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1 921

10.02.2022, 20:29

Ryu


Besorgt runzelte ich mit der Stirn und misstrauisch schaute ich zu der Lücke, wo sich anscheinend das Buch befand. "Ich weiß nicht, Onkel Akela hat uns immer vor solche Art von Bücher gewarnt", fuhr ich mit der Hand durch das Haar. Ich wollte zwar wissen, was es zu bedeuten hatte, aber gleichzeitig wollte ich nicht, dass wir auf ein Risiko einging. Nicht, dass am Ende hier plötzlich ein Ungeheuer tobte, weil wir es zum Leben erweckt hatten. "Wie wäre es, wenn wir Imesha fragen, ob sie mit ihrer Magie darauf ein Blick werfen kann? Wenn sie meint, dass es kein verfluchtes Buch ist, können wir wir es vielleicht aufschlagen", schlug ich vor.

Ilea


Mein Geist tastete nach dem Gegenstand, glitt über ihn und als er durch den Ring schlüpfen wollte, stieß ich auf eine unsichtbare Barriere, die ich zuvor nie gespürt hatte. Meine Finger fühlten nur die Luft in den Lücken, aber mein Geist nahm dort magische Barrieren wahr. Die Schwingungen waren sehr fein, gut verborgen und gleichzeitig fühlte es sich beinahe wie meine eigene Magie an, als hätte es ein Teil von meiner Magie in sich aufgenommen, um besser versteckt zu sein. Ich rief nach meinem Licht, griff mit meinem Geist nach dieser Barriere und ließ mein eigenes Licht in die Kette fließen.


1 922

11.02.2022, 10:37

Cael

Ryu hatte recht. Mein Onkel hätte mich davor gewarnt nach etwas zu greifen, das solch eine Reaktion in mir auslöste. Niemand konnte mir versichern, dass ich damit nichts Schlimmeres freisetzte als bloß ein Pochen in der Hand. Trotzdem war da dieser starke Sog, als müsste ich dieses Buch unbedingt berühren. >Gut, dann lasse ich mal lieber die Finger davon.< entschied ich nach kurzer Überlegung. Es war keine schlechte Idee um Imeshas Meinung zu bitten, wenn sie in der Lage war bis in den Kern der Magie zu blicken. In diesem Fall wäre es sogar sehr hilfreich.
Gerade als ich die Hand sinken ließ, durchfuhr mich ein dermaßen heftiger Schock, dass ich fast von der Leiter fiel. Ich fluchte laut. Dann wurde mir flau im Magen. Wieso lag das Buch plötzlich in meiner Hand? Ich hatte nicht danach gegriffen. Und wieso konnte ich es nicht loslassen? Es… es klebte förmlich an mir. Die Situation wurde immer bizarrer. Ich schüttelte die Hand in der Hoffnung, dass es zu Boden fiel, aber es funktionierte nicht. Stattdessen machte sich ein seltsames Gefühl in mir breit. Angefangen vom Mal, das mehr denn je pulsierte. >Ryu… ich glaube, ich habe ein Problem.< Mit wild klopfendem Herzen sprang ich von der Leiter runter. Mein Blick glitt besorgt zu meinem besten Freund, als ich ihm die verbundene Hand entgegenstreckte, in der ich das Buch mit dunklem Ledereinband festhielt. >Ich weiß nicht, ob es klug wäre, dass du es berührst, aber vielleicht kannst du es mir abnehmen. Das ist doch nicht normal!<

Imesha

Der Wolf spitzte die Ohren und neigte leicht den Kopf. Er hörte etwas, das meinem Gehör verwehrt blieb. Geduldig wartete ich, während meine Augen den magischen Fäden folgten, die von einer unsichtbaren Brise bewegt wurden. Bislang hatte ich nichts von besonderem Interesse gefunden, aber als Chiku ein leises Grollen von sich stieß, unterbrach das meine magische Sicht und ich blinzelte ihn verwirrt an. Er legte die Ohren zurück. Dann drehte er sich um und eilte an den Regalreihen vorbei bis nach hinten, wo ich noch nicht gewesen war. Aus einem Impuls heraus folgte ich ihm. Dass er sich in seinem eigenen Reich alarmiert verhielt, konnte nichts Gutes heißen. Ich dachte augenblicklich an einen Angriff. An eine dunkle Macht, die vom Kaiser ausging. Ein Mann wie er fand sicherlich immer einen Weg, um sein Ziel zu erreichen.
Meine Gedanken rasten, als ich die hinterste Regalreihe erreichte und die beiden Männer entdeckte, die sich gegenüberstanden. Caels Miene wirkte sehr besorgt. Ryus auch. Ich sah ein Buch in Caels verbundener Hand und einen großen Wolf, der es intensiv und knurrend anstarrte. >Was ist los?<
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1 923

11.02.2022, 16:33

Ryu


Ich blinzelte und blinzelte nochmals. Noch vor einer Sekunde war Caels Hand frei gewesen, als er hinunterkletterte und plötzlich war in seiner Hand das mysteriöse Buch. Ich hatte nicht gesehen, dass er danach gegriffen hatte und ich hatte auch nicht gesehen, wie das Buch sonst in seiner Hand gelandet war. Ich spürte nicht mal richtig Magie, wobei wenn es dunkle Magie war, konnte sie sehr gut täuschen. Cael versuchte offensichtlich das Buch loszuwerden, aber es blieb an seiner Hand haften. "Was zur Hölle....", fluchte ich leise und wollte nach dem Buch greifen, um meinem besten Freund zu helfen. Mir egal, ob es gut war oder nicht, ob es dann auf mich zurückfallen würde. Doch in diesem Moment knurrte es aus eine andere Richtung und die Hand in der Luft schwebend, drehte ich mich zu der Quelle um. Ich konnte mich nicht erinnern jemals Chiko geknurrt gehört zu haben und er schien auch nicht uns anzuknurren, sondern dieses Buch. Sein Blick glühte unheilvoll, als wollte er es am Liebsten verbrennen. Zeitgleich erschien Imesha und ich ließ meine Hand sinken. "Es ist das schwarzes Mal. Es reagiert auf das Buch und das Buch klebt einfach an Cael fest. Kannst du deine magische Sicht einsetzen? Ich befürchte hier ist dunkle Magie im Spiel", antwortete ich ihr beunruhigt.

Ilea


Es schien mehrere Barrieren zu existierten und es schien als müsste ich dafür sowas wie Schüsseln finden, um durch jede Barriere gelangen zu können und ihren Zauber zu brechen. Ich tauchte tiefer hinein, nahm nichts mehr von meiner Umgebung wahr und auch nicht, dass ein Teil von mir den Körper verlassen hatte. Dass ich jetzt zwischen der Welt der Lebende und Zwischenwelt schwebte. Da. Ich konnte eine Stelle spüren, wo die Schwingungen herkamen. Dorthin tastete mich und rief nach mehr nach meinem Licht, denn ich erinnerte mich wie ich die verfluchte Barriere in meinem Geist zerstört hatte. Ich wusste nicht, ob es hier genauso funktionierte. Aber wenn meine Mutter dahintersteckte und ich die Kette benutzen sollte, dann musste meine Magie auch diesen unbekannten Zauber brechen können. Dann spürte ich einen Art Ruck, als würde Jemand auf der andere Seite plötzlich die Tür öffnen und mein Geist wurde hineingesogen.


