Hannah
"oh, du kannst sie gerne mitnehmen." sagt Jay und jetzt hat er seine Fassung wieder. Ein breites Grinsen, SEIN breites Grinsen steht ihm im Gesicht und er lässt die Waffe locker sinken, doch ich weiß, dass er jederzeit Schussbereit ist. "Ich hatte ohnehin nicht vor sie umzubringen. Sie ist mir noch von großem Nutzen. Auch wenn sie es noch nicht weiß." jetzt sieht er mich an und zwinkert. Kalte Wut durchflutet mich. "Du kannst mich mal." sage ich kalt und nehme Michaels Hand. "Lass uns gehen." wende ich meinen Blick nicht von Jay ab. "Oh geht nur. Nicht lange und du wirst wieder kommen. Du wirst zu mir kommen und dann werden wir sehen was du wirklich bist."

Hannah
"Was?" frage ich und sehe zu ihm rüber.
Seinen zweiten Satz habe ich nicht richtig verstanden, doch den ersten Part umso deutlicher.
Jay umbringen. Mein erster Gedanke: Go ahead!
Wieso sollte es mich kümmern was mit diesem Mistkerl passiert? Wieso sollte ich nicht wollen dass er bekommt was er verdient? Er hat Alex aufgeschnitten und mich entstellt. Er hat mich angelogen um seinen Vorteil daraus zu ziehen. Hat mich herumgeschoben wie eine Schachfigur. Seine ganz persönliche Schachfigur.
Aber dann schleichen sich Zweifel ein. Was hat er vorhin gemeint mit: 'Du wirst zu mir kommen und dann werden wir sehen was du wirklich bist.'? Ich hatte schon immer ein Problem mit meiner Neugierde. Ich muss wissen was er für mich geplant hat.
Und ein ganz kleiner Teil von mir, irgendwo im hintersten Winkel meiner Seele, hat über die Wochen und Monate des zusammenarbeitens eine emoitionale Bindung zu ihm aufgebaut. Auch wenn ich diesen Teil ignoriere und so tue als würde er nicht zu meiner Enstcheidung beitragen.

Hannah
Ich sehe ihm verwirrt nach und schwinge mich dann langsam auf meine eigene Maschine. Nachdem ich dem Quartier der Hunters noch einen letzten Blick zugeworfen habe, gebe ich Gas und folge Michael durch die Stadt. Als ich schließlich an unserem Quartier ankomme, sehe ich Michael da stehen und weiß, dass irgendwas nicht stimmt. "Michael?" frage ich vorsichtig und gehe auf ihn zu. "Hey, was ist los."

Hannah
Ich sehe zu ihm hoch und Besorgnis spiegelt sich in meinen Augen. Ich mache mir große Sorgen um ihn, denn wie er so dasteht, kann man deutlich sehen, dass ihn etwas plagt. Etwas schreckliches. So wie mein Dad mich immer geplagt hat. Aber was immer es ist, er will offensichtlich nicht darüber sprechen, also lächle ich leicht und strecke mich um ihn einen ganz sanften Kuss auf die Lippen zu geben. Ganz kurz nur. "Gute Nacht." murmle ich und gehe dann in den Club und auf mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf mein Bett fallen und starre an die Decke. Die letzten Tage waren ereignisreicher als es mir lieb ist und ich sehne mich nach Ruhe. Morgen ist ein neuer Tag. Morgen kann ich mich um all den Scheiß kümmern, der noch ansteht.

Chris
Ich gehe vor der Türe unruhig auf und ab. Wann ist es endlich soweit? Ich kann ihre Schmerzerfüllten Flüche hören und jeder tut auch mir weh. Ich hasse es, wenn ich ihr nicht helfen kann. Aber ich schätze das ist die Natur der Dinge. Ich bleibe stehen, sehe auf die Türe, raufe mir nervös die Haare und gehe weiter auf und ab. Es muss einfach alles gut gehen. Es muss.. etwas anderes, würde ich nicht ertragen. Alex, du schaffst das. Denke ich und sehe wieder zur Türe.


Hannah
"Kann man laut sagen." sage ich und fange Michaels Blick auf. Sofort sehe ich wieder weg und trinke einen Schluck Bier.
Die letzten Monate waren... ungewöhnlich. Und leider auch schmerzvoll. Jede Nacht sehe ich meinen Vater sterben. Jede Nacht ist es eine andere Todesart. Ich bin anscheinend sehr kreativ, denn noch ist keine Todesart zweimal vorgekommen. Immer anders, aber immer blutig und schrecklich. Dann wache ich entweder zitternd vor Wut auf und will sofort losfahren um es meiner 'Schwester' heimzuzaheln. Oder ich wache weinend auf und suche bei Michael Trost. Nicht auf die Weise wie man es denken könnte. Er ist dann einfach nur da. Aber ich fühle mich auch schuldig, weil ich ihm meine wahren Gedanken zu Jay nicht erzählt habe und nicht erzählen will. Weil es sich anfühlt, als würde ich ihn anlügen. Und weil ich weiß, dass er etwas verbirgt. Irgendwas quält ihn und ich weiß nicht was es ist.


