Jap alles gut
Dankeschön, wünsche ich dir auch
Ella
Wir kamen an und ich ging davon aus, dass Blake aussteigen und um Ruhe bitten würde, doch er tat etwas Anderes. Wir blieben sitzen und plötzlich erzählte er mir über Mrs. Ò Farells Wunsch, auszuziehen. Schwer schluckte ich und brauchte ein paar Sekunden, um diese Nachricht zu verarbeiten, ehe ich vorsichtig wieder zu ihm herüberblickt. "Und was denkst du darüber?", fragte ich ihn sanft und sah genau, dass er einen mürrischen Gesichtsausdruck hatte. Egal, für wie kalt ich Blake fälschlicherweise am Anfang gehalten hatte, mit der Zeit hatte ich eines trotzdem erkannt: Er sorgte sich sehr um seine Mutter und versuchte sie immer und überall zu beschützen. Ihre Entscheidung musste ihn sehr getroffen und gleichzeitig auch besorgt haben. Er war nicht bereit, sie selbstständig sein zu lassen.
"Blake", flüsterte ich und legte meine Hand zaghaft auf seine. "Mrs. Ò Farell ist eine starke, sorgende und humorvolle Frau. Sie verbreitet Zuversicht um sich herum und ist zu jedem freundlich, dem sie begegnet. Ich bin mir sicher, dass auch andere ihre Liebenswürdigkeit zu schätzen werden wissen. Sie wird sicher Freunde finden und soziale Kontakte knüpfen, die sie braucht. Denn sie ist nicht gerne alleine und sie tauscht sich sehr gerne mit anderen aus." Beruhigend strich ich mit meinen Fingern über seinen Handrücken und sah ihn verständnisvoll an. "Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen um sie machst. Dass du verhindern möchtest, dass jemand ihr weh tut. Ich weiß, dass du sie beschützen möchtest." Ich machte eine kurze Pause und atmete leise ein. "Aber sie ist eine erwachsene Frau und sie möchte ihre Träume verwirklichen. Ich bin mir sicher, dass sie gut über die Einrichtung recherchiert und nur den Ort ausgewählt hat, weil er ihr vertrauenswürdig erschienen ist. Dein... Vater...", nun zögerte ich, "Hat sie in diesem Haus eingesperrt. Für Jahre. Er wusste, dass sie wie eine Blume ohne die Sonne vergehen würde, wenn er sie von ihm abhängig machen würde. Blake... Ich will dir damit nicht sagen, dass du das Gleiche tust. Das würde ich niemals! Ich weiß, dass du nicht wie dein Vater bist! Davon bin ich von tiefstem Herzen überzeugt. Und ich zweifle nicht daran, dass Mrs. Ò Farell dich niemals gehen lassen wird. Sie wird immer für dich da sein, sich immer um dich sorgen und immer erreichbar für dich sein, wenn ihr euch vermisst. Es ist nur..." Ich suchte seinen Blick auf. "Lasse sie frei von diesem Haus und den Erinnerungen. Sie hat das mehr als nur verdient, glücklich zu sein." Traurig und mitfühlend legte ich meine andere Hand auf seine Wange, um diese zärtlich zu streicheln.