Hahhahah ich auch XD Super
Illya
Eine Bewegung weckte mich und ich wusste, dass es Enya war, als ich die Augen öffnete. Sofort musste ich lächeln, musste aber kurz gähnen. Die Spuren, die sie mit ihren Lippen hinterlassen hatten, kribbelten angenehm und ich merkte, dass sie wieder hungrig war. Das war sie ziemlich oft, eigentlich fast jedes Mal, wenn wir endlich allein sein konnten. Die ganze Zeit über hatte niemand Verdacht geschöpft, was wirklich eine Meisterleistung war, weil es verdammt schwer war, die Finger von ihr zu lassen. Ganz besonders, wenn wir gemeinsam trainierten. Da kam ich nicht umhin, als sie hin und wieder zu berühren und diese bedeutsamen Blicke mit ihr zu wechseln. Jedes Mal, wenn wir uns näher kamen, wurde die Zuneigung für sie größer und größer. Ich war dabei, einen Schritt zu wagen, den ich immer gemieden hatte, aber bei ihr war ich machtlos. Es war nicht möglich, mich von ihr fernzuhalten, insbesondere dann nicht, wenn es Typen gab, die uns das Leben schwermachen wollten.
> Guten Morgen, gut geschlafen?< murmelte ich schlaftrunken, als ich diese düsteren Gedanken in die hinterste Ecke verdrängt hatte und fuhr mit den Händen über ihren Rücken, zu ihren Hüften und drückte sie fester an mich. Grinste breiter. An das hier hatte ich mich längst gewöhnt und ich wollte es keinesfalls missen.
Luana
Es war völlig untypisch für mich, dass ich längst wach war und in der Küche mit diversen Utensilien hantierte. Ich war besser darin geworden, Frühstück vorzubereiten und eine kleine warme Mahlzeit zuzubereiten. Das natürlich dank Sergio. Die letzten zwei Wochen waren das reinste Auf und Ab meiner Gefühle gewesen und das nicht nur wegen der Überfälle, der schlechten Nachrichten und dem Dhampir, den wir entlarvt hatten. Ständig mussten wir wachsam sein, aber was mich am meisten aus der Bahn warf, war, wenn Sergio mich mit diesem unergründlichen Blick musterte, sobald wir uns mehrere Sekunden lang einfach nur ansahen. Egal ob beim Basketballspielen oder beim Sternebeobachten...
Seufzend deckte ich den Tisch, setzte mich hin und grub das Gesicht in meine Hände, während ich wiederholt an die Schlussfolgerung dachte, die mir letztens in den Sinn gekommen war. Er war für mich kein großer Bruder, denn dafür unterschieden sich die Gefühle, die ich damals für Kaito gehegt hatte, viel zu sehr. Es war etwas anderes und die Vorstellung, dass er mich als Mann anzog, erschreckte mich immer wieder. Wie war es dazu gekommen? Wieso passierte mir das? Sicherlich war ich allein mit meinen Gefühlen, weil er oftmals beteuert hatte, ich sei Teil seiner Familie. Und Familie war etwas anderes, als wenn man jemanden begehrte. Oder? Doch, das war so und es machte das Ganze umso komplizierter in meinem Kopf. Hinzu kamen meine wirren Träume, die mich seit dem letzten Überfall plagten, von denen ich aber nicht erzählt hatte. Dafür verstand ich sie selbst zu wenig.