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1 281

30.08.2024, 21:10

Zen

Das war wirklich viel zum Verdauen. Ich konnte verstehen, wie sehr das Ganze Jahwe zusetzte. Niemand wollte dauernd in Gefahr sein. Hinter alles und jedem das Übel erwarten. Damals, als ich meine Fähigkeiten kaum unter Kontrolle halten konnte, hatte mich das auf andere Weise verrückt gemacht. Zu ahnen, dass ein Kontrollverlust alle um mich herum ins Verderben stürzen könnte, hatte mir große Angst bereitet. Ich wäre bereit gewesen ein kurzes Leben zu führen. Dass ich nun hier war, verdankte ich einer schicksalhaften Fügung und ich glaubte, dass Jahwe das alles durchleben musste, weil ihm Großes bevorstand. Aus Hürden erwuchs Stärke und Begegnungen erblühten zu langjährigen Beziehungen. Schwer vorstellbar, dass Nalu nur einen Schlüssel in Jahwe sah. Dämon hin oder her. Seine Taten sprachen für sich.
>Können wir im Hier und Jetzt davon ausgehen, dass keine Gefahr aus der Dämonenwelt droht? Oder gibt es bereits Vorfälle, wo sie es geschafft haben in unsere Welt vorzudringen? Denn wenn das noch nicht passiert ist, können wir das vorerst beiseiteschieben und uns auf die aktuellen Probleme konzentrieren.< versuchte ich einen neutralen Weg zu finden.

Kersia

Ich verstummte, weil mir bewusst wurde, dass es nichts gab, was ich sagen könnte, um ihn zurück auf den Boden zu holen. Wenn man erstmal in diese gefährliche Gedankenspirale geriet, war es schwer da wieder rauszukommen und ich besaß nicht die Gelassenheit, die beispielsweise Zen stets ausstrahlte. Deshalb überließ ich ihm das Reden, während ich das nächste Glas Wasser austrank und meinen eigenen Gedanken nachhing. Es war der absolut falsche Moment von der Situation in der Meereswelt zu erzählen, denn dort passierten in letzter Zeit genauso unschöne Dinge. Gestern hatte ich versucht Jahwe darauf anzusprechen, aber ihm wurde eine gewaltige Welle nach der anderen ins Gesicht geschleudert, da würde ich mich gedulden müssen. Oder ich klärte es eben in meinem eigenen geschlossenen Kreis. Wenn ich die Probleme in der Unterwasserwelt in Schach hielt, würden sie gar nicht erst an die Oberfläche dringen und meinen Freunden fernbleiben. Sie mussten nicht mal davon erfahren. Vielleicht war es besser so.
Ich warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, sah das Meer, das im Schein der Sonne glitzerte und richtete meine Aufmerksamkeit zurück auf das Geschehen im Raum.
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1 282

30.08.2024, 21:32

Jahwe


Es schmerzte in meinem Brustkorb und ich war nicht bereit ihm zu glauben, dass ich ihm tatsächlich wichtig war. Dafür war dieser Verrat noch zu frisch, diese Lüge und das falsches Versteckspiel. Dafür waren zu viele Gedanken in meinem Kopf und die ganze Offenbarung, die mich auf dem Kopf stellen wollte. Scheinbar neigte ich dazu keinen einfachen Wegen einzuschlagen. ob bewusst oder unbewusst. Nalu wog sein Kopf hin und her, dachte einen Moment über Zens Frage nach: "Bis jetzt sind sie nicht in eure Welt eingedrungen. Aber eine Gefahr ist nie auszuschließen. Sie werden nach Wege suchen oder es kommen Wege vom außerhalb zu ihnen." Er sah mich an: "Solange du hier bist und dieses Geheimnis unter uns bleibt, gibt es erstmal keine akute Gefahr. Wir sollten nur die Sache mit der goldene Maske erledigen, sie sind zu nah an deine Fersen." "Und warum hast du bist jetzt nicht deine dämonische Kraft hier genutzt? Du hättest sie wahrscheinlich schnell vernichten können", fragte ich ihn tonlos. Ich erinnerte mich an die Kraft in der dämonische Welt. "Solange ich in dieser Hülle bin, bin ich menschlich und diese Tarnung hat dich geschützt, es hätte dich sonst in größere Schwierigkeiten gebracht. Und meine Kräfte wirken hier etwas anders. Das ist eine andere komplizierte Geschichte. Aber ich bin dennoch nicht zu unterschätzen."


Willow


Ich atmete aus, erstmal keine akute Gefahr. Dennoch musste man diese Sache im Hinterkopf behalten, denn daraus konnte zu einer akute Gefahr werden. Die goldene Maske hatte ich beinahe vergessen, darum mussten wir uns unbedingt kümmern und da war noch der bevorstehender Krieg. Diese Probleme verschwanden nicht einfach, nur weil ein Weiteres aufgetaucht war. Zen hatte Recht, dass wir schauen mussten welche Gefahren gerade am Akutesten waren. Aber zuerst war die Frage ob nun Nalu nach der Wahrheit noch willkommen war oder ob Jahwe ihn verstoßen würde.


