überprüfen, bevor ich handelte.
Der Yokai blieb nicht länger auf der Stelle, sondern bewegte sich in der Dunkelheit des unbewohnten Traktes voran. Er steuerte auf den nächsten Teil des Hauses zu. Dort, wo die Menschen waren. Tja... das hier wurde nun doch zum Problem. Ich musste eingreifen.
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28.11.2020, 20:46

Ryu

"Das stimmt. Wie die Menschen sich verhalten, haben sie Einiges erleben müssen und das scheint auch diese Familie hier nicht auszuschließen", nickte ich ernst: "Ich hoffe wir werden was finden. Gute Nacht." Ich ging in meinem Zimmer und entkleidete mich auf die Unterhose. Egon schnarchte bereits in eine Ecke der Schlafmatte. Ich musste schmunzeln und hielt inne. Schon wieder dieses seltsames Gefühl. Diesmal riss ich das Fenster weit auf und starrte in die Dunkelheit hinaus. Nichts. In dieser relativ flache Landschaft konnte sich Niemand verstecken. Zur Sicherheit legte ich einen Dolch, den ich aus dem Reisesack holte, unter meinem Kissen. Solange ich nicht dieses Gefühl eindeutig bestimmen konnte, sollte ich keine Hühner aufschrecken. Laut gähnend legte ich mich endlich hin und schlief relativ schnell ein. Ich hatte schon immer einen gesunden Schlaf besessen und wachte stets rechtzeitig mit der Sonne auf. Es sei denn, ich hatte nächtelange Feste hinter mir.
Mitten in der Nacht riss ein Geräusch aus meinem Schlaf und reflexartig rollte ich zur Seite, dabei griff ich nach meinem Dolch. Ich entwischte dem Angriff nicht ganz, denn ich spürte ein scharfer Schmerz in meiner Schulter und mein Stirn brannte von einem vorbeifliegende Waffe. Keuchend richtete ich mich halb auf und drehte mein Kopf zum Angreifer um. Eine merkwürdige Masse war mitten im Raum erschienen, geräuschvoll brach sie in sich zusammen, als eine Kreatur daraus erschien. Jetzt wallte in mir die Magie alarmierend auf.

Ilea

Unruhig wälzte ich mich auf meiner Matte hin und her, ich konnte nicht einschlafen. Dabei musste es bereits Mitternacht sein. Durch die Vorhänge sah ich das schwache Schimmern des Mondes. Anscheinend hatte sich der kleine Schneesturm gelegt, sodass die Nacht wieder klar geworden war. Ich drehte mich auf die Seite und schloss meine Augen. Ich versuchte mich auf meinem Atemzüge zu konzentrieren, doch dann glitten meine Gedanken immer wieder zu Cael-sama und die Vorsehung meiner Mutter. Dabei fühlte ich mich unendlich müde und wollte einfach nur schlafen. Erneuert wechselte ich die Seite und zog die Decke bis zu meinem Kinn. Es war im Raum kühler geworden. Es war merkwürdig still geworden. Nicht die Art von Stille, die sonst mich umgab. Ich versuchte mich an die Geräusche aus meiner Kindheit zu erinnern. Versuchte mich an den Klang von Otōsan zu erinnern.


176

28.11.2020, 21:14

Cael

Gähnend legte ich mich zu Bett und streichelte Ivoli übers weiche Fell, bis ich davon müde wurde. Eigentlich hatte ich vorgehabt meine Gitarre zu nehmen und an ersten Liedern in dieser Welt zu arbeiten, doch ich wollte nicht zu lange aufbleiben und fit für morgen sein. Alles, was ich heute in der Stadt erlebt hatte sowie die große Enthüllung, dass Ilea eine Miko war, spielte sich nochmals in meinen Gedanken ab, bis der Schlaf mich letztendlich einholte.
Zu meiner Überraschung blieb es kein traumloser Schlaf, denn ich fand mich schnell in dieser seltsam stillen Welt wieder, in der ich oft genug gewesen war, um zu erahnen, was als Nächstes passieren würde. Ein Sog erfasste mich. Zog mich quer durch den geräuschlosen Raum, bis ich dieses Fenster erreichte, hinter dem eine Gestalt am Boden lag. Mit wunderschön gelocktem Haar aus flüssigem Gold. Es bestand kein Zweifel, dass ich die ganze Zeit über von Ilea geträumt hatte. Sie war diejenige, die in diesem Bett lag und ich hatte hier draußen gestanden und... und sie beobachtet? Oder bewacht? Das war die große Frage, die ich mir seither stellte. Warum sie? Warum ausgerechnet diese Szene?

