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1

05.11.2015, 19:54

Secrets of Big Apple von Feder&raindrop ABGESCHLOSSEN

Tadaaaa,

da sind wir wieder. :) Kaum ein RPG beendet, schon jucken uns die Finger euch etwas neues zu liefern.
Es gibt keine Steckbriefe und auch keine Vorgeschichte, also einfach lesen :)


***Urlaub**** 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Raindrop« (19.04.2016, 21:30)


2

05.11.2015, 20:03

Luke:


Während ich ungedulig auf meine Lieferung wartete, wiepte ich mit dem Fuss zum Takt der Musik, die aus dem Ipod in mein Ohr dröhnt. Geduld gehörte nicht unbedigt zu meinen Stärken.
"Hey." - mein Kumpel Ben nahm seinen Rucksack ab und setzte sich neben mir. "Stacy?" - wollte er nur wissen, nachdem er einen Blick zur verwaisten Theke des Ausgabebereiches geworfen hatte.
"Jup." - bestätigte ich seine Annahme. Stacy war die langsamsten und die faulste Mitarbeiterin in diesem Unternehmen und aus mir völlig unerklärlichen Gründen durfte sie bereits seit einigen Jahren die Kuriere warten lassen. Ihr war es vollkommen egal, dass wir Abzüge bekamen, weil die Lieferung zuspät ankam.
"Oh Mann." - sagte er nur genervt und ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss seine Augen. Ben war kein Mensch der vielen Worte, besonders nicht nach Mitternacht und das war mir nur recht. Ich redete auch nicht so gerne.
***Urlaub**** 8)

3

05.11.2015, 20:27

Aussehen: ähnlich wie Jennifer Lawrence (=Katniss aus Tribute von Panem) mit den braunen, lockigen Haar

Grace

Müde rieb ich mir die Augen und warf einen Blick auf die Uhr, leise stöhnte ich auf. Ich lehnte mich in den Stuhl zurück, mein Rücken protestierte sich schmerzend und ich schlug das Buch zu. Für heute reichte das Lernen und ich schleppte mich in das Badezimmer, an mir haftete noch der fettige Geruch von Fast Food. Ich mochte den Nebenjob in Big Burger nicht sonderlich, aber es finanzierte mein Studium. Wohlig seufzte ich auf, als das warme Wasser auf mich niederprasselte und die verhärtete Muskeln lockerten. Nach der wohltuende Dusche ging ich leise in das Zimmer zurück, um meine Mitbewohnerin und Freundin Karen nicht zu stören. Ich kroch unter die Decke des Bettes und die rechte Seite war leer und kalt, aber bald würde er heimkehren und ich schloss die erschöpfte Augen, die angefangen hatten zu Brennen. Nach wenige Sekunden war ich in einem tiefem Schlaf verfallen, von mir hörte man nur die gleichmäßige Atemzügen.


4

05.11.2015, 20:35

Luke:

Jede einzelne Zelle meines Körper war erschöpft, nur mein Verstand war hellwach und aufmerksam. Leise schloss ich das Hotelzimmer auf, was ich seit zwei Wochen bewohnte und betrat den kahlen und unfreundlichen Raum. Ich schlenderte zum Bett, zog auf dem Weg dorthin meine Jacke und meine Schuhe aus. Beides ließ ich achtlos liegen. Bäuchlings ließ ich mich auf das Bett fallen und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Und wieder fand ich keinen Schlaf, denn die Angst ließ eine Atempause nicht zu.
Schon wenige Minuten später schob ich mir ein Stück von der gestrigen kalten Pizza in den Mund und schaltete durch die Kanäle des Fernsehers, bis ich an einer Sitcom stehen blieb.
***Urlaub**** 8)

