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21

08.05.2015, 11:33

Christopher

Dieses Mädchen... Was stimmte bloß mit ihrem Kopf nicht? Eine Hochzeit nach ihren Vorstellungen also. Na wenn sie sich da selbst nicht anlog, aber das war nicht mein, sondern ihr Problem. Meine Probleme gingen weitaus tiefer an diesem heutigen Tag und ich hasste es, wenn mich das dermaßen runterzog.
Schnaubend ließ ich mich auf einen Felsen nieder, von dem man einen perfekten Blick über das ganze Schloss hatte und betrachtete die vielen kleinen Lichter, die es erhellten. Hin und wieder träumte ich von meinem eigenen Zuhause, aber in den vielen Jahren hatte ich mich kein einziges Mal getraut es wirklich zu sehen. Es hatte mir davor gegraut den Ort zu betreten, der mich zu sehr an den schmerzlichen Verlust erinnerte. Und morgen war sozusagen 'mein' Trauertag. Viele Jahre zuvor hatte ich der Familie Prentiss klargemacht, dass ich an diesem Tag kein Mitleid oder Mitgefühl erwartete. Ich wollte, dass sie so taten, als wäre nichts geschehen und dass es normal war, wenn ich in diesem Zeitraum etwas durch den Wind war. Kein Wunder also, dass mich die Anwesenheit von Brodan und seinen Eltern bis in die Knochen wütend machte. Sie gehörten einfach nicht hierher. Ich hatte schon genug Schwierigkeiten damit gehabt eine andere Familie als 'meine' zu akzeptieren und selbst heute tat ich mich noch schwer damit. Und warum?
Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, konnte ich nur diese eine Szene sehen, in der mein Vater Abschied von mir nahm. Seine Worte hatten sich wie ein Tattoo in mein Hirn eingebrannt und ich konnte nicht aufhören immer daran zu denken, wenn ich dieses Schloss sah. Das Schloss, welches eigentlich nicht mein richtiges Heim war.
Ein gedehnter Seufzer verließ meine Lippen, während ich mich nach hinten lehnte, um mich auf den kalten, harten Felsen zu legen. So konnte ich die Sterne im Nachthimmel betrachten, die mich etwas trösteten und mich mit ihrem hellen Funkeln ablenkten. Sie waren meist die Inspiration, die ich brauchte, um neue Lieder zu komponieren, doch um den Trauertag herum war ich wie eine zerbrochene Gitarre. Ich war nicht mehr für die Musik zu gebrauchen. Würde dieser schreckliche Kummer je aufhören? Im Licht des Mondes schimmerte mein Ring geheimnisvoll und ich hob die Hand, um das Erbstück näher zu betrachten. Erik hatte es mir gegeben, als mein Finger groß genug war, um den Ring beim Tragen nicht zu verlieren. Schon von Anfang an hatte ich gespürt, dass ich dieses Schmuckstück sogar mit meinem Leben beschützen musste. Es war das einzige, was mir von meiner Familie geblieben war. Alanna, Finn...
> Verdammt..< knurrte ich verstimmt, weil ich diesen Schmerz in der Brust nur schwer ertragen konnte. Nein, nicht an meine Geschwister denken, ermahnte ich mich wiederholt und richtete mich auf. Mein Nacken begann erneut zu kribbeln, was nur bedeutete, dass ich einen sehr emotionalen Stand erreicht hatte. Jetzt durfte ich bloß nicht meine Kräfte einsetzen, sonst ging das nach hinten los. Doch da es nicht das erste Mal war, blieb ich ruhig und machte mich auf den Weg zurück. Ich hatte mich genug in Selbstmitleid bei Mondeslicht gebadet.
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22

08.05.2015, 15:52

Chastity Ruth

"Der Nachtisch war fantasisch, Mrs Growline!", flüsterte Annette der Köchin zu, damit es die Älteren nicht mitbekamen. Später würde sowieso die ganze Familie ein großes Lob und Dankeschön an Mrs Growline geben, aber wenn die Corraface da waren, gaben alle nur leichte Reaktionen von sich. "Danke", lächelte Mrs Growline zufrieden. Minuten vergingen und an dem Blick, den Mom und Dad untereinander austauschten, wusste ich, dass sie sich heimlich fragten, ob Christopher nicht doch weggerannt war. "Wo ist denn der Singvogel?", fragte mich Brodan leise. Ich war etwas übergereizt, deshalb sah ich ihn mit eindringlichem Blick an: "Christopher, Brodan. Christopher." "Entschuldige", erwiderte er mit einem leichten Lächeln und ich nickte nur. Wann sah er es ein, dass dieses "Singvogel hier, Singvogel da" nicht dazu beitrug, dass die beiden sich endlich einmal verstanden? "Vielen Dank für das köstliche Abendessen. Einen großen Lob an die Köchin", Mrs Corraface strahlte die Köchin an, die verlegen einen leichten Knicks machte. "Ich denke, wir sollten uns langsam auf den Weg machen, nicht wahr?", lächelte sie daraufhin ihren Mann an. Mr Corraface nickte. "Ich bedanke mich ebenfalls für die freundliche Aufnahme." "Danke, dass ihr uns mit eurem Besuch erfreut habt", Mom sah beide freundlich an. Langsam erhoben sich alle und wir wünschten den Corraface eine gute Fahrt. Als Brodan bei mir ankam, nahm er meine Hand, auf der ich kurz darauf einen leichten Kuss spürte. "Gute Nacht, Ruth. Schlaf gut. Ich freue mich auf morgen", sagte er und lächelte wieder ein charmantes Lächeln. "Danke, Brodan, du auch", freundlich winkte ich ihm zu, ehe er mit seinen Eltern aus dem Esszimmer trat. Mr Greward begleitete sie zu dem Wagen, der unten auf sie wartete. Irgendwie, ich wusste nicht wieso, hatte ich das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Als gäbe es einen Grund, warum ich Brodan nicht besser hätte einladen sollen. Aber ich war noch so durcheinander wegen der Sache von vorhin mit Chirstopher und seinem Durchschauen, dass es mir einfach nicht einfiel! Elvea seufzte. "Endlich kann ich meine Füße ausstrecken! Diese Schuhe... Ich habe kein Gefühl mehr in den Füßen." "Und ich kriege in diesem Kleid keine Luft mehr", Annette pustete sich eine Locke aus dem Gesicht und Trevor-Brian schüttelte grinsend den Kopf. "Ich zitiere von Mr Greward: 'Und wo sind die Manieren hin?'" "Trevor" kam es gleichzeitig von meinen Schwestern und ich schmunzelte. "Wollen wir noch etwas Fern schauen?", fragte Elvea. Meine beiden Geschwister begleiteten sie in den Wohnzimmerbereich von uns Jüngeren, während ich darauf bestand, kurz bei Mrs Seerose vorbeizuschauen. Hoffentlich bekam gleich niemand mit, wie ich Ärger von ihr bekam. Meine Mom wusste mein Vorhaben und sah mich mitfühlend an. Das Schloss wurde mittlerweile von den vielen Lampen beleuchtet, als ich durch die Gänge ging. Es war schon tief in der Nacht. Als ich unten in ihrem Atelier ankam, zögerte ich und biss mir auf die Unterlippe, kniff kurz die Augen zusammen und atmete durch. 'Du schaffst das', versuchte ich mir Mut zu machen. Zaghaft klopfte ich. Dann etwas lauter. "Herein!", hörte ich die strenge Stimme sagen. Mit Unbehagen drückte ich die Türklinke herunter und Mrs Seerose ließ einen spitzen Schrei los. Ihr Blick hatte sich an den unteren Saum des Kleides gehaftet, der mit Schlamm beschmiert war, das mittlerweile zu einer Kruste geworden war. "WAS IST DENN MIT DIR PASSIERT?", fragte sie mich nach geraumer Zeit atemlos und ich drückte die Spitze meines Schuhs in den Boden. "Ich bin in eine Pfütze getreten." "WIE BITTE? In eine PFÜTZE?" "Ja...?", erwiderte ich verunsichert und versuchte mich an einem lieben Lächeln. "RUTH!", mit anklagendem Blick deutete sie mit ihrem Zeigefinger auf mich. Oh weia.
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23

