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1 801

22.12.2021, 17:33

Ryu

"Das ist eine gute Idee", antwortete ich ihr, es waren bereits ein paar Stunden nach Caels Aufbruch vergangen. Aber wie Imesha rührte ich mich noch nicht und merkte, dass ich damit nicht alleine war. Auch sie schien sich nicht von mir lösen zu wollen und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb. Es war nicht mal lange her, wo sie es noch nicht in meine Nähe zu sein und jetzt schien sie es regelrecht zu genießen. Für solche Momente wünschte ich für uns die Ewigkeit. Es missfiel mir jetzt den Moment zu zerstören, indem ich mich leicht zu bewegen begann: "Na dann, lass uns gehen." Mit einem schweren Seufzer löste ich mich endgültig von Imesha, stand auf und reichte ihr mit einem leichtem Lächeln die Hand. Mittlerweile waren meine Flügel verschwunden und bevor wir aufbrachen, würde ich vorher mein Oberteil anziehen, um Ilea nicht in Verlegenheit zu bringen.

Ilea

Einen Moment widerstrebte es mir aufzuhören, wo ich gerade mich in einem Art Fluss befand, aber dann bemerkte ich ein leicht schwummeriges Gefühl und ein kleines, unangenehmes Ziepen in meinem Inneren. Roselyn hatte Recht, allmählich erreichte ich an meine Grenze und sollte meine Magie nicht vollkommen ausschöpfen. Aber anders als früher, hatte ich viel länger durchgehalten und bekam keine Anfälle mehr, was auch an dem Dämon gelegen hatte, der mich besessen hatte. Ich krempelte den Ärmel runter und blinzelte in der Sonne, als sie einen Weg durch den Blätter zu mir fand. Ivoli setzte sich auf meiner Schulter und schmiegte sich sanft an mich. Ich spürte zarte Schwingungen und lächelnd kraulte ich sein Kopf: "Danke, mein Freund. Mir geht es gut. Ich frage mich, wie es Cael wohl gut und ob er schon an seinem Ziel gekommen ist." "Macht dir keine Sorgen, er ist ein zäher Bursche", meinte Roselyn.


1 802

23.12.2021, 17:38

Cael

Da ich schwer einschätzen konnte, wie viel Zeit hier und wie viel Zeit bei den anderen vergangen war, beschloss ich den Ausflug für heute zu beenden. Ich sah es nicht ein, weiter kostbare Energie zu verschwenden. Es wurde zunehmend schwerer das Gleichgewicht zwischen Schatten- und Lichtmagie aufrechtzuerhalten. Immer wieder ertappte ich mich bei dem Bedürfnis nach den flüsternden Schatten zu packen und sie mir einzuverleiben, aber genau das sollte ich eben nicht tun. Onkel Akela hatte mich vor dieser mentalen Grenze gewarnt. Ich wollte nicht herausfinden, was hinter ihr auf mich wartete. >Nun gut, dann war’s das für heute.< murmelte ich enttäuscht.
Ich führte die Handbewegung zur Öffnung eines Portals aus, als mein Fuß plötzlich ins Nichts trat und ich die Balance verlor. Mit wirbelnden Armen versuchte ich nach etwas zu greifen, knickte aber ein und fiel auf die Knie. Was zum…!? Irritiert sah ich auf. Die Veränderung der Energie kam dermaßen schnell und heftig, dass ich die Zähne fest zusammenbiss. Das Licht in mir flackerte gefährlich. Eine Warnung.

Imesha

Ich musste mir ein kleines Schmunzeln verkneifen, als auch Ryu keine Anstalten machte aufzustehen. Wir saßen vielleicht noch eine Minute länger im Schatten des Baumes, bis er sich doch noch regte und mir seine Hand hinhielt. Ganz der vorbildliche, höfliche Mann. Zwar trug er kein Oberteil, was am Hofe für Aufruhr gesorgt hätte, aber da ich keine Dame höheren Standes war, kümmerte mich das nicht. Natürlich verweilte mein Blick etwas länger auf das Spiel seiner Bauchmuskeln, denn seit wir uns nähergekommen waren, war es schwerer geworden der Versuchung zu widerstehen. Nur im Training konnte ich mich wirklich aufs Kämpfen konzentrieren. Da war die antrainierte Jägerin stärker als alles andere. >Ist Egon in der Nähe? Will er mitkommen?< fragte ich Ryu, nachdem ich aufgestanden war. Da er sich das Oberteil überziehen wollte, ließ ich seine Hand los und fasste mir ins Haar, um es zu einem Zopf zusammenzubinden. Bei dem warmen Wetter war mein nun freigelegter Nacken ganz froh um frische Brisen.
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1 803

23.12.2021, 20:22

Ryu

Mit leichtem Bedauern sah ich auf ihr zusammengebundenes Haar, denn ich mochte es am Liebsten wenn sie es offen trug. Dadurch wirkte sie freier und brachte ihr wunderschönes Gesicht besonders zur Geltung. Ich ließ mein Blick durch die Büsche gleiten, ich konnte Egon in der Nähe spüren. Auf meinem leisen Pfiff reagierte er und kam raschelnd aus meinem Busch, um uns fragend anzusehen. "Möchtest du uns begleiten?", fragte ich den Feuersalamander. Egon begann mit den Schwanz zu wedeln, huschte zu uns hinüber und kletterte wie selbstverständlich auf Imesha bis er ihre Schulter erreichte. Schmunzelnd schüttelte ich leicht den Kopf: "Sei froh, dass du dir solche Freiheiten nehmen darfst, weil du diese unschuldige Kulleraugen hast." Er gurrte bloß und schmiegte sich an ihrem Hals. "Er ist wie ich über die beiden Ohren in dich verliebt", grinste ich schief und zwinkerte kurz zu Imesha. Dann nahm ich ihre Hand und ging mit ihr los. Ilea war bestimmt noch am See.

Ilea

Das schwummerige Gefühl ließ langsam nach und meine Magie fand ihr Gleichgewicht wieder zurück, da ich nicht über die Grenze hinausging und den letzten Rest von Energie verbrauchte. Roselyn mag Recht haben, das Cael sich zurechtfinden würde, aber dennoch machte ich mir ein wenig Sorgen um ihn. Das war etwas, was ich nicht einfach abstellen konnte. Aber mein Glaube an ihm war viel größer und ich wusste, dass er für diese unheimliche Welt stark genug war. Ich hoffte einfach nur, dass unsere Trennung nicht von eine lange Zeit sprach. Mir graute schon der Gedanke, dass ich vielleicht heute Nacht alleine im Bett liegen würde. Ganz ohne seine beruhigende Wärme. Ja, ich hatte den bezaubernder Ivoli und da waren auch meine wundervolle Freunde, ich war nicht alleine. Dennoch würde ich seine Arme um mich vermissen und ich wusste nur bei Cael konnte ich gut schlafen. Sehnsuchtsvoll starrte ich auf dem See und erinnerte mich an unserem romantischen Badetag, dabei wurden meine Wangen deutlich wärmer.


