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03.08.2024, 09:36

Zen

Ich hob unsere verschränkten Händen an meine Lippen und drückte einen Kuss auf ihren Handrücken. Dann sah ich, wie Evie und Hoku auf den Tisch kletterten und zu uns tapsten, um neugierig das Essen zu betrachten, von dem wir mehr als die Hälfte aufgegessen hatten. Ich schmunzelte. Ihre Neugier war wirklich süß. Lächelnd streichelte ich mit den Fingern über ihre beiden Köpfe. >Euch wünsche ich natürlich auch einen guten Morgen. Trotz des kurzen Schreckmoments.<

Kersia

Halb benommen vor Wonne ließ ich mich von ihm auf den Rücken drehen. Meine Finger kribbelten, als er seine zwischen sie schob und meine Brust streifte bei jedem tiefen Atemzug die seine. Unter halb gesenkten Lidern musterte ich sein attraktives Gesicht, fuhr die markanten Linien im Geiste nach, während seine Worte wie durch einen Schleier zu mir drangen. Atmen. Wanken. Dass er ein verdammt guter Liebhaber war, hatte ich schon bei unserem ersten Mal festgestellt, doch dass er seine Magie wirken würde, um diesen Rausch, dieses selige Gefühl zurückzuholen... das... Ungläubig weiteten sich meine Augen. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr, er verlor sich in der Anziehung zwischen uns beiden und bei den Weltmeeren, Jahwe erfüllte seine verführerischen Worte. Meine Welt schwankte.
Ich klammerte mich haltsuchend an seinen Schultern fest, während ich bis in die Zehenspitzen erschauderte. Die Laute, die ich dabei von mir gab, überraschten sogar mich selbst. Ein Glück, dass wir hier unter uns waren, fernab menschlicher Behausungen, denn ich verlor für einen Moment den Bezug zur Realität. Dass sich das so anfühlen konnte, das... das machte etwas mit mir. Die Beine fest um seine Hüften geschlungen, kostete ich jede Sekunde des Hochgefühls aus, das mich in starken Wellen durchflutete. Ich war ein einziger Strudel aus Blubberbläschen. Bebte. Zitterte. Bemerkte die kleinen Halbmonde, die meine Nägel auf Jahwes Haut hinterlassen hatten. Worte fand ich solange keine. Ich konnte Jahwe nur mit halb geöffneten Lippen anstarren. Immer noch ungläubig. Fasziniert. Bezaubert.
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05.08.2024, 17:06

Jahwe


Mein Geist befand sich in eine völlig andere Spähre und ich fühlte mich von den glücksberauschende Empfindungen betrunken. Ein absoluter seliger Zustand, in der man sich aufgelöst fühlte und alles unglaublich intensiv wahrnahm. Und Kersia war anbetungswürdig, atemberaubend wunderschön und einfach zum Niederkien. Wäre ich jetzt dazu in der Lage, würde ich bei diesem umwerfender Anblick nochmals den Höhepunkt erreichen. Stattdessen verteilte ich atemlos Küsse auf ihrem Gesicht und lachte keuchend bei ihrem ungläubigen Blick. Das Blut rauschte noch wild durch meine Adern, die Magie prickelte auf meiner Haut und das Herz machte lauter Sprünge in meinem Brustkorb. "Ich bin dir sowas von verfallen", seufzte ich glückselig und spürte die Hitze in meinem Nacken. Wenn ich könnte, würde ich diesen Moment für die Ewigkeit einfrieren und mit ihr in dieser kleine erschaffene Welt verweilen. Lächelnd lehnte ich meine Stirn schließlich an ihrem Stirn und meine Augen funkelten: "Leider können wir das nicht so oft wiederholen, es hat diesen bestimmten berauschende Wirkung."

Willow


Der Kuss fühlte sich auf meiner Hand warm an und die Wärme spürte ich bis in meinem Herz. Ich mochte solche kleine Gesten von ihm. Es zeigte nur, wie gerne er mich in seiner Nähe hatte und wie tief seine Zuneigung zu mir war. Diese Gesten waren es, warum ich nicht an ihm zweifeln musste. Warum mich die Meinungen der Anderen nicht mehr v berührten, weil sie glaubten unsere Welten wären zu verschieden. Stattdessen zeigten mir, dass dieses Wir möglich war. Dass ich wieder vertrauen und lieben konnte. Mittlerweile gesellten sich Evie und Hoku zu uns, sie waren neugierig auf das Essen. Meine Augen glänzten, als ich sah wie Zen mit ihnen umging. Da war es wieder sein sanftes Herz, das ich um jeden Preis beschützen wollte.


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06.08.2024, 10:10

Zen

Ich bemerkte den Glanz in Willows Augen und beugte mich zu ihr vor. Drückte mehrere Küsse auf ihre Wange. >Wenn du mich so ansiehst, weiß ich nicht wohin mit meinen Gefühlen.< gestand ich leise lachend. Der nächste Kuss landete auf ihrer Nase. Dann auf ihren Lippen.
>Sollen wir in den Salon gehen? Dort können wir auf die anderen warten. Oder wir gehen spazieren. Von der Schlossmauer aus hat man sicherlich einen schönen Ausblick auf die Stadt und das Meer.< schlug ich vor.

