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15.06.2024, 01:03

Gute Nacht :)

Zen

Mein Herz brach, als ich die Mutter dabei beobachtete, wie sie von ihrem Kind Abschied nahm. Viel zu jung. Viel zu klein. Die Tränen ließen sich nicht mehr zurückhalten. Gerade das Schicksal von Kindern berührte mich zutiefst, besonders der Schmerz der Frau, die ihren größten Schatz verloren hatte. Willow selbst hatte diesen Verlust erlitten. Sie wusste, wie sich das anfühlte und ich wusste nicht, wohin mit all dem Kummer.
Schniefend wischte ich mir mit der freien Hand über die tränennassen Wangen und sah Kersia langsam auf uns zukommen. Ein schwaches Lächeln zierte ihre Lippen. >Euch hier zu sehen, macht das Ganze erträglicher.<

Kersia

Niemand erwartete von Jahwe, dass er diese Nähe zu den Angehörigen schaffte, aber er tat es aus Nächstenliebe und bewies damit erneut, wie richtig er für das Volk der Heißen Quellen war. Die Menschen hielten zusammen. Wie eine Familie, enge Freunde.
Als die Toten ins Wasser befördert wurden, erschien Liora und erwies ihnen die letzte Ehre. Drachenfeuer zu benutzen, war ein heiliger Akt. Eine wichtige Botschaft an alle. Ich riss mich von dem Anblick der züngelnden Flammen los und ging auf Zen und Willow zu. Wie erwartet weinte Zen stumm. Ein Mann mit viel Gefühl. Unter anderen Umständen würde ich ebenfalls Tränen zulassen, aber die daraus folgenden Sturzbäche könnten ein Problem für das Schiff sein.
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16.06.2024, 16:15

Jahwe


Hinter mir spürte ich die anderen Angehörigen und in diesem Moment teilten wir den gleichen Schmerz. Wir trauerten um Menschen, die auf eine grausame Weise ihr Leben verloren haben und wir fühlten mit den Angehörigen, die einen großen Verlust erlitten hatten. Die Funken des Feuers tobten in der Luft und wurden zu einem Farbenspiel. Lioras Drachenfeuer war nie pures Rot gewesen, da war immer Farben mit im Spiel gewesen. Es war wie das Lichtspiel mit dem Wasser. Als die letzte Asche vom Wind fortgetragen wurde, kehrten das Schiff und die Boote langsam zurück zum Hafen. Während der Beerdigung haben meine Bedienstete dafür gesorgt, dass der Hafen von Buffets ausgestattet wurde, damit die Trauernde zu Kräften kommen konnten und vor allem noch beisammen sein konnten. Den Marktplatz hatte ich extra nicht gewählt, weil dort das Leben genommen wurde.


Willow


Ich blickte zu Zen hoch und wischte eine vergessene Träne von seiner Wange. Sein Mitgefühl rührte mich tief und ich spürte den alten Schmerz, als ich an meine Tochter dachte. Die Mutter hier würde nicht alleine sein, um sie herum standen viele Menschen, die gemeinsam mit ihr trauerten und teilweise den gleichen Verlust teilten. Kersia kam auf uns zu und auch in ihren Augen stand der Kummer geschrieben. "Wir haben gespürt, dass etwas mit Jahwe nicht gestimmt hat", antwortete ich ihr und sah zu ihm hinüber: "Wir müssen ihm bei diesem Kampf beistehen, er sollte da nicht alleine durchstehen müssen." Ich dachte an die goldene Maske und was sie getan hatte. Sie erinnerte mich sehr stark an die fantastische Menschen und Elfen, die ich in meiner Vergangenheit begegnet war.


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17.06.2024, 11:03

Zen

Ich spürte Willows Finger, der eine Träne von meiner Wange fortwischte. Die Geste erwärmte mich und vertrieb ein wenig den Kummer. Inzwischen hatte sich das Feuer gelegt, nur wenige bunte Funken blieben zurück und begleiteten uns auf dem Rückweg. Jahwe blieb solange bei den Angehörigen. Er hatte dafür gesorgt, dass die Menschen am Hafen zusammenkommen und sich stärken konnten. Nach und nach leerte sich das Schiff sowie die Boote. Ich griff nach Willows Hand, drückte sie sanft. >Bleiben wir in der Nähe für den Fall, dass wir gebraucht werden.< meinte ich mit Blick auf unseren Freund. Dann sah ich zu Kersia. Sie wirkte gedankenversunken, während sie ins dunkle Wasser starrte. Untypisch für sie, weil sie für gewöhnlich versuchte die Stimmung zu lockern, doch der gegenwärtige Kummer belastete auch sie sehr. >Kommst du mit?<

Kersia

Erst verspätet realisierte ich, dass Zen mich angesprochen hatte. Ich blinzelte mich zurück in die Realität und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da hörte ich Nakola nach mir rufen. >Geht schon mal vor.<
Jahwe stand noch bei den Angehörigen, also konnte ich für einen Augenblick verschwinden. Ich wollte ihn nicht zu lange alleine lassen. Mit einem eleganten Sprung über die Reling tauchte ich ins Wasser unter und wurde direkt von meinem Gefährten in den Bauch gestupst. Hinter ihm erschien Geia mit einem dunklen Ausdruck im Gesicht.
>Ist etwas passiert?< fragte ich angespannt.
Sie sah sich kurz um. >Ich habe es nicht geschafft, König Jahwe deine Botschaft zu übermitteln. Als ich hier ankam, war die Beerdigung bereits voll im Gange, aber mich haben alarmierte Rufe aus der Tiefe erreicht. Es gab einen Überfall auf die Waffenkammer. Die Königin wurde bereits informiert, aber ich dachte, du sollst es auch wissen.<
In mir begann es unwohl zu pochen. >Wurde etwas entwendet?<
>Auf den ersten Blick… nein. Die Wächter haben schnell reagiert. Aber wir warten die endgültige Durchsuchung ab.<
Nakola begann in nervösen Kreisen zu schwimmen. Meine Gefühle schwappten auf ihn über und ich musste mehrmals tief durchatmen, um beherrscht zu bleiben. Geia legte mir eine Hand auf die Schulter. >Ich bleibe hier und sorge für Ordnung. Geh du zurück zu den anderen. Ich melde mich, sobald ich mehr weiß.<
Langsam nickte ich. Einerseits wollte ich mir selbst ein Bild von der Situation machen, andererseits wurde ich an anderer Stelle dringender gebraucht. Pflicht und Mitgefühl rangelten miteinander. Ich löste mich von meiner Freundin, schob alle Bedenken beiseite und kehrte zurück an Land.
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19.06.2024, 21:26

