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10.10.2012, 18:37

"Jemand", sagte Bree und schluckte.
"Lassen wir sie gehen, sie hält uns doch sowieso nur auf", sagte Jonas Begleiter.
Jonas schien zu überlegen.
"Bitte, ich spioniere euch weder aus, noch sonst was! Ich will doch bloß... Ich habe wirklich etwas wichtiges zu tun und muss jetzt gehen!"
"Warum warst du dann auf unserem Boot?"
"Ich...

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10.10.2012, 21:15

Bree überlegte kurz. Sollte sie nun alles sagen? Würde Jonas und sein Kamerad ihr glauben? Was sollte sie sagen, sie sei von zu Hause weggelaufen, war müde, hat nun mal dieses Boot gesehen und hielt es für einen geeigneten Schlafplatz?
Jonas Augen starrten sie noch immer an. Sie seufzte, nahm tief Luft und blickte ihn angsterfüllt an.
"Ich bin von zu Hause weggelaufen und will in dieser Stadt ein neues Leben aufbauen. Nur wusste ich nicht wo ich schlafen sollte und habe mich deswegen in dieses Boot gelegt."
Die vier Augen musterten sie genaustens. Nach ihrer schmutzigen Kleidung zu urteilen...warum sollte sie lügen? Jonas dachte scharf nach.

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10.10.2012, 21:23

"Dann nicht in unserem Boot", sagte er schließlich und zog sie von der Leiter weg, ließ sie jedoch danach sofort los.
Sie nickte und spang vom Boot auf das Land und ging mit unsicheren Schritten und einem gesenkten Kopf Richtung Irgendwo.
"Warte mal kurz", hörte sie plötzlich Jonas rufen und drehte sich um.

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10.10.2012, 21:51

Er warf ihr einen ernsten, jedoch noch bemitleidenswerten Blick zu.
"Wenn es stimmt, was du gesagt hast, und auf irgendeine Weise glaube ich dir, dann hätte ich eventuell Arbeit für dich. Du könntest für eine Wohnung oder eine Bleibe Unterhalt bezahlen.", schlug er ihr vor und Bree war vollkommen verblüfft. Sie wusste nicht welche Arbeit sie verrichten sollte, aber hauptsache sie bekam auf irgendeineweise Geld.
"Was für eine Arbeit ist das?", fragte Bree und zog misstrauisch eine Augenbraue hoch.

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10.10.2012, 22:18

"Ich und mein Kumpel", er zeigte auf den Jungen neben ihm, "gehen oft auf eine Reise mit dem Schiff, da wir ein paar Sachen transportieren müssen. Dann nehmen wir immer Dosennahrung mit, aber mit der Zeit wird das ziemlich ätzend. Wenn du kochen kannst, bist du bei uns willkommen."
Bree überlegte. Kochen war einer ihrer Talente, aber konnte sie den Beiden auch wirklich trauen? Sie dachte an ihren kleinen Bruder, der Zuhause alleine wartete. Viel Zeit blieb ihr nicht, er brauchte schließlich auch jemand der ihm Nahrung gab. Zwar hatte sie ihm jede Menge Kekse und Süßigkeiten dagelassen, aber das würde höhstens für eine Woche reichen.
"Na gut", willigte sie ein.
Plötzlich hatte sie eine Frage.
"Was transportiert ihr denn?"
Jonas und der andere Jungen warfen sich einen Blick zu.
"Wir transportieren...

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10.10.2012, 23:43

Er zog eine Auegenbraue hoch, schaute prüfend um sich und rückte zu Bree näher, um ihr die Antwort zuzuflüstern.
"...Menschen."
Bree blickte ihn überrascht an und hatte Angst. Wie krmininell waren die denn?
Er erkannte ihr Misstrauen, hob panisch die Hände hoch und fasste sich an den Kopf. "Oh Nein! Das darfst du nicht falsch verstehen! Diese Menschen haben keine Heimat. Es sind Prostituierte, Sklaven, auch wenn man meint das diese Art aufgestorben sei, Verachtete, Geschlagene...alles was du dir unter den Leidenden vorstellen kannst. Wir sind da um sie von hier weg zu bringen. Darunter sind meistens Ausländer, die von reicheren Leuten misshandelt und missbraucht werden. Sie drohen ihnen mit dem Tod und deswegen leben sie als Hausfrauen bei ihnen. Wir sind da um diese Leute von hier weg zu bringen, damit sie ein neues Leben anfangen können."
Bree konnte ihm zuerst nicht wirklich trauen, aber sein sicherer Blick versicherte ihr, das er womöglich die Wahrheit sprach. Sie erinnerte sich an ihren Bruder, der auch in schlechten Verhältnissen lebt und vor allen Dingen steckte sie dort genauso gut mitrdrinnen.

