Rosy
Wir müssen sofort arbeiten, auf dem Weg zur Plantage wurde schon alles erklärt. Mit dem Korb in der Hand knie ich mich hin und beginne zu ernten. Währenddessen schweift mein Blick ab und zu her, um die Leute zu analysieren. Ein Mädchen steht jetzt bei dem ausgepeitschten Sklaven, zwei fremde Männer - wahrscheinlich ein Aufseher und ein - Käufer oder etwa der Besitzer? - treten aus einer Tür. Direkt hinter mir ist ein kleines Mädchen, ich schätze sie auf zehn maximal zwölf Jahre. Sie ist neu, wie ich. Beim Transport habe ich sie gesehen. Plötzlich steht sie neben mir, blass und streng darauf konzentriert ihre Arbeit zu verrichten. Ich bin sofort besorgt. "Alles okay bei dir?", frage ich sie. Sie nickt, nur ganz leicht. "Wirklich?", hake ich weiter nach. Doch sie kann nicht antworten, einer der Aufseher sagt wütend: "Arbeiten, nicht reden!" Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht zu kontern. "Na wird's bald!", spottet er über die Zwölfjährige. Okay, das reicht. Ich richte mich auf und schmeiße den Korb auf den Boden. "Halt deinen Mund und scher dich weg!" Zuerst ist er überrascht, inder nächsten Sekunde packt er mich an den Haaren. Nicht mit mir! Ich drehe mich schwungvoll und ramme ihm meinen Ellbogen in den Bauch. Er beginnt zu husten und lässt mich los. "Was, anscheinend ist es doch nicht so leicht, wie eine wehrlose Zwölfjährige fertig zu machen, hm?"