Zen
Mir entging kein Detail ihres anbetungswürdigen Körpers, vor allem nicht die Narben. Sie rissen mich ein Stück aus dieser vernebelten Trance, in der ich mich befand und erfüllten mein Herz mit tiefem Mitgefühl. Doch dieser Moment dauerte kurz an, weil Willow ganz andere Pläne mit meinem Herzschlag hatte. Er beschleunigte, als sich ihre Bewegungen veränderten - sinnlicher, weiblicher, anziehender. Ich schluckte trocken, atmete schwerer und kämpfte gegen das brennende Verlangen an mich ebenfalls nackt auszuziehen und ihr Gesellschaft zu leisten.
Ihre Hände, sie... ein dunkler Laut entfloh meinen leicht geöffneten Lippen. Sie sah mich an und berührte sich. Hitze wallte in mir auf. Wäre ich unmenschlich stark, hätte das Holz des Geländers meinem festen Griff nicht trotzen können. Stattdessen klammerte ich mich daran fest, als würde mein Leben davon abhängen. Gleichzeitig fragte ich mich, warum ich überhaupt zögerte. Meine Unsicherheit... sie sollte einmal den Mund halten und mich machen lassen. Es fiel mir schwer genug auf Abstand zu bleiben. Ich wollte Willow. Ich begehrte sie mit allem, was ich hatte.
Kersia
Die nächste Hitzewelle flutete mich bei seiner Reaktion und stellte die Stimme der Vernunft merklich leiser. Gefährliches Spiel hin oder her, wenn es um echte Leidenschaft ging, an einem Abend wie diesem, frei von Verpflichtungen und Regeln, da war es nur verständlich, wenn die wilde Seite zum Vorschein kam. Ungezähmt. Frei. Genauso fühlte es sich an mit diesem Prinzen zu tanzen, ich sah es in seinen funkelnden Augen.
Als er den Kopf senkte und mir diese Frage stellte, fiel mein Blick sofort auf seine Lippen, die mich mehr denn je dazu verlockten den letzten Schritt zu wagen. >Ich kann sehr, sehr unartig sein.< hauchte ich verheißungsvoll, ehe ich alle Bedenken über Bord warf und den prickelnden Raum zwischen unseren Lippen überwand. Manche Regelverstöße schmeckten einfach verdammt gut, süß und gefährlich wie der Alkohol in meinem Blut.