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11.10.2012, 13:15

"Okay", sage sie und ergänzte in Gedanken: "Eine andere Wahl habe ich sowieso nicht..." .
"Cool, wir können uns vom Dosenfutter verabschieden", sagte der Kumpel von Jonas und grinste.
"Aber ihr habt doch jetzt nicht... also... das Schiff ist jetzt nicht beladen, oder?", fragte Bree unsicher.
"Nein, erst übermorgen kommt eine neue Ladung."
"Warum seit ihr jetzt auf dem Schiff?", hakte sie weiter nach.
"Es gibt da so eine Insel, wo Leute die gefoltert werden hingebracht werden und die müssen wir ausspionieren."
"Was?!", fragte Bree überarrscht und schluckte heftig.
"Wir wollen sie retten und haben das schon seit Monaten geplant. Glaub mir, es gibt viel mehr von uns."
Sie wollte schon gehen und den Job als Köchin aufgeben, als es plötzlich "klick" bei ihr machte und ihr der Gedanke an ihre Eltern kam.
"Da sind also Leute die gefoltert werden?", sagte sie leise.
"Ja, ganz genau."
"Und ihr geht jetzt dahin, um euch eine Karte von der Gegend zu machen?"
"Ja."
"Okay, dann...

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11.10.2012, 15:06

"...werde ich mitkommen."
Jonas blickte sie unsicher an. Hoffentlich wird das gut gehen, schoss es durch seinen Kopf.
Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und blickte zu seinem Freund, der mit den Schultern zuckte.
"Am besten du folgst uns.", sagte er.
Aber Jonas und sein Kumpel gingen an dem Boot, an dem Bree zuvor sich schlafen gelegt hatte, vorbei.
"Wohin gehen wir?", fragte sie.
Jonas schwieg vorerst und vor einem kleinen Kutter blieb er stehen. Mit seiner Hand deutete er auf das Boot. Der Kutter war einmal weiß gewesen, aber an ihm hingen viele Algen und Rost bildete sich an dessen Kran. "Das ist Samantha."
Tatsächlich stand in großen Druckbuchstaben derselbe Name am Bug, aber er war kaum zu lesen durch die grüne Schicht vom Wasser.
"Ach übringends!", sagte Jonas und zeigte mit dem Daumen zu seinem Kumpel. "Das ist..."

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11.10.2012, 16:02

"...Matthias. Du kannst ihn aber auch Matt nennen."
"Okay", sagte Bree und schaute auf das Meer.
Flache Wellen schlugen gegen Samantha und sie schloss die Augen. Das leise Rauschen beruhigte sie. Dann wandte sie sich wieder an Jonas und Matt.
"Wie wollt ihr auf der Insel Halt machen? Sind dort keine Wachposten?"
"Doch doch, aber wir haben gehört es gäbe einen toten Winkel."
"Von wem habt ihr es gehört und wie wollen wir diesen Winkel erreichen und außerdem könnten wir uns doch danach nicht mehr bewegen, denn der Winkel ist doch nicht unendlich groß und..."
"Vertraue uns einfach", unterbrach sie Jonas.
"Aber..."
"Kein Aber", sagte er.
Sie halfen ihr in das alte Boot und Matthias setzte sich an das Steuer.
"Noch etwas", meinete Jonas plötzlich zu Bree.
"Ja?", fragte sie.
Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und er flüsterte:

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11.10.2012, 17:49

"Für eine Ausreißerin siehst du aber ganz schön hübsch aus!", zwinkerte er ihr zu. Bree reagierte daraufhin etwas unwirsch und drehte ihm den Rücken zu. Im Insgeheimen rührte sie das Kompliment, denn ihre Kleidung war dreckig, zerrissen und ihre Haare sahen aus wie elektrisiert. Es war schön zu hören, das Jonas sie trotzdem hübsch fand. Er sah es nicht, aber sie lächelte kurz auf.
"Danke...", sprach sie in einer tiefen Oktave, als ob sie es nicht wirklich interessieren würde.
"Tja! Dann mal alle festhalten!", schrie Matt aus dem Steuerraum und betätigte die laute Hupe, sodass Bree sich relfexartig die Ohren zuhielt.
Sie spürte wie der Kutter begann zu schwanken und die Triebwerke sich in Bewegung setzten. Sie hielt sich aus Angst am Geländer fest und Jonas lächelte ihr zu. Seine blauen Augen leuchteten sogar in der Dunkelheit. Am liebsten hätte Bree gesagt, du aber auch. Sie konnte seinem Lächeln nicht wiederstehen und tat ihm gleich.
Der Kutter fuhr los und hinterließ brausende Welle, die gegen die Mauer prallten.
Sie war vollkommen aufgeregt wie es auf der Insel seien würde. Auch ein wenig Angst schlich sich in sie.