Kersia

Die Küsse in meinem Gesicht kitzelten. Es war das erste Mal, dass ich damit überhäuft wurde und auch das machte etwas mit mir. Ich schmolz dahin wie Eis in der Sonne. Überall kribbelte es. Meine Hände fuhren träge über seine Schultern, seinen Rücken, hoch und runter. Dass er offen zugab mir verfallen zu sein, entlockte mir ein erfreutes Lächeln.
>Damit hast du es nur schwerer für mich gemacht die Finger von dir zu lassen. Bestimmt war das Absicht.< warf ich ihm verspielt vor. Währenddessen glitt eine Hand zurück in sein zerzaustes Haar, kraulte ihn sanft am Nacken. Das Funkeln in seinen blauen Augen ließ ihn lebendiger denn je wirken. Ich wollte es verwahren wie einen Schatz. Genau wie diesen kostbaren Moment der Zweisamkeit.
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07.08.2024, 19:40

Jahwe


Leise lachte ich und mit einem genießerischen Seufzen schloss ich die Augen, als sie mein Nacken kraulte. Daran konnte ich mich gewöhnen. Wie das Meer war Kersia voller Überraschungen und vielschichtig. Ich glaubte nicht, dass Jeder diese sanfte, anschmiegsame Seite von ihr zu sehen bekam. Und ich mochte diese Seite von ihr. "Ich würde wirklich gerne länger den Morgen mit dir genießen, aber ich muss langsam meine Verpflichtungen nachgehen", murmelte ich und ich öffnete die Augen wieder, dessen Glanz langsam verschwand: "Und ich muss die Sache mit....Nalu klären." Ich spürte das Gewicht der Realität auf meine Schultern. Nalu. Die goldene Maske. Und der bevorstehende Krieg. Dann gab noch noch anderen kleinen Berge, die ich erklimmen musste. Ich wusste, dass regieren über ein ganzes Reich kein Zuckerschlecken war, aber ich hätte nicht gedacht, einen solchen schweren Start zu haben. Theorie und Praxis waren ein meilenweiter Unterschied, ich wollte nichts falsch machen und dem Volk gerecht werden.

Willow


Ich lächelte erfreut und ich genoss die kleine Küsse. Es gefiel mir wie offen Zen mir seine Gefühle zeigte. Keine Ablehnung, keine Geheimnisse und keine Lügen. "Lass uns rausgehen", antwortete ich ihm: "Mittlerweile stört es mich nicht mehr in Gebäuden zu sein, aber ich fühle mich immer noch nur in unserem Haus am Wohlsten." Evie und Hoku gaben von sich begeisterte Geräusche, denn auch sie wollten unter dem Himmel sein. Diesmal kletterten sie auf meiner Schulter.





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08.08.2024, 11:12

Zen

In unserem Haus... Bis vor ein paar Wochen hatte ich allein gelebt. Mir hatte es an nichts gemangelt. Eine Liebesbeziehung zu führen, hatte auch nicht auf meiner Wunschliste gestanden. Jetzt lebte ich mit Willow und den beiden Naturgeistern zusammen und um nichts auf der Welt würde ich diese Erfahrung hergeben wollen. Sie war zu kostbar und ich so dankbar für all das.
Gemeinsam verließen wir das Gästezimmer, im Flur herrschte Ruhe, keine Wachen. Erst, als wir wichtigere Räume passierten, begegneten wir dem ein oder anderen Wächter. Sie begrüßten uns höflich und wiesen uns bei Nachfrage den Weg zur Schlossmauer. Ich freute mich schon auf die salzige Meeresbrise.

Kersia

Schöne Momente währten nicht ewig. Nicht im Leben einer Prinzessin oder eines frisch ernannten Königs. Ich umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und sah ihn mitfühlend an. >Das mit Nalu tut mir leid. Ich kann mir nicht ansatzweise vorstellen, was dir durch den Kopf geht und wie sich das anfühlt, aber ich hoffe für euch beide, dass ihr das in Ruhe klären könnt.<
Seine Worte von gestern hallten in mir wieder. >Du musst nicht mehr alles alleine stemmen. Ich weiß, dass das schwer umzusetzen ist, wenn du so lange in nur eine Richtung geschwommen bist, aber erlaube dir Stück für Stück Lasten zu teilen. Und wenn du jemanden nur zum Zuhören brauchst, dann sag es.< Mit den Daumen fuhr ich die Konturen seiner Wangenknochen entlang. >Ich will gerne für dich da sein. Selbst wenn ich schwer beschäftigt sein sollte, wie du es sein wirst, möchte ich dein Halt sein. Das... wollte ich noch sagen, bevor wir in die teils harsche Realität zurückkehren.< schloss ich sanft ab.
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12.08.2024, 18:40