Jahwe


Die Menschen versammelten sich, teilten sich in Gruppen und dennoch herrschte eine starke Atmosphäre von Gemeinschaft. Die Luft war immer noch durchzogen von der tiefe Trauer und vom Schock. Aber die Wut war ein wenig verblasst, dennoch schwebte sie noch unterschwellig in der Luft. Aber es fühlte sich nicht an, als würde Jemand heute Abend Rachedurst verspüren und etwas tun, was man später bereute. Ich stand abseits, denn ich war immer noch ihr König und ich wollte ihnen ein wenig die Privatsphäre unter Vertrauten lassen. Mein Blick wanderte zum dunklen Meer, wo ich die letzten Funken in den Himmel fliegen sah. Ich durfte jetzt nicht der Schwäche nachgeben, ich wurde als König gebraucht.

Willow


Wir verließen ohne Kersia das Schiff und dann entdeckte ich Jahwe in der Nähe des Hafenrandes. Er war nicht mehr unter den Menschen und machte einen verlorenen Eindruck. Ich drückte Zens Hand und führte uns direkt zu Jahwe, damit er nicht alleine war. Er bemerkte uns und schenkte uns ein Lächeln, die blass wirkte: "Danke, dass ihr gekommen seid." Ich musterte ihn aufmerksam. Sah die Dunkelheit in seine Augen, man musste nur genau hinschauen und wer selbst eine solche Dunkelheit kannte, wusste wo man hinschauen musste. "Das machen Freunde. Wir sind füreinander da", meinte ich.


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20.06.2024, 12:27

Zen

Wer genau hinsah, erkannte Jahwes Erschöpfung in den Gesichtszügen und der Dunkelheit in seinen Augen. Das Blau wirkte trüb. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte mein Vater jeden Tag so ausgesehen. Ein König zu sein, mit immens viel Verantwortung, wog schwer. Manchmal zu sehr.
Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, drückte sanft zu. >Du musst nicht bis zum Ende bleiben. Du darfst dich auch zurückziehen und zu Kräften kommen.< Die Menschen würden auch ohne ihn zurechtkommen, sie unterstützten sich gegenseitig und gaben sich Halt. Sie waren keine Kinder, auf die man immerzu Acht geben musste. Viele von ihnen hatten den Krieg und seine Folgen erlebt. Sie würden weiterhin für ein besseres Morgen beten und kämpfen.

Kersia

Ich suchte den Hafen nach meinen Freunden ab, wurde schnell fündig und ging zielstrebig auf sie zu. Mir lagen so viele Dinge auf der Zunge. Dinge, über die ich unbedingt sprechen wollte. Wie bei einem Geysir brodelte es in mir, aber ich unterdrückte diesen Drang, weil der heutige Tag furchtbar genug war. Ich musste mich in Geduld üben, auch wenn das eher zu meinen Schwächen gehörte.
Neben Jahwe blieb ich schließlich stehen und meine Hand griff direkt nach seiner. Um für ihn da zu sein und um mich zu beruhigen.
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24.06.2024, 18:56

Jahwe


"Danke", murmelte ich zu Zen und mein Blick wanderte wieder zu den Menschen. Ich würde zu erst zu Kräften kommen, wenn ich meine Sache heute Nacht erledigt habe. Vorher ruhte ich mich nicht aus. Eine Hand griff nach Meiner und mein Kopf drehte sich zu Kersia. Ich dachte an den Moment in dem Wald, dachte daran wie wir es ausprobieren wollten eine Beziehung zu führen. Und ich dachte daran, dass ich schon heute Nacht daran scheitern würde. Ich atmete tief aus, versuchte diese negative Gedanke zu verdrängen, der sich in mir einnisten wollte. Ich hatte zu viel negative Energien in mir aufgenommen, um ein wenig die Herzen leichter zu machen ohne komplett ihnen die Trauer zu nehmen. Denn Trauer war wichtig, ansonsten würde der Schmerz wie eine unheilbare Wunde eitern. "Lass uns ins Schloss gehen", ich schaute meine Freunde nicht an: "Ich brauche einen neutralen Raum."

Willow


Ich nickte zu Zens Worte bekräftigend und daraufhin kam auch Kersia. Ich bemerkte, wie sie seine Hand hielt und diese Weise, wie sie es tat, erinnerte mich an Zen und mich. Eine intime Nähe. Man sah Jahwe an, dass es ihm nicht einfach fiel einzugestehen sich zurückziehen zu müssen. Er wollte dem Volk ein guter König sein, aber wie Zen es schon sagte, musste er auch bei Kräften sein, um überhaupt sich um das Volk zu kümmern. "Du hast deinem Volk heute sehr viel getan. Nicht Jeder hätte das getan. Die Menschen wissen, dass sie dir wichtig sind und dieser Gedanke wird ihnen Trost spenden", sagte ich.


