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14.08.2017, 00:14

Wenn du mich siehst von Nicholas Sparks, ach, wieder ein tolles Buch von ihm*__*

Daragh


Ban und ich mussten an der kleine Schlange warten bis wir endlich dran waren. Wir redeten nicht viel, aber das störte mich nicht sonderlich. Dann kehrten wir schließlich zurück und ich schaute zu den Tanzende, während ich an meinem Getränk nippte. Natürlich bemerkte ich ein paar Blicke der Frauen und prostete ihnen mit einem charmantes Lächeln zu. Sie kicherten und steckten ihre Köpfe zusammen. Wahrscheinlich sprachen sie darüber, wie stattlich ich wohl aussah. Ich musste grinsen. Dann wandte ich mich an Ban und erkundigte mich nach seiner eigentliche Herkunft, denn er wirkte nicht, als käme er von hier. Und mich interessierte die andere Orte.

Yelva


"Ich hatte gedacht unsere Freundschaft wäre vorüber, weswegen ich ihm gefolgt war um das zu klären. Aber es stellte sich heraus, dass ich nichts zu befürchten hatte und wir immer noch Freunde sind", erklärte ich Diane und lächelte erfreut. Sie zog die Augenbrauen zusammen: "Aber er hat dir dein Herz gebrochen!" "Es war wirklich nicht seine Schuld gewesen und ich werde damit zurechtkommen. Unsere Freundschaft ist mir sehr wichtig", beteuerte ich und beobachtete wie Devante mit Niall tanzen ging. In meinem Herz wurde es sehr warm. Daragh und Ban kehrten zurück. "Vielen Dank", bedankte ich mich bei Ban und nahm mein saftschmeckendes Getränk entgegen. Die zwei Männer begannen über Waffen zu reden, da Bans Familie eine Schmiede besaß. Währenddessen erzählte mir Diane ausführlich von dem Kuss mit einem versonnener Blick und trieb mir die Röte ins Gesicht. Ich hätte niemals so offen über eine solche Intimität sprechen können und trank rasch den Wein aus. "Lass uns tanzen", kam nach eine Weile Ban zu Diane und kichernd ging sie mit ihm auf die Tanzfläche. Auch Daragh schien woanders zu sein und ich entdeckte ihn bei eine Gruppe von Frauen. Mir wurde seltsam schwummerig und meine Wangen glühten.


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14.08.2017, 00:19

Ah ja, er hats einfach drauf mit Gefühlen ;) Ich lese zurzeit "Wie das Feuer zwischen uns" von Brittainy C. Cherry *_* Kann ich dir auch nur empfehlen!

Devante

Mit Niall zu tanzen, war ganz anders als mit Yelva. Immer mal wieder wagte ich einen Blick in ihre Richtung, weil ich nicht genug von ihr bekam. Weder von ihrem wunderschönen Aussehen noch von ihrer wohlklingenden Stimme. Ich hörte ihr gern zu und beneidete Diane um diese kostbare Zeit, die sie mit ihr verbrachte.
Sie nippte an ihrem Becher, in dem ich süßlichen Wein vermutete, denn ihre Wangen nahmen einen dunkleren Rotton an. Außerdem glänzten ihre Augen. > Komm, lass uns zu deiner Schwester gehen, damit sie nicht allein ist.<
Das ließ sich Niall nicht zweimal sagen. Er zog mich an der Hand zu ihr hin, nahm ihre freie Hand in seine und forderte uns auf zu dritt zu tanzen. Ich lächelte ihn, dann Yelva an. Gegen einen weiteren Tanz hatte ich nichts einzuwenden.

Idoya

Wir versammelten uns um ein Lagerfeuer, das man im Sand errichtet hatte und stimmten zunächst ein Lied an, das von Generation zu Generation weitergereicht worden war. Die Worte beschrieben die Entstehung unseres Volkes, unsere Verbundenheit mit dem Meer und dass wir Teil eines größeren Ganzen waren. Eine Speiche im Rad des Lebens.
Ich schloss die Augen, lauschte den Stimmen der anderen und des Meeres. Es schloss sich uns an, aber ich war mir sicher, dass nur ich diese eine melodische Stimme hören konnte. Sie hallte klar und deutlich in meinem Kopf wider. Erinnerte mich stetig daran, wer ich wirklich war.
Als das Lied schließlich endete, reichten wir eine große Schüssel mit klarem Wasser, aus der wir tranken. Ein Zeichen unserer Verbundenheit. Dass wir alle eine Familie waren. Eine Familie, die alles überstand, egal wie schwer die Zeiten auch sein mochten.
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14.08.2017, 00:34

Oh ja^^ Der Titel klingt schon mal vielversprechend :) Bin sowieso wieder auf der Jagd nach BücherXD Gehe offline, gute Nacht:)

Daragh


Nachdem Ban seine Freundin auf die Tanzfläche entführt hatte, schlenderte ich zu der kleine Gruppe von Frauen hinüber. Sie erblickten mich und ein paar von Ihnen kicherten aufgeregt. Die Wangen waren in gesunde Farben, aber ich vermutete es lag an ihre Getränke. "Schönen Abend, die Damen. Darf ich euch Gesellschaft leisten?", lächelte ich charmant und eine Dunkelhaarige erwiderte mit samtdunkel Stimme: "Wir haben nichts dagegen, mein Herr." "Da bin ich sehr erfreut", zwinkerte ich ihr zu und begann mit den Frauen zu flirten bis ich die Dunkelhaarige zu einem Tanz bat. Die Anderen schienen enttäuscht zu sein und blickten ihrer Freundin neidisch hinterher. Die Dunkelhaarige stellte sich als Tyra vor. Der Tanz war mittelmäßig, sie verschmolz sich nicht mit der Musik wie Idoya, auch wenn sie durchaus die Schritte elegant ausführen konnte. Aber ihr fehlte diese Bindung. Und auch wenn sie versuchte sinnlich auf mich zu wirken, so erweckte sie kein Feuer in mir. Zudem waren ihre Augen nicht blau wie das Meer.

Yelva


Ich blieb nicht lange alleine, denn Devante und Niall kamen auf mich zu. Niall ergriff meine Hand und ich verstand die Aufforderung. Ich lächelte Devante breit an und griff mit meine andere Hand seine. So tanzten wir zu dritt in einem Kreis, ich lachte vergnügt und fühlte mich losgelöst. Ich glaubte sogar fliegen zu können, denn ich spürte eine Leichtigkeit in mir. "Es dreht sich alles", stellte ich atemlos fest, als wir eine kleine Pause machten und ich blinzelte abermals. Doch die Farben schienen überall in einem Kreis zu tanzen. Ich hielt mich an Devantes Arm fest, als mir der Boden wackelig erschien. "Ist...ist das ein Erdbeben?", fragte ich beunruhigt und klammerte mich fester an seinem Arm. Niall sah mich verwirrt an und ich versuchte seine Hände zu lesen. Aber da waren so viele Hände. Woher kamen sie plötzlich? Ich glaubte....er fragte, warum ich so komisch guckte.