5

05.11.2015, 20:45

Grace

Ein Geräusch meldete sich in den Hintergrund und störte meinen tiefen Schlaf, als es immer penetranter wurde, schlug ich seufzend die Augen auf. Mein Arm streckte sich zu dem Nachttisch und brachte den nervigen Wecker zum Schweigen, was nicht leicht war, wenn man gefangen in einer Umarmung war. Mit einem Lächeln drehte ich mich um und erblickte seine schlafende Gestalt. Sein Mund war leicht geöffnet, Bartstoppeln zeigten von einer anstrengende Nacht und die dunkle Locken lagen wirr auf seinem Kopf. Sanft küsste ich auf sein Stirn und vorsichtig kletterte ich aus Bens Arme, er grunzte kurz und drehte sich schwerseufzend in den Schlaf um. Ich sammelte meine Sachen für den heutigen Tag ein und verschwand in den Bad, um mich anzuziehen. Eine Jeans, weiße Shirt und schwarzer Cardigan.
Der Duft von Kaffee lockte mich anschließend in die Küche und erblickte Karen an den Tisch, di fieberhaft die Tageszeitung studierte. "Guten Morgen", begrüßte ich sie und schmierte einen Toast, während ich mir eine Tasse Kaffee goss. Ohne diesen Aufputschmittel könnte ich den Tag nicht überleben. "Morgen", antwortete sie und widmete sich konzentriert weiter ihrem Lesen. Als angehende Journalistin musste sie immer auf Aktuell sein.


6

05.11.2015, 20:57

Luke:

Erneut verstrich eine Nacht, in der ich keine Minute in den Schlaf fand. Meine Körper flehte nach etwas Schlaf, doch ich konnte einfach nicht abschalten und diesem Flehen nachkommen. Als die ersten Sonnenstrahlen durch das verdreckte Fenster ins Zimmer fielen, trat ich daran und beobachtete die Sonne beim Einnehmen ihres Throns.
Mein Kopf dröhnte, doch das gehörte bereits zum Normalzustand. Um mich etwas davon abzulenken, öffnete ich das Fenster, setzte mich auf den Sims, ließ die Beine baumeln und zündete mir eine Zigarette an. Gierig inhalierte ich das Nikotin. Während ich aus dem Mundwinkel kleine Kreise aufsteigen ließ, sah ich auf die Straße unter mir. Es waren sicherlich mehr als 5 Meter und die Chance, nach so einem Sturz nie wieder aufzuwachen, war relativ groß. Die aufkeimenden Gedanken machten mir selbst Angst und so ließ ich die glühende Zigarette runterfallen und kletterte wieder ins Zimmer.
Nach einer kalten Dusche zog ich mich an und holte mir eine Pizza und einen schwarzen Kaffee aus einem kleinen Fast Food-Restaurant neben dem Hotel. Nach dem Essen sah ich wieder fern und wartete nur darauf, dass es wieder abends wurde und ich zur Arbeit fahren konnte.
***Urlaub**** 8)

7

05.11.2015, 21:13

Grace

"Tss, wusste ich doch, dass dieser Politiker keine weiße Weste trägt, wie er immer zur Vorschau trägt. Aber nein, auf mich wollte keiner hören und jetzt liegt hier der eindeutiger Beweis!", Karen knallte die Zeitung auf den Boden und tippte triumphierend auf das Gesicht eines Mannes, während sie einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee nahm. Ich überflog den Titel und vage erinnerte ich mich daran, was sie über diesen Mann gesagt hatte. Politik hatte mich nie sonderlich viel interessiert. "Muss du nicht los?", bemerkte sie beiläufig und ich schaute auf die Küchenuhr. "Oh shit", riss ich meine Augen weit auf, verbrühte mich an der Tasse und rannte aus der Küche: "bis später!" Während in Laufen versuchte ich die Schuhe anzuziehen und gleichzeitig den Toast aufzuessen. Dann hastete ich die etliche Stufen hinunter, da der Fahrstuhl zurzeit streikte und draußen begrüßte mich der morgendliche Lärm New Yorks. Keuchend erreichte ich die Station der U-Bahn und hastete rechtzeitig in U-Bahn. "Hey Grace", Noelle drängte sich durch die Menschen und grinste mich breit an. "Hallo", ich japste noch immer nach Luft und meine beste Freundin begann zu lachen: "Wieder mal in letzte Sekunde?"