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25.06.2024, 15:38

Zen

Er machte keinen guten Eindruck auf mich. Er setzte sich zu sehr unter Druck, aber vielleicht erlaubte er es sich tief durchzuatmen, sobald wir unter uns waren. Ich selbst konnte die grausame Tat kaum fassen. Während meiner Arbeit mit Kindern hatte ich teils schreckliche Hintergründe in Erfahrung gebracht, aber das hier sprengte menschliche Grenzen. Auch wenn die Goldene Maske hauptsächlich auf dieser Insel Unheil anrichtete, hatte sie hiermit die Aufmerksamkeit der Allianz auf sich gezogen. Ob das Absicht war? Steckten weitere Motive hinter der Tat? Hatte Thales vielleicht Schriften zu dieser Gruppierung gesammelt? Zuzutrauen wäre es ihm, dafür sprach seine große Büchersammlung…

Kersia

Jahwe wollte sich zurückziehen, also folgten wir ihm zurück ins Schloss, das nun streng bewacht wurde. Nach der Aktion heute Morgen eine logische Reaktion. Ich erkannte das ein oder andere Gesicht - bedrückt und emotionslos. Alle versuchten tapfer zu sein. Es stimmte mich traurig und wütend zugleich, dass man ihnen die Unbeschwertheit geraubt hatte. Seit ich denken konnte, trugen alle immerzu ein freundliches Lächeln, ein spielerisches Funkeln in den Augen. Und jetzt? Würden sie sich davon erholen?
Langsam löste ich meine Hand um Jahwes. >In welchem Raum möchtest du dich zurückziehen?<
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26.06.2024, 20:58

Jahwe


Wir waren in der Eingangshalle des Schlosses und bei der Frage blinzelte ich einmal: "Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus. Bisher war ich in meinem Arbeitszimmer und im Krankentrakt." In diesem Moment erschien der Butler und verneigte sich kurz: "Euer Majestät und hochverehrten Gäste. Lassen Sie mich in dem privaten Salon des Königs führen und Ihnen einen Tee bringen." Privater Salon klang ungezwungen und mit einem Nicken erteilte ich ihm die Erlaubnis. Es war ein wenig seltsam andere Personen die Befehle zu erteilen und in diesem Moment Entscheidungen zu treffen. Auch Entscheidungen über Andere. Aber ich wurde darauf mein Leben lang vorbereitet.

Willow


Kaum betraten wir den Schloss, erschien ein älterer Mann und schien uns in einem Raum zu führen. Anscheinend arbeitete er hier. Das Schloss wirkte größer als das Königshaus, wo Jahwe gewohnt hatte. Unsere Schritte hallten, als wir dem Mann folgte und in einer der Gänge liefen. Nach wenige Minuten wurde uns eine Tür geöffnet und der Raum besaß eine gemütliche Größe. Nicht so riesig, sodass alles Einem distanziert vorkam.


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27.06.2024, 15:35

Zen

Wir wurden von einem Butler empfangen, der uns in einen privaten Salon führte, wo wir ganz unter uns waren. Ein Tee klang genau richtig. Ich setzte mich auf einen der gemütlichen Sesselstühle, lehnte mich zurück und ließ den Blick kurz umherschweifen. An diesen Raum erinnerte ich mich nicht. Zugegeben, ich war öfters bei Tante Azuria zu Gast gewesen. Mit Thales hatte ich immer die witzigsten Abenteuer außerhalb von vier Wänden erlebt. Schöne Erinnerungen. Heute hingegen… Ich unterdrückte einen schweren Seufzer.
>Wie können wir dir helfen, Jahwe?< fragte ich unseren Freund.

Kersia

Ich erkannte den älteren Herrn. In frühen Kindertagen hatte ich viel Zeit in diesem Schloss verbracht und er gehörte hierher wie die jahrhundertealten Gemälde, die an den Wänden hingen und dem Raum Leben einhauchten. Damals hatte ich alle auf Trab gehalten. Ein chaotischer Wirbelwind. Bestimmt erinnerte er sich an diese wilden Zeiten und war froh, dass Jahwe erwachsener unterwegs war. Als Königin hätte ich ihn sicherlich überfordert.
Während er Tee besorgte, beugte ich mich zu einem der Beistelltische vor, drückte auf einen unscheinbaren Knopf mit Schnitzmuster und löste damit den Mechanismus für ein Geheimfach aus. Auch hier in diesem Schloss hatte Thales für kleine Überraschungen gesorgt. In diesem Fall gab es hochprozentigen Alkohol aus einer Küstenstadt fernab von hier als Preis. Die Glasflasche selbst war sehr hübsch und darin schimmerte bernsteinfarbene Flüssigkeit. >Wer keinen Tee möchte, dem schenke ich gerne ein.< bot ich an und füllte mein Glas bis zu einem Viertel auf. Ohne lange darüber nachzudenken, leerte ich es in einem Zug und genoss das scharfe Brennen im Hals. Dann folgte der honigsüße, würzige Geschmack. Oh ja, schon viel besser.
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1 170