1 804

30.12.2021, 16:46

Cael

Ich hörte viele Stimmen auf einmal, zu viele, um auch nur eine zu verstehen. Sie fühlten sich wie Bisse, wie Reißen in meinen Ohren an. Unangenehm bis in die Knochen, bis in meinen Geist hinein. Der Talisman pulsierte, all die gespeicherte Energie wollte mit einem Schlag ausbrechen und ich glaubte die Kontrolle zu verlieren. Binnen weniger Sekunden wurde es dann plötzlich totenstill. Keine Stimmen mehr. Nur dieses seltsame Gefühl zerrissen zu werden und irgendwie doch nicht. Es war total widersprüchlich und mit nichts zu vergleichen. Meine Augen konnten in der Masse aus Schwärze nichts erkennen, keine Gestalt, keine Form, keine Struktur und doch war da diese einnehmende Präsenz. Zu stark, um sie zu ignorieren. Am liebsten hätte ich ein "Wer ist da?" gerufen, nur wusste ich, dass keine Antwort folgen würde. Nicht hier an diesem finsteren Ort. Hier gab es keine Antworten, hier existierte nur das flüsternde, kreischende Übel. Trotzdem suchte ich nach der Ursache für diese unerwartete Energie. Ich sah mich um, wollte mich bewegen, blieb aber nach wie vor stecken. Als hätte die Schwerkraft beschlossen mich genau hier festzunageln. In meinem Kopf pochte es. Wie ein Hammer auf Stahl. Keine Stille mehr. Wieder diese verfluchte Lautstärke, dass mir beinahe das Trommelfell riss. War das Absicht? Sollte ich davon verrückt werden? Stille, Gewitter, Stille, Donnergrollen und Blitze...

Imesha

Egon tauchte kurzerhand auf und machte es sich völlig selbstverständlich auf meiner Schulter gemütlich. Sofort stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen, dann Hitze in meine Wangen, weil Ryus Worte mich leicht verlegen machten. Zu hören, dass beide in mich verliebt waren, stellte seltsame Dinge mit meinem Herzschlag an. Ich räusperte mich und widerstand dem Drang in mein Haar zu fassen, weil mich diese Geste sonst verraten hätte. Ryu war nämlich sehr gut darin geworden jede meiner Reaktion genauestens zu analysieren. >Charmant wie immer.< schmunzelte ich, ehe ich mich in Bewegung setzte. Ilea war hoffentlich schon fertig mit ihren eigenen Übungen, denn ich wollte sie ungern stören. Gleichzeitig würde es gut tun zur Abwechslung den Körper zu stärken, wie wir es vereinbart hatten. Jeden Tag üben, üben, schwitzen, über Grenzen hinauswachsen und mehr brennen. Es war nicht mehr so warm wie einige Stunden zuvor, sondern angenehm wild. Ideale Temperaturen für körperliche Aktivitäten.
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1 805

31.12.2021, 13:50

Ryu

Ich lächelte breit und meine Augen funkelten dabei: "Das höre ich gerne." Mir war natürlich die leichte Röte ihrer Wangen nicht entgangen oder wie ihre Augen auf eine besondere Weise geglänzt hatten. Besonders ihr Lächeln hatte wieder mein Herz zielsicher getroffen wie ein Pfeil auf einer Zielscheibe einer talentierten Bogenschütze. Kaum waren wir im Wald spendete die Bäume uns Schatten, hier und dort tanzte das Sonnenlicht zwischen den Blätter. Die Farben hier waren intensiv und satt, als würde da draußen kein tiefster Winter herrschen. Unser Spaziergang dauerte nicht lange und wir erreichten den See, wo ich gleich Ilea am Ufer entdeckte. Sie starrte verträumt auf das Wasser, Roselyn lag neben ihr auf der Wiese und Ivoli war ganz bestimmt in der Nähe. "Hallo", wank ich und hoffte Ilea nahm aus dem Augenwinkel unsere Bewegung wahr, damit sie nicht erschrak wenn wir vor ihr standen.

Ilea

Ich verlor mich in der Erinnerung, beinahe war es als wäre ich zu diesem Moment zurückgereist und erlebte erneuert den gemeinsamen Tag mit Cael. Ich erinnerte mich an seinem Duft, an das Leuchten seiner Augen und das Lächeln. Ich erinnerte mich an seine Berührungen, an die Wärme, die er in mir auslöste und an sein schnell schlagendes Herz. Eine Bewegung aus meinem Augenwinkel holte mich in die Wirklichkeit zurück und Roselyn richtete sich auf: "Ah, da sind sie ja!" Ich drehte mich halb um und entdeckte Imesha mit Ryu. Erst jetzt wurde es mir bewusst wie viel Zeit mittlerweile vergangen war. Sofort richtete ich mich auf und lächelte die Beiden freundlich an: "Wie seid ihr mit eurem Vorhaben vorangekommen?" Auch sie hatten etwas zu tun gehabt, bevor wir zusammen trainieren wollten.


1 806

05.01.2022, 15:41

Cael

Bevor ich verrückt wurde, griff ich auf die Energie in meinem Talisman zurück, um mich aus dieser unangenehmen Situation zu befreien. Länger hielt ich es nicht aus. Ich musste hier raus, raus aus dieser finsteren Welt und der unendlichen Schwärze. Mein Licht würde hier allerdings nichts ausrichten können. Es würde alles nur schlimmer machen. Ich musste Schattenmagie nutzen. Ein schmaler Grat, auf dem ich nun balancierte. Mein Körper spannte sich an, als ich mich in eine aufrechte Position zwang und die Zähne fest zusammenbiss. Die dichte Schwärze vor mir bewegte sich aggressiver als zuvor. Vielleicht spürte sie, dass ich dabei war zu verschwinden und wollte mich davon abhalten. Sie baute sich vor mir auf. Wurde größer, drückender. Blitze zuckten um meine Finger. Rote Schattenblitze. Ich machte einen Schritt vorwärts, lud mich mit mehr Blitzen auf, dass die Luft um mich herum vibrierte und laut knisterte. Davon ließ sich die anonyme Dunkelheit nicht beeindrucken. Das war auch nicht meine Absicht gewesen.
In der nächsten Sekunde holte ich mit geschlossener Faust aus und rammte sie in die Schwärze. Zeitgleich öffnete ich mit der anderen Hand das Portal zum Gebirge, wo der magische Ort lag. Ich würde einen kleinen Umweg machen. Das war sicherer. Die Schatten wichen wie erwartet meinem Angriff aus, deshalb blieben mir nur wenige Sekunden, um durch den Riss zu springen. Ich nutzte den Moment, setzte zum Sprung an und schaffte es rechtzeitig die Schattenwelt zu verlassen. Erst verspätet merkte ich, dass meine zur Faust geballte Hand wie flüssiges Feuer brannte.

