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25.07.2015, 00:15

Jaa auf jeden Fall :D meine Vermutung wäre, dass er an Bailey gedacht hat hahahhah XD

Chastity Ruth

Die Tür wurde aufgerissen und Annette und Mom traten ein. Annette umarmte mich und ich strich ihr beruhigend über den Kopf. "Es ist alles gut", murmelte ich, da meine Stimme noch nicht ganz zurück gekehrt war und sie mir gesagt hatte, dass sie große Angst gehabt hatte. Lange unterhielt ich mich mit ihr, wenn ich mich auch etwas träge fühlte und lächelte oft. Das schien sie zu erleichtern, denn schließlich lachte sie wieder, als ich scherzte. Irgendwann bat Mom, dass sie mit mir unter vier Augen sprechen wollte und ich hätte beinahe schwer geschluckt, nickte jedoch nur zaghaft. Ich gab meiner kleinen Schwester einen Kuss auf die Stirn, bevor sie das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Die Sonnenstrahlen schienen auf das Bett und plötzlich war es unangenehm warm unter der dicken Decke. Mom sah mich an und in ihrem Blick erkannte ich große Sorgen, viele Fragen und starke Führsorglichkeit. "Ich möchte dir ein paar Fragen stellen, Ruth", sagte sie sanft. Ich nickte erneut. "Was ist passiert? Wer hat dich angegriffen?" Ich fuhr mir über den Arm und sah zur Seite. "Jemand hat mir Gift zugeflößt, aber ich weiß nicht, wer es war." Ich hatte meine Mom belogen und es war eine der schlimmsten Gefühle, die ich dabei durchlebte. Schuldbewusstsein. Ich wollte sie beschützen, doch dabei tat ich etwas, was ich nicht hätte tun dürfen. "Hast du weiterhin Albträume?", suchend blickte sie mir in die Augen, lehnte sich in ihrem Stuhl leicht vor und verschränkte die Arme. "Sie sind... weg." "Weg? Sie haben also aufgehört?" "Ja", erwiderte ich und spielte unruhig mit einem losen Faden an der Decke. "Seit wann sind sie fort?" Die Sanftheit in ihrer Stimme ließ mich elender fühlen, als es mir ohnehin schon ging. "Ich weiß es nicht genau... Ein paar Tage." Sie nickte ein paar Mal. "Das ist gut, mein Liebes. Hast du denn noch Fragen?" Ich sah wieder hoch und nickte hastig. "Geht es den anderen gut? Wie geht es der Wache?" "Er lebt", antwortete sie beruhigend, "Er wurde bewusstlos geschlagen und hat seinen Angreifer nicht gesehen." Hayden... Ich atmete erleichtert aus, weil die Wache noch lebte. "Danke, Mom." Ich schlug die Decke zur Seite und wollte aufstehen, als Mom mich besorgt ansah. "Mir geht es gut, Mom, mache dir keine Sorgen. Ich sollte noch ein, zwei Stunden liegen und die Zeit ist jetzt um. Ich möchte mir ein wenig die Beine austreten", ich lächelte sie an, während mich gleichzeitig die Gewissensbisse herunterzogen, so dass mir das Gehen schwerer fiel. "In Ordnung, aber wenn du dich nicht gut fühlst, dann sage bitte Bescheid. Einverstanden?" Sie lächelte zurück. Ich nickte. "Das werde ich, Mom, versprochen." Ich lief die Treppen herunter, winkte ein paar Helfern des Schlosses erschöpft und höflich zu, bevor ich vor Christophers Zimmer stehen blieb und leise Luft holte. Ob es ihm auch wirklich gut ging, so, wie Mr Riverthorn es behauptet hatte? Meine Hand, die auf der Klinke geruht hatte, drückte diese herunter - und ich fand ein verlassenes Zimmer vor. Mein Herz klopfte schneller und sorgeerfüllt schloss ich die Tür wieder hinter mir und drehte mich um, als ich plötzlich Mrs Seerose sah. Sie hatte ein Kleid in der Hand und blieb vor mir stehen, eine Hand an die Hüfte gelegt und mit besorgt gekräuselten Lippen. "Ruth, wie geht es dir?" "Danke, mir geht es gut, Mrs Seerose", erwiderte ich und fragte sofort: "Geht es Christopher gut? Wissen Sie, wo er ist?" Sie lächelte und tätschelte meine Schulter. "Ihm geht es wieder sehr gut! Er ist momentan in dem Studio und nimmt sein neues Lied auf!" Etwas an Mrs Seerose Lächeln verriet mir, dass sie ehrlich war und dass es ihm wirklich gut ging. "Vielen Dank", sagte ich und verabschiedete mich, um in mein Zimmer zu gehen. Ich duschte mich und zog mir eine bequeme, hellgraue Jogginghose und ein leuchtend oranges T-Shirt an. Vielleicht mochte man mich übervorsichtig, ängstlich oder skeptisch nennen, aber ich wollte noch einmal sicher gehen, dass sie mir nichts verschwiegen, auch, wenn ich das Gefühl hatte, dass es ihm besser ging. Deshalb griff ich zu dem Handy und wollte zuerst eine SMS schreiben, jedoch kam es mir sehr trocken vor und ich beschloss zögerlich, ihn anzurufen. Es klingelte und ich wartete, während ich versuchte, nicht daran zu denken, wie er auf dem Boden gelegen hatte, als ich ihn gefunden hatte. Diese Erinnerung versetzte mir einen Stich im Herzen und ich biss mir auf die Unterlippe und betete stumm, dass es ihm gut ging. Wenn ihm etwas passiert wäre... ich... könnte es nicht ertragen.
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25.07.2015, 04:46

Aaaaach, da wäre ich mir nicht so sicher mit deiner Vermutung hahahhah XD

Christopher

Ich durfte den aufgenommenen Song einige Male anhören, damit wir gemeinsam an einigen Stellen noch etwas feilen konnten. Es war eigentlich perfekt, besser hätte es nicht laufen können. > Du hast das wirklich gut gemacht, Christopher. An welche Frau hast du denn bei dem Song gedacht?< zog mich mein Manager auf und ich lachte heiter auf. Wenn er wüsste...
> Wer hat denn was von einer Frau gesagt? Wenn, dann wohl mehr!< erwiderte ich schmunzelnd, woraufhin Jack vielsagend die Augenbrauen in die Höhe zog. Er tätschelte meine Schulter, ehe er sich mit den schlauen Köpfen des Aufnahmestudios unterhielt, um weitere Termine zu schließen. Meine Muse war immer noch voll dabei, weswegen ich sehr froh war. Bald konnten meine Fans nämlich neue Lieder anhören, die ihnen hoffentlich gefielen. Mir war es ja wichtig, dass mein Style gut ankam.
> Vergiss nicht morgen pünktlich fertig zu sein, wenn dich der Bus um sechs Uhr morgens abholt. Wir müssen frühzeitig in der Halle anwesend sein, damit du noch auf der Bühne proben kannst!< erinnerte mich mein Manager, als ich beschloss zurück nach Hause zu fahren. Ganze fünf Stunden hatte ich im Tonstudio verbracht, was nicht unbedingt billig war. Ich hob den Daumen, um ihm zu signalisieren, dass ich verstanden hatte und trat an die frische Luft.
Da musste ich sofort wieder an Chassy denken, denn ich hoffte, dass sie endlich wach geworden war. Wenn nicht, dann würde ich sie so lange rütteln, bis sie es tat. Vielleicht würde ich sie sogar damit erpressen, all ihre schönen Gemälde zu verunstalten, was sie bestimmt sehr aufregen würde. Ja, das würde ich mir für den Notfall merken. Als der Wagen vorfuhr, der mich zum Schloss fahren würde, spürte ich das vertraute Vibrieren in meiner Hosentasche. Jemand rief mich an.
Neugierig setzte ich mich auf den weichen, bequemen Ledersitz und nahm das Handy in die Hand, woraufhin meine Augenbrauen in die Höhe schossen. Chassy? Hieß das, dass sie wach war? Ohne lange darüber nachzudenken, nahm ich das Gespräch an. > Chassy? Bist du das? Geht es dir gut? Wann bist du aufgewacht? Ist das Gift endgültig aus deinem Körper verschwunden? In einer halben Stunde bin ich da!< Keine Ahnung, was in mich gefahren war, aber diese Fragen sprudelten nur so aus mir heraus. Ich zwang mich zur Ruhe, atmete tief durch und fuhr mir durchs lockige Haar. Sie war am Leben, mehr brauchte ich ja nicht zu wissen.
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25.07.2015, 08:20