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11.10.2012, 17:58

Es war schön für sie so weit entfernt von dem Land zu sein und Mitten in einem blauen, reinen Nirgendwo. Jonas und Matt wechselten sich ab und sie erfuhr ein paar Kleinigkeiten über sie. Zum Beispiel, dass Matt und Jonas sich schon seit der Kindheit kannten und wie Brüder waren. Noch dazu erfuhr sie, dass Matt eine Freundin hatte, die Lisa hieß. Irgendwann schlief sie ein und träumte von ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder. Wie es ihm wohl ging? Ob er sich auch im haus versteckt hatte? Ob die Nachbar ihr Fehlen schon bemerkt hatten? Sie wurde unsanft aus ihrem Traum gerissen, als jemand die an der Schulter rüttelte und Samantha plötzlich gefährlich zur Seite neigte. As sie ruckartig ihre Augen aufschlug, sah sie in bekannte, blaue Augen.

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11.10.2012, 18:11

Jonas blickte sie panisch an.
"Wir werden angegriffen!", schrie er und half ihr auf die Beine. Bree wusste nicht so recht, ob sie träumte oder nicht, aber als auf das dunkle Meer schaute und einen weiteren Kutter entdeckte, kroch die Angst in ihr hoch. Das war kein Traum! Da versuchte tatsächlich jemand unser Schiff zu kentern.
Jonas rannte ans Ende des Buges.
Matt war am Steuer und versuchte den Kutter so gut wie möglich lenken. Es schwankte hin und her und jemand schien eine Ankerschnur auf das Schiff geschossen zu haben, das nun hartnäckig am Geländer hang und Jonas es mit aller KRaft versuchte loszumachen.
Als Bree sich gefasst hatte, lief sie zu Jonas hinüber und half ihm dabei. Es kostete sie eine Menge Kraft und da blickten ihre Augen zu den drei Gestalten auf dem anderen Kutter. Jonas weitete seine Augen und sah die Pistole, dessen Rohr auf beide gezielt war.
"Kopf runter!", schrie er und stürzte sich auf Bree, die fassungslos den Anker losließ. Es ging alles furchtbar schnell. Der Schuss ertönte. Jonas lag am Boden, beschützend auf ihr. Er atmete noch!

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11.10.2012, 18:19

"Das war knapp!", sagte er und kroch von ihr runter.
Sie schaute ihn an, er hatte keine Schusswunde. Sie sah, dass jemand das Boot getroffen hatte ubnd sie um eine Haaresbreite verfehlt hatte. Immer mehr näherteten sie sich dem Land und Brees Herz schlug ihr bis zum Hals.
"Ich habe Angst", wimmerte sie und wurde von Jonas in die Arme genommen.
Matt schien das Steuer losgelassen zu haben und kroch vorsichtig zu ihnen.
"Du hattest gesagt, ich solle dir vertrauen, Jonas!", sagte sie und fing an zu zittern.
"Alles wird gut", flüsterte er ihr beruhigend zu.
Sie war mit den Nerven am Ende und plötzlich sprudelte alles aus hier heraus. Die Entführung ihrer Eltern und ihr kleiner Bruder, der nun alleine Zuhase auf sie wartete. Als sie fertig war, wurden sie nach wenigen Sekunden an Lang gezogen und starke Hände fesselten ihre Hände.
"Es tut mir leid", flüsterte Jonas ihr zu.
"Was habt ihr mit uns vor?", fragte er danach.

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11.10.2012, 18:38

"Na, was denkt ihr denn auf welcher Inseln ihr gelandet seit.", grinste ein molliger, tattoowierter älterer Mann, der auch Matt die Hände fertig band. Die restlichen zwei Kerle, die dem anderen sehr ähnelten, packten sie. Bree wurde von den vermutlichen Anführer am Arm gepackt. Die Insel war wie ein kleiner Dschungel, von außen sah er unschuldig aus, aber je näher sie ins Innere kam, desto mehr merkte, sie wo sie genau waren.
"Was habt ihr nun mit uns vor?", fragte Jonas und warf seinem Entführer einen finserten Blick zu.
"Ihr wisst genau welche Insel das ist und ihr werdet als Sklaven eingesetzt!"
Bree schauderte es. Sie hatte so furchtbare Angst, was auf die zukommen würde. Sie wollte nicht als Sklavin enden oder Schlimmeres.
Nach wenigen Minuten kamen sie an einem Gelände an, dessen Inhalt ein Gebäude war und perfekt versteckt im Dschungel lag. Ihr Körper bebte.

