Alter: 17

Charakter: fürsorglich, sowohl schüchtern als auch selbstbewusst, lächelt viel

Mag sie: Natur, Musik, Freundlichkeit

Mag sie nicht: Lügen, Machos, Spinnen

Kurze Info zu ihrer Person: Ihr Traum ist es Ärztin zu werden. Sie lebt mit ihrem älteren Bruder Sebastian und ihren Eltern zusammen in einem Einfamilienhaus. Sie hat einen kleinen Nebenjob in einer Eisdiele.

Aussehen: ähnlich wie Lucy Hale mit längeren, dunklen Haaren

Mia:

Die laute Stimme meiner Biologielehrerin hallte immer noch in meinem Kopf nach, als ich aus dem Unterrichtsraum trat. Sie hatte sich über unseren Kurs aufgeregt und uns als 'frech' und 'unzuverlässig' bezeichnet. Tja, wenn die Hälfte des Kurses aus 'Bad Boys' und 'Cheerleaders' bestand, die die Klischees erfüllten... Zwei hatten wild geflirtet, während die anderen sich geschminkt oder über andere lustig gemacht hatten. Darunter auch die Lehrerin. Sophie, meine beste Freundin, ärgerte sich über die besagten Mitschüler und Mitschülerinnen. "Können sie sich nicht mal etwas zusammenreißen? Es ist ja nicht so, dass wir ohnehin schon jede Woche Extrahausaufgaben bekommen." Ich rieb mir die Schläfen und wir liefen zusammen zu unseren Spinden. Dort tauschte ich ein paar Bücher aus und schlug dann den Spind zu. In der Ferne sah ich Seb... und Max. Mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen und Sophie folgte meinem Blick. Sie grinste und pickte mir in die Seite. "Und ich dachte mir schon, warum du so wie ein Honigpferd grinst." Ich sah sie kurz lächelnd an, ehe wir zu den beiden gingen. "Warum so gehetzt?", fragte Seb und runzelte die Stirn. Sophie seufzte. "Mrs Storm hat uns wieder einen Berg Hausaufgaben gegeben. Das Übliche eben." Ich sah Seb nun verwirrt an. "Du siehst auch nicht glücklich aus. Ist etwas passiert?" Er seufzte und deutete auf Max. "Ich habe eine Wette gegen ihn verloren." Ich sah ihn an - mein Bauch kribbelte - und Sophie zog die Augenbrauen hoch. "Ahh, daher dein 'Loser-Blick'", zog sie ihn auf und Seb schnaubte nur.

Mia:

Sophie und ich begannen zu lachen, als die beiden sich wie immer aufzogen. Auch, wenn der Zigarettengeruch mich störte, so sagte ich nichts. Nicht, weil ich nicht anecken wollte, sondern, weil ich wusste, dass es nichts brachte. Sebastian konnte ich in keinem Fall dazu überreden, aufzuhören. Ich fand es bewundernswert, dass Max so zielstrebig war. Sophie lächelte und sah Max an. "Da zeigt jemand Willensstärke! Schaue dir davon etwas ab, Seb." Seb murmelte nur etwas Unverständliches und zog stärker an seiner Zigarette. "Was ist eigentlich mit der Party, die Hover organisiert? Findet sie tatsächlich statt? Angeblich sollte es ihm sein Vater ja nicht erlauben." Seb zuckte mit der Schulter und ich strich mir eine Strähne hinter das Ohr. "Die ist diese Woche. Er muss nur darauf aufpassen, dass im Haus nichts kaputt geht." Sophie bekam große Augen und sagte: "Wow, dass er seinen Dad überreden konnte!" Ich nickte. Sein Dad war Lehrer an unserer Schule und wir alle wussten, wie streng und ordnungsliebend er war. "Vielleicht findet sie sogar morgen statt", fügte ich hinzu, als mir einfiel, dass er das gesagt hatte. Sophies Augen begannen zu leuchten und ich warf einen kurzen, wirklich winzigen Blick zu Max. Wie konnte es jemand schaffen, so gut auszusehen? Und vor allem so ein attraktives Lächeln zu haben? Ich löste meinen Schal und Sophie sah mich von der Seite mit einem Lächeln an. "Warm?" Ich verschluckte mich und bejahte. "Ja, etwas." Plötzlich schien sie eine Idee zu haben, denn sie wandte sich an Max und ihr Lächeln wurde breiter. "Kommt doch auch!" Ich sah sie aus großen Augen an und verschluckte mich. Hustend wedelte ich mit der Hand vor meinem Gesicht und murmelte leise "Verschluckt".