Aaach schade :D So süß wie er sie erst einmal befragt ob es ihr gut geht *_*

Chastity Ruth

Seine Stimme zu hören beruhigte mich sehr und ich atmete leichter ein und aus. Als wäre ein schweres Gewicht von meiner Brust gewichen und hätte einem beruhigten, und gleichzeitig glücklichen Gefühl Platz gemacht. Ich brauchte ein paar Sekunden, um meine Stimme wiederzufinden und als er all seine Fragen stellte, musste ich irgendwie lächeln. "Es ist alles gut, Christopher. Ich bin's, Ch... Ruth." Fast hätte ich mich aus mir unbegreiflichen Gründen versprochen. Wahrscheinlich war ich noch nicht ganz bei mir. "Ich bin vor ein, zwei Stunden aufgewacht, das Gift ist vollständig aus meinem Körper verschwunden", fügte ich hinzu, damit er sich keine Sorgen machte. Doch länger hielt ich es nicht aus und sprach besorgt: "Geht es dir denn gut? Hast du Kopfschmerzen? Oder Schwindel? Oder andere Schmerzen?" Ich biss mir auf die Unterlippe und wartete gespannt seine Antwort ab. Zwar würden die anderen ihn nicht in das Studio schicken, sollte seine Wunde am Kopf noch nicht vollständig geheilt sein, aber es konnte ja auch sein, dass er auch am Bein verletzt worden war oder Kopfschmerzen hatte. Zwar würde er in einer halben Stunde hier sein, doch ich konnte mich nicht daran hindern, ihn trotzdem zu fragen. Bilder flammen wieder auf. Hayden, wie mir das Gift einflöste. Wie er zu Christopher und dann wieder zu mir sah. Und dann seine letzten Worte, ich solle schreien. "Hat Hayden dich angegriffen?", fragte ich leise und bekam Schuldgefühle. Es war meine Schuld, ich hatte ihn da mit rein gezogen. Hätte Hayden ihn nicht in Mrs Featherstones Haus gesehen, dann hätte er ihm vielleicht nichts angetan. Oder er wollte mich damit treffen. Aber das würde nicht zu dem passen, was Mrs Featherstone gesagt hatte. Ich verstand Haydens Absichten nicht und noch mehr verwirrte mich die Tatsache, daß er tatsächlich Brodans Bruder war. Er hatte mir nie, oder jemand anderes aus der Familie der Corraface oder von ihrem Angestellten, etwas von einem Bruder erzählt. Hieß das, dass er such nichts von seinen Taten wusste? Ich beschloss, als nächstes die alte Dame aufzusuchen, die mich in meinen Träumen warnte und die Mrs Featherstones Schwester war. Doch es würde weitaus länger dauern, sie zu finden, denn sie schien sich versteckt zu halten. Sonst hätte mir Mrs Featherstone ihre Adresse gegeben. Ich würde sie noch einmal anrufen und fragen, ob sie mir nicht sagen könnte, wie ich sie erreichte. Vielleicht erfuhr dann, wer Haydens Bezugsperson war und erfuhr dadurch auch mehr über die Ziele. Sie töteten mich nicht, um jemand anderem Schaden hinzuzufügen. Doch wer könnte es sein? Ich hatte das Gefühl, dass Hayden diese Tatsache hatte vertuschen wollen und als ob er mich immer absichtlich gehen ließ. Das ergab keinen Sinn! Aber vielleicht würde ich es bald verstehen und das, was ich vor meinen ganzen Vorhaben machen wollte, war es, zu hören, dass es Christopher wirklich gut ging.
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25.07.2015, 13:01

Hihi, manchmal hat er eben seine süßen Momente ;)

Christopher

Ich war wirklich erleichtert zu hören, dass es ihr gut ging und dass sie keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen hatte. Nicht so wie bei Flora. > Mir geht es gut. Ich habe keinerlei Schmerzen, aber einen Verband am Kopf, der mich stört.< erwiderte ich ehrlich und sah während des Telefonats aus dem Fenster. Am Himmel braute sich ein dunkler Wolkenhaufen zusammen, also würde es demnächst stürmen. Und dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Stürme inspirierten und ängstigten mich zugleich.
> Hayden hat mir nichts getan. Er ist erst dann aufgetaucht, als du mich gefunden hast. Er wollte uns beiden nur Angst einjagen, aber das kann er vergessen. So leicht lassen wir uns nicht runterkriegen, vor allem nicht von einem der Corraface!< fuhr ich ernst fort und spürte die Wut wieder in mir aufkochen. Er hatte ihr einfach vor meinen Augen dieses Gift eingeflößt, fast so, als hätte er gewollt, dass ich das sah. Wollte er mich brechen? Indem er die Menschen um mich herum verletzte, die mir wichtig waren? Auf wen hatte er es nun abgesehen, mich oder Chassy? Diese Fragen kotzten mich wirklich an, vor allem weil ich nicht wusste, woher ich die dazugehörigen Antworten holen sollte. Also verdrängte ich dieses Thema. Vorerst.
> Ich hab den Song zum Glück nicht vergessen, deswegen konnte ich ihn gleich aufnehmen. Und ein paar andere auch. Du hast ganze zwei Tage lang geschlafen, Dornröschen!< wechselte ich das Thema und lehnte mich entspannt in den Ledersitz zurück. Der Geruch von Leder beruhigte meine Sinne, weswegen ich mich voll und ganz auf das Gespräch konzentrieren konnte. So oder so würde ich sie gleich sehen, was mir lieber war, denn erst dann konnte ich mir sicher sein, dass es ihr tatsächlich gut ging. Immerhin hatte sie ja ihre Probleme damit, ehrlich zu anderen zu sein.
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26.07.2015, 08:50

Jaa *_*

Chastity Ruth

Ich fühlte mich nun etwas besser und war sehr erleichtert darüber, dass es ihm gut ging, obwohl ich Hayden verabscheute und diesen jetzt am liebsten vergessen würde. Aber durch ihn hatte ich meine Sorgen und neuen Ängste. Ich ließ mich zurück nach hinten fallen, so dass ich halb auf dem Bett lag, denn ich war noch ein kleines bisschen erschöpft, was sich jedoch inzwischen veränderte. Als er 'Dornröschen' sagte, musste ich lächeln und erwiderte: "Es freut mich, dass du deine Lieder schreiben und aufnehmen konntest. Worüber hast du denn Songs geschrieben?" Ich war neugierig, was ihn sicher verwunderte. Mich verwirrte es nur ein wenig, da ich wusste, dass ich seine Stimme und seine Lieder sehr mochte. "Zwischendurch bin ich wohl aufgewacht und habe... naja... Mr Riverthorn attackiert. Ich weiß jetzt schon, dass ich bei dem Training so rot wie eine Tomate sein werde..." Seufzend strich ich eine Strähne aus meinem Gesicht, als es plötzlich an der Tür klopfte und Mrs Seerose eintrat. Ich richtete mich wieder auf. "Ruth, ich möchte dich nicht stören. Ich wollte dir kurz von dem Ball erzählen, den deine Eltern mit deinen Geschwistern heute besuchen werden. Möchtest du dich ausruhen oder wirst du mitgehen? Dann suche ich dir ein schönes Kleid aus! Er ist in drei Stunden." "Vielen Dank, ich werde darüber nachdenken, Mrs Seerose." Sie nickte und verließ das Zimmer wieder. Heute gab es einen Ball? Ich hatte nichts davon gewusst. "Gehst du zu dem Ball?", fragte ich schließlich Christopher, da ich unschlüssig war, ob ich in drei Stunden wieder ganz erholt war. Abgesehen davon hieß ein Ball zu tanzen und das würde ich sicher nicht gerne tun. Die anderen Ballbesucher würden vermutlich wegen mir die Tanzfläche verlassen. Mir fiel gar nicht auf, dass ich Christopher zum ersten Mal gefragt hatte, ob er mit zu einem Ball kam. Die vorherigen Jahre hatte ich einfach nur darüber gemeckert, dass ich hatte tanzen müssen und meist mit Brodan. Dies wäre seit langem der erste Ball ohne ihn für mich. Oder waren er und seine Eltern eingeladen? Mir war unbehaglich zumute, denn ich wusste, wenn ich ihn sah, müsste ich ihn einfach fragen, warum er mir seinen Bruder verschwiegen hatte. Und das hieß, dass ich mit ihm reden musste. Vielleicht hasste er mich jetzt. Was würde er mir sagen? Es wäre nicht so gut, ihn zu begegnen. Aber auf der anderen Seite würde ich meine Familie beruhigen, da ich zeigen würde, dass ich erholt genug für einen Ball war, wenn ich mitging. Sie selbst waren sicher nicht froh darüber, zu einem Ball zu gehen, wenn ich nach der Vergiftung Zuhause blieb. Ich war sehr unschlüssig.
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27.07.2015, 23:46

Ich werde die nächsten Wochen nicht regelmäßig on sein, ungefähr so wie du XD Hab heute meinen Ferienjob begonnen und da reicht die Zeit entweder nur spät abends oder nachmittags aus ;) Aber es wird auf jeden Fall weitergehen :D

Christopher

Wovon meine Songs handelten? Hm, eigentlich verriet ich das niemandem , aber ich konnte die Grundidee der Songs skizzieren. > Naja, einige handeln von Spaß und Freiheit, ein anderes von intimen Bedürfnissen und manche Songs sind einfach nur entspannend!< erzählte ich ihr schmunzelnd und hielt das Handy weiterhin nahe am Ohr, während ich die vorbeirauschenden Bäume betrachtete. Wir waren fast da, als Chassy mir von den Attacken auf Mr. Riverthorn erzählte. > Ja, ich weiß. Ich hab das mitgekriegt, weil er mit einer geschwollenen Nase herumgelaufen ist. War ganz witzig. Du bist im Schlaf viel stärker, als im Wachzustand. Das ist wirklich eigenartig!< neckte ich sie und dankte dem Chauffeur für die Mühe. Es war sicherlich nicht allzu aufregend, ständig hin und herzufahren, aber dafür wurde er ja gut bezahlt. Die Familie Prentiss war ja nicht arm.
Ich stieg aus und lauschte den Hintergrundgeräuschen des Gesprächs, weil ich Mrs. Seeroses Stimme erkannt hatte. Wahrscheinlich ging es um den Ball, denn sie hatte drauf bestanden mich in einen Anzug zu stecken. Nie im Leben. Ich hatte mich strikt dagegen gewehrt und mich durchgesetzt, wie immer. Den Sturkopf hatte ich laut Erik von meinem Vater geerbt und ich war wirklich froh darüber. Anzüge standen mir ausgezeichnet, aber ich fühlte mich nicht sehr wohl darin. Es war, als würde man mich in einen Käfig stecken. So wie Chassy in diese Kleider...
> Nein, zum Ball werde ich nicht gehen. Ich hasse solche Veranstaltungen, wobei ich sagen muss, dass da hin und wieder sehr hübsche Frauen rumlaufen! Aber weil ich weiß, dass alle gehen werden, habe ich das ganze Schloss für mich allein. Das bedeutet...< Ich ließ eine lange Pause entstehen, denn ich näherte mich Chassys Zimmer und trat ohne anzuklopfen ein. > Ich werde meine eigene Party steigen lassen. Die Jungs werden kommen und ein paar andere Leute, von denen ich denke, dass sie sich zusammenreißen werden, wenn ich die Stereoanlagen auf volle Lautstärke aufdrehe!< grinste ich sie schief an und war wirklich erleichtert sie zu sehen. Sie sah vielleicht nicht super fit aus, aber immerhin war sie wach. > Du kannst ja auch hier bleiben und mitfeiern, aber ich weiß ja, was du denkst... Öde Partys mit tollen Abendkleidern sind ja soooo viel aufregender!< zwinkerte ich ihr zu und setzte mich auf ihr Bett. Dort, wo sie ganze zwei Tage lang geschlafen hatte.
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28.07.2015, 08:39