Imesha

Wir entdeckten Ilea in der Nähe des Sees. Sie wirkte normal. Es lag kein Schatten in ihrem Gesicht. Ich hatte kurz damit gerechnet, ihre Sorge um Cael würde ihre Laune trüben. >Die Meditation hat mir sehr geholfen. Auf diese Weise komme ich am besten voran.< erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln, ehe ich in ihre Richtung nickte. >Und du? Konntest du deine Fähigkeiten verbessern?< Da Roselyn neben ihr stand, vermutete ich, dass die beiden intensiv miteinander gearbeitet hatten. Von Tag zu Tag gelang ihnen die Zusammenarbeit immer besser. Nicht mehr lange und sie würden die nächste Stufe erreichen, von der sie uns mal erzählt hatten. Wenn sie noch ihren Körper mittrainierte, würde sie sich auch brenzligen Situationen stellen können.
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1 807

07.01.2022, 17:03

Ryu

Als Imesha sich nach Ilea erkundigte, kam Roselyn zur Antwort und erzählte uns stolz welche Fortschritte Ilea gemacht hatte. Es war deutlich zu sehen, dass die Frauen zu eine Einheit geworden waren und ich glaubte auch, dass Ilea genau Roselyn gebraucht hatte, um an den Herausforderungen zu wachsen. Nach dem kurzen Austausch trainierten wir schließlich. Ilea konnte mittlerweile sicherer die Grundkenntnisse der Selbstverteidigung einsetzen und auch sich in Notlagen zur Wehr zu setzen. Sie dachte länger nicht mehr nach, sondern handelte instinktiv und versuchte dabei einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie lernte auch, wie man sich aus einer Situation retten konnte, wenn zwei Personen sie bedrohten. Wir überlegten uns auch, wie Roselyn eingesetzt werden konnte und wie weit ihre Fähigkeiten als festere Gestalt reichten, zum Beispiel ob sie ein Stein als Waffe halten konnte. Danach fochten Imesha und ich einen Kampf aus, denn auch wir Beide mussten im Form bleiben. Wie immer war ich von ihre Kampfkünste und Reflexe beeindruckt, besonders von den fließenden Bewegungen, die sie von dem Eiskunstlaufen erworben hatte. Erst als das Licht dämmeriger wurde und der Schweiß im Nacken kühler wurde, beendeten wir unseren Training.

Ilea

Meine Kleider klebten an meinem Körper wie eine zweite Haut und das Haar lag unangenehm feucht an meine Schläfen. Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer, während meine Wangen zu glühen schien und der kalte Schweiß in meinem Nacken prickelte. Jeder Muskeln schien zu klagen und die Erschöpfung wollte mich in die Knien zwingen. Ich hatte nicht nur neue Grundtechniken gelernt, man hatte mir auch gezeigt wie man seine Körper in Form hielt, denn das war für einem Kampf ebenfalls entscheidend, sollte ich in einem geraten. Besonders der Ausdauer und die Schnelligkeit spielte eine wichtige Rolle. Aber jetzt konnte ich einfach nicht mehr und ich war froh, dass wir das Training beendet haben. Gemeinsam verließen wir den Wald und erst jetzt bemerkte ich, dass es Abend geworden war. Das Training hatte mich von den Gedanken an Cael abgelenkt und mir wurde bewusst, dass er mehrere Stunden in diese finstere Schattenwelt war. Die Sorge kehrte zurück, ich konnte diesem Impuls nicht unterdrücken und ich legte eine Hand auf meinem Brustkorb. Ihm ging es gut. Ganz bestimmt. "Hab ihr besondere Essenwünsche?", wandte ich mich an meine Freunde, als wir den Tunnel betraten.


1 808

07.01.2022, 20:50

Imesha

Jedes Mal nach einer langen Kampfeinheit fühlte ich mich richtig gut. Ich wusste, ich hatte etwas Sinnvolles getan und spürte es in jedem beanspruchten Muskeln in meinem Körper. Den anderen ging es sicherlich genauso. Manchmal war ich erstaunt, wie schnell Ilea dazulernte, aber das bewies wieder, welch enorme Kraft in ihr schlummerte. Ryu hingegen war durch und durch ein geborener Kämpfer. Er kannte sehr viele Techniken, die mir fremd waren und die ich mir aneignen würde. Das beruhte auf Gegenseitigkeit, denn auch ich hatte ihm den ein oder anderen Trick beibringen können. Ich genoss es mit ihm gemeinsam zu trainieren.
>Ehrlich gesagt, ist mir alles recht, was kein Fleisch ist. Ich will mich erstmal gründlich waschen und etwas entspannen. Es war ein anstrengender Tag.< Das wiederum erinnerte mich an die Tatsache, dass Cael noch nicht zurückgekehrt war. Nur wusste ich nicht, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Die Schattenwelt war bestimmt kein Ort voller erfreulicher Abenteuer. Hoffentlich ging es ihm gut und er kam schon bald zurück. Die Vorstellung, dass Ilea eventuell die Nacht ohne ihn verbringen würde, missfiel sogar mir. Wir beide hatten es im Leben nicht leicht gehabt, darum wusste ich, dass einsame Nächte unerwünschte Gedanken hervorriefen. Und seit Ryu und ich uns nähergekommen waren, wusste ich um die heilsame Wirkung einer anderen Person.

Cael

>Verdammt!< fluchte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, als ich meine Hand in den eiskalten Schnee tauchte, um dieses Brennen zu lindern. Es sollte mich nicht überraschen, dass das kein normales Feuer war, das mir Schmerzen bereitete und der Schnee damit keine Wirkung zeigte. ICh wusste, wie sich eine Verbrennung anfühlte. Nicht umsonst hatten Malevor und Fenrir wochenlang Ryus und meinen Körper gegen jedwede Naturgewalt abgehärtet. Das hier allerdings, nein, nein... das war etwas völlig anderes. Dieses Brennen verursachten die Schatten. Oder mit was auch immer ich in Kontakt gekommen war. Die Schattenblitze hätten mich eigentlich vor solch einer Verletzung schützen sollen, aber womöglich hatte ich diese Dunkelheit falsch eingeschätzt. Nicht mal Onkel Akela hatte mir vor einer Gefahr wie dieser gewarnt. Entweder sie existierte nur hier in Valaris oder meine lange Suche nach dem großen Fragezeichen hatte sich hiermit erledigt. Scheiße verflucht! Dieser Schmerz war unerträglich!
Ich sog scharf Luft ein, drehte mich auf die Seite und packte mit der gesunden Hand nach meinem anderen Unterarm. Weder eine Schwellung noch eine veränderte Körpertemperatur ließ sich feststellen. Ich zog den Ärmel meines Oberteils ein Stück nach oben, öffnete unter Schmerzen die verkrampfte Faust und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Das... das sah nach einem ernsten Problem aus...
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1 809

