Jara

Ich hatte gerade noch die Augen verdreht und leicht geschmunzelt, wobei ich "Männer" gemurmelt hatte, als er plötzlich vor mir stand und ich erwiderte seinen nun ernsten Blick. Ohne wegzusehen ließ ich den Wassermann in den Brunnen wandern und es war alles wieder so wie vorhin. "Ich liege wahrscheinlich kaum falsch, wenn ich sage, dass es um die Hochzeit geht, oder?", sagte ich mit einem leicht sarkastischen Lächeln, aber es war nicht ein Giftiges. Ich stellte fest, dass mein Verlobter groß war. Es fiel mir richtig schwer, ihm in die Augen zu schauen, denn da war, wie gesagt, diese blöde so enorm starke Energie, die dafür sorgte, dass seine dunklen Augen einen in seinen Bann zogen.

Jara

Ich hörte ihm konzentriert zu und sagte dann gespielt ernst: "Nein, tue nicht. Nochmal von vorne, bitte." Dann seufzte ich, so, als wollte ich sagen, für wie unklug hälst du mich und erwiderte auf seinen letzten Satz noch etwas. "Ja, ich verstehe, es ist sehr eindeutig, was du sagst und ich bin komplett damit einverstanden." Das klang für mich nicht nur fair, sondern erweckte in mir auch eine Hoffnung. Ich konnte Aaren dadurch sooft ich wollte wiedersehen! Bald würde ich ihm einen Brief zukommen lassen, am nächsten Tag eher gesagt, und würde ihm erklären, wie die Situation aussah. Der Gedanke ihn wiederzusehen... er machte mich einfach so glücklich. "Ich finde es nur fair, dass wir durch eine Zwangsheirat nicht wie ein Vogel im Käfig sein sollten. Also... dann haben wir das ja geklärt. Gute Nacht." Ich nickte leicht und drehte mich um, während ich wegging, lächelte ich erleichtert und mein Herz schien Luftsprünge zu machen. Bald würde ich Aaren wiedersehen...

Jara

Schon in dieser Nacht schrieb ich den Brief und versteckte ihn in der Schatulle, in der ich Armbänder aufbewahrte. Dann zog ich mich um, putzte die Zähne und legte mich schlafen. Es war endlich mal ein friedlicher Schlaf.

Am nächsten Tag reichte ich den Brief einem Boten und wusste, dass Aaren in ein paar Tagen hier sein würde. Als ich dann zum Frühstück ging, war ich sogar gut gelaunt und die Auseinandersetzung von gestern mit meinen Schwestern war wie vergessen. Lillith Alicia wollte sich nochmal entschuldigen, aber ich lehnte mit einem wohlwollenden Lächeln ab. Ich hatte mich ja auch falsch benommmen. Während Serephine missmutig frühstückte, witztelten meine jüngere Schwester und ich ein wenig herum und sie drohte aus Spaß eine Wasserschlacht zu beginnen. Wir lachten ausgiebig.

Jara
Wir bedankten uns alle höflich, auch Serephine, nach dem getrigen Gespräch beim Abendessen und unterhielten uns weiter. Ich schielte kurz zu Maxon, denn das Gespräch konnte ich unbeabsichtigt mitkriegen. Als mich Lillith Alicia fragte, ob wir nicht draußen im Garten ein wenig mit dem Wasser trainieren sollten, stimmte ich ein und auch Serephine, die meinte, Dampf ablassen zu müssen. Eir bedankten uns nochmal bei Mrs. Huntington und wir gingen auf eine große Fläche. "Welche Trainingseinheit nehmen wir?", fragte Lillith Alicia. Serephine zog die Augenbrauen in die Höhe: "Unsere Spezielle." Ich lächelte. "Gut." Wir stellten uns auf und jeder zauberte Wasser her, wor schauten uns an und sammelten Energie. Unsere spezielle Trainingseinheit war selbst erfunden und ziemlich unlogisch, aber sie machte wahnsinnig Spaß.

