Caleb
Nach dreißig Fotos legte ich die Kamera beiseite und legte mich aufs Gras, starrte in den unbewölkten Himmel. Dank meiner guten Sehkraft nahm ich Farben wahr, die mit dem bloßen menschlichen Auge nicht zu erkennen waren und genau deshalb liebte ich es Gestaltwandler zu sein. Ich sah die Welt mit besonderen Augen, wobei meine Kamera auch sehr gute Dienste erwies.
Ich nahm sie wieder in die Hand, schaute mir die geschossenen Bilder an, bis ich schließlich diejenigen erreichte, die meinen Bruder von vor anderthalb Jahren zeigten. Schmerz regte sich in meiner Brust, also schaltete ich die Kamera wieder aus und richtete mich auf, fuhr mir seufzend durchs Haar. Der Panther in mir litt in Anbetracht der Tatsache, dass ich meinen Bruder nie wieder sehen würde, aber mit jedem Tag wurde das tiefe Loch in mir erträglicher.
Ariana
Wie immer beobachtete ich mehr die anderen als mich selbst, aber ich genoss dennoch das Tanzen. Ich liebte das Brennen und das Ziehen nach diesem anstrengenden Training, denn dann fühlte ich mich irgendwie glücklich, als hätte ich etwas Sinnvolles getan. Kurz huschte mein Blick zu Perry, die mal wieder ihren besonderes Status ausleben wollte, weshalb Hannah und ich wie alle anderen auch den Tanzsaal verließen. Ich wischte mein erhitztes Gesicht mit einem kleinen Handtuch ab und freute mich auf die Dusche, die in meinem Zimmer auf mich wartete.
Nur musste ich leider im Flur auf Luke und seinen Freund Brian antreffen - ohne Oberteil. Meine Wangen bekamen eine dunkle Färbung, ich sah schnell weg und wagte es nicht den Blick zu heben, aus Angst etwas Blödes zu stammeln. So rauschte ich an ihnen vorbei, aber bemerkte den einzigartigen Duft, der mir prompt in die Nase stieg. Meine Schritte wurden schneller.
So, bin dann mal weg