1 283

30.08.2024, 21:56

Zen

Immerhin eine kleine Erleichterung. Wenn Dämonen bereits in dieser Welt wandeln sollten, mussten meine Eltern und Kersias Mutter sofort davon erfahren. Die Trimagische Allianz existierte nicht nur zum Schein. Sie war gerade wegen solcher ernsten Probleme gegründet worden. Trotzdem mussten wir weiterhin wachsam bleiben. Die Sache mit der Hölle komplett aus den Augen zu verlieren, wäre naiv. Besonders weil Jahwes Emotionen dazu neigten unerwünschte Portale zu öffnen. Er würde sich in Kontrolle üben müssen, aber das war ihm sicherlich mehr als bewusst, nachdem er all das über sich selbst erfahren hatte.
>Willow und ich werden nach Ocamma reisen. So wie wir es letztens besprochen haben, um an mehr Informationen zu gelangen, bevor uns der Krieg erreicht. Wenn wir dir aber in Bezug auf die Goldene Maske irgendwie weiterhelfen können, dann lass es uns wissen. Wir können beides in Angriff nehmen.< sagte ich voller Zuversicht an Jahwe gewandt. Die Probleme mochten gewaltig erscheinen, aber wir bestimmten, wie wir damit umgingen.

Kersia

Erst verstand ich nicht, was Zen mit der Reise nach Ocamma genau meinte, bis mir das Gespräch mit meiner Mutter einfiel. Sie hatten Kontakt zu einer Frau namens Ilea geschaffen und wollten bei Caels Mutter mehr über die Zwischenwelt erfahren. Sie war die einzige Möglichkeit, um herauszufinden, was in der anderen Welt los war und was genau auf uns zukommen könnte. In dieser Hinsicht blieben mir die Hände gebunden, da ich keinen Bezug zur Zwischenwelt hatte, aber dafür war ich beim anderen Problem einen Schritt weiter. Hier waren wir unter uns, kein Wort würde nach draußen dringen. Und auch wenn Jahwe noch kein Urteil über Nalu gefällt hatte, ergriff ich das Wort.
>Da die Goldene Maske mit Abtrünnigen der Meereswelt zusammenarbeitet, gibt es einen Weg, wie wir an ein paar wichtige Namen gelangen. Ich werde mich nachher persönlich darum kümmern und gebe Bescheid, wenn sich etwas ergeben hat.< Ernst sah ich Jahwe an. >Überlass das mir. Ich komme nicht ohne Ergebnisse zurück.<
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1 284

30.08.2024, 22:22

Jahwe


Ich sah zu Zen und Willow, diesen Teil hatte ich beinahe verdrängt. "Danke, aber eure Aufgabe in Ocamma sollte die oberste Priorität bleiben, denn wenn diese Möglichkeit gibt eine konstante Verbindung zu der andere Welt herzustellen sind wir klar im Vorteil, was dem bevorstehender Krieg betrifft. Nur wenn ihr wirklich noch genügend Kapazität habt, könnt ihr mich gerne wegen der goldene Maske unterstützen", ich war in diesem Raum nicht nur ein Freund, sondern musste auch als König denken, weil es um die Zukunft vieler Menschen ging. Meine Augen wanderten weiter zu Kersia. Ich musste an die Hütte denken, wie ich sie vorgefunden hatte. An die dämonische Welt, wie sie gekämpft hatte. In beiden Situationen war sie über ihre Grenzen hinausgegangen und Beides hatte zum großenteils mit mir zu tun gehabt. Ich war nicht naiv zu glauben, dass ihr Vorhaben von friedlicher Natur sein könnte. Die Unterwasswerwelt war da rauer. Sorge und Angst flammte in mir auf. Ich atmete sie aus. Kersia war eine starke Person, daran hatte ich auch nie gezweifelt. Ich selbst war das Problem, weil ich auf tiefer Zuneigung auch mit Verlustangst reagierte und diese Gefühle noch eng miteinander verbunden waren."Bitte passe auf dich auf", meine Stimme wurde weicher. Wärmer.

Willow


"Wir werden dich unterstützen und uns auch um die andere Aufgabe kümmern. Davon ist nichts zu viel, nicht wenn es darum geht, um Derjenigen zu schützen, die für Einem wichtig sind", antwortete ich voller Überzeugung und Jahwe schenkte mir ein kleines, dankbares Lächeln. Seine Anspannung war etwas gewichen und die Härte ebenso. Was daran lag, wie er eben zu Kersia gesprochen hatte. Selbst ein Ahnungsloser würde erkennen, dass Kersia ihm sehr wichtig war, so wie Zen mir sehr wichtig war. Vielleicht hatte sich da was Tieferes entwickelt. "Und ich werde dich weiterhin beschützen", sagte Nalu. "Nein", die Stimme klang wieder härter. Nalu musterte Jahwe: "Dann lasse mich dir all deine Erinnerungen zurückgeben. Fälle heute noch keinen Urteil über mich. Du kannst jederzeit nach mir rufen und ich bin augenblicklich da."


1 285

30.08.2024, 22:42

Zen

Ich wurde hellhörig, als Kersia die Unterwasserwelt erwähnte. Woher sie diese wichtigen Informationen beschaffen wollte, würde mich aus Neugier interessieren, aber gleichzeitig wusste ich, dass es sich dabei um eine gefährliche Mission handelte. In ihrer Welt liefen die Dinge anders ab. Wenn sich jemand dort auskannte, dann die Prinzessin höchstpersönlich. Nicht zuletzt war sie die Tochter von Azuria. In ihr floss immense Stärke und wenn sie diese für ihre Liebsten einsetzte, war sie unaufhaltsam. Diese Eigenschaft hatte sich bei ihr bereits im Kindesalter gezeigt. Und offenbar war ihr Jahwe besonders wichtig geworden, denn auf seine Worte hin erhaschte ich eine zarte Rötung in ihren Wangen, während sie den Blick abwandte und ein "Ausnahmsweise" murmelte.
Ein Lächeln unterdrückend wandte ich mich wieder an Nalu sowie Jahwe. >In kritischen Zeiten wie diesen sollten wir jede helfende Hand ergreifen. Aus reiner Emotion wichtige Entscheidungen zu fällen, kann Folgen nach sich ziehen, die man in ruhigem Zustand hätte abwenden können.< Dieses Zitat von meinem Vater erschien mir gerade in dieser Situation sehr wichtig.

