Melodie:
Die ganze Nacht über dachte sie an ihn. Anscheinend war er keiner dieser eingebildeten gutaussehenden Jungen, die auch noch nichts außer Stroh im Kopf hatten, immerhin hatte er die Aufgaben schnell gelöst - sogar schneller als sie. Aber vielleicht lag es auch nur einfach daran, dass sie die ganze zeit an ihn und seinen Kuss gedacht hatte. Noch bis jetzt herrschte das Kribbeln in ihrem Bauch und irgendwann schlief sie ein. Am nächsten Morgen zog sie sich ein blau-weiß gestreiftes Kleid an, welches ihre Figur betonte, und ging zum Frühstück.
"Wie hast du dich angzogen?", fragte ihr Bruder und verzog wütend die Augenbrauen.Das Kleid war nicht zu kurz oder zu lang und es hatte auch keinen Dekolté, es war ein gewöhnlicher, runder Ausschnitt.
"Bitte, Max", stöhnte ihre Mutter und schaute Melodie schulterzuckend an.
"Du wirst dir etwas anderes anziehen, du gehst nicht zu einer Modenschau", befahl er.
"Max, ich verstehe nicht was du hast, dieses Kleid steht meiner Kleinen perfekt und ist keinesfalls im schlechten Rahmen. Sie darf es anbehalten", griff ihre Mutter mit mehr Mut in der Stimme ein und bevor er wieder etwas erwidern konnte, sagte Melodie schnell:
"Ich muss schnell zum Bus."
Mit eiligen Schritten verließ sie das Haus und wusste, dass es später mit ihrem Bruder einigen Ärger geben würde. Doch nach wneigen Sekunden war sie schon bei ihren Gedanken zur Musikschule.