Sie sind nicht angemeldet.

661

21.05.2016, 12:03

Illya

Ich lächelte sie schief an. > Du glaubst also, dass ich mit so viel Wissen und Kampferfahrung geboren worden bin? Natürlich weiß ich, wie das ist, wenn man etwas nicht kann. Das hat jeder schon einmal durchgemacht, aber genau deswegen habe ich es dann gelernt. Damit man mir nicht nachsagen kann, ich könnte es nicht. Und ja, ich werde dich im Auge behalten. Nicht die ganze Zeit, da du ja immer noch deine Privatsphäre haben sollst.< Letzteres sagte ich mit einem kurzen Zwinkern, doch da wurden wir schon von jemandem unterbrochen. Ich runzelte die Stirn. Junkies? Was hatte ich verpasst?
Da ich es sowieso nicht leiden konnte, wenn man schlecht über meine Familie sprach, ging ich zu diesem Mistkerl rüber, der es gewagt hatte zu lachen. Als er mich sah, schob er trotzig das Kinn vor, aber ich überragte ihn um anderthalb Köpfe, sodass schnell klar wurde, wer hier das Sagen hatte.
> Was willst du damit sagen, sobaka?< Eigentlich brauchte es mehr, um mich dazu zu bringen, jemanden zu beleidigen, doch er hier verdiente die Bezeichnung Hund. Ich sah die Hinterlist in seinen Augen funkeln, aber er war schlau genug, mich nicht weiter zu provozieren.
> Da geht ein Video rum, von dem anderen Sacharow!< spie dieser verächtlich, woraufhin ich die Hand ausstreckte, sodass er kurz zusammenzuckte. Er glaubte wohl, dass ich ihn schlagen würde. Gar kein schlechter Gedanke. > Zeig mir das Video. Sofort!< knurrte ich mit dunkler Stimme. Dank meinem Vater hatte ich das autoritäre Sprechen und ein dominantes Auftreten gelernt, weshalb es nicht lang dauerte, bis er sein Handy hervorholte und das Display in meine Richtung hielt.
Ich brauchte nur die ersten Szenen zu erkennen und wusste, um welches Video es sich handelte. Wer hatte das ins Netz gestellt? > Der'mo.< fluchte ich. Ich nahm Abstand zu diesem Mistkerl und wandte mich an Enya. Eigentlich wäre ich viel lieber, zu Sergio gegangen, um nachzusehen, wie es ihm ging, doch ich vertraute darauf, dass er das hinkriegte, solange ich mit den Fäden unterwegs war.
> Zehn Minuten!< beantwortete ich ihre Frage, nahm ihre Hand in meine und zog sie mit mir mit. Natürlich verstand ich jetzt, warum man mich abschätzig musterte, doch das ging mir nicht so nah, wie die Tatsache, dass man Sergio diese Erinnerung aufgezwungen hatte. Soso, der Krieg hatte also schon innerhalb dieser vier Wände begonnen. Dann war es an der Zeit den Gegenangriff zu starten. Ich knirschte mit den Zähnen, mein Blick eiskalt.

Luana

Ich hatte es doch nicht ausgehalten und hatte nur kurz zum Handy geschielt, nur um die Szene zu sehen, wie er in einen Pool gestoßen wurde. Er schrie. Dieser Laut aus seiner Kehle klang so unwirklich, zumal ich es ja gewöhnt war, dass er immer ruhig und besonnen war. Und nun wirkte er so... verwirrt. Das musste vor langer Zeit passiert sein, denn auch sein Gesicht wirkte auf dem Video jünger, doch da steckte er es weg und ich konnte nicht erkennen, wie es in ihm vorging. Das war ganz klar ein Fall von Mobbing. Sowas kannte ich aus der Einrichtung und ich hätte nicht gedacht, dass die Sacharows das mal erleben würden. Sie waren mir immer so... perfekt vorgekommen.
Als dann noch der Lehrer auftauchte und ihm mitteilte, der Direktor wolle ihn sehen, ahnte ich schon, was folgen würde. Ein langes langweiliges Gespräch, viele Fragen und möglicherweise das erneute Abspielen des Videomaterials. Ich ließ meinen Blick umherschweifen, versuchte herauszufinden, wer es gewesen sein könnte, doch die meisten tuschelten miteinander, sodass es fast jeder sein konnte. Warum ich überhaupt das Gefühl hatte, jemanden erwürgen zu müssen, war mir unklar, aber mit Ungerechtigkeit hatte ich schon immer ein Problem gehabt. Sowas machte man einfach nicht. Das war pure Bloßstellung.
Ehe ich mich versah, hatte ich schon die Schulter meines Trägers getätschelt. Das machte man doch, wenn man irgendwie Unterstützung signalisieren wollte, oder? Schnell nahm ich die Hand wieder weg und senkte den Blick. Ich sollte am besten gar nichts tun, sondern ihn einfach machen lassen.
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662

