lllya

Wie erwartet, stürmte Ivana sofort los und ging nach oben in die Küche. Sergios Kekse waren einfach die besten, daher verstand ich ihre Reaktion. Dann glitt mein Blick zurück zu Sergio. Er wirkte zufrieden, mehr als das. Sicherlich lag das an Luana, so wie Enya bei mir für viel Entspannung sorgte. Ich spürte sie nicht in ihrem Zimmer, aber dafür im Bad. Also würde sie demnächst die Treppen runterkommen. Gut. > Naja, den Umständen entsprechend. < meinte ich schulterzuckend und wollte gerade nach seinem Befinden fragen, als Luanas Stimme in meinem Kopf ertönte.

Luana

Das sieht wirklich gut aus, sagte ich noch, ehe wir das Bad verließen und knapp das Einhorn verfehlten, das in der Küche verschwand. Bevor wir jedoch zu sehen waren, klinkte ich mich in Illyas Kopf ein. Dreh dich um, sofort. Ich bin halbnackt. Wie aufs Stichwort und mit einem Seufzen drehte sich der Riese tatsächlich um. Damit gab ich Enya das Zeichen schnell in ihr Zimmer zu schlüpfen, damit er sie nicht gleich hier sah. Dann war der Überraschungsmoment nämlich größer. Grinsend sah ich Sergio an. Er hatte Enya ja gesehen.

Illya

Verwirrt zog ich die Brauen zusammen, als kurz darauf Sergio mit Luana in einem Zimmer verschwand. Enya war nicht zu mir gekommen, sondern gleich in ihr Zimmer gegangen. Ich hatte ein komisches Gefühl. Was wurde hier gespielt? Was durfte ich nicht sehen? Ich drehte mich um und klopfte wenig später an die Tür, hinter der sich Enya befand. Leise Musik drang zu mir durch. Jetzt war ich noch verwirrter. Seit wann hörte Enya Musik?
Ich öffnete die Tür und erstarrte im Türrahmen. Das, was sich mir bot, war wirklich nicht in Worte zu fassen und man schaffte es nicht leicht, mich sprachlos zu machen. Ich schluckte. Wenn ich mich nicht irrte, dann war das hier eine Art russisch angehauchtes Date. Mit Kerzen, Kissen, eine Kulisse mit einer Moskauer Projektion. Und dann gab es da noch diese Frau inmitten des Ganzen, die sich herausgeputzt hatte. Extra für mich. Mein Herz schmolz endgültig in ihrem Feuer dahin. Ich spürte sogar Hitze in meinen Wangen. > Das, ich... Wow.< Überwältigt sah ich sie direkt an. > Du, du hast das alles für mich getan?<

Luana

Oh ja, meine Kekse. Freudig folgte ich ihm ins Zimmer und sah die Schüssel. Sofort ging ich darauf zu und schnappte mir eine Handvoll, die ich innerhalb weniger Sekunden verputzte. Dabei schaute ich Sergio an, den ich zu mir aufs Bett zog, sodass ich mich an ihn schmiegen konnte. Ich hatte bemerkt, dass sein Laptop aufgeklappt auf dem Schreibtisch stand. Musst du noch arbeiten? Denn wenn das der Fall war, wollte ich ihn nicht davon abhalten. Ich konnte warten.

Illya

Sofort wurde mein Blick warm. > Du hast es dir also wirklich zur Aufgabe gemacht, mich immer und immer wieder zu überraschen.< bemerkte ich mit einem breiten Lächeln und ging zu ihr, setzte mich neben sie. Erst da fiel mir auf, dass sie sich sogar geschminkt hatte. Im Schein der Kerzenflammen wirkte ihr Gesicht noch hübscher, als sie es ohnehin schon war. Außerdem funkelten ihre Augen wie kleine Sterne.
Ich hob die Hand und legte zwei Finger unter ihr Kinn. > Du siehst wunderschön aus, das tust du immer. Es bedeutet mir viel, dass du all das in dieser relativ kurzen Zeit aufgebaut hast. Danke.< Dann beugte ich mich vor und hauchte einen sanften Kuss auf ihre gefärbten Lippen, die mich an süße Erdbeeren erinnerten.

Luana

Natürlich schmecken sie gut. Es gibt nichts, was dir in der Küche nicht glückt. Ich aß den letzten Keks in meiner Hand auf und drehte mich auf die Seite, sodass ich ihm gegenüber lag. Meine Hände platzierte ich auf seine breite Brust, die ich langsam streichelte. Auf und ab, rechts und links. Ich konnte nicht aufhören, ihn für seine maskuline Kraft zu bewundern. Du bist sehr attraktiv...murmelte ich leicht verlegen.

