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1 421

16.09.2018, 14:37

Zen:

Mein Körper erzitterte vor Kälte, die mich übermannte. Es war mein Inneres, was diese Empfindung wahrnahm. Die Flamme, die seit meiner Geburt in meiner Brust brannte, wurde ganz klein und spendete mich nicht mehr die Wärme, die ich als Feuerwesen benötigte.
Ich bekam mit, dass eine Decke über mich gelegt worden war, aber diese konnte mich auch nicht wärmen. Ich zitterte und meine Zähne klapperte aneinander. Meine Umgebung nahm ich nur verschwommen wahr. Meine letzten Sekunden waren angebrochen und ich war nur froh, dass ich nicht draußen auf dem Kriegsfeld streben musste, sondern hier in Auroras Arme, die sie um mich gelegt hatte. Auch war ich glücklich, dass ich die kindliche Stimme meines Sohnes hören konnte, doch antworten konnte ich nicht mehr.
Die Kälte hielt meinen Körper gefangen und mein Atem stockte ....
Vor meinen Augen wurde es schwarz, doch nur einige Augenblicke später sah ich Funken, die in verschiedenen warmen Farben diese Dunkelheit erhellten. Das Schauspiel war so wunderschön, dass mir der Tod nicht mehr so schlimm vorkam. Schon bald verwandelten sich die Funken in eine abstraktes Bild, was mich an einen Blick durch das Kaleidoskop erinnerte. Viele verschiedene Farben, die jede Sekunden ihre Form änderte.
War es denn soweit? Denn auf meiner Brust, da wo Lucjan lag, wurde es angenehm warm. Zuerst nur ganz schwach und oberflächlich, doch schon bald schien sich darauf ein regelrechtes Feuer entwickelt zu haben, was sich um meinen Körper schlang. Ich fühlte die Wärme wie ein Band, was sich um mich wickelte. Ich sah die rote Farbe aus dem Bild herausstechen. Ein saftiges Grün, was mich an die Blätter der Bäume auf der Lichtung erinnerte, die ich aufsuchte, um meinem Vater zu entkommen, verflechtete sich mit dem Rot und es kam ein Blau dazu, was mich an die Augen meiner Gattin erinnerte. Die drei Farben wurden zu einer, ohne sich jedoch zu vermischen. Dieser Strahl, die sie dastellte, zog sich immer näher um mich und als er meinen Körper berührte, spürte ich die Energie. Die Flamme, die einige Sekunden zuvor beinahe erlöschen war, wurde mit einem Augenblick zu einem Waldfeuer und ich hörte, wie mein Herz schneller zu schlagen anfing.
"Aurora." - atmete ich laut aus und nam einen tiefen Atemzug, bevor ich die Augen wieder aufschlug.
***Urlaub**** 8)

1 422

16.09.2018, 16:30

Aurora

Ich merkte, dass Lucjan ganz ruhig wurde und durch meinen Tränenschleier, sah ich wie unser Sohn die Augen geschlossen hatte. Sein Kopf ruhte auf dem Brustkorb, als würde er seinem Vater lauschen und seine kleine Händchen hatten sich in der Decke vergraben. Dieser Anblick schmerzte mich so sehr, weil ich wusste, dass er ein letztes Mal mit seinem Vater zusammen war. Dann hörte Zen einfach auf zu atmen. "NEEIN!", schrie ich voller Schmerz und mein Körper bebte unter den Tränen, die heiß auf meine Wangen brannten. Er war von uns gegangen. War seiner Wunden erlegen. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, spürte nicht mehr seine Wärme, die er sonst immer ausstrahlte. "Zen", wimmerte ich und wieder krampfte sich mein Körper zusammen, während mein Herz in tausende Scherben zerbrach. Ich wollte seinen Tod nicht akzeptieren, ein Leben ohne ihn konnte ich mir nicht vorstellen. "Verlass mich nicht, bitte, komm zurück", flehte ich ihn an, als ich mich aufrichtete und in sein totenbleiches Gesicht sah. Die Augen verschlossen. "Lass mich nicht alleine", meine Stimme war ein Krächzen und ich lehnte mein Stirn an seinem Stirn, dabei schloss ich meine Augen. Die Tränen tropften auf sein lebloses Gesicht. Es war ein Abschied für immer.
Plötzlich vernahm ich ein leuchtendes Schimmern und öffnete verwirrt meine gerötete Augen. Lucjan's Hände leuchteten in einem sanften Licht. Eine Mischung aus Rot, Blau und Grün. Sie vermischten sich nicht und doch harmonierten sie sich wie ein Regenbogen. "W-was?", stammelte ich vollkommen verwirrt und durcheinander. Aufeinmal hörte ich einen tiefen Atemzug aus Zens Mund und sah wie sein Brustkorb sich zu regen begann. Dann sagte eine sehr vertraute Stimme meinen Namen und das Leuchten meines Sohnes erlosch. "Dada", quiekte er glücklich. Benommen hob ich den Kopf und ungläubig blickte ich in den lebendige Augen von Zen. "Wie? Was? Ist das nur ein Traum?", meine Augen waren geweitet. Zen war doch eben noch tot. Wie konnte er jetzt leben? Meine Augen wanderten wieder zu unserem Sohn. Hatte er ihn zu uns zurückgebracht? Schlummerte in ihm eine solche wundervolle Gabe? "Zen, d-du...du lebst!", stammelte ich hauchend.