Lucas
Ich fange Heathers Blick auf und unwillkürlich muss ich grinsen. Wir sind in der Anfangsphase unserer.... naja.... Beziehung. Da ist alles noch perfekt und unglaublich. Ich weiß, dass es irgendwann vergehen wird. Und ich weiß, dass es dann kompliziert wird. Aber im Moment kann ich mir das einfach nicht vorstellen. Es läuft phantastisch und unkompliziert. Der Sex ist unglaublich und sie ist es auch.

Chris
Sie zerquetscht mir fast die Finger, aber das ist mir egal. Ich halte sie fest und versuche die Schreie auszublenden. Ich sehe sie an und murmle immer wieder, dass alles gut wird und das sie das toll macht, auch wenn ich keine Ahnung habe ob sie das toll macht. Das alles ist neu und ehrlich gesagt ziemlich schrecklich. Aber sie ist noch schlimmer dran, also reiße ich mich zusammen und bin für sie da.


Hannah
Ich sehe kurz zu Heather und dann zu Michael: "Denkt ihr nicht, dass sie zu erledigt sind, wenn sie hier ankommen. ich meine, Alex muss doch sowieso noch im Krankenhaus bleiben oder?"

Lucas
Ich schüttle den Kopf und grinse: "Dann kommen wir eben zu ihnen."

Chris
Ich kneife die Augen zusammen und wage es nicht zu atmen und...
dann höre ich den Schrei meiner Tochter zum ersten Mal. Ich öffne ganz langsam meine Augen und gleich darauf starre ich den kleinen Wurm mit großen Augen an. Alex hält sie in den Armen, ganz natürlich. Als wären sie zwei Puzzleteile die zusammen gehören. Ich kann nicht anders, mir stehen Tränen in den Augen. Ich sehe das kleine Wunder vor mir einfach nur stumm und voller Bewunderung an. Jeder Zweifel ist weg. Da ist nur Platz für eine Sache in mir. Die Liebe zu meiner Frau und meiner Tochter. "Charlie." sage ich leise.


Hannah
Ich zucke mit den Schultern und nicke schließlich. Dann spüre ich auf einmal das summen meines Handys und ziehe es aus meiner Hosentasche. Während die anderen sich weiter unterhalten, entsperre ich den Bildschirm und klicke die neue SMS an. Als ich sehe, wer sie mir geschickt hat, verdüstert sich mein Gesichtsausdruck. "Wir müssen reden. Jay." das wars. Ich starre eine kleine Weile auf die vier Wörter und stopfe das Ding dann zurück in meine Hosentasche, ärgerlich über mich selbst, dass ich meine Zeit damit verschwende über ihn nachzudenken.

Lucas
Ich hebe ebenfalls meine Flasche und trinke dann einen großen Schluck. "Also, Michael." sage ich und sehe zu ihm. "Wie geht es Bobby? Hab eine Weile nicht mehr mit ihm gesprochen. Alles klar so weit?"

chris
"Was?" frage ich verwirrt und sehe dann von meiner Tochter auf zu der Schwester vor mir. "Was.. oh.." sage ich und schaue auf die Schere in ihrer Hand. Langsam strecke ich die Hand danach aus. "Einfach.. durchschneiden?"

Hannah
Ich nehme dankbar das neue Bier entgegen und öffne es an der Tischkante. Dann sehe ich zu Heather auf und lächle leicht. "Nein, alles in Ordnung. Ich hab nur ... jemanden den ich nicht los werde. Bei dir?"

Lucas
Ich nicke. "Gut. Je früher das Auto fertig ist, desto besser."

Chris
Ich kann sie die ganze Zeit nur wie ein Vollidiot anschauen und lächeln. Mein kleiner Engel. Meine Tochter. Das es so etwas überhaupt geben kann.. es ist ein Wunder. Nachdem ich dann endlich wieder bei Alex bin, setze ich mich an ihr Bett und sehe sie mit diesem Lächeln an. "Geht's dir gut?"

Lucas
Ich sehe ihn überrascht an, nicke aber. "Klar, was gibts?"


Hannah
"Oh, nein. Nein davon habe ich erstmal genug. Ich jobbe in einer bar." sage ich und sehe sie an. "Und du?"


Chris
"Ich liebe dich auch." lächle ich und küsse sie sanft auf die Stirn. "Aber du solltest doch ausruhen. Du siehst fertig aus. Ich.. ich lege sie ins Bett." ich deute auf das Babybett, welches neben ihrem Bett steht.