1 924

12.02.2022, 14:22

Cael

Bevor Ryu die Chance hatte nach dem Buch zu greifen, tauchte Chiku auf. Kurz nach ihm Imesha. Ich sah die beiden hilfesuchend an. Nicht zu wissen, was gerade vor sich ging, war ein beschissenes Gefühl. Auch wenn ich nichts gegen Bücher hatte, musste ich nicht an einem festkleben. Chiku war ebenso wenig begeistert von der Situation. In seinen Augen las ich deutlich die Abneigung und die lauernde Gefahr. >So etwas sehe ich zum ersten Mal.< meinte Imesha einen Moment später. Sie trat näher, in ihren Augen der leichte violette Schimmer, während sie konzentriert die Stirn runzelte. >Fest steht, dass es sich um dunkle Magie handelt. Die schwarzen Fäden haben sich um deinen Unterarm gewickelt, deshalb kannst du das Buch auch gar nicht loslassen.<
Als sie ihre Finger danach ausstreckte, knurrte Chiku wie zur Vorwarnung, aber sie berührte den Einband nicht. Stattdessen zog sie ihre Hand schnell zurück. >Die Magie reagiert auf uns. Ich kann sehen, wie die Fäden um sich... schnappen. Besser wir halten Abstand.< Sie trat einen Schritt zurück und schaute mich direkt an. >Fühlst du etwas? Irgendeine Veränderung in dir?<
Dass ich mich extrem unwohl fühlte, war kein Geheimnis. Das sah man mir bestimmt an. Und ich verstand, warum sie diese Frage stellte. Sie wollte wissen, ob die dunkle Magie etwas in mir anstellte. Die Vorstellung, dass sich schwarze Fäden wie kleine Schlangen um meinen Arm wanden, ekelte mich an. Gleichzeitig nahm ich das leise Wispern wahr. Den Ruf, der die Schatten in mir erreichte. Je länger ich das Buch in der Hand hielt, desto stärker wurde das Pochen. Ich spürte, wie meine Schattenmagie erwachte. Wie sie darauf zu reagieren begann. >Ihr müsst es mir abnehmen. Sofort!<

Imesha

Caels Haltung veränderte sich. In seiner Miene las ich Erkenntnis und etwas, das Furcht ähnelte. Seine blauen Augen wanderten von mir, zu Ryu und zu Chiku. Dieser hörte auf zu knurren, senkte den Kopf und eilte davon. Wenn ich es nicht besser wüsste, holte er Hilfe - Drasil. Ich spannte mich an und blickte wieder zum Buch, das Cael nach wie vor festhielt. Seine Finger wirkten verkrampft. Er atmete schwer aus. Die Fäden zuckten an seinem Arm, wanderten höher und schlugen aus. In diesem Moment verstand ich seine greifbare Sorge. Die Anspannung in seinem Körper. >Die Fäden wollen deine Schattenmagie anzapfen.< stellte ich alarmiert fest. Meine Augen huschten umher. Auf der Suche nach einem Gegenstand, nach irgendetwas, womit ich ihm helfen konnte. Mit bloßen Händen würde ich die dunkle Magie nicht greifen können. Sie würde mich wie ein wildes Biest abwehren.
>Schlag mich bewusstlos!< wies Cael seinen besten Freund an. >Tu es und bindet mich dann fest. Wenn ihr mir das Buch nicht rechtzeitig aus der Hand reißt, garantiere ich für nichts.< Ein Zittern durchlief ihn. Er fasste sich an den betroffenen Unterarm und hielt ihn fest.
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1 925

12.02.2022, 15:00

Ryu

Ich unterdrückte ein Fluch und sah die Panik in die Augen meines besten Freundes. Es war ein Alarmzeichen, dass seine Schattenmagie seiner Kontrolle wich und das hatte er nur diesem verfluchten Mal mit dem verfluchten Buch zu verdanken, das seine Schattenmagie anscheinend aussaugen wollte. Um vermutlich doch irgendein gruseliges Kreatur aus den unheimlichen Märchen zu werden. Ich zögerte nicht, meine Hand schnellte hervor und ich traf zielsicher den Punkt, womit man seinen Gegner bewusstlos machen konnte ohne Blut an den Händen zu haben. Dann fing ich ihn auf ohne die Hand oder das Buch zu berühren. Ich setzte mein besten Freund ab und lehnte ihn dabei an der Wand ab. Dann murmelte ich leise ein paar Worte und magische Fesseln erschienen, um ihn fest an der Wand zu nageln. Zur Sicherheit ließ ich in die Fesseln mehr Magie hinein fließen, für den Fall, dass selbst die Bewusstlosigkeit nichts bringen sollte. "Wie weit sind die Fäden gekommen? Kannst du mir sagen, wo sie gerade sind? Vielleicht von dort aus einen Schutzzauber auf ihn legen, um das Wachstum etwas zu verlangsamen bis wir eine schnelle Lösung gefunden haben", wandte ich mich besorgt an Imesha.

Ilea

Ich keuchte auf, als ich mich auf einem schwebende Felsen vorfand. Vor mich schwebten weitere Felsenbrocken, die immer höher stieg und mich an einem zerstörten Weg erinnerte. Oben war ein größeres Felsen mit einem tempelähnlichen Tor. Sonst herrschte hier nichts als endlose Tiefe, die mich schwindelig werden ließ. Ich wusste nicht wo ich war und war mir nicht mehr sicher, ob es klug gewesen war zu versuchen die Kette von ihrem Zauber zu befreien. Ich tastete nach meinem Körper und erstarrte. Ich konnte ihn kaum spüren, es war nur ein dünner Faden und ich konnte nicht zurück. Etwas blockierte mich. War es eine Falle?! Aber warum sollte meine Mutter mir sowas antun? Und was hatte mit der Verbindung zu der magische Stadt zu tun? Mein Brustkorb hob und senkte sich schneller. "Jetzt nicht panisch werden", versuchte ich mich zu beruhigen: "Schaue dich um, vielleicht gibt es einen Weg." Mein Blick folgte erneuert zu den schwebende Felsen und schließlich weiter oben, wo sich dieses Tor befand. "Ich glaube ich muss dorthin", stirnrunzelnd betrachtete ich den "Pfad". Die Abstände zwischen den Felsen waren so groß, sodass ich springen müsste und sie schwebten auch nicht in eine gerade Linie, zusätzlich waren Manche unterschiedlich groß. Wieder glitt meine Augen in die endlose Tiefe. Es schien als gäbe keinen Grund. Es war als wäre der Himmel sowohl oben, als auch unten. Langsam ging ich der Kante näher, versuchte nicht nach unten zu schauen. Zum Glück hatte ich eine Hose an und der erste Felsen vor mir war noch nicht zu weit weg, sodass ich mich mit dem Springen anstrengen musste. Aber der Felsen war dafür gerade so groß, sodass ich darauf stehen konnte. "In Ordnung. Ich schaffe es. Ich kann mich aus diesem Schlamassel befreien", sprach ich mir Mut zu und dann sprang ich. Angst und Adrenalin mischte sich in meinem Körper, dann kam die Erleichterung als ich auf den Felsen sicher landete. Doch die Erleichterung währte nicht lange, denn der Felsen begann leicht zu schwanken wie bei einem Boot auf Wellen. Erschrocken ging ich in die Hocke und versuchte mich an der Kante festzuhalten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Das Schwanken wurde weniger und dann wurde der Felsen wieder ruhig.


1 926

12.02.2022, 15:58

Imesha

Es war beeindruckend, wie Ryu kein bisschen zögerte und seinen Freund bewusstlos schlug. Dass Cael keinen anderen Ausweg gesehen hatte, war in der Tat besorgniserregend und ich hoffte auf Drasils Hilfe. Er würde wissen, was zu tun war. Davon ging ich einfach mal aus. Warum sonst sollte dieses Buch in dieser Bibliothek sein? Er kannte sicherlich jeden einzelnen Titel. Ich ging vor Cael in die Hocke, musterte die vielen Fäden, auch die von Ryus Magie und seufzte schwer. >Sie reichen ihm bis zur Schulter, aber sie wagen sich nicht weiter vor. Noch nicht jedenfalls. Vielleicht hat es geholfen, dass er jetzt bewusstlos ist. Trotzdem greifen sie seine Schattenmagie an.< Ich konnte das Risiko schwer einschätzen, wie es wäre nach einem dieser schwarzen Fäden zu greifen. Würde ich die dunkle Magie kontrollieren können? Oder würde sie mich ebenfalls in Besitz nehmen?
Ich sah von links nach rechts, dachte angestrengt nach und fragte mich, wo Ilea gerade war. Nicht, dass sie sich in einer ähnlichen Situation befand und wir nichts davon mitbekamen. >Kannst du sicherheitshalber nach Ilea schauen? Ich bleibe solange hier.< Cael würde bestimmt noch eine Weile in seiner Dunkelheit verweilen und falls er doch frühzeitig wach wurde, kannte ich selbst das ein oder andere Mittel, um ihn wieder außer Gefecht zu setzen. Hauptsache, Drasil und Chiku kamen schnell her und befreiten ihn vom verfluchten Buch.
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1 927