21.05.2016, 13:29

Sergio


Luanas Berührung überraschte mich, es wirkte, als wollte sie mich unterstützen und ich sah zu ihr, lächelte leicht: "Grazie." Sie hatte den Blick längst gesenkt und vielleicht bereute sie diese Gestik gezeigt zu haben, aber es hatte mir dennoch gut getan. Doch von außen wirkte ich selbstsicher und fast gleichgültig, um keine Angriffsfläche anzubieten. Der Druck in meine Lunge verschwand langsam, wer er aus immer geschickt hatte, er würde nicht gewinnen. Damals war die Demütigung viel größer gewesen, doch jetzt wusste ich wie ich damit umgehen musste und atmete geräuschlos tief ein. Selbstbeherrschung war eine hohe Kunst. Wir erreichten das Büro des Direktors, ich klopfte und wartete höflich bis er mich hereinbat. Mit Luana ging ich in den Raum. "Setzen Sie sich", der Direktor deutete auf einen Stuhl vor seinem Tisch, daneben gab es einen weiteren Stuhl. "Grazie", bedankte ich mich und verwandelte mich in den Geschäftsmann. "Sie wissen, warum Sie hier sind?", kam er sogleich zur Sache. "Sí, es wurde ein Video von meiner Vergangenheit in die Runde geschickt, aber ich kann Ihnen beteuern, dass die Einahme von verbotene Substanzen eine einmalige Sache war, ein jugendlicher Leichtsinn. Es liegt nicht in meinem Interessen die Regeln der Akademie zu missachten", erklärte ich ruhig. Der Direktor nickte ernst: "Es mag zwar unvermeidbare Ausnahmen geben, die aber nicht ganz den Ruf der Akademie schädigen, doch solche Einahmen sind und bleiben vermeidbar. Sie werden verstehen, dass ich nun nach einen sofortigen Bluttest verlange und Sie nun fortan sich regelmäßig testen lassen müssen, wir wollen nicht unterstellt werden, wir würden die Teilnehmern mit Substanzen manipulieren. Mr. Sacharow, ich schätze ihre Familie und daher hoffe ich, dass es nicht zu weitere Auffälligkeiten kommt, es geht hier immerhin auch um ihrem guten Ruf. Meine Mitarbeitern sind bereits dabei das Video zu löschen und es zurückzuverfolgen, bevor es in die Außenwelt gelangt. Sobald ich nähere Informationen bekomme, lasse ich Sie es wissen. Nun gehen Sie zu dem Arzt." "Sí, Senior", nickte ich knapp und respektvoll, ehe ich mich erhob.

Enya


"Hm", gab ich von mir, daran hatte ich nicht so wirklich gedacht und verdrehte die Augen, als er zwinkerte. Doch dann verblüffte er mich seiner Reaktion auf den dummen Spruch und ich fragte mich, ob doch was dran war. Ich beschlossen hier stehen zu bleiben und beobachtete, wie der Riese mit ein paar Worte den Kerl zum schrumpfen brachte. Der Riese wirkte nicht mehr wie der Dauergrinser, sondern kalt wie Nordpol und bedrohlich wie ein Kampfhund. Mit seiner Größe konnte er locker den Kerl zertreten. Der Kerl gab ihm das Handy, scheinbar gab es irgendeine Video, was dem Riesen nicht schmeckte und packte dann einfach nach meiner Hand, zog mich hinter sich her. Ich reagierte nicht auf seine Antwort auf meine Frage. Er verströmte gewisse Aggressivität und daher hielt meine Klappe, hatte kein Bock ein Boxsack zu werden. Und der Riese hatte den Killerblick drauf.


663

21.05.2016, 13:43

Illya

Meine Gedanken kreisten unaufhörlich um das Video. Welcher Mistkerl hatte es gewagt, es ausfindig zu machen und es einfach in der gesamten Akademie zu verteilen? Wer hatte es sonst noch gesehen? Auch die Menschen außerhalb des Gebäudes? Ich presste die Lippen fest zusammen und als ich zwei Kerle entdeckte, die sich genau dieses Video ansahen und breit grinsten, warf ich ihnen einen vernichtenden Blick zu. Meine Nackenhärchen richteten sich vor geladener Energie auf. Hier ging es um meinen Fratris und wer es auch wagte, sich über ihn lustig zu machen, zog meine Wut auf sich und ich war keinesfalls ein angenehmer Feind.
Schnell wandten sie den Blick ab und steckten ihre Handys weg, huschten in einen andren Flur. Ich konzentrierte mich wieder auf den Weg vor mir und spürte die Kraft in meinen Händen, sodass ich den Griff schnell lockerte.
> Mne zhal!< entschuldigte ich mich bei Enya. Wir erreichten das Ende des Gebäudes und somit auch eine große Tür, die von vier Wachen bewacht wurde. Sie erkannten mich sofort, öffneten die Tür und nickten mir kurz zu. Ich erwiderte die knappe Begrüßung nicht, sondern ging die Treppen nach unten. Der Geruch nach Desinfektionsmittel wurde stärker, aber auch andere Chemikalien durchtränkten die Luft. Ich ließ Enyas Hand los, als wir eine weitere Tür erreichten. Hier war ein Code nötig, um die schwere Stahltür aufzubekommen. Sicherheit wurde hier großgeschrieben.