Mia:

Ich versuchte die Aufregung in mir so gut es ging zu verstecken, während Sophie sich von den beiden verabschiedete. Ich tat es ihr nach, nachdem ich mich zusammenreißen konnte. Sophie zog mich an meinem Ärmel mit sich und ich folgte ihr mit hochgezogenen Schultern. "Warum?", brachte ich nur piepsig und sie lachte herzlich. "Na, weil ich dir ein Gefallen tun möchte, Dummchen. Du bist meine beste Freundin und schon seit Seb und Max sich kennen, hast du ihm nie von deinen Gefühlen erzählt." Ich schlang meine Arme um meine Mitte und biss mir auf die Unterlippe. "Ich kann nicht." Sie zog eine Augenaugenbraue hoch. "Aha, und das weil...?" "Weil er meine Gefühle nicht erwidert, Sophie. Ich würde ihm nur eine Frage stellen, dessen Antwort ich schon weiß. Das weißt du auch." Meine beste Freundin zuckte mit den Schultern. "Was nicht ist, kann noch werden." Ich lachte zweifelnd auf. "Genau." Kopfschüttelnd lief ich weiter und sie holte mich kurze Zeit später wieder ein. "Wieso denn nicht? Du bist süß und intelligent. Du brauchst nur ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, damit er dich bemerkt." Wir kamen in dem Unterrichtsraum an und ich ließ meinen Rucksack auf den Boden sinken. "Das ist lieb von dir, dass du mir Mut machen möchtest, Phi. Aber ich weiß einfach, dass daraus nichts wird." Sie seufzte und murmelte ein "Ach nö", während sie sich neben mich auf ihren Platz fallen ließ. "Also ich finde immer noch, dass du es probieren solltest." Der Lehrer kam und wir begannen mit dem Unterricht. Hover wusste alle Antworten und er wurde deshalb fast schon gar nicht mehr dran genommen. Er war der Beste in dem Kurs und korrigierte sogar ab und an den Lehrer. Plötzlich lehnte er sich zurück und grinste uns beide an. "Der Stoff ist einfach so leicht. Findet ihr nicht auch?" Ich sah zu den ganzen Formeln und nickte nur. Ja, 'total leicht'. Seufzend kritzelte ich eine Skizze in meinen Block, dass das Ganze veranschaulichen sollte. Warum verstand ich einfach nichts?

Mia:

Sophie und ich rätselten an einer Aufgabe so lange, bis wir die letzten fünf Minuten quer durch die restlichen Aufgaben rechneten. Denn das, was wir erarbeiteten, sollten wir abgeben. "Was meinst du, wird es wenigstens noch eine Vier plus?" Ich seufzte. "Höchstens." Sie knabberte an ihrer Unterlippe und presste ihren Ordner an sich. "Meinst du, wir sollten uns einen Nachhilfelehrer oder eine Nachhilfelehrerin suchen? Ich mache mir echt Sorgen, dass Mathe meinen Schnitt verschlechtert." Ich nickte über ihren Vorschlag. "Ja, das sollten wir wirklich machen. Vielleicht steht an der Pinnwand etwas." Dort standen meistens Nachhilfeangebote von anderen Schülern. "Oder wir fragen Hover", grinste Sophie und zwinkerte. Ich schüttelte den Kopf. "Er gibt keine Nachhilfestunden. Sein Dad möchte das nicht." Auch, wenn keiner es offen aussprach, so war es, weil er der Stufenbeste bleiben sollte. Mir tat er leid, dass er so viel Leistungsdruck hatte. Denn manchmal sah man ihm die Anstrengung an seinen müden Augen und tiefen Augenringen an. "Ich hätte ihn sowieso nicht gefragt", sagte Sophie und hob ihr Kinn leicht hoch. Ich erwiderte nichts und wir erblickten Max und Seb auf dem Schulhof. "Hey!", sagte Sophie und winkte den beiden zu. Innerlich seufzte ich und schlug mit dem Ordner gegen meine Stirn. "Nur zu deinem Besten", flüsterte sie. Sie blieb vor ihnen stehen und sah beide fragend an. "Ich nehme an, ihr habt auch so einen großen Hunger? Was haltet ihr davon, wenn wir zu der Pizzeria an der Ecke gehen?" Dort gingen die meisten Schüler und Schülerinnen der High School nach der Schule hin. "Äh, ich muss noch etwas Wichtiges machen", sagte ich schnell und sie sah mich skeptisch an. "Ach ja, was denn?" "Na, in der Bibliothek aushelfen. Nina hatte mich darum gebeten." Ich deutete mit dem Daumen grob in Richtung Innenstadt. Sie schüttelte den Kopf. "Die Bibliothek öffnet erst in einer Stunde. Willst du mit knurrendem Magen hinter der Theke stehen?"