Jahwe


Meine Miene wurde ein wenig weicher und ich mochte das Gefühl ihres Fingers auf meinem Gesicht. "Ich schätze ich muss lernen mir zu sagen, dass ich als König auch nach Hilfe bitten darf und es nicht gleich Versagen bedeutet, nur weil ich noch am Anfang stehe. Und vor allem muss ich lernen mit dem Glauben aufzuhören, dass ich mit Thales verglichen werde und jeder meiner Fehler sehr kritisch beäugt werden könnte", gestand ich mir ein: "Ich weiß nicht, ob es leichter gewesen wäre, hätte ich ein Leben in einem Königshaus gehabt und all das hier nicht nur theoretisch gelernt....Aber ich werde jeden Tag mein Bestes geben und hoffen, dass es genügt." Dann atmete ich tief ein: "Es bedeutet mir viel, dass du mir in schwierigen Situationen beistehen möchtest. Und....es wäre schön, wenn du bei dem Gespräch mit Nalu dabei wärest. Ich....ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen werde und deine Anwesenheit könnte mir helfen nicht ganz durchzudrehen."

Willow


Das Meer funkelte im Sonnenlicht, als wir es endlich erblickten und die Weite wirkte endlos. Hoku klammerte sich fester an mir, als könnte er jeden Moment von dem Meer erfasst werden. Evie hingegen wirkte sehr neugierig. "Evie", sagte ich ernst: "Bei dem Meerwasser muss du aufpassen. Das Wasser ist salzig und dass kann dein Holz austrocknen, es ist kein angenehmes Gefühl. Aber es gibt Seen und Quellen mit süßem Wasser. Ich kann dir in unserem Gartenteich das Schwimmen beibringen, das sollte keine Schwierigkeit für dich sein."


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14.08.2024, 12:09

Zen

Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete die salzige Meeresbrise tief ein. So konnte jeder Morgen beginnen. Kein Drama. Keine schrecklichen Ereignisse. Nur ein friedliches Zusammensein. Oftmals fragte ich mich, warum das so schwer zu greifen war.
Während Willow Evie die Gefahr des Wassers erklärte und ihr anbot das Schwimmen beizubringen, spazierten wir weiter an der Schlossmauer entlang, wo einige Wächterinnen und Wächter stationiert waren. Sie begrüßten uns mit einem knappen, höflichen Gruß, niemand störte uns. Langsam ließ ich den Blick vom Meer zur Stadt schweifen, dorthin, wo der Hafen lag. Hoffentlich erholten sich die Menschen vom gestrigen Tiefschlag und unterstützten sich gegenseitig.
>Hast du eigentlich darüber nachgedacht, ob du irgendwann Boyd besuchen möchtest? Um auch andere Elfen kennenzulernen?< fragte ich Willow aus ehrlichem Interesse und sah sie aufmerksam von der Seite an.

Kersia

Ich konnte verstehen, wie reizvoll es war, sich mit einer beeindruckenden Persönlichkeit zu vergleichen. Manchmal passierte mir das auch, wenn ich an meine Mutter dachte. Die Königin, die schon so lange über die Meere regierte und nicht wegzudenken war. Wie würde ich die vielen Aufgaben meistern? Welchen Eindruck würde ich bei allen anderen hinterlassen? Wie wichtig sollte mir das überhaupt sein?
Einen schweren Seufzer unterdrückend, drückte ich einen unschuldigen Kuss auf Jahwes Lippen, ehe wir uns voneinander lösten. >Dann werde ich beim Gespräch dabei sein.< versicherte ich ihm lächelnd. Gleichzeitig war mir bewusst, dass man auf mich wartete und dass ich keinen weiteren Tag an Land verbringen konnte. Ich musste ein paar Dinge klären, mit Geia wegen der Sache gestern sprechen. Aber ein wichtiges Gespräch, das Jahwe viel bedeutete, durfte ich nicht verpassen. Ich wollte wirklich für ihn da sein. >Portal oder eine Runde schwimmen?<
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18.08.2024, 19:24

Jahwe


"Danke", ich spürte den warmen Kuss und antwortete ihr: "Wir nehmen den Weg über das Portal. Ich weiß, dass du selbst wichtige Verpflichtungen hast und das ist der schnellstes Weg. Ich möchte es auch nicht auf die lange Bank schieben." Nakola und ich werden schwimmen, hörte ich Liora und ich nickte. Ich erschuf den Portal und kaum waren wir wieder im Schloss, rief ich nach dem Butler. Beinahe kam er wie aus dem Nichts: "Euer Hoheit, es freut mich Sie bei der gute Gesundheit zu sehen. Prinzessin Kersia, seien Sie gegrüßt." "Wir werden uns in meinem Arbeitszimmer zurückziehen, bitte schicke Nalu nach mir", kam ich mit meinem Anliegen: "Sind Zen und Willow noch anwesend?" "Ja, euer Hoheit. Ich werde sie auch zu Ihnen schicken", verneigte sich der Butler leicht. "Danke", antwortete ich ihm und als er ging, griff ich nach der Hand von Kersia. Ich hatte bewusst das Arbeitszimmer gewählt, weil es ein neutraleren Ort war und dort war der große Tisch, der für einen gewissen Abstand sorgen konnte.