07.01.2022, 21:09

Ryu


Ich war endlich mal ausgepowert, wobei ich noch ein länger hätte trainieren können. Meine Körperliche und auch geistige Grenze war sehr weit oben. Aber in diesem Zustand fühlte ich mich gut, ich hatte mich herausfordert und mein Körper fit gehalten, war in meinem Gleichgewicht und fit genug, um jederzeit kampfbereit sein zu können, sollte was Unvorhersehbares kommen. "Mir ist es auch gleich. Alles was du kochst, schmeckt himmlisch", antwortete ich ebenfalls mit einem Lächeln. Ich wäre auch mit einem Stück Brot glücklich. "Und ich werde auch vorher ins Wasser springen, ich möchte nicht beim Abendessen euch mit meinem Geruch vergraulen", mein Lächeln wurde schief. Ilea nickte leicht: "Dann werde ich mir was überlegen. Wir sehen uns später." Mit diesen Worten verschwand sie in ihrem Zimmer, als wir den mysteriösen Ort erreichten. Mein Blick schielte zu Imesha hinüber und ein Bild vor meine innere Augen tauchte auf, wie wir ein gemeinsames Bad teilten und ich ihr dabei den Rücken wusch, aber gleichzeitig ihn auch massierte. Ein intimes, verführerisches Bild. Leise seufzte ich sehnsüchtig, als ich mich von dem Bild losriss und rieb über meinem Hinterkopf, wandte mich an Imesha: "Dann sehen wir uns naher in aller Frische wieder."

Ilea


Ich entschied mich auch mich zuerst zu waschen, bevor ich in die Küche gehen würde. Ich blieb nicht lange im Bad, sondern wusch mich nur solange bis ich mich sauber fühlte. Dann floh ich wieder aus dem Zimmer sobald ich mich angezogen hatte. Ja, es war eine Flucht, denn mir gefiel die Stille im Zimmer nicht. Ich konnte die Stille nicht hören, aber sie spüren. Sie war präsent und einsam. Ohne Cael wirkte der Raum zu groß. Zu leer. Zu Kalt. Zu leblos. Mir war nicht bewusst gewesen, wie er das Zimmer mit seiner Anwesenheit ausgefüllt hatte. Ich kämpfte einen Kloß in meinem Hals hinunter und stürzte mich in der Küche auf die Arbeit. Roselyn selbst hatte sich in ihrem Zimmer zurückgezogen und Ivoli machte noch eine kleine Flugrunde. Ich entschied mich für Duftreis mit verschiedene Beilagen, die separat aufgetischt wurden und dadurch konnte Jeder selbst wählen, was er auf seinem Reis haben möchte. Es gab auch dazu zwei verschiedene Soßen.


1 810

07.01.2022, 21:30

Cael

Unwillkürlich fing meine Hand zu zittern an. Nicht wegen der Kälte. Nicht, während ich noch im Schnee lag. Der Anblick meiner gebrandmarkten Handinnenfläche rief tiefes Unbehagen in mir hervor. Ein pechschwarzes Mal umrandet von geröteter Haut starrte mir entgegen. Was überhaupt keinen Sinn machte. Male starrten einen nicht an. Trotzdem hatte ich das unangenehme Gefühl, dass etwas Fremdes in meiner Hand steckte. In meinem Fleisch. In meinem Blut. In den Knochen. Es sah aus wie ein schwarzes Loch. Ein Loch, das gleichzeitig keines war. Wäre ich normal, würde ich jetzt in Panik geraten, aber mir wurde schon als Kind beigebracht gerade in solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Egal, wie groß das Bedürfnis war davonlaufen zu müssen.
Ein durchdringendes Wolfsgeheul durchschnitt die pfeifende Kälte und lenkte mich für einen Moment ab. Es brachte nichts weiter im Schnee herumzuliegen. Ich musste dringend zu den anderen. Oder? Keine Ahnung, ob das eine gute Idee war, während ich dieses Problem an meiner Hand hatte. Das Brennen hatte zwar nachgelassen, trotzdem war mir gar nicht wohl bei der Sache. Was, wenn ich etwas Dunkles direkt zu ihnen brachte? Wieder erklang das Heulen eines Wolfes. Diesmal erkannte ich es. Chiku. Bestimmt hatte der Wolf mein Auftauchen bemerkt, immerhin war das sein Revier.

Imesha

Ich sah Ilea kurz hinterher, als sie in ihr Zimmer verschwand und nahm mir vor ihr nachher Gesellschaft zu leisten, sollte Cael nicht aufkreuzen. Jetzt musste ich wirklich dringend baden, um all den Schweiß loszuwerden. Ryu hatte genau dasselbe vor, deshalb überraschte ich mich selbst, als ich nach seiner Hand griff. >Wir können... Wasser sparen.< Eigentlich hatte ich "zusammen baden" sagen wollen, doch vor Verlegenheit hatte ich mir natürlich einen rationalen Grund einfallen lassen. Obwohl wir beide das ein oder andere Mal intime Momente geteilt hatten, schlug mein Herz wie wild, wenn ich daran zurückdachte. Nicht unbedingt vor Überforderung, sondern eher vor Aufregung. Mir war klar, dass Ryu überhaupt kein Problem damit hatte mir jeden Wunsch zu erfüllen, den ich äußerte, deshalb wollte ich im Gegenzug offener sein und aus mir herauskommen. Egal wie ungewohnt oder beängstigend körperliche Nähe sein konnte. Außerdem brauchte ich seine Nähe, nachdem ich ihm meinen größten Schmerz offenbart hatte. Geständnisse wie diese machten verletzlich.
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1 811

07.01.2022, 21:51

Ryu

Mit Ihrem Vorschlag hatte ich nicht gerechnet und jedes Mal schaffte Imesha mich auf Neues zu überraschen. Vor allem schaffte sie andauernd mein Herz zum Stolpern zu bringen, wie in diesem Moment. "Gerne", meine Stimme klang ein wenig atemlos und gleichzeitig ein wenig zittrig vor innere Freude, die in meinem Körper vibrierte. Ich würde niemals ihr einen Wunsch abschlagen können. Schon gar nicht einen solchen Wunsch, nicht wenn es dadurch einer meiner geheimen Träume sich erfüllten. Gemeinsam gingen wir in das Badezimmer und ich genoss es ihre warme, weiche Hand zu halten. Fast bedauerte ich schon sie loslassen zu müssen. Hier drinnen dampfte die Luft schon, es schien als hatte die Magie gewusst, dass wir einen Bad brauchen. Denn das Becken, groß genug für zwei Personen, im Boden war schon mit warmen Wasser eingelassen worden und die Luft roch angenehm nach zarten Kräuter. Am Beckenrand lagen zwei Seifenstücke. Ich griff nach meinem Oberteil und begann mich auszuziehen.

