Fox
Mit dem Gedanken an den nächsten Tag schlafe ich schließlich ein.

Fox
Als ich am nächsten Morgen vom Wecker geweckt werde, stelle ich ihn ab und genehmige mir erst einmal eine heiße Dusche. Dann mache ich mich frisch, schlüpfe in eines meiner üblich, kühlen Businesskleider und in hohe Schuhe und schnappe meine Tasche. Ich öffne den Tresor und hole einen Speicherchip in einem Umschlag. Darauf befinden sich wichtige Dateien, die ich an eine große Firma verkauft habe. Heute ist die Übergabe.

ich hab eine Idee

Fox
ich verlasse das Hotel, rufe mir ein Taxi und nenne ihm die Adresse des verlassenen Industriegeländes. Dann lehne ich mich zurück und sehe aus dem Fenster. Die Stadt rauscht an mir vorbei und ich beobachte die Menschen. Das ist das was ich tue. Menschen beobachten. Immer und überall beobachte ich. Es ist ein Fluch und ein Segen zugleich.

Fox
Als wir halten, werde ich aus meinen Gedanken gerissen die sich mal wieder um den neuen Klienten gedreht haben und ich steige ein wenig verwirrt aus nachdem ich den Taxifahrer bezahlt habe. Dann fährt er weg und ich sehe mich auf dem Industriegelände um. Offenbar sind meine Kunden noch nicht da. Ich seufze und sehe mich weiterhin nach ihnen um.

Fox
Dann endlich rollen zwei schwarze Limousinen vor, mit getönten Scheiben und ein Mann mit einem sündhaft teuren Anzug steigt aus gefolgt von zwei Muskelpaketen. Bodyguards. Was hat er denn gedacht? Dass ich ihn niederprügel? Süß. Hat er Angst vor einer 1, 70 großen Frau? Ich verkneife mir ein Grinsen und behalte meine professionelle Maske auf dem Gesicht. "Mr. Coots." sage ich und reiche ihm die Hand als er direkt vor mir zum Stehen kommt. "Mrs. Fox." erwidert er kühl und ergreift meine Hand kurz. "Kommen wir gleich zum Geschäft." sagt er und ich nicke. "Ganz in meinem Sinne. Haben sie die abgesprochene Summe dabei?"

Fox
"Natürlich. Aber zeigen sie uns zuerst die Ware." Ich greife in meine Handtasche und ziehe den Umschlag heraus. Mr. Coots nickt einem seiner Bodyguards zu der ein Macbook aus seinem Anzug zieht und dieses seinem Chef reicht. "Ich muss sicher gehen, dass alles seine Richtigkeit hat." "Natürlich." nicke ich und reiche ihm den Umschlag. Er öffnet besagten und steckt die Chipkarte in den Schlitz. Dann klickt er etwa eine halbe Minute auf dem Bildschirm herum, ehe er nickt. "Gut. Vollständig und Fehlerfrei." Er reicht das Macbook seinem Bodyguard der es wieder einsteckt und dann wieder starr geradeaus sieht. Mr. Coots greift in seinen eigenen Anzug und zieht einen braunen Umschlag heraus, den er mir übergibt. "Sie haben sicherlich nichts dagegen, wenn ich es überprüfe, oder?" frage ich und er nickt einfach nur. Ich öffne den Umschlag und beginne das Geld darin zu zählen. Da nehme ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und ahme sie automatisch nach. Der Umschlag mit dem Geld fällt auf den Boden, während ich in meine Tasche greife um meine Pistole zu ziehen. Doch ich bin zu langsam. Beide Bodyguards zielen mit ihren Waffen auf mich und Mr Coots sieht mich kalt an. "Hände aus der Tasche, Mrs Fox. Machen sie das Ganze nicht unnötig kompliziert."

Fox
Das alles geht so schnell, dass ich gar nicht mitbekomme was passiert. Da ist auf einmal Jason hier und hält Mr. Coots seine Pistole an den Kopf. Damit hat er eindeutig nicht gerechnet und die Bodyguards auch nicht. Einer von ihnen richtet seine Waffe nun auf Jason, während der andere mich in den Schwitzkasten nimmt und mir den Lauf der Pistole an die Stirn drückt. Aber nicht mit mir! Ich hole aus und trete mit meinen Stöckelschuhen nach hinten aus. Der Bodyguard schreit auf und lockert seinen Griff. Meine Chance! Ich packe seinen Arm und drehe ihn mit einigem Schwung herum, sodass er die Waffe fallen lässt. Ich kicke sie mit dem Fuß weg und hole in einem Schwung meine eigene aus der Tasche, mit der ich auf den noch immer vor Schmerz zusammengekrümmten Kerl vor mir. "Geben sie mir sofort das Macbook." sage ich eiskalt. Als er keine Anstalten macht einem Wunsch nachzukommen, schieße ich um Zentimeter an seinem Kopf vorbei und er zuckt heftig zusammen. "Die nächste trifft dich zwischen deine Augen, großer. Gib es lieber freiwillig her." sage ich und er greift in sein Jacket um mir das Macbook zu geben. "Geht doch." sage ich und knocke ihn dann mit meinem Knie aus. Dann drehe ich mich zu den anderen.

Fox
Ich sehe den beiden nach wie sie verschwinden und hebe dann den Umschlag mit dem Geld vom Boden auf. Ich stecke ihn mitsamt Macbook in meine Tasche und sehe dann zu Jason. "Vielen Dank. Sie haben mir vermutlich gerade den Arsch gerettet." lächle ich leicht und merke wie mir bei seinem Anblick ein wenig anders wird. Was ist los mit mir? "Schätze ich sollte eher SIE zum Essen einladen als anders herum."