Willow


Evie nickte immer wieder und ich wusste nicht, ob sie mich wirklich verstand. Aber ich würde sie lehren. Es war wichtig, dass sie früh genug wusste, wie man in dieser Welt überlebte und wie man die eigene Fähigkeiten nutzte. "Manchmal. Ich glaube ich fühle mich langsam bereit Boyd zu besuchen. Er wohnt auf einer geheime Insel und wohnt nicht wirklich in Alfheim", antwortete ich: "Die anderen Elfen interessieren mich nicht. Ich fühle mich nicht zu ihnen verbunden."


1 269

20.08.2024, 16:55

Zen

Das musste die Insel sein, die Akela wie ein Geheimnis hütete. Nur meine Schwester wusste, wo sie lag. Und Boyd natürlich, da er dort lebte. Ich wüsste zu gerne, was es auf der Insel zu sehen gab und wer sie noch bewohnte. >Dann hoffe ich, dass du schon bald eine Gelegenheit bekommst, ihn zu besuchen. Es ist bedauerlich, wie uns schöne Momente geraubt werden, weil so viele Dinge auf einmal anfallen.<
Unsere Verabredung stand ganz oben auf meiner imaginären Liste. Ich hatte mich gefreut, sie auszuführen. Ihr einen romantischen Abend zu schenken, wie es für gewöhnlich bei Pärchen der Fall war. Nur gab es andere Pflichten, die unsere Aufmerksamkeit verlangten. Ich sah den Boten, als mir dieser Gedanke kam und wusste instinktiv, dass Jahwe zurückgekehrt war.

Kersia

Ich mochte Jahwes aufmerksame Art. Er dachte auch an meine Verpflichtungen und wählte den kürzeren Weg durch das Portal. Dass man unser Kommen sofort bemerken würde, überraschte wenig. Man hatte bestimmt angespannt auf seine Rückkehr gewartet. Und gehofft, dass es ihm gut ging. Wie gestern kümmerte sich sein zuverlässiger Butler um die wichtigen Angelegenheiten und als er ging, spürte ich Jahwes warme Hand um meine. Das war... süß.
Wir betraten das Arbeitszimmer, in dem meine Mutter zu Beginn viel Zeit verbracht hatte. Frisch ernannte Königin der Heißen Quellen. Schon als Kind hatte ich zugesehen und miterlebt, wie sie zwei Reiche führte, ohne sich selbst zu verlieren und das löste noch heute tiefen Respekt in mir aus. >Hast du Angst?< fragte ich Jahwe sanft.
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23.08.2024, 20:18

Jahwe


Ich atmete tief ein, ehe ich antwortete: "Ja." Der Schmerz des Verrates saß immer noch tief, auch die Wut war nicht gänzlich verschwunden. Und da war natürlich die Angst vor der Wahrheit. Denn welche Lügen erwarten mich noch? Nalu war nicht nur ein Mentor gewesen oder ein Freund, er war auch Familie. Ich hatte ihm blind vertraut und hatte ihn nie infrage gestellt. Es gab ein Teil in mir, der nicht die Wahrheit wissen wollte. Der sich vor mehr Schmerz bewahren wollte. Aber ich würde mich dem stellen. Die Frage war nur, was später war.

Willow


"Manchmal passieren solchen Dingen", entgegnete ich und meine Ohren zuckten. Der ältere Mann war erschienen und kam auf uns zu: "Verzeih die Störung, König Jahwe wünscht euch in seinem Arbeitszimmer zu sehen. Ich führe euch zu ihm." Jahwe war also zurückgekehrt und ich hoffte ihm ging es ein wenig besser. Der gestrige Tag hatte viel von ihm verlangt. Wir folgten dem älteren Mann bis in den Arbeitszimmer, wo er uns dann alleine ließ. Kersia war ebenfalls da. Ich musterte die Beiden aufmerksam: "Guten Morgen."


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26.08.2024, 17:18

Zen

Ich war erleichtert zu sehen, dass Jahwe einen gesünderen Eindruck machte als gestern. Sein Gesicht war zumindest nicht von unendlicher Müdigkeit gezeichnet, also musste er sich über Nacht erholt haben. Mein Blick wanderte weiter zu Kersia, die nach einer knappen Begrüßung zur Kommode mit den Getränken trat, um sich Wasser einzuschenken. Sie war stiller als sonst. Meistens hatte das nichts Gutes zu bedeuten.
>Was können wir für dich tun?< Jahwe nach seinem Wohlbefinden zu fragen, erschien mir überflüssig, deshalb versuchte ich auf diese Weise unsere Unterstützung anzubieten. Ich vermutete, dass das Gespräch mit Nalu als Erstes auf dem Tagesplan stand.