8

05.11.2015, 21:31

Luke:

Diesen Tag verbrachte ich auf die gleiche Weise, wie die unzähligen davor. Wenn ein Tag dem vorherigen glich, dann entfiehlen einem auch die Wochentage und so wusste ich gar nicht, ob heute Mittwoch oder Donnerstag war. Aber um ehrlich zu sein, war es mir auch egal.
Ich lag auf der Couch und ließ den Zigarettenrauch in die Decke steigen. Eigentlich hasste ich diese Einsamkeit, denn sie nährte meine Ängste und so fühlte ich mich stets mit ihnen konfrontiert und so schreckte ich stets auf, wenn von draußen ein Hupen oder eine Sirene der Feuerwehr zu mir durchdrang. Ich lebte wie ein Tier im Käfig und ging nur bei Nacht raus und das nur, um meinem lausigen Job nachzugehen. Und jetzt wurde es wieder langsam Zeit. Ich setzte mich hin und drückte die Zigarette in dem überfüllten Aschenbecher aus. Ich zog mich an, trank den letzten Schluck des kalten Kaffees von heute Morgen und nahm meinen Rucksack.
Draußen stieg ich auf mein Fahrrad und fuhr zu der Packetstation, die nur drei Blocks von dem Hotel entfernt war. Mit hoher Geschwindigkeit schlängelte ich mich durch den dichten Verkehr und erntete Beleidigungen und lautes Hupen der Autofahrer, die sich von mir gehindert fühlten.
Ich stellte mein Fahrrad vor der Tür ab und betrat die Eingangshalle.
"Hey Luke." - Ben kam auf mich zu und drückte mit einen Pappbecher Kaffe in die Hand. Ich lächelte ihn dankbar an. "Wie geht es dir?" - wollte er wissen, als wir im Wartebereich Platz nahmen. Ben war ein cooler Typ, der das nötige Feingefühl besaß, dann zu reden und zu schweigen, wenn es richtig war.
"Es geht." - bemerkte ich nur und nahm einen Schluck aus dem Becher. Prompt verbrannte ich mir die Zunge. "Und wie läuft es bei dir?" - wollte ich dann wissen. Es interessierte ich eigentlich gar nicht, aber ich wollte nicht unhöflich sein.
"Nicht so besonders." - meinte er dann. "Brad hat mit Karen Schluss gemacht und ist gestern ausgezogen. Somit müssen wir die Kosten für die Wohnung und die Betriebskosten jetzt auf drei umlegen und das ist wirklich ... schwierig." - sagte er dann nur und nahm einen Schluck.
"Das ist nicht so toll." - bemerkte ich nur nachdenklich.
"Das kannst du wohl laut sagen. Wenn wir nicht schnell einen Nachmieter für sein Zimmer finden, müssen wir uns wohl etwas kleines suchen und das ist nicht so einfach." - erklärte er mir und ich nickte nur.
In dem Hotel war ich bereits seit zwei Wochen und somit müsste ich mir schon bald eine neue Bleibe suchen.
"Ich bin gerade auf der Suche nach einer neuen Wohnung." - sagte ich dann. "Mein Vermieter macht mir das Leben echt schwer und kommt ständig mit irgendwelchen Mieterhöhungen oder sonstigem Quatsch." - log ich dann.
"Ich muss zuerst aber mit Grace und Karen sprechen." - bemerkte er.
"In Ordnung, mach das." - ich nickte nur energisch und mein Name wurde aufgerufen. "Sag einfach Bescheid." - sagte ich zu Ben und unterschrieb für das Päckchen, was ich in meinem Rucksack verstaute und das Gebäude verließ.
***Urlaub**** 8)