Kersia

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und widerstand dem Drang ihn zu umarmen oder gar zu küssen. Nicht, um ihn zu verführen, sondern um ihm Zuneigung zu schenken, die er nach diesem nervenaufreibenden Gespräch sicherlich benötigte. Diese beinahe übermächtige Fürsorge wurde mir hoffentlich nicht irgendwann zum Verhängnis. Wenn ich ihm helfen wollte, musste ich konzentriert bleiben und mich schon bald in die unberechenbare Tiefsee begeben. Dort würde ich alles auf den Kopf stellen, bis ich endlich Namen erfuhr, die uns auch wirklich weiter brachten. Und wenn ich mir dafür die Hände schmutzig machen musste. Darauf war ich mehr als vorbereitet.
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1 286

30.08.2024, 23:03

Jahwe


Es war nur ein flüchtiger Blick, ehe ich auf Nalus Aussage reagierte. Aber ich hatte diese zarte Röte auf ihre Wangen gesehen und trotz der angespannte Situation, hatte mein Herz einen Hüpfer gemacht. Und gleichzeitig zog es sich vor plötzliche Sehnsucht zusammen, weil ich ein starkes Bedürfnis nach ihrer Nähe verspürte. Nicht die leidenschaftliche Art, sondern diese Nähe wie der gestrige Abend wie sie mich in Arme genommen hatte und ich bei ihr eingeschlafen war, während sie mir ein Lied vorsang. Geborgenheit. Das war das, was ich gestern gefühlt hatte.
Eine Falte erschien, als ich Nalu musterte. Erinnerungen. Er schien Einiges mir genommen zu haben. Da waren wieder diese Steine in meinem Bauch. Zens Worte vermehrten die Steine in meinem Bauch. Ich wusste, das Zen da nicht ganz unrecht hatte. Aber es machte den Schmerz nicht weniger. Sie alle kannten mein voriges Leben nicht. Nicht alle meine Geschichten. Und ich war nicht in einem Königshaus aufgewachsen, wo man von Kindesbein an lernte im politischen Gewässer zu schwimmen und Emotionen in jede Situation augenblicklich zu kontrollieren. Ich wurde von einem Mann großgezogen, von dem ich glaubte ihm vertrauen zu können. Verdammt, ich hatte geglaubt er wäre Familie. Wie konnte man da gefühlsleer bleiben und nur an die Politik denken? Diese Fähigkeit fehlte mir anscheinend noch. Ich atmete tief ein und wieder aus: "Ich werde heute kein Urteil fällen. Aber ich will dich heute nicht sehen. Gibt mir die Erinnerungen und verschwinde dann aus meinem Blickfeld. Ich habe noch Einiges zu erledigen."

Willow


die Anspannung wurde in der Luft wieder greifbar und einen Moment haderte Jahwe mit sich bis er eine Antwort fand. Es war weder ein Nein, noch Ja. Heute gab es keine endgültige Entscheidung, aber dennoch wurde Nalu indirekt für heute verstoßen. Ich verstand diese Reaktion sehr gut, anders hätte ich auch nicht gehandelt. die Wunde war noch zu frisch und vielleicht konnte er besser nachdenken, wenn die Wunde nicht mehr so stark blutete.


1 287

30.08.2024, 23:17

Zen

Das war ein faires Urteil und es zeigte, wie stark Jahwe wirklich war, selbst wenn er momentan wohl das Gefühl hatte den Boden unter den Füßen zu verlieren. >Sollen wir gehen? Oder bei der Übertragung der Erinnerungen bleiben?< Es erschien mir irgendwie intim dabei zuzusehen, wie man einen Teil von sich selbst zurückbekam, von dem man nicht einmal gewusst hatte, dass man ihn verloren hatte. Vielleicht fühlte sich Jahwe zu verletzlich, um das vor unseren Augen zu tun, deshalb bot ich es lieber an, bevor er sich genötigt fühlte uns aus dem Raum zu schicken.

Kersia

Ich sah vom Fenster zurück zu Nalu. Erinnerungen. Wie viele hatte er wohl an sich genommen? Wie sehr wogen diese Momente im großen Ganzen? Schwer einzuschätzen, welche Auswirkung das auf Jahwes ohnehin durcheinandergewirbeltes Gemüt haben würde. Zen meinte es gut, als er vorschlug das Zimmer zu verlassen, ich hingegen würde lieber bleiben und sicherstellen, dass nicht der nächste Nervenzusammenbruch heranrollte und Jahwe sich an einen finsteren Ort katapultierte. Er hatte mich heute Morgen um meinen Beistand gebeten und diese Rolle nahm ich ernst. Nicht nur er sorgte sich, das tat ich auch.
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1 288

30.08.2024, 23:35

Jahwe


"Ihr solltet endlich aufbrechen und nach Ocamma reisen, ich habe euch genug aufgehalten", antwortete ich Zen mit einem leichten Lächeln: "Danke für eure Hilfe." Ich würde noch ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn ich sie länger von der wichtige Aufgabe abhielt und ich konnte mich selbst nicht einschätzen wie ich auf die verlorene Erinnerungen reagieren würde. Ich fühlte mich nicht bereit meine Seele blank ausziehen, wenn mehrere Personen anwesend waren. Auch wenn sie meine Freunde waren, ihnen vertraute und sie in mein chaotisches Leben eingelassen habe. "Wenn du unsere Hilfe benötigst, brauchst du nur eine Botschaft nach uns zu schicken", sagte Willow. "Danke", bedankte ich mich nochmals. Mein Blick wanderte zu Kersia hinüber. Sie sollte auch ihre Verpflichtungen nachgehen, ich hatte genug ihre Zeit gestohlen und bestimmt wurde sie schon vermisst. Gleichzeitig wollte ich, dass sie noch ein bisschen blieb. Ihr hatte ich mehr von mir sehen lassen, meine Seele nackt vor ihr ausgezogen. Ich fuhr unruhig mit der Hand durch das Haar.