Kersia

Wenn ich seine Angst einfangen und für die Dauer des Gesprächs in meinen Händen verschlossen halten könnte, würde ich es auf der Stelle tun. Allerdings konnte ich keine Gefühle beeinflussen. Nicht wie er. Ich konnte nur anwesend sein und zusehen, wie sich der neue Tag entfaltete. Hilflosigkeit hatte mich schon immer in den Wahnsinn getrieben, aber es half Freunde um sich zu haben, die sich gegenseitig unterstützten.
Ich nahm einen großen Schluck Wasser und nahm auf einem der gepolsterten Sessel neben dem Fenster Platz. Die Tür im Blick.
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27.08.2024, 17:55

Jahwe


Wir mussten nicht lange auf unsere Freunde warten und nickte ihnen zur Begrüßung zu. Auf Zens Frage hin war meine Antwort: "Es reicht mir, dass ihr einfach da seid. Ich werde gleich ein Gespräch mit....Nalu führen und eure Unterstützung wird mir helfen, das hier auszuhalten." Willow nickte: "Wir sind auf deiner Seite." Dann nahm sie ebenfalls wie Zen Platz. Erneuert öffnete sich die Tür und mein Körper verspannte sich augenblicklich, diesmal war es Nalu, der eintrat. Meine Miene wurde ausdruckslos, damit er keine Emotionen in meinem Gesicht lesen konnte.

Willow


Die Schwingungen in der Luft veränderte sich, als der Dämon hereinkam und auch wenn Jahwe es zu verbergen versuchte, ging ihm diese Sache nahe. Was natürlich war, immerhin war er mit diesem Mann aufgewachsen und zu erfahren, dass er nicht der Mann war, den er sich ausgegeben hatte, war ein herber Schlag.


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29.08.2024, 16:25

Zen

Auf das Gespräch mit Nalu war ich wirklich sehr gespannt. Ich hatte mir nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, weil die Gründe für seine Geheimnistuerei sehr unterschiedlich ausfallen könnten. Hauptsache, es wurde zivilisiert gesprochen und niemand verletzt. Weder körperlich noch emotional. Gewalt sollte nie die einzige Lösung sein.
Wie Kersia schenkte auch ich mir Wasser ein und sah dann zur Tür, als Nalu eintrat. Die Spannung in der Luft konnte man beinahe greifen.

Kersia

Ich schlug ein Bein über das andere, straffte die Schultern und musterte Jahwes Wächter, der als Letztes das Arbeitszimmer betrat. Wir waren nun vollzählig. Gut. Dass er nach der gestrigen Aktion nicht das Weite gesucht hatte, sprach für ihn, aber auch so schätzte ich nicht zwingend als Verräter ein. Irgendetwas band ihn an Jahwe. Sei es Pflichtgefühl, ehrliche Zuneigung oder eine ihm auferlegte Lebensaufgabe. Vielleicht sogar von allem etwas.
Mich interessierte bloß, welche Rolle Jahwe in der Welt der Dämonen spielte. Irgendeine Verbindung musste da bestehen. Ich erinnerte mich nur zu gut an die Gier in den Augen der Dämonen. Sie hatten ihn anders angesehen als mich. Fragte sich nur warum.
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30.08.2024, 18:40

Jahwe


Ich bat ihn nicht ob er sich setzen wollte oder nicht, stattdessen verschränkte ich die Arme vor dem Brustkorb: "Ich höre und ich rate dir davon ab eine einzige Zeile auszulassen. Ich will den kompletten Inhalt wissen. Verstanden?" Mein Blick bohrte sich in seinem Gesicht hinein, unnachgiebig. Nalu lehnte sich an der Wand ab, er entschied sich gegen das Sitzen. "Ich werde nichts auslassen, ansonsten wäre ich nicht mehr hier. Aber ihr müsst mir von Anfang bis zum Ende zuhören, um das Ganze wirklich zu begreifen. Es ist eine schwierige Geschichte", antwortete er. Ich atmete ungeduldig ein und wieder aus. "Wie ihr bemerkt habt, bin ich kein menschliches Wesen. Ich bin ein dämonisches Wesen, genau gesagt ein Wächter aus dem Dämonenreich und mein Name ist Goku. Nalu ist an dem Tag gestorben, als auch deine Mutter starb. Ich habe seine Identität angenommen und ich konnte einige Erinnerungen von ihm einverleiben, bevor er seinen letzten Atemzug getan hat. Und bevor es zu einem Missverständnis kommt: Ich habe ihn nicht getötet. Ich bin durch dich in eure Welt gekommen. Keine Sorge, es kommt eine genauere Erklärung."

Willow


Meine. Augen musterten wachsam den Dämon, der wieder wie ein Mensch aussah und keine dämonische Aura ausstrahlte. Nicht mal die kleinste Schwingung. Das zeigte, dass er zu den höheren Dämonen angehören musste. Ich musste an die Elfendämonin denken, die sich ebenfalls tarnen konnte und Alfheim vergiftet hatte. Und schließlich König Thales umgebracht hat. Meine Ohren zuckten, als er zu sprechen begann und ich wog jedes Wort, die er aussprach. Zen würde spüren, sollte er lügen.