9

06.11.2015, 14:04

Grace

"Ja", seufzend band ich mir das Haar neu zu einem Pferdeschwanz und hielt mich anschließend an der Stange fest, als die U-Bahn losfuhr. "Vielleicht solltest du mal eine Lernpause einlegen und dir einfach einen freien Tag nehmen, du überforderst dich sonst noch mit den zusätzlichen Kellnerjob", meinte Noelle und sah mich besorgt an. "Ich komme damit zurecht, nächste Woche ist meine letzte Abschlussprüfung und dann ist es endlich vorbei mit den Lernen", erwiderte ich und konnte kaum glauben, dass es schon bald soweit war. "Ja, dann geht es ab in die Welt der Events. Ich werde die besten Konzerte veranstalten und du wirst ein Star-Hochzeitsplanerin werden", ihre braune Augen funkelten. "So schnell werden wir nicht einen angemessenen Job finden, der Arbeitsmark ist hart", sprach ich die traurige Wahrheit aus. Noelle verdrehte die Augen: "Du hast eine Mutter, die ein beliebten Brautmodegeschäft betreibt." Ich musste leicht lächeln, durch meine Mutter war ich auf die Idee gekommen Hochzeitsplanerin zu werden. Als junges Mädchen hatte ich oft zugeschaut, wie die zukünftige Bräute voller Vorfreude sich die Kleider anprobierten und manche ihrer Begleiterinnen waren die Hochzeitsplanerinnen gewesen, ich war sofort von diesem Beruf fasziniert gewesen. Ich wollte selber eines Tages Hochzeiten organisieren und begleiten, den glücklichsten Tag der Braut und Bräutigam unvergesslich machen. Nach dem College ging ich also Eventmanagement studieren und belegte dabei einen zusätzlichen Kurs für die Hochzeitsplanern. In dieser Zeit hatte ich auch den Job in Big Burger ergattert, meine Eltern hätten mir sogar das Studium finanzieren können, aber ich wollte selbständig und unabhängig sein, das war mir besonders wichtig gewesen. In der Universität lernte ich dann Noelle kennen und wir verstanden uns gleich an den ersten Tag, sodass sich daraus eine tolle Freundschaft entwickelte. Durch sie hatte ich auch auf einer Party Ben kennengelernt und erfahren, dass ein WG-Zimmer frei war. Aber seit wir zusammen waren, schlief ich eher in seinem Zimmer, aber die meistens Sachen von mir blieben in meinem Zimmer, da die Schlafräume nicht sonderlich groß waren. "Und was macht das WG-Pärchen?", riss Noelle mich aus den Gedanken. "Brad ist gestern ausgezogen, aber er hatte schon eine Weile mehr bei seine Freunden gewohnt, als in der WG", erzählte ich ihr und als die U-Bahn bei der fünfte Station anhielt, mussten wir aussteigen. "Wie geht es Karen damit?", erkundigte sich Noelle und setzte ihre Sonnenbrille auf. "Sie steckt es ziemlich gut weg, aber die Luft bei den Beiden war auch schon lange raus gewesen. Aber ich kann es nicht genau beurteilen, da Karen mit ihre eigene Gefühlswelt zurückhält", meinte ich. "Aber bei euch läuft es noch gut, oder?", wir traten ins Freien und für einen Moment blendete mich die Sonne, da meine Augen sich an der Dunkelheit gewöhnt hatten. "Ja, Ben ist ein Traum von Mann", musste ich lächeln und sie grinste: "Ihr zwei seid auch echt süß zusammen." Wir erreichten die Universität und gingen in unseren Vorleseraum. Die Zeit verstrich, mein Kopf war gefüllt von viele Informationen und ich unterdrückte die Panik, ich würde die letzte Abschlussprüfung schon schaffen. Die Anderen hatte ich auch meistern können und eigentlich sollte ich deswegen ruhiger sein, aber bei Prüfungen hatte ich schon immer zittrige Nerven gehabt. Noelle dagegen war sehr entspannt und schien auch nicht viel Lernen zu müssen, sie lebte nämlich mit den Motto: Entweder ich habe es in den Kopf oder eben nicht. Und sie hatte damit auch Erfolg, bis jetzt war sie nicht durchgefallen.
Es war später Nachmittag als die Uni beendet wurde und unsere Wege trennten sich, da Noelle eine Verabredung hatte und ich einen Zwischenstopp in der WG machen wollte. Kaum war ich in der WG, kam Ben ausgeschlafen auf mich zu und zog mich in meine Arme: "Hey Darling." Ich schmunzelte, er hatte immer einen niedlichen Akzent, wenn er Darling sagte und küsste ihn sanft: "Hey, habe dich vermisst." Seine grüne Augen sahen mich liebevoll an und er zog mich in die Küche: "Ich dich auch. Ich habe dir was zum Essen gemacht." "Du bist ein Schatz", ich setzte mich an den Tisch und er grinste frech: "Ich weiß." Es gab heute Spagetti mit Käsesoße. "Wie war dein Tag?", erkundigte sich Ben nach mir und wir begannen gemeinsam zu essen. Ich begann kurz von meinem Tag in der Uni zu erzählen, mittlerweile war es eher trocken, da wir die Prüfungen büffelten und somit immer wieder Wiederholungen machten. "Und was hast du gemacht?", fragte ich ihn ebenfalls. "Bis Mittag geschlafen und einkaufen, unser Kühlschrank war wieder leer gewesen. Ansonsten wie üblich in Internet nach Fotografenjob gesucht", antwortete er und ich konnte in seinem Gesicht ablesen, dass er deprimiert war. "Du wirst da was finden, sie werden schon merken, was für ein großartiger Fotograf du bist", munterte ich ihn auf. "Niemand will einen Berufsanfänger", meinte er und lenkte auf ein anderes Thema: "Da Brad gestern ausgezogen ist, müssen wir nach einen Nachmieter umschauen." Ich nickte zustimmend: "Wir können morgen mal eine WG-Sitzung machen. Ich muss jetzt leider los. Bis bald." Ich stand auf, gab ihn einen Kuss und machte mich auf dem Weg zu Big Burger, um meinen Job als Kellnerin nachzugehen. Erst gegen Abend kam ich müde nach Hause und setzte mich sogleich an das Schreibtisch, um weiter zu büffeln.