764

14.08.2017, 00:42

Hihi super ;) Wünsche dir auch eine gute Nacht :D

Devante

Das Tanzen zu dritt machte wirklich Spaß. Es störte niemanden, dass wir nicht gerade begabt darin waren. Nicht wie andere Leute um uns herum. Plötzlich klammerte sich Yelva an mir fest. Ich schlang sofort einen Arm um ihre schlanke Taille, als ich merkte, dass sie schwankte. Erdbebeen? Wohl kaum.
> Du bist angetrunken.< lachte ich leise, um sie beruhigen. Niall versuchte ebenfalls herauszufinden, was mit seiner Schwester los war, also gebärdete ich so gut es ging mit einer Hand, um ihm zu erklären, dass der Wein ihr etwas zu Kopf gestiegen war. Es war aber nichts Schlimmes, sondern eine ganz natürliche Reaktion auf den Alkohol. Nichts, worüber er sich Sorgen machen musste. > Lass mich dich an einen ruhigeren Ort bringen.< sagte ich nahe ihres Ohres, um die Musik zu übertönen.

Idoya

Nachdem jeder aus der Schüssel getrunken hatte, schnappten sich ein paar Leute ihr Instrument, das sie besaßen und begannen zu spielen. Die Musik war anders als die in Althea. Sie klang anders, ähnelte mehr der Natur, dem Fließen der Musik in unserem Blut und so bewegten wir uns auch anders dazu.
Ich schloss die Augen, wirbelte mit den anderen Frauen um das Lagerfeuer herum. Über uns spendete der silbrige Mond zusätzlich Licht und als ich aufs Meer hinausblickte, bewunderte ich das Lichtspektakel auf der Oberfläche. So lange, bis ein Schrei die Feier zerriss. Ein Schrei durchtränkt mit Schmerz.
Mit weit aufgerissenen Augen sah ich wie Lyla zu Boden ging. Aus ihrer Brust ragte ein Pfeil heraus. Ehe ich realisieren konnte, was das zu bedeuten hatte, brach Chaos aus. Die einen stürmten in die eine, die anderen in die andere Richtung. Kinder und Mütter wurden in Sicherheit gebracht, unsere Männer brüllten sich an, suchten nach Waffen und versuchten uns vor unserem Feind zu beschützen. Ein Feind, der sich nicht blicken ließ, sondern aus verschiedenen Richtungen tödliche Pfeile schoss.
Einer davon sauste auf meinen Vater zu. > NEIN!< schrie ich voller Angst und sprang in seine Richtung, um ihn vor seinem sicheren Tod zu bewahren. Ich rechnete mit einem sengenden Schmerz, so wie damals auf der Insel, aber dieser blieb aus. Asterias rettete uns in letzter Sekunde.
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14.08.2017, 09:49

Daragh


Sie küsste mich, leicht und flüchtig. Ihre Signale waren mehr als nur deutlich und ich konnte in ihre dunkle Augen lesen, dass sie mich wollte. Seltsamerweise blieb das Feuer in meinem Inneren aus. Normalerweise war sie genau mein Geschmack. Eine schöne Frau, die sich traut ihre Leidenschaft mir zu offenbaren. Leicht schüttelte ich den Kopf und mein Körper schwankte etwas. Das war wohl doch ein Becher zu viel gewesen. "Holde Maid, es tut mir leid. Aber ihr weckt in mir nicht das Feuer, wir zwei harmonieren nicht für das sinnliche Abenteuer. Doch gräme euch nicht, ein Anderer wird verzaubert sein von Ihrem schönem Gesicht. Leb wohl, schöne Maid", ich ergriff ihre Hand und küsste darauf. Sie schien verblüfft zu sein, um reagieren zu können und daher zog ich mich schnell davon, bevor es vielleicht doch ein Theater gab.

Yelva


Angetrunken? Erkenntnis erschien in meine Augen. "Oh", entkam es mir und dann musste ich aufeinmal kichern: "Ich war noch nie angetrunken gewesen. Aber es war auch erstes Mal, dass ich heute Alkohol getrunken habe. Das fühlt sich alles so seltsam an. Lustig und beunruhigend sogleich." Sein warmer Atem streifte mein Ohr und ich erschauderte, leise seufzte ich wohlig: "In Ordnung." Ich schmiegte mich enger an ihn, weil er so schön warm war und schaute zu ihm hoch: "Huch, du hast plötzlich vier Augen!" Wieder musste ich kichern und Niall griff scheinbar nach der andere Hand von Devante, als wir langsam losgingen. Die Musik wurde weniger lauter und es war angenehm, dass die Farben nicht überall herumtanzten und sich verschwammen. "Da oben ist das Sternbild Löwe", undeutlich zeigte ich mit den schwankender Finger zum Himmel und nuschelte: "Vater hat mir früher märchenhafte Geschichten erzählt. Direkt unter dem Löwenauge soll ein Königreich gegeben haben, Liones. Und dort lebte Prinzessin Elaine....mutig....klug....gütig.....schön....sie...." Herzhaft gähnte ich und stützte mein Kopf an seiner Schulter. Ich hörte ein Geräusch und öffnete träge die Augen, die ich scheinbar beim Gehen geschlossen hatten. Vor uns standen drei dunkelverkleidete, maskierte Gestalten. "Gibt uns das Mädchen und den Jungen, dann werden wir dich unversehens losziehen lassen", ertönte eine dunkle Stimme. Etwas Silbernes blitzte auf und ich versuchte zu begreifen, was gerade passierte. Dann weitete sich meine Augen erschrocken. Das waren Schwerter!