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30.08.2024, 18:53

Zen

Die Distanz zwischen den beiden hätte nicht weiter reichen können. Es war schade zu sehen, wie schnell Beziehungen kippen konnten. Wie ein einziger Moment ein festes Band zerreißen konnte, als wäre es dünnes Papier. Erst wenn Nalus Erklärung Licht ins Ganze brachte, ohne dass ihm eine Lüge über die Lippen kam, dann würden die beiden sich wieder annähern. Das hoffte ich zumindest.
Es war irgendwie seltsam einen starken Dämon in unserer Mitte zu wissen. Vor zwei Jahrzehnten wäre niemand ruhig geblieben. Man hätte ihn angegriffen und ihn direkt getötet. Und doch saßen wir hier und hörten ihm aufmerksam zu.

Kersia

Ich stutzte bei seiner Wortwahl. Da war es wieder. Diese Vorahnung seit dem Zwischenfall mit den anderen Dämonen. Mein Blick huschte zu Jahwe. Er sollte der Grund für Gokus Auftauchen sein? Er hatte ihn aus der Dämonenwelt in diese Welt befördert? Und das am Tag, als seine Mutter starb... In meinem Kopf begann es angestrengt zu arbeiten. Eine Information fügte sich der nächsten und das Gefühl etwas sehr Bedeutsames zu erfahren, verfestigte sich.
Ich schaute wieder in Nalus Richtung. Es war mir zu umständlich, mich an einen anderen Namen zu gewöhnen. Langsam ließ ich das Glas Wasser in meiner Hand sinken, wartete ungeduldig auf die genauere Erklärung.
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30.08.2024, 19:06

Jahwe


Einen Moment stockte mein Atem und meine Gedanken wirbelten in meinem Kopf durcheinander. Es hatte einen anderen Nalu gegeben, dessen Wesen von den Mann vor mir gestohlen wurde. Und ich konnte mich nicht erinnern, dass er gestorben war. In meinem Bauch brodelte es unangenehm. Nalu / Goku beobachtete mich aufmerksam und ich wusste er konnte hinter meiner Fassade sehen, egal wie ausdruckslos ich mich gab. Er kannte mein fast ganzes Leben. "Nalu hat mir sein Einverständnis gegeben, nur so kann ich auf diese Fähigkeit zurückgreifen", fügte er hinzu und dennoch fühlte es sich nicht besser an. Aber wenigsten war es nicht gegen Willen eines anderen Lebens gewesen. "Auch wenn es für euch seltsam anhören mag, gibt es auch in unsere Welt Gesetze. Dinge, die im Gleichgewicht bleiben müssen. Unser Lebensweisen sind natürlich ganz anders, für euch wahrscheinlich sehr unmoralisch und möglicherweise auch teilweise grausam. Und unsere Welt ist auch viel anders. Als Wächter ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass an unsere Ordnung gehalten wird und die Hölle zu bewachen. Man könnte es als ein Gefängnis der schlimmsten Albträume bezeichnen. Dort sind die Abtrünnigen der allerschlimmsten Sorten, die, die im Krieg überlebt hatten und eure Vorfahren entkommen konnten. Die, die eure Welt beinahe zerstört hätten. Und andere Abtrünnige und Verbannte. Die nicht aus unterschiedlichen Gründen einfach zu vernichten sind."


Willow


Meine Augen wurden ein wenig schmaler und mein Kopf war nicht in der Lage seine Welt zu greifen. Und mir gefiel es nicht, dass die alle existierte. Denn, was wenn diese Wesen jemals wieder freikamen? Und das in einer dämonische Welt, wo die Meisten bestimmt nach Macht lechzten. Dieser Gedanke machte mich unruhig.


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30.08.2024, 19:20

Zen

Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit, als er von der anderen Welt sprach. Die der Dämonen, die dem Krieg damals entflohen waren. Verbannte und Abtrünnige. Ein Haufen finsterer Kreaturen. Dass diese Welt existierte, musste wohl einen Grund haben. Vielleicht hatte es etwas mit dem Gleichgewicht zu tun, von dem Nalu sprach. So wie es auch bei den Animagi Dunkelheit und Licht gab. Malevor und Fenrir lebten beispielsweise ein wilderes Leben als meine Schwester. Hanabi und Taiga irgendwo dazwischen, da sie die Gefährtinnen der beiden Männer waren. Es gab nie nur zwei Lager. Es gab einen sehr großen Bereich in der Mitte. Den zwischen Extremen.

Kersia

Ich erinnerte mich daran, dass er sich vor den Dämonen als Wächter behauptet hatte. Mit enorm viel Macht, die durch ihn geflossen war. Zugegeben, es war beeindruckend, wie gut er seine dämonische Energie im Griff hatte, dass sogar ein Drache wie Liora das nicht bemerkte. Und offenbar trug er eine immens große Verantwortung, wenn er dafür zuständig war eine Welt voll von Verrückten in Schach zu halten. Die anderen mochte es vielleicht schockieren von dieser Welt zu hören, mich eher weniger, da die Tiefsee ebenso eine Welt für sich war, in der ganz andere Regeln herrschten. Unmoralisch und grausam, wie Nalu die seine beschrieb. Allerdings wollte ich andere Dinge hören. Wichtigere Fakten, die er noch nicht angesprochen hatte.
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30.08.2024, 19:48