Jara
Lillith Alicia griff Phine an und diese wich geschickt aus. In unserer Trainingseinheit durfte man dreimal getroffen werden, sonst hieß es, dass man von den beiden Gewinnern vollkommen nass gemacht wurde. Ich wurde plötzlich von Phine attackiert und sprang zur Seite, ehe ich zum Gegenangriff setzte, bei dem Lillith Alicia mir half. Fehlschlag. Es machte einfach nur Spaß und am Ende hatten wir alle nur noch ein Leben. Plötzlich bemerkte ich einen Blick und sah zur Veranda nach oben. Ich lächelte Mrs. Huntington freundlich zu und dann erblickte ich auch Maxon. Das konnte nicht wahr sein. Selbst von dieser Entfernung war der Bann seiner Augen da! Unerwartet traf mich etwas am Oberarm und Lillith Alicia streckte mit einem triumphierenden "Ja!" die Faust in die Luft. Phine und sie gingen in ihre Position und die Ältere fragte mich: "Bist du bereit?" Ich nickte ergeben und eine riesige Wasserwolke, kontrolliert von den beiden, mahte über meinem Kopf Halt. Ich schloss die Augen und lächelte wehmutig. Dann ließen sie die Wolke fallen und ich wurde plitschnass. Wir lachten und ich sagte, während ich eine Hand auf die Hüfte legte: "Hey! Ihr lacht mich aus!" "Nein, wie könnten wir nur!", sagte Lillith Alicia. Kurz darauf wirbelte ich sie in die Luft und Serephine sorgte dafür, dass wir beide auf den Rasen fielen, indem sie uns mit einer Wasserwand umstieß. Lillith Alicia und ich nickten uns grinsend zu, bevor eine Wasserhand Phine hochhob und neben uns auf den Boden plumsen ließ. Wir konnten nicht mehr aufhören zu lachen.

Moni
"Wollen wir ein wenig die Bewegungen üben?", fragte Lillith Alicia, Serephine schüttelte den Kopf. "Ich nehme mir jetzt ein Bad, Darlings." Sie stand auf und ging fort. Als mich meine kleine Schwester bittend ansah, nickte ich seufzend. "Na gut", sagte ich und wir standen auf. "Welche möchtest du üben?" "Die, die ich in vier Wochen abgefragt werde." "Okay", erwiderte ich mit einem Nicken und wir stellten uns gegenüber. Wir bewegten uns immer entgegengesetzt, es gab nur drei Bewegungen in diesem sogenannten Zwischenablauf. Es war nicht schwer und dennoch ergab sich dadurch ein schönes Bild. Sah man uns von hinten, sah es so aus, als wäre es eine schön geschwungene Welle. "Danke!", sagte Lillith Alicia. Ich lächelte und wir ließen die Welle verschwinden. Als ich hoch schaute, war niemand mehr auf der Varanda.

Moni
Ich duschte und zog mir dann eine helle Jeans und ein weißes T-Shirt an, ehe ich von Lillith Alicia gfragt wurde, ob wir nicht, da es schon mittlerweile Nachmittag war, in die Innenstadt wollten, um diese ein bisschen zu erkunden. Ich bejahte, zog mir noch eine dünne, blaue Strickjacke, die hinten länger ging als vorne, an und schnappte mir die Hängetasche. Wir sagten Mrs. Huntington Bescheid und liefen durch die Innenstadt. Serephine erwiderte die feindlichen Blicke provokant und Lillith Alicia zog an ihrem Ärmel und sah sie bittend an. Wir liefen weiter und weiter, kamen dann an einem Markt an und ich fand es irgendwie schön... Gerade sahen wir uns einen Stand mit Holzfiguren verschiedenster Größen und Formen bzw. Muster an, als ich zwei Mädchen neben uns tuscheln hörte: "Das ist sie! Pf, warum denn sie? Sie sieht neben Maxon doch aus wie ein Strohsack! Blödes Wasserweib!"