28.06.2024, 20:44

Jahwe

Es überraschte mich nicht, dass auch hier ein paar amüsante Geheimnisse verborgen waren und nachdem Kersia sich eingeschenkt hatte, griff ich ebenfalls nach der Flasche. Erst nach einem kräftigen Schluck aus meinem Glas beantwortete ich die Frage von Zen: "Ihr seid da, das reicht." Der Alkohol brannte in meiner Kehle und der Geschmack breitete sich langsam in meinem Mund aus. Es war ein Getränk, das lange gereift wurde. In diesem Moment kam Simms wieder mit Tee und Gebäck rein, stellte sie lautlos ab und zog sich diskret wieder zurück. Der Mann verstand von seiner Arbeit. "Ich muss schneller als sie sein. Solange ich sie nicht fasse, wird jeden Tag Jemand an meiner Stelle sterben", erinnerte ich mich an die Stimme in meinem Kopf und mein Blick verdüsterte sich: "Der Kopf der goldene Maske kann in Köpfe eindringen und beherrscht die hohe Kunst der Manipulation. Er will mich nicht nur vom Thron stoßen, sondern mich brechen sehen. Ihm reicht ein einfacher Tod nicht." Ich schenkte mir nach, den Tee rührte ich nicht an und trank wieder in einem Zug das Glas aus: "Etwas ist noch was Anderes im Gange, etwas was ich übersehe." Dann wurden auch meine Gesichtszügen finster: "Aber er hat sich den falschen Feind ausgesucht." Heute Nacht würde ich auf die Jagd gehen und heute Nacht würde die Finsternis mein Begleiter sein. Magie gab es in verschiedene Form und als Magieweber konnte ich auf sie zugreifen, sobald ich ihre Sprache beherrschte. Auch auf die dunkle Magie. Auf die Blutmagie. Und auf die verbotene Magie. Deswegen rührte ich den Dunkelelement der Magie kaum an, denn wenn ich es tat, war es als würde ich ein Monster entfesseln.


Willow


Immer mehr Dunkelheit schlich sich in seine Augen und in den letzten Worten lag eine unheilvolle Bedrohung. Er erinnerte mich an einem Raubtier, das sanft wirken mochte, aber dennoch gefährlich werden konnte, wenn man es bedrängte. Und Jahwe wurde bedrängt. Gleichzeitig erfuhren wir mehr über die goldene Maske und über eine mächtige Fähigkeit, die anscheinend ihr Anführer besaß. Solche Fähigkeiten waren nicht häufig. "Du bist nicht alleine in diesem Kampf", erinnerte ich Jahwe und nahm mir vorsichtig einen Schluck von dem Tee. Er schmeckte mir. "Es ist einfach sich in der Dunkelheit zu verlieren und von ihr leiten zu lassen, aber schwer wieder den Weg nach draußen zu finden. Wenn du diesen Weg beschreiten wirst, solltest du es nicht alleine tun", ich kannte diese Finsternis in seine Augen. Es hatte auch eine Zeit gegeben, wo ich ihr erlegen war und Dinge getan hatte, um zu überleben.


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01.07.2024, 12:49

Zen

Ich horchte auch. Gedankenmanipulation? Das war eine seltene Gabe... eine gefährliche. Kein Wunder stand er an der Spitze der Goldenen Maske. Wie viele der Mitglieder waren wohl freiwillig dort? Wie viele hatte er bereits erfolgreich manipuliert? Ich zog die Brauen zusammen, dachte an all die Möglichkeiten, die diesem Monster zur Verfügung standen.
Jahwe musste sich in Acht geben. Er kämpfte gegen eine Person, die einem Hohedämon aus der Kriegszeit ähnelte. Ich würde meine Eltern um Informationen bitten müssen. Oder besser... meine Schwester Silia. >Da stimme ich Willow zu. Es ist reizvoll Feuer mit Feuer zu bekämpfen, aber das Gute in dir kann nicht alles Schlechte ausgleichen. In allem muss man die richtige Balance finden.< Als Obscurus hatte ich das schnell lernen müssen, um zu überleben.
>Die Goldene Maske lebt von Informationen und hinterlistigen Tricks. Das ist zumindest mein Eindruck. Wenn es einen Weg gibt in ihre Vergangenheit zu blicken, werden wir eher wissen, wie wir mit ihnen umgehen müssen. Denn aktuell machen die Wissenslücken uns angreifbar, während der Kopf dieser Gruppierung alles über dich zu wissen scheint. Und das nutzt er aus, um bei dir auf die richtigen Stellen zu drücken.<

Kersia

Ich setzte mich seitlich auf die Armlehne von Jahwes Sesselstuhl, schlug ein Bein über das andere und nippte am Getränk, bis ich die Wärme in meinem Bauch spürte. Aufmerksam hörte ich allen zu und überlegte, wie das große Ganze aussehen könnte. Zen sprach einen guten Punkt an. Wir wussten zu wenig und strategisch gesehen war das ein schlechter Ausgangspunkt für einen Rachefeldzug. Aber ich war ich und verrückte Ideen flossen in meinem Blut.
>Wenn du mit dem Kopf durch die Wand rennen willst, um zu sehen, was dich dahinter erwartet, bin ich dabei.< sagte ich an Jahwe gerichtet. >Vorher muss ich aber erwähnen, dass die Sache größer ist als bloß kranke Spielchen mit deiner Psyche. Die Goldene Maske hat sich tolle Mitspieler ausgesucht. Abtrünnige aus meiner Welt, die prägende Straftaten begangen haben.< Ich stellte das leere Glas ab und verschränkte die Finger miteinander. >Sie haben einen Kraken an Bord geholt, der einst Thronanwärter Akkaars war. Sarek. Er hat vor zwei Jahrhunderten seinen Bruder getötet. Wegen des Throns. Das war zu der Zeit, als meine Mutter Königin wurde. Heute ist Sarek ein Giftmischer und Händler in der Tiefsee. Er besitzt viele wertvolle Kontakte und das scheint die Goldene Maske auszunutzen. Beide haben zumindest dasselbe Motiv. Machtgier. Königstöter.<
Ich zuckte mit der Schulter. >Entweder sie sind einen Handel eingegangen, der sie beide gewinnen lässt oder sie verfolgen größere Ziele.<
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02.07.2024, 18:36