Illya

Erst jetzt fiel mir auf, dass es hier auch nach Essen roch. Und ich ahnte, was das war. Ich erkannte es am Geruch. Lächelnd sah ich sie an. > Mir ist egal, wer was gekocht hast. Allein dafür, dass du die Idee hattest, mich damit zu überraschen, ist Geschenk genug. Und natürlich gefällt es mir. Ich liebe es. Genauso wie ich dich liebe.< sagte ich sanft.
Ich drehte den Kopf zu der Leinwand. Ein Stück meiner Heimat war darauf abgebildet. Kurz bekam ich Heimweh bei diesem Anblick, aber bald, schon bald würde ich zurückkehren. Ich würde nicht sterben. Niemand aus meiner Familie würde das. > Und jetzt? Ziehst du dich aus und lässt mich das Essen von deinem Körper naschen?< grinste ich sie frech an. Meine Augen funkelten.

Luana

Meine Wangen färbten sich rosig bei seiner Erwiderung. Dass er mich für schön empfand, gefiel mir sehr. Ich drückte mich an ihn, schmiegte mich in die Wärme, die er ausstrahlte. In seinen Armen fühlte ich mich unglaublich sicher. Und geborgen. Nichts und niemand konnte mir etwas anhaben, solange er bei mir war und ich hoffte, dass ich irgendwann stark genug war, um ihm ebenso dieses Gefühl zu vermitteln.

Gute Nacht

Illya

Ich musste über ihre Worte leise lachen. > Ab und zu bin ich auch für eine Überraschung gut.< meinte ich grinsend, als sie sich plötzlich auszuziehen begann. Meine Augen weiteten sich leicht. Auch wenn ich das nur im Spaß gesagt hatte, so musste ich trocken schlucken, als sie sich hinlegte und das Essen auf ihren Bauch platzierte. Mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust. > Bozhe moy, du machst mich echt wahnsinnig.< murmelte ich dunkel.
Mit den Fingern berührte ich die weiche Haut ihres Bauches, arbeitete mich bis zum Essen vor, das ich in die Hand nahm und hineinbiss. Es schmeckte köstlich, wie ich erwartet hatte. Dann zog ich mein Oberteil aus sowie meine Hose, ehe ich mich zu ihr legte und mich auf die Seite drehte, sodass ich sie im Kerzenschein betrachten konnte. > Du bist zu einer kleinen Verführerin geworden.< lächelte ich schief.

Luana

Ich spürte, wie Sergio in Gedanken versank, deshalb legte ich den Kopf leicht zurück, sodass ich ihm direkt ins Gesicht sehen konnte. Schöne Gedanken waren es nicht. Meine Hände fuhren nach oben zu seinen stoppeligen Wangen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er sich in letzter Zeit nicht rasiert hatte. Doch das störte mich keinesfalls. Irgendwie ließ ihn der Bartschatten...verruchter aussehen. Wieder etwas Positives. Woran denkst du?

Illya

Meine Kehle fühlte sich rau an, als ich schluckte und die Bewegung ihres Fingers beobachtete. Jede berührte Stelle brannte wie Feuer, ihr Element. Ich ließ meinen Blick über ihren verführerischen Körper gleiten und stellte zum tausendsten Mal fest, dass sie perfekt war. Narben hin oder her, sie war wunderschön.
Fast schon ehrfürchtig begann ich sie mit einer Hand zu streicheln, während meine Lippen diesem Weg folgten. Kurz hielt ich über ihrem Bauch inne, nahm ein weiteres Stück in den Mund und küsste mich weiter hinab. Ich wollte alles von ihr haben, so besitzergreifend das auch in meinem Kopf klang.

Luana

Meine Augen begannen liebevoll zu glänzen. Und du glaubst, dass ich damit zurechtkomme, wenn du stirbst? Mir passt es auch nicht, dass dein Leben in Gefahr ist und genau aus diesem Grund trainiere ich so hart, damit dir eben nichts zustößt. Mag sein, dass ich sterbe, wenn du es tust, aber das würde so oder so geschehen. Ich werde nie jemandem so vertrauen können, wie ich es bei dir tue. Das könnte ich nicht. Zuerst hatte ich Kaito verloren, der wie ein großer Bruder für mich gewesen war und sollte Sergio ihm folgen... Keine Ahnung, was das mit mir machen würde.