Jara
Ich ignorierte die beiden Mädchen einfach. Das viele Make-Up im Gesicht waren genug, um zu wissen, auf welchem Niveau sich die befanden. Lillith Alicia zeigte auf eine Figur, die einen Panda darstellte und sagte begeistert: "Die ist so schön, ich möchte sie kaufen!" Doch eine der Tussen griff mit einem spöttischen Lächeln nach der Figur und meinte: "Oh, wie schön! Die nehm ich." Da fiel mein Blick auf die durchsichtige Tüte in ihrer anderen Hand. Sie hatte diese Figur bereits in kleiner gekauft. "Entschuldigung, aber Sie haben diese Figur doch wohl eben gekauft. Und meine Schwester war vor Ihnen dran", sagte ich, bemüht höflich zu klingen. "Nur weil sie deine Schwester ist und du die Verlobte von Maxon, heißt das nicht, dass ihr euch alles erlauben könnt!", zickte sie mich an. Ich atmete leise die Luft aus und lächelte gezwungen. "Hören Sie, das wollte ich damit nicht sagen, es ist doch nur..." "Blabla, ich kaufe die Figur! Die kleine Giftkuh kann sich eine andere Figur aussuchen!" Okay, DAS ging zu weit. Serephine, die sich auf sie stürzen wollte, hielt ich fest und bat Lillith Alicia, auf die Ältere aufzupassen. Dann widmete ich mich Tussi 1. "Nimm das zurück." Sie lachte. "Was, soll ich mich bei der Giftkuh entschuldigen? Fängt die Olle sonst an zu heulen?!" Ich atmete erneut gepresst die Luft aus, ehe ich aus dem Nichts eine Wasserkugel entstehen ließ, die kurz darauf in ihrem Gesicht landete. "Dein Make-Up... ist ein bisschen verschmiert", sagte ich und rümpfte die Nase. Wenn sie sich so benahm, dann sollte sie von mir nicht Höflichkeit erwarten. Ich sagte zu meinen Schwestern: "Lasst uns gehen." Wir drehten uns um und gingen los. Plötzlich - eine Feuerkugel rauschte an mir vorbei und ich blieb erschrocken stehen.

sorry war eben afk ):

okey (:

Jara
Serephine stieß ein wütenden Knurren aus, während Lillih Alicia sich vielmals bedankte und Phine dann zu beruhigen versuchte. Ich drehte mich zu Maxon um und sagte: "Danke... Aber es wäre nicht nötig gewesen, Verlobter." Das letzte Wort sprach ich mit einem Schmunzeln aus, ehe ich den Kopf schüttelte und mir seufzend durchs Haar fuhr. "Die hatten vielleicht Nerven", sagte Lillith Alicia und schüttelte mit dem Kopf. "Lass mich denen bitte ein schöneres Make-Up verpassen!", meinte Serephine und verzog die Lippen. "Schon gut... Sie waren es nicht wert." "Wie soll das denn in der Zukunft aussehen, wenn du hier alleine bist?", meine Phine plötzlich und kniff die Augen zusammen. "Ich lasse meine kleine Schwester sicher nicht hier, damit solche Feuerweiber sie fertig machen! Ich meine, die schauen sie so an, als würden sie sie am liebsten braten! Wehe mir, die tun ihr weh, dann..." Ich schluckte und ging einfach los. Die Blicke, die ich vorhin zu verdrängen versucht hatten, brannten sich auf meine Haut und ich fühlte mich plötzlich unwohl. Phine hatte Recht. Wie sollte das in Zukunft aussehen? Ich lief durch die engeren Gassen zwischen den Ständen und versuchte gleichgültig zu schauen, in meinem Inneren sah es ganz anders aus.

Jara
Ich ging einfach weiter und biss mir auf die Zunge, um die Maske aufrechtzuerhalten. Er hatte doch keine Ahnung. Er war genauso betroffen wie ich von der Sache, aber es gab klare Dinge, die uns in dieser Situation auch unterschieden. Ich war an einem völlig fremden Ort, beinahe gehasst von jedem Feuermädchen, weil sie Maxon wollten, entfernt von der Familie würde ich auch bald sein, auch von den Freunden und... auch von Aaren. Ich konnte ihn sehen, so oft ich wollte, hatte ich gedacht. Aber wie oft denn? Er würde hier gebauso missbilligend betrachtet werden, wo sollte er überhaupt bleiben? Das hieß, dass er nur für eine Woche bleiben und mehrere Tage wieder fort sein würde. Ich musste mit dem Gewissen leben, dass er nie ganz glücklich werden konnte - wegen mir. Ich schob energisch alle Gedanken zur Seite und lief weiter durch die Menge der Menschen, die mir entgegenkamen. Irgendwann kam ich an einem Ort hinter den ganzen Ständen an und lehnte mich gegen die Wand eines Gebäudes aus Stein. Mein Gesicht verschwand in den Händen und ich seufzte ganz leise.