Jahwe


Mein Kiefer spannte sich, das war mir alles bewusst und dennoch konnte ich heute Nacht nicht hier einfach sitzen. Ich wusste, dass es keine leere Drohungen war. Ich wusste, dass sie wieder Leben nehmen würde und ich wusste, dass es auch eine Falle sein konnte, weil sie genau wussten, dass ich es verhindern wollte. Aber das Volk vertraute darauf, dass ihr neuer König sie beschützte. Dass er sein Wort hielt. Meine Augen wanderten weiter zu Kersia. Das waren schlechte Neuigkeiten. Und das Ganze hier schien in einer Größe zu wachsen, dessen Ende wir noch nicht kannten. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar: "So schnell kann man mich zum Glück nicht umbringen." Ich goss mir das nächste Glas ein, trank das brennende Zeug in einem Zug hinunter und erhob mich: "Es wird dunkel und vor allem es wird Zeit für mich. Ich weiß eure Unterstützung zu schätzen, aber zu eurer Sicherheit sollte ihr mich nicht begleiten. Die Magie, die ich nutzen werde, ist nicht ungefährlich." Schwarze Magie war immer eine Gratwanderung, fragil und ein kleiner Fehler konnte böse enden. Besonders die Kombination mit Blutmagie und verbotene Magie. Aber ich würde nicht zulassen, dass heute Nacht Jemand starb. Da zahlte ich gerne einen Preis dafür.

Willow


Jahwe schien sich von einem düsteren Plan nicht abhalten zu lassen und auch die weitere Neuigkeiten hörten sich bedenklich an. Draußen gab es Wesen, die meine Freunde bedrohten und das gefiel mir nicht. Meine Augen wurden schmal, während ich ihn musterte. "Das hört sich nach dunkle Magie an", stellte ich schließlich fest. "Sobald ich die Sprache der Magie verstehe, kann ich fast jede Form von Magie nutzen", war seine Antwort und gleichzeitig die Bestätigung. "Hast du es überhaupt einmal angewandt?", fragte ich ernst. Mit solcher Magie sollte man nicht mit Leichtigkeit auf ein Risiko eingehen. "Ja", sagte er leise und etwas Quälendes lag in seinem Blick. "Wir werden dich trotzdem begleiten", ich sah Zen und Kersia an: "Wir können uns schützen."


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03.07.2024, 16:45

Zen

Diese Angelegenheit geriet aus dem Ruder, denn dass Jahwe sich gezwungen fühlte dunkle Magie anzuwenden, war alles andere als gut. Ich bezweifelte seine Stärke nicht. Er hatte besonders in der Arena bewiesen, was in ihm steckte, dennoch machte ich mir Sorgen um meinen Freund. Als Willow vorschlug, dass wir ihn begleiten sollten, spannte ich mich an. Das war eine Sache, die ich nicht tun konnte. >Ich bin kein Freund von Rachefeldzügen, aber noch weniger von dunkler oder verbotener Magie. Ich… reagiere sehr schlecht darauf.< Wie damals bei Jahwes letzter Prüfung, als ich dachte, mein Siegel würde brechen. >Selbstverständlich werde ich auf andere Weise helfen. Ich habe viele Kontakte und die werde ich nutzen.<

Kersia

Als Jahwe ankündigte allein loszuziehen, um weitere Morde zu verhindern, zog ich eine Braue in die Höhe. Willow schien sogleich derselben Meinung wie ich zu sein. Dunkle Magie hin oder her, gerade dann sollte er jemanden bei sich haben, der ihm den Rücken stärkte. Sei es Liora, sein Wächter oder eben wir. Außer Zen. Warum ihn diese Form von Magie abschreckte, verstand ich. Ich kannte sein gut gehütetes Geheimnis, so wie er meines.
Mit vor der Brust verschränkten Armen sah ich Jahwe an. >Wir teilen auch die schlechten Seiten, schon vergessen?< erinnerte ich ihn an unser Gespräch im Wald. Außerdem hatte ich ihn schon beim Foltern zugesehen und ich selbst… nun ja, meine Hände waren auch nicht die unschuldigsten.
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04.07.2024, 18:35

Jahwe

Bei Zens Worte begann mein Körper sich zu versteifen und mein Herz schlug wild in meinem Brustkorb. In meine Ohren rauschte es, ich spürte das unangenehme Kribbeln an meiner Wirbelsäule. "Wäre es Rache, stünde ich nicht hier und würde mich mit euch unterhalten", meine Kehle wurde eng. Die Luft war hier viel zu stickig. Er hält dich für schlecht. Er sieht das Dunkle in dir. Jetzt erkennt er endlich, wie kaputt du bist und wahrscheinlich bereut er, dich unterstützt zu haben. Du bist ein unwürdiger König. Du bist ein Monster für ihn. Da waren wieder die Stimmen in meinem Kopf. "Heute Nacht können mir deine Briefe nicht helfen und ich werde nicht zusehen, das wieder Unschuldige meinetwegen sterben müssen", ich ballte meine zitternde Finger zu Fäusten und merkte nicht, wie dunkler Nebel um sie herumwanderte. Er war niemals dein Freund. Wer will schon mit dir befreundet sein? Du bist einfach nur erbärmlich. "Wenn das mich in deine Augen zu einem Monster macht, dann solltest du jetzt gehen", meine Augen brannten. Und jetzt weinst du wieder wie ein kleines Kind. Erbärmlich. Erbärmlich. Erbärmlich. Die Stimmen wurden lauter, die Panik wollte mit ihren Klauen nach mir packen. Aber ich konnte das nicht zulassen. Ich musste das Volk beschützen. Ich musste durchhalten. Schweratmend wanderte meine Augen zu Kersia hinüber. Wenn sie all deinen schlechten Seiten sieht, wird sie dich verlassen. Sie wird dich niemals lieben können. Du wirst immer einsam sein. Noch mehr Nebel waberte um mich herum, füllte langsam den Raum und ließ all die negativen Energien frei, die ich in mir gesammelt hatte. JAHWE!, diesmal war es Lioras Stimme in meinem Kopf und in diesem Moment sammelte sich der Nebel direkt hinter mir zu einem Portal. Dunkelheit griff nach mir und zog mich in seinem Inneren. "K-kersia", dann war nur noch Finsternis.

