Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: RockundLiebe Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

21

01.08.2016, 13:33

Dan:

Die Ampel sprang auf grün um und ich wollte gerade losgehen, als ich von hinten angerempelt wurde, zum xten Mal jetzt. Langsam platzte mir der Kragen und ich drehte mich, um dem Rempler meine Meinung zu geigen. Doch dann sah ich in diese Augen und der Mund blieb mir offen stehen, ohne das ein Wort rauskam. Ich wagte es nicht zu blinzeln, weil mich der Blick so anzog. Solche Augen hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen, sie schienen blau zu leuchten.
"Ähmmm..." - sagte ich dann und räusperte mich. Ich blinzelte einige Male, um diesen Bann, die diese Augen über mich zu haben schienen, von mir zu werfen. Doch nicht nur die Augen waren außerordentlich schön, sondern auch ihre Trägerin. Ihr blondes Haar schien ebenfalls vom inneren Licht erleuchtet zu sein, wie das portellanähnliches Gesicht. Sie war ... Perfekt. Das war das Wort war mich zu ihrem Anblick als erstes durch den Kopf ging. "Tut mir leid." - meinte ich dann, als ich endlich zu mir kam. Es gehörte sich nicht eine Frau so anzustarren, besonders wann man in festen Händen war. Doch mir fiel auch auf, dass auch andere Passanten, ob Mann oder Frau sich interessiert nach ihr umsahen.
***Urlaub**** 8)

22

01.08.2016, 13:41

Urania

Na, da war ich doch glatt in den Mann reingelaufen, den ich schon seit längerem beobachtet hatte. Welch ironische Fügung des Schicksals. Ich fragte mich, ob die drei Schwestern hinter dem Ganzen steckten, verwarf allerdings diesen Gedanken sofort. Sie hatten Besseres zu tun, als sich in mein Leben einzumischen. Ich war eine Muse, nicht mehr und nicht weniger.
Da mein Gegenüber zunächst kein Wort über die Lippen brachte, glaubte ich, ihn irgendwie verletzt zu haben, aber dann entschuldigte er sich. Ich neigte verwirrt den Kopf zur Seite. > Wieso entschuldigst du dich dafür, dass ich dich angerempelt habe? Macht man das hier so?<
Zugegeben, von Nahem sah er noch viel besser aus und ich wünschte, ich könnte ihn einmal berühren, doch ich blieb ruhig stehen und schaute ihn lächelnd an. Vielleicht schaffte ich es doch, ihn irgendwie munter zu stimmen, denn mir entging der Kummer, der auf seiner Seele lastete, nicht.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

23

01.08.2016, 19:50

Dan:

Verwirrt über ihre Aussage runzelte ich die Stirn und sah sie an.
"Ähm ..." - machte ich nur, weil sie mit ihren Worten vor den Kopf stieß. Das passierte mich nicht oft, also hatte sie schon meine Anerkennung. "Nein... ich entschuldigte mich nur ..." - dass ich dich so offen angegafft hatte, wollte ich eigentlich zu fügen, doch schwieg lieber. Ich schüttelte den Kopf und war wieder Herr meiner Sinne und auch meiner Gedanken. "Nicht so wichtig." - bemerkte ich dann nur und schenkte ihr ein kurzes profissionelles Lächeln, was ich perfekt beherrschte. Es zog nur meine Mundwinkel etwas hoch, meine Augen blieben unberührt. "Es ist ja nichts passiert. Einen schönen Abend." - wünschte ich ihr noch und machte auf den Absätzen kert. Ich überquerte eilig die Straße und lief zum Zeitungsgebäude und um das Bürokomplex herum, zu dem leeren Parkplatz, wo mein Auto ganz verwaist stand.
***Urlaub**** 8)