Willow


Ich verstand, dass Jahwe in dieser Hinsicht ein wenig Privatsphäre brauchte. Erinnerungen waren immer was Persönliches und es hatte auch nicht die Bedeutung, dass er uns nicht vertraute oder ihm unsere Freundschaft nicht tief genug war. Freundschaft bedeutete die Grenzen des Anderen zu akzeptieren und Raum zu geben, wenn der Raum gebraucht wurde. Die Geste zu zeigen füreinander da zu sein. Ich erhob mich und griff nach Zens Hand. Es war für uns Zeit zu gehen, vor allem nach Ocamma zu reisen.


1 289

30.08.2024, 23:52

Zen

Ich nickte verständnisvoll. Wir würden selbstverständlich in Kontakt bleiben, das musste nicht extra erwähnt werden. Sollte er uns brauchen, gab es zumindest die Magie, die uns schnell zusammenbringen konnte. Auf dem Weg nach draußen verabschiedete ich mich noch mit einem knappen Nicken und Lächeln von Kersia, die keine Anstalten machte aufzustehen. Wenn ich die Reaktion der beiden richtig eingeschätzt hatte, würde sie vielleicht sogar bei ihm bleiben. Was auch immer zwischen den beiden lief, ich hoffte, dass es ihnen die Kraft und Zuversicht gab, wie das, was Willow und ich miteinander teilten.
>Gehen wir direkt nach Hause, packen alles zusammen, was wir brauchen und reisen von dort aus nach Ocamma weiter. Passt das für dich?< fragte ich Willow und steuerte auf den Ausgang zu, der uns zum Innenhof des Schlosses führte.

Kersia

Zen und Willow wünschte ich viel Erfolg bei ihren Nachforschungen. Die Zwischenwelt war eine seltsame, ebenso unberechenbare Welt wie die Tiefsee. Aber ich traute ihnen zu, dass sie Kontakt zu dieser Frau herstellten, um mehr über die aktuelle Lage zu erfahren.
Dann schloss sich die Tür hinter ihnen und zurück blieben Nalu, Jahwe und ich. Sein Blick landete auf mir. Er bot mir nicht an ebenfalls zu gehen oder endlich aufzubrechen. Stattdessen fuhr er sich unruhig durchs Haar. Ich seufzte leise. Dann stand ich auf, trat auf ihn zu und griff nach seiner Hand, die ich mit meinen beiden umschloss. >Hilft es dir, wenn ich solange deine Hand halte?<
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1 290

31.08.2024, 00:11

Jahwe


Zen und Willow verließen das Arbeitszimmer, um vermutlich ihre Reise anzutreten. Kersia hingegen blieb zurück und griff nach meiner Hand. Sie schien meine Unruhe zu spüren. Der Satz hatte nichts was Komisches und dennoch zuckte kurz mein Mundwinkel. Einfach weil sie in diesem Moment süß war. Und fürsorglich. Ich wollte oft diese Seite von ihr sehen, die sie anfangs vor mir versteckt hatte. So wie ich mein chaotisches Innenleben anfangs versteckt habe und nur meine fröhliche, übermütige Seite gezeigt hatte. Ich vermisste diese Seite. Ich vermisste es, die Leichtigkeit im Herzen zu spüren und einfach das Gefühl zu haben in diesem Moment das Leben zu lieben. Ich hoffte diese Momente kamen bald wieder zurück. "Danke", hauchte ich. Nalu näherte sich: "Die Erinnerungen werden nicht alle aufeinmal kommen und es ist bei Jedem individuell. Es kann Tage hinziehen bis du alle Erinnerungen erlangt hast, deine Seele bestimmt das Tempo." Ich wusste nicht ob ich es gut oder schlecht fand. Ich atmete tief durch: "Lass uns das hinter uns bringen." Er berührte nur mein Stirn und es fühlte sich wie ein Stromschlag an. Mein Körper zuckte zusammen, in meinem Kopf war es voll von verschwommene Bilder und es fühlte sich an als würde meine Seele sich in jeden Moment übergeben wollen. Verschiedenste Gefühle wallten in mir auf, ich konnte sie nicht genau benennen, nur eines war vorherrschend, die Angst. Ich blinzelte, verkrampfte mich leicht und mein Herz schlug viel zu schnell. Plötzlich wurde ein Bild ganz klar in meinem Kopf. Ich war jung. Tränen brannten auf meinem Gesicht und ich hörte ein Schrei. Bis mir klar wurde, dass dieser Schrei zu mir gehörte. Ich war an einem dunklen Ort mit flackerndes Licht. Glühende Augen. Schaurig aussehende Gestalten. Seltsame Gemurmel. Und ich weinte. Rief verzweifelt nach meiner Mutter, die noch eben auf dem Boden gefallen war. Und in diesem Moment brannte es plötzlich in meinem Brustkorb, als würde etwas mich von innen aus verbrennen und einer der Gestalten sprang mit ausgestrecktem Hand auf mich zu. Keuchend packte ich mit der freie Hand nach meinem Brustkorb, mein Körper zitterte und als Nalu mich berühren wollte, schrie ich ihn, noch gefangen in dieser Erinnerung meines jungen Ichs, panisch an: "Fass mich nicht an."


