Ich fasste an mein Herz. Oh Gott, danke! Endlich war ich allein. So konnte ich viel besser arbeiten. Gerade als ich anfangen wollte, kam eine Durchsage.
"Nina Constance bitte ins Sekretäriat", sagte unsere Sekretärin Frau Huber. Ich lächelte. Hatte ich schon erwähnt das ich Schulsprecherin war?
Ich stand auf, entschuldigte mich und verschwand aus dem Zimmer. Ich wollte schnell oben sein, raste um die Ecke, wollte an der Wand entlang schlittern, musste jedoch gegen jemanden stoßen. Ich fiel zu Boden. Autsch!

Ich stemmte einen Arm in meine Hüfte, warf ihm einen kalten Blick zu und wollte gerade beginnen ihm eine Predigt zu halten. Da kamen jedoch zwei Lehrer die Treppe hinuntergelaufen. Schlecht darstehen durfte ich nicht. DIe Leherer und Schüler mochten mich als Schulsprecherin. Deshalb pustete ich meine Wut einfach wieder aus, schüttelte kurz den Kopf und lief die Treppe hinauf. Oben erwartete mich der Direktor.
Er stellte mir eine weitere Person vor: Mr. Layton. Er war Direktor an einer anderen Schule. Aber er machte mir Angst. Er schaute so eindringlich an, als ob etwas an mir haften würde.
"Wir planen ein Gemeinschaftsfest mit der Schule von Direktor Layton der Ouranschool. Wir hatten uns überlegt ein riesiges Fest auf unserem Schulhof zu veranstalten und wir bräuchten dabei deine Hilfe."
Ich schaute ihn aufmerksam an. "Frag die Schüler was sie sich vorstellen, lass ein Rumschreiben herum gehen, sammel Vorschläge und schicke sie uns", erklärte er und ich nickte lächelnd. Dann stand ich auf und reichte beiden meine Hand. "Ich werde mich darum kümmern."
Bevor ich verschwand hielt mich Direktor Layton auf. "Entschuldigen Sie, Mrs. Constance, darf ich fragen wie alt sie sind?"
Ich zog eine Augenbraue nach oben. "Siebzehn."
Er nickte. Warum fragte er das?
Ich lief aus der Tür und kehrte zu meinem Unterricht zurück. Darian war anscheinend auch wieder zurückgekehrt. Stillschwiegend saßen wir nebeneinander.

Wow, Mr. Frost kann ja reden!
Ich blickte ihn von der Seite an. "Was hast du erwartet in Chemie? Du scheinst auch jemand zu sein, der vorher noch nie zur Schule ging. Hast du denn vorher Privatunterricht gehabt?"
Oh Mann! Ich interessierte mich tatsächlich für diesen Kerl. Aber trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los ihn von irgendwoher zu kennen. Es fühlte sich so an, als könnte ich ihm alles anvertrauen. ich schauderte. Ich denke zu viel..

Diese Augen... Ich hatte gerade ein heftiges Deja-Vú. Wer war dieser Kerl?
"Das habe ich nicht gesagt, oder?", gab ich gekontert zurück. Manchmal wäre es auch toll Privatunterricht zu haben. In manchen Fächern war der Unterricht wirklich nervig. "Wieso kommst du jetzt erst auf die Idee in eine öffentliche Schule zu gehen?"

Ich senkte meine Lider und schaute auf den Boden. Wie konnte man wollen, das sein Kind privat unterrichtet werden würde? Wo blieb da der soziale Kontakt?
"Wolltest du es denn? Ich meine, wolltest du denn zu einer öffentlichen Schule? Du scheinst ja schon so auf nichts wirklich Lust zu haben."

Egal...? Warum hab ich das Gefühl, das ich es schon so oft in meinem Leben gehört hatte. Wer war dieser Kerl? Warum fühlte ich mich so hingezogen zu ihm? Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht und wollte unbedingt mehr über ihn heraus finden. Bestimmt kam ich irgendwie an seine Schulakte!
Der Unterricht war endlich beendet.

Der Unterricht war vorüber. Ich schlich mich nach oben. Um Punkt halb zwei hatte die Sekretärin Pause und verließ ihr Büro. Darin war der Schlüssel zu den Akten der Schüler. Ich wühlte leise in ihrem Pult, dabei schlug der Puls mir bis zum Hals. Beim kleinsten Geräusch blieb ich still stehen und lauschte. Aber ich fand ihm, nahm ihn an mich und verschwand aus ihrem Büro. Danach lief ich nach unten und betrat den Keller. Es war stockfinster und irgenwie unheimlich. Schließlich öffnete ich die Tür und schloss sie anschließend hinter mir. Ich stand vor tausenden Akten die in Regalen Alphabetisch geordnet waren. ich suchte dieses Jahr und dann nach Darians Namen. Als ich die Akte fand, öffnete ich sie und tatsächlich waren Zeugnisse von seinem privaten Unterricht zu Hause ausgestellt worden. Der Typ hatte überall einsen!! Ich fasste mir an den Kopf. Ob das gefälscht war? Ich atmete angespannt aus. Anschließend schaute ich tiefer hinein.

Ich ließ vor Schreck die Akte fallen und fasste an mein Herz. Ein kurzer Aufschrei entglitt meiner Kehle. Spinnt der? Wie konnte er sich so nah anschleichen? Womöglich war ich einfach zu vertieft in die Akte gewesen. Trotzdem wurden meine Wangen rot und hob die gefallenen Blätter aus. Allerdings blieb ich in der Hocke, da mir erneut ein Deja-Vú hochkam. Woher kamen die alle? Und wieso immer bei Darian? Ich verstand das nicht. Dieser Kerl war mehr als mysteriös.
"Sag mal, kennen wir uns von irgendwo her?", fragte ich und nahm das erste heruntergefallene Blatt in meine Hand.

Ich konnte den Spot aus ihm heraushören. Aber ich war mir so sicher! Wieso ließ mich dieses Gefühl nicht los? Da musste etwas dahinter stecken. Ich schüttelte jedoch nur den Kopf und hob die restlichen Blätter der Akte auf. Ich legte sie wieder in der richtigen Reihenfolge hinein und stellte sie zurück.
"Warum bist du mir eigentlich gefolgt, wenn es dich nicht gestört hat, das ich deine Akte durchwühlt habe?"

Ich hielt an und fiel auf die Knie. Was zum Teufel war das? Ich fasste an meinen Kopf, es flogen Bilder durch meinen Kopf, so heftig und schnell, das es unmöglich war etwas zu erkennen. Das einzige was ich mir merken konnte, war der Name Damian. Wer war das? Wer war dieses Mädchen in meinem KOpf? Die Bilder waren alle verzerrt, sowie beim Auto fahren und man versuchte die Bäume zu erkennen. Erst als es vorbei war, merkte ich das ich noch immer kniete. Was war das? Halluziniere ich? Es begann als er meinen Arm nahm. Wer war er verflucht?