Imesha

Wie ein Falke im Beuteflug schoss ich vom Nachthimmel hinab und direkt durch das geöffnete Fenster hinein ins Zimmer, wo ich den Yokai wahrnahm. Der Faden an meinem Finger spannte mehr denn je und ich schaffte es rechtzeitig den Menschen vor weiteren Messerattacken zu bewahren. Langsam richtete ich mich von meiner gebeugten Haltung auf, fixierte den Dämon und ging aufrecht auf ihn zu. Schluss mit den Spielchen! Hier hörte die Jagd auf.
Ich ließ die Ketten warnend über den Boden klirren, während ich den Griff um die langen Dolche festigte. Er bereitete sich auf einen Angriff vor, ich wich geschickt aus, zog die Arme hoch und brachte die Ketten zum Tanzen. Messer flogen durch die Gegend. Ich beschleunigte meine Bewegungen, versetzte ihm zwei gezielte Ellbogenstöße in die Rippen, dann einen heftigen Tritt in seinen Bauch, als er quer durch den Raum flog. In einem unbedachten Moment folgte ich seiner Flugbahn und rammte eines meiner Dolche tief in seine Brust, dass die Klinge auch wirklich steckenblieb. Dunkles Blut spritzte zu Boden. Er gab unmenschliche Laute von sich, wehrte sich mit weiteren Messern, doch das fachte nur meinen Kampfgeist an. Mit einem kräftigen Satz sprang ich hoch, über einen Holzbalken hinweg und im Fall zog ich die Kette stramm, an dessen Ende der Dolch war, der wiederum nach wie vor in der Brust des Yokai steckte. Er hatte keine Chance.
Mit vollem Körpereinsatz zerrte ich ihn in die Luft und ließ ihn mit einem lauten Knall gegen den Holzbalken knallen. Die Ketten schabten über das Holz, Funken flogen. Dann legte ich viel Schwung in eine Drehung um meine eigene Achse, sodass der Körper des Dämons einmal quer durch den ganzen Raum geschleudert wurde. Ein Faden nach dem anderen zerriss. Seine Magie floss aus ihm heraus wie Blut aus einem Menschen.
Ein letzter großer Aufwand und ich beförderte ihn durch einen Shoji hinaus in die Kälte der Nacht. Er kollidierte mit einem weiteren Dach, überschlug sich mehrmals auf dem Boden, bis er schließlich mit gebrochenem Genick liegenblieb. Immer noch voller Anspannung trat ich an die Öffnung und sah zu, wie der Yokai sich in schwarzen Staub auflöste. Mission erledigt.