24

01.08.2016, 19:58

Urania

Ich sah sofort, dass er log, kam aber nicht dazu, noch etwas zu sagen, denn da rauschte er auch schon davon. Hm, ich war mir sicher, ihn nicht verjagt zu haben. Immerhin hatte ich nichts Schlimmes gesagt. Oder? Verwirrt sah ich ihm hinterher, bis er hinter einem Gebäude verschwunden war. Ich hätte mich gern länger mit ihm unterhalten. Außerdem war mir seine Narbe über der Augenbraue nicht entgangen. Vom Olymp aus hatte ich dieses Detail nicht bemerkt, aber jetzt brannte ich darauf zu erfahren, woher diese Narbe kam.
Seufzend überquerte ich die Straße und fand es unglaublich schade, dass er einfach gegangen war. Er hatte mir nicht einmal seinen Namen verraten, obwohl ich wusste, wie er hieß. Daniel. Diesen Namen gab es auf der Welt wie Sand am Meer und doch machte er ihn mit seinem Auftreten speziell. Es verwirrte mich, dass er mich so verwirrte. War das der Einfluss der Sterblichen um mich herum? Einige von ihnen starrten mir lange hinterher und ich wusste nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Ich trug dieselbe Kleidung wie sie, verhielt mich relativ unauffällig und trotzdem konnten einige Menschen nicht den Blick von mir losreißen. Ich beschloss große Menschenmengen zu umgehen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

25

01.08.2016, 20:18

Dan:

Als ich mich auf den Fahrersitz setzte, musste ich wieder an dieses Mädchen denken. Ihre Augen waren so faszinierend, so ... anziehend.
Was dachte ich da? Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und fuhr langsam vom Parkplatz runter und reihte mich in den fließenden Verkehr ein.
Meine Eltern hatten ein Haus mitten in der Stadt und eigengtlich bräuchte ich nicht länger als 15 Minuten, vom Büro bis dorthin. Doch der dichte Verkehr hielt mich auf und ich kam doch tatsächlich einige Minuten zuspät.
"Verdammt." - schimpfte ich, während ich vor dem hohen Zaun parkte. Ich verriegelte die Türen und ging zum majestätischen Gebäude, was mehr einem Palast ähnelte, als einem Zuhause. Und eigentlich war es nie ein Heim für mich gewesen. Geboren und aufgewachsen war ich in einer länglichen Gegend und als mein Vater vom einfachen Richter zum Politiker mutierte, waren wir hierhin gezogen.
Da ich keinen Schlüßel besaß, klingelte ich an der Haustür und die Tür wurde mich von Tamara aufgemacht.
"Hi." - begrüßte ich sie mit einem Kuss und ging an ihr vorbei ins das Hausinnere.
"Hi." - sagte sie und ihre Stimme klang etwas nervös. "Daniel, also ..." - stammelte sie und eine böse Vorahnung übermannte mich. Mein Herz klopfte ganz schnell in meiner plötzlich enger gewordener Brust.
"Bruderherz." - hörte ich Konstantins Stimme und wusste nun, warum Tamara so nervös war. Mein Bruder war für mich ein rotes Tuch.
***Urlaub**** 8)

26

01.08.2016, 20:24

Urania

Mein Weg führte direkt in ein Einkaufszentrum. Obwohl ich eigentlich vorgehabt hatte, einen großen Bogen um Menschenmassen zu machen, so hatte es mich dennoch in dieses Gebäude gezogen, weil die Läden mich magisch anzogen. Es gab so viel zu entdecken, dass ich bezweifelte, all das in wenigen Stunden genau zu erkunden. Schuhe, Kleider, Dekorationsartikel, Essen, Sportsachen, Kinderkram und vieles mehr... Ich war fast schon überfordert.
Neugierig betrat ich die Läden, die mich am meisten ansprachen und verspürte den Wunsch, mir von irgendwo Geld zu holen, um wenigstens eine Sache zu kaufen. Aber das sollte ich lieber nicht tun. Wenn ich einmal anfing, würde ich garantiert nicht mehr aufhören können. Aus diesem Grund blieb ich bloß die stille Beobachterin, bis ich wieder draußen ankam und endlich einen Blick in den dunklen Nachthimmel werfen konnte. Im Stehen war es nicht angenehm, die Sterne zu betrachten, darum suchte ich einen nahegelegenen Park, um mich auf das weiche, grüne Gras zu legen. Dass dabei meine Kleidung leicht dreckig wurde, interessierte mich nicht. Das war nur eine Hülle. Was allerdings über mir, glich einem weitem Universum funkelnder Geschichten, die ich immer und immer wieder erzählen könnte. Meine Augen verloren sich im tiefen Nachtblau, suchten jeden einzelnen Stern auf, der zu einem großen Ganzen gehörte.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

27

01.08.2016, 20:40

Daniel:

Der Schmerz und das Gefühl des Verrats beschlich mich, obwohl ich angenommen hatte, das bereits überwunden zu haben. Aber es war wohl eine Sache zu verzeihen und die andere zu vergessen und wieder vertrauen zu können. Das erste war mir gelungen, bei dem zweiten versagte ich kläglich.
Ich warf einen schnellen Blick zu meiner Freundin, die nervös an ihrer Unterlippe knabberte und im nächsten Augenblick kam mein Bruder bereits in den Flur, um mich persönlich zu begrüßen. Er hatte sich stark verändert. Noch vor einem Jahr, das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte, war er schlaksig gewesen und war mehr Junge als ein Mann, doch nun stand einer von mir. Er überragte mich um einen Kopf und hatte richtig Muskelmasse antrainiert, die unter seinem T-Shirt hervortraten. Auch trug er sein Haar jetzt kurz und hatte sich einen gepflegten Dreitagebart wachsen lassen. Er sah gut aus und das war gefundenes Fressen für die Eifersucht, die langsam in meinem Inneren aufkeimte.
"Hi Dan." - begrüßte er mich und drückte mich an sich. Wie erstarrt blieb ich stehen und bewegte mich keinen Milimeter. "Gut siehst du aus." - bemerkte er, als er wieder Abstand zwischen uns beiden schaffte und mich von oben ansah. Ich fühlte mich klein, unbedeutsam, verzweifelt. Erneut warf ich Tamara einen Blick zu, den sie jedoch nicht erwiderte.
"Ja, du auch." - sagte ich nur kurzgebunden und versuchte ruhige zu atmen. Es war mir alles zu viel. Auf eine Begegnung mit meinem Rivalen, als den ich meinen Bruder empfand war ich einfach nicht vorbereitet.
Auch wenn es jetzt feige war, sah ich jedoch keine andere Möglichkeit, als mich umzudrehen und das Haus fluchtartig zu verlassen.
"Daniel." - hörte ich noch Tamaras Stimme mir hinterherrufen, doch ich blieb nicht stehen. Meine Beine wurde immer schneller, bis ich keinen Asphalt sondern Gras unter meinen Füssen spürte.
Erst jetzt kam ich zum Stehen und der Atem verließ ganz schnell meinen Mund. Ich schloss meine Augen, um mich wieder zu sammeln und als ich sie wieder aufschlug, runzelte ich die Stirn. Ich befand mich in einem nahe gelegenen Park, in dem als Jugendlicher mit meinem Bruder Football gespielte hatte. Die Erinnerung an diesen Verräter ließ mich laut aufheulen.
"Scheiße!!!" - schimpfte ich lauthals und fuhr mir durch das Haar. Es tat weh, auch nach einem Jahr. "SCHEIßE!!!" - rief ich aufgebracht. In diesen Teil des Parks verirrte sich selten ein Fußgänger, besonders nicht, wenn es dämmerte.
***Urlaub**** 8)

28

01.08.2016, 20:53

Urania

Irgendwann waren mir die Augen zufallen, weil ich den Geräuschen um mich herum lauschen wollte. Hundebellen, heiteres Gelächter, ein Streit in einem entfernten Gebäude, eine Gruppe Jugendlicher, die sich angeregt unterhielten... All das nahm ich auf und speicherte es in meinem Gedächtnis ab. Die wenigen Stunden in dieser Welt hatten mir gezeigt, dass es hier so viel mehr zu sehen gab, als ich anfangs angenommen hatte. Ich war fasziniert, beinahe berauscht. Wenn erst einmal meine Schwestern hiervon erfuhren, würden sie bestimmt herkommen wollen. Heute war ich definitiv nicht zum letzten Mal da.
Lautes Fluchen drang an meine Ohren und störte meine innere Ruhe. Irritiert setzte ich mich auf, um nach der Quelle dieses Ausbruchs zu suchen. Schnell wurde ich fündig. Einige Meter von mir entfernt erkannte ich eine bekannte Silhouette im schwachen Schein einer Straßenlaterne. Es war Daniel. Er war aufgebracht. Verzweifelt. Von Schmerz durchbohrt.
Langsam stand ich auf, klopfte mir den Dreck von der Hose und ging auf ihn zu. > Es tut mir leid, dass ich dich vorhin angerempelt habe. Ich kam leider nicht dazu, dir das zu sagen. Zu dem Zeitpunkt war ich zu sehr im Betrachten der Sterne vertieft gewesen.< sprach ich ihn direkt an, ohne auf seine jetzige emotionale Lage einzugehen. Sowieso wüsste ich nicht, was ich sagen sollte, um ihm nicht zu nahe zu treten. Das war das erste Mal, dass ich in direktem Kontakt mit einem Menschen trat.
Ich legte den Kopf in den Nacken und deutete mit dem Zeigefinger auf eine perfekte Anordnung einiger Sterne. > Über uns befindet sich der Hase.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