10

07.11.2015, 12:47

Luke:

Die Nacht war lang und als mein letzter Packet auslieferte, war es bereits nach drei Uhr in der Früh. Öfters fragte ich mich, warum Leute sich nachts etwas zustellen ließen und was diese Päckchen wohl enthielten. Meine Vermutungen gingen da in die nicht ganz so jugenfreie Richtung. Ich schüttelte leicht den Kopf, während ich scharf links abbog und somit einem Taxifahrer den Weg abschnitt. Er hupte aufgebracht, doch ich scherzte mich nicht darum.
Ich gewann immer mehr an Geschwindigkeit und schon bald stand ich wieder vor dem Hotel. Es war mehr eine billige Absteige, doch hier würde man mich am wenigsten vermuten. Doch schon bald musste ich hier weg. Es war nicht klug lange an einem Platz zu bleiben. Ich hoffte nur, dass ich in Bens WG einziehen konnte. Es wäre mal eine Abwechslung zu tristen und unpersönlichen Hotelzimmern, die ich jetzt bereits abwechselnd seit fast einem Jahr bewohnte. Und nie länger als 3 Wochen am Stück.
Ich schob mir ein Stück Pizza von gestern in den Mund und schaltete den Fernseher an. Erneut lief gar nichts und ich schloss meine Augen, um meinem Körper nur für einen Augenblick einen Moment der Ruhe zu verschaffen.
***Urlaub**** 8)