Der Kampf
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177

28.11.2020, 21:39

Ryu

In diesem Moment geschahen viele Dinge gleichzeitig. Als die Kreatur seine Waffen nach mir warf, wollte ich instinktiv sie mit meine eigene Waffe abwehren, als plötzlich eine Gestalt durch mein Fenster stürzte und eine Kette die fliegende Messer direkt vor meine Augen abwehrte, sodass ich den Luftzug spürte. Ich kam nicht dazu einzuschätzen ob die fremde Person "Freund" oder Feind war, da griff sie bereits schon die Kreatur an. Hätte ich nicht die harten Trainings gehabt, dann wäre es mir zugegeben schwer gefallen mit den Augen den schnellen Kampf zu verfolgen. Sie war schnell. Elegant und nur die Ketten waren ihre einzige Geräusche. Es sah wie ein Tanz aus. Für die Kreatur war es ein tödlicher Tanz. Sofort wusste ich, dass er diesen Kampf nicht gewinnen konnte. Ihre Attacken waren präzise, sie wusste genau was sie da tat. Blut floss. Seines, nicht Ihres. Seine Angriffe prallten nutzlos an ihr ab. Das Holz splitterte leise, als sie ihn nach oben zog bis er gegen den Balken krachte. Dann spürte ich einen eisigen Luftzug und sie hatte die Kreatur nach draußen befördert. Er löste sich im Staub auf und es wirkte, als hätte er nie existiert. Ich starrte die beeindruckende Frau an. Was für eine Energie. Ich konnte ihre pulsierende Kraft spüren, sie ließ die Luft vibrieren. Endlich kam Bewegung in mir, den Dolch immer noch in der Hand stand ich auf und Ego kletterte aufgeschreckt auf meine Schultern, um sein zitternder Körper an meinem Hals zu pressen. "Das war....überraschend", sagte ich und betrachtete die Frau eingehend. Sie war schön, aber das war nicht was mich faszinierte. Ich hatte noch nie eine Frau auf solche Art kämpfen gesehen und dabei kannte ich einige bewundernswerte Frauen, die vielleicht sogar besser kämpfen konnten als ich. "Danke, das du mir geholfen hast", bedankte ich mich bei der geheimnisvolle Frau und fragte neugierig: "Wer bist du?" Das Adrenalin rauschte immer noch durch meinem Blut und ich nahm die Schmerzen nur als ein dumpfes Pochen wahr. Das Training zahlte sich aus die Schmerzen aushalten zu müssen.

Ilea

Plötzlich spürte ich eine vertraute Nähe, die mich seit ein paar Wochen im Schlaf begleitet hatte und mich geschützt fühlen ließ. Es war die Schwingungen von Cael-sama. Die Kälte, die nicht von draußen herkam, wich zurück und meine eigene Stille kam wieder. Ich spürte den sanften Sog des Schlafes und selbst wenn ich versuchen würde mich dagegen zu wehren, ich würde verlieren. Langsam fielen mir die Augen zu und einen Moment kam meine aufgewühlte Seele zur Ruhe.


178

28.11.2020, 21:57

Imesha

Unter normalen Umständen wäre ich zufrieden mit meiner Arbeit, nur nicht heute. Nicht, wenn ich so viel Schaden angerichtet hatte. Ich hätte den Yokai schneller aufspüren müssen, bevor er in dieses Haus gelangte. Dann wäre all das hier nicht passiert und der Mann wäre unversehrt geblieben. Als er sich bei mir bedankte, drehte ich mein Gesicht nur halb zu ihm um. Ich nahm den Dank nickend zur Kenntnis. Ich hätte das für jeden anderen auch getan. Selbst wenn er bloß eine Unterhose trug und das bei der eisigen Kälte da draußen.
Meinen Namen verriet ich allerdings nicht. Das verstieß gegen die Regeln. Außerdem würde ich sowieso nicht sprechen. Ich kannte ihn nicht. Er blieb mir fremd und das obwohl mich seine Magie faszinierte. Ihm gehörten die purpurgoldenen Stränge. Am liebsten hätte ich sie auf der Stelle genauer studiert, doch je länger ich blieb, desto größer die Gefahr, dass er sich im Detail meine Gestalt einprägte. Aus diesem Grund fasste ich an meine Hüfte, wo ich fast immer einen kleinen Beutel mit Goldmünzen bei mir trug. Ich machte ihn sichtbar und warf es ihm entgegen. Das Gold diente allein der Reparatur des Schadens. Um mein Gewissen zu erleichtern und weil es sich gehörte.
Anschließend nickte ich zum Abschied und verschwand.