Luana

Neugierig betrachtete ich meine Umgebung, denn diesen Abteil hatte ich noch nicht gesehen. Ganz die Architektin merkte ich mir jedes Detail, suchte nach kleinen Unebenheiten und beobachtete auch die anderen Wesen, die sich in den Fluren trieben. So viel Aufmerksamkeit war wirklich widerlich. Nur wegen eines Videos? Die taten so, als hätten sie nie in ihrem Leben etwas Unartiges getan und zeigten mit dem Finger auf jemanden, der es wahrscheinlich nur einmal und nie wieder ausprobiert hatte. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als wir wenig später das Büro des Direktors betraten, das sehr imposant wirkte. Aber der Kerl war noch eindrucksvoller, denn seine Aura war beinahe unangenehm. Es fühlte sich an, als beherrsche er die Luft um sich herum, sodass sich ein drückendes Gefühl auf meinen Körper legte. Ich ließ mir aber das Unwohlsein nicht anmerken, sondern beobachtete die Situation. War ja klar, dass man ihn jetzt testen lassen wollte. Das wollten sie alle. Tests. Ich verkniff mir einen bissigen Kommentar, als wir uns auch schon erhoben. Na endlich. Länger hätte ich es hier nicht ausgehalten.
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21.05.2016, 16:11

Sergio

Als wir den Raum verließen, fasste ich mich kurz an dem Nacken und massierte die verspannte Stelle. Der Flur wirkte leer, weil die Theoriestunden begann und nur die Wachen liefen hier herum. "Scusate", entschuldige ich mich bei Luana: "Ich meine wegen der unangenehme Situation. Ich erkläre es dir naher alles." Ich ließ die Hand sinken, straffte erneuert meine Schultern und schweigsam gingen wir in den Krankenhausflügel, damit der Arzt mir das Blut abnehmen konnte. Ich wurde bereits von einer Krankenschwester erwartet und man führte uns in ein Behandlungsraum. "Doktor Gage kommt gleich zu Ihnen, Sie können ihren Arm befreien", meinte die Krankenschwester. "Grazie", nickte ich und krempelte den Ärmel hoch. Ich sah kurz zu Luana, für sie musste dieser Raum besonders unangenehm sein, doch auch mir bescherte er mir keine angenehme Erinnerungen.

Enya

Ich musste fast laufen, weil der Riese auch riesige Füße besaß und Monsterschritte machte. Der Griff wurde fester, ich presste mürrisch meine Lippen aufeinander und unsere Schritte hallten leise in den Fluren. "Hm", machte ich nur, als er sich auf russisch entschuldigte und den Griff sogleich lockerte. Wir sind scheinbar durch das ganze Gebäude gelatscht und kamen endlich bei dem Labor an. Der Weg führte weiter nach unten und als ich den Geruch nach Desinfektion wahrnahm versteifte ich mich. Die Stahltür erweckte sofort mein Misstrauen. "Ich geh' nicht weiter!", sagte ich hartnäckig und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. Ich wollte nicht in einem fremden Raum gefangen sein.


665

22.05.2016, 20:32

Illya

Ich atmete tief durch und nickte. Da meine Gedanken sowieso bei Sergio waren, sowie die Sache mit den Fäden, wollte ich sie nicht vom Gegenteil überzeugen und sie dazu zwingen, mit mir zu kommen. Wenn sie nicht wollte, dann sollte sie auch die Freiheit haben, hier zu bleiben. > In Ordnung, dann warte hier. Ich versuche so schnell wie möglich die Sache zu erledigen!< meinte ich einverstanden, ehe ich den Code eingab, den man mir per Mail zugeschickt hatte. Bevor man nämlich das Labor aufsuchte, musste man nämlich vorher Kontakt aufnehmen, um diesen Code zu bekommen, der jeden Tag erneuert wurde.
Die Stahltür öffnete sich langsam, etwas kühle Luft kam mir entgegen und ich sah noch einmal Enya an. > Sicher, dass du nicht mitkommen willst?< fragte ich sicherheitshalber nach. Vielleicht war ihre Neugier ja größer.