Willow


"Ja, ich bin für die Reise bereits und möchte mich nützlich machen", antwortete ich ihm. Evie und Hoku saßen immer noch auf meine Schultern. Im Arbeitszimmer waren sie still gewesen, als hätten sie gespürt, dass es ein wichtiges Gespräch war. Doch jetzt unterhielten sie sich in ihrer eigene Sprache miteinander. Auch wenn sie beide andere Sprachen nutzen, verstanden sie sich dennoch. Naturgeister konzentrierten sich viel mehr auf dem Klang und Körperbewegungen. Auf die Stimmung in der Luft.


Gehe offline, gute Nacht :)


1 291

31.08.2024, 00:35

Zen

Mir erging es genauso. Bislang hatten wir hauptsächlich passiv agiert, aber es war nun an der Zeit in eine aktive Rolle zu schlüpfen und etwas zu bewegen. Wenn solange niemand anderes in tödliche Gefahr geriet, umso besser. Eine weitere Tragödie wie gestern in der Hauptstadt der Heißen Quellen durfte sich nicht wiederholen.
Mit diesem festen Vorsatz holte ich einen der grünen Magiesteine aus meiner Brusttasche, um uns damit nach Hause zu befördern. Dabei hielt ich Willows Hand sanft in meiner und einen Augenblick später tauchten wir im Garten auf. Ein Ort des Friedens. Ein Ort schöner Erinnerungen. Und ein sicherer Ort für Hoku und Evie. >Ich werde meinen Geschwistern Bescheid geben, dass sie hin und wieder nach dem Rechten schauen sollen, während wir fort sind.<

Kersia

Irgendwie war es seltsam zuzusehen, wie es hinter Jahwes Stirn arbeitete und man anhand seiner Gesichtszüge erkennen konnte, ob er sich an Gutes oder Schlechtes erinnerte. Für ihn wünschte ich mir schöne Momente, aber nach allem, was Nalu erzählt hatte, bezweifelte ich, dass diese Erinnerungen es gut mit ihm meinten. Trotzdem hoffte ich still, Bilder seiner Mutter würden zu ihm finden. Oder sogar welche von seinem Vater, von dem er noch weniger wusste. Nur schien sein gesamter Körper vor Anspannung fast zu zerbersten. Auf mich wirkte es, als würde er gleich in Panik geraten. Erst recht, als er Nalu anschrie.
Instinktiv streckte ich schützend einen Arm aus und gab Nalu damit zu verstehen, dass er Abstand halten sollte. Währenddessen drückte ich Jahwes Hand sanft, redete ruhig und sanft auf ihn ein. >Jahwe. Du bist nicht in deiner Erinnerung, sondern hier in deinem Arbeitszimmer. Ich bin hier. Ich halte gerade deine Hand. Konzentrier dich auf den Druck. Auf die Körperwärme. Auf den Klang meiner Stimme. Denk an das Lied, das ich dir gestern vorgesungen habe. Erinnere dich an die Worte. Wiederhol sie in Gedanken. Du kannst sie auch vor dich hinmurmeln, wenn dir das hilft.< Mit jedem Satz legte ich etwas mehr Zauber in meine Stimme. >Du bist hier. Und ich stehe neben dir.<

Gute Nacht :love:
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1 292

02.09.2024, 18:55

Jahwe


Ein Teil meines Verstandes wusste, dass es ein Phantomschmerz war, den die Erinnerung hervorgerufen hatte. Dennoch fühlte es sich unglaublich echt an. Als stünde mein Herz wirklich in Flammen und zog sich gleichzeitig auf eine quälende Weise zusammen. Als würde meine Rippen auseinander brechen. Ich versuchte mich auf die Atmung zu konzentrieren, versuchte nicht die Wirklichkeit aus den Augen zu verlieren. Aber immer wieder wurde ich an diesem dunklen Ort gezogen mit den schaurigen Gestalten und dem Schmerz. Eine sanfte Stimme drang zu mir hindurch, vertraut und lockend. Ich versuchte wieder zu atmen, konzentrierte mich auf die Stimme und folgte ihr. Erinnerte mich an das Lied, hörte es in meinem Kopf. Langsam fand ich den Weg zurück in die Wirklichkeit. Der eingebildete Schmerz verebbte, die Bilder verblassten. Der Griff an meinem Brustkorb lockerte sich. Zurück blieb ein kalter Schweißfilm auf meiner Stirn und in meinem Nacken. Diese Erinnerung....dass musste der Tag gewesen sein, an dem ich mich mit dem Schlüssel verschmolzen hatte. Beziehungsweise war es umgekehrt gewesen. "Geh", sagte ich matt, die Worte an Nalu gerichtet. Ohne Widerworte ging er und ich schloss einen Moment die Augen.

Willow


Durch den magischen Stein waren wir im nächsten Moment zuhause, mittendrin in unserem Garten. Der Anblick löste ein wohliges Gefühl in mir aus und ich atmete tief die vertraute Düfte ein. Ich hatte unser Zuhause vermisst, obwohl wir nur einen Tag fort gewesen war. Aber ich war ständig auf Reisen gewesen, nirgendwo gab es ein Ort zum Niederlassen bis ich den Weg zu Zen fand. Endlich konnte ich den endlosen Reisen beenden, doch jetzt würde ich wieder auf eine Reise sein, um diesen Ort, dieses Zuhause, zu beschützen. Diesmal war ich nicht alleine, denn Zen war bei mir. "Das ist gut", nickte ich. Ich wollte, dass dem Garten gut ging. Evie und Hoku würden uns ebenfalls begleiten.