12.02.2022, 16:43

Ryu

Ich berührte die Schulter und murmelte wieder ein paar Worte, um den Schutzzauber zu aktivieren. Es wäre sowas wie eine Barriere. "Für den Augenblick sollte es erstmal halten, auch wenn meine Schutzzauber nicht so stark sind, wie die von Caels", meinte ich. Diese Art von Magie war bei mir am Schwächsten und ich beherrschte nur die einfachen Grundlagen. Es lag einfach daran, dass meine Magie mit solchem Zauber nicht zu 100 Prozent kompatibel war. Dann runzelte ich mit der Stirn: "Mir fällt jetzt auch auf, dass ich sie eine Weile nicht gesehen habe und.....normalerweise hat sie einen Gespür für unruhige Schwingungen. Ich bin gleich wieder da, sollte Drasil noch nicht da sein und du brauchst Hilfe, gibt mir ein Signal. Ich lasse Egon bei dir, er wird dich zu Not vor diese Macht verteidigen." Dann eilte ich los und versuchte die Aura von Ilea zu spüren. Seltsamerweise nahm ich kaum etwas von ihrer Magie wahr, als wäre sie nicht mehr in der Bibliothek. Aber sie hätte uns Bescheid gegeben, wenn sie woanders gegangen wäre. Als ich um eine Ecke bog, entdeckte ich Ilea auf einem Sessel am Fenster. Ihr Körper war in sich gesunken und sofort ging wieder der Alarm in meinem Kopf an: "Ilea!" Ich lief auf sie zu, doch eine unsichtbare Energiedruck ließ mich nach hinten stolpern. "Du darfst sie nicht anfassen!", Roselyn stand plötzlich vor mir. "Was ist los?", verlangte ich es zu wissen. "Sie versucht den Zauber, der auf der Kette liegt, zu brechen. Ihr Geist ist jetzt in diesem Zauber und....wir können ihr nicht helfen, sie musst alleine die drei Prüfungen bestehen. Als unsere Verbindung sich plötzlich dünn angefühlt hatte und ich nach ihr geschaut habe, erinnerte ich mich wieder an diese Kette....", ihr Gesicht wirkte konzentriert: "Ihre Mutter und ich haben diesen speziellen Zauber entwickelt und ich habe sehr komplizierten Zauberformeln erschaffen, damit kein Feind ans Ziel kommen kann. Nur der wahre Träger besteht die Prüfung, ansonsten bleibt der Geist in dem Zauber gefangen und der Körper bleibt in diesem... Zustand. Da Maïwenn ihr diese Kette vermachtet hat und die Kette mit einem kleinen Teil von Ileas Magie verbunden hat, ist Ilea dadurch die wahre Trägerin. Deswegen können wir ihr nicht helfen, nur ihr Körper vor den äußere Einflüsse beschützen." "Verdammt!", ich raufte mit das Haar: "Das kann doch nicht wahr sein. Erst Cael, dann sie." "Was ist mit Cael?", fragte Roselyn. Schnell erklärte ich ihr die Situation und sie verzog die Miene: "Oman, die Beiden haben echt einen schlechten Zeitgefühl. Aber macht dir keine Sorgen um Ilea, sie wird es schaffen. Ich bleibe bei ihr, von uns kann ich sie durch die Verbindung am Ehesten spüren. Du solltest erstmal Cael helfen, er scheint in größere Schwierigkeiten zu stecken."

Ilea

Ich richtete mich auf und beruhigt stellte ich fest, dass der Felsen nicht wieder schwankte. Diesmal musste ich mit mehr Schwung auf den nächsten Felsen und wäre beinahe in die Tiefe gefallen. Mein Herz raste und wäre ich in meinem Körper, würde mir jetzt der Schweiß ausbrechen. Tief atmete ich ein, dachte nicht an die endlose Tiefe. Ich hatte noch einen weiten Weg vor mir, aber ich musste es schaffen. Felsen für Felsen sprang ich. Einige schwankten wieder, blieben gar im schwankender Zustand und Andere fingen einfach unter meinem Gewicht langsam zu bröckeln. Dann waren Andere wiederum so weit weg, sodass ich mit aller Kraft springen musste und dabei fast das Ziel verfehlt hatte. Es war furchtbar und ich konnte nicht mal meine Magie nutzen, wobei sie mir in dieser Situation auch nicht viel helfen konnte. Aber ich gab nicht auf. Ich ließ nicht zu, dass die Nagst die Überhand gewann und konzentrierte mich auf das Tor. In diesem Moment war ich unglaublich froh, dass ich mit den körperlichen Training angefangen hatte. Denn sicherlich hatte es auch auf meinem Geist einen Einfluss, denn mein Bewusstsein war mit dem Ist-Zustand meines Ichs verbunden. Dann endlich landete ich auf dem großen Felsen und rang nach Atem. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es geschafft einen unüberwindbaren Weg zu überwinden. Einen Augenblick brauchte ich, um mich zu sammeln und schließlich näherte ich mich dem tempelähnlichen Tor, der in eine rötliche Farbe eingetaucht war. Im Inneren war eine Art Barriere zu sehen. Sie war eine Mischung aus lila und blau mit ein paar leuchtende Punkte, es erinnerte mich stark an einem Sternhimmel. Zögernd streckte ich meine Hand aus. Die Barriere fühlte nach Nichts an, aber ich merkte einen Art Widerstand. Als ich mehr Kraft ausübte, glitt meine Hand in die Barriere hinein. Ich sah nicht, was dahinter war. Aber ich konnte auch keine Gefahr spüren. Also atmete ich tief ein und mein Körper folgte der Hand. Zeit diesen Ort mit den schwebende Felsen zu verlassen.


1 928

12.02.2022, 17:15

Imesha

Ich sah Ryu kurz hinterher, dann zurück zu Cael. Sein Brustkorb hob und senkte sich in gleichmäßigen Atemzügen. Das war schon mal gut. Sein Körper wehrte sich nicht gegen die Fremdeinwirkung und auch der Schutzzauber erfüllte seinen Zweck. Egon krabbelte derweil auf meine Schulter und wirkte genauso angespannt wie ich mich fühlte. Niemand wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Warum Cael ausgerechnet mit einem Mal aus der Schattenwelt zurückkehrte und dieses ihn zu einem verfluchten Buch führte, das er nicht aus der Hand legen konnte. Entweder hatte das irgendeine höhere Macht geplant oder es war reines Unglück, das uns verfolgte. Es war klar, dass uns früher oder später der innere Friede verlassen würde, nur nicht auf diese Weise. In mir keimte Nervosität auf, während ich weiterhin vor einem bewusstlosen Cael hockte und Ryu noch nicht zurückgekehrt war. Hoffentlich ging es Ilea gut. Ich wusste nicht, wie nahe sich die beiden waren, dass sie die Schwingungen des anderen spürten, aber sollte sich sein Zustand verschlimmern, wäre sie vielleicht sogar seine einzig große Hilfe. Immerhin bestand sie nur aus Licht. Licht vertrieb Schatten. Cael mochte sein eigenes starkes Licht besitzen, aber er besaß eine ebenso starke Schattenseite. Eine, die ich nicht sehen wollte und vor der er uns vorhin gewarnt hatte. Warum sonst hatte er sich bewusstlos schlagen lassen? Nicht nur um sich selbst, sondern auch um uns zu schützen. Erst da hatte ich realisiert, wie kompliziert seine Magie aufgebaut war. Und es war erstaunlich, wie er es schaffte Licht und Schatten dauernd im Gleichgewicht zu halten.
Plötzlich zuckte es in seinen Augenwinkeln, seine Stirn legte sich in Falten. Ich bemerkte zudem den festen Griff um das Buch und dann riss er die Augen auf. Im Normalfall blickte man direkt in den Himmel mit einem Hauch von Gold, das dem Licht der Sonne glich, aber in diesem Moment sah ich in einen tiefen schwarzen Abgrund, der mich kalt erschaudern ließ. Ich handelte instinktiv. Die Jägerin übernahm die Kontrolle. Ich sah meine Hand schon an seinem Hals, in der Nähe des Schwachpunkts, der ihn zurück in die Bewusstlosigkeit schicken würde, doch er reagierte übermenschlich schnell. Als ich blinzelte, schickte mich eine heftige Druckwelle quer durch den Flur, bis ich in eine Gruppe Sitzmöbel krachte. Mit weit aufgerissenen Augen schnappte ich keuchend nach Luft. Für eine Sekunde hatte ich geglaubt, er hätte meine Lungenflügel zerquetscht. Zum Glück hatte ich mir nichts gebrochen und auch mein Schädel war intakt. Trotzdem stand ich etwas zittrig auf. Der letzte Kampf war eine Weile her. Und ich wollte ganz bestimmt nicht gegen Cael kämpfen, der sich gerade langsam aufrichtete und seinen finsteren Blick auf mich richtete. Ich war nicht sein Feind, aber er sah mich genauso an. Er war nicht bei Sinnen und dank meiner magischen Sicht wusste ich auch warum. Binnen weniger Sekunden hatte sich die dunkle Magie seines halben Körpers bemächtigt und einen großen Teil seiner roten Fäden infiziert. Wie eine Krankheit. Ich spürte ein leichtes Brennen in der Schulter und entdeckte eine blutige Schramme, die ich mir wohl beim Fall zugezogen hatte. Das war nichts im Vergleich zu dem, was mir bevorstand. Es würde nicht einfach werden Cael in Schach zu halten, ohne ihn ernsthaft zu verletzen. Ein Kampf, der im Tod endete, war einfacher zu führen, als einer, bei dem man den anderen am Leben erhalten wollte. Solche Kämpfe hatte ich bislang nie geführt.
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1 929