08.05.2015, 16:00

Christopher

Als ich wieder im Schloss war, konnte ich bereits spüren, dass die Familie Corraface nicht mehr da war. Na immerhin. Ich nickte Erik zu, der sicherlich auf mich gewartet hatte, ansonsten wäre er losgezogen, um mich sofort hierher zu schleppen. Meine Ohren schmerzten immer noch vom letzten Mal, als ich das Weite gesucht hatte. > Gute Nacht!< wünschte ich ihm und er lächelte mir kurz zu, ehe er sich auf den Weg in sein Gemach machte. Da erklang Mrs Seeroses hysterische Stimme, die mich zum Schmunzeln brachte. Anscheinend hatte jemand seine Schuld demonstriert, aber ich war einfach zu durcheinander, um das tomatenrote Gesicht der älteren Dame auszulachen. Deswegen steuerte ich direkt auf mein Schlafzimmer zu.
Mit gemischten Gefühlen betrat ich mein Zimmer und steuerte direkt auf das King-Size-Bett zu, um mich mit einem gezielten Sprung auf dieses zu legen. Über mir schmückten schicke Malereien die Decke, die bereits seit Jahrhunderten dort prangten. Am Anfang hatte ich immer Angst gehabt allein in diesem Raum zu sein, weil ich mich vor den vielen Engeln gefürchtet hatte. Vor allem bei Nacht. Aber heute ärgerte ich mich nur darüber, dass ich nicht ebenso frei sein konnte, wie sie. Sie hielten ihre Musikinstrumente in ihren kleinen Händen, lächelten sich gegenseitig an und flogen zwischen den Wolken hin und her. Als gäbe es Nichts, was sie zu Fall bringen konnte.
Seufzend legte ich einen Arm quer über meine Augen und die andere Hand strich kurz über meine Brust, die leicht schmerzte. Immerhin hatte das Kribbeln in meinem Nacken aufgehört, denn so konnte ich wieder meine Fähigkeiten nutzen.
Morgen war das Training mit Chassy und Mr. Riverthorn. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust darauf mit ihr zu trainieren, weil es mich schrecklich aufregte, wenn sie so schnell dazulernte, ich jedoch länger brauchte, um mir eine Fertigkeit anzueignen. Deswegen besaß ich auch einen mörderischen Ehrgeiz und trainierte in jeder freien Minute meine Gaben, so wie jetzt. Ganz langsam erhob ich mich in der Liegeposition vom Bett und konnte die Luft um mich herum spüren, als wäre ich in einem Kokon. Mein Haar kitzelte leicht an meinen Hals und ich schwebte Richtung Decke, um mich zu den Engeln zu begeben. Jetzt konnte ich die Malerei von Nahem betrachten.
Ganz sanft fuhr ich mit den Fingern über die getrocknete Farbe, konnte jeden Pinselstrich erfühlen. Normalerweise hielt ich nicht viel von dieser Art Kunst, aber dass man damals dazu fähig gewesen war solche Kunstwerke zu schaffen, erfüllte mich mit ungestillter Neugier. Zugegeben, Chassy hatte auch ein Händchen, was das Malen betraf, aber bisher waren es nur die Vasen oder andere Gegenstände gewesen. Vielleicht schaffte sie es irgendwann eine ganze Wand zu bemalen, in einem ähnlichen fesselnden Stil. Dieses Schloss bot nämlich genug Platz, um sich richtig auszutoben.
Mit einem Lächeln schwebte ich an der Decke und erinnerte mich an meine Mutter, die mir oft die Geschichte von Peter Pan vorgelesen hatte. Sie hatte gewusst, welche Fähigkeiten in mir steckten, weswegen sie oft darauf bestanden hatte mir zu beweisen, dass allein schöne Gedanken das Fliegen ermöglichten. Da hatte sie nicht ganz Unrecht damit gehabt. Das Fliegen fiel mir besonders leicht, wenn ich entspannt war.
Ganz langsam flog ich wieder nach unten und spürte den Boden unter meinen Füßen. Die prickelnde Energie auf meiner Haut ließ nach. Jetzt sollte ich wirklich ins Bett gehen, sonst würde ich das morgendliche Training nur schwer durchstehen.
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24

08.05.2015, 16:21

Hallööchen Eisvogel *_* Wenn du heute etwas länger Zeit hast, dann bin ich so gegen Viertel nach Fünf da :D
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25

08.05.2015, 16:27

Hallo :D Heute habe ich länger Zeit <3 :D

Chastity Ruth

Am morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Mrs Seeroses Worte, die sie eine gefährliche Mischung aus Kreischen und Maulen gewesen war, hallte in meinen Ohren wieder. Im Bad wusch ich mein Gesicht mit kaltem Wasser und versuchte etwas zu mir zu kommen. Gleich darauf zog ich mir meine Trainingskleidung an, band einen Fischgrätenzopf - der zugegeben das Einzige war, was ich außer einem einfachen Pflechtzopf noch konnte - und cremte mein Gesicht ein. Normaler Weise hätte ich mich zu dem Frühstück meiner Familie gesellt, aber heute bedingte es, dass ich nur flüchtig dort vorbeischaute und ein paar kleine Bissen nahm. Mit einer Wasserflasche in der Hand ging ich in das unterste Stockwerk, durch das "Labyrinth", in dem ich mich seit zwei Jahren endlich genügend auskannte und betrat den türlosen Raum aus Beton und Stein. Man hatte dem Raum durch Teppiche, Sessel, einem kleinen Tisch, Lampen und weiterem versucht Wärme zu verleihen. Wären die Wände und der Boden nicht so grau, würde es eigentlich als ein normales Zimmer gelten. Und wären da nicht diese Dolche, Schwerter, Ketten und anderen Waffen an der Wand und in Gitterkisten. Mr Riverthorn hob knapp die Hand zur Begrüßung, während er etwas auf seinem Notizblock notierte. Ich sah zu Christopher und nickte ihm leicht zu und dachte gleichzeitig daran, dass er ahnte, dass ich nicht in Brodan verliebt war. Nachdenklich stellte ich meinen Fuß auf der braunen, polierten und alten Holzkiste ab, in der andere Waffen verstaut wurden und band die Schnürsenkel strammer. "Mr Riverthorn, ist es in Ordnung, dass Brodan heute mit uns trainiert?", fragte ich ihn und warf Christopher unwillkürlich einen unauffäligen Seitenblick zu. Hoffentlich nahm er es nicht all zu schlimm auf und ich konnte ihn überzeugen, dass er mich nicht durchschaut hatte. Aber aus irgendeinem Grund war doch noch etwas anderes, etwas, was mir das Gefühl gab, dass Brodan besser heute gar nicht zum Training kam. "Wenn er vernünftig mittrainiert", erwiderte der Trainer ernst und zog die Stirn kraus. Auch er konnte Brodan nicht ausstehen. Räuspernd wandte ich mich dem anderen Schnürsenkel zu, obwohl ich diesen fest genug gebunden hatte. "Guten Morgen", hörte ich die feste Stimme von Brodan und sah auf. "Guten Morgen", erwiderte ich freundlich und er hielt kurz inne, um Christopher überrascht anzuschauen. Dann wandte er sich wieder an mich, lächelte und warf Christopher einen kurzen, erneuten Blick zu, ehe er mich umarmte. "Guten Tag", er ging auch zu Mr Riverthorn und streckte ihm die Hand. "Hallo", antwortete dieser weniger höflich und lief an seiner ausgestreckten Hand vorbei, während er mit erhobener Stimme sagte: "Fangen wir an!"
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26