1 423

16.09.2018, 17:15

Zen:

"Aurora." - wiederholte ich und atmete schwer. Ich hatte das Gefühl, als würden meine Lunge austrocknen und immer wieder holte ich tief Luft. Etwas schweres vernahm ich auf meiner Brust und als sich mein Blick wieder kläre, blickte ich in Lucjans Gesicht. Ich sah mich ebenfalls aus blauen Augen und klatschte begeistert in die Hände. Sein Gesicht strahlte als er: "Dada!" rief.
Aurora kniete neben mir und ihre Augen waren weitaufgerissen, auf Lucjan gerichtet. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Unterlippe zitterte.
Lucjan kletterte von mir runter und machte es sich auf Auroras Beinen bequem, während er seine Ärmchen um ihren Hals schlang.
"Was ist geschehen?" - wollte ich wissen und setzte mich mühesam auf. "Ich hatte mich so schwach gefühlt, fast so, als hätte ich das Leben gelassen und dann sah ich diese Lichter, die mir neue Kraft gaben." - erklärte ich ihr und sah Aurora an. "War das Lucjan?" - fragte ich und sah von Aurora zu unserem Sohn und dann wieder zurück. "Wie er dich damals gerettet hatte?"
***Urlaub**** 8)

1 424

16.09.2018, 19:34

Aurora

Immer noch benommen, legte ich die Arme um Lucjan, als er auf meinem Schoß kletterte und drückte ihn sanft am mich. "Du....du warst einen Moment nicht mehr unter Lebende gewesen....", flüsterte ich und erneuert füllte sich meine Augen mit Tränen, denn der pochender Schmerz war immer noch da. "Und dann hat plötzlich seine Hände in Farben geleuchtet und du bist einfach aufgewacht", meine Stimme zitterte. "Du...lebst wieder. Er hat dir das Leben gerettet", jetzt sah ich wieder meinen Sohn an, der zufrieden in meine Arme eingeschlummert war. Lag es an seine drei Fähigkeiten? Wasser galt symbolisch als Heilung, Feuer als Energie und Erde als Leben. Doch vereint schienen sie ihm die Gabe Heilkräfte zu geben.


1 425

16.09.2018, 20:22

Zen:

Kaum zu glauben, dass ein kleines Kind so etwas verrichten konnte, wie ein Leben zu retten. Doch schon mehrmals hatte Lucjan bewiesen, dass er kein normaler Säugling war. Er musste schon im Mutterleib Angst und Schmerzen ertragen. Ihm wurde ein Wachtumsgift zugefügt, damit er vor seiner regelrechten Niederkunft, auf die Welt kam. Er wäre beinahe gestorben, bevor er überhaupt geboren worden war. Und er hatte Aurora und jetzt auch mir das Leben gerettet.
Nein, er war kein normales Kind, er war unser Kind. Er hatte drei Gaben in sich vereinigen können und er hatte mit den Kräften keine Schäden angerichtet, weil die Kräft im Einklang waren. Er schaffte es, ohne es bewusst zu wissen.
"Ja, er hat es gemacht." - sagte ich nur und meine Brust schwoll vor Stolz an. "Er ist etwas besonderes." - meinte ich nur und streckte meinen Arm aus, um über den Kopf meines Sohnes zu streicheln.
***Urlaub**** 8)

1 426

17.09.2018, 20:06

Epilog

Der Krieg war nach all den leidvollen Monaten endlich vorbei und Frieden kehrte langsam ein. Zwischen den vier Reiche wurde ein Friedensbündnis vereinbart, damit nie mehr ein solcher grausamer Krieg ausarten konnte. Zudem schlossen die vier Reiche Freundschaften und gemeinsam einigten sie auf einen Friedenstag, wo man Feste für den Frieden feierten. Zen, Aurora und Lucjan zogen wenige Monate später nach dem Krieg nach Ignis Imperium, wo Zen als neuer König gekrönt wurde und Aurora zu seiner Königin wurde. Zur selben Zeit erfolgte eine Krönung in Aer Imperium, wo zum ersten Mal eine Königin ein Reich regieren durfte. Doch durch ihre Hand würde das Reich neu aufblühen und engeren Kontakt zu den andere Reiche haben. Auch in Ignis Imperium erwartete das junge Königspaar ein paar Aufgaben. Doch gemeinsam meisterten sie die Hindernisse, bauten das Reich neu auf und gewannen das Vertrauen des Volkes zurück, denn sie gaben ihnen neue Hoffnung. Vor allem die Menschen mit den mehreren Fähigkeiten widerfuhren endlich was Gutes, sie wurden nicht mehr gejagt, benutzt oder fortgestoßen. Nein, sie wurden endlich ein Teil der Gesellschaft und erfuhren Akzeptanz ihrer besonderer Person.
Nach einem Jahr waren die Spuren des Krieges kaum zu erkennen und die vier Reiche erlebten ein neues, fruchtbares Zeitalter. Natürlich würde man niemals den jenem Tag vergessen, doch alle konnten mit voller Zuversicht in die friedliche Zukunft blicken. Besonders Zen und Aurora, denn Lucjan würde bald eine kleine Schwester bekommen. Sie würden eine sehr glückliche Familie werden, in der viel Liebe und Harmonie herrschte.