12.02.2022, 17:36

Ryu


Ich fühlte mich Hin und Her gerissen. Einerseits wollte ich jetzt für Ilea da sein, doch ich konnte anscheinend in diesem Moment ihr nicht viel helfen, außer dass Niemand sie störte. Doch das würde an einem solchen Ort nicht passieren. Anderseits war Cael in Not und bei ihm tickte die Zeit lauter, denn es ging um die schwarze Magie und sobald sie anfing sich zu entfalten, schlief sie nie lange. Dann hörte ich aus der Ferne einen Krach und mein Instinkt wurde schlagartig wach. Etwas stimmte nicht. Cael. "Hör gut zu!", ernst sah ich Roselyn an: "Ich vertraue dir Ilea an. Ich werde Egon zu dir schicken, damit du nicht alleine bist." "Du kannst auf mich zählen! Mein Energiefeld ist stärker geworden und damit kann ich sie beschützen. Los, hilf Cael! Ich kann die Schatten bis hierher spüren!", antwortete der Geist mir. Knapp nickte ich und lief schnell los. "Imesha!", rief ich, als ich sie in den Möbel sah. In einem Satz war ich bei ihr und drehte mich zu der Gefahrenquelle um. Es war mein bester Freund und doch nicht irgendwie er. Seine Augen waren anders. Es war die Dunkelheit in ihm. "Egon, lauf zu Roselyn!", befahl ich meinem Gefährten.

Ilea


Diesmal war es keine endlose Tiefe, sondern eine endlose Wendeltreppe eines Turms, in dem ich gefangen war. Oben schimmerte das Licht, als wäre dort der einzige Ausgang und doch schien ich es nicht erreichen zu können. Obwohl ich Gefühl eine Ewigkeit lief, schien ich nicht weiter gekommen zu sein. Alles war gleich und es gab nicht mal Fenster, wo man rausgucken konnte, um sich zu orientieren. Nur das unerreichbares Licht dort oben. Doch blickte ich nach hinten in die Tiefe, sah ich eine lange endlose Treppe, als wäre ich wirklich viel gelaufen. Aber es schien mir eine Täuschung zu sein, denn wie konnte es sein, dass das Licht kein bisschen näher gekommen war? Ich war erschöpft, ich wollte mich auf den Stufen hinsetzen. Es gab kein Anfang und kein Ende. Da erschienen mir die schwebende Felsen einfach. Ich schüttelte den Kopf und klatschte auf meine Wangen. Wenn die Hoffnungslosigkeit anfing in mir aufzukeimen, dann hatte ich erst Recht kaum Aussicht mein Ziel zu erreichen. Ich würde weitergehen. Stufe für Stufe, mochte es eine Ewigkeit werden. Aber ich würde nicht aufgeben. Dort draußen verließen geliebte Menschen auf mich und ich würde sie nicht enttäuschen. Entschlossen ballte ich eine Faust, presste sie auf meinem Brustkorb und mit geschlossene Augen atmete ich tief ein. Ich spürte das Licht in mir und daraus schöpfte ich meine Kraft. Immer hatte ich geglaubt, dass nur Caels Licht mich führen konnte, aber jetzt erkannte ich, dass auch mein eigenes Licht mich führen konnte, wenn ich an mich glaubte und den Willen nicht verlor. Plötzlich spürte ich Wärme in meiner Hand und als ich die Augen öffnete, sah ich die leuchtende Lotusblüte. Ein zarter Faden aus Licht löste sich von ihr und tänzelte die Treppe hoch. Instinktiv folgte ich ihr, zählte nicht mehr die Stufen und hörte auf an die Ewigkeit zu denken. Ich ging weiter mit Hoffnung im Herzen und dann wurde das Licht oben immer heller, größer und plötzlich war ich draußen auf dem Turm. Vor mir war wieder dieses Tor. Diesmal zögerte ich keine einzige Sekunde und ging durch die magische Barriere.


1 930

12.02.2022, 17:53

Imesha

Im richtigen Zeitpunkt tauchte Ryu auf. Er schickte Egon direkt zu Roselyn und ich hätte ihn am liebsten gefragt, warum Ilea nicht bei ihm war und ob sie ebenfalls in Gefahr schwebte. Wir hatten jedoch keine Zeit für das Frage-Antwort-Spiel. Nicht, wenn Cael ein Problem darstellte, das unbedingt gelöst werden musste. Von Chiku und Drasil fehlte immer noch jede Spur. Das durfte doch nicht wahr sein! Wo blieben die beiden ab? Sie waren doch sonst sofort zur Stelle, wenn wir sie brauchten. Und jetzt brauchten wir sie mehr denn je. >Es ging viel zu schnell. Er war plötzlich wach und die dunkle Magie überall. Die Hälfte von ihm ist besessen, die andere kämpft noch damit. Das muss seine Lichtseite sein.< Erst da fiel mir auf, dass er mich mit ebendieser Hand von sich gestoßen hatte. Nicht mit der verbundenen, Buch haltenden Hand, sondern mit seiner "gesunden" Hand. Absicht oder nicht, es hatte mich davor bewahrt in Kontakt mit den schwarzen Fäden zu kommen.
Ich spannte mich an, als er sich in Bewegung setzte. Er kam auf uns zu. Die Sehnen an seinem Unterarm traten hervor, dass es mich wunderte, wie er keine Löcher in das Buch bohrte. Dabei wurde die Luft um uns herum schwerer, sie roch vergiftet und hinterließ einen bitteren Geschmack auf meiner Zunge. >Wenn möglich, sollten wir ihn nach draußen locken. Hier wird er nur Chaos stiften und das muss vermieden werden.< sagte ich an Ryu gewandt, während ich langsam Distanz zu Cael schaffte. Ich würde ihm für keine Sekunde meinen Rücken zukehren. In diesem Zustand war er unberechenbar. Was war sein Ziel? Warum griff er nicht sofort an? Was wollte die dunkle Magie von ihm? Ein unnatürlich tiefes Grollen drang aus seiner Brust, als hätte er meine Gedanken gelesen. Er blickte zwischen Ryu und mir hin und her. Seine freie Hand ballte sich zur Faust. >Irgendwelche Ideen? Ich bin für jede zu haben.<
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1 931

12.02.2022, 18:23

Ryu

Aufmerksam musterte ich Cael, versuchte seinen Zustand einzuschätzen und gleichzeitig Strategien zu entwickeln. Ich würde ihn notfalls verletzen, sogar ihn schwer verletzen, aber ihn niemals töten. Aber wir haben uns gegenseitig geschworen, sollte Jemand von uns die Kontrolle über die wildere oder dunklere Macht verlieren, würde der Anderen alles tun ihn aufzuhalten, selbst wenn man ihn verletzen musste. Als Cael dunkel grollte, kochte mein Blut plötzlich heiß und ich spürte wie meine dämonische Seite erwachte. Ich grollte zurück und fletschte die Zähne, der halbdämonische Drachen in mir wollte diesen Ort als sein Revier markieren und die dunkle Macht vor mir war sein Rivalen. "Ich werde ihn nach draußen locken und mit ihm kämpfen, entweder schaffe ich es ihn zurückzuholen oder schinde Zeit für euch. Du suchst nach Drasil und holst Ilea, wenn sie wach ist. Die Töchter des Licht haben ein besonderes Händchen für solche Situationen. Seine Mutter konnte immer wieder sein Vater zurückholen, wenn die Schattenmagie ihn kontrollierte."