Ilea

Der Duftreis kochte nun im Topf, ich war froh, dass ich diese besondere Sorte in der Küche finden konnte. Die Beilagen waren jetzt auch zurechtgeschnitten worden und nach verschiedene Garzeiten und ihrer Eigenschaften würde ich sie dünsten, braten, rösten oder kochen. Manche Zutaten würden gar roh bleiben, wie das klein gehackte Mitsuba (Küchenkraut), die man über seine Speise streuen konnte. Sie war übrigens auch eine Heilkraut und demnach besonders gesund für unseren Körper. Dann überlegte ich mir auch einen Nachtisch zu machen und entschied mich für einen Taiyaki ( japanisches Gebäck, welches eine Fischform hat). Ich würde ihn dann mit einer süßliche Matchacreme füllen. Was natürlich nicht fehlen durfte war der Tee für das Abendessen, da wählte ich eine leichte Teesorte, die zu allen Gerichte passte und für ein wohliges Gefühl im Bauch sorgte.


1 812

07.01.2022, 22:01

Cael

Ich sah wieder auf meine Hand hinab und wagte es diese Schwärze mit den Fingern zu berühren. Vorsichtig natürlich. Erst fühlte ich absolut gar nichts und dann... wieder nichts. Ich fuhr etwas mutiger den Rand des Mals nach, doch auch das löste keine Reaktion aus. Selbst meine Haut fühlte sich normal an, als wäre das nichts weiter als eine grässliche Tätowierung. Schön war das hier nämlich nicht anzusehen. Wenn es bei mir selbst schon Unbehagen hervorrief, wie würden die anderen darauf reagieren? Insbesondere Ilea? Ich würde sie auf keinen Fall mit dieser Hand anfassen. Im Allgemeinen fragte ich mich, ob ich gerade überreagierte oder mir ernstere Maßnahmen überlegen musste. Zum Glück musste ich meinen Gedankengang unterbrechen, denn wie erwartet tauchte Chiku in all seiner Pracht auf.
Er beäugte mich aufmerksam. Kam näher. >Ich nehme an, dass wenn ich eine Gefahr darstelle, du mich nicht in die Bibliothek lässt. Bitte sag mir, dass das nicht der Fall ist. Ich will ungern in einer Höhle schlafen müssen. Vor allem bei der Kälte.< Der große Wolf blieb ein paar Meter vor mir stehen und neigte seitlich den Kopf. Auch wenn wir nicht miteinander sprechen konnten, hob ich meine verfluchte Hand und zeigte ihm das Mal. Seine klugen Augen verweilten auf der Stelle. In ihnen war nicht viel zu lesen, außer dass er etwas sah, das mir verborgen blieb. >Und? Haben wir ein Problem?<
Chiku... seufzte. Es klang ähnlich wie das Seufzen von Maris, wenn ich mal wieder Mist gebaut hatte. Kein gutes Zeichen. Dann aber begann die Luft vor meinen Augen zu flimmern und ein schneeweißes Band erschien. Lang genug, um damit eine Wunde zu verbinden. Obwohl ich kein Wölfisch sprach, wusste ich, was damit gemeint war. Verbinde die Hand, lass das Mal vorerst verschwinden. Das war schon mal ein Anfang. Immerhin schickte er mich nicht in die nächstgelegene Höhle.

Imesha

Nach all der Zeit sollte ich mich längst daran gewöhnt haben, dass die Räume ein Eigenleben besaßen und wie aus dem Nichts Dinge erschienen, aber das Gefühl dauernd beobachtet zu werden, gefiel mir nicht besonders. Manchmal war es in Ordnung, manchmal war es zu viel des Guten. Für das gemeinsame Bad war offenbar schon alles hergerichtet worden, denn sobald wir das Bad betraten, begrüßte mich der Duft nach Kräutern. Es war auch angenehm warm im Raum. Ryu ließ sich nicht davon beirren, sondern entblößte sogleich seinen stattlichen Oberkörper. Bis heute fragte ich mich, ob es nur an ihm lag, dass ich plötzlich großes Interesse an straffer Haut, festen Muskeln und direktem Körperkontakt hatte. Mein Blick verweilte etwas zu lange auf ihm, da erinnerte ich mich an meine eigene Kleidung, die ich ausziehen sollte, bevor sie an mir kleben blieb. Da ich keinerlei Scham empfand und Ryu mir immerzu das Gefühl gab die anbetungswürdigste Frau auf Erden zu sein, zögerte ich kein bisschen und ließ ein Kleidungsstück nach dem anderen zu Boden fallen. Schließlich glitt ich nackt ins vorgewärmte Wasser und stieß ein zufriedenes Seufzen aus. Oh ja! Genau das hatte ich gebraucht.
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1 813

07.01.2022, 22:13

Ryu


Mein Nacken prickelte, als wäre ihr streifender Blick wie eine Berührung und ich spürte die Wärme nicht nur auf meiner Haut, sondern auch in meinem Inneren. Ihre Kleider raschelten und ich ertappte mich dabei wie ich zu ihr hinüberschaute. Bei ihrem Anblick wurde meine Kehle augenblicklich trocken und ich vergaß einen Moment meine Hose auszuziehen. Wie konnte eine Frau nur so wunderschön, so anmutig und gleichzeitig so natürlich aussehen? Als Imesha langsam ins Wasser stieg, zog ich hastig meine Hose aus und stolperte ihr wie ein unbeholfener Junge hinterher. Ich hatte schon mal eine charmantere Seite von mir gezeigt und ich sah sie auch nicht zum ersten Mal nackt. Dennoch nahm es mir jedes Mal das Atem. Das Wasser war perfekt temperiert, nicht zu warm, aber warm genug um die Muskeln weich werden zu lassen und sich lange im Wasser verweilen zu können. Ich griff nach der Stück Seife: "Darf ich dein Rücken einschäumen?"

Ilea


Meine Wangen fühlten sich von der angestaute Wärme und von Dampf in der Küche heiß an, gleichzeitig weil ich gerade überall war. Möglicherweise hatte ich in diesem Moment zu viel auf mich aufgenommen, statt es vorbereitet zu tun. Ich hätte einen einfacheren Nachtisch machen sollen oder andere Beilagen wählen können. Ich könnte auch einfach den Tee auslassen. Aber ich tat nichts dergleichen, sondern jonglierte mich zwischen den verschiedene Aufgaben, die ich sonst immer mit meiner Familie geteilt hatte. Ich wusste, dass es nur eine Form von Ablenkung war, weil ich ansonsten zu viel an Cael denken würde. Ich war alleine und ich brauchte Aufgaben, um unerwünschte Gedanken entfliehen zu können. Die Verschiedene Düfte kitzelten auf angenehme Weise meine Nase und ich stellte mir ein gemütliches Beisammen am Tisch vor. Es würde ein ausgedehnter Abendessen werden, wo man sich auch dabei lange unterhielt.