Luana

Ich zuckte bloß mit den Schultern, als er das sagte. Eigentlich brauchte ich nicht zu wissen, was damals passiert war, denn das gehörte eben der Vergangenheit an. Und da er heutzutage keine Drogen mehr nahm, war das nicht mehr wichtig. Als wir dann im Krankenzimmer ankamen, rümpfte ich die Nase. Wie ich diese Orte hasste. Mehr als alles andere. Ich stellte mich in eine Ecke, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte den Arzt, der kurz darauf auftauchte. Sofort verspannte ich mich, weil ich daran zurückerinnerte, was Ärzte in der Einrichtung mit einem machten. Sofort sah ich wieder weg, unterdrückte das Zittern, das mich durchschütteln wollte.
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666

22.05.2016, 20:42

Sergio


"Guten Tag, Mr. Sacharow. Ich bin Dr. Gage und werde Ihnen jetzt das Blut abnehmen, die Testergebnisse werden anschließend noch heute zu dem Direktor geschickt und Sie bekommen davon ebenfalls eine Kopie. Sind Sie bereit?", stellte sich der Arzt vor, ein Mann von mittleren Alter mit einer Brille. "Sí", nickte ich und schaute erneuert zu Luana hinüber. Ihre Haltung wirkte verkrampft, auch wenn sie es zu versuchte zu verbergen, erkannte ich dennoch, dass die dunkle Erinnerungen in ihrem Kopf erschienen. Etwas Kühles wurde auf meine Haut gesprüht, um sie zu desinfizieren und dann spürte ich als Nächstes das Piksen. Ich sah zu, wie die Ampullen sich mit meinem dunklen Blut füllte. "So, fertig. Brauchen Sie eine Krankschreibung?", erkundigte er sich. Ich schüttelte den Kopf: "Nein, ich gehe gleich trotzdem zu dem Unterricht, ich bin ja nicht krank." Ich zog den Ärmel runter und glättete das Hemd, ehe ich dem Arzt die Hand schüttelte.

Enya


Ich beobachtete, wie er den Code eingab und wusste, wie sinnlos es war sie mir zu merken, da ich ahnte, dass die Codes regelmäßig gewechselt wurde, um so sich vor Hackern zu beschützen. Ich hatte immer noch die Arme verschränkt, starrte in den Raum hinein und spürte einen kalten Luftzug. Ich zog die Augenbrauen zusammen und grummelte: "Nur wenn ich wieder rauskann, wenn ich kein Bock mehr habe dort zu sein." Ich trat ihm näher, sah erneuert in den sterilen Raum und presste meine Lippen zusammen. Labore hatte ich nicht in gute Erinnerungen.


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22.05.2016, 20:51

Illya

> Natürlich, niemand wird dich zwingen, dort drin zu bleiben. Wenn du es nicht mehr aushältst, gib einfach bescheid!< meinte ich sanft, ehe ich dann losging und sie stets in meiner Nähe wusste. Einige Engel in Laborkitteln begegneten uns im sterilen Flur, sie nickten kurz und machten sich weiter an die Arbeit. Wir begaben uns bis zum Ende des Flurs, während ich die Aktivitäten hinter den Scheiben außer Acht ließ. Hier experimentierte man nur mit Chemikalien und Waffen, richtigen Waffen und keinen Menschen. Daher gab es nichts, was einen auf die Palme bringen könnte.
Erneut stand ich vor einer gut gesicherten Tür und klopfte an. Ein dumpfer Klang ertönte. Ich wartete und dann öffnete sich die Tür, hinter der eine großgewachsene Schwarzhaarige stand. Ihre dunklen Augen begegneten mir, sie schürzte die Lippen. > Sacharow, schön Sie mal wieder zu sehen. Geben Sie mir die Sachen, dann kann ich gleich anfangen!<
Nickend gab ich ihr den Plastikbeutel. > Mein Cousin hat die Fäden angefasst, also werden seine Fingerabdrücke auf jeden Fall drauf sein. Nur so als Randinformation. < Die Frau nickte und legte sogleich los, während ich neben der Tür Platz nahm. Dort waren drei Stühle zum Hinsetzen.

Luana

Blutabnahmen hatte ich schon immer gehasst, mich aber irgendwann daran gewöhnt. Etwas anderes blieb einem nicht übrig, wenn man ständig wie ein Tier abgezapft wurde. Als sich der Arzt von ihm verabschiedete, lockerte ich meine Haltung und ging als erstes aus dem Krankenzimmer hinaus, weil ich nicht länger hierbleiben musste. Kaum war ich draußen, atmete ich die frische Luft ein und schob die Erinnerungen beiseite, wartete auf meinen Träger. Schade, dass wir uns die Theorie wirklich antun mussten, aber ich war zu sehr in Gedanken versunken, um mich jetzt noch zu beschweren.
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668

22.05.2016, 21:01

Sergio


Gemeinsam mit ihr hatte ich das Krankenflügel verlassen und wir machten uns auf dem Weg zu dem Unterrichtssaal: "Wir haben den ersten Blockunterricht verpasst, aber das ist nicht so schlimm, die anderen Einheiten reichen vollkommen aus." Bei dem Saal angekommen klopfte ich an und wir wurden hereingebeten. "Entschuldigung die Störung und auch die Verspätung, es kam etwas dazwischen", wandte ich mich an den Lehrer und er antwortete: "In Ordnung, suchen Sie sich einen Platz aus." Natürlich bemerkte ich die Blicke, auch die Mimik einige Personen mit denen ich nicht persönlich zu tun hatte. Ich hatte wieder meine selbstsichere und gleichgültige Haltung eingenommen, um ihnen keine Angriffsfläche zu geben, dabei hielt ich meine wahre Emotionen in den Schach. Erst wenn wieder in dem Wohntrakt war, würde ich sie zulassen. Ich fand in der hintere Reihe freie Plätze und setzte mich hin.