Alles klar :D <3 Viel Spaß und Erfolg :thumbsup:

Chastity Ruth

Gerade fragte ich mich noch, ob er noch an der Leitung war, als sich meine Zimmertür öffnete und er eintrat. Ich wandte mich, für den Moment sprachlos, an ihn und sah Christopher an. Er lebte und es ging ihm gut! Da ich direkt neben ihm saß, musste ich mich nur leicht umdrehen und vorbeugen, um ihn zu umarmen. Wahrscheinlich tat ich das ein kleines bisschen zu heftig, da wir fast hinfielen und ich mich im letzten Moment zurückzog. "Es tut mir so leid", war das erste, was ich wieder sagen konnte und aus ehrlichen Augen sah ich ihn an. Ich kam nicht umhin, nach einer Verletzung zu suchen und als ich nur den Verband sah, atmete ich innerlich erleichtert aus. Zugegeben verblüffte es mich sogar, dass trotzt des Verbandes seine Ausstrahlung dieselbe war. Vermutlich schrieben manche Frauen ihre Handynummern nun auf den dünnen Stoff und über diesen Gedanken hätte ich fast gelacht. Beinahe suchte ich seinen Verband nach mit Filzstiften geschriebenen Zahlen ab. Doch dann umarmte ich ihn erneut und atmete leise aus. "Ich habe mir Sorgen gemacht", verließ es unbedacht meine Lippen und ich bemerkte es noch nicht einmal. Schließlich ließ ich ihn ganz los, um ihn nicht zu erdrücken und gleichzeitig nachzudenken. "Weißt du was? Ich gehe nicht zu dem Ball!", sagte ich entschlossen und lächelte ihn erschöpft, aber besser gelaunt zugleich, an. "Heute will ich nicht tanzen", das wollte ich nie, "und wenn ich zu dem Ball gehe, wird das zu einem Muss. Und ich will..." Nun wurde ich wieder etwas ernster. "...Brodan nicht begegnen." Sonst würde ich ihn wirklich fragen und ich wusste nicht, ob ich auf seine Antwort oder seine Reaktion bereit war. Meine Betrübt sein hielt nur kurz an und ich lächelte ihn wieder an. "Aber auf deiner Party ist Tanzen doch kein Muss, oder? Denn ansonsten verkrieche ich mich in den Keller und schaue einen Film, esse viel Chips und Schokolade und achte nicht ein winziges bisschen auf die Kalorien." Was ich zugegeben sowieso nie tat, weshalb mich Christopher aufzog, aber ich wusste, dass er es nicht böse meinte. "Hast du die wenigen Bälle bisher nur für Frauen besucht?", fragte ich ihn plötzlich entsetzt, als es mir dämmerte. Empört verschränkte ich die Arme und drehte mich etwas weg. "Du bist ein echter Casanova", schnaubte ich und ließ ihn einfach sitzen, in dem ich in das Bad ging und die Tür hinter mir schloss. Dort wollte ich mich daran machen, mich für die Party vorzubereiten, als mir einfiel, dass ich Mrs Seerose Bescheid geben musste und danach zu Grace gehen musste. Deshalb trat ich, möglichst wenig peinlich berührt, wieder aus dem Bad, sah Christopher an und wandte mit erhobenen Kinn den Blick wieder ab. Ich wusste von all seinen Frauenbekanntschaften, aber bisher hatte ich nie daran gedacht, dass er selbst wie ein Womanizer dachte. Aber natürlich hatte er all das gewollt, sonst wäre er nicht darauf eingegangen. Warum hatte ich nie daran gedacht? Und vor allem, was mich stark beunruhigte - warum dachte ich jetzt darüber nach? "Ich würde mich freuen, wenn es auf deiner Party Schokolade geben würde und ich werde mich möglichst in der Ecke aufhalten, wo es einen Radius von zwei Metern geben wird, der 'Christophern' das Betreten dieses verbietet. Danke." Ich schlug die Tür hinter mir zu und überließ mein Aussehen Mrs Seerose und Grace. Zwei Stunden später trug ich ein lockeres T-Shirt mit kleinem Aufdruck und einen schwarzen, langen Rock, der sich etwas an meine Haut schmiegte und einen Ausschnitt am Bein hatte. Das Oberteil steckte ich in den Rock, ließ aber das T-Shirt locker. Grace fristierte meine Haare zu Locken, denen sie Volumen gab und natürlicher aussehen ließ, indem sie diese kämmte. Zum Schluss trug sie mir noch dunkelroten, matten Lippenstift auf. Zuerst dachte ich, ich würde völlig übertrieben aussehen, doch dann sah ich das Outfit im Spiegel und fand, dass es passte. Zuletzt zog ich mir noch rote, flache Chucks an und eine dünne Kette. Während meiner Vorbereitungszeit hatte ich mit Mom gesprochen und ihr erklärt, dass es mir gut ging und sie war beruhigt gewesen. Als ich die Treppen herunterging, hatte die Party schon angefangen und ich suchte nach bekannten Gesichtern.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eisvogel« (28.07.2015, 08:47)


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28.07.2015, 23:23

Hhahahahh danke XD Und wie geht es deinem Sonnenbrand? :D

Christopher

Es passierten viele Überraschungen hintereinander. Zuerst umarmte sie mich, was nicht oft passierte... Dann teilte sie mir mit, dass sie sich Sorgen um mich gemacht hatte, was ich wirklich süß fand und schließlich zischte sie beleidigt davon, weil sie erst jetzt gemerkt hatte, dass ich hauptsächlich wegen hübschen Frauen auf Bällen erscheine. Dass sie nicht hingehen wollte, um Brodan bloß nicht zu begegnen, war für mich keine Überraschung und ich fand es gut, dass sie ihn nicht treffen musste. Ich hatte ein Auge auf ihn geworfen und würde in den nächsten Tagen hin und wieder Infos über sie herausfinden müssen, damit ich mich über diesen Hayden erkundigen konnte. Er war mir ein Dorn im Auge und viel zu oft in unserer Umgebung. Ich fragte mich ernsthaft, wie er das so locker packte, wenn dieses Schloss wie ein Hochsicherheitsgefängnis gesichert war...
Ich sah auf, als Chassy aus dem Bad tapste und auf unabhängig und taff tat. Casanova, hm? Amüsiert schnaubte ich und richtete mich auf, als sie einfach die Tür hinter sich zuschlug. Naja, keine Ahnung, was ich falsch gemacht hatte, aber sie war ja eine Frau. Das erklärte schon alles. Diese Wesen verstand ich selbst nach einigen Jahren Erfahrung nicht. Und Chassy war von der besonderen Sorte. Zuerst tat sie auf anhänglich und total lieb, nur um im nächsten Moment einen kontinentalen Abstand zu schaffen. Ich verstand das Mädchen nicht, würde ich wahrscheinlich nie... Und trotzdem war ich der einzige, der sie gut genug kannte, um zu erkennen, wenn sie etwas hinter ihrer Maske versteckte. Wirklich widersprüchlich...
Da ich ja wieder allein war und die Party bald begann, machte ich mich fertig und ließ das Personal alles vorbereiten. Das war wirklich praktisch, wenn so viele Leute im Schloss lebten. Man musste kein Catering und keine Zusatzleute engagieren. Als alles hergerichtet war, ging ich nach unten in den großen Flur, um meine drei engsten Freunde zu begrüßen, die natürlich frühzeitig erschienen. Wir freuten uns auf die bevorstehende Party und ich teilte ihnen zudem mit, dass Chassy ebenfalls hier war. Sie war nicht zum Ball gegangen. > Na dann bin ich aber gespannt, wie sie sich beim Tanzen anstellen wird!< grinste Henry und ich lachte innerlich. Das würde sie bestimmt nicht. Lieber machte sie ihre Kleidung schmutzig, als sich am Tanzen zu versuchen.
Nach und nach füllte sich das ganze Schloss und ich musste einigen Leuten die Hand schütteln. Ich hasste das, aber ich beschwerte mich nicht. Ich war der Gastgeber, also hatte ich mich ausnahmsweise mal zu benehmen. Die Musik dröhnte laut in meinen Ohren und ich lachte über einen Witz von Michael, während wir von Frauen umringt waren. Sie alle lebten in der Nähe und waren zum Teil sogar Models, aber hin und wieder hielt ich nach Chassy Ausschau, weil ich nicht wusste, wo sie war. Vielleicht hatte sie die große Partymenge gesehen und sich wieder in ihr Zimmer verdrückt, wer weiß...
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29.07.2015, 15:09