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14.08.2017, 10:53

Devante

Ich lachte leise, als der Alkohol in ihrem Blut noch einen draufsetzte. Sie hatte wirklich noch nie zu tief in den Becher geschaut. Zum Glück war ich nicht übel, sonst wäre ihr ganz anders. Es wunderte mich, dass sie von einem Königreich sprach, dessen Name mir irgendwas sagte. Ich hatte davon schon einmal gehört. In einem Buch oder in einer alten Erinnerung? Liones, Liones... Ich spürte ein Ziehen in der Brust, als würde mein Körper versuchen, mir eine wichtige Botschaft mitzuteilen, die ich allerdings nicht entschlüsseln konnte. Mir fehlten zu viele Teile des Ganzen.
> Diese Eigenschaften klingen ganz nach dir.< sagte ich lächelnd und genoss es, wie nah sie an mich geschmiegt war. Niall war auf meiner anderen Seite und hielt meine Hand, damit er nicht in der Menge verloren ging.
Plötzlich schoben sich drei in Schwarz gekleidete Männer vor uns und versperrten den Weg. Ich hielt es zunächst für einen Scherz, aber nach dem jahrelangen Training wusste ich, wann es ernst wurde. Ihre Schwerter sprachen eine deutliche Sprache.
> Nur über meine Leiche.< knurrte ich. Mit einer Hand warf ich mir Yelva über die Schulter, während ich den anderen Arm um Nialls unteren Rücken schlang und ihn hochhob. Sekunden später wirbelte ich auf dem Absatz herum und rannte los. In solchen Momenten war es nicht angebracht Fragen zu stellen, denn wenn diese Kerle wirklich hinter Yelva und Niall her waren, musste ich sie erst in Sicherheit bringen. Erst dann würde ich mir Antworten holen.

Idoya

Mit geweiteten Augen sah ich, wie Asterias eine flimmernde Barriere um uns herum errichtet hatte. Mehrere Pfeile prallten dagegen und fielen achtlos zu Boden. Sie hätten mich und meinen Vater getötet, wenn ich den Dschinn nicht gehabt hätte. Diese Erkenntnis erschütterte mich bis ins Mark. War das wieder ein Rebellenangriff? Irgendwelche Räuber, die Tod und Angst verbreiten wollten? So wie damals, als meine Mutter ihnen zum Opfer fiel?
Idoya, konzentriere dich. Du bist nicht mehr schwach. Du bist nun in der Lage zu beschützen. Beweg dich, bring deine Leute in Sicherheit. Ich biete dir den Schutz, den du brauchst.
Asterias melodische Stimme klang nun angespannt. Und ein bisschen wütend. Drei aus meinem Dorf lagen tot im Sand. Dunkelrote Flecken breiteten sich unter ihnen aus. Dieser Anblick riss mich aus meiner Trance. Ich packte das obere Ende der Liege, auf der mein Vater lag, doch er stand auf und schwankte leicht auf den Beinen. > Nein, ich werde laufen. Wir schaffen es.<
Shiva hatte sich bei uns versteckt, also eilten wir zu dritt los, um uns in den Schatten der Bäume und des Sumpfes zu verstecken. Die Pfeile, die durch die Luft schossen, nahmen in der Zahl einfach nicht ab. Wo der Feind auch war, ich wusste nicht, wie viele davon ihr Ziel trafen. Und ich wollte es im Moment auch gar nicht wissen.
Asterias erweiterte sein Schutzschild. Seine golden schimmernden Flügel leuchteten noch intensiver, während er mit den Händen eine Art Kuppel über das Dorf errichtete, in der nur die Sumpflebenden Schutz suchen konnten. Wie er das bewerkstelligte, war mir ein Rätsel, aber ich könnte heulen vor Erleichterung, dass nicht alle sterben mussten. Sie rannten schreiend, vor Angst gepeinigt in ihre Häuser, aber ich hatte das Gefühl, dass das nicht richtig war. Die Luft roch eigenartig. Ich hatte diesen Geruch schon einmal in der Nase gehabt. Nur wann? Und wo?
Eine Explosion in einem der Sumpfhäuser gab mir die Antwort. Schießpulver.
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14.08.2017, 11:43

Daragh


Ich verließ dem Marktplatz und näherte mich dem Hafen, um wieder einen klaren Kopf zu haben. Mir fiel nicht mal verrückte Ideen ein. Dazu lenkten mich die meerblaue Augen in meinem Kopf zu sehr ab. Ich atmete den typischen Geruch nach Meer und Fisch ein. Die kalte Luft ließ mich weniger benebelt sein. Meine Augen wanderten weiter links Richtung Horizont. Dort war wieder Stück Land von der Halbinsel und dort verbarg sich irgendwo das Sumpfgebiet. Plötzlich sah dort in der Dunkelheit ein seltsam rötliches Licht. Und ich glaubte einen leisen Knall vernehmen zu können. Ich kniff meine Augen zusammen. Das rötliche Licht flackerte und glühte sogleich wie bei einem Feuer. Ein ganz schön großes Feuer.....Irgendwas stimmt nicht, Cadal erschien neben mir und starrte in die gleiche Richtung, die Meeresbrise trägt den Geruch von Schießpulver hierher. Schießpulver?! Das war ein verbotenes Material. Und Idoya war davon überzeugt, dass ihr Volk nicht kriminell war. Also musste irgendwas dort schief laufen. Ich dachte nicht lange nach, rannte sofort los und das Adrenalin rauschte durch meine Adern, wodurch der Alkoholnebel endgültig verschwand.

Yelva


Ehe ich mich versah, wurde ich plötzlich auf Devantes Schulter geworfen und er rannte los. Die Welt drehte sich noch mehr und verschwommen konnte ich schwach erkennen, dass diese Schatten mit den blitzende Silber uns nachliefen. Erst jetzt begriff ich langsam die Gefahr und mein Körper verkrampfte sich vor Angst. Mein Herz schlug wild in dem Brustkorb und meine Hände klammerten sich an Devantes Rücken fest. Kalter Schweiß in meinem Nacken ließ mich frösteln und das unsanfte Wippen auf der Schulter bereitete mir ein mulmiges Gefühl. Es erinnerte mich ein wenig an Boot fahren. Niall! Die Angst um ihn ließ mich keuchen. Keine Sorge, Devante hat ihn, ertönte Elodie und ich merkte, dass sie nervös war, wegen unsere Verfolgern. Meine Gedanken rasten in dem Kopf und brachten mich vollkommen durcheinander. Was wollten sie von uns?


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14.08.2017, 12:13

Devante

Meine Sinne waren geschärft. Ich spürte die Männer hinter mir, aber sie waren nicht mehr allein. Auf den Dächern folgten uns zwei weitere, sie kannten sich in der Gegend ziemlich gut aus, daher vermutete ich, dass ein Kampf mit ihnen nicht sehr leicht ausfallen würde.
In einer Seitengasse rief ich Castor und Pollux, die sofort ihre Gestalt annahmen. Ich hob Yelva auf Pollux's Rücken, Niall hinterher. > Halt dich an seiner Mähne fest.< trug ich ihr auf und schwang mich selbst auf Castor, ehe wir losgaloppierten. Ich bildete die Nachhut, um den Feind davon abzuhalten, uns zu folgen und einzuholen.
Da ich immer meine Dolche und meine anderen Waffen bei mir trug, war ich wenigstens nicht unvorbereitet in diesem Kampf. Ich schaltete zwei Verfolger mit einem Wurf aus und fixierte die beiden Männer, die uns über die Dächer der umliegenden Häuser verfolgten. Sie waren keine Schattengänger, aber sie bewegten sich gezielt und selbstsicher. Die beiden waren somit das größte Problem.
Ich pfiff durch die Zähne und gab meinen Dschinns damit zu verstehen, dass sie ihr Tempo beschleunigen sollten. Jetzt musste ich mich selbst an Castor festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, während wir die Innenstadt verließen und Richtung Osttor steuerten.