29

01.08.2016, 21:08

Dan:

Ich war so sehr mit dem Zorn in mir selbst beschäftig, dass ich die Person erst bemerkte, als sie mich ansprach. Verwirrt sah ich in die Richtung, aus der diese ruhige beinahe melodische Stimme kam. Es war diese Frau, die an der Ampel in mich hineingelaufen war.
Ihre Augen.
Sogar in dem sperrlichen Licht der Straßenlaternen sah ich dieses leuchtende Blau. Ich reagierte nicht auf ihre erste Aussage, weil ich das schon beinahe vergessen hatte.
Ich folgte ihem Finger und sah zum dunklen Himmel an dem die Sterne, wie Diamanten funkelten. Dann sah ich wieder zu der Frau. Sie war seltsam. Stimmte etwas nicht mit ihr?
"Das ist mir eigentlich egal." - bemerkte ich nur frustriert und fuhr mir über das Gesicht. Ich hatte keine Lust mich zu unterhalten, aber ich wollte sie auch nicht verjagen, immerhin war der Park für alle zugängig, aber selbst wollte ich auch nicht gehen. Diesen Park verband ich mit vielen schönen Erinnerungen an meinen Bruder und vielleicht würde sie mich von den schrecklichen Gedanken ablenken und ich könnte ihn wieder akzeptieren, seine Anwesenheit tollerieren.
Meine Beine fühlten sich weich an und ich sah mich nach einer Sitzmöglichkeit an, doch fand nichts. Also setzte ich mich in das Gras.
***Urlaub**** 8)

30

01.08.2016, 21:18

Urania

Es schmerzte mich, dass ihm die Sterne egal waren. Immerhin gehörten sie zu meiner größten Leidenschaft und das von ihm zu hören, gefiel mir überhaupt nicht. Doch ich hatte Verständnis für seine abweisende Haltung, da ihm etwas schwer auf der Seele lastete. Ich wusste nicht, wie man einen Menschen tröstete. Insbesondere dann nicht, wenn man für denjenigen völlig fremd war. Allerdings war der Drang ihm zu helfen übermächtig.
> Ich finde Sterne faszinierend. Einzeln sind sie klein und erscheinen bedeutungslos, aber im großen Ganzen sind sie dann doch plötzlich wichtig. Sie erzählen eine Geschichte. Alle von ihnen. Der Hase läuft jede Nacht davon, weil es vom Großen Hund gejagt wird und dieser ist wiederum der Begleiter von Orion. Orion, der beste Jäger aller Zeiten. Selbst Artemis, die sich nie für einen Mann interessiert hatte, fand Gefallen an ihm. Aber so wie das Schicksal es wollte, verbannte man ihn in den Himmel.< erzählte ich ihm in meinen Gedanken vertieft, während ich auf jedes einzelne Sternbild zeigte.
> Wenn man sich mit den Sternbildern intensiv auseinandersetzt, kann es sogar mal sein, dass man zukünftige Ereignisse voraussagen kann.< fügte ich hinzu und neigte den Kopf nach unten, um ihn lächelnd anzusehen. > Interessiert dich deine Zukunft? Willst du wissen, was dich erwartet?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

31

01.08.2016, 21:34

Dan:

Obwohl mich ihr Gerede über die Sterne nicht interessierte, hob ich meinen Kopf und sah gen Himmel. Allerdings ergaben die Sterne für mich keine Bilder, sie waren einfach nur durcheinander am Firmament.
Als sie mich fragte, ob ich meine Zukunft wissen sollte, sah ich zu ihr und konnte ihr Lächeln erkennen. Sie war wirklich perfekt, so wie ich anfänglich gedacht hatte. Ihre Stimme, ihre Augen, ihre gesamte Erscheinung schienen tadellos.
Ich glaubte nicht an diese Sache mit der Vorhersehung und außerdem malte ich mir meine Zukunft eher in dunklen Farben.
Ich würde heute nicht mehr zum Haus meiner Eltern zurückkehren, was mein Vater meine Flucht als eine Schwäche auslegen würde. Er wusste ebenfalls, was vor einem Jahr zwischen Konstantin und Tamara gelaufen war und deshalb war Tamara nicht mehr so gerne von ihm gesehen und ich war ein Schwächling, weil ich mich nicht von ihr trennte.
Es gab damals eine heftige Außeinandersetzung, Konstantin verließ San Francisco und ich blieb mit Tamara zusammen, weil ich angenommen hatte, dass in einer Beziehung auch eine zweite Chance anberaumt werden konnte. Außerdem war meine Mutter krank und reagierte sehr sensibel auf Veränderungen. Tamara und ich waren schon so lange zusammen und sie hatte sich Tamara immer an meiner Seite gewünscht.
Wenn ich nur an ihre Affäre von damals dachte, ballte ich die Hände zu Fäusten.
"Ich vermute mal nichts gutes." - erwiderte ich und starte auf das Gras vor mir. "Aber vielleicht siehst du etwas, was mir verborgen bleibt." - sagte ich dann und hob meinen Kopf, um sie anzusehen. "Also, wie sieht meine Zukunft aus?"
***Urlaub**** 8)

32

01.08.2016, 21:45

Urania

Froh darüber, dass er mir wenigstens zuhörte und tatsächlich interessiert war, nickte ich lächelnd. Ich setzte mich ebenfalls ins Gras und legte mich zurück, weil ich so viel besser das Gesamtbild der Sternenwelt betrachten konnte. Mehrmals hatte ich versucht, nur durch die Anordnung der Sterne in die Zukunft zu sehen. Apollo gebührte die Gabe der Weissagung, aber er hatte mir vor einiger Zeit diese Kunst gezeigt und gelehrt. Mit Stolz trug ich dieses Wissen in mir.
> Zuerst sehe ich, dass du mit deiner jetzigen Situation überhaupt nicht zufrieden bist. Deine Energien werden durch dein Umfeld gestört, du kannst dich nicht entfalten und scheinst festzustecken. Weiter hinten wartet etwas Großes auf dich, aber ich kann dir nicht sagen, ob es gut oder schlecht ist. Was ich jedoch mit Sicherheit weiß, ist dass dieses Etwas dein Leben von Grund auf verändern wird. Die Nebel innerhalb der Sterne weisen darauf hin, dass Talente in dir stecken, die du selbst noch nicht entdeckt hast und wenn die Zeit kommt, wirst du sie kennen und nutzen.<
Ich beendete meinen Monolog und setzte mich wieder auf, um den Blick vom Himmel zu lösen. Immer, wenn ich Voraussagen traf, veränderten sich meine Augen und das wollte ich ihn nicht sehen lassen, weil er dann sonst wüsste, dass ich anders war. Schnell verschwand das vertraute Kribbeln und ich drehte den Kopf zu ihm um. > Und morgen wirst du trotz Sonnenschein einen Regenschirm brauchen. Ein Gewitter braut sich zusammen.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

33

01.08.2016, 21:57

Dan:

Ich hörte ihr zu, doch ihre Voraussagen waren genauso so vage, wie die Horoskope meiner Mitarbeiterin Mrs Becker. Irgendwie passte jedes auf jeden und irgendwie doch nicht.
"Dann hoffe ich doch, dass dieses etwas schon bald in mein Leben triet, damit es sich verändert kann." - bemerkte ich nur dazu und warf erneut einen schnellen Blick zum nächtlichen Himmel. Ich hoffte darin eine Antwort auf meine Situation zu finden, doch die Sterne blieben stumm. Ich seufzte und ließ mich zurück ins Gras fallen, verschränkte die Arme unter dem Kopf. "Wurdest du von einem Menschen schon richtig enttäuscht?" - wollte ich von ihr wissen und war selbst überrascht über meine Offenheit. Normalerweise behielt ich meine Sachen für mich, doch sie erweckte in mir eine Art Vertrautheit, auch wenn ich sie nicht kannte. "Ich meine, so richtig." - verdeutlichte ich meine Frage und sah zu ihr rüber.
***Urlaub**** 8)

