Illya
Es wunderte mich nicht, dass dieser Verlust sie tief getroffen hatte. Ich kannte eine Person, der es genauso ergangen war und allein daran zu denken, brach mir das Herz. > Meine Mutter... Als sie mich bekam, verlor sie auch die Fähigkeit weitere Kinder zu zeugen. < flüsterte ich mit gebrochener Stimme. Das war ein Thema, über das ich nie sprach. Über das ich nicht sprechen wollte. Doch Enya hatte sich mir geöffnet und vielleicht war es gut, wenn ich mir das von der Seele redete.
> Es war eine schwere Schwangerschaft und die Geburt war alles andere als einfach für sie gewesen. Dadurch, dass mein Vater ein Erzengel ist, ein sehr starker obendrauf, hat sich das alles auf mich übertragen. Von Monat zu Monat wurde ich immer stärker, als wäre ich so ein verdammtes Akkuladegerät und darunter litt meine Mutter, weil ihr Körper, das eines Nephilims, damit nicht richtig klarkam. Dennoch kämpfte sie um mich. Mütter eben. < Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter.
> Naja... Wie die Geburt verlief, weiß ich selbst nicht so genau, weil niemand darüber spricht, aber allein der Gedanke daran, dass ich dafür verantwortlich bin, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann, bringt mich manchmal um. Ich habe mir immer Geschwister gewünscht, eine große Familie... Niemand wirft mir das vor, natürlich nicht, aber ich tu das schon zu genüge. Ich bin nicht dumm. Schon als Kind merkte ich, dass meine Mutter sich mehr Nachkommen wünscht. Sie hatte diesen seltsamen Blick drauf, wenn Geschwister miteinander im Park spielten oder wenn Sergio mit Dante zu Besuch kam. <
Mein Herz blutete, als ich an diesen Blick dachte. Sehnsucht, Trauer... > Genau aus diesem Grund schließe ich die Menschen, die oft um mich herum sind, ins Herz. Es ist der verzweifelte Versuch eine Familie aufzubauen, mit der ich nicht blutsverwandt bin. So wie bei Ivana. So war es auch bei Lux. Du kannst dir also vorstellen, wie schmerzhaft sein Verlust für mich war. Auch der von Idefix natürlich. Für mich war er auch ein kleiner Bruder gewesen.<
Luana
Meine Augen leuchteten auf, als er mir das vorschlug. Das klang nach einer sehr guten Idee. Ich hatte schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, ein Shirt von ihm zu klauen, aber das war mir nicht richtig vorgekommen. Ich stahl nicht, auch wenn ein Shirt jetzt nichts ernsthaft Wertvolles war. In Ordnung, bin gleich wieder da. Lächelnd machte ich mich auf den Weg nach oben, steuerte direkt in die Küche und holte seine Apfelschorle. Ich entschied mich für zwei Smoothies und dann fand ich noch einige Snacks, die in den Schränken verstaut waren. Damit kehrte ich zurück ins Zimmer.
Ich denke mal, dass das reicht.