Idoya

Durch den Druck der Explosion wurden wir zu Boden geschleudert. In meinen Ohren schrillte es, ein hoher Klang, der meine Nerven fast zerriss. Ich krallte meine Finger in die feuchte Erde. Keuchte schmerzvoll auf. Mein Blick fuhr zu meinem Vater und zu Shiva. Sie lebten. Ihnen war nichts passiert.
Aber unserem Dorf. Eine Hütten brannten lichterloh. Man hatte sie gnadenlos in Brand gesetzt. Mit den Menschen, die dort Zuflucht gesucht hatten. Noch mehr Tote. Noch mehr Familienmitglieder, um die wir trauern würden. Tränen stiegen mir in die Augen, aber ich unterdrückte sie und richtete mich auf. > Vater, bring Shiva tiefer ins Sumpfgebiet. Jetzt.<
Ich erkannte meine eigene Stimme nicht wieder. Wut vernebelte meine Sinne, aber ich versuchte sie mit tiefen Atemzügen weit genug zu vertreiben, um nicht davon erblindet zu werden.
> Nein, Idoya. Wir lassen dich nicht allein. Du wirst nicht kämpfen.< sagte mein Vater alarmiert, während Shiva sich an seinem Arm festklammerte und weinte. Ich wusste, was sie dachte. Was sie fühlte. Und an was sie sich erinnerte. Sie beide. Jetzt verstand ich, warum Mutter sich damals entschieden hatte, Shiva und mich fortzuschicken. Sie war bereit gewesen, alles für uns zu tun.
Ich auch. > Vater, bitte. Mir wird nichts passieren. Asterias ist bei mir. Er wird mich beschützen. Bitte, führ alle anderen tiefer ins Sumpfgebiet. Wir dürfen keine Zeit verlieren.<
Der Kampf in seinen Augen ließ ihn zögern, aber dann griff er nach Shiva, nickte mir entschlossen zu und lief los. Langsamer als die anderen, aber er war schnell genug unterwegs, um der Gefahr zu entweichen. Eine weitere Explosion erschütterte den Boden unter meinen Füßen.
Endlich konnte ich den Feind sehen, denn sie gaben sich zu erkennen, um die Barriere von Asterias mit Waffengewalt zu brechen. Ich versuchte zu erkennen, was das für Leute waren, aber der Rauch, die Dunkelheit und die erloschenen Fackeln tauchten den Großteil des Gebiets in ein Nichts. Ich musste handeln.
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14.08.2017, 12:26

Daragh


Diesmal hatte ich mir den Knall nicht eingebildet, da die Musik mich nicht mehr erreichte und in der Ferne nahm ich den dunklen Rauch war. Cadal wurde größer, sodass ich auf ihn springen konnte und er wurde so schnell, wodurch wir uns mit der Dunkelheit verschmolzen. Ich spürte mein Schwert an meiner Hüfte, ohne ihn ging ich fast nie aus dem Haus. Ich wollte jederzeit bereit sein ein Verbrechen zu verhindern, wenn sie plötzlich stattfand. Auch in meine freie Zeit. Wir erreichten den Abhang, der ins Sumpfgebiet führte. Überall war dichter Rauch, ich hörte Menschen vor Angst schreien und sah das loderndes Feuer in den Hütten. Was.....eine Bewegung neben mir erregte meine Aufmerksamkeit und ohne lange nachzudenken, warf ich mich auf dem Boden. Der Pfeil hatte mich nicht getroffen, geschmeidig stand ich auf und zog zeitgleich das Schwert. Da hinten, fletschte knurrend mein Dschinn. Ich entdeckte die dunkle Gestalt und entschied mich für einen sofortigen Angriff, solange er noch den Pfeil und Bogen hatte. Ich rannte direkt auf ihn zu.

Yelva


Es ging alles furchtbar schnell, aufeinmal saß ich mit Niall auf einem Pferderücken und instinktiv klammerte ich mich in der Mähne fest, wodurch meine Arme Niall umschlossen. Dann rannte der schwarze Hengst auch los und aus einem Impuls heraus beugte ich mich leicht vor. Meine Beine hielten sich an den Bauch fest, ich spürte die angespannte Muskeln des Pferdes. Hätte ich nie reiten gelernt und abermals ausprobiert ohne Sattel zu reiten, wäre ich vermutlich bei dem wildem Galopp zum Boden gestürzt. Die kalte Luft trieb Tränen in meine Augen und die donnernde Hufen hallte in meinem Brustkorb nach, wo mein Herz ebenfalls wild donnerte. Dann wurde der Hengst noch schneller, sodass ich kaum die Umrisse meiner Umgebung wahrnehmen konnte und ich betete inständig wir würden hier heil herauskommen.


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14.08.2017, 12:37

Devante

Als wir den äußersten Stadtbezirk erreichten, sah ich noch einmal über meine Schulter und stellte erleichtert fest, dass wir diese Männer abgehängt hatten. Dennoch hielten wir nicht an. Ich würde mir erst sicher sein, wenn wir in einem Haus Zuflucht suchten, in dem wir vorerst untertauchen konnten. Außerdem musste ich meinem Bruder Bescheid geben.
Ich leitete Castor und Pollux an, uns zu einer Gaststätte zu bringen, die ganz in der Nähe und etwas außerhalb der Stadt lag. Der Besitzer war ein guter Mann, einer, der sich um Fälle wie diese kümmerte. Er hatte mir schon ein paar Mal dabei geholfen, widerliche Männer dingfest zu machen.
Außerdem lag die Gaststätte an einem Waldgebiet, sodass eine Flucht in die Dunkelheit schnell gelingen konnte. Dort fühlte ich mich in einem Kampf am wohlsten. Und am unbesiegbarsten.
Wir erreichten unseren Zufluchtsort wenige Minuten später und ich stieg ab, um Yelva und Niall zu helfen. > Wir bleiben vorerst hier, bis ich sichergestellt habe, dass uns niemand mehr auf den Fersen ist. Bei mir seid ihr sicher. Versprochen. <