1 814

07.01.2022, 22:32

Cael

Das Band fühlte sich federleicht an. Ich konnte die sanfte Magie darin spüren und hoffte, dass es nicht auf das Mal oder umgekehrt reagierte. Mir war immer noch unwohl zumute. Chiku war nicht in der Lage mir zu sagen, was mir widerfahren war und ich bezweifelte, dass er das genau wusste. Die Schattenwelt war mein Gebiet. Onkel Akela war mein Meister. Ich allein sollte wissen, was ein schwarzes Loch in meiner Handfläche zu bedeuten hatte. War das ein Fluch? Oder eine sichtbare Verletzung, die mit der Zeit verheilen würde? Ich könnte mir selbst in den Hintern treten. Ich hätte besser aufpassen müssen. Oder gar nicht erst diese gefährliche Reise antreten sollen. In derselben Sekunde wurde mir allerdings klar, dass diese Gedanken mir nicht weiterhelfen würden. Ich musste das akute Problem akzeptieren. Solange meine Energien im Gleichgewicht blieben und ich nicht zu einem Dämon oder dergleichen mutierte, konnte ich zunächst beruhigt bleiben.
Nachdem ich das Band mehrmals um meine Hand gewickelt und das Mal damit komplett blick- und luftdicht verpackt hatte, streckte ich meine Finger, machte eine Faust und ließ sie wieder locker. Der Verband saß einwandfrei. >Danke!< sagte ich an den Wolf gerichtet. Dieser nickte und bedeutete mir ihm zu folgen. Erst da fiel mir auf, dass es bereits dunkel geworden war und ich fragte mich, wie viel Zeit seit meiner Abreise vergangen war. Ein Tag? Mehrere Tage? Eine Woche? Hoffentlich Ersteres. Die Vorstellung Ilea so lange alleingelassen zu haben, bereitete mir Bauchschmerzen, aber dass ich nun mit einem undefinierbaren Mal zurückkehrte, machte es auch nicht besser.

Imesha

Ein Schmunzeln zupfte an meinen Mundwinkeln, als Ryu etwas überstürzt ins Wasser tauchte. Mir waren seine Blicke natürlich nicht entgangen. Mir gefiel es, dass ich ihn ohne ein einziges Wort aus dem Konzept bringen konnte. Ich fühlte mich begehrt und richtig wahrgenommen. Nicht wie eine Attraktion. Wie Fleisch auf dem Markt, das dem Höchstbietenden überreicht wurde. Ryu sah mich und das bedeutete mir wahnsinnig viel. Er griff nach der Seife und bot mir an meinen Rücken einzuseifen, was an sich nichts Ungewöhnliches war. Dennoch merkte ich, wie sich bei dem Gedanken mich mit dem Rücken zu ihm zu drehen, ein Knoten in meinem Magen bildete. Das war wohl wieder einer dieser Momente, wo ich kein normales "Natürlich darfst du das!" hervorbringen konnte. Vielleicht... vielleicht würde ich irgendwann dazu in der Lage sein, aber heute ganz sicherlich nicht. Egal wie sehr ich mir das erhoffte.
Bedauern huschte über mein Gesicht, als ich mich zu ihm vorbeugte und meine Hand an seinen Unterarm legte. >Ich fühle mich nicht wohl dabei einem Mann meinen entblößten Rücken zu zeigen. Damit... damit verbinde ich unschöne Erinnerungen.< gestand ich leise. >Aber du darfst meine Vorderseite einseifen. Das würde mich nicht stören.< Da ich von ihm berührt werden und diese Erfahrung mit ihm teilen wollte, ging das für mich in Ordnung. Er hatte mich schon an intimeren Stellen berührt, da war mein Vorschlag weniger problematisch.
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1 815

07.01.2022, 22:52

Ryu


In meinem tiefen Inneren grollte es, doch dieses Geräusch ließ ich nicht nach draußen bringen. Es würde Imesha nicht helfen, dass ich den mordlustigen Wunsch verspürte diese Männer aufzusuchen und ihnen die Hölle heiß machte. Ich legte kurz eine Hand auf ihre Hand und meine Miene wurde weicher: "Sehr gerne." Wir saßen uns gegenüber und ich beugte mich leicht zu ihr, schöpfte mit einer Hand das Wasser und verteilte es zuerst über ihrem Oberkörper. Dabei schenkte ich ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und schließlich konzentrierte ich mich darauf sie einzuseifen. Ich genoss es ihre weiche Haut zu berühren, sie zu verwöhnen und ihr Vertrauen zu besitzen. Es erfüllte mich mit einem tiefen Frieden und die grollende Wut in mir zog sich immer mehr zurück. "Es hat wieder Spaß gemacht mit dir zu trainieren. Von dir kann ich noch viel lernen", sagte ich erinnernd und meine Augen begannen zu funkeln. Das gemeinsame Baden sollte was Entspanntes sein und da half auch dabei ein wenig sich zu unterhalten.

Ilea


Der Kuchen war im Steinofen, die Beilagen und der Reis fertig. Sie waren gut abgedeckt, damit die Wärme nicht weichen konnte. Aus einer Kanne dampfte der Tee und die Kerze unter ihm sorgte dafür, dass er sich nicht auskühlte. Ich fuhr mit der Hand durch das zerzauste Haar, warf einen kontrollierten Blick in dem Steinofen und ging schließlich den Tisch decken. Vermutlich sah ich jetzt fürchterlich aus und musste naher noch eine kurze Wäsche machen, bevor das Abendessen eingeläutet wurde. Zufrieden schaute ich auf den gedeckten Tisch und kehrte eilig in die Küche zurück, um das Gebäck rauszuholen. Sie war perfekt gebräunt und duftete herrlich. Es war eine Ewigkeit her seit ich zuletzt dieses Gebäck gebacken hatte. Zuletzt war es am Geburtstag von Sobo Makoto gewesen. Die Erinnerung war schmerzhaft stechend, wie ein Messer, das sich in das Fleisch bohrte und ich sog scharf die Luft ein. Mein Blick verschwamm sich. Ich würde ihr nie wieder den Kuchen, den sie so liebte, backen können.