08.05.2015, 16:38

Ui, das ist super, weiß nämlich nicht, ob ich gleich off muss, aber müsste gegen Viertel nach Fünf wieder hier sein :D

Christopher

Da ich recht viel geschlafen hatte, war ich ausgeruht am nächsten Tag und war auch bereit mit Chassy zu trainieren. Natürlich musste mich das nicht freuen, aber ich hasste sie ja nicht. Mein Ehrgeiz stand mir einfach im Weg sie im Training zu akzeptieren. Doch Mr. Riverthorn war jemand, den ich vollkommen mochte und bei dem ich gerne trainierte. Er wusste, wie er mich motivieren musste, um das Beste aus mir hervorzulocken, auch wenn es hin und wieder bedeutete blaue Flecken davonzutragen.
Aber mit Brodans Auftritt hatte ich nicht gerechnet. Hatte Chassy das organisiert? Machte sie das etwa mit Absicht. Also jetzt konnte ich sie überhaupt nicht mehr leiden, aber das ließ ich mir nicht anmerken. Ihm warf ich bloß einen unterkühlten Blick zu und fummelte an meinen Lederarmbändern herum, die dafür sorgten, dass die Sehne des Bogens meine Haut nicht aufschürfte. Heute würde ich nicht zum Schwert greifen, denn alles was aus Metall war, war für mich keine Bedrohung. > So, wo ist mein Schwert..< murrte Mr. Riverthorn, als ich es zu ihm schweben ließ. > Keine Magie!< erinnerte er mich und ich hob unschuldig die Hände. > Es ist eben eine Versuchung!< lächelte ich und griff zum Bogen.
Mein Blick fuhr zu der Wand, an der unterschiedliche Scheiben hingen, die unterschiedliche Schwierigkeitsstufen darstellten. Ich nahm mir noch ein paar Pfeile und stellte mich vor eine rote Markierung. > Also? Was soll es heute sein? Ein Wildschwein in der Ferne oder ein Karnickel auf der Flucht?< fragte ich und ignorierte die anderen beiden vollkommen. Heute war nicht mein Tag, also hatte ich das Recht auf Ignoranz.
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27

08.05.2015, 17:01

Das trifft sich doch gut *_*

Chastity Ruth

"Konzentriere dich darauf, dass du die Sehne genug spannst", sagte Mr Riverthorn und beobachtete seine Bewegungen, um Stärken und Schwächen seiner Technik zu erkennen. Etwas empört sah Christopher an. Hatte er gerade "Karnickel" gesagt? Hasen waren die süßesten Tiere auf der Erde und er spielte mit dem Gedanken, sich eines davon als Zielscheibe vorzustellen? "Ruth?" Brodans Stimme ließ mich blinzeln und verständnislos sah ich ihn an. "Sollen wir Nahkampf trainieren?", fragte er und deutete auf die in der anderen Hälfte des Raumes ausgelegten Matten. "Oh, in Ordnung", erwiderte ich noch leicht verdattert, lächelte ihn jedoch an. Kurz sah ich noch einmal zu Christopher. Er musste einfach davon überzeugt sein, dass ich für Brodan mehr als nur Freundschaft empfand. Sonst würden alle nur traurig sein, wenn sie auch von der Wahrheit erfuhren. Ich riss mich von seinem Anblick los, denn ich hatte auf seine Hände geschaut, die den Bogen in der Hand hielten. Oft sah ich ihn nicht trainieren. Aber ich musste zugeben, er wusste auf jeden Fall, wie er mit dem Bogen umgehen musste. "Also, sagen wir, jemand greift dich so an", Brodan sah mich an und ich schaute ihm zu, wie er einen Griff an beide meiner Handgelenke deutete. "Wie reagierst du, hübsche Dame?" Er war in den Trainingsmodus gegangen, dass konnte ich daran erkennen, dass er etwas konzentrierter sprach und wachsamer wirkte. Seit Jahren hatte ich immer den Eindruck, dass es wie ein Knopf war, den man bei ihm umschaltete. "Hmm... okay, greif mich mal an", forderte ich ihn auf. Er grinste kurz, nickte und packte fest, aber vorsichtig meine Handgelenke. Flink drehte ich sie, griff unter seinen Arm und drehte ihn so, dass ich ihn festhalten konnte. Als ich ihn losließ, grinste er zufrieden. "Sehr gut." Ein paar Minuten vergingen damit, dass wir verschiedene Techniken zum Befreien aus unterschiedlichen Griffen ausprobierten. Durch das Zischen des Pfeils drehten wir uns zu ihm um, Brodan mit zusammengekniffenen AUgen und einem missbilligenden Blick und ich mit einem heimlich neugierigen Blick. Ich wollte wissen, ob ich mich vorhin geirrt hatte oder ob Christopher seine Techniken verbessert hatte. Ja, das hatte er. Ich war beeindruckt, dachte aber wieder an mein Ziel und sah Brodan an. Dieser hielt mich zwar noch fest, doch er war so sehr damit beschäftigt, Christopher anzugriften, dass er nicht merkte, dass es wirklich leicht war, meine Hände zu befreien. Mit einem Mal pickste ich ihm in die Seite und er zuckte zusammen, während er mich ansah. "Also bitte, deine Trainingspartnerin steht hier." "Achso", erwiderte Brodan, zog eine Augenbraue hoch und lächelte amüsiert. Und ich... empfand immer noch nur diese Freundschaft. Er hob mich hoch und ich wedelte mit den Armen. "Hey! Nenn mir mal, wie dieser Angriff heißt! Ich bin mir sicher, den habe ich nicht gesehen!" "Der nennt sich 'Frech sollte man nicht werden'!", grinste er und lächelnd versuchte ich wieder auf den Boden zu kommen.
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28