Cael

Manchmal fühlte ich mich seltsam sie einfach beim Schlafen zu beobachten. Dabei stand ich nicht wirklich vor ihrem Fenster. Ich wusste nicht mal, wo genau ihr Zimmer lag und ob es ein Fenster wie dieses hatte. Es kam mir eher vor, als steckten wir beide in der Zwischenwelt. An einem abgelegenen Ort, zu dem nur wir beide Zutritt hatten. Das kam durchaus vor, da die Zwischenwelt weitaus geheimnisvoller war als man erwartete.
Ich würde gern mehr über all das hier in Erfahrung bringen, doch plötzlich erfasste mich ein ganz anderer Sog und ich wurde wegen eines lauten Krachs schlagartig wach. Alarmiert warf ich die Decke beiseite, tastete blind nach dem Shoji und stolperte über den Flur zu Ryus Zimmer. >Ryu!< rief ich besorgt und erstarrte mitten in der Bewegung. Der Raum war... zerstört. Ein riesiges Loch klaffte in der Wand, durch das die beißende Kälte von draußen ins Zimmer gelangte. Mein bester Freund kauerte in der anderen Ecke des Zimmers. Mit einer Wunde am Kopf und an der Schulter. >Was ist passiert?<
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179

28.11.2020, 22:23

Ryu

Sie trug eine auffällige Brille, die ihre Augen verdeckte und das Mondlicht ließ ihr lilafarbenes Haar geheimnisvoll schimmern. Ihr Kampfmontur war eng anliegend, praktisch und dunkel gehalten. Ideal für Kämpfe, besonders wenn man vorher auf die Lauer legen wollte. Doch am Meisten erweckte das Mal auf ihrer Stirn meine Aufmerksamkeit. Es war keine gewöhnliche Tätowierung. Sie sagte nichts, warf mir bloß ein Beutel rüber und ich fing es auf. Das Klimpern verriet mit, dass es sich um Münzen handelte. Ich zog leicht ein Augenbraue hoch und wollte noch was sagen, da verschwand sie. Ich ging eilig zum Loch in der Wand, die Kälte ignorierend, aber ich sah sie nicht mehr, als hätte sie nie existiert. Ich drehte mich um, als Cael in den Raum stürzte und die Verwüstung des Kampfes zeigte mir deutlich, dass ich gerade nicht einen verrückten Traum hatte. Jetzt spürte ich die Schmerzen deutlicher, als das Adrenalin nachließ und keine Gefahr mehr drohte. Ich verzog die Miene und schüttelte leicht den Kopf: "Ich glaube ich hatte gerade eben eine Bekanntschaft mit einem Dämon gemacht und dann war plötzlich eine Frau wie aus dem Nichts erschienen. Sie hatte die Sache geregelt und ist jetzt wieder einfach verschwunden." In diesem Moment erschien Gawain ebenfalls in den Raum keuchend. Sein Blick glitt durch den Raum, haftete sich schließlich an mir und wurde ernst: "Ein Yokai war hier." "Ja", nickte ich und erzählte die Geschichte nochmals in eine kurze Version. "Eine Jägerin", murmelte Gawain vor sich hin und seine Falten auf der Stirn wurden tiefer. "Müssen wir morgen weiterziehen? Immerhin hätte der Yokai euch in Gefahr bringen können", äußerte ich mich. Er schüttelte den Kopf: "Es hätte auch ein anderer Gast sein können. Komm, du muss verarztet werden, in Ileas Laden werden wir bestimmt was finden und dann bekommst du ein neues Zimmer. Danach werde ich dafür sorgen, dass nicht so schnell ein Yokai wieder kommt."