11

07.11.2015, 16:12

Grace

Ich war wohl während des Lernen auf dem Schreibtisch eingenickt, denn der Geruch von Tee weckte mich und schlafbenommen richtete ich mich auf, leise stöhnte ich, als mein Rücken von den steifen Sitzen schmerzte. "Na, wieder unter den Lebende?", bemerkte Karen trocken und drückte mir einen warmen Becher in die Hand. "Danke", nuschelte ich, gähnte herzhaft und nahm einen Schluck von der Flüssigkeit, sofort breitete sich die Wärme in meinem Inneren aus. Auf der Uhr sah ich, dass es kurz vor Mitternacht war und Ben würde bald von seinem Job als Nachtlieferant zurückkehren. "Du hast bestimmt noch nichts gegessen", meinte Karen scharfsinnig und mit ihrem Blick forderte sie mich auf ihr zu folgen. In der Küche setzten wir uns an den Tisch und ich nahm mir eine Brotscheibe: "Wie geht es dir eigentlich?" "Gut, falls du erwartest, dass ich gleich in einem jämmerlichen Haufen verwandle, kannst du lange darauf warten", sie grinste schief und biss herzhaft in ihrem Brot hinein. Sie schien wirklich mit der Trennung mit Brad klarzukommen und nach dem Abendbrot beschlossen wir ins Bett zu gehen, vorher ging ich natürlich duschen. Endlich lag ich in den gemütlichen Bett von Ben und schlief sogleich ein, kaum nahm ich wahr, als mein Freund später mir Gesellschaft leistete. Ich drehte mich unbewusst in den Schlaf um und kuschelte mich in die vertraute Arme hinein.


12

08.11.2015, 15:41

Luke:

Auch mein Verstand schien langsam begriffen zu haben, dass ich mal abschalten musste. Mein Körper machte es nicht mehr so lange mit und ansonsten fühlte ich mich stets in den Zustand des Schlafwandels versetzt.
Langsam versank ich immer tiefen in die Welt des Schlafes. Anfänglich war alles schwarz und ich schien in diesem Nichts gefangen.
"Roman, du muss weg. Sie haben mich und schon bald dich." - eine mir sehr bekannte Stimme drang zu mir durch und ich stöhnte, fühlte mich jedoch nicht in der Lage mich aus den Fängen diesen Traumes zu entreißen.
"Du denkst wohl nicht, dass du mir entkommen kannst. Keiner kann das." - diese zweite Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Du hast etwas genommen, was dir nicht gehört und ich werde so lange nach dir suchen, bis ich es wieder habe." - das war kein Versprechen sondern eine Drohung.
"Roman!!!" - es war wieder die erste Stimme, die angsterfüllt schrie.
Mit diesem Schrei öffnete ich die Augen und sah mich panisch um. Ich war alleine in dem dunklen Raum, umgeben von Stille.
Nervös fuhr ich mir mit der Hand über das Gesicht und stellte fest, dass sich Schweißperlen auf meiner Stirn gebildet hatten. Auch ansonsten war ich klitschnass.
Ich erhob mich und zog meine Sachen auf, dann schritt ich zum Badezimmer, um mich unter die kalten Wasserstrahlen zu stellen.
Und genau deshalb hatte ich so eine Angst vor dem Schlafen. Denn dort konnte ich meinen Feinden nicht entkommen, was mir im wahren Leben allerdings bereits seit einem Jahr gelang.
***Urlaub**** 8)

13

08.11.2015, 19:52

Grace

Ich stöhnte leise gequält auf, als der Wecker mit seinem furchtbaren Geräusch mich aus dem Schlaf riss und Ben schien wie immer unberührt von meinem Wecker zu sein, selig schlief er weiter. Vorsichtig löste ich mich aus der feste Umarmung, hauchte einen Kuss auf seiner Wange und atmete seinen tollen Duft ein. Heute hatte ich zum Glück nur Vormittag Vorlesung und wie immer erst gegen späten Nachmittag meine Schicht in der Big Burger. Karen schien schon weg zu sein oder durfte einen freien Vormittag genießen. Alleine trank ich meinen Kaffee aus, machte mir was zum Frühstück und flüchtig las ich etwas über Hochzeiten in der Zeitung, ehe für mich Zeit war mich auf den Weg zur Uni zu machen. Diesmal pünktlicher erreichte ich die Station und musste ein paar Minuten auf die U-Bahn waren.