Mia:

Perplex sah ich Sophie an, als sie sich absichtlich neben Seb setzte. Ich bekam große Augen, als Max sich deshalb neben mich setzte und schaute konzentriert auf das Menü vor mir. Ich wusste, was ich bestellen wollte - es war immer die gleiche Pizza - aber ich brauchte etwas, woran ich mich festhalten konnte. Ich atmete leise aus und tat, als würde ich lesen. Vorsichtig, dass ich mich nicht zu sehr bewegte, da ich sonst Max berühren würde. Sonst würde ich so rot wie eine Tomate anlaufen und die Schmetterlinge in meinem Bauch würden wild umher fliegen. Ich musste mich dringend zusammenreißen. Der Kellner kam und nahm unsere Bestellungen auf. Ich trommelte leise mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Es war ein Lied, das eigentlich fast niemand kannte und eines meiner Lieblingslieder. Eines der etwas älteren Sorte. Als ich Sophies Grinsen bemerkte, sah ich sie mit einem tadelnden Blick an und sie lächelte umso breiter. Der Kellner brachte uns gleich darauf die Getränke. "Sagt mal, wie läuft es eigentlich bei euch in eurem Liebesleben? Seb, hast du deinen faulen Allerwertesten mal dazu bewegt, jemanden kennenzulernen?" Ich verschluckte mich an dem Getränk und sah zur Seite, damit man meinen Schock in meinem Gesicht nicht sah. Sophie nahm keinen Blatt vor den Mund und trotzdem hatte sie immer akzeptiert, dass ich keine Verkupplung wollte. Weil ich wusste, dass es sinnlos war. Aber in den letzten Tagen hatte sich das plötzlich geändert. Ich wusste nur nicht, wieso. Obwohl ich innerlich betete, dass sie es nicht tat, fragte sie auch Max. "Und gibt es bei dir irgendwelche Neuigkeiten?", zwinkerte sie ihm zu. Ich rutschte tiefer in meinen Sitz und wünschte, ich könnte jetzt einfach unsichtbar werden.

Ahh, ich kenne das. Das ist echt ärgerlich.

Mia:

Normalerweise hätte ich über Sebs Antwort gelacht, doch ich war so nervös, dass ich nur ein unsicheres Lächeln hervorbrachte. Vor allem, als Max Seb auswich und dabei meine Schulter traf. In meinem Bauch fingen die Schmetterlinge schnell zu flattern an. Leichte Röte schlich sich auf meine Wangen. Als Max jedoch antwortete, hielt ich unbewusst inne. Ich war überrascht, denn ich hatte mir nicht vorstellen können, dass jemand wie er Single war. Er war intelligent, witzig und attraktiv. Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Auch, wenn ich es nicht zu zeigen versuchte, klopfte mein Herz vor Freude jedoch schneller. Bis Sophie Maxs Frage beantwortete und dabei log. Oder auch... teilweise. Ich wusste, wie sie das meinte, doch für die beiden klang es sicher so, als würde ich jemanden daten oder hätte einen Freund. Ich sah Sophie aus großen, ebenso entsetzten Augen an. Wieso tat sie das? Wollte sie, dass ich vor Scham im Boden versank? "Eigentlich...", fing ich an und wollte einfach nur verneinen, doch Sophie schnitt mir mit einem eindringlichen Blick das Wort ab. "Eigentlich kennen die beiden sich nicht so lange. Aber es hat sofort gefunkt zwischen ihnen. Bringst du ihn zu der Party morgen Abend mit?" Ich schluckte und biss mir auf die Unterlippe. Da kamen Gott sei Dank die Pizzen und ich bedankte mich hastig bei dem Kellner. Er lächelte gelassen und lief zurück zu der Theke. "Das war er", sagte Sophie und grinste wieder. Ich sah sie, nun wirklich etwas wütend, an. Sie zuckte nur mit den Schultern, als die beiden es nicht sahen und ich bekam fast die Krise. Warum log sie?

