Rayn:

Anstatt mich freundlich zu begrüßen, wie ich es erwartete, fuhr sie mich an und das machte mich wütend.
"Ich musste mir dein Gelabber anhören, ein ganzes Jahr lang. Musste mir reinziehen, wie du mit dem Gastbruder unterwegs warst. Ich war so eifersüchtig, weil ich es war, der dich verdiente. Damien nicht und auch Nick nicht."- svhrie ich in den Hörer. "Es tut so weh. Die ganze Nachr lag ich wach und musste mir anhören, wie mein Bruder dich bumst. Doch ich werde es nicht mehr einfach hinnehmen.- sagte ch dann und sah zu Nick rüber, der immer noch bewusslos neben mir saß. "Niemals."- ich legte auf.

Rayn:

Mein Herz bebbte ganz schnell gegen meine Brust, doch an meinem Vorhaben fand ich nichts schlimmes. Nick passte nicht zu unserer Familie, nicht in mein Leben, nicht in dieses Leben. Er war ein außenstehender und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ihn jemand vermissen oder betrauern würde, außer Emily vielleicht. Ich biss die Zähne zusammen, weil ich mich über ihre Reaktion ärgerte.
Mein Bruder servierte sie ab und redete ein ganzes Jahr nicht mit ihr und kaum war sie zurück, schon warf sie sich in seine Arme und ließ sich von ihm am ersten Tag in der Heimatstadt wieder durchnehmen. Das machte ich einfach so wütend. Ich machte und tat und trotdem konnte ich nicht bei ihr landen.
Wütend sah ich meinen Bruder an, als wir aus unserer Einfahrt fuhren.

Rayn:

Da mein Plan mehr spontan als ausgetüfftelt war, fuhr ich etwas länger durch die Stadt. Mein Bruder musste weg, doch wie? Ich überlegte und die Erinnerung an den Unfall vor mehr als 3 Jahren. Der See fiel mir ein. Ich wendete das Auto und fuhr dem Ufer, wo ich damals von Nick an aus dem Wasser gezogen wurde. Obwohl Nick damals ins Gefängnis ging, konnte er rein gar nichts für den Unfall. Zwar hatte er mir die Schlüssel gegeben, weil er selbst zu betrunken zum Fahren war, doch am Steuer saß ich. Die beiden Mädchen saßen hinten bei Nick auf der Rückbank und ich erinnerte mich daran, wie sie gelacht und sich amüsiert hatten. Für einen kurzen Augenblick war ich abgelenkt und übersah die Abbiegung. Das Auto fuhr ungebremst in den See und Nick konnte mich noch retten, bevor der Wagen unterging. Meine Eltern beschlossen damals, dass es für alle besser wäre, wenn Nick ins Gefängnis gehen würde, weil er älter und taffer war.
Ich sah wieder zu ihm rüber. Jetzt sah er gar nicht mehr so taff aus, ging es mir durch den Kopf. Ich stieg aus dem Auto und beobachtete kurz die glatte Oberfläche des Sees.

Rayn:

Erneut klingelte mein Handy und ich sah auf das Display. Emily.
"Es gibt nichts mehr zu sagen." - sagte ich, als ich abnahm und steckte das Handy wieder in der Tasche. Ich war so aufgewühlt. Sie sollte mich bloß in Ruhe lassen.
Ich hatte wirklich Mühe Nick auf den Fahrersitz zu verfrachten.

Rayn:

Ich war schon total verschwitzt und außer Atem, als ich es dann doch endlich geschafft hatte, Nick auf den Beifahrersitz zu setzen und ihn auch anzuschnallen.
"War eine schöne Zeit mit dir Nick, doch in letzter Zeit bist du nur im Weg." - verabschiedete ich mich von ihm und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Ich zog die Handbremse an und startete, ohne einen Gang den Motor. Es war ein Hügel und so würde das Auto mühelos in den See fahren.

Rayn:

Gerade wollte ich die Beifahrertür aufreißen, um den letzten Teil meines Plans nun auszuführen. Erneut klingelte mein Handy.
"Ems, ich habe dir gesagt, dass ich mit dir nichts mehr zutun haben möchte." - sagte ich, als ich den Hörer an mein Ohr legte.

Rayn:

Als sie das sagte, lächelte ich nur.
"Es ist alles deine Schuld, Emily. Du hast mich fallen lassen und jetzt musste du dafür büssen." - sagte ich und irgendwie machte es mir keine Angst, dass ich so etwas vor mir gab und auch etwas vorhatte, was meinen Bruder das Leben kosten würde.

Rayn:

"Nein, ich habe dich immer geliebt und ich wollte dich einfach zurück. Ich wollte noch eine zweite Chance, aber anscheinend war mein Bruder in manchen Sachen besser." - bemerkte ich mit einem böses Lächeln. "Hat sein Schwanz etwa besser geschmeckt, Ems?" - sagte ich dazu. Ich wollte sie erniedrigen, sie verletzten.

Rayn:

ich schrie auf, als sie von Nick sprach, als wäre er eine Gottheit.
"Er ist ein Nichts und er hätte im Knast verrotten sollen, aber anscheinend hat er mehr Biss, als ich es ihm zugetraut hatte. Aber diesmal kommt er nicht davon." - sagte ich aufgebracht. "Sag Leb wohl zu deinem so perfekten Nick."

Gute Nacht


Rayn:

"Dann verrotte ich lieber im Knast." - wählte ich. "Denn du wirst immer an ihn denken, auch wenn du nicht mehr mit ihm zusammen wärst. Also, ein paar letzte Worte?" - forderte ich sie auf.