Enya


Wachsam folgte ich dem Riesen auf dem Schritt und Tritt, die Engeln in weiße Kitteln beäugte ich misstrauisch und verächtlich. Hintern den Scheiben wurden scheinbar an Waffen gebastelt und mit Chemikalien experimentiert. Der Geruch von Desinfektion brannte in meine Nase, wie ich es zutiefst verabscheute! Wieder standen wir vor einer Tür und steif blieb ich stehen bis eine Frau erschien. Ich setzte mich nicht hin, sondern blieb neben dem Riesen stehen und meine Augen huschten umher, nichts würde mir was entgehen. Meine Muskeln waren angespannt und jederzeit würde ich kämpfen, wenn es sein musste.


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22.05.2016, 21:10

Illya

Natürlich bemerkte ich Enyas Anspannung, so als wäre es meine eigene. Ich seufzte leise, streckte meine Hand nach ihr aus und strich ihr kurz über den Unterarm. > Entspann dich, hier wird dir nichts passieren. Setz dich neben mich, du brauchst nicht zu stehen!< bot ich ihr an und nahm meine Hand wieder zurück. Mein Blick fuhr wieder zur Laborantin, die unterschiedliche Tests durchführte. Nicht nur Fingerabdrücke wurden genommen, sondern auch chemische Tests, um herauszufinden, ob an den Fäden herumhantiert worden war. Ich hoffte, dass wir etwas Hilfreiches fanden, um so den Weg zum Beinahe-Mörder zu finden, aber ich machte mir nicht allzu große Hoffnungen. Hier waren sicherlich Profis am Werk.
Somit öffnete ich meinen Geist und suchte nach dem von meinem Cousin. Fratris, wie geht es dir? Ich habe von dem Video erfahren. Musstest du zum Direktor?

Luana

Ich verstand nicht, wieso er so übertrieben höflich war. Immerhin konnte der Lehrer froh sein, dass es hier überhaupt Leute gab, die freiwillig anwesend waren. Ich gehörte bestimmt nicht dazu, denn für mich war das hier jedes Mal eine Qual. Daher freute ich mich, dass wir den ersten Block verpasst hatten. Etwas Gutes an diesem Tag. Ich setzte mich seufzend hin, kniff die Augen zusammen und beobachtete den Lehrer dabei, wie er etwas über die Kampftechniken der Vorzeit erzählte.
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670

22.05.2016, 21:19

Sergio


Da wir in der hinterste Reihe saßen und Niemand mich so beobachten konnte, konnte ich flüchtig durch meinem Haar mit der Hand fahren und spürte die ersten Anzeichen der emotionale Erschöpfung. Aber ich würde bis zu dem letzten Unterrichtsstunde durchziehen, meine Haltung wahren und den Anderen zeigen, dass sie mich nicht auf diese Weise brechen konnten und vor Allem, dass sie nicht wagen sollten Luana wieder was anzutun. Ich spürte Illyas Geist, somit öffnete ich mich für ihn: Ehrlich gesagt geht es mir mittelmäßig, aber da muss ich jetzt durch…sí und ich muss jetzt regelmäßig Bluttest durchführen lassen zur Kontrolle. Was macht das Labor? Mit halbem Ohr hörte dem Lehrer zu, machte die Notizen.

Enya


Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Bewegung und zuckte aus Reflex, doch es war der Riese und seine Fingern strichen meinem Unterarm entlang, schienen die Anspannung mitzunehmen. Stumm setzte ich mich doch neben ihn hin und saß so dicht neben ihn, sodass unsere Arme sich beinahe berührten. Aufmerksam beobachtete ich die Frau und mein Interesse wurde ein wenig geweckt. Neben Technik fand ich auch anderen Kram nicht so übel, wie Physik, Chemie und Biologie, halt der naturwissenschaftlicher Teil. Aber in der Einrichtung durfte man nur ein Themenbereich wählen, das Einzige, wo man überhaupt was frei entscheiden konnte, wenn auch nur eingeschränkt.