Willow

Schlagartig veränderte sich die Stimmung und die Aura von Jahwe wurde zu etwas Dunklem. Ich sah den wolkenähnlichen, schwarzen Nebel um seine geballte Fäuste. Sofort stellte ich mich beschützend vor Zen und musterte ihn wachsam. Dann ging es schnell, für einen Moment schien der Nebel sich auszubreiten und ich konnte all den Zorn, die Verzweiflung, die Angst und Trauer spüren. Doch im nächsten Moment formte er sich zu etwas Kreisrunden und plötzlich war Jahwe mit dem nebeligen Etwas verschwunden. Reflexartig stieß ich Zen zur Seite, als in seiner Nähe die Mauer zerbrach und der Drache hineinstürzte. Gleichzeitig wurde die Tür aufgerissen und dabei flog er aus seinen Angel. Nalu stürmte zu der Stelle, wo Jahwe verschwunden war. Er zückte ein Dolch hervor, schnitt in seiner Hand und es war kein rotes Blut, das auf dem Boden tropfte. Es war schwarz, wie die eines Dämons. Ein bedrohliches Knurren entrann mir und schwarze Dornen erschienen auf meinem Unterarm. "Wenn ihr mich jetzt tötet, werdet ihr Jahwe nie finden können", sagte er ruhig, während er mit seinem Blut auf dem Boden malte. Dämonische Symbole.


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04.07.2024, 19:54

Zen

Meine Augen weiteten sich erschrocken. Er hatte meine Worte missverstanden. Wie er darauf reagierte, konnte ich ihm deutlich ansehen. Erste Anzeichen einer Panikattacke. Damit kannte ich mich aus, hatte ich doch selbst viele in meinem Leben erlebt. Ich wusste, wie schrecklich sich das anfühlte und es schmerzte mich, dass ich ihn mit meiner Aussage verletzt hatte. >Jahwe, ich-<
Für mich könnte er nicht weiter entfernt von einem Monster sein, aber ich schaffte es nicht, ihm diese Worte zu sagen, weil die Dunkelheit, die sich um ihn ausbreitete, direkt Wirkung zeigte. Tief in mir drin hallte die versiegelte Dunkelheit wieder. Sie rüttelte an ihrem Gefängnis, wollte seinem Ruf folgen. Es war gut, dass sich Willow zwischen uns stellte, doch dann stieß sie mich abrupt zur Seite. In den nächsten Sekunden spielte sich alles viel zu schnell ab.
Jahwes Verschwinden.
Drache.
Nalu. Ein Dämon.

Kersia

Jahwe sollte es verboten werden zu weinen, denn allein das Schimmern in seinen Augen reichte aus, dass in mir ein mächtiges Gefühl hochkam. Etwa in der Art, wie ich es von meiner prägenden Erfahrung als Kind mit den frisch geschlüpften Schildkröten kannte. Ich wollte beschützen. Ich wollte alles und jeden aus dem Weg räumen, der zur Gefahr wurde. Und ich wollte ihn fest umarmen, bis er wieder für sich selbst stark sein konnte.
Sobald er seinen Blick auf mich richtete, war es um mich geschehen. Ich trat auf ihn zu, die Hand erhoben, doch bevor ich ihn berühren konnte, verschwand er plötzlich. In einem Portal aus dunklem Nebel. Mein Name aus seinem Mund war das Letzte, was ich hörte, ehe das Zimmer von der Gewalt Lioras erzitterte und Nalu die Tür eintrat. Das Blut, das er vergoss, die Symbole am Boden... Meine Nasenflügel blähten sich auf. Unmöglich. Ein Dämon. >Keine Sorge, ich töte dich nur dann, wenn du versagst.< sagte ich mit kalter Stimme. Wenn das ein Überfall der Goldenen Maske gewesen war, zu dem Zeitpunkt, wo Jahwe Schwäche zeigte, würde ich eigenhändig dafür sorgen, dass jede Person, die dazu beigetragen hatte, einen sehr schmerzvollen Tod starb.
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06.07.2024, 18:52

Jahwe


Ich hatte das Gefühl mein Brustkorb war vor dem Platzen und die Lungen brannten höllisch, während die Kehle sich immer noch eng anfühlten. Panik klebte kalt auf meiner Haut und meine Augen rissen sich weit auf, als mein Rücken hart aufprallte. Desorientiert starrte ich in den rötlichen Himmel mit seltsamen Farbakzenten, die mich an eine ölige Schicht auf dem Wasser erinnerte. Jedenfalls nahm ich es an, dass es der Himmel war. Ich versuchte zu atmen. Meine Hände gruben sich in die Erde. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl. Staubig und mit einer nachgiebigen, aber auch festem Konsistenz. Es fühlte sich nicht wirklich wie Erde an. Ein Zittern durchlief meinem Körper und mir wurde schwindelig. Ich musste jetzt meine Panikattacke in dem Griff bekommen. Ich war alleine auf mich gestellt und an einem völlig fremden Ort. Ich wusste nicht welche Gefahren hier lauerten. Und warum ich hier war. In einem bevorstehender Krieg musste ich auch funktionieren. Als König musste ich in meinem Land funktionieren. Ich versuchte nach einer Methode zu atmen und konzentrierte mich diesmal auf Gerüche. Es lag einen Hauch von Asche in der Luft und etwas was mich ein bisschen an verdorbene Blumen erinnerte. Ich versuchte mich an das Lied von Kersia zu erinnern und langsam lockerte der eiserne Griff in meinem Brustkorb, sodass ich mein Kopf drehen konnte. Der Boden sah wie Asche aus und die Landschaft vor mir glich einer Wüste. Und eine Kreatur, die wie Ausgeburt aus der Hölle aussah, war dabei sich mir zu nähern und sah verdammt hungrig aus mit den glühend roten Augen.