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11.10.2012, 18:46

Sie wurden wortwörlich in das Gebäude reingeschubst und sie kämpfte mit den Tränen. Sie gingen nach rechts und dort war eine graue Tür. Diese wurde aufgeschlossen und sie wurden in einen schmalen Flur geführt. Dort drinnen herrschte ebenfalls das pure Grau. Überall waren Zellen und sie hörte Menschen, die schmerzvoll stöhnten, ihre Schluchzer und ihre Schreie. Plötzlich blieben sie vor einer Tür stehen, Matt wurde hineingetreten, eine Tür weiter wurde Jonas hineingedrückt und Bree machte sich darauf bereit bei der nächsten Tür stehen zu bleiben, doch plötzlich sagte einer der Männer, als hätte er ihre Gedanken gelesen:
"Du wirst nicht nur als Sklave dienen."
Jonas schien es gehört zu haben und klopfte wütend gegen die Tür und man hörte ihn immer wieder wütend brüllen:
"Fasst sie nicht an!"
Bree verstand nicht.
"Was meint ihr damit?", wimmerte sie.

36

11.10.2012, 18:58

"Naja...", sagte er ihr und glitt verführersich über ihren Arm. Ein Schaudern kroch ihren Rücken hinunter, als die kalten Finger ihre Haut berührten. "...du bist wunderschön und könntest gute Dienste leisten, als Hure."
Brees Augen blickten ihn angsterfüllt an. Alles bloß das nicht!
Am liebsten wäre sie schreiend und weinend davon gerannt. Was hätte sie schon tun können? Vor ihr standen drei gepackte Männer und ein Entkommen wäre unmöglich.
Jonas hörte nicht auf gegen die Tür zu hämmern.
"Nein! Ich bring euch um!"
Brees Augen füllten sich mit Tränen, sobald sie an einen solchen widerlichen Gedanke dachte. Sie schaute zu Jonas, der seine Finger um die Stäbe am Gitterfenster geschlungen hatte. Er war wütend und hatte Angst um sie. Am liebsten hätte er die Tür eingerissen und alle drei Kerle getötet. Aber alles bestand aus massivem Stahl und konnte nicht geöffnet werden. Der Kerl packte sie am Arm.
"Lass und mal zu deinen neuen Freundinnen gehen, die dieselbe Ehre haben als Hure zu dienen."
"Halt! Wehe, ihr fasst sie an. Ich schwöre, ich bring euch um!", brüllte Jonas hasserfüllt, aber Bree ging mit ihnen mit. Ihre Wangen waren feucht und das höhnische Lachen hinter ihr, ließ jede Hoffnung erstarren.

37

11.10.2012, 20:32

Sie bogen am Ende des schmalen Ganges nach links ab und es wurde wieder eine Tür geöffnet, diese war aus Rot. Ihr wurde übel. Sie röchelte.
"Nein, ich will das nicht!", schrie sie und hörte weiter hinten Jonas wütend gegen die Tür hämmern und treten und brüllen. Matthias schien es ihm nach den Geräuschen zuurteilen, gleich zu tun.
Sie wurde in die Tür geschubst und einer der Männer sagte:
"Hier Mädsels, dass ist eine Neue für euch! Ihr habt eine Woche Zeit sie vorzubereiten!"
Das Gelächter der Mädchen erstummte plötzlich und sie musterten Bree von oben bis unten. Nachdem sie die Tür schlossen, rief einer von den Mädchen:
"Wie haben sie dich denn hierher gekriegt? Solche wie dich sehen wir hier selten!"
Gelächter folgte und Bree sank heulend auf die Knie.
"Hör mal, so waren wir alle am Anfang, doch du wirst dich daran gewöhnen", tröstete ein kleines zierliches Mädchen mit dunkelblonden Haaren sie.
"Ich will hier weg! Ich will das nicht!", schrie sie und trat gegen einen kleinen Tisch, auf dem ein teueres Porzellanglas ruhte, welches durch den Tritt runterfiel und in Einzelteile zersprang.
Nach drei Minuten ihres Nervenzusammenbruchs wurde energisch die rote Tür geöffnet und ein kräftiggebauter Mann betrat den Raum. Er schien einer der Wachen zu sein.
"Was ist hier los?", fragte er.