671

22.05.2016, 21:27

Illya

Zufrieden nahm ich war, wie sich Enya neben mich setzte. Nahe genug, sodass sich unsere Arme berührten, da hier nicht viel Platz zum Ausbreiten war. Doch das störte mich nicht, es hatte auch auf mich eine beruhigende Wirkung. Tut mir leid, dass man diese alte Erinnerung aufgegraben hat. Wer auch immer das gewesen ist, wird zur Rechenschaft gezogen. Enya und ich sind gerade im Labor, noch gibt es keine Ergebnisse, aber bald.
In diesem Moment nahm die Frau einen weiteren Faden und tauchte diesen in eine dunkelblaue Flüssigkeit. Es passierte nichts, doch als sie den Faden wieder herauszog, war er nicht blau, sondern tiefrot. Auch ohne Chemiker zu sein, wusste ich, dass das ein Hinweis auf etwas sein musste. Aber sie schwieg und machte einfach weiter. Sammelte weitere Erkenntnisse, während sich Ungeduld in mir breitmachte.

Luana

Irgendwann meldete sich meine Blase, weshalb ich aufstand. Ich gehe kurz aufs Klo und nein, du brauchst mich nicht zu begleiten. Ich komme wieder, gab ich meinem Träger bescheid und noch bevor er etwas sagen konnte, ging ich einfach. Die Toiletten waren nur eine halbe Minute entfernt und ich glaubte nicht, dass da jemand auf mich wartete, um mich kalt zu machen. So ein Ort war wirklich stillos.
Ich stieß die Tür zu den Frauentoiletten auf, suchte eine freie Kabine und erleichterte meine drückende Blase. Dann wusch ich meine Hände und betrachtete mein Gesicht im Spiegel. Heute Morgen hatte ich besser ausgesehen, emotionaler jedenfalls. Und jetzt? Jetzt sah ich schon etwas müde aus...
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23.05.2016, 06:23

Sergio

Buono, erwiderte ich, dann bis naher. Die mentale Unterhaltung auf eine solche Entfernung konnte erschöpfend sein, wenn der körperlicher und emotionaler Zustand gerade nicht in Bestform war. In diesem Fall war es mein emotionaler Zustand. Ich schaute auf, als Luana sich erhob und atmete tief ein, um mich zu beruhigen, da sie einfach ging ohne auf meine Antwort abzuwarten. Mein Inneren spannte sich sofort an, ich konzentrierte mich jetzt mehr auf unsere Verbindung, damit ich jederzeit Luana helfen konnte, sollte ich was Seltsames spüren. Sie schien trotz dem vorigen Vorfall die Ernst der Lage nicht zu verstehen, natürlich verstand ich ihr Wunsch nach Freiheit und Privatsphäre, aber in der Öffentlichkeit musste ich jetzt nun mal auf sie aufpassen, auch wenn es ihr nicht gefiel.

Enya

Die blaue Farbe, in denen sich die Fäden getränkt wurden, wurde tiefrot und ich beugte mich ein wenig nach vorne, dabei streife ich mit den Arm seinen Arm. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, holte mein wenige Wissen über Chemie hervor und versuchte dieses Rätsel zu knacken. Jedenfalls hatte die Farbe eine Bedeutung. Vielleicht waren die Fäden vergiftet worden oder so. Stumm zahlte ich die Proben mit, wusste, dass sie gleich fertig war.


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23.05.2016, 11:22

Illya

Ich spürte die leichte Berührung und sah kurz zu Enya, die völlig interessiert wirkte. Mir war nicht aufgefallen, dass sie ein Interesse für naturwissenschaftliche Themen hatte, da sie ja ein Ass in Sachen Technik war. So hatte es jedenfalls in ihrer Beschreibung gestanden. Vielleicht sollte ich sie nachher mal fragen, was sie denn gern lernen wollte, denn sie sollte die Möglichkeit haben, das zu lernen, auf das sie wirklich Lust hatte.
> Ich bin fertig!< ertönte die Stimme der Laborantin, als sie mit einem Blatt Papier zu mir kam, den sie mir hinhielt. Ich nahm es entgegen, scannte all die Details, die sie herausgefunden hatte. > Wer auch immer diese Fäden angebracht hat, hat sehr sauber gearbeitet. Fingerabdrücke oder Hautpartikel habe ich nicht finden können, dafür aber einen kleinen Tropfen Blut. Scheinbar hat sich dieser Jemand geschnitten, es aber nicht gemerkt. Das System sagt, es sei ein Dhampir gewesen. Zwischen fünfzig und hundert Jahre alt.< erklärte sie, während ich all diese Informationen speicherte. Ein Dhampir also. Immerhin etwas Sinnvolles, mit dem ich arbeiten konnte.
> Spasiba!< bedankte ich mich bei ihr, faltete den Zettel zusammen und bedeutete Enya aufzustehen. Wir waren hier fertig.