Willow


Wo ist Jahwe?, donnerte die Stimme des Drachens und ließ die Gläser klirren. Nicht mal Liora wusste die wahre Identität von Nalu und angespannt fragte mich, ob Jahwe genauso wenig davon ahnte. "Er ist in Irgis. Ihr nennt es auch die Unterwelt, Hölle, das Reich der Verdammten, Schattenwelt, Dunkelwelt.....es gibt viele Namen. Kurz gesagt: Es ist die Welt der Dämonen, so wie es eine Welt für die Animagis gibt. Die Hölle ist übrigens ein eigenes Reich in Irgis. Wir waren damals nie komplett verschwunden, wie es ihr glaubt. Irgis gab es schon immer", antwortete der Dämon und schließlich begann er zu murmeln. Meine Augen verengten sich noch mehr bei der dämonische Sprache. Der ganze Raum füllte sich mit seiner dunkle Energie und dann erschien dieses nebeliges Portal. "Es ist besser wenn ich alleine Jahwe zurückhole. Ihr wäre nur ein gefundenes Fressen", er erhob sich und als er sich zu uns umdrehte, waren seine Augen anders geworden. Gelb mit roten Punkten und geschlitzten Pupillen: "Ich habe Jahwe schon einmal in seiner Welt zurückgebracht." "Er weiß, dass du ein Dämon bist?", knurrte ich feindselig. "Nein. Er war ein Kind gewesen und ich habe dafür gesorgt, dass er sich daran nicht erinnert." Meine Augen wanderten zu Kersia. Jahwe war aufgewühlt gewesen. In diesem Zustand wusste ich nicht wie er auf diese Enthüllung reagieren würde. Er glaubte Nalu zu kennen, er war seine Familie und Mentor. Und ich vertraute Nalu kein Stück mehr, denn meine Begegnungen mit Dämonen waren bittere Erfahrungen.


1 177

06.07.2024, 19:41

Zen

Es war schwer zu verdauen, dass die Person, die Jahwe am nächsten stand, sich als Dämon herausstellte. Und dass niemand davon wusste. Nicht einmal der Drache selbst. Sich dermaßen gut zu tarnen, zeigte seinen dämonischen Status. Mit ihm war nicht zu spaßen. Unwillkürlich spannte ich mich an, während Willow alles andere als gelassen auf diese Enthüllung reagierte. Im selben Moment sprangen Hoku sowie Evie von ihr runter, denn die Situation ängstigte sie, weshalb sie bei mir Abstand zum Dämon suchten.
Ich ging in die Hocke, um sie auf den Arm zu nehmen und versuchte zu ergründen, wie wir am besten vorgehen sollten. Jahwes Sicherheit stand an oberster Stelle, keine Frage. Nur würde ich keinen Fuß in diese Höllenwelt setzen, von deren Existenz ich zum ersten Mal hörte. Wer wusste noch davon? Meine Eltern? Die Animagi? Eins stand jedoch für mich fest... Auch wenn Nalu ein Dämon war, bezweifelte ich, dass ihm Jahwe egal war.

Kersia

Ich zog die Brauen zusammen, in meinem Inneren brodelte es heißer als in einem Geysir. Er hatte Jahwe nichts von seiner wahren Identität erzählt und ihn stattdessen sein Leben lang glauben lassen, er wüsste alles über seinen Mentor. Die einzige Vertrauensperson neben Liora. Und die ebenfalls zum ersten Mal Zeugin hiervon wurde. Das mit anderen Welt schockierte mich tatsächlich am wenigsten, denn in der Untiefe des Meeres gab es viele Geheimnisse und Mythen, weshalb es mir egal war, wer dort lebte und sein Unwesen trieb. Hauptsache, Jahwe wurde schnell gefunden und sicher zurück in diese Welt gebracht.
>Es ist ausgeschlossen, dass ich hier warte. Ich komme mit und lasse mich auf keine Diskussion ein.< sagte ich so ernst wie noch nie in meinem Leben zuvor. >Da du dich offenbar in Irgis auskennst, gehst du natürlich voraus. Und ich rate dir kein zweites Mal dafür zu sorgen, dass Jahwe vergisst, wer du wirklich bist. Du schuldest ihm die Wahrheit.< fügte ich mit weitaus mehr Kälte in der Stimme hinzu. Stünde Kai neben mir, wäre er vielleicht sogar beeindruckt von mir.
Ich nickte Richtung Portal. >Also lass uns keine Zeit verschwenden.<
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06.07.2024, 20:24

Jahwe


Es war der pure Überlebensinstinkt, der mich aus meiner Panik riss und mein Körper hochschnellen ließ. Es war der tief verankerte Reflex der meine Hand zu meinem Ohrring fliegen ließ, um nach dem legendären Schwert zu rufen. Und es war das jahrelange Training, der mein Körper in einem Kampfmodus stellen ließ. Ich griff die schwarze Kreatur nicht sofort an. Ich kannte sie nicht und es wäre ein Fehler den Gegner nicht vorher in einem schnellen Ablauf studiert zu haben. Denn jedes Wesen konnte verborgene Fähigkeiten besitzen. Die riesige Kreatur erinnerte mich von der Form her an einer mutierte Garnelle mit einem Skorpionschwanz und viele rot glühende Spinnaugen. Nicht gerade eine vertrauenserweckende Gestalt. Sie hob ihren Schwanz und dunkelgrünes, zähe Flüssigkeit tropfte aus der Spitze. Eindeutig giftig. "Na dann, mache ich aus dir eine ungenießbare Sushi", murmelte ich und meine Magie rauschte durch die Adern, ließen meine Augen aufglommen.