08.05.2015, 17:22

Christopher

Natürlich ignorierte ich die ‚Turteltäubchen‘ weiterhin, da mir diese gespielte Verliebtseins-Nummer auf den Sack ging. Ich hasste Falschheit und nichts würde mich davon abhalten weiterhin zu glauben, dass Chassy eigentlich nicht heiraten wollte. Mr. Riverthorn hatte sich wahrscheinlich zum Ziel genommen mich heute wirklich genauer unter die Lupe zu nehmen, was ich ihm jedoch nicht übel nehmen konnte. Wer wollte schon die Anwesenheit von Brodan ertragen? Ich jedenfalls nicht.
Also konzentrierte ich mich auf das Schießen und war wirklich zufrieden. Doch jedes Mal, wenn ich diese nervige Stimme hörte, spannte ich mich mehr an und schoss wie ein Irrer in die Mitte der Zielscheiben. Und das ohne Magie zu benutzen. Denn die Pfeilspitzen waren mit Metall versehen und mit meiner Fähigkeit konnte ich leicht die Pfeile lenken. Doch das tat ich nicht. Ich übte ja nicht umsonst, auch wenn ich es sinnlos fand mich in Sachen Schwert oder Bogen zu trainieren. Heute verwendete man Knarren und damit sollte ich eher umgehen können. Aber nein… Ich musste die Ausbildung eines Prinzen erlernen. Fehlte nur noch das Fechten, jedoch erwähnte ich es nicht, denn man wusste nie, auf welche Ideen dieser Mr. Riverthorn kam. > Du bist abgelenkt, konzentriere dich mehr!< ermahnte mich mein Lehrer, bevor er sich doch zu den anderen beiden gesellte. Ich würdigte dem Pärchen keinen Blick. Mich kotzte es dermaßen an, dass er hier war. Warum war er hier?
Wieder sausten die Pfeile wie aus der Pistole geschossen auf die Ziele zu und ich traf jedes Mal direkt in die Mitte. Erst als meine Arme vor Anspannung brannten, ließ ich den Bogen sinken und lockerte die Schultern. Ich schwitzte. Aber vor Brodan würde ich mich nicht ausziehen. Nicht dass er Komplexe bekam, weil er wesentlich unattraktiver war als ich. > Machst du etwa Pause?< rief mir Mr. Riverthorn zu und ich verdrehte die Augen. > Ja, genau das mache ich!< erwiderte ich schnaubend und ging auf die Bank zu, auf der meine Flasche Wasser stand. Ich nahm mehrere frische Schlücke und das letzte bisschen schüttete ich über meinen Kopf, um mein erhitztes Gemüt zu erfrischen. Hoffentlich ging die Zeit schnell herum… Ich wollte lieber zu Michael und mit ihm die neue Choreografie erlernen.
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29

08.05.2015, 17:50

Chastity Ruth

Funktionierte es? Nachdenklich knabberte ich an meiner Unterlippe, als Brodan lächelnd die Augenbrauen zusammen zog. "Sag mal, wo bist du mit deinen Gedanken?" Ich zuckte leicht zusammen, um ihm dann etwas hektisches Lächeln zu schenken. "Ach, das..." Im Hintergrund sah ich, wie Christopher sich erfrischte und stoppte. Brodan zog wieder eine Augenbraue nach oben, drehte sich halb zu ihm um und ich konnte sehen, wie sein Kiefer sich anspannte. Seufzend sah ich vor mir auf den Boden. Es brachte einfach nichts. Mr Riverthorns blick bemerkte ich nur kurz, als er in die Hände klatschte und sagte: "So, da Ruth meint, eine kleine Pause einlegen zu können, wird sie mit dir mal das Fechten üben. Das hatten wir bisher selten, oder? Ruth, kannst du ihm zeigen, worauf er beim Fechten achten muss?" Er wollte sich schon wieder abwenden, um wahrscheinlich die Säbel zu holen, als er sah, wie Brodan die Arme verschränkte und ihn ausdruckslos ansah. "Ach ja... gehe zum Armbruststand", winkte er ab, um an die Wand zu gehen, wo er die zwei Waffen holte und uns beiden zuwarf. Kaum hatte Mr Riverthorn Brodan den Rücken zugekehrt, schlürfte dieser mit grimmiger Miene und energischer Gestik auf die andere Seite des Raumes. "Okay, ich denke, wir sollten die Fechstelltung, Bindung und den Ausfall trainieren", sagte ich etwas ratlos zu Christopher, während ich ihn nicht ansah, sondern zu dem Fechtplatz ging. Ich begann damit, ihm zu zeigen, dass er im rechten Winkel stehen musste und dass er leicht in die Knie gehen sollte. "So kannst du dein Gewicht verlagern und du kannst besser einem Patinando ausweichen." "Und kein Schummeln! Die Aufgaben werden ausgeführt", sagte Mr Riverthorn, beobachtete uns daraufhin eine Weile, bevor er - ich konnte sehen, wie er leicht seufzte, als würde er es unfreiwillig tun - zu Brodan ging. "Beim Ausfall musst du das hintere Bein noch durchstrecken und... das ist gut!" Ich stellte mit neben ihn. "Du kannst das sehr gut, deshalb zeige ich dir den Angriff. Du sollst dich ja nicht langweilen", ich warf einen kurzen Blick zu Mr Riverthorn rüber, der zu uns den Daumen nach oben streckte und kurz ein Lächeln andeutete. "Oh und wenn du schnell sein willst, musst du darauf achten, dass du auch dein Becken bewegst", mir fiel auf, dass ich ihm dies noch nicht als Tipp gegeben hatte und machte vor, was ich meinte, während ich auf meine Bewegung deutete. "Siehst du? Das ist ganz wichtig." "Hübsche Dame, schau mal her!" Ich sah zu Brodan, der mir kurz zuzwinkerte, ehe er in einen seiner Pfeile, die er schon abgeschossenen hatte, einen weiteren jagte und grinste.
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30

08.05.2015, 18:07

Christopher

Was hatte ich getan, dass ich damit bestraft wurde das Fechten zu erlernen? Ich wollte diese dämliche Kunst nicht lernen, ich wollte wirklich kämpfen. Ich wollte meine ganze Wut an irgendetwas rauslassen, besser an jemanden. Immerhin verschwand er in die hintere Ecke, wo ich zuvor geübt hatte. Aber dann kam Schein-Ehe-Chassy zu mir und zeigte mir, wie ich was zu tun hatte. Ich hasste das. Ich hasste es, wenn sie mir was beibrachte, auch wenn sie keine schlechte Lehrerin war und auch wenn sie geduldiger war, als Mr. Riverthorn.
Ich tat alles, was sie sagte, befolgte ihre Schritte und konzentrierte mich bloß auf die Übungen. Hauptsache ich hatte es schnell hinter mir. Doch als Brodan, dieser Mistkerl, seinen Pfeil direkt in meinen schoss, setzte in meinem Kopf was aus. Meine Selbstbeherrschung. Die Gerätschaften an den Wänden begannen unheilvoll zu erzittern. Schwerter, Säbel, Pfeile, einfach alles, was aus Metall war. Als Mr. Riverthorn das merkte, warf er mir einen strengen Blick zu. > Christopher!< bellte er ungeduldig und meine geballten Fäuste lockerten sich ein wenig. Die Waffen blieben dort hängen, wo sie hingehörten und ich fixierte Brodan, dem ich am liebsten den Degen in den Rachen stecken wollte. Das hatte er doch nur mit Absicht gemacht.
> Für mich ist das Training heute beendet!< verkündete ich mit monotoner Stimme, als unser Lehrer auf mich zukam. > Nein, ich werde nicht hier bleiben. Nicht wenn dieser Kerl in einem Raum mit mir ist. Ich geb mir den Scheiß nicht. Ich hab wesentlich Wichtigeres zu tun, als Zeuge seiner schwachen Versuche wie ein Mann rüberzukommen zu sein!< fuhr ich fort, während ich den Degen zu den anderen Waffen brachte. > Und Weglaufen ist die Lösung? Das hat mit Mannsein noch weniger zu tun!< erinnerte mich Mr. Riverthorn und sein strenger Blick war immer noch auf meinem Rücken zu spüren. Schon wieder kribbelte mein Nacken und mein Kiefer verspannte sich. Ich wusste, dass er recht hatte. Ich wusste, dass Weglaufen keine Lösung für meine Probleme war. Doch hier war niemand, dem ich das anvertrauen konnte, was in mir vorging. Auch nicht meinem Lehrer, für den ich sehr viel Respekt empfand. > Tja, dann bin ich eben ein Schwächling!< zuckte ich ungerührt mit den Schultern, nahm die leere Flasche und schob mich an Chassy vorbei. > Versuch erst gar nicht mich zu überzeugen!< sagte ich im Vorbeigehen und dann war ich auch schon weg. Erst wenn der Raum wieder leer war, würde ich kommen und weiter trainieren. Am Boxsack. Bis dahin wollte ich meine Gedanken in eine wesentlich freudigere Richtung lenken.
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31