34

01.08.2016, 22:06

Urania

Hm, scheinbar war er mehr als nur unzufrieden mit seinem Leben, wenn ihm jede Veränderung recht war. Das fand ich traurig. Zu gern hätte ich gefragt, was genau in seinem Leben falsch lief, doch er kam mir zuvor. Seine Frage war schwerer zu beantworten, als ich dachte. Enttäuschung... Kannte ich diese Empfindung überhaupt? Ich runzelte nachdenklich die Stirn und zuckte ahnungslos mit den Schultern.
> Wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich nicht. Ich habe nur meine Schwestern, denen ich alles anvertrauen kann und sonst sind alle anderen stets freundlich und nett zu mir. Enttäuscht wurde ich somit nie, aber ich glaube, dass das auch daran liegt, dass ich keine Erwartungen habe.< Ich lächelte ihn offen an.
> Ich...lebe einfach.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

35

01.08.2016, 22:18

Dan:

Erneut hörte ich ihrer Antwort aufmerksam zu und dachte einige Augenblicke über ihre Worte nach. Sie gehörte zu den glücklichen Menschen, die das Gefühl der Enttäuschung nicht kannten.
"Dann hast du unvorstellbaren Glück, dass du auf dieser Welt jemanden hast, dem du vertrauen kannst." - bemerkte ich sehnsüchtig. Früher war mein Bruder mein bester Freund gewesen und ihm konnte ich vertrauen. Doch nachdem er und Tamara sich zu nah gekommen waren, war es vorbei und wir wurden zu Fremden. Was sehr schade war, weil er mein einziger Bruder war. "Ich habe niemanden, mit dem ich meine Sorgen teilen kann. Und die Menschen um mich herum, wollen so etwas von mir auch nicht hören." - erzählte ich ihr. Dabei dachte ich an meinen Vater. Er wollte tatsächlich nichts negativ aus meinem Mund hören, nur Zuversicht und Ergebnisse interessierten ihn. Ich seufzte erneut und schloss die Augen. "Manchmal wünschte ich mir, ich wäre jemand anderes."
***Urlaub**** 8)

36

01.08.2016, 22:27

Urania

Das war also der wahre Schmerz in seinen Augen. Er hatte Angst erneut enttäuscht zu werden. Seinen Platz in dieser Welt nicht mehr zu finden. Mir war aufgefallen, dass sehr viele Menschen sich genau dieselbe Frage stellten. Wieso war das so? Warum waren sie nicht mit dem zufrieden, was sie hatten? Was genau bedeutete Glück für sie? Wie es aussah, musste ich noch sehr viel über die Sterblichen lernen.
> Das solltest du dir nicht wünschen. Das ist nicht richtig. Du bist wundervoll, genau so wie du bist. Jeder Mensch ist das. Wenn du die Sterne siehst, sagst du auch nicht, dass der eine Stern schöner ist als der andere. Sie sind alle gleich, leuchten nur unterschiedlich stark. Mag sein, dass du gerade eine schwere Zeit durchmachst, aber du darfst auf keinen Fall die Hoffnung verlieren.< Eindringlich sah ich ihn an. > Behandle dich immer gut, dann wirst du dich definitiv besser fühlen.< gab ich ihm den Rat und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln.
> Und wenn du etwas dringend loswerden willst, dann kannst du mir das ruhig verraten. Ich kann schweigen wie ein Stern.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

37

01.08.2016, 22:37

Dan:

Ihre Aussage brachte mich wieder zum Nachdenken. So sanft und aufrichtig hatte schon lange keiner mehr mit mir gesprochen. Es war neu und ich fand Gefallen daran.
"Es ist nicht so einfach." - sagte ich dann und sah zu ihr. Ihre Augen waren so offen, als könnte sie tatsächlich ein Geheimnis für sich behalten. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll." - überlegte ich. "Ich habe das Gefühl nicht Herr meines Lebens zu sein, als würde mein Leben von jemand anderem entschieden." - verriet ich ihr und atmete tief durch. "Es entgleitet mir alles." - fügte ich noch hinzu und schwieg. Es tat sehr gut zu reden, doch weil sie mir fremd war, konnte ich ihr auch nicht alles erzählen. Es war meine Privatsache und ich wollte sie damit auch nicht belästigen.
***Urlaub**** 8)