Danke der ist schon fast wieder verschwunden :D

Chastity Ruth

Als ich Christopher und die anderen entdeckte, war ich zuerst froh, doch dann fiel meine Laune wieder und mit finsterem Blick ging in die Richtung. Ein paar wenige waren überrascht, dass ich, eine Prentiss die meistens öffentlichkeitsscheu in ihrem Zimmer oder Atelier blieb, auf einer Hausparty erschienen war. Doch schnell widmeten sie sich wieder anderen Themen zu, was mich erleichterte. Ich blieb stehen und dachte, dass ich Christophers Freunde, die zu jenen zählten, die ich auf der Party kannte, begrüßen konnte, aber fünf Models, die bei ihnen standen und die ich vorhin entdeckt hatte, versperrten mir den Weg. Entweder sahen sie mich nicht, was aufgrund der wilden Locken, die Grace gewickelt hatte, sehr komisch wäre, oder sie ignorierten mich gekonnt. Ich tippte einen von ihnen auf die Schulter und lächelte erzwungenermaßen höflich, bevor ich mich vorbeidrängte und bei Henry und den anderen stand. Ich begrüßte alle freundlich, wechselte mit einem gewissen Christopher Curtis Alamus Arctander kein Wort und verschwand wieder in der Menge. Wobei das 'Verschwinden' nicht so leicht war, wenn man solche voluminöse Locken hatte. Als ich draußen auf einer der Bänke mit einem alkoholfreien Cocktail im Garten, der am nähsten zum Schloss war, saß, tanzte gerade eine kleine Gruppe zu der Musik im Schloss. Auf der Wiese standen noch ein paar weitere und sie tanzten ebenfalls oder lachten über etwas. Während ich meinen Gedanken nachging, dachte ich plötzlich an Hayden und verkrampfte mich leicht. Was, wenn er heute Abend... "Hey, ist der Platz neben dir frei?" Ich sah überrascht auf und zuckte dabei zusammen. Nach einem leisen Lachen folgte: "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich brauche nur eine kleine Pause." Ich nickte, weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte tun sollen. Die Bank bewegte sich leicht und ich sah zu der Tanzaufführung von zwei Leuten. Der Mann warf seine Tanzpartnerin hoch und fing sie geübt wieder auf, woraufhin Jubel ertönte. "Tanzt du gerne?" Wieder überrascht drehte ich mich zu der fremden Person um. "Nein", sagte ich ehrlich und schüttelte den Kopf. "Schade und warum?" Etwas überrumpelt sah ich ihn an. Wie sollte ich es erklären? "Ich... kann es nicht." "Würdest du es denn wollen, dass jemand es dir beibringt?" Aus großen Augen sah ich ihn an. "Nein!" Er lachte wieder und reichte mir seine Hand. "Ich bin Dorian", stellte er sich vor und nach einem Zögern schüttelte ich seine Hand. "Ruth." Er zog eine Braue hoch. "Du bist doch nicht etwa Chastity Ruth Prentiss?" "Ja, aber bitte ohne Chastity", entgegnete ich. Er nickte und schien weiterhin geschockt. Ich lächelte nur höflich und drehte mich wieder um. Doch unerwartet sprach er weiter, dieses Mal ignorierend, dass ich eine Prinzessin war und auch wenn ich mich nur teilweise an dem Gespräch beteiligte, kamen wir auf Hobbys zu sprechen. Er war ebenfalls ein begeisterter Maler und er erzählte mir davon, dass er mehrere Kurse besucht hatte und am liebsten mit zimtgrüner Farbe malte. Wir ähnelte uns so sehr, dass wir irgendwann einfach nur noch bei jedem dritten oder vierten Worten lachten, da wir die Antwort des Gegenübers beinahe erahnten. Als ich mein Getränk schon lange ausgetrunken hatte, schlug er vor, nach drinnen zu gehen und ich stimmte zu, da ich dringend etwas zu trinken brauchte. Er schob mich durch die Schiebetür, da dort viele Leute standen. Durch die gelangte ich in die große Halle und ging zu der Bar, die dort aufgestellt worden war. Dort unterhielten wir uns weiterhin, bis Dorian plötzlich aufstand und mich mit sich zog. "Nein, ich werde nicht tanzen!", sagte ich sofort und wollte bestimmt zu der Bar zurück. Doch er ließ nicht nach und schob mich grinsend auf die Tanzfläche. Einen großen Unterschied hatten wir: er tanzte sehr gerne und viel. "Das ist ein Lied, bei dem du einfach nur klatschen kannst! Es wird Spaß machen." Er blieb stehen und begann sich passend zur Musik zu bewegen, während ich die Arme verschränkte und den Kopf schüttelte. Mein Blick schweife umher und blieb bei einer Gruppe hängen. Gerade strich ein Model Christopher über die Wange und lächelte ihn selbstbewusst an... "Ruth?", rief Dorian in mein Ohr und ich drehte mich wieder um. Er sah mich fragend an. "Ja?", erwiderte ich und wartete ab, was er fragen würde. Doch statt etwas zu sagen, hob er mich an den Hüften hoch und begann, sich zu drehen. Ich gab einen überraschten Laut von mir und hielt mich an seinen Schultern fest. "Nein, stopp! Ich falle gleich hin!" Er lächelte breit und drehte mich demonstrativ weiter. "Das tust du nicht. Ich halte dich fest!" Das mulmiges Gefühl blieb jedoch und da meine Nerven immer blanker lagen, begann ich irgendwann, verzweifelt zu lachen. Ich sah kurz, wie ein Mädchen eine Freundin anstupste und zu uns deutete. Sie verstand die Situation anscheinend falsch. "Das macht doch Spaß, oder nicht?", fragte Dorian grinsend und ich hätte ihm einen bösen Blick zugeworfen, würde ich mich nicht noch immer in der Luft drehen. Doch als das nächste Lied einsetzte, bestand er immer noch darauf, dass wir tanzten. Ich beharrte darauf, mich wieder zu setzten und er nahm, geflissentlich meine Worte ignorierend, meine Hände in seine und zwang mich, mich zu der Musik zu bewegen. Beleidigt schnaubte ich und sah zur Seite. "Schaue doch nicht so! Ich bringe dir das Tanzen bei!", grinste er und ich sah ihn mit einem Das-ist-nicht-witzig-Blick an.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eisvogel« (29.07.2015, 15:26)


330

29.07.2015, 23:38

Christopher

Ich verstand wirklich nicht, was ihr Problem war. Natürlich war mir zunächst aufgefallen, dass sie unglaublich gut aussah und ihre wilden Locken mich dazu verlockten hineinzugreifen, aber indem sie kein Wort mit mir sprach und einfach verschwand, sank meine Laune. Selbst wenn ich von Models umgeben war. Das war ja nichts Ungewöhnliches, wenn man sich in meinem Metier bewegte, aber dass Chassy einfach grundlos meine Gesellschaft mied... Naja, das kotzte mich einfach an.
> Ich muss schon sagen, aus der Nähe siehst du sogar noch besser aus!< schwärmte eine Brünette mit wirklich schönen Beinen. Sie hatte eine Top-Figur und sah in ihrem roten Kleid hinreißend aus, jedoch war ich nicht drauf aus, eine von ihnen in mein Zimmer zu bringen. Ich verspürte nicht den Appetit danach, was wirklich komisch war. Hin und wieder ertappte ich mich selbst dabei, wie ich nach meiner ach so geliebten 'Schwester' Ausschau hielt, nur um sie nicht zu finden. Kein Wunder. Hier waren derart viele Leute, dass es mich wunderte, warum das Schloss noch stand.
> Trainierst du eigentlich oft?< fragte mich die nächste Frau, die mir über die Wange strich, was sich wirklich befremdlich anfühlte. Verdammt nochmal, warum mussten mich alle andatschen? Es reichte doch wohl, dass ich hier stand. Lebend und aus Fleisch und Blut... Ich setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und zuckte lässig mit den Schultern. > Ach, jeden Tag ein bisschen. Man muss ja fit bleiben, um die ganzen Choreos drauf zu haben!< erwiderte ich ehrlich und alle Frauen nickten verständnisvoll, während sie mir anschmachtende Blicke zuwarfen. Wenn ich mich nicht irrte, war jede von ihnen bereit mit mir in die Kiste zu springen. Und genau da lag mein Problem. Sie waren zu leicht zu haben. Deswegen wickelte ich meine Freunde ins Gespräch ein, damit sie auch etwas davon hatten und wofür sie mir sehr dankbar waren.
> Hey, was macht denn Ruth dort?< holte Henry mich aus meinen Gedanken und sofort fiel mein Blick auf den Typen, der sie gerade an den Hüften packte und drehte. Was stimmte mit dem Kerl nicht? Welcher Kerl auf dieser Welt packte eine Frau an den Hüften und drehte sie im Kreis? Gleich bei der ersten Begegnung? Irgendwas stimmte doch nicht mit dem... Was für ein Spaßt. Vor allem passte das überhaupt nicht zu der Musik. Ich schüttelte den Kopf und ignorierte das dauerhafte Kribbeln an meinem Nacken. Es war die falsche Zeit und der falsche Ort, um die Beherrschung zu verlieren. Sowieso fragte ich mich, warum mich dieser Anblick derart aus der Bahn warf. > Wow, so grimmig hab ich dich ja noch nie gesehen. Obwohl... Als man einen Song von dir nicht aufnehmen wollte, hast du ausgesehen, als würdest du gleich einen Massenmord begehen!< merkte Michael an, der seine Hand auf meine Schulter legte. Meiner verspannten Schulter. > Wer ist das?< grummelte ich und er zuckte ratlos mit den Schultern. > Keine Ahnung, ist mir auch egal. Auf jeden Fall ist das ihr 'Time of my life' - Moment. Lassen wir ihr Glück!< lachte Henry amüsiert, aber mir war überhaupt nicht nach lachen zumute. Es juckte mir in den Fingern zu diesem Kerl zu gehen, meine Hände um seinen Nacken zu legen und so fest zuzudrücken, bis er keine Luft mehr bekam.
Tja, jetzt war nicht nur Hayden in meinen Mordfantasien, sondern auch dieser Typ. Mann, das würde noch eine lange Nacht werden. > Sollen wir raus an die frische Luft?< schlug Marcus vor und ich nickte. > Ja, frische Luft klingt gut!< meinte ich etwas abweisend und ging mit der ganzen Gruppe nach draußen, damit ich meine Gedanken klären konnte. Das Kribbeln ließ jedoch nicht nach.
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331

