Anastacia
Nach der Pause stand ich wieder auf, tanzte noch eine Weile und übte auch gleich das Singen. Denn so kam das im Musikvideo authentischer rüber, wenn ich dabei sang und mit meiner Mimik arbeitete. Letztendlich war ich bereits nach drei Stunden fertig mit der Welt. Meine Waden schmerzten, auch wenn ich Schlimmeres gewöhnt war und mein Hals fühlte sich ganz rau an. ES war also Zeit für eine warme Tasse Milch mit Honig.
Mit dem Handtuch um meine Schultern ging ich die Treppen wieder nach oben und lauschte automatisch den Geräuschen aus dem Wohnzimmer, da mein Herz wieder schnell zu schlagen begann. Hoffentlich begegnete ich ihm nicht, sonst wäre ich nicht imstande die Milch aufzuwärmen. Ich wurde erhört, als ich eilig in die Küche huschte und alles vorbereitete. Warum waren die anderen auch feiern gegangen? Ich war hierher gekommen, um meinen Bruder zu sehen und mit ihm Spaß zu haben. Wie in alten Zeiten. Aber ich wurde komplett ignoriert, wegen Claire. Ihr nahm ich es aber natürlich nicht übel, denn sie war wirklich ein Schatz. Und ich freute mich, dass Cyrill solch ein tolles Mädchen gefunden hatte.
Leise vor mich hinsummend goss ich die warme Milch in meine Tasse mit meinem Namen darauf und öffnete das Honigglas, um zwei Löffel davon zu nehmen. Da ich jedoch den süßen Geschmack von Honig liebte, nahm ich das Glas mitsamt der Tasse mit und ging damit ins Wohnzimmer. Auf direkte Konfrontation mit Sawyer. Ich würde nicht kapitulieren, nur weil er mich geküsst hatte. Nein, nein, das hier war mein Revier und nicht seines.
> Na, wa' hasch gmacht?< nuschelte ich mit dem Löffel im Mund und stellte die Tasse auf dem Couchtisch ab. Mit einem Plumpsen ließ ich mich dann auf die Couch fallen und grinste ihn schief an, während ich weiterhin an meinem Löffel lutschte.