1 816

07.01.2022, 23:11

Cael

Durch den hohen Schnee zu stapfen, erinnerte mich an die Schwierigkeiten, die wir als Gruppe in den Bergen durchlebt hatten. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als wir gemeinsam beschlossen hatten diese eine Höhle an diesem wunderschönen See zu verlassen, um uns ins gefährliche Gebirge zu begeben. Dauernd auf der Flucht. Von Imeshas Sturz in die Tiefe bis zum Angriff eines Jägers hatten wir so einiges erlebt. Und genau das hatte uns auch enger zusammengeschweißt. Egal wie viele Probleme sich uns in den Weg stellten, wir fanden eine Lösung, mit der wir alle einverstanden waren. Deshalb blieb ich zuversichtlich, dass sie mir dabei helfen würden dieses Etwas, das ich aus der Schattenwelt mitgenommen hatte, zu verstehen und bestensfalls loszuwerden. Einzig die Sorge, dass ich damit jemandem schaden könnte, blieb. Nichts aus der Schattenwelt bedeutete etwas Gutes. Es war immer mit vielen Ausrufezeichen, einer Warnung, versehen.
Ich sah meine verbundene Hand an, horchte ein weiteres Mal in mich hinein und seufzte leise, weil ich absolut kein Gift in meinem Geist vorfinden konnte. Keine Ahnung, ob mich das beruhigen sollte oder nicht. Mir blieb nichts anderes übrig als meine wirren Gedanken ruhen zu lassen und an Tempo zu gewinnen, weil wir den Bergab-Teil unserer Rückkehr erreicht hatten.

Imesha

Ryu reagierte sehr verständnisvoll. Ich hatte wirklich großes Glück mit ihm und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Es war schön mit ihm zusammen zu sein. Er kümmerte sich um mich und sorgte dafür, dass ich mich mehr und mehr entspannte. Dabei beobachtete ich seine Hände, die über meine nasse Haut glitten und nahm das leichte Kribbeln in meiner Bauchgegend wahr. Ich seufzte entzückt. Dann sah ich ihn an und nickte langsam. >Wir schlagen uns beide sehr gut. Es ist wirklich faszinierend, wie viele Kampfstile es eigentlich gibt und dass man immer etwas findet, um dazuzulernen.< gab ich ihm recht. Als seine Hand wieder meine Schulter erreichte, nahm ich ihm lächelnd die Seife ab. >Jetzt bin aber ich an der Reihe. Ich gehe davon aus, dass du kein Problem damit hast.< sagte ich in leicht neckischem Tonfall. Schon seit er ins Wasser gestiegen war, wollte ich ihn überall dort berühren, wo zuvor meine Blicke veharrt waren. Ich wusste, dass seine Haut wärmer war als das Badewasser. Er strahlte immer diese Hitze aus, die mich besonders nachts warmhielt. Dafür hatte ich eine Schwäche entwickelt, die sich nicht mehr leugnen ließ.
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1 817

07.01.2022, 23:22

Ryu


"Ich finde wir sind im Kampf eine perfekte Einheit geworden", fügte ich hinzu und mein Blick glitt zu der Seife, den Imesha nun hielt. Ihr neckischer Tonfall erzeugte in meinem Bauch eine wohlige Wärme und meine Augen begannen zu leuchten: "Du kannst mich überall berühren, wo du es möchtest." Ich liebte ihre Berührungen. Besonders die neugierigen, zarten Berührungen. Und ich würde es zutiefst genießen von ihr verwöhnt zu werden. Schon bei der Gedanke entspannte sich mein Körper.

Ilea


Nach ein paar tiefen Atemzügen hatte ich mich wieder in den Griff und ging in das Zimmer von Cael und mir. In einem Spiegel hatte ich mit meiner Vermutung Recht gehabt, dass ich fürchterlich aussah. In meinem Gesicht war Mehlspuren, auf meine Kleider haben sich Flecken verirrt und waren ganz knitterig geworden. Außerdem waren meine Wangen immer noch auf rosige Weise erhitzt. Ich erfrischte mich kurz, zog mich erneuert um und kämpfte mit meinem Haar, das nicht nur zerzaust war, sondern auch noch durch den Dampf lockiger geworden war. Schließlich saß ich auf dem Bett und griff nach dem Kissen, worauf Cael geruht hatte. Ich presste ihn eng an meinem Körper, senkte mein Kopf und drückte mein Gesicht in das Kissen. Da war sein Duft in meiner Nase. Ich schlang die Arme noch enger um das Kissen und versuchte mir vorzustellen ich würde jetzt in seine Arme liegen.


1 818

07.01.2022, 23:48

Cael

An diese beißende Kälte würde ich mich nie gewöhnen. Umso größer war die Vorfreude auf die Wärme, die der magische Ort versprach. Chiku beschleunigte seinen Schritt, wurde schneller und schneller, während ich mich anpasste. Anders als in der Schattenwelt konnte ich mich hier frei bewegen. Ohne Misstrauen. Hier gab es nur sehr viel Schnee, Eis und Felsen. Die raue Natur. Keine flüsternde Dunkelheit oder aufdringliche Schatten. Das war mit Abstand der längste Aufenthalt dort gewesen und ich hoffte, dass ich das nicht mehr wiederholen musste. Auch wenn ich nicht das gefunden hatte, wofür ich aufgebrochen war. Vielleicht hatte ich mich geirrt und die Person, die das Tagebuch verfasst hatte, wollte am Ende etwas künstliches Drama erzeugen. Ziemlich enttäuschend, aber damit kam ich zurecht. Hauptsache, ich war in nicht noch größere Gefahr geraten und konnte endlich zurück zu meiner Familie. Denn wir waren genau das: eine Familie.
Ich drückte mich mit aller Kraft vom Boden ab und stürzte gemeinsam mit dem weißen Wolf in die Tiefe. Direkt in den dunklen Abgrund, bis wir durch den magischen Schild rutschten, der den Ort vor äußeren Einflüssen schützte und versteckte. Sofort veränderte sich die Umgebung. Mondlicht und zahllose Sterne erhellten den Nachthimmel. Ich sah den funkelnden See. Den Waldabschnitt, der direkt zum Geheimeingang in die Bibliothek führte. Ich konnte es kaum erwarten in vertraute Gesichter zu blicken.