30.07.2015, 15:41

Wie geht es dir denn? :D

Chastity Ruth

Ich zog meine Hände aus seinen und trat einen Schritt zurück. Überrascht sah er mich an. Ich hatte das wirklich nicht witzig gefunden, was er anscheinend bisher nicht verstanden hatte. Als ich mich umdrehte, fiel mein Blick unwillkürlich zu der Stelle, an der Christopher gestanden hatte, doch er war nicht mehr dort. Wollte er jetzt schon mit einem der Models alleine sein? Ich ging zu der Bar und versuchte das dumpfe Gefühl zu ignorieren, das ich plötzlich spürte. Nachdem ich das Getränk in die Hand genommen hatte, trat ich wieder aus dem Schloss heraus und setzte mich dieses Mal auf die Wiese zu einer kleinen Gruppe, die sich amüsiert unterhielt, weil ich nicht wusste, wo ich sonst hingehen sollte. Irgendwann beteiligte ich mich leicht an dem Gespräch, obwohl ich noch immer schlechte Laune hatte und das seitdem ich von Christophers Motivationsgründen für Bälle erfahren hatte. "Ruth, es tut mir leid", hörte ich plötzlich Dorian sagen und sah ihn leicht überrascht an. "Ich habe mich daneben benommen. Dabei hat es mir einfach nur Spaß gemacht, mit dir zu tanzen." Ich stand auf und Dorian sah mich erwartungsvoll an. "Es war nicht schön, bitte tue das nicht wieder", sagte ich etwas abweisend und verschränkte die Arme. Er nickte und lächelte erleichtert. Seufzend sah ich zur Seite, da mir die Situation unangenehm war. Hatte ich Schuld daran, was passiert war? Hatte ich vielleicht etwas getan, was er hätte falsch deuten können? Ich hatte mich nur mit ihm unterhalten wollen, da er sehr freundlich gewesen war und genauso wie ich sich viel mit Kunst beschäftigte. "Du bist immer noch genervt", bemerkte er und sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf. "Schon gut." Da ich nichts mehr sagte, nickte Dorian nur und schwieg eine Weile, bis sein Blick schließlich bei jemandem hängen blieb und er überrascht die Augen aufriss. "Da ist Christopher Arctander!" Ich folgte seinem Blick zögerlich und erwartete, ihn mit einem der Models zu sehen, doch er stand bei seinen Freunden und... er war angespannt. War etwas passiert? Hatte Hayden wieder etwas getan? Hatte er mir vielleicht verschwiegen, dass er Schmerzen hatte? "Meine beiden Schwestern sind ein großer Fan von Christopher. Können wir zu ihm gehen? Ich brauche ein Foto für die Zwei." Ich ging los und als Dorian bei ihnen stehen blieb, merkte ich die Überraschung der Gruppe. "Könnte ich ein Selfie für meine beiden Schwestern aufnehmen? Sie sind große Fans von dir!", sagte Dorian zu Christopher und grinste erfreut. Schnell holte er sein Handy heraus und schoss ein Foto, das er gleich darauf verschickte. "Vielen Dank", lächelte er breit und sah mich daraufhin an. "Ich glaube, sie werden sich sehr darüber ärgern, dass sie nicht mitgekommen sind. Ürsprünglich wollten sie auch hierhin, doch dann sind sie zu einer Geburtstagsparty gegangen." Ich merkte gar nicht, dass ich Christopher mit verärgert funkelnden Augen ansah und Dorian nur mit halbem Ohr zuhörte. "Sie würden sich freuen, wenn ich ihnen auch ein Foto schicke, wo du mit drauf bist", sagte er plötzlich und sah mich nun bittend an. Ich nickte zögerlich, obwohl ich am liebsten verneint hätte. Er legte seine Hand auf meine Hüfte, zog mich an sich heran und sagte: "Sonst passen wir nicht auf das Bild." Kaum war das Klickgeräusch ertönt, trat ich einen Schritt zur Seite und war über die Distanz erfreut. "Habt ihr uns vermisst?", sagte eine Stimme nur eine Sekunde später und drängte sich an mir vorbei, gefolgt von ihren Freundinnen. Das Model ging zu Christopher und strahlte ihn an, bevor sie ihm einen überschwänglichen Kuss auf die Wange gab. "Upsss!", kicherte sie verlegen. Ich biss mir auf die Unterlippe und fuhr mir durch die Haare, weil ich den plötzlichen Drang verspürte, einen sehr bissigen Kommentar von mir zu geben. Christopher ignorierend, wandte ich mich an die Gruppe und sagte mit einem erzwungenen Lächeln: "Ich gehe wieder in das Schloss, ich wünsche euch noch viel Spaß." Damit kehrte ich dem Anblick den Rücken zu und wollte in Richtung des Schlosses gehen, weil das dumpfe Gefühl mit einem Mal stärker geworden war und ich kurz davor gewesen war, das Model zu fragen, ob sie sich für einen Kleber hielt. Doch Dorian legte seine Hand an meinen Rücken, trat neben mich und flüsterte: "Bleib doch noch ein bisschen, Ruth."
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332

31.07.2015, 00:24

Joah, bin geschafft, aber dafür freue ich mich umso mehr, dass morgen Freitag ist :D Dann ist Party angesagt heheh :D Wie lange bist du noch weg? ;)

Christopher

Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber auf jeden Fall nicht das. Ich hatte mich derart gefreut, Party zu machen und dabei unterhaltsame Menschen kennenzulernen, doch ausgerechnet Chassy machte mir einen Strich durch die Rechnung. Und wir hatten nicht einmal ein Wort miteinander gewechselt, was wirklich eine Bombenleistung war. Meine Laune sank in den Keller, als sie kurzerhand mit diesem Typen auftauchte, der sich als Dorian entpuppte. Was war das denn bitteschön für ein Kerl? Schlimm genug, dass ich auf meiner eigenen Party für Fotos posieren musste, da funkelte mich Chassy böse von der Seite an. Hatte ich irgendwas getan, um sie dermaßen zu verärgern? Ich erinnerte mich nicht daran, ihr heute einen Streich gespielt zu haben, denn der letzte war schon eine Weile her. Eigentlich sollte ich eher einen Orden von ihr erhalten, vor allem weil ich ihr in den letzten Tagen treu beigestanden hatte. In jeglicher Hinsicht. Ich war für sie da gewesen, als sie Probleme damit gehabt hatte, zu ihren wahren Gefühlen zu stehen und diese auch zu offenbaren. Und ich hatte es geschafft, sie dazu zu bringen, sich mir zu öffnen, damit ich ihr wegen Hayden helfen konnte. Alles in allem hatte ich in dieser Woche mehr Gutes getan, als ich eigentlich sollte.
> Ich würde auch sehr gern mit dir ein Bild machen? Sehr viele sogar!< merkte das Model an, nachdem es mich auf die Wange geküsst hatte. Normalerweise würde ich jetzt wie ein Profi flirten, sie um den Finger wickeln und in mein Zimmer bringen, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, herauszufinden, was für ein Problem Chassy hatte. Und was dieser Typ von ihr wollte... Er nervte mich gewaltig, was das Kribbeln in meinem Nacken nur verstärkte. Als sie dann noch Anstalten machte zu verschwinden, er sie jedoch davon abhielt, riss mir der Geduldsfaden. > Ein andern Mal vielleicht!< sagte ich abweisend zum Model, deren Namen ich bereits vergessen hatte. > Man sieht ihr an, dass sie keine Lust mehr hat, also darf sie doch wohl wieder reingehen!< Mit einem aufgesetzten Ich-bin-der-nette-Gastgeber-Lächeln wandte ich mich direkt an diesen Dorian und packte dabei Chassys Oberarm. > Sowieso habe ich mich mit meinem Schwesterherz unterhalten wollen. Wenn du uns also entschuldigst..< Ich nickte meinen Jungs zu, die zwar etwas verwirrt wirkten, jedoch keine Fragen stellten und dann zog ich Chassy von der ganzen Menschenmasse fort, damit ich endlich unter vier Augen mit ihr reden konnte.
Diese Party hätte wunderbar ablaufen sollen, aber dem war nicht so. Und das ärgerte mich, weil ich es hasste, wenn die gute Laune grundlos verflog. Im Schloss herrschte natürlich weiterhin die totale Partylaune und es war schwer unbemerkt ein ruhiges Plätzchen zu finden. Immer wieder wurden wir angehalten -vor allem wegen mir- und kostbare Minuten vergingen, weil ständig irrelevante Fragen auftauchten. Doch als wir in der Bibliothek ankamen und ich die Tür hinter mir schloss, atmete ich erleichtert aus. Hier drin war es dunkel, still und angenehm kühl. Die perfekte Atmosphäre, um ein ernstes Wörtchen mit Chassy zu wechseln. > Was ist los mit dir? Warum benimmst du dich in meiner Gegenwart so komisch und schaust mich an, als hätte ich all deine Gemälde angefackelt? Seitdem ich dir von der Party erzählt habe, bist du komisch drauf und meidest mich. Wenn es dir hier nicht gefällt und sei es auch nur wegen mir, was hast du dann hier zu suchen? Ich habe mich wirklich gefreut, als du dich dazu entschieden hast, hier zu bleiben und mit uns allen zu feiern, aber stattdessen verbreitest du unnötig schlechte Laune. Vielleicht nicht bei den anderen, aber bei mir. Und ich finde das wirklich nicht fair, weil ich mir sicher bin, dass ich dir nichts getan habe!< brachte ich mein Problem auf den Punkt und verschränkte verärgert die Arme vor die Brust. Das Kribbeln in meinem Nacken verstärkte sich, aber ich verdrängte jeglichen Gedanken daran und konzentrierte mich auf Chassy. Immerhin war sie nicht mehr mit diesem Dorian zusammen, wobei ich selbst nicht verstand, warum ich ausgerechnet jetzt daran denken musste.
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333

31.07.2015, 10:46

Viel Spaß :D <33 Eine Woche noch, dann ist mein Urlaub zu Ende :)