08.05.2015, 18:28

Chastity Ruth

Ohne einen Ton herausbringen zu können, sah ich ihm hinterher, wie er aus dem Türrahmen trat und in der nächsten Sekunde verschwand. "Irgendwann werde ich ihm zeigen, wer...", knurrte Brodan und griff die Armbrust in seiner Hand fester. "Brodan", unterbrach ich ihn mit ruhiger Stimme, doch ich hatte gleichzeitig damit zu kämpfen, meine Aufregung verbergen. "Trainiert weiter!", bluffte Mr Riverthorn und ich hatte kurz das Gefühl, er wäre auch sauer auf mich. Was hatte ich denn getan? Diese Frage stellte ich mir seit gestern ziemlich oft, stellte ich fest und gereizt steckte ich beide Säbel wieder in ihre Halterungen an der Wand, bevor ich mich Bradon zuwandte. Es kam mir vor, als würde das Training auf einmal sehr langsam vorübergehen und ich musste mich anstrengen, um konzentriert zu bleiben. Mr Riverthorn zeigte mir noch zwei neue Techniken, die ich mit Bradon ausprobieren sollte, und schließlich war es Punkt ein Uhr Nachmittags. "Das Training ist beendet", erklang die schroffe Stimme meines immer noch verärgerten Trainers durch den Raum und ich senkte das Schwert. Nachdem wieder alles an Platz und Stelle war, verabschiedete sich Brodan von mir. Ich ging zu der Bank, wo noch immer meine Trinkflasche lag und trank ein paar Schlücke. "Ruth, ich verstehe nicht, warum du das getan hast." Ich hielt inne, schluckte und sah Mr Riverthorn an. "Was meinen Sie, Mr Riverthorn?", fragte ich und runzelte die Stirn. "An diesem Tag, rufst du diesen Kerl." "An diesem Tag?", ich war verwirrt und verstand nicht, worauf mein Trainer hinaus wollte. "Heute, vor zwölf Jahren, kam Christopher zu uns." Es war wie ein Schwall eiskaltes Wasser, das man über meinen Kopf goss. Plötzlich war mir heiß und meine Wangen begannen zu glühen, von den Scham- und Schuldgefühlen, die sich augenblicklich aufkeimten. "Oh... nein...", hauchte ich und biss mir auf die Unterlippe. Mist, was hatte ich getan? Wie hatte mich meine Absicht, Christopher von der Schein-Liebe zu überzeugen, so sehr geblendet, dass ich für eine kurze Zeit vergessen hatte, was heute für ein Tag war! "Ich denke, du solltest dich bei ihm entschuldigen", sagte Mr Riverthorn ernst und nickte mir zu, ehe er sich seufzend abwandte und den Kopf schüttelte. Schnell ging ich die Treppen hoch und betrat mein Zimmer, legte die Wasserflasche auf dem Schreibtisch ab und begann zu überlegen. Ein einfaches Entschuldigung würde wirklich nicht reichen, um zu versuchen, die Sache wieder gerade zu biegen. Ich ging duschen und zog mich um. Als ich das Zimmer wieder verlassen wollte, fiel mein Blick auf die vielen Kästen, in denen ich die Pinsel und andere Utensilien aufbewahrte. Da hatte ich eine Idee. Schnell breitete ich ein dickes Pergamentpapier auf dem Boden aus, nahm Stift und Pinsel in die Hand und begann zu malen.
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32

08.05.2015, 18:41

Christopher

Da Michael erst heute Abend aufkreuzen würde, beschloss ich etwas spazieren zu gehen. Nicht durch das Schloss, sondern durch den Garten, bis die Halle zum Trainieren frei war. Ich war immer noch auf hundertachtzig und konnte nur schwer meinen inneren Sturm kontrollieren. Es war wirklich ein Fluch mehrere Gaben in dieser einen Seele zu vereinen. Ich hatte verdammt lange gebraucht, um das Metall und die Luft um mich herum zu kontrollieren. Am leichtesten war für mich das Erlernen der Manipulation übers Singen und Sprechen gewesen. Kein Wunder also, dass ich ein hervorragender Sänger war, wenn ich die Worte so singen konnte, dass sie direkt ins Herz schossen. Natürlich brauchte ich nicht diese Fähigkeit, um überhaupt zu überzeugen, aber hin und wieder gefiel es mir meine Fans in eine andere Welt zu befördern. Dort, wo sie sich fallen lassen konnten.
> Mr. Arctander, Sie sehen sehr angespannt aus. Haben Sie nicht heute trainiert?< erkundigte sich Erik, der gerade die Blumen begoss. Ich hielt inne und vergrub meine Hände in die Hosentaschen. > Brodan war heute da... Ich gehe nachher trainieren!< Erik hob überrascht eine Augenbraue und schüttelte seufzend den Kopf. > Erik, mal eine Frage. Warum nennst du mich nicht beim Namen? Ich meine... Ich bin ja eigentlich kein Prinz mehr, werde aber halt wie einer behandelt. Außerdem bist du für mich ein Freund, da brauchst du mich nicht zu siezen!<
Kurz huschte ein trauriger Ausdruck über das Gesicht des älteren Butlers, als er sich an mich wandte. > Weil ich Ihrem Vater versprochen habe, Sie immer daran zu erinnern, wer Sie sind und woher Sie kommen. Es mag sein, dass wir Freunde sind, jedoch werde ich nicht aufhören Ihnen das Gefühl zu geben etwas Besonderes zu sein. Denn Sie sind etwas Besonderes. Sie tragen den Namen ihres Vaters und Großvaters in ihrem Namen. Vergessen Sie das nicht. Auch wenn Sie heute schreckliche Erinnerungen plagen!< Ich konnte nicht anders. Ich musste diesen Mann umarmen, der immer für mich da gewesen war. Wenn er nicht bei mir geblieben wäre, ich hätte den Verlust nicht überlebt. > Danke!< murmelte ich und ließ wieder von ihm ab. Jetzt fühlte ich mich schon besser. > Aber ich werde dennoch keine Strumphosen, wie die Typen auf den Gemälden tragen!< scherzte ich und Eriks Mundwinkel zuckten in die Höhe. > Oh, aber Mr. Arctander. Sie würden entzückend in Strumpfhosen aussehen. Vielleicht sollte Mrs. Seerose etwas Tolles für Sie schneidern!< lächelte er und ich machte ein empörtes Gesicht. > Nur über meine Leiche!< lachte ich auf.
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08.05.2015, 21:27