Ilea

Diesmal war der Ort ein großer See mit einer Insel, wo nur einziger Baum stand. Eine Sakura. Die Blüten waren in einem zarten Rosa und beinahe weiß. Tief in mir drinnen wusste ich, dass dieser Baum mein Ziel gewesen war. Ich schätzte die Entfernung ein und gab zu dem Entschluss, dass ich kräftig genug war für die Strecke zu schwimmen. Als ich einen Fuß ins Wasser setzte, glitt das Wasser plötzlich meinem Bein hoch, wand sich um ihn und schien mich ins Wasser ziehen zu wollen. Rechtzeitig zog ich mein Fuß ruckartig zurück und stolperte ein paar Schritte nach hinten, damit es nicht nach mir greifen konnte. Plötzlich kam mir die Entfernung weit, denn mit lebendiges Wasser hatte ich nicht gerechnet. Die grüne Insel war genau in der Mitte des Sees und der See war kreisrund. Die Umgebung bestand sonst nur aus weißem Sand und daher konnte ich überall blicken. Nirgendwo gab es einen Steg, ein Boot oder irgendwelche Felsen, über die man laufen konnte. Es gab nichts. Also musste ich schwimmen, doch das Wasser würde mich verschlingen und dann ertränken. Ich erschauderte. Vielleicht übersah ich etwas. Vielleicht musste ich um den See herumlaufen, um sicherzugehen, dass mir nichts entgangen war. Entschlossen lief ich los und wieder fühlte ich diese Ewigkeit bis ich endlich wieder am Ausgangspunkt war. Nur die Insel allein war meine einzige Orientierung gewesen, wo ich gestartet hatte. Und bei meiner Wanderung hatte ich festgestellt, dass ich wirklich nichts übersehen hatte. Ich sah auf meine Hände. Vielleicht konnte meine Magie mir wieder helfen, wie bei dem Turm. Licht schimmerte auf meine Handflächen und ich näherte mich damit dem Wasser. Wie eine Schlange sprang das Wasser mir entgegen und diesmal war ich nicht schnell genug, es schlängelte sich um meinem Körper und aufeinmal war ich im Wasser. Panisch versuchte ich mich zu befreien, spürte wie die Flüssigkeit in meine Lungen dran und wie die helle Oberfläche immer kleiner wurde. Angst lähmte meine Sinnen und je mehr ich kämpfte, desto mehr schien das Wasser mich erdrücken zu wollen. Dann blitzte eine kleine Erinnerung auf. Eine Erinnerung daran, dass ein Griff immer fester wurde, je mehr man zappelte. Ich erinnerte mich an das erste Training mit Cael an dem magischen Ort. Obwohl mein Instinkt wild um sich schlagen wollte, zwang ich meinem Körper ruhig zu werden und versuchte mich nicht in der Angst zu verlieren zu ertränken, auch wenn meine Lungen sich immer mehr mit Wasser füllten. Ich schloss meine Augen und schickte mit aller Macht einen einzigen Gedanke hinaus:"Ich bin nicht dein Feind. Ich werde nicht gegen dich kämpfen. Ich bin dein Freund." Dann ließ der Druck langsam nach und plötzlich konnte ich wieder atmen. Ich öffnete die Augen und erstaunt fand ich mich in einer Luftblase wieder. Es trug mich durch das Wasser und dann stieg es in die Höhe bis ich an der Oberfläche war. Es schubste mich auf das Ufer der Insel und ein Zittern durchlief mich vor lauter Erleichterung. Langsam erhob ich mich und ging zum Baum. In ihm pulsierte lebendige Kraft. Eine starke Magie. Ich konnte sie beinahe schmecken. Vor mir ragten Wurzeln aus dem Boden, die sich zu einem Nest geformt hatten und im Nest war ein Ei. Vielleicht hatte das Wasser nur das wehrloses Ei beschützen wollen. Ich kniete mich hin und merkte wie kühl das Ei sich unter meine Hände anfühlten. Es brauchte dringend Wärme und ich gab ihm die Wärme. Ich schenkte ihm mein Licht. Das Ei bekam Risse und immer mehr Risse erschienen bis ein kleiner Vogel schlüpfte. Der Vogel begann zu wachsen und wurde zu einem wunderschönen Kranich, dessen Feder golden schimmerte wie der Kranich in meiner Kette. Er stieß einen melodiösen Laut aus und mit kräftigen Schwingen begann er zu fliegen. Er wurde zu funkelndem Staub und tief in meinem Inneren wusste ich, dass er die Botschaft an die magische Stadt war. Durch seinen Ruf würde sie uns finden, ja, vielleicht sogar uns zu sich einladen, weil ich den Schlüssel in meiner Hand besaß oder der Kranich selbst würde uns zu ihr bringen. Mit einem Lächeln stand ich auf und berührte instinktiv den Baum. Als ich meine Augen schloss, rauschte die Magie durch mich und ich folgte dem Faden, der mich zu meinem Körper zurückführen würde.


1 932

12.02.2022, 18:42

Imesha

Wieder durchlief mich ein kalter Schauder. Wie es schien, würde es wirklich darauf hinauslaufen, dass Ryu mit Cael kämpfte. Es bestand kein Zweifel, dass er ihm wehtun würde, wenn es hart auf hart kam. Ich hatte ganz vergessen, dass auch in Ryu eine dunkle Seite schlummerte, denn seine Stimme klang plötzlich tiefer und die Magie veränderte sich. In ihm wurde der Drache wach. Das musste eine Reaktion auf Caels Energie sein. Ich atmete tief durch und nickte. Eine bessere Idee hatte ich nicht. Wenn es stimmte und Caels Eltern sich gegenseitig aus den Tiefen ins Licht zurückholten, konnte Ilea vielleicht dasselbe für Cael tun. Einen Versuch war es allemal wert. >Ich hole Ilea!< willigte ich ein.
Dann rannte ich los. Hinter mir krachte etwas in die Wand, aber ich drehte mich nicht um, denn die schwarzen Fäden waren fast überall zu sehen. Sie breiteten sich nicht nur in Cael, sondern auch im Raum aus. Ryu musste ihn unbedingt nach draußen führen. Was auch immer das Buch oder das Mal wollte, es durfte nicht gewinnen. Vor allem nicht an Macht. Deshalb rannte ich so schnell ich konnte und suchte nach den hellen Fäden, die Ileas Magie ausmachten. Es würde zu lange dauern nach Chiku und Drasil zu suchen. Ich setzte auf Ileas Fähigkeiten. Sie würde etwas tun können. Hoffentlich. Auch wenn sie erst vor kurzem angefangen hatte mehr über sich hinauszuwachsen und das Shinki-Ritual noch bevorstand, glaubte ich an sie und Cael sicherlich auch. Er war noch da. Sein Licht war noch intakt und das zählte.
Als ich die nächste Regalreihe erreichte, bog ich scharf rechts ab und wäre vor Eile fast zu Boden gestolpert. Am Ende des schmalen Flurs entdeckte ich Roselyn. Dann Ilea, die in sich zusammengesunken dasaß. Erst glaubte ich, ihr würde es nicht gutgehen, doch ihr fehlte es an nichts. Ihre Magie war rein. Sie wurde nicht angegriffen. >Was ist mit ihr? Wacht sie bald auf? Sie muss unbedingt zu Cael!< Egon war auch da. Wie von Ryu angewiesen. Er blickte zu mir hoch und ich war froh, dass er sich bei meinem Aufprall vorhin nicht verletzt hatte. Ich sah wieder den weiblichen Geist an.
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1 933

12.02.2022, 18:51

Ryu


Kaum war Imesha verschwunden, stürzte sich Cael schon auf mich und wir krachten gegen einem Regal. Bücher und Schriftrollen landeten auf dem Boden. Tief knurrte ich, die Drachenschuppen sprangen aus meiner Haut und die Flügel erschienen mit einem reißendes Geräusch. Ich packte Cael fest ohne den verfluchten Teil von ihn zu berühren und in nächste Sekunde schoss ich uns durch einem Fenster. Scherben klirrten und funkelten im Licht. Mit voller Kraft schleuderte ich Cael in dem Teich, da wir uns auf der Gartenseite befanden. "Bist du endlich wach oder hast noch nicht genug von einem Kampf?", brüllte ich in seine Richtung und spürte meine Magie stärker pulsieren. Wilder. Ein Teil von mir fand dieses Gefühl berauschend.