Chastity Ruth

Als Christopher mich plötzlich mit sich durch das Schloss und durch die Menge zog, war ich zuerst sprachlos und überrascht gewesen. Doch während wir alle paar Meter stehen blieben, weil jemand ihn etwas fragte, funkelten meine Augen ihn wieder verärgert an und ich sagte kein Wort. Warum ich diese Situationen nicht ausnutzte, um zu gehen, wusste ich nicht. Als ich dann die Bibliothek betrat, war ich über die angenehme Kühle froh und für eine kleine Sekunde auch darüber, dass das Model nicht mehr an ihm klebte. Sie hatte mich wirklich genervt. Bevor ich Christopher jedoch fragen konnte, warum er mich einfach durch das Schloss führte, begann er zu sprechen. Meine Augen funkelten noch mehr und für ein paar Sekunden wusste ich nicht, was ich ihm sagen sollte. Doch dann trat ich einen Schritt vor, legte den Kopf ganz leicht in den Nacken, um ihn anzusehen und machte meinem Ärger Luft. "Du willst wissen, was mit mir los ist? Das kann ich dir sagen! Ich weiß nicht, weshalb, aber in den letzten Tagen hatte ich das Gefühl, dass du endlich diese Mauer, die dich immer umgibt, ein kleines bisschen fallen lässt. Und langsam habe ich angefangen zu glauben, dass hinter deiner unbeschwerten Fassade und deinen ganzen Streichen, ein trauriger Junge steckt, der jeden erdenklichen Tag seine Familie vermisst. Der nicht weiß, wie er es verarbeiten soll. Der vielleicht eine Umarmung braucht, damit er weiß, dass es jemandem... dass es mir etwas ausmacht, ihn traurig zu sehen." Ohne, dass ich es merkte, hatte sich ehrliches Mitgefühl in meinem Blick widergespielt. Doch als ich fortfuhr, schwang wieder der Ärger in meiner Stimme mit. "Aber ich habe verstanden, dass du sehr wohl eine Lösung gefunden hast, damit umzugehen. Jedoch habe ich etwas gegen Herzensbrecher und ich weiß, dass du nichts dafür kannst, dass sie sich freiwillig dafür entscheiden, weil du ihnen nichts vorspielst, aber es... passt einfach nicht zu dem Mann, der mir gesagt hat, ich solle zu meinen Gefühlen stehen, als ich fast jemanden geheiratet habe, den ich nicht geliebt habe. Ich verstehe das nicht! Christopher... macht es sich nicht unglücklich, jedes Mal aus einer Wohnung zu flüchten, um dann wieder alleine mit deinen Problemen zu sein?" Ich suchte nach irgendeiner Antwort in seinen Augen und ergänzte dann beinahe zu leise. "Als ich dir damals erzählt habe, dass du Recht hast und ich Brodan nicht heiraten möchte, hatte ich etwas zu dir gesagt. Erinnerst du dich? Dass ich dir zuhören werde, wenn du möchtest. Aber du gesagt, dass du das nicht willst und das ist auch dein gutes Recht. Doch lasse mich dann bitte auch enttäuscht sein, vor allem deshalb, weil du lieber deine Sorgen mit Frauen, die du nicht kennst, verdrängst, als es mir einfach nur zu erzählen." Erst jetzt merkte ich, dass ich etwas angesprochen hatte, wofür Christopher vielleicht sauer auf mich werden würde. Und dass ich gleichzeitig gezeigt hatte, dass es seine ganzen Frauenbekanntschaften waren, weswegen ich so reagiert hatte. Das war ganz und gar nicht gut, dass hätte er nicht erfahren sollen. Um das zu überspielen, fuhr ich schnell fort: "Aber warum reden wir überhaupt darüber? Du verschwendet deine Zeit, Casanova, ich bin mir sicher, dass das Model noch auf dich wartet. Sie wird dir sicher gute Laune bringen und nicht so eine mürrische und zickige Gesellschaft wie ich sein. Du kannst deinen Abend also noch retten!"
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334

31.07.2015, 11:12

Ui, noch eine Woche? Wow, die Tage sind aber schnell vergangen :O Ist es immerhin schön bei dir? :D

Christopher

Fassungslos sah ich sie an. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Sie hielt mich für einen traurigen Mann, der seine Trauer mit unzähligen Liebschaften fortwusch? Was zur Hölle glaubte sie da eigentlich? Für solch einen Kerl hielt sie mich? Dass ich mit Frauen schlief, nur um meine Familie zu vergessen? Dass ich Frauen nur zu reinem Vergnügen ausnutzte und ihnen das Herz brach? Obwohl sie selbst auf mich zukamen, mit dem Wissen, dass das nichts Längerfristiges werden könnte? Für solch einen Typen hielt sie mich?
> Dann tut es mir leid, dass ich deinen Vorstellungen nicht entspreche, Ruth. Dann brauchst du dich auch gar nicht mehr mit mir abzugeben, wenn du so eine Meinung von mir hast!< erwiderte ich kühl, drehte mich um und ließ sie allein. Ich sah es nicht ein mit ihr zu diskutieren. Sie schien mich weniger zu kennen, als ich gedacht hatte, aber was hatte ich auch erwartet... Die ganze Familie Prentiss hielt ich stets auf Abstand. Wie sollte mich da einer wirklich kennen? Das Grab hatte ich mir ja selbst geschaufelt.
Kopfschüttelnd stieg ich die Treppen hinab, ignorierte die Rufe meiner Gäste, die mir erneut Fragen stellen wollte und ging nach draußen. Als mich die frische Luft traf, merkte ich, dass das Kribbeln nachgelassen hatte. Stattdessen herrschte nur ein dumpfes Gefühl in meinem Magen, aber ich hatte ein Mittel dagegen. Ein Glas mit teurem Wein. Nicht so gut wie der von den Corraface, aber annähernd so gut. Das Glas leerte ich mit einem Zug, nur um mir das nächste zu nehmen und zu meinen Jungs zu gehen, die sich immer noch mit diesen Models unterhielten. Casanova, hm? Man durfte also keinen Spaß im Leben haben, wenn einem die Familie genommen wurde, hm? Trauriger Junge, hm?
> Wie wäre es mit einem tollen Partyspiel?< fragte ich in die Runde, während meine Augen herausfordernd funkelten. Alles andere schob ich einfach beiseite, denn die Unterhaltung von vorhin wühlte zu viele ungewollte Emotionen in mir auf. > Aber klar doch. Welches hast du denn im Sinn?< grinste Michael mich an, als wir uns an einen großen Tisch setzten. > Na, welches wohl? Das Fünf-Finger-Trinken!< erwiderte ich mit einem schiefen Lächeln und setzte mich direkt neben Henry, der amüsiert eine Braue hob. > Das willst du jetzt ernsthaft spielen? Du weißt doch ganz genau, dass du meistens der Verlierer der Runde bist!< Ja, das war ich. Aber mir war das egal. Hauptsache es machte Spaß. Ich brauchte das jetzt, um mich abzulenken. > Vielleicht ist es heute anders, wer weiß?< tat ich auf geheimnisvoll und stellte viele Shots auf den Tisch, die wir für das Spiel gebrauchen würden. > Kennt ihr das Spiel?< fragte ich die Mädels, die alle ratlos den Kopf schüttelten. > Jeder von uns hebt die Hand hoch, fünf Finger also. Einer beginnt mit dem Satz 'Ich habe noch nie in meinem Leben..' und fügt irgendeine Tat hinzu, von der er glaubt, dass sie jemand in seinem Leben begangen hat. Denn wenn du beispielsweise sagst 'Ich habe noch nie in meinem Leben einen Shot getrunken', dann nehmen wir alle einen Finger runter, da wir das bereits getan haben. Also muss jeder einen Shot trinken. Der nächste Spieler beginnt genau gleich, nur fügt er was anderes hinzu. Und der erste, der alle Finger unten hat, ist der Verlierer und wahrscheinlich derjenige, der dicht ist!< erklärte ich im Schnelldurchlauf und Verständnis huschte über die Gesichter der Models, deren Namen ich immer noch nicht kannte.
> Bereit?< Erwartungsvoll sah ich in die Runde und als alle zustimmend nickten, fing ich mit dem ersten Satz an. > Ich habe noch nie in meinem Leben einen Dreier gehabt!<
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335

31.07.2015, 12:01

Jaa die Tage sind voll schnell vergangen :D Ja richtig entspannend *_*

Chastity Ruth

Als die Türen hinter ihm zuschlugen, schlang ich die Arme um meine Mitte und biss mir auf die Unterlippe. Seine Worte schienen still im Raum widerzuhallen und ich konnte es nicht fassen, dass meine Augen plötzlich brannten. Doch ich riss mich wieder zusammen, obwohl ich noch immer zu der Tür sah, weil ich Angst hatte, noch so eine kleine Bewegung von mir könnte meine Beherrschung zerstören. Er verstand es immer noch nicht. Dass ich ihm helfen wollte und mir Sorgen machte und dass meine Laune deshalb gesunken war, weil ich an seine Frauenbekanntschaftem dachte. Und immer und immer wieder machte ich diesen Fehler, es erneut zu versuchen, zu ihm durchzudringen, damit er mir erzählte, was ihm auf dem Herzen lag. Ich atmete leise die Luft aus und merkte, dass etwas Schweres auf meiner Brust lag. Etwas Dumpfes schlug auf dem Boden auf. Schnell horchte ich auf und sah mich um, jedoch entdeckte ich nichts, bis mein Blick auf ein Buch fiel, das auf dem Boden lag. "Mr Greward?", fragte ich in die Stille hinein und trat einen Schritt zurück, als ich eine Gänsehaut bekam. Irgendwie war es seltsam still und schnurstracks drehte ich mich um, um aus der Bibliothek herauszutreten und ging mit schnellen Schritten zu den Treppen. Dort wich ich gerade noch einer Person aus, die die Treppen herunterrannte und drückte dann, nachdem ich die Treppen erklommen hatte, die Klinke meiner Zimmertür herunter. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass ich eher gerannt als gegangen war. Von unten ertönte noch immer die Musik und die aufgeregten Gespräche der Partygäste. Ich setzte mich auf mein Bett, zog die Knie an und schlang die Ellbogen um diese, um meinen Kopf dort einzubetten. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen und Gedanken. Zum ersten Mal in meinem gesamten Leben hatte Christopher Arctander mich "Ruth" genannt, so, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Doch statt der Erleichterung machte sich ein anderes Gefühl in mir breit. Ich fühlte mich ganz und gar nicht gut. Sein kalter Blick verschwand nicht aus meinem Kopf und ich legte mich zur Seite, um mich etwas zusammenzukauern und die Augen zu schließen. Nicht einmal als Hayden mich in meinen Träumen angegriffen hatte, hatte ich mich so schlecht gefühlt. Und ich konnte mir einfach nicht erklären, warum Christophers Reaktion mich so traurig machte. Warum wollte ich ihn bitten, mir zu verzeihen, falls ich mit meinen Worten grob geworden war und warum hielt ich den Gedanken nicht aus, ihn verletzt zu haben, obwohl ich gerade noch wütend auf ihn gewesen war? Ich dachte an alles, was er die letzten Tage für mich getan hatte und fühlte mich noch schlechter. Bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, was ich tat, war ich schon aufgestanden und verließ mein Zimmer. Ich lief an einem sich streitenden Pärchen vorbei und an einer kleinen Gruppe, die gerade ein Gemälde bestaunte und betrat die Halle. Doch dann hielt ich inne und sah zu Christopher. Er schien betrunken zu sein und spielte anscheinend ein Spiel, zumindest schienen die Models sehr begeistert zu sein. Warum konnte ich nicht weitergehen und schaute nur zu? Warum verließ mich plötzlich jeglicher Mut?
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336

