Cyrill

> Ja, hier ist alles XXL. Was Kleineres wirst du in Amerika nicht finden. Alles ist big!< grinste ich schief und wir betraten den Aufzug, der uns ins richtige Stockwerk bringen würde. Die Frau ratterte alles herunter, was ich zu wissen brauchte und mit einem dankbaren Lächeln folgten wir ihr nach draußen. Überall Leute, die das Set errichteten und sich intensiv miteinander unterhielten. Ganz typisch für ein Shooting mit einem Promi.

Cyrill

Ich wusste, dass das zu viele Eindrücke auf einmal waren, aber ich war bei ihr. Und ich würde sie erst loslassen, wenn sie sich halbwegs wohl fühlte. Paul, der Fotograf kam sofort auf mich zu und begrüßte mich mit einem strahlenden Lächeln. > Hach, es ist immer wieder schön dein hübsches Gesicht zu sehen. WIe ich sehe, hast du Besuch dabei?< Sein Blick fiel auf Claire und ich drückte sanft ihre Hand. > Das ist Claire, meine Freundin!<
Freudig klatschte er in die Hände und streckte ihr die Hand hin. > Freut mich dich kennenzulernen Schätzchen, du bist ja ein entzückendes Mädchen!<

Bin dann off, gute Nacht :**

Cyrill

Ich war froh, dass sie sich leiden konnten, denn so etwas konnte ich recht schnell erkennen. Und schwule Männer waren sowieso nett. Anfangs hatte ich mich bei ihm unwohl gefühlt, weil er mich ständig geneckt hatte, aber er wusste, dass ich rein hetero war.
> Super, dann folgt mir direkt zum Set. Hast du denn Durst?< fragte er Claire, denn ich würde sowieso etwas zu trinken geboten bekommen. Schon kam eine junge, nette Frau zu mir, die mir eine Wasserflasche reichte.

Cyrill

Da Paul sich um Claire kümmerte, konnte ich guten Gewissens die beiden alleine lassen, um mich umzuziehen. Für das Teen Magazine brauchte ich einfach normale Klamotten anzuziehen, die mich dennoch wie einen Star aussehen ließen. Eine Stylistin kümmerte sich um meine Haare und nebenher wurde ich gepudert und für die Fotos vorbereitet.

Cyrill

Als ich bereit fürs Shooten war, verließ ich die Kabine und hielt Ausschau nach Claire. Diese saß neben einem jungen Typen, den ich schon einmal in den Magazinen gesehen hatte. Irgendwas mit Kunst... Es störte mich zwar ein bisschen, dass sich die beiden zu verstehen schienen, aber das war mir lieber, als wenn sie niemanden zum Reden hatte.
Lächelnd stellte ich mich vor die weiße Leinwand hin und man testete Licht und Wind aus. Immerhin musste es so aussehen, als wäre ich gerade voll in Aktion.

Cyrill

Paul war wie immer voll in seinem Element. Er sagte mir, wenn ich eine andere Haltung einnehmen musste, aber die meiste Zeit jubelte er oder machte mir Komplimente. Wie immer. Hin und wieder schaute ich zu Claire, die sich weiterhin mit diesem Typen unterhielt und mir war sogar sein Name eingefallen. Was Neuankömmlinge in der High Society betraf, so bekam ich alles mit.
> Ok, Pause. Mach dich fertig für das nächste Shooting!< teilte mir Paul mit und ich hob den Daumen. Aber zuerst wollte ich zu meiner Freundin.

Cyrill

Ich hatte gesehen, dass sie beide Nummern ausgetauscht hatten und das war etwas, mit dem ich nicht so leicht umgehen konnte. In dieser Welt sollte man nicht so leichtfertig seine Nummer geben, egal welche es auch war. Viele nutzten das aus, um mit professionellen Mitteln an irgendwelche Infos zu gelangen. Aber da ich keine Szene machen wollte, kam ich mit einem freundlichen Lächeln bei den beiden an. Ich streckte Felix meine Hand entgegen. > Freut mich dich persönlich kennenzulernen. Ich hab schon von dir gelesen!< meinte ich höflich und er drückte kurz meine Hand.
> Und mir ist es eine Ehre dich kennenzulernen. Meine kleine Schwester ist völlig vernarrt in dich!< Das war nichts Neues. > Scheint, als würdet ihr euch gut verstehen. Das freut mich zu sehen. Claire ist neu hier und sie kann gute Menschen um sich herum gebrauchen!< lächelte ich breit, aber das Lächeln erreichte nicht meine Augen. Ich hatte auch nicht vor zu schauspielern. Wenn er hinter der Maske lesen konnte, dann musste er kapieren, was ich wirklich damit meinte. > Links in dem Raum befindet sich das Buffet. Wenn du Hunger hast, kannst du dir was schnappen!< teilte ich Claire mit und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann drehte ich mich um und ging in das Umkleidezimmer.

Cyrill

Ich hielt inne und drehte mich zu ihr um. > Nichts ist los, wirklich nicht! Ich habe lediglich nur klargestellt, dass er sich nicht viel dabei denken sollte nett zu dir zu sein!< meinte ich ehrlich und nahm ihre Hand von meinem Ärmel, um diese zu drücken. > Es freut mich wirklich, dass du so leicht Anschluss zu anderen Menschen findest. Ich meine, diese Eigenschaft gehört zu den Dingen, die mich dazu gebracht haben mich in dich zu verlieben... Aber hier in meiner Welt musst du mit dieser Stärke vorsichtig sein. Viele werden denken, dass deine Gutmütigkeit junger Naivität entspringt und das kann ich nicht zulassen!< fügte ich ernst hinzu und küsste sie sanft auf den Mund. > Aber denk bloß nicht, dass ich sauer auf dich bin. Das könnte ich nicht, nach der langen Zeit, die wir schon getrennt waren!<

Cyrill

Wegwerfhandy hin oder her. Vorsichtig musste man allemal sein. Vor allem in der Promiwelt. Sie wollte gar nicht wissen, wie dreist schon mal Journalisten gewesen waren, um an Infos von meinem Vater zu gelangen. Kopfschüttelnd sah ich ihr nach und dann ließ ich mich wieder von den Stylisten verwöhnen. Diesmal würde ich oben ohne fotografiert werden, damit man sehr gut meine definierten Muskeln sehen konnte. Das Training hatte sich wirklich gelohnt.

Cyrill

Das Öl auf meinem Oberkörper fühlte sich wie immer merkwürdig an, aber ich hatte mich daran gewöhnt. An dieses komische Gefühl. Immer wieder musste ich meine Muskeln anspannen, charmant lächeln und mit meiner Mimik spielen. Nicht schwer, wenn man von Beruf Schauspieler war, deswegen genoss ich das Posen vor der Kamera so sehr.
Auf dem letzten Bild fuhr ich mir mit laszivem Blick durchs Haar und biss mir auf die Unterlippe. Paul stieß einen herzhaften Seufzer aus und ich musste mir das Lachen verkneifen. > Du, mein Junge bist ein wahrer Herzensbrecher. Wegen dir wird es noch mehr Schwule auf der Welt geben!< Lachend schüttelte ich den Kopf und bedankte mich bei der Frau, die mir ein Handtuch reichte, damit ich das Öl loswurde. Dabei sah ich zu Claire und zwinkerte ihr zu.