Luana

Da ich die Müdigkeit forttreiben wollte, wusch ich auch mein Gesicht und trocknete es mit einem Papiertuch ab. Anschließend verließ ich die Frauentoiletten und begab mich zurück in den Saal. Es war verlockend, einfach draußen zu bleiben, um mir das Ganze nicht anzutun und doch ging ich rein. Seufzend nahm ich neben meinem Träger Platz, der etwas angespannt wirkte. Kein Wunder aber auch. So manch einer konnte es einfach nicht lassen und schielte zu uns beiden rüber, als könnte man dadurch das Geheimnis um den 'Junkie' lüften. Wie nachtragend die alle doch waren. Widerlich.
Ich widerstand dem Drang, den Stift in die Hand zu nehmen und einer Blondine an den Kopf zu werfen, weil mich ihr Starren verdammt nervte. Konnte sie nicht nach vorn schauen? War das so schwer?
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23.05.2016, 15:47

Sergio


Ich kümmerte mich nicht um die Blicke und entspannte mich etwas, als Luana wohlbehalten neben mir saß. Erst dann konzentrierte ich mich mehr auf den Unterricht, schrieb weiter ein paar wichtige Stichpunkte auf und versuchte nicht an das Video oder an den Angriff zu denken, ich durfte nicht abwesend wirken. Die Pause kündigte sich an, wir hatten noch drei Einheiten vor uns und lehnte mich in den Stuhl zurück. Das Geflüster wurde lauter, ich hörte öfters meinen Namen fallen und wandte mich an Luana: "Was hältst du davon, wenn wir naher in die Bibliothek gehen?"

Enya


Ein Dhampir also, ich musste an Cole, den nervigen Halbsauger denken, doch er wirkte mit seinem Verhalten jung und etwas menschlich, um schon 50 bis 100 Jahren alt zu sein. Aber vermutlich kannte er auf dem Gelände andere Dhampire und das konnte ich eventuell mit ein paar Tricks herausfinden, denn er würde nicht einfach so quatschen. Wir standen auf und ich latschte dem Riesen hinterher, die Frau beachtete ich nicht mehr. "Was wirst du tun?", fragte ich ihn, als wir das Labor verließen.


675

23.05.2016, 15:56

Illya

Ich hörte Enyas Frage, beantwortete sie jedoch nicht, weil ich darauf wartete, dass wir den Laborbereich verließen. Auch wenn die meisten hier vertrauenswürdig und zum Schweigen verpflichtet waren, so traute ich niemandem, den ich nicht persönlich kannte, über den Weg. Deshalb entspannte ich mich erst, als wir die Wachen passierten und wir uns wieder im großen Flur befanden. > Du wirst dich in die Datenbank der Akademie hacken und nach allen Dhampiren suchen, die hier registriert sind. < erwiderte ich ruhig, doch als ich mich zu ihr umdrehte, konnte ich mir ein schiefes Lächeln nicht verkneifen. > Du bist doch ein Technikgenie, oder nicht?<

Luana

Als sich mein Träger an mich wandte, runzelte ich die Stirn. Können wir nicht einfach abhauen und jetzt gleich hingehen? Ich weiß ja, dass du ein sehr pflichtbewusster Typ bist, aber wenn die Leute nicht aufhören Klatsch und Tratsch zu verbreiten, lasse ich einen Blitz einschlagen, den niemand so schnell vergessen wird. Versteh das nicht falsch, das mach ich dann nicht für dich, sondern der Gerechtigkeit wegen, weil ich solches Gelaber verabscheue.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust, warf der Blondine von vorhin einen giftigen Blick zu und sah dann wieder den Italiener an. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, so konnte ich dennoch eine gewisse Erschöpfung in seinen Augen lesen. Nach wochenlangem Training war mir das eben aufgefallen...
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676

23.05.2016, 16:10

Sergio


"Es geht nicht nur um das Pflichtbewusstsein, wenn ich jetzt gehe, glauben sie mich fertig machen zu können durch abfällige Bemerkungen und ich will ihnen zeigen, dass sie soviel über mich reden können, wie sie wollen, aber ich werde mich nicht klein geben", antwortete ich leise und verkniff mir ein Lächeln, denn ich glaubte, ein wenig tat sie es doch für mich, auch wenn sie es abstritt. Und diese kleine Anzeichen von Solidtär baute mich auf und tankte Kraft. Die nächste Lehrerin kam herein und es war Geschichte.

Enya


Ich zog ein Augenbraue hoch, als er das sagte, daran hatte ich nicht sofort gedacht und meinte trocken: "Soso, der Regelfanatiker will also, dass ich was Illegales tue. Ich brauche dafür ein paar Krams, sonst wird nichts mit dem Hacken und wir landen hinter dem Gittern." Er hatte mich als Technikgenie genannt, dabei hatte er mich noch nie in Action gesehen und in meinem Kopf machte ich bereits eine Liste, es war nicht viel Zeug, aber gute Hilfsmitteln.


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23.05.2016, 16:18

Illya

> Soso, du hältst mich also für einen Regelfanatiker, gut zu wissen. < lachte ich leise und nickte auf ihre Worte hin. > Sag mir, was du brauchst und ich besorge es dir. Ich vertraue darauf, dass du es hinkriegst, ohne dass man uns erwischt. < Natürlich hätte ich auch meine anderen Kontakte, die auf so etwas spezialisiert waren, anrufen können, aber ich wollte Enyas Können testen und so unsere Partnerschaft stärken. Ich verließ mich auf sie und ich glaubte, dass ihr es gefiel, gebraucht zu werden.