31.07.2015, 12:30

Ui, das ist aber schön zu hören und das Wetter hat ja auch mitgespielt ;)

Christopher

Nach einer halben Stunde hatten nur noch Michael und ich einen Finger oben, während die anderen zwei oder mehrere in die Höhe streckten. Jetzt galt es den Verlierer herauszufinden und die Models konnten es kaum erwarten. > Sieht so aus, als wäre das nun ein Duell zwischen uns beiden, was?< grinste mich Michael an und ich erwiderte sein dämliches Lächeln. Diesmal würde ich nicht verlieren, nicht noch einmal. Der Alkohol brannte in meinem Blut, entspannte mich und lockerte meine Haltung. Nun war ich dran mit dem Satz. > Ich habe noch nie in meinem Leben ein fieses Gerücht in die Welt gesetzt!< Mit funkelnden Augen sah ich zu Michael, der die Augen zusammenkniff und mir den Mittelfinger ausstreckte. > Das ist wirklich gemein von dir. Du kennst mich gut und weißt ganz genau, was ich getan habe!< brummte er unzufrieden, als er den Mittelfinger einklappte. Er hatte verloren. Schief grinsend lehnte ich mich zurück und hob meinen Siegerfinger. > Ist der Finger oben wird man dich loben!< lachte ich amüsiert auf und stand auf, um noch mehr Shots zu holen. > Eine Runde ist noch drin!< verkündete ich gut gelaunt, als ich Chassy erblickte, die etwas abseits der Tanzenden stand und zu uns sah.
Zurück war das dumpfe Gefühl, als hätte es jemand an einem Gummiband befestigt, nur um es zurück zu mir zu schleudern. Ich presste die Lippen aufeinander, um bloß nichts Dummes zu sagen, als Henry die Hände in die Luft schmiss. > Heeeey, wie wäre es wenn Ruth auch mitmacht? Je mehr Leute, desto spaßiger ist das Spiel!< schlug er vor, aber ich schüttelte den Kopf, noch bevor Chassy antworten konnte. > Das Spiel wäre nichts für sie. Sie ist zu perfekt, macht keine Fehler und hat nichts zu beichten. Das bedeutet, dass sie ständig gewinnen würde! Und sie liebt es immer im Recht zu sein...<
Mit diesen Worten schob ich mich an ihr vorbei und ging zum langen Tisch, auf dem noch immer kleine Shots standen, die ich auf ein Tablett stellte, um es zu unserem Tisch zu tragen. Als jeder fünf vor sich stehen hatte, drehte ich mich noch einmal zu Chassy um. Mir schwirrte der Kopf, doch das machte mir nichts aus. Ich ging langsam zu ihr, tauchte meine Hände in die Hosentaschen und musterte sie misstrauisch. > Was willst du? Bestimmt nicht um mit uns ein Trinkspiel zu spielen... Wenn du die Unterhaltung von vorhin fortsetzen willst, dann lass es lieber bleiben, es sei denn, du hast vor mal etwas Nettes zu sagen!<
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337

31.07.2015, 16:37

Danke <33 Hahahah auf jeden Fall XD

Chastity Ruth

Als Christopher diese Worte gesagt hatte und an mir vorbeigelaufen war, wäre ich beinahe zusammengezuckt. Seine Worte... sie taten weh. Ich war nicht perfekt, ich würde es nie sein. Ich hatte Flora nicht beschützen können und auch nicht Annette. Und auch nicht ihn, als Hayden dafür gesorgt hatte, dass er schwer verletzt wurde. Ich konnte ja noch nicht mal mich selbst beschützen. Brodan, den ich als meinen besten Freund angesehen hatte, hatte ich angelogen und verletzt. Elvea hatte ich sehr enttäuscht, als ich sie bezüglich Brodan angelogen hatte. Ich hatte auch meine Eltern angelogen, damit sie nicht wussten, was Hayden tat. Leicht legte ich den Kopf wieder in den Nacken, um ihn ansehen zu können und suchte nach Worten. Ich versuchte mich an Mrs Seerose Unterrichtsstunden zu erinnern. Wie konnte man ruhig bleiben, wenn in einem das Gefühlschaos herrschte? Wieso fand ich die Antwort auf diese Frage einfach nicht? Für ein paar Sekunden schwieg ich und die Musik erfüllte die Stille und ich sah die Shots an. Dann begann ich zu sprechen. "Ich möchte nicht darüber sprechen, wer Recht hat oder nicht, denn es geht mir nicht darum, Recht zu behalten. Ich möchte nur, dass du weißt, dass mir klar geworden ist, dass ich das Thema nicht hätte ansprechen sollen. Es ist deine Entscheidung, was du machst und ich kann mich nicht einmischen. Es war nicht richtig von mir und ich werde aufhören, dich danach zu fragen." Die anderen Male hatte ich diese Regel gebrochen, doch jetzt nicht mehr. Meine Worte klangen entschlossen, aber meine Stimme seltsam stumpf. Ich holte leise Luft und begegnete seinem Blick wieder. Es war eigenartig, aber für ein paar Sekunden schauten wir uns an, ohne etwas zu sagen und meine Selbstbeherrschung bröckelte. "Ich wollte dich nicht mit meinen Worten verletzen, Christopher, es tut mir leid. Ich weiß, dass du sehr empfindlich bei diesem Thema bist", gab ich schließlich endlich das zu, was ich die ganze Zeit schon sagen wollte und in meinem Blick blitzte Ehrlichkeit auf. "Christopheeer, komm, lass uns weiterspielen!", rief ein Model mit zuckersüßer Stimme und sah ihn auffordernd an. Ich sah von ihr wieder zu ihm und verschränkte die Arme. "Aber ich habe nie behauptet, perfekt zu sein und das werde ich auch nie. Ich bin nicht so selbstverliebt, wie du denkst." Dieses Mal fragte Henry, wann es weiterging und ich beschloss, nichts mehr über das Ganze zu sagen. Beinahe hätte ich Christopher gesagt, er solle aufpassen und nicht zu viel trinken, doch dann rief ich mir meine Worte, die ich vor einer Minute noch gesagt hatte, in das Gedächtnis. "Mehr wollte ich nicht sagen", beendete ich meine Rede, obwohl ich mir nicht sicher war, ob da noch mehr war, was ich hatte sagen wollen. Ich drehte mich jedoch um und ging in Richtung der Tür, die zu der Eingangshalle führte. Gleich darauf betrat ich wieder mein Zimmer und als die Tür hinter mir zuschlug, drang der Geräuschpegel nur gedämpft durch die Wände hindurch.
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338

01.08.2015, 14:40

Christopher

Ich hatte wirklich damit gerechnet, dass sie mir wieder schlimme Dinge an den Kopf warf, aber das tat sie nicht. Und das nahm mir den Wind aus den Segeln, weil ich mich auf einen Streit vorbereitet hatte. Ihre Worte von vorhin hatten mich nicht verletzt, sondern enttäuscht. Keine Ahnung, was ich mir erhofft hatte, aber mir war wichtig zu wissen, was andere -vor allem die Familie Prentiss- von mir hielten. Und Chassy hatte Dinge angesprochen, die sie wirklich nicht ansprechen sollte. Demnach das Thema verlorene Familie. Das hatte sie richtig erkannt.
Da die anderen mich zu sich riefen, war ich nicht in der Lage etwas auf ihre Worte zu erwidern. Aber das würde ich noch tun. Ja, es war besser, wenn ich etwas Abstand zu dieser Frau schaffte, doch es fühlte sich nicht gut an mit ihr gestritten zu haben. Das Gefühl gefiel mir nicht. > Bin ja schon da!< rief ich aus, setzte mich wieder an den Tisch und spielte die letzte Runde noch mit. Und verlor mal wieder, weil ich einfach zu abenteuerlustig war und nun auch noch dicht.
Mein Kopf schwirrte, als ich mich aufrichtete und nur vage bekam ich mit, dass die Gäste langsam verschwanden. Die Models blieben, aber das störte mich nicht. Hey, ich hatte voll die gute Laune, also warum nicht noch eine Weile tanzen? Meine Freunde dachten nicht daran, jetzt schon zu verschwinden, also machten wir in unserer kleinen Gruppe Party und machten die Nacht zum Tag.
Nur dass ich am nächsten Tag mit heftigen Kopfschmerzen aufwachte. Der ach so geliebte Kater war zurück. > Shit...< fluchte ich leise, als mich das Sonnenlicht traf, weil ich vergessen hatte die Gardinen zusammenzuziehen. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar und blinzelte träge an die Decke, von wo aus mich die Engel vorwurfsvoll ansahen. Warte mal, vorwurfsvoll? Ich war anscheinend immer noch etwas restalkoholisiert.
Mein Kopf drehte sich zur Kommode neben meinem Bett, als ich überrascht zusammenzuckte, weil sich etwas unter der Decke geregt hatte. Ein blonder Schopf lugte hervor und auf der anderen Seite richtete sich just in diesem Moment eine Brünette. Fuck, ich hatte doch nicht... > Mmh, du bist ja schon wach, du toller Mann!< schnurrte die Brünette, die mir einen verführerischen Blick zuwarf. Jap, ich war eindeutig mehr als nur dicht gewesen. Oh Mann... > Ja, danke... Dir auch guten Morgen. Ähm ich, naja, ich verzieh mich jetzt ins Bad und ihr könnt... Es wäre gut, wenn ihr verschwindet, bevor die Familie des Hauses aufwacht. Nehmt es mir nicht übel. Der Chaffeur wird euch natürlich nach Hause fahren!< Das waren meine üblichen Standardsätze, wenn ich morgens mit ungebetenen Gästen aufwachte, weil ich mich mit dem Spaß verkalkuliert hatte. Und obwohl die Frauen viel lieber bei mir bleiben wollten, so verstanden sie und richteten sich, während ich ins Bad huschte, um mich zu erfrischen. Mein Schädel pochte immer noch viel zu schmerzhaft, aber das würde ja vergehen. Zum Glück hatte ich erst heute Abend einen wichtigen Termin und nicht früh morgens. Das Konzert, welches hätte heute stattfinden müssen, hatte sich verschoben und so hatte ich einen weiteren Tag zum Üben gewonnen. Was ziemlich praktisch war.
Nachdem ich mir frische Sachen übergeworfen hatte, ging ich wieder in mein Zimmer und schickte die beiden Frauen ins Bad, damit sie sich auch erfrischen konnten. Anschließend führte ich sie leise durch das Schloss, wich ihren Anmachen aus und trug dem Chauffeur des Hauses mit, was er nun zu tun hatte. Er machte das nicht zum ersten Mal, also beschwerte er sich nicht, hübsche Models herumzukutschieren. > Wir müssen uns unbedingt wieder sehen!< schnurrte die Blonde und ich lächelte sie schief an. > Aber na klar!< Auf jeden Fall nicht, fügte ich in Gedanken hinzu. Kaum schlugen die Autotüren zu, atmete ich erleichtert aus und ging wieder ins warme Innere. Merlin und Arthur kamen auf mich zugerannt und umkreisten mich mit vor Aufregung wedelnden Schwänzen. > Na, ihr Jungs. Hattet ihr gestern auch euren Spaß gehabt?< Grinsend streichelte ich beiden übers kurze Fell und öffnete die Eingangstüren, damit sie im Innenhof herumlaufen konnten.
Gleich darauf beschloss ich in die Küche zu gehen, weil ich dringend etwas gegen meine Kopfschmerzen brauchte. Muffins vielleicht.
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339