Ilea


Ich schnappte nach Luft, als ich plötzlich wieder in meinem Körper war und die natürliche Schwerkraft spürte. Meine Augen rissen sich weit auf, noch war alles verschwommen, doch dann klärte sich das Bild und das schwummerige Gefühl verschwand. Auf meinem Brustbein fühlte sich die Kette warm an, ich konnte jetzt deutlich ihre Schwingungen spüren. Verwirrt sah ich Rosalyn und Imesha an, auch Egon war anwesend. "Wie....wie lange war ich fort gewesen?", fragte ich. "Du hast es geschafft!", rief Roselyn und wirkte erleichtert: "Natürlich hast du es geschafft, du bist die wahre Trägerin und hast ein reines Herz. Da konntest du auch die strengste Prüfung bestehen. Keine Sorge, so lange warst du nicht weg....naja.... wir haben ein Problem." Jetzt merkte ich wie aufgelöst Imesha war. "Was ist passiert?", fragte ich besorgt. "Cael. Die dunkle Magie dreht gerade durch und du als Lichtgeborene bist vielleicht die einzige Rettung", antwortete Roselyn sofort. "Führe mich zu ihm!", ich stand sofort auf und sah meine Freundinnen ernst an. Cael brauchte mich.


1 934

12.02.2022, 19:28

Imesha

Ich atmete erleichtert aus, als Ilea wie aufs Stichwort zu sich kam. Roselyn hatte nicht mal Zeit gehabt zu einer Antwort anzusetzen. Gut so. Uns lief die Zeit davon. Ilea hatte wohl irgendetwas Bedeutendes erreicht und auch wenn ich ihr gern gratulieren und sie ausfragen wollte, musste sie zu Cael. Roselyn brachte sie in knappen Sätzen auf den aktuellsten Stand. Ich hatte nicht daran gezweifelt, dass sie sofort aufstehen würde, um ihrem Liebsten zu helfen. Wortlos nickte ich ihr zu, ehe ich losrannte und sie nach draußen führte. Das Geräusch von zersprengtem Glas war mir nicht entgangen. Die beiden Männer mussten im Garten sein. Die schwarzen Fäden deuteten in dieselbe Richtung. Sie hatten sich größtenteils zurückgezogen und waren Cael gefolgt. Immerhin war er momentan die Quelle des Übels. Und er war von oben bis unten komplett durchnässt, als wir den Bereich des Teichs erreichten. Ryu hatte inzwischen seine Gestalt gewechselt. Rote Drachenschuppen glänzten im Schein der Sonne und seine majestätischen Flügel warfen lange Schatten auf den Boden. In seiner Mimik las ich Kampfeslust und etwas anderes, es war dunkler und diesen Ausdruck sah ich zum ersten Mal bei ihm. Ich hielt den Atem an, dann atmete ich schwer aus. Cael sah trotz der Dusche nicht besser aus. Er wirkte eher ziemlich angepisst und merkte nicht mal, dass Ilea und ich anwesend waren. Er fixierte bloß seinen besten Freund, als sei er der einzige Feind, den er zu besiegen hatte. Eine Gefahr, die es zu eliminieren galt.
Bevor Ilea unüberlegt handelte, legte ich ihr eine Hand auf die Schulter und hielt sie davon ab sofort zu ihm zu rennen. >Er kann das Buch in seiner Hand nicht loslassen. Es birgt dunkle Magie in sich, die sich halbwegs in ihn gefressen hat. Sein Licht ist da. Es wehrt die Dunkelheit ab, nur weiß ich nicht, wie lange das noch möglich ist. Kannst du etwas sehen oder spüren, das dir vielleicht helfen könnte zu ihm zu dringen? Du darfst nämlich auf keinen Fall mit dem Buch oder seiner verbundenen Hand in Kontakt kommen, sonst infizierst du dich auch.< warnte ich Ilea vor.
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1 935

12.02.2022, 19:44

Ryu

Wir starrten uns angriffslustig an, als Cael aus dem Wasser stieg und den Boden voll tropfte. Ich reckte mein Kinn provokant nach vorne und meine Augen wurden verschiedenfarbig, als mein Körper sich immer mehr in die andere Gestalt verwandelte. Cael konnte bei mir Dampf ablassen oder eher gesagt die dunkle Magie, dadurch waren die Anderen nicht in Gefahr. Und das brodelnde Blut in mir wollte den Kampf. Aber mein Bewusstsein war noch da, ich hatte mich noch nicht in meine eigene Macht verloren. Dann spürte ich die Anwesenheit von den Anderen und mein Blick schnellte zu ihnen. Ilea war wieder wach und wirkte fit. Zum Glück.

Ilea

Ich folgte Imesha eilig und sah auf dem Weg zersprungenes Glas, herumliegende Bücher. Es sah nach einem Kampf aus und mein Herz krampfte sich immer mehr. Wir stolperten in den Garten, wo wir die beiden Männer fanden. Ryu schwebte über einem Teich, vollkommen verwandelt und etwas an ihm wirkte fremd, weil ich diesen Ausdruck in seinem Gesicht nicht kannte. Es war wild. Fast schon unheimlich. Mein Blick glitt zu Cael und alles in mir blieb einen Moment still, als ich seine Augen sah. Seine wunderschöne Augen waren verschwunden, die Dunkelheit hatte sein Strahlen gestohlen. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und schluckte hart bei ihre Worte. "Ein Teil meines Lichts ist in ihm, er hatte es noch nicht benutzt und ich kann es entfesselt, dadurch bekommt er mehr reine Energie. Das wird seinem Licht unterstützen die Dunkelheit weiter abzuwehren", antwortete ich ihr: "Ihr müsst dafür sorgen, dass der Garten gesichert wird und Cael nicht flüchten kann. Ich werde meine Gabe nutzen, um ihn daran zu erinnern, dass sein Licht viel stärker ist als die Dunkelheit und ich werde ihn mit meinem Licht reinigen. Es ist nicht auszuschließen, dass es gefährlich werden kann. Aber ich kann es und ich weiß, ihr werdet solange um die Schutzmauer kümmern." Ich drückte ihre Hand und dann ging ich langsam auf Cael zu. Ich sah ihn mit einem festen Blick an: "Ich werde dir helfen, Cael. Du bist stärker als die Dunkelheit." Dann streckte ich meinen Arm in seine Richtung aus, spreizte die Finger und sagte: "Licht erwache." Meine Magie kribbelte in meinem ganzen Körper und ich spürte wie das kleine Licht von mir in seinem Körper auf seinen Ruf hörte. Wie eine Blume begann es zu blühen und schließlich zu leuchten.