Jahwe


Es fühlte sich an, als hätte ich Steine geschluckt und die lagen nun schwer in meinem Bauch. Er wurde mir immer fremder, während er über die Welt sprach, aus dem er stammte. Bis vor Kurzem wusste ich nicht mal von der Existenz dieser Welt. Es gab die Schattenwelt, die Welt der Animagis, die Zwischenwelt und die andere Welt, wo Zens Bruder sich derzeitig befand. Aber es sollte mich nicht überraschen, dass es ein Ort für Dämonen gab und die nicht einfach irgendwo entsprungen waren. Es gab wahrscheinlich noch mehr Welten, wovon wir nicht wussten. "Während du, deine Mutter und dein eigentlicher Leibwächter in einem Kampf gegen die goldene Maske verstrickt ward, war ich währenddessen in meiner Welt. Mit den anderen Wächter waren wir dabei einen Art Schlüssel zu versiegeln, der uns noch mehr einschränkt in die andere Welten zu gelangen und vor allem, dass Andere einen Zugang zur Hölle haben. Denn, was in eurer Welt geschehen war, hatte auch eine Auswirkung auf unsere Welt. Sie war schon vorher eine raue Umgebung, aber jetzt hat sie sich noch mehr verändert. Während der Zeremonie bist du wie aus dem Nichts erschienen und der Schlüssel hat sich entschieden mit dir zu verschmelzen. Es war mehr ein Instinkt, als ich nach dir gegriffen habe, ehe du wieder plötzlich verschwindest. Auf diese Weise hast du mich in deine Welt gebracht. Inmitten eines Kampfes mit der goldene Maske. Deine Mutter war bereits gestorben und Nalu rang nach den letzten Atemzügen, kämpfte dennoch weiter. Ich habe diesen Kampf beendet, war mit Nalu auf ein Handeln eingegangen und konnte auf diese Weise ein Auge auf dich behalten. Der Schlüssel musste beschützt werden, er ist seit der Verschmelzung ein Teil von dir. Dir ist nicht wirklich bewusst, welche Macht in dir wirklich schlummert. Du bist nicht nur ein Magieweber mit Nymphenblut. Du bist ein Weltenreisender, kein Anderer kann mit einer solcher Leichtigkeit Portale erschaffen und deswegen hat sich der Schlüssel mit dir verbunden. Nur durch dich kann man die Hölle öffnen und dass du durch Welten reisen kannst, macht dich zu einer unvorstellbare Kostbarkeit. Besonders in meiner Welt."

Willow


Meie Pupillen weiteten sich leicht bei dieser Wahrheit und meine Augen wanderten zu Jahwe hinüber. Das musste für ihn ein heftiger Schlag sein zu erfahren, dass er der Schlüssel der Hölle war. Und mir wurde schnell bewusst, wie schnell er zu einer Zielscheibe werden konnte, wenn falsche Personen dieses Geheimnis lüften würden. Jahwe war einen Moment regungslos und dann lachte er. Es war ein hartes Lachen, nicht von fröhlicher Natur. Ein Hauch Verzweiflung war in dem Klang zu hören. "Natürlich, wie sollte es auch anders sein? Das Universum scheint mich echt auf dem Kicker zu haben", das Lachen verebbte und Zorn glühte in seine Augen. Er konnte seine Maske nicht mehr aufrechthalten, sie begann zu bröckeln.



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30.08.2024, 20:02

Zen

Was als Nächstes folgte, darauf wäre ich in meinen wirrsten Träumen nicht gekommen. Welten zu bereisen, war eine Sache, aber mit einem Schlüssel verschmolzen zu sein, der das Tor zur Hölle öffnete? Das war für einen menschlichen Verstand kaum greifbar. Ich starrte von Nalu zu Jahwe, der die Tragweite dieser Information mit einem harschen Lachen erwiderte. Damit war er nicht nur eine Zielscheibe für die Goldene Maske, sondern auch für Dämonen. Die zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ihre Welt verlassen konnten, weil sie an diese Schlüssel gebunden waren.
Ich runzelte die Stirn. >Was ist mit den anderen Wächtern, von denen du gerade gesprochen hast? Wissen sie davon? Dass Jahwe und der Schlüssel eins sind?< Je mehr Informationen wir sammelten, desto eher ließ sich das Gesamtbild betrachten.

Kersia

Da war es. Dieses bedeutsame fehlende Stück im Rätsel. Jahwe hatte sich gestern instinktiv in diese dämonische Hölle befördert und das war der Beweis für seine Verschmelzung mit dem Schlüssel. An diesem einen schicksalhaften Tag in seiner Kindheit hatte sich etwas Grausames und Weltbewegendes abgespielt. Und nun würde sich die Nachricht wie Lauffeuer in der Hölle verbreiten. Sie hatten Jahwe gesehen. Sie hatten vom Schlüssel gesprochen. Wenn sie einen Weg fanden in diese Welt zu gelangen, um auf ihn Jagd zu machen, würde es das Gleichgewicht gewaltig ins Schwanken bringen.
Auf Jahwes Reaktion hin und bevor Nalu Zens Fragen beantworten konnte, sah ich ihn ernst an. >Oder das Universum hält dich für fähig große Verantwortung zu tragen, vor der andere weggelaufen oder verrückt geworden wären.<
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30.08.2024, 20:47