1 293

03.09.2024, 13:42

Zen

Bevor ich ging, küsste ich sie sanft auf die Stirn, lächelte und verließ den Garten. Mir war es wichtig, mich persönlich von meinen Geschwistern zu verabschieden, anstatt sie mit einem einfachen Brief abzuspeisen. Außerdem hatte ich sie lange nicht gesehen und wollte wissen, ob es ihnen soweit gut ging. Gleichzeitig suchte mich der Gedanke nach meinem Bruder Ryu wiederholt heim. Ich war nach wie vor froh darüber, dass Cael und er am Leben waren. Dass sie für das Gute kämpften. Sie bewegten etwas in der anderen Welt und das machte mich unfassbar stolz. Ob wir uns vor Kriegsbeginn wiedersehen würden? Oder erst, wenn sich der Himmel öffnete und wir hier zu den Waffen greifen mussten?
Bei der düsteren Vorstellung drückte es auf meiner Brust und ich rieb über die Stelle, bis ich die geöffneten Tore ins Palastinnere erreichte. Höfliches Genicke oder Verbeugen grüßte mich auf dem Weg zu den Privatzimmern der königlichen Familie und zu meinem Glück erwischte ich Elior dabei, wie er gerade sein Zimmer verließ. In alltäglicher Kleidung und windzerzaustem Haar.
Als er mich zur selben Zeit bemerkte, hellte sich sein Gesicht auf. >Du siehst aus wie mein großer Bruder, den ich verlorengeglaubt habe.< zog er mich sofort auf.
>Und du sprichst wie mein kleiner, frecher Bruder, den ich auch vermisst habe.< erwiderte ich breit lächelnd und zog ihn sogleich in eine feste Umarmung.

Kersia

Ich drang langsam zu ihm durch und spürte Erleichterung, weil ich kurz eine ausgewachsene Panikattacke erwartet hatte. Welch Erinnerung ihn dazu getrieben hatte derart zu verkrampfen, musste Grund genug sein Nalu aus dem Zimmer zu schicken. Er widersprach nicht. Er verstand und ging. Grenzen zu akzeptieren und anderen Raum zu lassen, war eine Fähigkeit, die die wenigsten besaßen. Das rechnete ich ihm hoch an.
Sanft löste ich meine Hand aus Jahwes, nur um ihm damit über den Rücken zu streichen. Seine Stirn glänzte vor Schweiß und er wirkte wieder so, als hätte er tagelang nicht geschlafen. >Du solltest einen Schluck Wasser trinken.<
Ich griff nach der Karaffe, die ich bereits halb ausgetrunken hatte, füllte ein neues Glas und hielt es ihm hin. >Möchtest du über das reden, was du gesehen hast oder ist es zu frisch?<
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1 294

06.09.2024, 20:16

Jahwe


Ich öffnete die Augen, als ich ihre Hand über meinem Rücken streichen spürte. Kersia reichte mir ein Glas Wasser und ich nahm es dankend entgegen. In wenige Schlücke hatte ich es leer getrunken, mir war nicht bewusst gewesen wie durstig ich war. Erneuert rieb ich über meinem Brustkorb, es schmerzte nicht mehr so. Aber ich konnte noch nicht leichten Nachall spüren und ich wusste nicht, welche Erinnerungen noch auf mich warten. Erinnerungen, die schmerzvoll waren. Aber ich musste meine komplette Geschichte kennen, auch die dunklen Seiten. Vielleicht konnte deswegen nie richtig heilen, weil mir diese Bruchstücke fehlte. Weil es nicht nur diesen traumatischen Verlust gab. "Es war die Erinnerung von der Verschmelzung mit dem Schlüssel", antwortete ich ihr und sah schließlich Kersia an: "Es hat sich angefühlt als würde mein Herz einfach verbrennen und meine Knochen brechen." Ich griff nach ihrer Hand und hauchte darauf einen Kuss: "Danke, dass du bei mir warst und mir geholfen hast mich nicht in dieser Erinnerung zu verlieren."

Willow


Meine Ohren zuckten freudig, als ich den Kuss auf meiner Stirn spürte. Ich schaute Zen nach, dann begab ich mich in dem Vorgarten, um nach den essbaren Früchten und Pflanzen zu schauen. Sie gediehen prächtig, die Erde nährte sie und die Sonne gab ihnen die nötigen Energie. Heute mussten sie nicht gegossen werden. Ich runzelte mit der Stirn, ich musste einen Zettel schreiben, wann sie gegossen werden müssen. Ich kehrte in dem Garten zurück, um auch dort nach den Pflanzen zu schauen. Bei ihnen war es in Ordnung mehrere Tagen nicht zu gießen, da sich ein Teich in der Nähe befand. Währenddessen spielten Evie und Hoku miteinander.


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07.09.2024, 13:13

Zen

Ich brachte Elior auf den neuesten Stand, da er einiges verpasst hatte und er nahm alles wie ein trockener Schwamm auf. Hin und wieder weiteten sich seine Augen überrascht, aber die wirklich wichtigen Themen wie der bevorstehende Krieg waren ihm bereits bekannt. Unsere Eltern hatten die restliche Familie eingeweiht, immerhin trugen wir alle Verantwortung für das Volk.
Er tätschelte meine Schulter, ein kleines Feuer loderte in seinem Blick. >Keine Sorge, großer Bruder. Ich werde auf dein kostbares Zuhause Acht geben, solange ihr weg seid. Hoffentlich findet ihr mehr über die Lage auf der anderen Seite heraus.<
>Danke, das weiß ich zu schätzen. Geht es Elora und Cue soweit gut? Sind sie im Palast?<
>Die beiden helfen unserer Mutter in Nordun aus. Wird also schwer, dich von ihnen zu verabschieden, aber ich richte ihnen gerne etwas aus, sobald sie zurück sind.< bot Elior schief lächelnd an.
Ich winkte ab. >Nein, das ist schon in Ordnung. Ich werde ihnen schreiben, sobald Willow und ich in Ocamma sind.<
>Bring uns ein paar Süßigkeiten mit.< zwinkerte er mir verschwörerisch zu, während wir uns zu den Palastgärten begaben. Von dort aus würde Elior weiter zur Trainingsanlage gehen und für mich wurde es Zeit zum Verreisen.