14

08.11.2015, 20:03

Luke:

Nach dem Duschen fühlte ich mich schon besser. Der Schreck steckte mir zwar immer noch in den Knochen, doch ich hatte dieses ecklige Gefühl des Schweißes aus der Haut nicht mehr. Diese Empfindung erinnerte mich ständig an die Flucht, an das elende Leben, ohne Anker und ohne jegliche Zukunft, was ich führte.
Ich zündete mir eine Zigarette an und ging ans Fenster, was ich aufriss. Die Sonne ging schon auf und kündigte den nächsten Tag an, den ich überleben musste und ich seufzte schwer. Wie lange würde das hier noch gut gehen? Ich ließ die Zigarette unausgedrückt aus dem Fenster fallen und verscheuchte die dunklen Gedanken in meinem Kopf.
Die Versuchung einfach aus dem Fenster zu springen wurde immer verlockender.
***Urlaub**** 8)

15

08.11.2015, 20:13

Grace

Die U-Bahn kam und ich stieg ein, gleich am Fenster entdeckte ich Noelle. "Hey", sie schob grinsend ihre Tasche beiseite, sodass ich den freien Platz nehmen konnte. "Hallo", lächelte ich sie an und das vertraute Rattern setzte sich ein. "Morgen endlich Wochenende. Hast du Lust am Samstag mit ein paar Freunde feiern zu gehen?", fragte sie mich. "Wir haben noch viel zu lernen", sprach ich mein Bedenken aus. Sie rollte mit den Augen: "Grace, du muss dich mal entspannen. Du wirst es wie immer packen." Kurz haderte ich mit mir, aber sie hatte Recht. Ich musste mich einmal abschalten können. "Okay", gab ich also nach und sie nickte zufrieden: "Du kannst auch Ben mitnehmen." Die U-Bahn hielt an und wir mussten aussteigen, nach wenige Minuten erreichten wir das Gebäude der Uni.


16

08.11.2015, 20:22

Luke:

Meine Leben konnte nicht einfach so weitergehen. Ich musste etwas unternehmen, um ihm wieder einen Sinn zu geben. Im Moment bestand der Sinn nur darin, zu fliehen, nicht erwischt zu werden. Ständig sah ich mich um, ständig hatte ich das Gefühl beobachtete zu werden.
In der Nacht war es nicht so schlimm, wie am Tage und so hatte ich seit einigen Tagen nur das Hotelzimmer verlassen, um mir etwas zu essen zu holen. Doch auch bei diesem kurzen Weg bis zu dem kleinen Laden nur vier Meter von dem Hotel entfernt, fühlte ich mich unwohl. Und ich wusste, dass ich mich dabei noch verdächtiger verhielt, weil ich mich ständig umsah.
Vielleicht musste ich kleine Schritte machen, um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Immerhin hatten sie mich seit einem Jahr nicht erwischen können. Es könnte ja sein, dass sie es aufgegeben hatten. Ich glaubte zwar nicht so sehr daran, aber eine kleine Hoffnung blieb.
Ich nickte meinen Gedanken zu. Ich musste es einfach wagen, um es herauszufinden.
Ich zog mich an, putzte mir die Zähne und verließ das Zimmer und dann das Hotel. Draußen auf der Straße atmete ich tief durch und blickte hoch zum Himmel, wo mich die Sonne blendete. Zum ersten Mal sah ich nicht auf den Boden, während ich durch die Straßen ging. Ich sah in die Gesicht der Menschen und mein Herz klopfte aufgeregt in meiner Brust.
***Urlaub**** 8)