1 936

12.02.2022, 20:07

Imesha

Sie hatte ihm ihr Licht geschenkt. Das könnte tatsächlich funktionieren. Von innen heraus ließ sich die Dunkelheit besser bekämpfen als von außen. Trotzdem blieb ich wachsam, als sie sich von mir entfernte und Cael ein paar Schritte näherkam. Für meinen Geschmack zu viele, doch sollte er auf die Idee kommen sie anzugreifen, würden Ryu und ich sie sofort in Sicherheit bringen. Cael würde es sich niemals verzeihen sie zu verletzen, auch wenn er gerade nicht anwesend war. Ich wollte gar nicht wissen, wie es gerade in seinem Kopf aussah. Welchen Kampf er im Geiste führte. Umso mehr hoffte ich, dass Ileas Licht in ihm Wirkung zeigte und er an Kraft gewann. Für einen Augenblick hatte es ausgesehen, als wollte er hochspringen und seinen besten Freund zu Fall bringen, doch dass Ilea sich nun einmischte, hatte ihn wohl aus dem Konzept gebracht. Er stieß wieder dieses tiefe Grollen aus und sah an sich hinab. Dort, wo ich zarte, reinweiße Fäden entdeckte, die Ileas Magie symbolisierten. Sein dunkler Blick wanderte zu ihr. Ich spannte mich an. Ich rechnete mit einem blitzschnellen Angriff seinerseits, doch seine nächste Handlung ließ mich erschrocken nach Luft schnappen. Plötzlich lag das Buch auf dem Boden und seine zu Krallen geformten Finger bohrten sich in seine Brust, als wollte er eigenhändig das Licht rausreißen. Sein Oberteil färbte sich an den Stellen, wo sich seine Finger ins Fleisch bohrten, tiefrot. Dass er zu dieser Extreme fähig war, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Ich sah zum Buch, das aufgeschlagen auf dem Boden lag und rief Ryu zu: >Entfern das Buch mit deiner Windmagie, dass er nicht mehr danach greifen kann!<
Dann schaute ich erneut zu Cael, der meinen Ruf natürlich gehört hatte und mit der anderen Hand nach dem Übel schnappen wollte. Allerdings hinderte ihn sein eigener guter Wille daran, denn die Hand hielt zitternd vor Anstrengung und zur Faust geballt mitten in der Bewegung inne. Er keuchte schwer, während er gegen die dunkle Magie in sich ankämpfte, die ihm wiederum das Herz aus der Brust reißen wollte. Dann fing er zu brüllen an und der Boden unter meinen Füßen begann unheilvoll zu vibrieren. Da steckte so viel Macht in diesem Körper, dass ich Ilea zu ihrer eigenen Sicherheit an den Schultern packte und einige Meter nach hinten zog. Im selben Moment rauschte eine große Gestalt an mir vorbei, die ich Sekunden später als Chiku wiedererkannte. Er riss knurrend das Maul auf, biss sich in Caels Oberschenkel fest und riss ihn gewaltsam zu Boden. Dieser hatte keine Zeit sich zu wehren, denn da schossen bereits schwere stählerne Ketten aus der Erde, die ihn an Ort und Stelle nagelten. Erst dann ließ Chiku los. >Den Urmächten sei Dank habe ich es rechtzeitig geschafft!< rief ich eine Stimme, was mich erleichtert aufatmen ließ. Endlich war Drasil da.
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1 937

12.02.2022, 20:21

Ryu


Mein ganzer Körper spannte sich an, als Ilea auf Cael zuging und ich beobachtete jede Bewegung genau. Ilea sah gerade verdammt zierlich aus, leicht zu zerbrechen und wenn er ihr wehtat, würde er es sich niemals verzeihen können. Innerlich schüttelte ich den Kopf, Ilea war viel stärker. Wir hatten es in den letzten Wochen beobachtet und deswegen würde Ilea vertrauen. Ich spürte die reine Energie, die von Ilea ausging und die auch in Cael zu spüren war. Meine Augen verengten sich, als Cael sie ansah und dann tat er etwas Unerwartetes. Ich reagierte sofort auf Imesahs Ruf, während sein eigener Körper gegen sich selbst kämpfte und in einem kräftigen Windstoß war das Buch weit weg, eingehüllt in eine Barriere aus Luft und immer brennendes Feuer, damit Cael nicht auf dumme Gedanken kam.

Ilea


Ich blieb ruhig, als er mich ansah und selbst mein Herz schaffte es nicht wild zu rasen. Doch dann weiteten sich meine Augen entsetzt, als seine Finger sich in den Brustkorb gruben bis Blut hervor sickerte. Er, nein, die Dunkelheit, wollte das Licht aus dem Körper reißen. Ein Brüllen ließ den Boden unter meine Füße zittern und instinktiv wollte ich auf ihn zugehen. Ich musste ihn helfen. Doch in diesem Moment wurde ich zurückgerissen. "Nein!", schrie ich, als ich sah, als der Wolf wie aus dem Nichts schoss und sich an Cael festbiss. Zeitgleich erschienen Ketten, die ihn fesselte. Ich riss mich von Imesha an und funkelte sie an: "Ich habe keine Angst und ich kann gut auf mich selbst aufpassen!" Ich war es Leid, dass man glaubte mich sofort in Sicherheit bringen musste, sobald es brenzlig wurde. Ich war stärker geworden. Ich wollte, dass man an mich glaubte. Ich hob meinen Kopf und ging auf Drasil zu: "Wir haben dich gesucht. Ich hoffe, du kannst uns helfen, ansonsten werde ich es alleine versuchen. Ich lasse es nicht zu, dass man ihm mehr Leid zufügt, weder von der Dunkelheit, noch von uns."


1 938

12.02.2022, 20:44

Bin dann mal offline, wünsche dir einen schönen Abend *_*

Imesha

Es war zu erwarten, dass Ilea bissig reagierte. Ich tat das, was Cael in dieser Situation auch getan hätte. Sie wäre zu ihm gerannt und das hätte fatal enden können, wenn er nicht mal bei sich selbst eine Grenze ziehen konnte. Die Finger in seiner Brust waren Warnung genug. Deshalb war es gut, dass er vorerst am Boden gekettet dalag und knurrend zappelte, jedoch nicht freikam. Das Beben im Boden hatte zwar nachgelassen, doch nicht die dunkle Energie, die sich wie eine Welle nach der anderen in ihm aufbaute. Immerhin lebte Ileas Licht noch ihm, es pulsierte weiter stark in seiner Brust, in die er nicht mehr wie in weicher Erde graben konnte. Die Ketten raubten ihm jegliche Möglichkeit sich frei zu bewegen. Das bedeutete allerdings nicht, dass er weniger gefährlich war. Chiku blieb in der Nähe, Fell gesträubt und Augen wachsam auf den liegenden Körper vor sich gerichtet. Ryu hatte inzwischen das Buch in einem Kokon aus seiner Magie eingesperrt und dort sollte es bis zu Caels vollständiger Genesung bleiben.
Ich ging ebenfalls zu Drasil, der Ilea ernst musterte und tief seufzte. >Du machst das schon richtig, indem du sein Licht unterstützt. Mach weiter damit und ich sorge dafür, dass der Kontakt zwischen ihm und dem Buch unterbrochen wird. Es ist nicht das Mal, das ihn kontrolliert, sondern allein das Buch. Es sollte eigentlich weggesperrt in der verbotenen Abteilung der Bibliothek stehen, aber bei meiner Recherche heute Morgen habe ich Ungereimtheiten in der Magie entdeckt und musste mich erst darum kümmern.< Deshalb hatte es länger wie sonst gedauert, bis er aufgetaucht war. Ich fragte mich, von welchen Ungereimtheiten er sprach und wie ein Buch seinen Platz von einer verbotenen Abteilung in ein normales Regal wechseln konnte. Dunkle Magie allein konnte das bewirken? Ein lebloser Gegenstand mit einem Bewusstsein? Ich schob diese Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf die aktuelle Situation. Wenn ich etwas beisteuern konnte, würde ich nicht zögern es zu tun. Drasils sturmgrauer Blick traf den meinen, dann glitt er zu Cael. >Niemand zuvor hat so lange durchgehalten. Alle vor ihm wären längst zu einem Yokai mutiert. Deshalb müssen wir schnell handeln. Ilea, du wirst ihn wie erwähnt mit Licht versorgen. Ryu, behalt das Buch bei dir und folge Chiku in die verbotene Abteilung, damit er es dort erneut versiegeln kann. Imesha, du wirst diesen Stab nehmen und die giftige Energie darum wickeln. Vielleicht ist das eine Aufgabe, die noch zu schwer für dich ist, aber es sind solche Momente, die uns prägen und an denen wir wachsen. Gemeinsam werden wir Cael davon befreien und seinen Geist reinigen.< Er drückte mir einen unscheinbaren, hölzernen Stab in der Länge meines Unterarms in die Hand und bedeutete mir und Ilea näher an Cael heranzutreten. Dabei entfaltete er seine eigene Magie und ich glaubte Gewitter zu schmecken.
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1 939

12.02.2022, 20:57

ich wünsche dir auch einen schönen Abend :)

Ryu


Ich hasste es meinen besten Freund so zu sehen und ich wusste, dass es ihm quälen würde zu wissen, dass er bereit war uns zu verletzen, sobald er beim Bewusstsein war. Auch wenn es nicht seine Schuld war, aber wer ein so gutes Herz wie Cael besaß, lud auch viel Schuld auf sich und ich tickte auch nicht viel anders, da ich mich immer für Andere verantwortlich fühlte. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als ich Drasil zuhörte. Das klang nicht gut und ich fragte mich was er mit Ungereimtheiten meinte. Vielleicht würden wir es naher erfahren, wenn wir Cael endlich von diesem Ding befreit hatten. "In Ordnung", nickte ich knapp und folgte Chiku. Dank meiner Luftmagie konnte ich das Buch schweben lassen und es gleichzeitig in dem Kokon aus Feuer lassen, sodass das Ding nicht auf dumme Gedanken kam.

