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221

19.02.2018, 13:37

Ava
Nachdenklich sitze ich auf dem Bett und streiche über das weiche Fell der Katze während ich an die Wand starre und versuche zu verstehen, was das was passiert zu bedeuten hat.
Dieser Kuss hätte niemals passieren dürfen und ich verstehe auch nicht, welcher kranke Teil in meinem Hirn ausgesetzt hat damit das überhaupt passieren konnte.
Corvin hat meinen Freund getötet, mich ausgeknockt und in einen Hochsicherheitstrakt im Wald verschleppt.
Er wollte mich einsperresen, mich töten und er hat mir den Friedhof der anderen Mädchen gezeigt.
Und er wollte dass ich eine Katze umbringe.
Aber trotz all der Sachen die passiert sind, ist da diese komische Anziehungskraft und ich kann meine Gefühle einfach nicht zuordnen.
Es ist keine Zuneigung aber es ist ist auch keine komplette Abneigung.
Und so sehr ich mir auch erhoffen würde ihn zu hassen, so kann ich das einfach nicht.
The purpose of life is to be happy.

222

19.02.2018, 23:27

Ich bleibe ein Weile einfach so stehen, die Fäuste geballt, die Atmung ein wenig beschleunigt, die Wut in meinem Inneren am Brodeln und starre auf die Scherben am Boden. Schließlich schaffe ich es meine Wut wieder so weit unter Kontrolle zu bringen, dass meine Atmung sich langsam wieder beruhigt und ich meine Muskeln entspanne, sowie meine Fäuste entkrampfe. Ich schließe einen Moment die Augen und atme tief durch. Dann mache ich mich daran die Scherben aufzusammeln, den Alkohol so gut es geht wegzuwischen um dann unter die Dusche zu springen. Ich muss meine Gedanken sortieren, meinen Kopf klar machen. Denn so kann es definitiv nicht weiter gehen mit Ava. Ich muss mir schleunigst eine Lösung einfallen lassen. Eine permanente Lösung!
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

223

02.03.2018, 14:23

Ava
Ich höre wie in Corvin's Zimmer die Dusche angeht und lasse mich wieder auf's Bett fallen ehe ich an die Decke starre.
Die Gedanken in meinem Kopf laufen um die Wette und ich kriege keinen von ihnen zu fassen.
Nachdenklich drehe ich mich im Bett hin und her während die Katze sich auf meinem Kissen zusammengerollt hat.
Es dauert bis spät in die Nacht und mehrere Positionswechsel bis ich schließlich einschlafe.
Umso geräderter wache ich am nächsten Morgen auf und gehe vorsichtig die Treppe herunter um einen Kaffee aufzusetzen und mir ein Toast in den Toaster zu stecken.
Immer in der Hoffnung, dass Corvin einfach noch ein wenig länger schläft und ich der komischen Situation entkommen kann.
The purpose of life is to be happy.

224

09.03.2018, 19:38

Nach der Dusche ist meine Wut zumindest weitgehend verraucht, auch wenn ich noch immer genauso unentschlossen darüber bin, was ich mit Ava anstellen soll, wie zuvor. Ich wische noch die Scherben und den Alkohol weg, ehe ich ins Schlafzimmer verschwinde und mich aufs Bett fallen lasse. Meine Gedanken wandern zurück zu Ava und dem was vorhin passiert ist und unfreiwillig muss ich zugeben, dass das irgendwas in mir ausgelöst hat. Nicht nur auf körperlicher Ebene, ich meine, ich bin vielleicht ein Soziopath, aber ich bin dennoch ein Mann und Ava sieht verdammt gut aus. Aber - und obwohl ich mir das nicht eingestehen will ist es so - auch auf emotionaler Ebene hat mich das nicht kalt gelassen. Alleine der Gedanke daran, dass ich so etwas wie Emotionen im Bezug auf Ava haben könnte, seien sie auch noch so unbedeutend und nichtig, bringt mein Blut erneut zum kochen. Emotionen machen einen schwach. Sie bringen einen nicht weiter. Leugnen kann ich sie allerdings kaum.
Und so liege ich die halbe Nacht wach und debattiere mit mir selbst darüber was ich jetzt tun sollte....
Als am nächsten Morgen mein Wecker klingelt, den ich immer auf die selbe Uhrzeit stelle, selbst wenn ich frei habe, dröhnt mein Schädel. Ich setze mich langsam auf und reibe erstmal meine Schläfen. Ein leises schmerzerfülltes und genervtes Stöhnen kommt über meine Lippen, doch ich zwinge mich dazu aufzustehen und in die Küche zu laufen. Und natürlich ist Ava schon wach und gerade dabei sich Frühstück zu machen. Ich sage gar nichts, sondern gehe auf sie zu und greife an ihr vorbei in den Wandschrank um mir ein Glas raus zu holen und gehe damit zum Waschbecken. Ich schenke mir ein Glas Wasser ein und lehne mich dann gegen das Waschbecken, während ich das Glas in einem Zug runterkippe. Dann sehe ich zu ihr, nicht wissend was zum Teufel ich jetzt sagen soll, oder denken soll, oder tun soll.... oder fühlen soll...
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