Idoya

Die heiße Wut verwandelte sich in pure Entschlossenheit, als ich sah, dass der Rest meiner Familie sich nicht mehr im Kampfgebiet aufhielt. Für solche Fälle hatten wir Fluchtwege, die tiefer in die Sümpfe führten. Wer sich dort nicht auskannte, fiel der Natur selbst zum Opfer. Wir aber nicht. Wir hatten einen deutlichen Heimvorteil.
Aber um den Feind zu besiegen, ich allein, musste ich eine schwerwiegende Entscheidung treffen. Kein Verstecken mehr. Keine Zurückhaltung mehr.
> Ich bin, wer ich bin.< sprach ich mir selbst Mut zu und straffte die Schultern. Bereit, diesen Mördern zu zeigen, zu was eine elementare Animae fähig war. Ihre fürchterlichen Märchen über meine Art würden sich hiermit zum Teil bewahrheiten, denn wenn man unsere Familie angriff, wurden wir zu einer Waffe. Einer Waffe geschmiedet durch unser Element, das in unseren Adern floss und gemeinsam mit unserem Herz schlug.
Asterias hielt die schützende Kuppel weiterhin aufrecht, während ich alles Wasser zu mir rief, das in meiner Nähe war. Aus Eimern, aus Pfützen, aus dem Sumpf selbst. Es floss über den Boden zu mir hin, ein Teppich aus Wasser, das sich weiter und weiter ausbreitete, durch die Barriere und hin zu den Mördern. Ich spürte die reine Energie in mir, spürte instinktiv, was zu tun war und wie ich meine Fähigkeit einzusetzen hatte.
> Lass die Kuppel fallen, Asterias.< wies ich meinen Dschinn an, der mir aufs Wort gehorchte. Im selben Moment spreizte ich die Finger und streckte die Arme ruckartig nach vorne aus. Wie die Tentakel eines Kraken schossen Wasserarme aus dem Boden und bekamen jeden bewaffneten Mann zu fassen, der mir und meiner Familie den Tod wünschte. Einen holte ich direkt vom Baum und schleuderte ihn gegen den Stamm eines anderen.
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14.08.2017, 12:54

Daragh


Ich kam nicht zu meinem Angriff, aus Nirgendwo schoss ein Wasserstrahl auf den Kerl zu und schleuderte ihn gewaltsam fort. Ich drehte mich um, das Sumpfgebiet lag nicht mehr in diesem seltsamen Flimmern und meine Augen rissen sich weit auf. Dort unten stand Idoya und um sie herum schien das Wasser wie Tentakel eines Kraken aus dem Boden zu schießen und schnappte sich die feindliche Gestalten. Zu spät begriff ich, dass auch diese Wasserschlange zu mir schoss. Instinktiv schmiss ich mich auf dem Boden und blieb flach liegen, sodass die Wasserschlange über mir vorbeischoss. "Das Weibsbild ist ja gefährlich", murmelte ich voller Bewunderung. Ich riss die Maske von meinem Gesicht, damit sie mich nicht für einen Feind hielt. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bewegung, flink stand ich auf und überraschte den Kerl, der mit seinem Pfeil auf Idoya schießen wollte. In fließende und schnelle Bewegungen brachte ich ihn außer Gefecht.

Yelva


Wir schienen die Stadt verlassen zu haben und die donnernde Hufen wurden von dem erdigen Boden verschluckt. Der Hengst wurde langsamer und ich entdeckte eine Gaststätte. Hinter ihm ragte ein Wald empor. Benommen ließ ich mich von Devante helfen abzusteigen und und dann schlang ich meine Arme um seinem Körper. Ich presste mein Gesicht an seinem Brustkorb und zitterte am ganzen Körper. Der Schreck saß tief in meinem Inneren. "W-was wollen sie von uns?", brachte ich heiser hervor und drückte mich enger an ihm. Ich hatte furchtbare Angst. Besonders auch um Niall, da sie ihm scheinbar auch was antun wollten. Niall gab von sich ein röchelndes Geräusch und ich löste mich sofort von Devante. Nialls Augen waren ganz groß geworden und hektisch versuchte er sie trocken zu reiben, während Tränen über seinem Gesicht rannen. Ich öffnete meine Arme und warf sich sofort an mich. Ich strich beruhigend über seinem Rücken und wiegte ihn sanft. Mein Herz krampfte sich dabei zusammen, er weinte selten und er war in einem Alter gelangt, wo er anfing sich darüber zu schämen.


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14.08.2017, 13:08

Devante

Ich drückte Yelva sanft an mich, streichelte ihren Rücken und hauchte einen Kuss auf ihren Scheitel. > Keine Sorge, euch wird nichts passieren, solange ich bei euch bin. Warum sie hinter euch her sind, werde ich herausfinden.< sagte ich ernst.
Mein Blick fiel auf Niall, der sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Er versuchte stark zu sein, aber was er gerade erlebt hatte, war für einen Jungen seines Alters viel zu viel. Das schürte die Wut in meinem Bauch. Ließ mich nach dem Blut der Verfolger lechzen.
> Kommt, wir müssen rein.< Ich zog beide auf die Füße und brachte sie ins warme Innere, wo einige Männer ihr kühles Nachtbier tranken. Der Besitzer erkannte mich und zog beide Brauen hoch, als er sah, in welchem Zustand meine beiden Begleiter waren.
Er begriff, dass es etwas Ernstes sein musste. > Ein Zimmer mit Fenster zum Wald?<
> Wenn das möglich ist, wäre ich dir sehr dankbar.< antwortete ich mit einem Nicken. Er schob seinen massiven Körper durch die offene Tür, die in die Küche führte und kam mit einem kleinen Schlüssel zurück. > Nummer fünf.<
> Danke.< Ich schaute Yelva und Niall an. > Ab nach oben. Dort seid ihr in Sicherheit. Ich werde mich solange draußen umsehen und komme dann sofort zurück.<

Idoya

Zum ersten Mal in meinem gesamten Leben nutzte ich meine elementare Fähigkeit in diesem gewaltigen Ausmaß. Es fühlte sich erfüllend an. So als hätte ich ein überfülltes Fass geöffnet, das sonst geplatzt wäre. Die Energie des Wassers rauschte in meinen Ohren, gab mir die Kraft, die ich brauchte, um den Feind aus meinem Dorf fortzutreiben. Ich tötete nicht, obwohl ein Teil von mir es zu gern wollte. Obwohl ich all das Blut, das meine Familie verloren hatte, mit gleicher Münze heimzahlen wollte. Doch dann hätte ich mehrere Leben auf meinem Gewissen und ich wollte mich mit fremden Toten nicht auseinandersetzen.
Darum tat ich ihnen einfach nur weh. Ich tat ihnen weh, indem ich sie durch die Gegend schleuderte, indem ich sie zu Boden drückte, ihnen mit dem Wasser eine Schlinge um den Hals legte und ihnen die Luft zum Atmen nahm. Ich schenkte ihnen die Angst, die sie auch uns bereitet hatten.
Ein Arm nach dem anderen schoss aus dem Boden, ich hatte genug Wasser, um mit allen klarzukommen, aber eine Gestalt erkannte ich sogar aus meterweiter Entfernung. Was allein am Wolf lag, der in seiner Nähe war. Daragh. Was hatte er hier zu suchen?
Er ist nicht der Feind, Idoya. Er ist hier, um zu helfen, beruhigte mich Asterias, als meine Gedanken eine unschöne Richtung anschlugen. Ich atmete zittrig aus, war kurz abgelenkt von diesem verwirrenden Gefühl in der Brust und zuckte zusammen, als ein Schuss ertönte. Asterias Schild fuhr wieder hoch und wehrte die Kugel ab, die sonst meinen Kopf gekostet hätte. Jemand wollte mich definitiv tot sehen.
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14.08.2017, 14:13