Meine Antwort kommt dann doch etwas später sry :** <3 Hab dir eine PN geschickt :*

Chastity Ruth

Mit jedem Strich, den ich auf dem Pergament zog, fühlte ich mich etwas besser und als ich zur Hälfte fertig war, hielt ich inne und legte das Malwerkzeug in meiner Hand zur Seite. Nachdenklich stützte ich mein Kinn und blickte auf die Zeichnung. Ich band mir einen Pferdeschwanz, steckte die Kopfhörer in meine Ohren, öffnete das Fenster und malte weiter. Ich wurde eifriger und konzentrierter, wie immer schaltete ich die Geräusche in meiner Umgebung ab, während ich zeichnete. Stattdessen sah ich mir die Farben an und kombinierte sie nach Gefühl und Überlegen. Dann begann die Schattierung, bei der ich mir immer auf die Zunge beißen musste, weil ich wusste, dass ich bei dieser oft verfehlte. Zuletzt fuhr ich noch einmal mit einem kräftigen Blau über bestimmte Stellen und als ich geendet hatte, sah ich mir das Bild skeptisch und genau an, bevor ich zufrieden ausatmete und die Utensilien wegräumte und das Pergament mit einem speziellen Spray besprühte, damit dass Bild nicht verwaschen wurde. Vorsichtig wickelte ich es ein und band eine blaue Schleife aus seidenem Stoff darum. Er würde zwar sicher sagen, dass die Schleife albern aussah, aber mit einem Haargummi wollte ich es nicht zusammenhalten. Und das Blatt war relativ groß. Mit zügigen, flattrigen Schritten ging ich zu Christophers Zimmer und klopfte an. Es kam kein Geräusch. Ich wartete, klopfte noch einmal und trat dann langsam ein. Ich suchte nach dem Lichtschalter und schaltete diesen auch an, als ich ihn fand. Mein Blick schweifte unbewusst durch das Zimmer und mir wurde bewusst, dass ich es so selten sah, dass es jedes mal fremd und bekannt zugleich für mich erschien. Rief ich ihn mal zum Essen oder fragte ihn wegen der Hausaufgabe um Hilfe - ernsthafte Antworten von ihm waren dabei wirklich ein Luxus -, nahm ich das Zimmer nicht immer ganz wahr, da ich wusste, dass ihn meine Anwesenheit nervte. Ich blinzelte und sah mich nach seinem Schreibtisch um. Auf diesem legte ich das Bild ab und sah mich ein letztes Mal kurz um, bevor ich aus dem Zimmer trat, weil es sonst unhöflich wurde. Ob er das Pergament heute sehen würde? Ich wusste es nicht. Aber so oft hielt er sich nicht in seinem Zimmer auf, sobald ich das mitkriegte. Nachdem ich das Licht wieder ausgeschaltet hatte, schloss ich die Tür wieder hinter mir und ging wieder zurück in Richtung meines Zimmers. Ich fragte mich, ob er das Bild von seinem Ring gar nicht mögen würde oder ob er es zumindest ein bisschen mochte. Hoffentlich würde letzteres eintreten. Durch eines der offenen Fenster in den Gängen ertönten Geräusche. Ich hörte Eriks und Christophers Stimmen und lächelte, etwas erleichtert darüber, dass es Christopher mehr oder weniger besser ging und auf der anderen Seite, weil ich das Gespräch mitbekam. Vielleicht sollte ich für seinen Geburtstag mal Mrs Seerose bitten, Kniehosen und Strumpfhosen zu nähen. Mit einem Kopfschütteln und einem Schmunzeln ging ich weiter. Vermutlich würde ich dann demnächst in meinem Pudding Chili vorfinden. Aber sein Gesichtsausdruck wäre es vielleicht wert.
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08.05.2015, 21:36

Kein Problem, kann immer was dazwischen kommen ;) Ich bin auch nur kurz on, weil ich mit Tablet on bin ;)

Christopher

Nach diesem Gespräch fühlte ich mich wirklich besser, doch in mir herrschten immer noch ungezähmte Kräfte in mir, die hinaus mussten. Und da ich wusste, dass der Trainingsraum um diese Uhrzeit leer war, würde ich nun hingehen und mich am Boxsack austoben. Doch zuvor musste ich meine Sachen wechseln, also ging ich in mein Zimmer und stutzte. Veränderungen bemerkte ich sofort. Es war wie ein sechster Sinn, den ich besaß.
Da lag eine Rolle auf meinem Tisch mit einer blauen Schleife. Ohne diese auszurollen, wusste ich, dass es von Chassy sein musste. Was hatte sich dieses Mädchen schon wieder einfallen lassen? Wehe sie hatte mich in einem Ballerina-Kostüm gemalt, denn dann würde ich wirklich sauer werden. Da ich jedoch noch nicht den Nerv hatte mir das anzuschauen, zog ich mir schnell meine Sportsachen an und ging eilig nach unten. Tatsächlich, niemand war hier.
Ich ging zum Boxsack hinüber, zog vor der Matte meine Schuhe aus und trat barfuß auf die kühle Oberfläche. Um meine Hände wickelte ich weiße Bänder, sodass die Haut nicht aufplatzte, wenn ich erst einmal loslegte. Boxen gehörte zu meinen Lieblingsdisziplinen, wenn ich richtig viel Power herauslassen wollte und so begann ich erst einmal auf der Stelle zu hüpfen, um meine Muskulatur aufzuwärmen. Dabei fixierte ich den Boxsack und wusste ganz genau, dass es schmerzhaft werden würde, wenn ich mit voller Wucht auf das Material eindreschte. Aber daran war ich schon gewöhnt. Heute würde ich versuchen schneller zu sein, wobei ich mir immer zum Ziel setzte den Sack vom Haken zu reißen, da er meinen Hieben meist nicht widerstehen konnte. Erst dann fühlte ich mich gut und stark.
> Konzentrier dich, Christopher..< murmelte ich zu mir selbst, schloss die Augen und atmete tief durch. Ich lief um den Sack herum und tat so, als wäre er Brodan. Ja, das war eine schöne Vorstellung. Und als hätte man einen 'Gong' erklingen lassen, holte ich mit der rechten Faust aus und landete den ersten Treffer. Immer weiter umkreiste ich meinen 'Feind', boxte in schnellem Tempo auf das harte Material und konnte spüren, wie meine Knöchel zu schmerzen begannen. Doch ich machte verbissen weiter. Mit jedem Treffer stellte ich mir vor, wie ich es schaffte meine Geschwister und meine Eltern aus dem Feuer zu retten. Mit jedem rasselnden Atemzug half ich ihnen einen Ausweg aus dem stickigen Rauch zu finden. Mit jedem stechenden Schmerz in den Händen schaffte ich es sie am Leben zu erhalten.
In meinen Augen brannte es unangenehm, doch selbst dann hörte ich nicht auf. Auch nicht, als sich die weißen Bänder leicht rot färbten. Der Boxsack hatte keine Chance, sondern ließ sich die Tortur meiner Fäuste über sich ergehen. Und als ich das vertraute Quietschen der Halterung wahrnahm, vollführte ich eine Drehung und trat mit dem Fuß fest gegen den hängenden Sack. Die Halterung an der Decke gab nach und mit voller Wucht landete mein 'Feind' auf dem Boden.
Schwer atmend stand ich mit geballten Fäusten davor und sah zu, wie sich der Sand aus einem großen Loch auf der Matte verteilte. Als würde er bluten. So wie ich damals, als ich auf eine Scherbe getreten war. Noch immer trug ich eine Narbe an dieser Stelle, die mich immer daran erinnerte, auf welch schreckliche Art ich meine Familie verloren hatte. Aber Erik hatte recht. Sie hatten mich gerettet, damit unsere Blutlinie weiter bestehen konnte und ich würde alles geben, um sie stolz zu machen.
Schwitzend beugte ich mich hinunter, um den Sack aufzuheben und mit meiner Luft-Gabe sorgte ich dafür, dass der Sand in die Höhe wirbelte und zurück ins Loch verschwand.
Zufrieden legte ich ihn dann vorsichtig in die Ecke und kümmerte mich um die beschädigte Halterung, die ich wieder reparierte. Ich reparierte immer das, was ich selbst kaputt gemacht hatte. Das hatte ich von meiner Mutter.
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08.05.2015, 22:10