17

08.11.2015, 20:32

Grace

Diesmal war die Vorlesung leicht und eine kleine Abwechslung, weil es nicht an die Prüfung gelegen war. In der Pause erhielt ich von Ben eine SMS, dass er eventuell einen Nachmieter gefunden hat, ein Kollege von ihm. Schnell schrieb ich ihm zurück, dass wir heute Nachmittag mit Karen zusammensitzen könnten, da sie heute Nachmittag auch frei hatte und somit konnten wir darüber reden. Nach der SMS unterhielt ich weiter mit den anderen Mädchen, die ebenfalls bei der Vorlesung waren und dann war die Pause auch schon rum.
"Eigentlich könnte man die letzte Tagen bis zur Prüfung schwänzen, immerhin kommt nichts mehr Neues, höchstens nur Wiederholungen", bemerkte Noelle, als wir die Uni verließen. "Die Wiederholungen sind wichtig, damit wir uns besser vorbereiten können", lächelte ich und sie schüttelte schmunzelnd leicht den Kopf: "Hast du noch Zeit für einen Cappuccino?" "Ja", nickte ich, in der Nähe von der Uni befand sich einen netten Café.


18

08.11.2015, 20:56

Luke:

Die ersten Schritte fielen mir sehr schwer, doch desto mehr ich mich dem Hotel entfernte, desteo leichter fiel mir der Weg. Die Sonne strahlte vom Himmel und mein Puls raste nicht mehr so unnatürlich schnell, wie noch vor wenigen Minuten. Jedoch musste ich mich noch dazu zwingen, mich nicht ständig umzusehen. Allerdings beschloss ich mich nicht allzuweit von dem Hotel zu entfernen. Zwei Straßen schaffte ich und erklärte es für genug für einen Tag. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
An der Ecke sah ich mich etwas verloren um, immerhin war ich noch nie hier. Mein Magen knurrte und ich beschloss eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Ein kleines gemütliches und vor allem umscheinbaren Cafe lächelte mich an. Da es bis jetzt auch gut funktioniert hatte, beschloss ich heute auswärts zu essen, allerding im Inneren. Ich hatte zwar an neuem Mut gewohnen, allerdings war ich nicht lebensmüde.
Ich überquerte die Straße und nährte mich der Tür. Zwei hübsche Mädchen waren zur gleichen Zeit am Eingang wie ich. Lächelnd hielt ich ihnen die Tür auf.
***Urlaub**** 8)

19

08.11.2015, 21:03

Grace

Ein junger Mann erreichte zur gleichen Zeit die Tür und öffnete sie für uns. Freundlich lächelte ich ihn an: "Danke." Noelle studierte ihn kurz und setzte anschließend ihr flirtendes Lächeln auf: "Danke, schöner Mann." Ich wandte mich von dem fremden Mann ab, während ich ein Schmunzeln unterdrückte. Da Noelle Single war, flirtete sie gerne mit Männer, die ihren Geschmack entsprachen. "Also das war mal ein Schnuckel", sie setzte sich auf einen Stuhl hin, als wir einen Tisch fanden. "Kann sein", murmelte ich und las die Karte. "Naja, du hast ja eh immer dein Ben in den Kopf. Da könnte Brad Pitt an dir vorbeilaufen und du würdest nichts merken", zog sie mich auf und leise musste ich lachen. Da hatte sie Recht. Ich liebte Ben und deshalb würde auch nie einem anderen Mann nachschauen oder flirten. "Ich glaube ich nehme einen Schokoladenkuchen", entschied ich mich.


20

08.11.2015, 21:17

Luke:

Als die beiden Mädchen mich ansahen und sich bedankte, sagte ich nichts und lächelte nur verlegen. Dann setzte mich an einen kleinen freien Tisch und sah mich um. Es war so neu für mich. Ansonsten aß ich kalte Pizza in meinem Hotelzimmer.
"Guten Tag, was darf es denn sein?" - wurde ich von einer Kellnerin angesprochen, die mich freundlich ansah.
"Ähm ..." - sagte ich nur und sah sie ratlos an. Ich hatte mich so viel Zeit dabei gelassen, mich umzusehen, dass ich die Karte ganz vergessen hatte.
"Ich lasse Ihnen noch Zeit." - meinte sie verstädnisvoll und widmete sich dem Tisch der beiden Mädchen zu, die ich bereits an der Tür getroffen hatte.
***Urlaub**** 8)