Illya

Ich liebte es, wie schwach sie wurde, wenn ich sie berührte und küsste. Sie vertraute mir so sehr, dass ich alles mit ihr machen könnte, wenn ich es darauf anlegen würde. Dass sie bereitwillig als Tisch für mein Essen dienen wollte, war Beweis genug. Lächelnd küsste ich sogar ihre Oberschenkel, die mit Gänsehaut überzogen waren und mit den Händen fuhr ich begierig an den Außenseiten entlang. Und wie ich sie begehrte. Selbst ihre Haut duftete nach Lavendel, überall dieser herrliche Duft.
Kurz schloss ich die Augen, nahm nur sie wahr und dann schnappte ich mir noch einen Bissen, ehe ich mich zu ihren Lippen hocharbeitete.

Luana

Da war er wieder. Der Romantiker, der in ihm schlummerte. Meine Augen begannen zu schimmern und ich legte ergriffen eine Hand auf seine Brust. So kitschig das auch zwischen uns war, anders ließe sich das nicht beschreiben. Ich empfand dasselbe wie er. Tiefe Verbundenheit. Wir waren eine Einheit. Beinahe ein schlagendes Herz. Wenn er litt, tat ich das auch. Wenn ich glücklich war, war er das auch. Mir ist gerade ein Wunsch eingefallen... Ich möchte ein Date, ein richtiges. So wie in diesen Filmen.

Hollaaa *_*

Illya

Bei Gott, woher ich diese Selbstbeherrschung nahm, war mir ein Rätsel. Dass ich es bis hierher geschafft hatte, ohne mir die Kleidung vom Leib zu reißen, glich an ein Wunder. Meine Hände streichelten sie weiter, während ich sie innig und leidenschaftlich küsste. Ihre Unterwäsche überlebte die Wanderung meiner Hände nicht und meine musste ebenso dran glauben. Mehrmals hauchte ich ihren Namen an ihren sündigen Lippen. Dann begrub ich sie unter mich, markierte sie als die meine und verschmolz mit ihr. Mit dieser romantischen Kulisse war das hier mehr als nur perfekt.

Luana

Ich freute mich riesig. Zwar hatte ich keine Ahnung, was man genau bei einem Date machte und was man anzog, doch Enyas Tat hatte mich irgendwie beflügelt. Ich hätte auch auf die Idee kommen können, allerdings kannte ich mich zu wenig in diesen Beziehungssachen aus. Sergio war sowieso der einzige Mann, der mich derart intim berühren durfte. Bei ihm wusste mein Körper, dass er in Sicherheit war.

Sehr gut und dir?

Illya

Ich atmete schwer, während ich meinen Trieben freien Lauf ließ und mich nur auf Enya konzentrierte, die so wunderschön aussah, dass ich nicht aufhören konnte, sie mit Blicken zu verschlingen. Dann erfasste mich die Erlösung. Ich erbebte, keuchte ihren Namen und grub das Gesicht in ihren Hals. Mein Herz explodierte beinahe. Ich löschte das Feuer mit meinem Numen, das auf ihrer Haut flackerte, um zu verhindern, dass die uns umgebenden Kerzen noch mehr aufflammten. Wieder einmal fühlte ich mich wie ein Ganzes.

Luana

Ich liebe dich auch, Sergio. Sehr, erwiderte ich entzückt und genoss es, wie er sich an mich schmiegte und meinen Duft inhalierte. Es gefiel mir, dass er alles an mir liebte. Mit den Händen fuhr ich weiter über seinen Brustkorb. Dort spürte ich das starke Herzschlagen. Das sollte immer so bleiben. Es durfte nie aufgeben, sondern schlagen, schlagen, schlagen. Bringst du mir noch mehr Kekse? Ich bin zu faul zum Aufstehen.

War heute auch Chillen dran?

Illya

Leise lachte ich, als sie ihre Wange an mich schmiegte. Das war ihr Ritual geworden. Jedes Mal nach unserem leidenschaftlichen Moment rieb sie sich an mich, als wäre sie eine Katze. Und das war sie auch irgendwie. Man wusste nie, wie sie als Nächstes reagierte. Demnach war es nicht weiter verwunderlich, wenn sie für Überraschungen sorgte.
Lächelnd lehnte ich den Kopf etwas nach hinten und hauchte einen federleichten Kuss auf ihre geschwollenen Lippen, die nach uns beiden schmeckten. Nach feuriger Begierde. > Ich muss sagen... Das war das beste Dinner, das ich je hatte.< grinste ich schief.

Luana

Ich gab ihm einen verspielten Klaps auf den Bauch, als er noch dreist genug war, etwas für die wenigen Meter zu verlangen. Meine Augen funkelten frech, als ich mich zu ihm vorbeugte und ihm in die Nase biss. Nicht zu fest natürlich, es war eher neckend gemeint. Ich lass erst los, wenn du mir die Kekse gibst, sonst beiß ich sie dir ganz ab, forderte ich ihn innerlich lachend heraus.