Fox
"Okay. Danke nochmal." sage ich und sehe ihm einen Moment nach, ehe ich den Kopf über mich selbst schütteln muss und mich zur Vernunft rufe. Was tue ich da? Ich wollte das Essen eigentlich absagen. Aber jetzt? Ich seufze und stecke beide Umschläge - den mit dem Geld und den mit dem Speicherchip - in meine Tasche. Ich habe jetzt dringlichere Fragen. Mr. Coots hatte gerade vor mich umzubringen oder ähnliches. Das wird er mir büßen müssen. Meine Klienten töten mich nicht! Sie bezahlen mich und ich liefere. Wenn jemand sich das Geld sparen will wird ihn das was schlimmes kosten! Und Mr. Coots ist einer meiner reichsten Kunden. Die paar Tausend hätten ihn nicht einmal gejuckt. Umso beleidigender! Und ich bin keine Person die Beleidigungen leicht hinnimmt. Mr. Coots ist der Leiter einer der Top Pharmazie Firmen in New York. Sie sind auf der ganzen Welt bekannt. Diese Daten in meiner Tasche die von einem Hacker gestohlen wurden und die ich zurückgeholt habe sind eindeutige Beweismittel dafür, dass Mr. Coots Firma ein neues Migränemittel auf den Markt bringen wollte, welches laut Testpersonen innerhalb eines Jahres zum Herzinfarkt führt. zehn der 50 Testpersonen sind innerhalb eines Jahres gestorben. Aber das haben sie so natürlich nicht veröffentlicht. Ich werde diese Firma ruinieren. Und ich werde verdammt viel Spaß dabei haben. Ich rufe mir ein Taxi, welches mich zum Hotel zurück bringt. Dort angekommen schnappe ich mir ein Blatt Papier und kritzle die übliche Fuchszeichnung darauf mit der Unterschrift 'Mit freundlichen Grüßen' Dann stecke ich sie zusammen mit dem Chip zurück in den Umschlag und verlasse das Hotel. Ich mache mich auf den Weg zu einer Untergrundbar. Ich klingle an der Wohnung die darüber gebaut ist und ein paar Sekunden später öffnet mir ein voll tätowierter, vollbärtiger Riese die Türe. "Fox?" er scheint überrascht zu sein. "Carl. Kannst du mir einen Gefallen tun?" "Um was geht es?" er ist misstrauisch. Natürlich ist er das. "Es ist einfach. Kannst du das hier dem FBI ins Fach legen? Sie haben ihren Sitz ein paar Blocks weiter. Sie freuen sich sicher darüber." ich lächle leicht und ziehe den zweiten Umschlag aus der Tasche. "Das hier ist deine Belohnung dafür. Danke." und ich drehe mich um und gehe die Straße entlang davon. Er wird es machen, da bin ich mir sicher. Und spätestens morgen Früh wird das überall in der Medien zu sehen sein. Don't mess with Fox, Bitches!

Fox
Als ich wieder beim Hotel ankomme klingelt mein Handy und ich hebe ab. "Das passiert wenn man nicht tut, was ich sage." Sofort verschwindet das Lächeln von meinem Gesicht und ich bleibe abrupt stehen. "Sie schon wieder." sage ich leise und kalt. "Was meinen sie damit?" "Mr. Coots war sehr überrascht als ich ihm erzählt habe, dass du vor hattest ihn umbringen zu lassen." "Was?" frage ich und erstarre. Sie war das! Dieses Miststück ohne Namen hat ihn auf mich angesetzt! "Sie waren das?" fauche ich und sehe mich um als könnte ich den Anrufer so ausmachen. "Sie haben sich nicht daran gehalten, Rachel. Keine Deals mehr mit Kunden!" ich spüre wie die Wut über so viel Dreistigkeit in mir hochkocht und ich balle meine Hand zu einer Faust, während ich das Handy fester ans Ohr presse. "Jetzt hör mal zu, Bitch." sage ich eiskalt. "Du hörst sofort damit auf meine Kunden zu vertreiben oder ich hetze dir das FBI oder die Maffia auf den Hals. Noch einmal so eine Aktion und ich..." doch sie unterbricht mich. "Rachel. Sie sind primitiver als ich dachte. Ich hatte gedacht sie seien vielleicht wie ich. Aber sie sind doch eher wie die Kunden für die sie die Drecksarbeit erledigen. Einfältig, von Emotionen gesteuert und primitiv. Ich bin enttäuscht. Aber jetzt hören sie mir zu, Rachel. Sie haben keine Ahnung wer ich bin. Und das werden sie auch nicht herausfinden es sei denn ich will, dass sie es herausfinden. Keine Deals mehr mit Kunden. Sonst werden sie das nächste mal nicht mehr so einfach davon kommen." Ich verziehe das Gesicht zu einer wütenden Maske und bin sprachlos über so viel Arroganz. "Oh und das Date mit dem Undercovercop. Ich würde das lieber absagen, wenn ich sie wäre. Sonst sind sie früher im Knast als geplant." Ein Knacken in der Leitung ertönt und ich starre auf das Display. Vor lauter Sprachlosigkeit und Wut bleibe ich ein paar Minuten einfach so stehen und starre auf das Ding in meiner Hand. Wer ist das? Woher weiß sie das alles? Wie schafft sie es mich immer und überall zu beschatten? Und was genau meint sie bitte mit Undercovercop?