Willow


Ich spürte wie Evie und Hoku von mir absprangen, um bei Zen Schutz zu suchen. Die Abneigung wurde tiefer, weil dieser Dämon der Grund für die Angst war. Ich war kurz davor ihn anzuspringen und ich spürte die schwarzen Dornen auf meinem Unterarm, wie sie spitzer wurden. "Dann muss du auf dich selbst aufpassen, in Irgis gilt mein Schutz nur für Jahwe", meinte der Dämon. Ich komme auch mit, knurrte Liora und ihre Schuppen funkelten wütend. "Nein. Drachen können diese Welt nicht betreten", erwiderte der Dämon: "Und je weniger wir sind, desto besser ist es um möglichst lange unentdeckt zu sein. Elfen können übrigens genauso wenig unsere Welt betreten, ihr kommt ursprünglich aus der Zwischenwelt. Es sei denn du willst ein Alfar werden." Sein Blick galt mir und schließlich ging er durch das Portal: "Beeilen wir uns, das Portal schließt gleich." Kersia, finde Jahwe und beschütze ihn!, der Drache sah sie ernst an. Ich knirschte leise mit den Zähnen, denn ich wollte helfen und konnte es nicht, weil ich kein dämonischer Elf werden wollte. Und Zen konnte genauso wenig mitkommen, weil dort der Ort ganz sicher voller dunkler Magie war.


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06.07.2024, 20:37

Kersia

Interessant. Ich bildete wohl die einzige Ausnahme, wenn es allen anderen verboten war Irgis zu betreten. Vielleicht sollte ich nachfragen, ob Halbgötter ebenfalls vom Verbot betroffen war, aber auch ohne die Antwort zu kennen, gab es nur einen Weg für mich. Und der führte direkt durch das Portal in die Hölle. Na wenn das keine überaus romantische Geste war... Für Jahwe wagte ich tatsächlich einen gefährlich Spaziergang in die Welt der Dämonen. Mit einem Dämon. Von dem niemand geahnt hätte, dass er einer ist.
Ich sah über die Schulter zu meinen Freunden. >Sollte Geia auftauchen, sagt ihr bitte nicht, dass ich buchstäblich in die Hölle gegangen bin. Das würde mir echt viel Ärger einbringen.< Dann wanderte mein Blick zu Liora. >Ich sorge dafür, dass er zurück nach Hause kommt.<
Mit diesen Worten folgte ich Nalu in eine mir unbekannte Welt.

Zen

Zu wissen, dass ich nichts tun konnte, um meinem Freund zu helfen, der in Lebensgefahr schwebte, war ein unfassbar schreckliches Gefühl. Dass selbst Liora und Willow hierbleiben mussten, steigerte meine Sorge um ihn nur noch mehr. Eine Welt der Dämonen zu zweit zu betreten... Für mich klang das nach einem zu großen Risiko. Aber wenn ich einer Person zutraute alles zu geben, um einen wichtigen Menschen zu retten, dann war es Kersia. Auch Nalu würde für Jahwe bis zum bitteren Ende kämpfen. Seine Worte machten das mehr als deutlich.
Als beide schließlich durch das Portal traten und dieses sich auflöste, ließ die starke, dunkle Magie im Raum nach. Ich atmete leise auf. Der Druck fiel etwas von mir ab. >Der heutige Tag ist verflucht.< murmelte ich kopfschüttelnd, als eilige, schwere Schritte vom Flur hallten. Das mussten die Wachen sein. Nach dem überaus lauten Krach war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie eintrafen. Immerhin ging es hier um ihren König.
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06.07.2024, 21:01

Jahwe


Es war ein kurzer Kampf gewesen, die Kreatur mochte riesig und furchteinflößend sein, aber bis auf ihr Gift in dem Schwanz war sie am Ende kein großes Hindernis für mich. Dennoch unterschätzte ich diesen Ort nicht. Ich hatte meine Fähigkeiten zu verdanken, dass ich da heil herauskam. Aber dort draußen konnten größere Gefahren lauern. Ich strich über meinem Stirn, hinter dem schmerzlich pochte. Mein Körper fühlte sich seltsam schwer an und da war ein unangenehmes Ziehen in mir. Die Umgebung war erdrückend, düster. Und irgendwie leblos. Ich blinzelte und sah am Horizont Schemen. Es sah nach einem Umriss einer Ortschaft aus. Ich ging an seltsame Gewächse vorbei, die fremdartigen Pflanzen hier wirkten wie versteinert und waren farblos. Kein einziger Insekt schwirrte herum. Trotzdem war da das Gefühl nicht alleine zu sein.

Willow


Kersia und der Dämon verschwanden im Portal, auch das Portal selbst löste sich auf. Hoffentlich kam Kersia mit Jahwe zurück. Ansonsten mussten wir einen Weg finden sie zu retten, sollten sie nicht zurückkehren. Ich vertraute Dämonen nicht. Ich knurrte und lief unruhig durch den Raum. Meine Ohren zuckten und mein Blick schoss zu dem kaputten Eingang, wo die Wachen mit gezückten Waffen hereinstürmten. Es war mein natürlicher Reflex bei dem Anblick der Waffen zu fauchen und mich in eine Kampfhaltung zu ducken.

Nalu


Sie waren in der Wüste, das war gut und gleichzeitig schlecht. Von Jahwe war keine Spur zu sehen, was daran liegen konnte, dass die Wüste groß war. Es konnte sein das er am anderen Ende war und sie hier. Im schlimmsten Fall wurde er entdeckt. "In der Wüste ist die Regel je kleiner die Wüstentiere, desto gefährlicher ist sie. Ausgenommen Dämonen", wandte er sich an Kersia: "Und komme nicht zu nahe an diese Pflanzen. Ihre Duftstoffe erzeugen Halluzinationen." Er deutete auf die Pflanze, deren Blüte in einem seltsamen Licht schimmerte. "Wenn wir Glück haben, ist Jahwe noch nicht in Onyx. Die Stadt grenzt an der Wüste."