Danke für dein Verständnis! <3 Okidoke *_* Komme nicht umhin dass zu sagen: Ich fand diesen Text sehr schön geschrieben, die Szene mit dem Boxsack konnte ich mir wirklich gut vorstellen *_*

Chastity Ruth

In meinem Zimmer löste ich den Zopf und schloss das Fenster. Dann ließ ich mich auf das Bett fallen, um mich etwas auszuruhen. Dieses Mal hatte das auch nichts mit meiner Faulheit zu tun, ich fühlte mich erschöpft. Während ich versuchte zu entspannen, streckte ich meine Arme seitlich aus und schloss gedankenversunken die Augen. Wenn ich zugab, dann war ich eigentlich nicht nur erschöpft vom Training, sondern auch geplagt von Gewissensbissen. Vorhin hatte Christopher zwar mit Erik gescherzt, doch ich war mir nicht sicher, ob er sich auch wirklich beruhigt hatte oder ob ich ihm den Tag verschlimmert hatte. Wieso hatte ich auch vergessen, was für ein Tag heute war? Seufzend vergrub ich mein Gesicht unter dem Kissen, ehe ich es wieder unter meinen Kopf legte und mich zur Seite drehte. Es verging eine Stunde, die mir vorkam wie mehrere und schließlich rappelte ich mich auf, um in das Esszimmer zu gehen. Kurz klatschte ich Wasser auf mein Gesicht und machte mich dann auf den Weg. Dieses Esszimmer war größer, doch es war nicht wie gestern, denn es herrschte ausgelassene, witzige Stimmung, weil meine drei Geschwister sich gegenseitig zum Lachen brachten und meine Eltern ab und zu mit einstimmten. "Hallo, Ruth", begrüßte mich Mom lächelnd und ich lächelte zurück und begrüßte alle. Als ich am Tisch saß, bekam ich mit, wie Trevor-Brian sagte: "Ich kann jetzt diesen genialen Trick mit dem Frosch. Der landet plötzlich auf deinem Kopf." "Trevor!" sagten meine Geschwister gleichzeitig und schauten ihn verärgert an. "Ich bin genauso begeistert wir ihrrr!", er streckte kurz die Zunge heraus. "Wo ist denn Christopher?", fragte Dad freundlich. "Er kommt sicherlich noch", erwiderte Elvea leicht lächelnd. Alle am Tisch wussten, welcher Tag heute war und plötzlich wurde es still. Wie hatte ich es nur vergessen können?! Unbehaglich rutschte ich auf dem Stuhl vor und zurück. Unerwartet hatte ich das Bild des kleinen Jungen vor mir, der blutete und mich aus verweinten Augen ansah. Schwer schluckend nahm ich das Besteck in die Hand und presste die Lippen aufeinander. "Eure Suppen", flötete Mrs Growline und Flora, die hinter ihr zum Vorschein kam, balancierte ebenfalls ein Tablett. Ihr Blick fuhr flüchtig über den Tisch beziehungsweise zu den Personen, die hier saßen. Ich lächelte sie kurz an und nickte. "Es riecht so wunderbar", strahlte meine Mutter und Mrs Growline lachte. "Hoffentlich schmeckt es auch so gut." "Daran haben wir doch keine Zweifel", erwiderte Dad lächelnd und Moms Lächeln wurde etwas breiter, weil sie ihm zustimmte. "Lassen Sie es sich schmecken!", sagte Mrs Growline freundlich.
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08.05.2015, 22:11

Ui ui danke für das Kompliment, aber hey, deine Texte sind auch der reinste Genuss ;) Ich antworte morgen wenn ich Zeit hab :D
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37

08.05.2015, 22:15

Ist nur die Wahrheit <3 *_* Dankeschön *_* alles klar, bis dann :D
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09.05.2015, 11:24

Christopher

Nach diesem kräftezehrenden Training ging ich wieder zurück in mein Zimmer und stellte mich erst einmal unter die Dusche, bevor ich dann die Rolle näher untersuchte. Ich löste die blaue Schleife, legte sie auf den Tisch und ganz vorsichtig breitete ich das Papier auf dem Boden aus. Es war nämlich ein recht großes Bild. Als ich dann den Ring erblickte, war ich wirklich baff. Warum hatte sie meinen Ring gemalt?
Ich betrachtete das Original, verglich es mit dem Bild und musste gestehen, dass es sehr detailliert war. Nicht schlecht. Chassy hatte wirklich ein Händchen fürs Detail. Ich kniete mich hin, fuhr mit den Händen über die Farbe und fragte mich erneut, warum sie das gemalt hatte. Kopfschüttelnd rollte ich es wieder zusammen, legte die blaue Schleife um und beschloss nun im Esssaal zu erscheinen. Immerhin war die Familie Corraface nicht da, sodass die Stimmung weitaus lockerer sein würde.
Leise vor mich hin summend und mit den Händen in den Hosentaschen betrat ich den riesigen Saal und zwar zu dem Zeitpunkt, als die Suppen verteilt wurden. > Na, das sieht aber sehr lecker aus!< lächelte ich Mrs. Growline an und gab ihr einen frechen Kuss auf die Wange. Dann konnte sie mir nicht länger böse sein. Und was Flora betraf... Ich zwinkerte ihr mit einem charmanten Lächeln zu und genoss, wie sich ihre Wangen rötlich färbten. Ja, ich lockte sie gerne aus der Reserve, weil sie so herrlich unschuldig war.
Als ich an Trevor vorbeiging, tätschelte ich seine Schulter. Wir würden uns noch wegen seinen Streichen unterhalten, denn wenn uns was verband, dann war es die Leidenschaft zum Scherzen. Wir fütterten uns regelrecht mit Ideen, jedoch ohne Anwesenheit der anderen. Meine Schwestern begrüßte ich auch noch und schließlich hockte ich mich neben Chassy und sah zu meinen 'Eltern'. > Morgen werde ich den halben Tag fort sein. Ich habe einen Auftritt an einem College!< teilte ich ihnen mit und musste an die vielen hübschen Studentinnen denken. Wobei... Die Briten waren wirklich verklemmt, was das Flirten betraf. Da ich oft reiste, hatte ich so meine Favoriten-Länder, in denen man verdammt viel Spaß haben konnte. Dänemark zum Beispiel, da musste ich mal wieder hin.
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09.05.2015, 16:59