Jahwe


Ich war eine verdammter Schlüssel zur Hölle. Das ganze hier fühlte sich nach einem schlechten Albtraum an. Nach einer verdammt falschen Theater. Erst die goldene Maske. Dann der bevorstehende Krieg. Und jetzt die Hölle. Ich spürte dieses Gewicht, es wollte mich in die Knien zwingen. Ich blinzelte und sah Kersia an: "Ich bin gestern beinahe verrückt geworden, Kersia. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch gehabt. Ich schaffe es nicht mal die goldene Maske in Zaum zu halten, weil sie ständig mir entwischen. Wie soll ich da noch die Hölle in einer dämonische Welt unter Kontrolle halten?" "Es bleibt dir jetzt nichts Anderes übrig und du unterschätzt dich immer wieder", meldete sich Nalu zu Wort und antwortete Zens Frage: "Natürlich wissen die anderen Wächter von seiner Existenz. Sie waren alle am Zeremonie beteiligt, wir waren Zeugen von der Verschmelzung. Die ganze dämonische Welt hat was gespürt, dass sich an jenem Tag etwas Weltveränderndes passiert war. Einen ganzen Tag war die Magie unserer Welt aus dem Gleichgewicht." Nalu schaute aus dem Fenster: "Ich konnte damals nur einmal zurückkehren, gleich in der nächste Nacht nach dem schicksalhaften Tag. Ohne dich, dich hatte ich in einem tiefen Schlaf versetzt. Ich wollte die Lage abtasten, bevor ich Entscheidungen treffen wollte. Die anderen Wächter waren nicht zufrieden, dass ich mich derart eingemischt habe. Wir sind ein Kollektiv, das gemeinsame hochgestellten Aufgaben zu erfüllen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Sie wollten, dass ich dich zurückbringe und wir unsere Zeremonie beenden. Du wärest in einem ewigen Schlaf versetzt geworden und an einem versiegelten Ort aufbewahrt. Bewacht von allen Wächter. Ich hielt es nicht für klug, es bestand dennoch die Gefahr, dass etwas zu dir gelangen könnte und es gab ein Eid, das mächtiger ist als das Kollektiv. Um Nalus Identität mit seinem ganzen Wesen einverleiben zu können, musste ich auf ein Handeln mit ihm eingehen und ich wurde von ihm an dem Eid gebunden dich, als lebende Person, zu beschützen und dafür zu sorgen, dass du ein gerechter König der heiße Quellen wirst. Ob es dir nun gefällt oder nicht, wir haben eine Bindung. Als Wächter aus meiner Welt war es meine Pflicht den Schlüssel zu hüten und dieser Eid hat ein bisschen mehr umfasst. Jedenfalls kam ich zu der Auffassung, dass wohl ein ewiger Schlaf nicht gerade für dich sonderlich gut wäre und zudem würdest du auf diesem Weg kein König werden können. Nun, das Kollektiv war nicht begeistert. Auch wenn ich ein Wächter bin, bin ich jetzt ein Ausgestoßener und naja, das ist für vielen Dämonen ein gefundenes Fressen. Denn die meisten mögen uns Wächter nicht und besonders mich nicht. Ich war sehr gewissenhaft mit meinen Aufgaben. Und wenn das Kollektiv mich erwischt, werden sie mich bestrafen. Und dich, Jahwe, dürfen sie niemals bekommen und schon gar nicht die freilaufende Dämonen in meiner Welt. Deswegen war es so wichtig, dass du möglichst wenig negative Energien in dir sammelst. Wenn du zu viel davon hast und dein Portalmagie impulsartig anschlägt, schickt es dich an dunklere Orte. Deine Magie neigt leider dazu auf starke Emotionen zu reagieren."

Willow


Jetzt rutschte ich doch unruhig auf meinem Stuhl und hätte mich am Liebsten bewegt, um besser über die Situation nachzudenken. Wie es für Jahwe sein musste, konnte ich mir nicht vorstellen. Sein ganzes Leben hatte er es nicht gewusst und jetzt wurde er mit dieser Wahrheit konfrontiert. Jahwes Reaktion war verständlich und auch, dass seine Miene düsterer wurde, als der Dämon weitererzählte. "Meine Liste von Feinden wird also länger", bemerkte er trocken und beim nächsten Satz klang er bitter: "Und unsere Vergangenheit war eine ganze Lüge. Dir ging es nur um dem verfluchten Schlüssel, der nicht in falschen Händen gerät und wärest du nicht am Eid gebunden...." Er sprach nicht weiter, der Schmerz war ihm anzusehen. "Selbst dann hätten wir eine Art Bindung, ich hatte dich berührt kurz bevor die Verschmelzung endete. Ich wäre so oder so dein Wächter. Vielleicht hätte ich damals andere Entscheidungen getroffen, dennoch wäre irgendwann der Augenblick gekommen, wo wir am Ende doch hier wären. Ich hätte erst später erkannt, dass du für mich auf eine andere Weise kostbar geworden bist."


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