38

11.10.2012, 21:02

Das blondhaarige Mädchen streichelte Brees Rücke noch immer, die wie erstarrt auf dem Boden saß.
"Warum sitzt sie auf dem Boden? Sie soll gefälligst ihren Arsch zu den Kleidern schieben, klar?", brüllte er und blickte zu den anderen drei mädels die kicherten.
"Und ihr da hinten, macht das ihr zu euren Männern geht, sonst schlag ich euch bis ihr blutig seit."
Alle erstarrten und liefen durch eine andere Tür nach draußen. Bree bewegte sich noch immer nicht.
"Clara, bring dieses verdammte Mädchen in ihren Normalzustand, sonst tu ich das!", sagte er zu ihr, die noch immer versuchte Bree zu beruhigen. Der Kerl verschwand.
"I-Ist es schlimm?", schluchzte Bree und Clara duckte ihren Kopf, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können.
"Was meinst du?", fragte sie zurück und ihre Stimme war so warm und liebevoll. Wie konnte solch eine gutherzige Person bloß hier arbeiten?
"Eure Aufgabe."
Clara seufzte. "Am Anfang habe ich auch viel geweint, aber ich bin schon seit einem Jahr hier und man gewöhnt sich daran."
"Ich will das aber nicht! Der Gedanke ist schon so furchtbar, wie soll ich es später dann auch noch gewöhnungsbedürftig finden?", weinte sie laut.
Clara wusste nicht recht, wie sie es ihr erklären sollte. Das arme Mädchen.

39

11.10.2012, 22:10

Nach einem langen Schweigen, ergriff sie vorsichtig ihr Handgelenk und zog sie zu dem großen Kleiderschrank. Der Anblick war ekelhaft. Überall nur kurze Kleider, die fiel von sich zeigten, doch Clara ging ein Stückchen nach rechts und dort waren nur Stoffkleider zu sehen, in allen Farben und keineswegs für... Clara schien zu überlegen, dann gab sie ihr ein grünes Stoffkleid, und Bree schüttelte den Kopf. Würde sie es anziehen, würde sie aufgeben und ihre neue Aufgabe willkommenheißen.
"Wie heißt du?", fragte sie und lächelte sie lieevoll an.
"Amanda", log sie.
"Amanda, wenn du das nicht anziehst, dann wird dieser Mann von vorhin wiederkommen. Er ist böse, sehr böse."
"Was wird er tun, wenn ich dieses Kleid nicht anziehe?", fragte sie.
"Er wird...", fing Clara an, brach jedoch ab.
"Bitte, sage es mir", sagte Bree heiser.
Clara stellte sich vor sie und machte einen den Reißverschluss, der hinten war, ein Stückchen auf und es waren blaue Flecken und Blutkrusten zu sehen. Nach zwei Sekunden schloss sie den Reißverschluss wieder und sah traurig an.
"Ich dacht du wärst seit langer Zeit hier, wie kann das dann sein?", fragte Bree sie erschrocken.
"Das ist die Strafe für allgemeinen Widerstand", flüsterte sie und senkte den Blick.
"Nein bitte, Clara", flehte Bree, "Ich will das alles nicht!"
"Es gibt einen anderen Job, den man machen kann, wenn man diesen hie rnicht will", flüsterte sie plötzlich.
"Wirklich...? Sag mir, welchen anderen Job gibt es? Egal welcher es ist, ich werde es tun!", stieß Bree aus.
"Er ist aber grausam und nicht viele schaffen die Prüfung", murmelte sie.
"Welcher Job ist es?", wiederholte Bree verzweifelt ihre Frage.

40

11.10.2012, 23:00

"Wie soll ich es erklären...?", murmelte sie und fasste sich nachdenklich an ihr Kinn. Nach wenigen Sekunden schaute sie vom Boden zu Bree und atmete auf. "Es ist eine Art Theater. Es kommen viele Zuschauer, fast alles nur reiche Perverse, so wie ich sie nenne, und die Mädchen tanzen auf einer Bühne für sie."
Bree schaute sie mit großen Augen an. Immerhin besser, als eine Prostituirte zu enden.
"Du müsstest trotzdem solche Kleider tragen und du musst nichts mehr tun als zu tanzen, denke ich.", erklärte sie weiter.
"Nicht mehr?"
"Ich glaube."
"Wieso glaubst du es nur? Ich habe Angst, das ich trotzdem mehr dafür tun muss."
"Oder...warte, ich glaube da war noch etwas...", überlegte sie erneut.