Ilea


"Ich werde alles tun, um Cael zu helfen", war meine einzige Antwort und ich umrundete Cael bis ich auf Kopfhöhe neben ihm saß. Mit genügend Abstand, sodass die Dunkelheit ihn nicht zwingen konnte mich zu beißen oder Dergleichen. Ich sah in die dunkle Augen. Sie wirkten so fremd. Aber dennoch steckte in ihm immer noch Cael. "Du wirst mein Mann nicht bekommen, sein Herz gehört mir und seine Seele ihm", sprach ich zu der bösartige Dunkelheit: "Du wirst nicht seine Schattenmagie missbrauchen, er allein entscheidet ob seine Schattenmagie Zerstörung bedeutet oder etwas Gutes bewirken kann. Du gehörst nicht hierher, also verschwinde!" Entschlossen sah ich direkt in den finsteren Blick, wich nicht davor zurück, war bereit in diese scheinbar endlose Dunkelheit zu schauen. Früher wäre ich noch davor gewichen, früher hätte mein Herz vor Angst gebebt, früher wäre ich nicht stark genug mich einer solche dunkle Magie zu stellen. Aber in den letzten Woche hatte ich eine Wandlung durchzogen und auch diese Aufgaben, die ich in der Kette meistern musste, hatte etwas mit mir gemacht. Meine Beine überkreuzten sich, die Hände lagen offen auf meine Knien und ich schloss meine Augen. Meine ganze Konzentration galt dem Licht in seinem Brustkorb. Ich würde es weiter mit meinem Licht nähren. Vor allem mit dem Licht unserer Liebe.


1 940

13.02.2022, 12:44

Imesha

Ich stellte mich auf Schulterhöhe neben Cael und hielt den dünnen Stab mit beiden Händen an den Enden fest. Ilea setzte sich währenddessen hin und sah ihn mit einer Intensität an, dass ich fast Gänsehaut bekam. Sie kämpfte für ihn mit Biss. Die Art und Weise, wie sie ihm in die dunklen Augen sah ohne zurückzuzucken, beeindruckte mich. Für einen kurzen Moment hörte er tatsächlich auf sich gegen die Ketten zu wehren. Er starrte sie bloß an, den Mund leicht geöffnet. Ein Zittern durchlief ihn. >Sehr gut, weiter so!< Drasil nickte in Ileas Richtung, dann in meine. >Halt den Stab die ganze Zeit fest. Lass ihn nicht los, egal wie anstrengend es wird. Erst wenn du keine dunkle Magie mehr an ihm haften siehst, schließt du den Zauber. Um ihn zu aktivieren, musst du dir bildlich vorstellen, wie die Fäden sich um den Stab wickeln. Es ist allein deine Vorstellungskraft, die zählt.< Er stand zu Caels Füßen und streckte eine Hand aus. Wolkengraue Fäden strömten aus seinen krallenbesetzten Fingern. Sie breiteten sich wie ein Netz aus, das sich wie eine Decke auf den Körper am Boden legte. >Bereit?<
Fest entschlossen nickte ich. Konzentriert zu arbeiten, fiel mir leicht. Besonders in kritischen Situationen. Wie von ihm beschrieben, stellte ich mir vor, ich hielte eine Spule in den Händen, um die ich die schwarzen Fäden wickelte. In den ersten Sekunden passierte nichts, dann begann das Holz warm zu glühen. Kleine Symbole erschienen. Sie leuchteten kurz auf. Wie einem Lockruf folgend schnappte die dunkle Magie danach. Kurz dachte ich, sie könnte mich berühren, aber die Energie sammelte sich nur mittig im Stab. Ein Faden nach dem anderen wickelte sich darum, bis ich Widerstand spürte. Die dunkle Magie hatte wohl die Falle bemerkt und wollte zurück in Caels Körper dringen. Mit festem Griff trat ich einen Schritt zurück und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. O nein. Ich würde bestimmt nicht zulassen, dass sie ihm weiter schadete. In Gedanken hielt ich eisern an der Vorstellung fest, wie mehr und mehr dunkle Magie in den Stab floss, wie sich jeder Faden aus Caels Geist löste. Mittlerweile musste ich mich fast mit meinem Körpergewicht gegen den finsteren Sog wehren. Es war meiner jahrelangen Ausbildung zur Jägerin zu verdanken, dass ich darin eine Herausforderung sah, die ich nicht verlieren wollte. So wie Ilea verbissen ihr Licht erstrahlen ließ, kämpfte ich um Halt. Drasil sorgte in der Zwischenzeit dafür, dass unser Freund sich nicht verletzte und seine eigene Magie intakt blieb. Allein der Prozess die Dunkelheit aus ihm herauszureißen, barg das Risiko einen Teil von ihm zu verletzen, der dann nicht mehr zu retten war. Fäden, die rissen, lösten sich auf. Ein Schaden, der nicht rückgängig gemacht werden konnte. Bislang hatten wir großes Glück, dass das nicht passiert war. Nur noch ein wenig Durchhalten und wir hatten es gleich geschafft. Ich konnte sehen, wie sich nur noch wenige Fäden gegen meinen Zauber wehrten. Es handelte sich um die stärksten Stränge. Sie leisteten den größten Widerstand. Allerdings machte es ihnen Ilea zunehmend schwerer im Wirt bleiben zu wollen. Ihr reines Licht drängte sie zurück, schob sie immer weiter weg, während Drasils Magie ihnen keinen anderen Fluchtweg ermöglichte. Der einzige Ausweg waren mein Stab und ich. Ich wartete geduldig, machte langsam einen Schritt nach hinten, übte mehr Druck aus, ging sicher, dass Caels Magie nicht beschädigt wurde und zwang den schwarzen Fäden meinen Willen auf. Obwohl das Blut mir in den Ohren rauschte und mir seltsamerweise schlecht wurde, zerrte ich das letzte bisschen dunkle Magie in den Stab. Da die klebrig aussehende Masse am glühenden Holz wie ein Lebewesen mit Bewusstsein und zuckenden Gliedern wirkte, aktivierte ich instinktiv meinen speziellen Versteinerungszauber. Binnen weniger Sekunden wurde das Holz schwer und das Schwarz verwandelte sich in dunkles Grau. Ich wirbelte herum, ließ das eine Ende des Stabs los und schmetterte den Steinklumpen gegen den nächsten Baum. In meinen Ohren klang der zerschmetternde Aufprall gegen die Rinde wie eine Explosion. Kleine Trümmer fielen zu Boden. Dann lösten sie sich auf. Und ich übergab mich an Ort und Stelle. Mein Magen krampfte sich dermaßen schmerzhaft zusammen, dass mir beinahe schwarz vor Augen wurde, doch da bemerkte ich eine kühle, ledrige Hand auf meiner Stirn. Sie linderte die Übelkeit. Ich musste nicht mehr würgen. Stattdessen ließ ich mich zu einer schattigen Stelle unter einem Baum führen, wo ich mich völlig ermattet hinsetzen konnte. Wie benebelt wanderte mein Blick an Drasils Profil vorbei zu Cael, der nicht mehr in Ketten lag. Wir hatten es geschafft. Wir hatten ihn befreit. Ich schloss erschöpft die Augen und hörte Drasil in eine andere Richtung sagen: >Am besten du reinigst jetzt seinen Geist. Sein Gefährte kann dir dabei helfen, da die beiden miteinander verbunden sind. Er wird dich zu den wunden Stellen führen, die du mit deinem Licht heilen kannst. Das wird seine Genesung beschleunigen.<
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