Kersia

Das hörte sich furchtbar an. Ich wüsste zu gerne, wie es überhaupt dazu gekommen war, dass der Schlüssel mit ihm verschmolzen war. Irgendetwas schien die beiden zu verbinden, um Jahwe überhaupt zu diesem Akt zu befähigen. Er trug ihn bei sich wie einen Teil von sich selbst. Was würde wohl passieren, wenn man versuchte ihn von ihm zu trennen? Wäre das sein sicherer Tod? Bei dem grausamen Gedanken erschauderte ich unwohl und ich war froh um die Ablenkung, als Jahwes Lippen meinen Handrücken berührten. Seine Worte setzten wieder das heitere Blubbern in mir frei.
>Um ehrlich zu sein, weiß ich die meiste Zeit nicht, ob das, was ich tue, irgendetwas bewirkt oder verändert. Darum freut es mich, dass ich dir behilflich sein konnte.< sagte ich wahrheitsgemäß. Ich ging die Dinge häufig mit dem Kopf voran an und wenn ich damit gute Ergebnisse erzielte, empfand ich eine Mischung aus Erleichterung und Stolz. >Wenn du bereit bist, würde ich langsam aufbrechen und dich vorher um einen Gefallen bitten.<
Mein Blick fiel auf das Armband, das er mir zuliebe trug. So wie sein Geschenk mein Handgelenk zierte. >Nimm das ab, solange ich fort bin. Dort, wo ich mir wichtige Informationen erhoffe, geht es wild zu und ich möchte nicht, dass du gewarnt wirst, sollte etwas Unvorhergesehenes vorfallen. Selbstverständlich werde ich begleitet, deshalb brauchst du nicht zur Hilfe eilen. Ich komme wieder, versprochen.<
Die Tiefsee war kein Ort für ihn. Für niemanden vom Land.
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1 296

08.09.2024, 20:23

Jahwe


"Du bewirkst sehr viel", ernst sah ich in ihre Augen: "Ich sehe, wie die Anderen in deinem Umfeld zu dir aufschauen und dich respektieren, weil du viel für sie getan hast. Und du hast die Stärke zu großen Veränderungen." Dann spürte ich die Sorge um sie, weil ich es nicht anders konnte. Kersia war tief in meinem Herz geschlichen, ich musste diesen starken Beschützerdrang und die Verlustangst unterdrücken. Ich streifte das Armband von meinem Handgelenk und schob es über ihrem Handgelenk: "Dann sollte es solange bei dir sein bis du es mir wiedergeben kannst. In meiner Nähe ist die Versuchung einfach zu groß deine Bitte zu übergehen." Dann erhob ich mich, um sie in meine Arme zu ziehen: "Pass auf dich auf, die Welt braucht dich und ich brauche dich. Du bist mir wichtig." Der Kuss war zärtlich und wärmte mein Innerstes. Mein Herz klopfte wieder viel zu schnell. Langsam löste ich mich von ihr: "Jetzt solltest du gehen, ansonsten werde ich dich noch bei mir behalten und selbst meine eigene Pflichten vergessen, weil du mich durcheinander bringst." Schief lächelte ich leicht.

Willow


Der Garten war wohlauf und ich musste nicht viel machen. Zufrieden blickte ich über das kleine grüne Reich und spürte die Wärme in meinem Brustkorb. Ich ging in die Küche und setzte mich an dem Tresen, wo ich vor mir einen Zettel lag. Ich beherrschte immer noch nicht alle Wörter und manchmal kam ich noch mit den Buchstaben durcheinander. Meine Schrift war auch nicht so schön, wie die von Zens. Ich gab mir Mühe mich verständlich auszudrücken und bei Wörter, deren Buchstaben mir nicht einfallen wollte, versuchte ich ein deutliches Symbol zu zeichnen. Wie eine Gießkanne für das Gießen, weil ich nicht mehr wusste ob es mit i oder ie und ß oder ss geschrieben wurden. Die Schriftsprache der Menschen war deutlich schwieriger, als die Symbolsprache. Aber ich würde es eines Tages beherrschen, wie ich die menschliche Sprache gelernt habe.


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10.09.2024, 12:51

Zen

Ich erreichte den Garten, fand jedoch nur Hoku und Evie vor. Einen kurzen Moment beobachtete ich sie in ihrem Treiben, lächelte leicht und dann schritt ich über die Terrasse zur Küche. Dort saß Willow am Tisch und schien etwas auf einen Zettel zu schreiben. Ich spähte über ihre Schulter, drückte einen Kuss auf ihre Wange und musterte die Symbole, die sie sauber zeichnete.
>Du machst tolle Fortschritte.< stellte ich ehrlich fest. >Ich hab Elior getroffen und ihn auf den neuesten Stand gebracht. Den anderen schreibe ich einen Brief, sobald wir in Ocamma sind.<