Daragh


Ich vernahm das Geräusch von einem Schuss und in meine Augen funkelte der Zorn. Cadal pirschte vorwärts und ich folgte ihm schnell bis ich den Mann mit der Schusswaffe entdeckte. Rasch riss er seine Waffe in meine Richtung und ich sprang rechtzeitig zur Seite, als er das Feuer abgab. Cadals Knurren klang wie die eines Bestien und er stürzte sich erbarmungslos auf den Feind. Der Mann schrie gellend. "Es reicht!", meine Stimme war schneidend und der Wolf erstarrte in seiner Bewegung. Jede einzelne Muskel war angespannt und seine Maul hatte den Hals des Mannes umfasst. Ich näherte mich den Beiden und griff nach dem Mann, nachdem Cadal ihn losgelassen hatte. "Wer schickt euch? Wer seid ihr?", ich stieß ihn gegen einem Baustamm. Er spuckte Blut und grinste höhnisch: "Als ob ich es dir sagen werde. Selbst wenn du mich zu Tode prügelst, ich sage dir gar nichts." Kalt lächelte ich: "Ich kenne Methoden, die einen Wurm wie dich zum Singen bringt." Dann schlug ich mit der freie Hand in seinem Gesicht und setzte meine Fähigkeit ein, damit er in seinem Schlaf gefangen war bis ich es auflöste.

Yelva


Benommen ließ ich mich von Devante ins Inneren führen und auch Niall stolperte unbeholfen hinterher. Ich nahm kaum das kurzes Gespräch wahr, denn ich versuchte immer zu begreifen warum diese Männer uns bedroht hatten. Ich konnte mich nicht erinnern Jemanden Zorn auf mich gezogen zu haben. Doch was mich am Meisten beunruhigte, dass sie auch hinter meinem kleinen Bruder hinterher waren. Devante sprach mich an und ich brauchte einen Moment bis ich verstand, was er soeben gesagt hatte. Meine Augen wurden groß und mein Herz begann wieder rasend zu schlagen. Er wollte ganz alleine nach draußen gehen? Ich schluckte und flüsterte: "In Ordnung. Aber sei vorsichtig und bleibe nicht zu lange fort." Ich biss auf die Unterlippe, es bedrückte mich, dass ich ihn in etwas hineingezogen hatte, was offensichtlich Niall und mich betraf. Etwas Gefährliches. Ich griff nach der Hand meines Bruders und hielt in der andere Hand fest den Schlüssel, während wir nach oben gingen. Meine Schritte fühlten sich nicht sicherer an und deswegen stützte ich mich am Gelände. Wir betraten in das Zimmer Nr. 5 und ich setzte mich benommen auf das Bett hin. Niall kroch zu mir und legte seinen Kopf auf meinem Schoß. Sanft strich ich über seinem Kopf und vor lauter Erschöpfung schlief er prompt ein.


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14.08.2017, 14:31

Devante

Ich sah ihnen nach und erst als ich das Zufallen einer Tür vernahm, lockerte ich meine angespannten Schultern. Laut Castor und Pollux war niemand Verdächtiges draußen, aber ich wollte mir ein genaueres Bild von der Situation machen. Ich musste herausfinden, was diese Kerle von Yelva und Niall wollten. Sie hatten nichts verbrochen.
Da die Maske mich nur behinderte, riss ich sie mir vom Kopf und beförderte sie in den Mülleimer in einer Ecke des Ladens. Dann gng ich nach draußen. Dunkle Wolken bedeckten den Mond, es war noch dunkler als zuvor, aber das störte mich nicht. Ich kam auch mit wenig Licht klar, denn meine Sinne waren genau für solche Situationen trainiert worden.
Ich pfiff Castor zu mir, schwang mich auf seinen Rücken und trabte los. Pollux würde hierbleiben, denn sollte sich der Feind nähern, würde er es uns wissen lassen. Umbriel bewegte sich unruhig unter meiner Haut. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. Es lag Verrat in der Luft. Blinde Machtgier.

Idoya

Daragh griff den Mann mit der Waffe an, also kümmerte ich mich wieder um die anderen Kerle, die nur Pfeil und Bogen besaßen. Sie waren nicht in der Lage, mich zu verletzen, denn während ich sie mit dem Wasser aus dem Dorf "spülte", bot Asterias mir Schutz. Seine warme Energie floss im Einklang mit meiner, daher kamen wir uns nicht in die Quere. Ich fühlte mich sogar noch viel stärker als zuvor.
Schließlich löschte ich das Feuer, das meine Heimat größtenteils zerstört hatte und ließ das Wasser zurück in seinen Quell fließen. Meine Arbeit hier war getan. Ich hatte gehandelt. Ich war nicht davongelaufen, sondern hatte mich zur Wehr gesetzt. Meine Familie, all diejenigen, die überlebt hatten, versteckten sich bestimmt in den verschlungenen Orten des Sumpfes. Ich würde sie nachher aufsuchen, aber zunächst wollte ich wissen, was dieser Angriff zu bedeuten hatte.
Dicht gefolgt von Asterias ging ich auf Daragh zu, der den Mann immer noch in Gewahrsam hatte.
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775

14.08.2017, 15:21

Daragh


Ich drehte mich rasch um, als ich Jemand näher kommen spürte und erblickte Iodya mit ihrem Dschinn. Die Wasserschlangen schienen verschwunden zu sein und die Hütten schienen nur noch etwas zu qualmen. Das Feuer würde scheinbar gelöscht. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar und angespannt ließ ich mein Blick über das Gebiet wandern. Es sah zerstört aus und ich entdeckte ein paar regungslose Gestalten, die nicht zum Feind gehörten. Man hatte einige Leute von hier getötete. Ich ballte meine Hände zu Fäuste. Warum war keine Truppe Wächter zur Hilfe geeilt? Sie hätten dieses Ausmaß hier sehen müssen.