Luana

Gut, dann kann ich auch einfach aus dem Raum rennen und niemand wird glauben, du seist abgehauen, weil du nicht mit dem Druck klarkommst. Mir sieht man sowieso die Langeweile an, also wird das nicht überraschend sein, wenn ich das tue und du würdest mich ja eh nicht allein lassen., bot ich an, auch wenn ich wusste, dass er nicht einwilligen würde. Dafür war er viel zu glatt, brav und gescheit. Aus diesem Grund hatte es mich schon überrascht, als ich das Video gesehen hatte. Drogen und der Kerl neben mir? Ohne diesen Beweis hätte ich das nie und nimmer geglaubt.
Seufzend fuhr mein Blick zur Lehrerin, die sogleich mit dem nächsten Thema begann. Igitt, Geschichte. Nicht schon wieder dieses Fach.
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678

23.05.2016, 16:26

Sergio


"Na gut, machen wir es so", stimmte ich ihrem Plan zu, denn wenn ich ehrlich war, hatte ich selbst keine große Lust auf dem Unterricht und daher wirkte Luanas Idee verlockend. Und Jeder wusste, dass die Waffen nicht "alleine" herumtreiben durfte, daher hätte ich ihr folgen müssen als verantwortungsvoller Träger. Eine kleine Verschnaufpause kam mir gerade sehr verführerisch vor, einfach nicht mehr als Sacharow präsentieren.

Enya


"Sicher, du bist viel zu brav", erwiderte ich: "Selbst was du da anziehst, zeigt dass du kein Typ für Ausweichungen bist." Anschließend nickte ich ebenfalls: "Es ist sowieso nicht viel und gut zu beschaffen, außerdem wird Keiner draufkommen, dass was mit der Bestellung faul sein wird, ich werde die Hilfsmitteln selbst zum Größenteils basteln."


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23.05.2016, 16:33

Illya

> Wie bitte?< Ich hob eine Augenbraue. > Du findest also, dass ich mich spießig anziehe? Vielen Dank auch. < entgegnete ich gespielt beleidigt, während ich mein Handy hervorholte, um nachzusehen, ob jemand angerufen hatte. Ivana beispielsweise, denn sie hatte sich ja auch umhören wollen. > In Ordnung, sobald wir im Wohntrakt sind, gebe ich dir mein Tablet und dann bestellst du die Sachen!< fügte ich gedankenverloren hinzu, da ich von einer unbekannten Nummer eine Nachricht erhalten hatte. Normalerweise löschte ich solche Nachrichten ohne lange darüber nachzudenken, aber mein Instinkt brachte mich dazu, die Nachricht zu öffnen. Wenig später wünschte ich mir, es nicht getan zu haben. Mitten im Gehen hielt ich inne, mein Handy wäre mir beinahe aus der Hand gefallen. Ich starrte das Foto an, während sich das pochende Organ in meiner Brust schmerzhaft verzog und schnell steckte ich das Smartphone weg. Wer auch immer es auf Sergio und mich abgesehen hatte, fuhr schwere Geschütze auf.

Luana

Überrascht sah ich ihn an. Er willigte ein? Ohne Wenn und Aber? Kurz musterte ich sein Profil, wartete darauf, dass er seine Meinung wieder änderte, tat er aber nicht. Kurz zuckten meine Mundwinkel in die Höhe, aber dann war ich schon aufgesprungen und rannte los. Dass mich einige ansahen, als sei ich verrückt geworden, war mir sowas von egal. Ich raste zur Tür, riss diese auf und fand mich im langen Flur wieder, der völlig leer war. Ich dachte nicht daran langsamer zu werden, meine Rolle musste ja perfekt sein und so wählte ich den Weg zur Bibliothek.
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680

23.05.2016, 16:41

Sergio


Sie ließ es sich nicht zweimal sagen und spielte ihre Rolle perfekt, ich musste mir ein amüsantes Lachen verkneifen, der spürbare Humor ließ die Anspannung weniger werden. Ich sprang auch auf, sammelte die Sachen ein und eilte zu der Tür hin, rief entschuldigend zu der Lehrerin: "Scusate!" Dann hatte ich auch schon den Saal verlassen, in einem lockeren Laufschritt begab ich mich zu der Bibliothek und verlangsamte das Tempo anschließend, als ich in den großen Raum betrat.

Enya


Ich zuckte unbeeindruckt mit der Schulter, dann holte er sein Handy hervor und irgendwas auf dem Display schien ihn plötzlich zu verändern. Seine Hand hatte etwas gezittert, er blieb plötzlich stehen und steckte das Handy schnell weg, als sei das Ding bissig. Etwas schien ihn total aus der Bahn geworfen zu haben, wie damals als ich ihn beschuldigt hatte er würde den Frauen übel behandeln, nur war das hier anders. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und schob spontan die Hand in seine Hand.