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10.08.2016, 21:49

Dan:

Es fiel mir sehr schwer, nicht sofort zum Telefon zu greifen, um bei Rachel anzurufen. Doch ich übte mich in Geduld, da Rachel erst um acht Uhr im Brüo sein würde.
Die Krankenschwester kam mit einem Tablett rein.
"Wenn Sie etwas brauchen, dann klingeln Sie einfach." - sagte sie noch und ließ mich wieder alleine. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger und trotzdem schmierte ich mir ein Brötchen und aß es auf. Auch den Kräutertee, der gar nicht schmeckte, kiptte ich runter. Und das, nur um die Zeit zu überbrücken. Kaum war es 8 Uhr, griff ich nach dem Telefon und wählte die Nummer von der Rezeption. Es dauerte mir viel zu lange, obwohl es nur zwei Mal klingelte, bevor ich Rachels Stimme hörte.
"Guten Morgen Rachel." - begrüßte ich sie und sie klang verwundert. "Ich werde für die nächsten Tage ausfallen." - erklärte ich ihr. "Ich bin im Krankenhaus."
"OH mein Gott. Geht es Ihnen gut?" - fragte sie sofort besorgt.
"Ja, es ist nichts ernstes." - versuchte ich sie zu beruhigen. Ich wollte nichts erzählen, was für mich selbst noch ein Rätsel war. "Ich werde mir in den nächsten Tagen aber ab und an melden." - informierte ich sie. Im nächsten Augenblick ging die Tür auf und mein Bruder kam rein.
"Ich muss Schluss machen." - sagte ich zu Rachel und legte auf.
***Urlaub**** 8)

142

10.08.2016, 22:00

Zara

Mit einem komischen Gefühl im Bauch betrat ich die Eingangshalle und fuhr hoch in den dritten Stock. Gleich würde ich Daniel sehen. Ich freute mich und hoffte, dass er das gestern wiederholen würde. Meine Lippen sehnten sich nach seinen.
Als ich Rachel erblickte, wünschte ich ihr einen guten Morgen. Sie wirkte gestresst, erwiderte aber den Gruß. Dann ging ich zum Gemeinschaftsbüro und fuhr den Computer hoch, so wie alle Mitarbeiter es taten. Auf diese Weise begann ihr Arbeitstag. Seufzend räumte ich alles auf, das ich gestern noch liegengelassen hatte und erst dann überlegte ich, ob ich zu Daniel gehen sollte. Hm, wieso nicht?
Ich nahm einige Unterlagen, um den Anschein zu wahren, als bräuchte ich etwas von ihm und dann machte ich mich auf den Weg in sein Büro. Dort traf ich überraschenderweise Rachel, aber keinen Daniel. > Oh, ähm... Wo ist Mr. Foster?< fragte ich sie irritiert.
Die Rezeptionistin drehte sich um, in ihren Augen lag wieder dieses Misstrauen, aber das versteckte sie gut.
> Er wird die nächsten Tage nicht kommen. Er ist krankgemeldet.< sagte sie.
In diesem Moment gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. War er krank, weil er mich doch nicht sehen wollte oder war er wirklich krank? Hin- und hergerissen, ging ich zurück an meinen Arbeitsplatz und setzte mich hin. So sehr ich mich auf den heutigen Tag gefreut hatte, verlor sich das gute Gefühl und machte einem neuen Platz. Ich konnte es nicht in Worte fassen, aber es ähnelte Enttäuschung und... Angst.
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143

10.08.2016, 22:14

Dan:

"Guten Morgen." - begrüßte er mich und griff nach meiner Hand, um sie zu drücken. "Du hast mir gestern einen schönen Schrecken eingejagt, Bruderherz." - sagte er mit einem Lächeln.
"Tut mir leid." - entschuldigte ich mich und versuchte mich aufzusetzten. Ich fühlte mich so hilflos und klein neben ihm. Besonders jetzt, wo er auf mich hinab sah. Doch dann schmerzte die Wunde an meinem Bauch.
"Nur die Ruhe." - sagte er und drückte mir seine Hände auf die Schultern. "Es braucht dir nicht leid zu tun."
"Was ist mit mir passiert?" - wollte ich wissen. Immerhin war Konstantin der erste, der mich an der Haustür gesehen hatte.
"Ich habe keine Ahnung." - sagte er und schüttelte mit dem Kopf. "Es hat geklingelt und als ich aufmachte, sah ich dich dort stehen, blutend." - erklärte er mir. "Ich habe dann den Notarzt gerufen und du hast das Bewusstsein verloren."
"Wurde ich vielleicht überfallen?" - teilte ich mit ihm meine Vermutung.
"Weiß ich nicht. Deine Geldbörse und die Armbanduhr hattest du noch." - sagte er weiter und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. Ich versuchte die Information, die er mir gegeben hatte, zu verabreiten, aber es war einfach zu wenig, um damit wirklich etwas anfangen zu können.
"Kannst du mir einen Gefallen tun?" - bat ich ihn. "Kannst du mir meinen Laptop aus dem Büro holen?" - fragte ich ihn.
"Möchtest du dich nicht zuerst aufruhen?" - sagte er.
"Ich kann die Arbeit nicht einfach so vernachlässigen." - meinte ich und er seufzte.
"Na gut. Ich komme dann gleich wieder." - verabschiedete er sich noch und ließ mich wieder alleine.
***Urlaub**** 8)

144

10.08.2016, 22:21

Zara

Die ganze Zeit über konnte ich mich nicht so wirklich konzentrieren. Ich sah zwar die Buchstaben vor meinen Augen, aber sie wollten keinen Sinn ergeben. Außerdem hörte ich das Tuscheln der anderen Mitarbeiter, die sich fragten, wieso der Chef plötzlich nicht da war. Es war anscheinend nicht typisch für ihn, mehrere Tage ausfallen zu lassen.
In diesem Moment tat mir Daniel irgendwie leid. Ständig wurde so viel von ihm erwartet und anstatt sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen, stellten sie die verrücktesten Vermutungen. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte den Brief noch einmal zu lesen, aber erneut schweiften meine Gedanken in eine andere Richtung.
Ein schwerer Stein lag in meinem Magen. Vielleicht hatte er sich tatsächlich krankgeschrieben, weil er eingesehen hatte, dass das mit uns doch ein Fehler gewesen war. Allerdings hatten seine Augen eine ganz andere Wahrheit gesprochen. Dass er sich zu mir hingezogen fühlte. Dass ich ihn irgendwo berührt hatte. Ich hoffte es zumindest.
> Habt ihr ihn gesehen? Fosters Bruder... Puh, der ist aber heiß. Er ist gerade im Büro, aber er hat nichts gesagt, was den Chef betrifft.< hörte ich die Reporterin, die für aktuelle Schlagzeilen tätig war, mit einer anderen Kollegin tuscheln. Bruder? Daniel hatte einen Bruder? Ich war versucht aufzustehen und diesen Kerl aufzusuchen, blieb aber sitzen. Die anderen durften nicht merken, dass mich und Daniel mehr als ein Arbeitsverhältnis verband.
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145

10.08.2016, 22:30

Dan:

Natürlich wollte ich meine Arbeit nicht vernachlässigen, allerdings wollte ich über den Computer mit Zara in Kontakt treten. In dem Büro gab es eine interene Plattform, über die die Mitarbeiter miteinandern komunizieren konnten. Jeder hatte einen Account und ich hoffte, dass auch Zara bereits einen bekommen hatte.
Ich wurde unruhig, als mein Bruder nach dreißig MInuten immer noch nicht das war. Zum Büro dauerte es höchstens 15 Minuten. Was brauchte er so lange? Auf ihn war doch kein Verlass.
Und während ich auf Konstantin wütend wurde, kam er auch schon rein, mit dem Laptop unter dem Arm.
"Vielen Dank." - sagte ich mit einem Lächeln, als er es mir gab. Zu gerne hätte ich das Ding sofort aufgeklappt und Zara geschrieben, doch Konstantin war noch da und er sollte keinen Verdacht schöpfen.
Allerdings schien es, als hätten wir einander nichts zu sagen. Wir hatten uns entfremdet und das tat weh. Eine gefühlte Ewigkeit hielt eine angespannte Stille zwischen uns.
"Ich muss los." - sagte er dann schließlich und erhob sich. "Ich werde die Tage nach dir sehen." - meinte er zum Abschied und verließ mein Zimmer.
Traurig sah ich ihm hinterher und wünschte mir wirklich, dass unsere Beziehung sich bessern würde.
Dann schaltete ich den Laptop an und logte mich ins Internet.
***Urlaub**** 8)