01.08.2015, 17:16

Chastity Ruth

Am nächsten Tag beschloss ich etwas zu tun, was ich schon längst hätte tun sollen. Zuerst stand ich jedoch auf und ging zu Mrs Seeroses Atelier, wo ich überrascht wurde, da Mrs Seerose schon auf ihrem Stuhl saß. Sie bestand darauf, meine Kleidung selbst auszusuchen, da sie wissen wollte, ob eine Kombination passend war. Bevor ich den Rock und das T-Shirt anzog, duschte ich den Stress der letzten Nacht fort und nachdem Mrs Seerose sich davon überzeugt hatte, dass die Farben der Kleidungsstücke sich nicht bissen, verließ ich das Atelier wieder und griff nach der Schleife, die ich als Haargummi benutzen wollte. Denn diesen Morgen wollte ich es verzichten, zu Grace zu gehen und begann während des Gehens einen Pferdeschwanz zu flechten. Fast war ich angekommen, da hörte ich, wie Autotüren geöffnet wurden und blieb verwirrt stehen. Normalerweise schliefen alle Bewohner des Schlosses noch. Als ich aus dem Fenster sah und die Personen erkannte, drehte ich mich schnell wieder um, presste die Lippen zusammen und setzte meinen Weg fort. Die einzige Person, die um diese Uhrzeit nicht schlief, war Mrs Growline. Sie ging früh schlafen, um morgens in der Frühe aufzustehen und spazieren zu gehen, bevor sie in die Küche ging und das Frühstück vorbereitete. "Guten Morgen, Ruth", begrüßte sie mich strahlend und ich erwiderte ihre Worte halbherzig lächelnd. "Hast du gut geschlafen? Warum bist du so früh wach?", fragte sie mit gerunzelter Stirn. Hayden hatte mich seit Tagen zum ersten Mal in Ruhe gelassen, doch ich war nicht ausgeschlafen. "Ich wollte ein Frühstück vorbereiten und Flora besuchen. Seit sie wieder hier ist... habe ich sie nicht mehr gesehen." Ihr Gesichtsausdruck wurde traurig und sie nickte leicht. "Natürlich." Ich versuchte zu lächeln, doch als es nicht klappen wollte, nahm ich die Schürze in die Hand und streifte sie mir über. Ich begann, die Gurken und Tomaten zu waschen und das Tablett füllte sich nach und nach. Mrs Growline und ich sprachen nicht miteinander, ich hatte das Gefühl, dass sie verstanden hatte, dass es mir nicht gut ging, ich aber nicht darüber reden konnte. Ich stellte gerade den letzten, kleinen Teller auf den Tisch, als sich die Tür öffnete und ich Christopher sah. Sofort begann Mrs Growline Christopher zu warnen, holte jedoch kurz darauf eines seiner liebsten Gerichte heraus und reichte es ihm lieblich schimpfend. Ich streifte die Schürze ab und legte sie an ihren Platz, bevor ich das große Tablett in die Hand nahm. "Guten Appetit", sagte ich im Vorbeigehen und wich leicht aus, um ihn mit dem Tablett nicht zu treffen. Ein paar Meter weiter holte ich leise Luft und verdrängte die Gedanken an das gestrige Gespräch, doch das Gefühl blieb. Als ich vor Floras Zimmertür stehen blieb, musste ich mich zusammenreißen, da die Schuldgefühle mit einem Mal wieder zurückkamen. Zaghaft klopfte ich an. "Herein?" Bevor ich wieder zögern konnte, drückte ich den Türknauf mit dem Ellbogen herunter und sah zu Flora. Ihre Augen füllten sich so schnell mit Tränen, dass ich es nicht sofort realisieren konnte und ich schloss leise die Tür hinter mir. Ich legte das Tablett auf dem kleinen Tisch am Fenster an, an dem sie saß, um sie dann zu umarmen. "Ich habe dich vermisst, Ruth!", sagte sie und schniefte. "Wenn du weinst, fange ich auch an!", sagte ich, als meine Augen schon wieder brannten. Eine Weile sammelten sich viele Taschentücher, bis wir anfingen zu frühstücken. Sie fragte mich über das aus, was in den letzten Tagen im Schloss und bei mir geschehen war und ich fragte sie, ob sie noch Schmerzen hatte. Sie erzählte mir, dass sie keine Tabletten mehr nehmen musste und dass der Arzt ihre Wunde regelmäßig untersuchte. "Ruth... kann ich dich etwas fragen?", sagte Flora plötzlich zögerlich. "Natürlich", erwiderte ich und nickte hastig. "Weißt du, wer mich an dem See angegriffen hat?" Ich schluckte perplex das Käsestück herunter und traute mich nicht, ihr in die Augen zu schauen. "Nein", meine Stimme klang fast wie ein Krächzen, als ich antworten konnte. Meine Schuldgefühle wuchsen sehr stark und ich stand langsam auf. "Ich werde dich auf jeden Fall wieder besuchen! Und dann schauen wir uns irgendeine Serie an und kommentieren alle paar Sekunden, was passiert." Sie lächelte erschöpft und umarmte mich. "Passe bitte auf. Vielleicht hat er noch nicht aufgegeben. Er ist sehr gefährlich, Ruth. Und herzlos...", sie wischte sich die Tränen fort und ich umarmte sie tröstend. Sie versuchte zu lächeln, als sie mir zuwinkte und die Tür schloss. Als ich mich umdrehte, verschwand das Lächeln aus meinem Gesicht und ich biss mir auf die Unterlippe. Gab es irgendjemanden, den ich noch nicht angelogen hatte? Mit schnellen Schritten brachte ich das Tablett zu Mrs Seerose und verließ die Küche zügig wieder, um zu dem Stall zu gehen. Dabei fiel mein Blick unwillkürlich auf die Stelle, an der ich die zwei Frauen und Christopher heute Morgen gesehen hatte, bevor ich wieder zu dem Stall sah und meine Schritte beschleunigte.
Do more things that make you forget to check your phone.

340

03.08.2015, 17:33

Christopher

Ich war wirklich überrascht Chassy in der Küche zu sehen und mir fiel sogleich ein, dass ich noch mit ihr reden wollte. Doch sie verschwand so schnell, dass ich gar nicht dazu kam, sie auf das Gespräch von letzter Nacht anzusprechen. Deswegen kümmerte ich mich erst einmal um meinen hungernden Magen und nahm zudem eine Aspirin gegen die Kopfschmerzen. > Hast du mal wieder zu viel getrunken, was? Geschieht dir recht. Hier hat es heute Morgen saumäßig ausgesehen!< tadelte mich Mrs Growline, doch ich hörte ihr nur mit halbem Ohr zu. Meine Gedanken kreisten ständig um die vergangene Nacht, weil ich mich ab einem bestimmten Zeitpunkt an gar nichts mehr erinnern konnte. Ich wusste nicht einmal, wann meine Jungs fortgegangen waren. Nachher würde ich ihnen auf jeden Fall schreiben... Vielleicht wussten sie ja besser, wie ich es geschafft hatte, zwei Models auf einmal zu verschleppen und mit ihnen sogar zu schlafen.
Seufzend fuhr ich mir durchs wirre lockige Haar, schnappte mir noch einen Muffin und machte mich auf den Weg nach draußen. Ich brauchte frische Luft und ein neues Motorrad. Leider wurden all meine teuren und wertvollen Verkehrsmittel geschrottet, weswegen ich sehr angepisst war. Aber ich würde mir natürlich Ersatz holen, weil ich nicht von unserem Chauffeur abhängig sein wollte. Nicht umsonst hatte ich meinen Führerschein gemacht. Außerdem fühlte ich mich viel freier, wenn ich jederzeit selbst fahren konnte und sei es auch nur eine Runde um den Hügel des Schlosses.
Kaum trat ich an die frische Luft, bemerkte ich eine Bewegung bei den Ställen. Chassy. Ha, perfekt. So konnte ich sie gleich zur Rede stellen. Gerade wollte ich sie 'Chassy' nennen, da biss ich mir fest auf die Unterlippe, um genau das zu verhindern. Ich wusste nicht, wie es um uns beide stand, deswegen bevorzugte ich es sie so zu nennen, wie sie genannt werden wollte. > Ruth!< rief ich ihren Namen und musste mir selbst eingestehen, dass das aus meinem Mund echt nicht schön klang. Ich hatte mich so sehr daran gewöhnt sie Chassy zu nennen, dass 'Ruth' beinahe fremd klang. Aber darauf wollte ich mich jetzt nicht konzentrieren.
Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu und grub die Hände in die Hosentaschen, um meine innere Unruhe zu verstecken. Warum auch immer... > Können wir reden? Jetzt? Wegen gestern Abend...< fragte ich sie mit einem schlichten Lächeln, während der Geruch nach Pferd in meine Nase stieg.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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