Imesha

Seine Worte ließen viel Interpretationsspielraum zu, weshalb ich mich mit aller Macht auf diese eine unschuldige Handlung konzentrieren musste, da meine Gedanken in eine Richtung wanderten, die mich vor allzu langer Zeit abgestoßen hätten. Hier ging es nur ums Einseifen, um nichts anderes. Ich wollte keine große Sache daraus machen, sondern entspannen und dann gemütlich zu Abend essen. Allerdings war es schwer klar bei Verstand zu bleiben, wenn Ryu mich genau dabei beobachten konnte wie ich ihn einseifte und manchmal zu oft über dieselbe Stelle wanderte, weil mich sein Oberkörper dermaßen faszinierte. Es war bloß Haut. Muskeln, die auch andere Männer besaßen. Wie Cael. Trotzdem breitete sich Hitze in mir aus, weil ich daran dachte, wie gut sich sein Körper an meinem anfühlte. Oder wie weich seine Lippen waren, wenn sie mit meinen tanzten. Oder wenn seine Hand zwischen meine Beine glitt, um mir wiederholt zu zeigen, dass Berührungen auch positive Empfindungen hervorlocken konnten. Unwillkürlich hielt ich in der Bewegung inne. Räusperte mich. >Fertig.< murmelte ich errötend und legte die Seife zurück an den Beckenrand.
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1 819

08.01.2022, 00:07

Ryu


Meine Augen verdunkelten sich immer mehr, je rosiger ihre Wangen wurden und ihre Berührungen an manche Stellen länger verharrten. Es gefiel mir, dass Imesha mich anziehend fand und das ihr Körper auf mich reagierte. Wie sie versuchte sich nur auf das Einseifen konzentrierte, obwohl ich in ihre Augen das verräterische Schimmern entdeckte. Ich würde tausende Goldstücke hergeben, um in ihr Kopf blicken zu können. Ihre Stimme klang anders, verriet sie wie ihre Augen es taten und ihre rosige Wangen. Ich beugte mich langsam zu ihr hinüber, steifte mit meine Lippen an ihrem Hals entlang bis ich ihr Ohr erreichte: "Bist du wirklich fertig, amiya?" Ich wollte sie ein bisschen aus der Reserve locken, sie noch mehr zum Erröten bringen und gleichzeitig achtete ich darauf, dass mein Körper sie nicht einengte. Dass sie immer noch genug Platz hatte.

Ilea


Als ich merkte, dass der beruhigender Duft mich schläfrig machte, löste ich mich mit schwerem Herzen von dem Kissen und erhob ich langsam. Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer, es war ein tiefer Seufzer. Heute Abend, nach dem Essen, würde ich wohl seit Langem wieder alleine in einem Bett liegen. "Du fehlst mir", sprach ich zu der leere Bettseite, die Cael gehörte. Wieder ein tiefer Seufzer und ich verließ das Zimmer, bevor ich mich in trübsinnigen Gedanken verlor. In der Küche stellte ich die Gerichte auf dem Tisch und betrachtete schließlich mein Werk. Ich hatte auch für Drasil gedeckt, falls er uns Gesellschaft leisten wollte. Wie von selbst glitten meine Augen zu dem leeren Platz. Dort hatte Cael in den letzten Tagen immer gesessen und war ein seltsames Gefühl nicht für ihn auch zu decken. Er hätte den Kuchen bestimmt gemocht. Vielleicht sollte ich ihn nochmals backen, damit er ihn kosten konnte und dann würde ich mit ihn die Erinnerungen teilen, die ich mit diesem Gebäck verband. Cael würde die richtige Worte finden, würde mir helfen den Schmerz erträglicher machen und seine Augen würden bei dem süßen Gebäck aufleuchten, weil er gerne Süßes aß. In solche Momente sah man, dass er nicht die kindliche Freude verloren hatte, wie es bei den meisten Erwachsenen waren.


Ich gehe offline, gute Nacht :)


1 820

08.01.2022, 00:31

Gute Nacht :sleeping:

Cael

Sobald wir die Bibliothek erreichten, kam mir Drasil entgegen. Mich würde es nicht wundern, wenn Chiku ihn vorgewarnt hatte. Die beiden hatten sicherlich eigene Wege der Kommunikation. >Wie du siehst, war die Reise in die Schattenwelt kein Erfolg. Leider. Ich habe stattdessen etwas anderes mitgehen lassen, nur habe ich nicht die geringste Ahnung, was es ist. Ich tippe auf einen Fluch, bin mir aber nicht sicher. Es ist-<
>Seltsam.< vollendete er den Satz. Seine sturmgrauen Augen wanderten zu meiner verbundenen Hand. Er runzelte die Stirn. >Man glaubt alles gesehen zu haben, wenn man so viel Zeit in einer Bibliothek verbringt wie ich, aber was du da hast, ist selbst mir neu. Interessant.< Ich hatte mir eine andere Einschätzung erhofft oder zumindest eine sichere Antwort auf die Frage, die mir seit meiner Rückkehr auf der Zunge brannte. Oder in diesem Fall in der Handfläche. Offenbar hatte ich ein weiteres Rätsel in unser aller Leben hinzugefügt. Na toll. Trotzdem wollte ich nicht gleich aufgeben, sondern fragte: >Glaubst du, dass es auch hierfür eine Lösung in den Büchern gibt?<
Drasil zuckte mit den Schultern und drehte sich halb zum Gehen um. >Das werden wir früher oder später herausfinden. Wichtig ist, dass du keine Bedrohung darstellst und Chiku dich reinlassen konnte. Alles Weitere besprechen wir am besten in der Gruppe. Es wurde noch nicht zu Abend gegessen. Ilea findest du in der Küche. Sie war sehr fleißig.<
Ihr Name allein sorgte dafür, dass ich mich nach ihr sehnte. Dieses Gefühl würde nie nachlassen, dessen war ich mir absolut sicher. >Wie lange war ich fort?<
>Nur einen Tag. Du bist noch im Heute.<
Erleichtert atmete ich aus. >Dann gehe ich gleich zu ihr.<

Imesha

Gänsehaut breitete sich überall auf meinem Körper aus und das trotz der Hitze in mir. Mir war bewusst, dass Ryu mich auf ungezwungene Art und Weise verführen wollte und ein großer Teil von mir sprang sofort darauf an. Allein seine Lippen an meinem Hals... wie sollte ich da nicht schwach werden? Unbewusst kam ich ihm entgegen, meine Brust streifte seine und ich erschauderte wohlig. Der rauchige Klang seiner Stimme verstärkte das süße Verlangen, das sich in mir aufbaute wie ein Lagerfeuer, in das man mehr und mehr Holz und Öl hinzugab. Ich genoss es, wie ich auf ihn reagierte. Wie ich Gefallen daran fand, anstatt mich davor zu ekeln oder apathisch dazustehen. Nur war momentan eine andere Stimme lauter. Die Stimme der Vernunft.
Ich legte meine Hände auf seine Brust, weil es mir ganz schön schwerfiel klar zu denken, wenn er mir so nahe war, aber trotzdem fand ich die richtigen Worte. >Auch wenn du recht hast und ich gerne länger bleiben möchte, sollten wir Ilea nicht auf uns warten lassen. Cael ist nicht da und ich möchte nicht, dass sie zu lange mit ihren Sorgen alleine bleibt.< Ich drückte ihm einen unschuldigen Kuss auf die Lippen. >Danke fürs Einseifen. Und für dein Verständnis.<
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