146

10.08.2016, 22:35

Zara

Irgendwie schaffte ich es doch, einige Briefe zu beantworten und zwar gründlich. Ich wollte mir keine Fehler erlauben. Aber um etwas Abwechslung zu haben, kümmerte ich mich nun um die Horoskope. Hier brauchte ich dieses Wunder von Internet, das die Menschen hatten, womit sie an all die Informationen herankommen konnten, die sie brauchten.
Ich nutzte Bilder von Satelliten, die den Nachthimmel zeigten und dadurch konnte ich besser für jedes Sternzeichen die richtigen Worte finden. Nebenbei machte ich mir in einer separaten Datei einige Notizen. Dass ich mich mit diesem ganzen Kram auskannte, hatte ich meinen Schwestern und Hermes zu verdanken. Jede neueste Entwicklung bekamen wir mit und wir passten uns dieser an. So verloren wir nie den Faden, was die Menschen betraf.
Heute waren die Luftzeichen dran. Wie es aussah, würden sie demnächst etwas gewinnen, aber es herrschten auch Krisenzeiten in der Familie. Ich wusste, dass das nicht auf jeden zutraf, doch ich musste allgemeine Aussagen treffen.
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147

10.08.2016, 22:45

Gehe jetzt off, gute Nacht :love:


Dan:

Es dauerte bis das schwache Signal des krankenhausinternen Internets zu funktionieren anfing. Ich seufzte und logte mich in das Portal des Zeitungsverlages. Hier konnte ich sehen, welche Mitarbeiter online waren und auch woran sie gerade arbeiteten. Doch heute interessierte mich nur ein einzelner Account. Und Rachel hatte ihre ARbeit bereits erledigt, denn sofort sah ich Zaras Namen in einer Leister an der rechten Seite und sie war sogar orange hinterlegt, was bedeutete, dass sie gerade just im Moment das Internet nutzte.
Hallo Zara, ich bin es Daniel. Mach dir nicht allzu viele Sorgen um mich. Mir geht es den Umständen entsprechen gut. Ich bin für einige Tage im Krankenhaus und somit werde ich nicht ins Büro kommen können.
Ich schickte ab und überlegte, ob ich etwas zufügen sollte und tat es dann auch.
Das zwischen uns ist mir ernst.
Es war mir wichtig, dass sie das wusste.
***Urlaub**** 8)

148

10.08.2016, 23:01

Nachti <3

Zara

Ich erschrak kurz, als ein Pling ertönte und eine Nachricht verkündete, die gerade im Chat eingetroffen war. Wer schrieb mir denn? Niemand war hier, mit dem ich mehr als drei Worte gewechselt hatte. Als ich dann sah, dass es Daniel war, begann mein Herz schneller zu klopfen, nur um dann schockiert innezuhalten.
Er war im Krankenhaus? Wieso denn das? Gestern hatte er einen sehr gesunden Eindruck auf mich gemacht...
Dann kam die zweite Nachricht und meine Wangen erhitzten sich. Also hatte ich mich nicht geirrt. Ihm hatte der Kuss ebenfalls etwas bedeutet. Das erleichterte mich zutiefst.
Was ist denn passiert? Geht es dir wirklich gut? Wenn du möchtest, kann ich dich besuchen kommen. Oder ist das eine schlechte Idee?
Es könnte nämlich sein, dass jemand aus seinem Familienkreis uns zusammen sieht und das würde sicherlich viele Fragen aufwerfen. Insbesondere für seine Freundin. Als ich an sie dachte, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Mit dem Kuss hatte er sie betrogen. Etwas, was gegen meine Moral verstieß, weil ich auch dafür verantwortlich war. Ich hatte den Kuss erwidert, obwohl ich wusste, dass er in festen Händen war.
Toll... Mir ist es auch ernst. Ich mag dich, Daniel. Wirklich.
Das war die nackte Wahrheit. Ich konnte ihm keine Lügen schreiben, nur damit er zur Besinnung kam und einsah, dass er hinsichtlich seiner Beziehung einen Fehler begangen hatte. Eros beschwerte sich immer, dass die Menschen den Glauben an die wahre Liebe verloren hatten. War Daniel glücklich in seiner Beziehung? Zerstörte ich vielleicht ein vorbestimmtes Paar?
Ich biss mir fest auf die Unterlippe, überlegte fieberhaft, ob ich nicht doch einen Fehler beging. Doch mein Herz wollte nicht auf meinen Verstand hören. Es widersetzte sich den vielen düsteren Fragen.
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149