Yelva


Angestrengt lauschte ich, nur schwache Stimmen drangen hoch hinauf und ich versuchte mich zu entspannen. Jedoch saß der Schreck noch tief in meinem Inneren und ich hoffte Devante kam schnell wieder zurück. Ich wollte nicht, dass er verletzt wurde und ohne ihn fühlte ich mich gerade so schutzlos. Vorsichtig schob ich Niall auf das Bett und deckte ihn zu. Er war vollkommen entkräftet und das ließ mein Herz kummervoll zusammenziehen. Es war so ein schöner Tag und Abend gewesen. Diese furchtbare Menschen hatten den Tag einfach zerstört. Ich trat ans Fenster, schlang meine Arme um meinem Oberkörper und starrte hinaus in die Dunkelheit. Wenn Devante nicht dabei gewesen wäre, hätte ich niemals Niall beschützen können und dieser Gedanke war quälend. Wie lange mochten sie sich auf die Lauer gelegt haben? Denn einen Moment war ich gar alleine gewesen, als ich mich auf die Suche nach Devante machte. Ich erschauderte kalt.


776

14.08.2017, 15:53

Devante

Ich trieb Castor weiter voran, immer weiter und weiter, einer dunklen Spur folgend, die Umbriel witterte. Sie hatte sich die Duftnoten der Verfolger gemerkt und nun kehrten wir zurück, damit ich mir ein paar Antworten holte, die ich dringend brauchte. Was hatten diese Männer gewollt? Sie hatten nicht wie übliche Rebellen oder Chartajäger gewirkt, sondern eher wie Soldaten. Soldaten, die man ausbildete, um sie für bestimmte Aufträge loszuschicken. Sie waren nicht annähernd so gut trainiert wie hochrangige Gardenmitglieder, aber sie erfüllten ihren Zweck.
Dass man sich die Mühe machte, Yelva und Niall auf diese Weise zu entführen, bereitete mir Sorgen. Sie kamen aus ärmlichen Verhältnissen. Was hatten sie schon zu bieten, um entführt zu werden?
Sie ssssind in der Nähe. Sie ssssuchen, zischelte Umbriel, als wir das Osttor passierten, durch das wir vor ein paar Minuten hindurchgeritten waren, um Zuflucht zu suchen. Scheinbar hatten wir unsere Verfolger genau hier abgeschüttelt. Perfekt. Wir waren weit genug vom Fest entfernt, dass ich mich mit ihnen befassen konnte, ohne Aufsehen zu erregen.

Idoya

Daragh bewegte sich nicht, der Mann am Stamm auch nicht. Er schien zu schlafen. Das half uns aber nicht weiter. > Hat er gesagt, wer sie sind und was sie wollten? Warum sie mein Dorf angezündet und meine Familie getötet haben?< Wieder schwang glühende Wut in meiner Stimme, jedoch hielt ich mich davon ab, diesen Kerl wachzurütteln und ihn im Meer zu ertränken. Langsam, qualvoll. Er hätte mir fast ein Loch im Kopf verpasst. Ich sollte ihn töten, diese Gefahr ein für alle Mal ausschalten und doch tat ich es nicht. Mein Bruder hätte es auch nicht getan. Der Gedanke an ihn hielt mich von vielen mörderischen Absichten ab.
Asterias löste den Schutz um uns herum auf und stieß sich vom Boden ab, um sich von oben einen Überblick zu verschaffen. So konnte er auch nach meiner geflüchteten Familie suchen, damit ich sie später leichter fand. Was den Rest betraf... Ich ließ meinen Blick über die Leichen schweifen. Mütter, Väter, Brüder, Schwestern und sogar ein junges Mädchen lagen tot am Boden. Ein Teil von mir starb mit ihnen.
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777

14.08.2017, 18:59

Daragh


Ich schüttelte den Kopf und bückte mich zu dem Kerl: "Sein Gesicht ist mir unbekannt." Ich öffnete seine Jacke und begann die Taschen durchzuwühlen. Am Gürtel besaß er ein zweiter Revolver, ein Beutel Schießpulver, ein Kurzschwert und ein kleiner Dolch. Aber es gab keinen Hinweis wer der Mistkerl war. "Ich verstehe bloß nicht, warum die Wächtern nicht gekommen sind. Sie hätten das Feuer und den Rauch sehen müssen. Selbst ich hatte das rötliche Licht von Hafen aus erkennen können", runzelte ich mit der Stirn und fuhr fort: "Jedenfalls weiß der Mistkerl mit den Waffen umzugehen. Jedoch sieht er nicht wie ein Pirat aus. Und wäre er ein Räuber, hätten sie längst euch ausgeplündert, statt weiter zu morden. Vielleicht sind es Chartajäger gewesen."

Yelva


Ich zog den Vorhang zu, da mir einfiel, dass Jemand vielleicht in das Fenster schauen könnte. Es mochte ängstlich klingen, aber nach meine schreckliche Erlebnisse neigte ich in eine solche Situation zur Vorsichtig. Devante war noch nicht zurückgekehrt und unruhig lief ich durch den Raum. Niall wälzte sich hin und her, er schien nicht gut zu schlafen. Aber tief genug, um nicht davon aufzuwachen. Ich setzte mich zu ihm und strich leicht über seinem Kopf, damit er unbewusst wusste, dass er nicht alleine war. Mein kleiner Bruder begann sich wieder zu entspannen.


778

14.08.2017, 19:20

Devante

Da ich jemand war, der gern urplötzlich aus dem Nichts auftauchte, sprang ich von Castors Rücken auf ein Vordach, um von dort aus auf ein anderes Dach zu kommen, um einen besseren Blick auf die Verfolger zu werfen. Sie trugen dunkle, unscheinbare Kleidung. Hätten genauso gut Wanderer aus einer anderen Stadt sein können. Allerdings kannten sie sich in Althea aus, denn sie nannten die Straßen beim Namen. Sandten ihre Leute aus, um uns ausfindig zu machen.
Mein Mundwinkel zuckte. Wenn sie wüssten, dass ich extra zurückgekehrt war, um ihnen wichtige Fragen zu stellen, würden sie mich wohl für verrückt erklären. Aber sie hatten sich eben mit dem Falschen angelegt.
Als zwei von ihnen in die Gasse einbogen und ich sie direkt unter mir hatte, sprang ich lautlos vom Dach, um sie zu Boden zu reißen. Ihr überraschter Ausruf war pure Genugtuung für mich. Ich entledigte sie schnell ihrer Waffen, damit sie sich nicht zur Wehr setzen konnten und nutzte sie zu meinem eigenen Vorteil. Zwei Schwerter, ein Dolch und sogar eine Waffe. Verbotene Ware. Mir gefiel die Situation noch weniger. > Wer seid ihr? Wer hat euch geschickt?<