Ilea

Ich schreckte aus meinem Schlaf, als ich unruhige Schwingungen wahrnahm und mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich spürte den Boden vibrieren, als Jemand an meinem Zimmer vorbeilief. Sofort stand ich auf, schob den Shoji beiseite und sah wie Otōsan aus dem Wohntrakt rannte. Dabei musste es für sein Bein schmerzhaft sein. Ich dachte nicht lange nach und folgte ihm im flatterndes Nachtkleid. Etwas musste vorgefallen sein, wenn er in eine solche Aufregung war. Im Haupthaus angekommen, begann ich zu frösteln. Es lag nicht nur an die kalte Nacht, ich konnte den Nachhall einer dämonische Aura spüren. Otōsan! Meine Angst um ihn lähmte mich beinahe, doch dann hastete ich die Treppe hoch, wo ich seine Spur fühlen konnte. Ihm durfte nichts passieren. Einen weiteren Verlust hielt ich nicht aus. "Otōsan!", meine Stimme vibrierte stark, beinahe fühlte es sich an als würden die Stimmbänder reißen. Aus dem Raum von Ryu-sama kamen am stärksten die Schwingungen und ich stolperte hinein. Der Raum war völlig verwüstet, mit blassem Gesicht erblickte ich Otōsan und die Erleichterung, dass ihm scheinbar nichts passiert war, ließ mein Körper zittern. Dann erblickte ich Ryu-sama, sah die Verletzungen und entdeckte auch die blutgespritzte Wand. Mein eigenes Blut gefror zu Eis und da war ein Dröhnen in meinem Kopf. Ich sah ihn wieder. Sah das ganze Blut. Sah wie er kraftlos an den Pfosten hing. Gebrochen. Sah wie das Feuer nach ihm lechzte. Dann wurde alles schwarz vor meine Augen.


180

28.11.2020, 22:39

Cael

Völlig entgeistert starrte ich meinen besten Freund an. Ein Dämon hatte ihn angegriffen? Und kurz darauf war eine Frau erschienen und hatte ihn erledigt? Keine Ahnung, wie ich dieses Geschehen einordnen sollte, da kam auch schon Gawain herbeigeeilt und begutachtete den Schaden. Er sagte etwas von einer Jägerin. Das war wohl die Frau gewesen. Ryu hätte zwar den Dämon eigenhändig erledigen können, doch es war gut, wenn der Palast schnell reagierte und für Sicherheit sorgte. Ich hoffte bloß, dass sich das hier nicht wiederholen würde. Ich wollte das Gasthaus ungern verlassen.
Jetzt kam auch Ilea ins Zimmer und ihre Reaktion sprach Bände. In dem Moment, als ihr alles Blut aus dem Gesicht wich, streckte ich meine Hand nach ihr aus und fing sie auf. >Ilea!< Sorge schwang in meiner Stimme mit. Was auch immer ihr durch den Kopf gegangen war, es hatte ihren Geist und damit auch ihren Körper außer Gefecht gesetzt. Sicherheitshalber hob ich sie auf meine Arme, drückte sie an meine Brust. Unter anderen Umständen hätte ich ihre Nähe genossen. Wie ihr zierlicher Körper sich perfekt fügte. >Der Anblick war ihr wohl zu viel...<

Imesha

Ich kehrte schnellstmöglich in den Palast zurück und gab Ruko Bescheid, dass der Yokai erledigt war. Einzelheiten wurden nicht besprochen, da er mir vertraute und er davon ausgehen konnte, dass ich ihm seltsame Vorkommnisse erzählen würde. Naja, in diesem Fall behielt ich eine Sache tatsächlich für mich. Die zweifarbigen Stränge zweier Magi, die in diesem Gasthaus lebten. Einem davon war ich direkt begegnet und ich fragte mich, ob er zu den Guten oder Schlechten gehörte. Er hatte sich zwar höflich bedankt, aber das sagte nicht viel über ihn aus.
Die zweite Frage war... Was hatten sie in dieser Stadt zu suchen und warum fielen sie mir erst jetzt auf? Mit diesen Gedanken begab ich mich in mein Zimmer. Entweder ich beschäftigte mich in nächster Zeit damit, wer diese beiden waren oder ich ließ es vorerst bleiben und wartete ab. Manchmal ergaben sich die Dinge von selbst.
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