38

01.08.2016, 22:47

Urania

Nun ja, dass er das Gefühl hatte, jemand anderes würde über sein Leben bestimmen, war gar nicht so falsch. Die Schicksalsschwestern schrieben nicht jedes kleinste Ereignis nieder, allerdings hatten sie großen Einfluss auf das menschliche Leben. Sollte ich sie fragen, was sie Daniel vorgeschrieben hatten? Im selben Moment verwarf ich aber den Gedanken, denn sie würden mir das nie verraten. Nicht einmal Zeus konnte ihnen Informationen entlocken.
> Dann versuch die Dinge festzuhalten, über die du Kontrolle hast und sei es ein morgendliches Ritual. Du siehst dein Leben als ein großes Ganzes, also fang erst einmal mit den einzelnen Stücken an, bevor du das Wesentliche aus den Augen verlierst. Ich bin mir sicher, dass du früher oder später die Dämonen loswirst, die dich ständig jagen. Du darfst bloß nicht aufgeben.< meinte ich zuversichtlich und winkelte die Beine an. Die Hände legte ich auf die Knie.
> Ich habe zwar keine Ahnung, wie du dich gerade fühlst und was du durchmachen musst, aber eines weiß ich mit Sicherheit. Wenn du die Sicht auf die Dinge, die dich beschäftigen, änderst, kann es schnell passieren, dass sich plötzlich die Dinge ändern und sie dir gar nicht mehr so schlimm erscheinen.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

39

01.08.2016, 22:57

Dan:

Erneut gaben mir ihre Worte einen Grund zum Nachdenken. Vielleicht hatte sie recht und ich sollte nicht versuchen die großen Sachen in meinem Leben zu verändern, sondern die kleinen, die sich noch verändern ließen und vielleicht ergab es sich daraus ein Dominoeffekt und auch die großen, im Moment nicht zu ändernden Dinge sich wandelten. Auch wenn ich nicht wahrhaben wollte, aber diese Begegnung mit dieser seltsamen Frau, die nachts alleine im dunklen Park rumgeisterte, gab mir Hoffnung.
Es passierte nicht nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Körper. Ich fühlte mich befreit, als steckte in einem verstaubten Raum und endlich kam ich an die frische Luft und sie füllte nun meine Lungen.
Und ich sollte zum Haus meiner Eltern zurückgehen, um Konstantin entgegen zu tretten. Ich hatte keinen Grund um von ihm davonzulaufen, immerhin hatte ich nichts falsch gemacht. Er war es, der um meine Grade betteln sollte. Mit diesem Entschluss stand ich auf und blickte auf sie runter.
"Danke für ein offenes Ohr." - sagte ich und lächelte sie an, streckte ihr meinen Arm entgegen.
***Urlaub**** 8)

40

01.08.2016, 23:08

Urania

Ich konnte sehen, wie es in ihm arbeitete und wie er meine Worte aufsaugte. Hoffentlich fand er darin die Kraft, die ich ihm schenken wollte. Als er aufstand und sich bei mir bedankte, erhellte sich mein Gesicht. Insbesondere dann, als er mir ein ehrliches Lächeln zeigte. Genau das hatte ich sehen wollen. Ich erwiderte es strahlend und ergriff seine Hand, um aufzustehen.
> Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich helfe gern. Mich macht es glücklich, einen Menschen zum Lächeln zu bringen und dir wünsche ich, dass du öfters einen Grund hast zu lächeln. Ein Lächeln kann so viel bewirken, probier es einfach mal aus.<
Als ich merkte, dass ich immer noch seine Hand hielt, ließ ich sie langsam los und fragte mich, wieso die Energien in meinem Körper verrückt zu spielen begannen. Das war noch nie zuvor passiert.
> Nun denn, ich muss jetzt leider gehen.< sagte ich anschließend, als ich Eros Stimme in meinem Kopf vernahm. Wir mussten wieder zurück zum Olymp. > Vergiss nicht morgen einen Regenschirm mitzunehmen.< rief ich ihm Erinnerung, als ich mich umdrehte und davonging. Ich wäre gern noch länger bei ihm geblieben, doch auch er hatte den Eindruck gemacht, als müsse er gehen und so war es besser, wenn sich unsere Wege hier trennten. Dass wir uns auf jeden Fall wiedersehen würden, sagte ich ihm nicht. Nicht alles, was die Sterne zeigten, musste auch gesagt werden.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

Ähnliche Themen