Idoya

Ach, nur das fiel ihm auf? Dass niemand zu unserer Rettung gekommen war? Ich schnaubte. > Hast du das wirklich erwartet? Dass jemand zur Rettung herbeieilt? Ich erinnere dich daran, dass weder die Arcana noch die Adligen sich darum scheren, was aus uns wird.< sagte ich bitter. > Es würde mich nicht wundern, wenn das alles wegen ihnen passiert ist. Sie haben von meinem Charta erfahren. Ich weiß nicht wie, aber sie sind dahintergekommen, sonst hätten sie nicht alles daran gesetzt, mir eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Alle anderen hier... sind Kollateralschaden.<
Mein Blick fuhr wieder zu dem schlafenden Mann. Er schlief, aber die anderen Körper auf dem Boden waren tot. Warum überlebte er, sie aber nicht? Ich ballte die Hände zu Fäusten und begann die Augen jeder Leiche zu schließen. Das junge Mädchen, Sheila, sie hatte einen Pfeil direkt im Herzen stecken. Tränen verschleierten meine Sicht, als ich ihre hellen Augen schloss, die fragend in den Himmel sahen. Wahrscheinlich hatte sie sich in den letzten Sekunden gefragt, was sie verbrochen hatte, um diesen Tod zu verdienen. Dieselbe Frage stellte ich mir nun auch. > Ruhe in Frieden, Kleines. Du wirst mit allen anderen ordentlich bestattet werden. Dein Opfer wird nicht umsonst sein.< flüsterte ich erstickt.
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779

14.08.2017, 19:38

Guten Abend^^

Daragh


Ich zog meine Augenbrauen zusammen und mein Unterkiefer spannte sich an. "Es könnte aber auch eine andere Gruppe sein, das darf nicht ausgeschlossen werden", ich rieb an meine Schläfe. Sie pochte, was auch am Alkohol lag: "Ansonsten hätten sie mich längst behelligt und nochmals mein Bericht überprüft." Ich schaute zu dem Opfer, zu der sie ging. Oder hatten sie mich absichtlich nicht behellig und mich in Sicherheit wahren gelassen? "Verfluchter Mist!", die Wut ließ mein Faust gegen den Baumstamm sausen und meine Knöcheln knackten, dann riss sich die Haut auf und Blut besudelte die Hand. Hatte ich etwa was übersehen bei den Nachforschungen? Auch Devante war nicht viel weiter gekommen. Tief atmete ich ein und packte nach dem Kerl, um ihn auf dem Rücken des Wolfes zu werfen. Um ihn würde ich mich persönlich kümmern und dafür brauchte ich mein Bruder. "Wo sind die Überlebende? Sind sie in Sicherheit?", ich trat zu Iodya und legte sanft eine Hand auf die Schulter. Ein Zeichen meines Mitgefühls.

Yelva


Ich glaubte es waren bereits Stunden vergangen, es fühlte sich wie eine Ewigkeit an und jedes Mal spannte ich mich an, wenn Schritte sich näherten. Und jedes Mal liefen sie an der Tür vorbei und meine Schultern sackten dann in die Tiefe. Ich machte mir große Sorgen um Devante, ich hoffte er tat nichts Unüberlegtes und sollte ihm was geschehen, so wäre es alles meine Schuld. Meine Augen sammelten sich mit Tränen und tief atmete ich ein. Ich fühlte mich so schwach und verwundbar.


780

14.08.2017, 19:49

Hallööööööchen, Federleeee *_*

Devante

Natürlich gaben sie mir nicht die Antworten, die ich wollte, also half ich ihnen auf die Sprünge. Ich bohrte die Klingen in ihre Oberschenkel, was sie schmerzvoll aufschreien ließ. Ihre Hilferufe ließen mich absolut kalt. Sie hätten mich getötet, um an Yelva und Niall zu kommen. Da war ich mir absolut sicher. Also schenkte ich ihnen keine gnädige Behandlung. Ich drehte die Klingen in ihrem Fleisch herum, als nichts als bitteres Wimmern über ihre Lippen kam.
Einer versuchte sogar aufzustehen, aber mit einem Tritt stieß ich ihn zurück zu Boden. > Also? Wer hat euch geschickt?< Ungeduld schwang in meiner Stimme mit.
> Nur über unsere Leiche.<
> Das nehme ich wörtlich.< sagte ich sogleich, riss die Schwerter aus ihren Oberschenkeln und richtete sie direkt auf ihre Brust. Ich holte aus, fixierte ihre Gesichter, in denen gemischte Gefühle standen und stieß zu. Einer brüllte "Nein", der andere schloss panisch die Augen. Beide Klingen bohrten sich in ihren Oberkörper, aber dort, wo sie nicht der Tod holte. Mir war die Anatomie des Menschen bis ins Detail bewusst. Ich wusste, wo ich Schnitte oder tiefe Wunden platzieren musste, um mein Gegenüber lange genug am Leben zu lassen. Lange genug, damit er sich seinen Tod wünschte.
Der Mann, der feige seine Augen geschlossen hatte, war sofort in Ohnmacht gefallen. Der andere war noch wach. Er zitterte stark. Konnte nicht glauben, dass er noch am Leben war und bekam es mit der Angst zu tun, als ich mich weiter vorbeugte. > Ich frage kein drittes Mal.< zischte ich. > Wer.Hat.Euch.Geschickt?<

Idoya

Ich hörte, wie etwas knackte, drehte mich aber nicht um. Meine Aufmerksamkeit galt den Toten. Menschen, die mir wichtig waren, Menschen, die all das hier nicht verdient hatten. Wie oft musste ich noch dabei zusehen, wie jemandem das Licht genommen wurde, der mich wichtig war? Wie viel Schmerz konnte ein einzelner Mensch ertragen? Im Moment fühlte ich mich, als hätte man mich völlig ausgehöhlt. Da war eine Leere, eine Kälte, die mich daran erinnerte, was ich noch verlieren könnte, wenn ich nicht endlich ein deutliches Zeichen setzte. Aber woher sollte ich die Kraft und Stärke nehmen? Wie sollte ich eine Anführerin, eine Beschützerin meines Stammes sein, wenn hier zehn Tote lagen?
Ich zuckte leicht zusammen, als mir Daragh eine Hand auf die Schulter legte. > Wir haben Fluchtwege, die tiefer ins Sumpfgebiet führen. Dort kann uns niemand folgen, der sich nicht auskennt.< antwortete ich resigniert.
Asterias landete neben uns. Ihnen geht es gut. Sie haben sich in den Bäumen zurückgezogen, die ihnen Schutz bieten. Was willst du als Nächstes tun? Zu ihnen gehen oder die Toten bestatten?
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