11.08.2016, 13:52

Dan:

Zaras Antwort kam prompt und als noch ein Nachhang folgte, musste ich lächeln, weil ich mich sehr darüber freute, dass sie meine Gefühle erwiderte. Wir standen noch ganz am Anfang und doch war ich zuversichtlich. Aber vielleicht bildete ich mir nur etwas ein, weil es mit Tamara in der letzten Zeit nicht so gut lief. Vielleicht wollte ich einfach nur eine "Ablenkung"? Sofort verbot ich mir, über Zara als eine Art Freizeitbeschäftigung anzusehen. Sie war es nicht, weil sie mir etwas hervorrief, was ich längst vergessen hatte. Das Herzschlagen und das Prickeln hatte ich bei Tamara nicht mehr und manchmal hatte ich das Gefühl, das ich diese Beziehung alleine aus Gewohnheit führte. Doch jetzt ...
"Eigentlich weiß ich selbst nicht, was passiert ist. Ich bin vor dem Haus meiner Eltern zusammengebrochen und ich Park wieder wachgeworden, mit einer Schnittwunde."
Zara konnte ich die Wahrheit erzählen, aber die Träume von dem seltsamen Mann behielt ich für mich.
"Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich besuchen würdest, allerdings erst nach Feierabend. Tagsüber ist meine Familie da und das zwischen uns, sollte fürs erste geheim bleiben."
Das schrieb ich noch dazu. Ich nahm mir vor mit Tamara zu sprechen, erst über unsere Beziehung, ohne Preis zu geben, dass ich den Entschluss sie zu verlassen getroffen habe, weil ich eine andere Frau kennen gelernt hatte.
***Urlaub**** 8)

150

11.08.2016, 15:45

Zara

Schnittwunde? Das klang überhaupt nicht gut. Wer hatte ihn denn angegriffen? Auf offener Straße? Ich wusste natürlich, dass sich die Menschen heutzutage gegenseitig verletzten, um entweder zu überleben oder um ihre Bösartigkeit auszuleben.
Deshalb war ich unendlich froh, dass Daniel nichts Schlimmeres zugestoßen war. Die Vorstellung, wie er blutend am Boden lag, ohne Hilfe und ohne jemanden, der ihn zufällig fand... Ich schüttelte mich. Daran wollte ich gar nicht denken.
Dann bin ich froh, dass man sich um dich kümmert.
Ich las die zweite Nachricht und spürte, wie sich mein Herz zusammenzog. Es bedeutete mir zwar viel, dass er sich über einen Besuch von mir freuen würde, aber ein Geheimnis um uns zu machen, beschäftigte mich. Fürs erste... Hieß das, dass er nur austesten wollte, wie es so mit mir war und falls es nicht gut lief, wollte er es wieder beenden? War ich eine Ablenkung von seiner nicht ganz so glücklichen Beziehung?
Mit einem tiefen Seufzer legte ich eine Hand auf meine Brust, dachte angestrengt nach. Lauschte auf das Rauschen des Blutes, das durch meine Adern floss. Eros hatte mir oftmals erzählt, dass das Herz am besten wusste, was wahrhaftig war und was nicht. Wenn Daniel nicht für mich bestimmt war, dann musste ich die Antwort in mir selbst finden. Ich musste mein Herz sprechen lassen. Entgegen all der Warnungen, die in meinem Kopf spukten, blieb es unbeeindruckt. Es schlug bei dem Gedanken an ihn sogar noch schneller. Wollte am liebsten aus der Brust springen, um zu ihm zu eilen. Ich befand mich nicht auf einem mir nicht vorbestimmten Weg. Ich war richtig. Daran klammerte ich mich fest.
Fest entschlossen tippte ich meine nächste Antwort. In Ordnung, dann komme ich heute Abend vorbei. Ruh dich gut aus und werd schnell gesund.
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151

11.08.2016, 20:25

Dan:

Ich seufzte sehnsüchtig und wünschte Zara zu mir hierhin, dann würde es mir augenblicklich besser gehen, davon ging ich stark aus. Sie würde dafür sorgen, dass ich mich nicht mehr so alleine und verloren fühlte. Ich wusste nicht, was mir zugestoßen war und das machte mir Angst. Nach diesem Vorfall würde ich mich auf jeden Fall in den nächsten Tagen untersuchen lassen. Vielleicht liet ich ja unter Epilepsie oder noch was schlimmerem.
"Ich würde mich sehr freuen, dich zu sehen."
Ich schickte ab und loggte mich aus, weil es an der Tür klopfte und im nächsten Augenblick kam Tamara rein.
"Hallo Schatz." - sagte sie mit einem breiten lächeln und kam rein. Sie küsste mich und hielt mir ein Päckchen entgegen. "Der Krankenhausfrass ist sicherlich nicht sehr lecker, also habe ich für die die Lasagne mitgebracht, die noch übrig geblieben war." - fügte sie noch hinzu.
"Das ist sehr aufmerksam." - bemerkte ich dazu und bekam ein schlechtes Gewissen. Manchmal konnte Tamara wirklich sehr süß und zuvorkommen sein und das war auch der Grund, warum ich mich in sie verliebt hatte.
"Ach, das ist doch selbstverständlich." - wank sie ab und setzte sich zu mir auf das Bett. "Hast du noch Schmerzen?" - wollte sie wissen.
"Es geht." - teilte ich ihr mit und fragte mich, ob jetzt der richtige Zeitpunkt war, um Tamara auf unsere kaputte Beziehung anzusprechen.
In den letzten Tagen hatte sich vieles verändert und Tamara war lieb und leidenschaftlich, genau wie vor einigen Jahren, als unsere Beziehung anfing.
"Ich bin so froh, dass dir nichts schlimmeres passiert ist." - sagte Tamara und sah mich an, bekam Tränen in den Augen. "Ich hatte so eine Angst um dich." - gab sie zu und legte ihre Arme um mich.
Nein, ich konnte sie heute nicht von mir stoßen.
Tamara blieb einige Stunden und dann kam der behandelnde Arzt, um meine Wunde sich anzusehen.
Als er mein Zimmer verließ, hatte ich immer noch viel zu viel Zeit, die ich überbrücken musste, bis ich Zara sehen konnte. Ich beschloss etwas zu arbeiten.
***Urlaub**** 8)

152

11.08.2016, 20:36

Zara

Ich merkte, dass die Leute viel ausgelassener waren, weil Daniel fehlte. Das kannte ich aus meiner Welt. Wenn der Chef weg war, traute man sich gegen kleine Regeln zu verstoßen und hier schien es das Musikhören zu sein. Hier und dort hörte ich das leise Pulsieren von Melodien, die diese Smartphones produzierten. Auch ich war fast schon gewillt, Musik zu hören, doch ich zwang mich konzentriert zu arbeiten.
Die Horoskope hatte ich größtenteils erledigt, also beschäftigte ich mich zur Abwechslung mit den Briefen. Nicht alles war voll Kummer und Schmerzen. Einige Briefe handelten von Entscheidungsschwierigkeiten. Es war faszinierend zu sehen, worüber sich Menschen Gedanken machten. Als eine göttliche Kreatur hätte ich es nie für möglich gehalten, dass sich eine junge Frau Sorgen darüber machte, das falsche Kleid zur Hochzeit einer Bekannten anzuziehen. Und das nur, weil sie auf einen der Trauzeugen stand und ihn beeindrucken wollte. Jedoch so, dass sie der Braut nicht die Show stahl. Ich schüttelte leise lachend den Kopf.
Weitere Stunden vergingen, ohne dass ich einmal aufs Klo ging oder kurze Vesperpausen machten. Zweimal hatte sich eine freundliche Mitarbeitern nach mir gesehen, um sicherzugehen, ob ich auch alles hatte, was ich brauchte. Ich nahm mir vor, das Team ab morgen besser kennenzulernen.
Allerdings war jetzt Feierabend und ich wollte zu Daniel. Das war mein einziger Gedanke, als ich das Gebäude verließ und prompt in Eros Arme lief. > Wohin des Weges?< fragte er grinsend.
Ich brachte ihn auf den neuesten Stand, wartete seine Reaktion ab. > Du bist dir also sicher, dass du dich auf ihn einlassen willst? Denn wenn das der Fall ist, werde ich dich unterstützen. Immerhin bin ich ja der Liebesgott.< grinste er mich schief an, worauf ich fest entschlossen bejahte.
> Na gut, dann begleite ich dich bis zu ihm.<
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153

11.08.2016, 20:59

Dan:

Während ich an meinem Laptop die Email abarbeitete, sah ich immer wieder auf die digitale Uhr auf dem Bildschirm. Die Stunden zogen sich wie Kaugummi und die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Ich seufzte und beantwortete die Nachricht von Rachel, die wissen wollte, welche Fotos auf die Titelseite sollten. Die Fotos hatte sie mir im Anhang mitgeschickt.
Endlich war es 18 Uhr und ich konnte meine Vorfreude kaum zügeln. Gleich würde sie durch die Tür kommen. Wie sollte ich sie begrüßen? Wollte sie von mir geküsst werden oder doch mit Abstand? Ich war so nervös und durcheinander, dass meine Hände zu schwitzen anfingen. Fahrig vergrub ich meine Hand in meinem Haar, um es etwas zu richten. Ich setzte mich auf und spürte wieder den Schmerz. Er war nicht mehr so schlimm, doch er war da.
Gebannt behielt ich die Tür im Auge. Wann kam sie endlich?
***Urlaub**** 8)

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11.08.2016, 21:10

Zara

Eros übernahm das Sprechen für mich, als wir das Krankenhaus betraten, denn allein sein Aussehen reichte völlig aus, dass die Rezeptionistin uns das Zimmer von Daniel nannte. Bewundernd folgte uns ihr Blick, was mich leise lachen ließ.
> Es ist wirklich eigenartig, ständig angestarrt zu werden und doch irgendwie lustig. Du brauchst nur mit dem Finger zu schnipsen und alle Krankenschwestern wären bereit, sich für dich auszuziehen.<
> Bring mich nicht auf Ideen!< grinste Eros und hielt vor der Tür an. Ein letztes Mal wollte er wissen, ob ich mich wirklich auf einen Sterblichen einlassen wollte und erneut nickte ich. Mein Entschluss stand fest.
Der Liebesgott lächelte zufrieden. > Dann hoffe ich, dass du nicht mit einem gebrochenen Herzen endest, denn sonst werde ich ihn bestrafen müssen.<
Anschließend ließ er mich allein und mit heftigem Herzklopfen öffnete ich die Tür. Ich sah Daniel auf einem Bett aufrecht sitzen. Neben sich sein Laptop. Meine Augen suchten sofort nach äußerlichen Wunden, aber unter dem Krankenhauskittel konnte ich nichts erkennen. Alles wurde verdeckt.
> Hey, wie geht es dir?< fragte ich ihn lächelnd und ging auf ihn zu, unschlüssig, ob ich ihn berühren sollte oder nicht. Meine Wangen fühlten sich warm an.
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11.08.2016, 21:19

Dan:

Das Herz sprang mir beinahe aus der Brust, als ich sie durch die Tür gehen sah. Ich konnte ebenfalls nichts gegen das Lächeln auf meinen Lippen ausrichten.
Als Zara näher kam, nahm ich ihren verführerischen Duft war. Meine Lippen begangen sehnsüchtig zu kribbeln, als ich an den Kuss von gestern denken musste. Die Gefühle in meinem Inneren rasten aus. Ich brauchte ihre Nähe, ihre Lippen
Als sie nah genug an meinem Bett stand, ergriff ich ihre Hand und zog sie an mich, um ihre Lippen zu küssen. Sie schmeckte so wunderbar, genau wie in meiner Erinnerung.
"Jetzt geht es mir schon viel besser." - sagte ich leise, als ich von ihr abließ und ihr in diese wahnsinnig blauen Augen sah. "Davon hatte ich den ganzen Tag geträum." - gab ich zu und lächelte sie an. Sie in meiner Nähe zu haben war mit Abstand die beste Medizin.
***Urlaub**** 8)

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11.08.2016, 21:24

Zara

Ich schaffte es nicht einmal überrascht nach Luft zu japsen, da küsste er mich schon. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch ich schmolz sofort dahin. Dieser Kuss... Instinktiv wollte ich mehr davon, mehr von seinem Geschmack haben, aber ich riss mich zusammen. Seine Worte sorgten dafür, dass mein Lächeln noch breiter wurde.
> Ich musste auch sehr oft an dich denken.< gestand ich leicht verlegen und legte eine Hand auf seinen Oberarm. > Geht es dir wirklich gut? Wo hast du denn die Schnittwunde?< hakte ich dann besorgt nach, während ich auf dem Stuhl neben dem Bett Platz nahm. Erneut durchleuchtete ich ihn genau, konnte aber in seinem Gesicht keine Schmerzen erkennen.
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157

11.08.2016, 21:37

Dan:

Ihre Sorge rührte mich. Obwohl Tamara sich auch Gedanken um meine Gesundheit machte, empfand ich es nicht als so schön, wie in diesem Augenblick, wo Zara das zu mir sagte.
Ich griff nach ihrer Hand, als sie sich auf den Besucherstuhl gesetzt hatte. Ich wollte sie berühren, sie in meiner Nähe wissen.
"Ich habe eine Schnittwunde am Bauch." - erklärte ich ihr. Die Einzelheiten behielt ich dann für mich. Der Arzt hatte mir erzählt, dass ich richtiges Glück hatte und keine wichtigen Organe verletzt wurden. Allerdings musste die Wunde genäht werden. "Aber mir geht es wirklich gut." - meinte ich und lächelte sie an. Ich konnte meine Augen nicht von ihrem Gesicht abwenden. War sie schon immer so hübsch? "Ich muss noch einige Tage im Krankenhaus bleiben. Morgen wird entschieden, wie lange." - erzählte ich ihr und streichelte mit dem Daumen über die zarte Haut ihres Handrückens. "Und wie geht es dir?"
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11.08.2016, 21:44

Zara

Meine Augen weiteten sich leicht. Am Bauch? Das hätte auch schlimm enden können. So viele Kriege, die ich schon gesehen hatte, zeugten von Verletzungen, die harmlos aussahen, jedoch tödlich endeten. Ich war unendlich erleichtert, dass er das überlebt hatte. Wer auch immer das getan hatte, schmorte irgendwo in den Verliesen des Hades.
> Es ist schrecklich, dass du nicht weißt, wie das passiert ist. Der Gedanke, dass da draußen jemand rumläuft, der das auch anderen Menschen antun könnte...< Ich beendete den Satz nicht, sondern schüttelte entrüstet den Kopf.
> Mir geht es gut. Ich habe ganz fleißig all die Briefe abgearbeitet und die Horoskope zur Hälfte fertiggestellt.< antwortete ich lächelnd. Dann fiel mir plötzlich etwas ein. > Was für ein Sternzeichen bist du eigentlich? Vielleicht kann ich dir dann mehr über deine Zukunft verraten.< Diesmal grinste ich sogar.
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11.08.2016, 21:55

Dan:

"Ja, es ist wirklich sehr schrecklich. Ich werde eine Anzeige gegen Unbekannt stellen, aber solche Anzeigen haben nicht sehr viel Aussicht auf Erfolg." - meinte ich dann nur nachdenklich. Es stimmte wirklich und da konnte ich den Polizeibeamten keine Schuld zuschieben. Es gab keine Zeugen, keine Spuren oder sonstiges, einfach gar nichts und da ich mich an gar nichts erinnern konnte, trug auch nicht viel zur Aufklärung bei.
"Da warst du wirklich sehr fleißig." - bemerkte ich und war froh, dass wir das Thema gewechselt hatten. "Ich bin Fische." - offenbarte ich ihr, als sie sich nach meinem Sternzeichen erkundigte.
Von mir aus konnte Zara hier die ganze Nacht bleiben und ich würde nur zu gerne ihrer liebreizenden Stimme lauschen, die wir ein schönes Lied klang.
***Urlaub**** 8)

160

11.08.2016, 22:02

Zara

In meiner Welt wäre es nicht schwer gewesen, den Übeltäter zu finden, denn Götter erfuhren einfach alles. Ich könnte jemanden um Hilfe bitten, der für mich ein wenig recherchierte, doch das wäre falsch. Niemand durfte von Daniel und mir wissen. Nur Eros und später meine Schwestern.
> Fische ist ein tolles Sternzeichen, ist eins meiner Lieblinge.< meinte ich lächelnd. Dann runzelte ich nachdenklich die Stirn und versuchte mich daran zu erinnern, was ich zu diesem Tierkreiszeichen geschrieben hatte. > Hm, tatsächlich... Im Beruf läuft es momentan nicht so gut, aber das Geld fließt trotzdem. Was die Gesundheit betrifft, so soll man den Körper schonen und in der Liebe soll es anscheinend auch gut laufen.< Letzteres sagte ich mit leiser werdenden Stimme, weil ich wieder verlegen wurde.
Mein Blick fiel auf meine Hand, die in seiner lag und ich stellte fest, dass es sich verdammt gut anfühlte. Ich sah ihn an, mein Herz machte einen hohen Sprung.
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