Mhmm.

Mia:

Während wir die Pizzen aßen, erzählte Sophie von unserem angeblich 'tollen ersten Date'. Wir wären erst ins Kino gegangen und hätten dann einen Spaziergang durch den Park gemacht. Dort hätte er mich gefragt, ob wir zusammen sein wollten. Ich versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen, als sie zum Glück weitere, erfundene Details aussparte. "Ich gehe kurz zu den Toiletten", sagte ich kleinlaut und stand auf. Etwas zu schnell, den der Stuhl quietschte. Zügig lief ich in die Damen Toilette und lief zu dem Waschbecken. Dort wusch ich meine Hände und Sophie trat ebenfalls durch die Türe. "Uuund?", fragte sie mich. Ich seufzte. "Kannst du das bitte lassen, Sophie? Bitte." Sie runzelte die Stirn. "So schlimm ist das doch nicht. Es ist doch nur eine kleine Notlüge." Ich schüttelte den Kopf. "Du weißt, wie sehr ich Lügen hasse. Ich möchte das nicht tun." Sie zuckte mit den Schultern und zog nur ihren Lipgloss nach. "So wird das aber nie etwas zwischen euch." Ich trocknete meine Hände mit einem Tuch und sagte: "Es wird sowieso nichts zwischen uns. Bitte, Sophie, ich meine es ernst." Sie lief einfach aus dem Raum und ich folgte ihr nervös. "Sophie", wiederholte ich eindringlich, doch sie ignorierte mich gekonnt. Während wir uns setzten, lief der Kellner mit einem weiteren vorbei und sagte: "Total doof. Ich muss ein paar Bilder vom Park machen, aber wegen meinem Heuschnupfen kann ich das momentan nicht. Ich werde einen guten Freund bitten, dass für mich zu machen." Sophie sagte schnell etwas davon, dass er nicht der Park gewesen sei, sie habe sich falsch erinnert, sondern die Innenstadt. Konnte es noch schlimmer kommen? Da kam der Kellner zu uns an den Tisch, um die Rechnung aufzunehmen.

Mia:

Ich bekam ebenfalls große Augen und warf Seb einen kurzen Blick zu. Dieser schien mehr als nur verwirrt. "Doch, natürlich hat sie einen Bruder. Hat sie dir das nicht erzählt? Mia, Nachholbedarf!" Sophie schnalzte mit der Zunge, stand auf, zog mich ebenfalls hoch. Dann zerrte sie sowohl mich, als auch den armen Kellner mit sich. "Ihr seid zusammen", sagte sie ohne eine Einleitung, nachdem wir außer Hörweite waren. Er sah zu mir und zog beide Augenbraue hoch. "Das ist nicht meine Freundin. Sorry, aber ihr müsst mich mit jemandem verwechseln..." Sophie schüttelte den Kopf und fuhr fort. "Hör' zu, siehst du den Jungen, der gegenüber von Sebastian sitzt? Der, der dich angesprochen hat? Das ist ihr Schwarm und er hat sie noch immer nicht bemerkt. Das will ich ändern. Du musste einfach nur so tun, als wärd ihr zusammen. Meinetwegen trennt ihr euch auch jetzt. Aber sage einfach nichts, ja?" Er schüttelte den Kopf. "Ich kann das nicht machen." Ich nickte verständnisvoll und sah Sophie bittend an. "Er hat Recht - das geht nicht. Lasse uns ihnen die Wahrheit sagen!" Sophie hob ihren Zeigefinger und wartete kurz, bis sie weitersprach. "Zehn Dollar, wenn ihr eine Trennungsszene spielt." "Fünfzehn. Und es bleibt unter uns." Perplex sah ich den Kellner an, der nun nicht mehr entsetzt wirkte. Wie schnell hatte er seine Meinung geändert? Nein, auf keinen Fall!, dachte ich. "Einverstanden", sagte Sophie aus zusammengekniffenen Augen. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Der Kellner nahm einfach meine Hand und zog mich vor die Tür der Pizzeria. Er warf die Arme in die Luft und begann zu spielen. Ich hingegen brachte kein Wort heraus und schämte mich schrecklich. Das war einfach nicht in Ordnung!