Chastity Ruth

"Wo du das gerade sagst, wir könnten doch eines deiner Abendkonzerte einmal besuchen kommen. Das wäre doch sicher schön", sagte Mom lächelnd und Trevor rieb sich seufzend die Stirn. Ich war mir sicher, dass es ihn nicht stören würde, auf Chrisophers Konzert zu gehen. Mit den Eltern zu einem Konzert zu gehen, erschien ihm aber anscheinend nicht spaßig. Ich musste schmunzeln und tauschte einen kurzen Blick mit Annette aus. "Das wäre toll", hörte ich Elvea sagen und meine jüngere Schwester und ich begannen zu kichern. "Und wie", nickte ich bestätigend, während ich mich räuspern musste, da Trevors Ohren rot anliefen. "Wartet nur ab, dass heißt nur noch mehr grüner Schlamm auf euren Kleidern und Hausaufgaben", sendete er telepathisch in die Hälfte, in der unsere Eltern nicht saßen. Da brachen wir alle in Gelächter aus. Mein Vater sah Travor an und sprach belustigt: "Du weißt doch, dass ich telepathische Gedanken immer empfangen kann, Trevor-Brian?" Das topte alles und niemand konnte sich für eine Weile zusammen reißen. Selbst Flora kicherte. Ihr Blick schweifte kurz zu jemandem, der neben mir saß und ihre Wangen wurden rot, ein kurzes Lächeln verweilte auf ihren Lippen. Dabei versuchte sie den Suppenteller vor mir abzustellen und hätte diesen beinahe über mich gekippt, deshalb hob ich meine Hand und der Teller erhob sich ruckartig in die Höhe, während der Inhalt gefährlich schwappte, bevor ich die Schüssel vorsichtig auf dem Tisch abstellte. Sie sah mich mit großen Augen an und ich lächelte sie beschwichtigend an. So etwas konnte jedem passieren. Aber es lohnte sich wirklich nicht, dass sie Christopher schöne Augen machte oder für ihn schwärmte. Hatte er schon ein Mädchen mit dem Buchstaben "F" gehabt, würde sie uninteressant für ihn werden. Manchmal hatte ich das Gefühl, er arbeitete sich das Alphabet durch. Schnaubend bewegte ich den Löffel. Es war ja nicht mein Problem. "Und was macht ihr morgen?", Mom wandte sich an uns, während sie einen kleinen Happen von den Erbsen nahm. "Ich bin in der Stadt", sagte Trevor. In unserer Umgebung gab es nur einen Tal mit einem relativ großen Dorf. Fuhr man dort durch, gelangte man in eine große Stadt, in der wir Geschwister uns oft aufhielten, wenn wir uns zum Beispiel mit Freunden trafen. Ich war seltener dort. Manchmal hatte ich das Gefühl, man könnte... sehen, das ich jeden Tag weit ausgestellte Kleider trug, Schwertkampfunterricht bekam und Tanzunterricht bekam, worin ich kein winziges bisschen Talent hatte. Wirklich nicht. Mein Tanzpartner musste sich entweder Stahlschuhe anziehen oder mehrere Meter Abstand zu mir lassen. "Annette und ich gehen morgen zu einem Golfturnier unter Freunden", erwiderte Elvea und Annette lächelte bestätigend. "Und was machst du, Ruth?", fragte mich Mom. Ich schluckte die Suppe herunter und brachte ein überfordertes Lächeln zustande. "Das weiß ich noch nicht, Mom", sagte ich freundlich. "Nein?", Mom kräuselte die Stirn. "Morgen hast du den ganzen Tag frei, Ruth, Mr Jacks wird im Dorf sein, er muss sich wohl um ein paar Angelegenheiten kümmern." "Oh, okay", ich sah Dad an und unterdrückte ein Seufzen. Ich kam mir vor wie ein Freak. "Vielleicht reite ich mit Star aus." Star war mein rehbraunes Pferd, das ich seit elf Jahren hatte. "Den ganzen Tag?", erwiderte Trevor skeptisch. "Vielleicht", erwiderte ich. "Es macht Spaß." Er sah mich noch immer irritiert an und ich rutschte tiefer in meinen Sitz. Die ganze Situation war mir sehr unangenehm. Umso erfreuter war ich, als meine Eltern ein anderes Thema nannten. Ich würde morgen einfach ausreiten und zeichnen, beschloss ich schließlich, während ich einen weiteren Schluck von der Suppe nahm, die wirklich köstlich schmeckte.
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09.05.2015, 19:01

Christopher

Hätte Chassy nicht rechtzeitig reagiert, dann hätte ich die Schüssel mit Luft unter Kontrolle gebracht. Aber es war zu keinem Unfall gekommen und so schenkte ich Flora ein freundliches Lächeln, woraufhin sie erneut errötete. Sie war echt süß!
>Also ihr seid jederzeit herzlich zu einem Auftritt von mir eingeladen. Wenn ihr Tickets braucht, gebt einfach bescheid!< teilte ich allen mit und musste bei Trevors Worten innerlich schmunzeln. Wenn ich ihm erst einmal die Tänzerinnen zeigte, mit denen ich arbeitete, dann würde er sich um Tickets reißen. Jedoch wurde das Thema abgelenkt und mit Chassys langweiligen Tag hatte ich bereits gerechnet. Da ich jedoch für das gemalte Bild Dankbarkeit zeigen wollte, wandte ich mich an sie und lächelte. > Dann kannst du mich in die Stadt begleiten, weil ich noch einige Fotos für die Regionalzeitschriften machen muss. Anschließend kommst du mit zu meinem Auftritt und hältst die schreienden Mädchen von mir fern!< schlug ich vor und sah meine anderen Geschwister an. >Wie gesagt, wenn ihr Zeit findet, könnt ihr auch gerne kommen. Meine Leute wissen sowieso wer ihr seid.< Ich loffelte weiterhin in meiner Suppe und brauchte nicht lange bis der Teller leer war. Gesättigt lehnte ich mich im Stuhl zurück und musste den Drang unterdrücken kleine Kunststücke mit dem Besteck zu machen. Seit ich meine Fähigkeiten perfektioniert hatte, wollte ich jede freie Minute trainieren. Doch ich hatte heute genug geübt. > Michael kommt nachher und bringt mir eine neue Choreografie bei. Das bedeutet, dass ich auf keinen Fall gestört werden will.< informierte ich sie alle und wischte mir mit einer Serviette über den Mund.
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