Kersia

Seine Worte brachten mich beinahe in Verlegenheit. Es schmeichelte mir, dass er mich in diesem Licht sah und sich auch offensichtlich um mich sorgte. Sein Armband schob er nun über mein Handgelenk und ich meinte die Magie darin zu spüren. Wie ein sanftes Kribbeln. Oder wie das Blubbern in meinem Inneren. Als ich etwas dazu sagen wollte, lagen seine Lippen weich auf meinen und verloren war jeglicher Gedanke. Du bist mir wichtig. Das von ihm zu hören, machte verrückte Dinge mit mir. Es fühlte sich an, als wollte der verborgene Teil in mir ausbrechen und ein Tänzchen aufführen. Nach allem, was in den letzten anderthalb Tagen passiert war, nahm ich mir fest vor ihm von meinem Geheimnis zu erzählen. Ich vertraute ihm und das wollte ich ihm zeigen.
Ich berührte sein leicht schiefes Lächeln mit den Fingern und spiegelte es. >Keine Sorge, ich muss nicht mit dir im selben Raum sein, um dir den Kopf zu verdrehen. Du wirst auch so dauernd an mich denken müssen, aturo.< zog ich ihn auf. Dann küsste ich ihn ein letztes Mal, löste mich langsam von ihm und gab ihm frech grinsend einen Klaps auf den knackigen Hintern. >Bis später, Königliche Hocheit!<
Beim Hinausgehen zwinkerte ich ihm noch zu und selbst nach Zufallen der Tür blieb das Lächeln auf meinen Lippen bestehen.
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11.09.2024, 20:41

Jahwe


Ihre Berührung war sanft und doch brannte sie sich in meinem Lächeln hinein. "So selbstüberzeugend, wie immer", entlockte sie mir ein Lachen und meine Augen funkelten amüsiert. Dann musste ich bei dem Klaps schmunzeln: "Bis später, Prinzessin des Meeres." Mein Blick verfolgten ihre Bewegungen und stellte fest, dass Kersia absolut Recht hatte. Sie musste nicht mit mir im Raum sein, um mir den Kopf zu verdrehen. Die Fantasie reichte aus, dass meine Hormonen tanzten. Und gleichzeitig vermisste ich schon ihre Nähe. Verliebtsein war wie der Lauf eines Flusses mit einem Wasserfall. Es klopfte an der Tür und obwohl ich wusste, dass es nicht sie war, sprang mir das Herz dennoch freudig bis in den Hals. "Herein", bat ich. Es war Fridolin: "Eurer Hoheit, Ophelia Mera ist eingetroffen."

Willow


Ich spürte die Anwesenheit von Zen und ich blickte zu ihm hoch, nachdem er mir auf der Wange einen Kuss gab. "Danke, aber ich muss noch weiterlernen", antwortete ich und das kleines Lächeln verriet die Freude über den Lob. "In Ordnung, ich hoffe sie kümmern sich gut um dem Vorgarten. Soll ich den Brief hier so liegen lassen oder sollen wir es noch vorbeibringen, bevor wir losgehen?", fragte ich Zen und drehte mich zu ihm um.


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Gestern, 13:07

Zen

Ich konnte ihr die Freude über das Lob ansehen und lächelte in mich hinein. In solchen Momenten wollte ich sie mit Küssen überfallen. Auf ihre Frage hin schüttelte ich den Kopf. >Den Zettel kannst du auf dem Tresen liegen lassen, er wird schon nicht übersehen.<
Da wir unsere Sachen bereits gepackt hatten, stand der Reise nach Ocamma nichts im Weg. Ich freute mich Caels Familie wiederzusehen, aber auch etwas Neues zu entdecken, da dieses Reich im stetigen Wandel der Forschung war. Auch wenn wir vorrangig wegen Willows Verbindung zur Zwischenwelt aufbrachen, wollte ich uns beiden eine schöne Zeit bescheren.
>Wenn du bereit bist, können wir gleich Hoku und Evie holen und aufbrechen. Jetzt ist eine gute Zeit, bevor dort der späte Nachmittag beginnt.< Aufgrund der Entfernung lag die Tageszeit um ein paar Stunden auseinander. In Ocamma war es immer später als hier auf der Insel.

Kersia

Gut gelaunt machte ich mich auf direktem Wege zum Strand, zu dem ich über den Innenhof und auf den ersten Blick unscheinbare Türen gelangte. Diese Routen lernte man im engen Kreise der Schlossgesellschaft kennen. Von meiner Mutter wusste ich, dass das wieder Thales‘ Wunsch gewesen war immer in unmittelbarer Reichweite zum Meer zu sein. Ziemlich romantisch.
Ich beschleunigte meinen Gang, sobald ich das Rauschen der sanften Wellen deutlicher vernahm und sprang kopfüber ins türkisfarbene Wasser. Ein tiefes, befriedigendes Gefühl flutete mich. Zuhause. Das Meer, mein Element. Nur wenige Flossenschläge von mir entfernt entdeckte ich bereits die Konturen meines Gefährten, der mich freudig begrüßte. Und direkt hinter ihm erschien Geia. Anders als sonst wirkte sie weder genervt noch enttäuscht von mir. Stattdessen lächelte sie leicht.
>Du siehst erfrischt aus. Und das trotz des gestrigen Dramas.< meinte sie zu mir, nachdem ich sie einmal fest gedrückt hatte. Spontane Umarmungen waren keine Überraschung für sie.
>Danke, dass du die Stellung gehalten hast. Ich weiß, dass ich mich mal wieder zu lange von allem anderen entfernt habe, aber es war mir wichtig hier vor Ort zu sein.<
Sie zuckte mit den Schultern. >Ich kenne dich nicht seit gestern. Du bist dort, wo man dich braucht und das ist wichtig. Das weiß auch deine Mutter, weshalb sie in der Zwischenzeit alles Dringende erledigt hat. Bevor wir uns aber auf den Weg zur Wütenden Tiefe machen, will sie dich sprechen.<
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