Gut, danke und dir?
Bist du bereit am Montag wieder in den Schulalltag einzusteigen?


Andrew:

"Eigentlich hasse ich es." - gab ich zu, als sie mich auf meinen Kosenamen ansprach. "Ich bringe dir eine Cola und dann erzählte ich dir, wie es überhaupt zu diesem albernen Namen gekommen ist." -versprach ich ihr und ging zu dem Getränkeautomaten, der in einer Ecke des Raumes stand. In meiner Hosentasche fischte ich etwas Kleingeld raus und warf die geforderte Menge in den Schlitz. Schon bald fielen zwei Flaschen in den Ausgebefach. Daneben stand noch ein Snackautomat und dort kaufte ich noch eine Tüte Chips. Mit der Beute kehrte ich zu Nele zurück und setzte mich neben ihr. Ich reichte ihr die Cola und öffnete meine auch.

Oh meine Güte, wo hast du das her?



Andrew:

Als sie mir Geld reichte, lehnte ich ab.
"Geht auf mich." - sagte ich dazu und öffnete die Tüte mit den Chips. Ich hielt ihr die Packung hin. "Also mein Kosename hat dem Wort Groß, also Big gar nichts zutun. Eigentlich ist es zurück auf meinen Nachnamen zu führen. Beim Training ruft der Trainer uns nicht beim Vornamen sonder beim Nachnamen, aber irgendwie hatte er meinen entweder falsch oder einfach nicht zu Ende gelesen. Und so wurde aus Biggs Big und die Jungs fanden es amüsant und nannten mich so." - erzählte ich ihr. "Zuerst hatte ich mich aufgeregt und ständig berichtigt, aber dann wurde es mir einfach egal und so blieb es bei Big und die meisten kennen meinen richtigen Vornamen gar nicht." - fügte ich noch hinzu und lächelte Nele an.

Aha und eine Freundin war auch doch die Tage bei dir, nicht dass sie das auch bekommt


Andrew:

Ich lächelte, als sie sagte, dass sie meinen Namen schön fand.
"Nele ist auch ganz hübsch." - bemerkte ich dann und lächelte noch breiter. "Ja, wohl wahr." - seufzte ich zu der zweiten ihrer Aussagen. "Aber irgendwie habe ich mich damit schon abgefunden." - fügte ich noch hinzu und als sie nicht zur Tüte griff, nahm ich mir einpaar Chips raus und schob sie mir in den Mund.
Erstaunt stellte ich fest, dass ich mich gerade so gelöst fühlte, wie schon lange nicht mehr und dass Nele der Grund dafür war. Ihre ehrliche und naive, aber im positiven Sinne, Art war so neu und erfrischend, dass ich mich langsam entspannte.

Wird schon nicht


Andrew:

Ich überlegte kauend und schluckte dann runter.
"Noch ein Jahr." - wiederholte ich dann schwermütig. "Irgendwie habe ich etwas Angst vor der Zukunft." - gab ich dann ehrlich zu und sah gen Boden. "In der Schule bin ich ein Jemand und mich kennt jeder und außerhalb ist es halt ... anders." - meinte ich dann. "Ich rede Blödsinn." - ich schüttelte den Kopf und belächelte selbst meine Aussage. "Tut mir leid, dass muss für dich wirklich abweging klingen." - sagte ich dann.

Ganz okay, es hat nur die ganze Zeit geregnet
So ich bin dann mal im Bett, gute Nacht



Andrew:

"Ich habe mich noch für gar kein Collage entschieden." - gestand ich ihr. Natürlich verschwieg ich ihr, dass meine Familie kein Geld für die Collagegebühren hatte. "Wie du weißt, bin ich in der Schule nicht so gut um nicht schlecht zu sagen." - lächelte ich. "Und die Unis reißen sich nicht unbedingt um mich. Ich werde wahrscheinlich auf die Uni gehen müssen, die mich anwirbt." - fügte ich noch hinzu.

Aber heute sieht es ja schon besser aus


Andrew:

Ich nahm einen großen Schluck aus meiner Flasche.
"Ein Sportstipendium wäre wirklich toll, aber trotzdem kann ich mich ja nicht darauf verlassen. Es kann ja immer wieder passieren, dass ich mich bei einem Spiel oder Training verletzte und dann ist es aus mit dem Fussball und auch dem Stipendium." - meinte ich traurig. Natürlich waren viele meiner Mitschüler auf ein der Stipendien aus, die die Unis anboten, doch auch fast jeder aus dem Fussballteam könnte sich ein Platz auch so leisten, natürlich mit Hilfe der Eltern. "Aber lass uns bitte nicht über die Zukunft reden, das ist wirklich sehr deprimierend."- ich lächelte sie an.

Trotzdem ist es ungemütlich Ich mag das gar nicht


Andrew:

Mein Lächeln wurde breiter, als sie das sagte, denn auch ich hatte gerade daran gedacht, dass ich es mir vorher nie hätte vorstellen können, dass ich ausgerechnet mit ihr über meine Zukunft reden würde.
"Finde ich auch." - pflichtete ich ihr bei. "Irgendwie surreal." - fügte ich noch hinzu.
Ich sah zu ihr rüber und die Tatsache, dass sie nun tatsächlich meine SMS-Freundin sein konnte, gar nicht so schrecklich vor. Nele war ein sehr freundliches Mädchen und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie die Geheimnisse, die ich ihr im Unwissen über ihre wahre Identität verraten hatte, gegen mich verwenden würde. Doch jetzt musste ich wissen, ob sie es tatsächlich war.
"Ich bin gleich wieder da." - sagte ich und ging zu den Toilettenräumen.

Hey, tut mir leid, mir ist etwas dazwischen gekommen. Die Party ist echt blöd verlaufen

Ich schickte die SMS ab und steckte das Handy wieder weg. Obwohl ich es eigentlich schon wusste, war ich trotzdem nervös. Wie würde sie reagieren, wenn sie erfahren würde, dass ich ihr SMS-Freund war? Vielleicht würde sie mit mir gar nichts mehr zutun haben wollen und das machte mich traurig. Diese SMS war eindeutig ein Fehler gewesen. Manchmal war das Ungewisse doch besser, weil man sich die Hoffnung und Illusion erhält. Doch jetzt war die Nachricht raus und ich kehrte zu Nele zurück.

Sollen sie jetzt herausfinden, was sie schon wissen? Oder sollen wir sie noch zappeln lassen?

Dann lassen wir Nele es herausfinden. Sie eher die cleveren von den beiden


Andrew:

Während ich auf sie zuging und nur sie im Blick hatte, sodass ich die Krankenschwester übersehen hatte, die meinen Weg kreuzte. Wir stießen zusammen und der Inhalt ihres Tablettes landete auf den Boden.
"Es tut mir so leid." - entschuldigte ich mich sofort und in diesem Moment vribrierte das Handy in meiner Hosentasche. Ich warf Nele einen schnellen Blick zu, doch sie saß da wie vorhin und hatte kein Handy in der Hand. Zugegeben ich war etwas enttäuscht, doch auch erfreut. So konnte ich weiter mit meiner unbekannten SMS-Freundin schreiben, ohne mir große Gedanken zu machen, dass ich nicht zu viel verriet.