225

16.03.2018, 08:11

Ava
Natürlich kann mein plan nicht klappen, schon kurz nachdem ich angefangen habe mir Frühstück vorzubereiten höre ich das Knarren der Treppe und nur wenige Sekunden später erscheint Corvin auch schon in meinem Blickfeld.
Noch während ich versuche die Situation zu verarbeiten und mir eine Strategie zu überlegen, schnellt sein Arm nach vorne und greift an mir vorbei zum Küchenschrank um sich ein Glas Wasser einzuschenken.
Seine schnelle Bewegung überrascht mich und so zucke ich kaum merklich zusammen, auch wenn er es vermutlich trotzdem gemerkt haben wird.
Die Luft zwischen uns ist wie ein Pulverfass und eigentlich warten wir beide nur drauf, dass die Situation total eskaliert.
An seinem Blick der auf mir ruht kann ich erkennen, dass ihn die Situation genauso überfordert wie mich und zum ersten Mal sehe ich ihm an, dass er absolut keine Idee hat wie er aus der Nummer wieder rauskommt.
The purpose of life is to be happy.

226

16.03.2018, 22:10

Corvin
Sie erwidert meinen Blick und ich merke, dass sie ebenfalls keine Ahnung hat, was sie tun oder sagen soll. Was würde ich jetzt darum geben zu wissen was in ihrem Kopf abgeht. Ich bin eigentlich sehr gut darin Menschen zu lesen, aber anscheinend hat diese Fähigkeit bei ihr deutlich gelitten, denn sie ist für mich im Moment ein Rätsel. Das ist verdammt frustrierend, aber gleichzeitig auch das was ich eigentlich immer in meinen Opfern gesucht habe. Sie erfüllt jedes Kriterium... Und über das Stadium diese Person zu finden habe ich noch nie raus geplant. Was soll ich jetzt mit ihr machen? Ich will das hier nicht versauen und gleichzeitig hasse ich es, dass sie offenbar eine gewisse Macht über mich hat.
Ich bin derjenige mit der Kontrolle. Aber sie muss mich nur so ansehen und ich bin mir nicht mehr so sicher ob das stimmt. Was soll ich jetzt also machen?
Ich stelle das Glas neben mir auf die Küchenzeile ab ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. "Willst du das Grab deines Freundes besuchen gehen?" frage ich.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

227

19.03.2018, 17:16

Ava
Ich sehe überrascht zu Corvin und habe fragend eine Augenbraue.
Um ehrlich zu sein habe ich nämlich keine Ahnung, ob er diese Frage gerade wirklich ernst gemeint hat.
"Was?", bringe ich schließlich hervor und aus meinem Mund kommt ein ungläubiges Lachen.
"Ist das dein Ernst? Das ist...ich glaube das nicht.", beginne ich schallend zu Lachen während ich mein Glas wegstelle und ihn dabei keine Sekunde aus den Augen lasse.
Für ein paar Minuten erhellt mein Lachen die gesamte Küche bevor es wieder erstirbt und ich Corvin kopfschüttelnd ansehe.
"Du bist ein noch größerer Psycho als ich jemals erwartet hätte."
In seinem Blick liegt noch immer totalle Verwirrung aber um ehrlich zu sein weiß ich auch nicht, was ich sagen soll.
Das ist doch alles der totale Wahnsinn.
The purpose of life is to be happy.

228

19.03.2018, 20:29

Corvin
Ich bin mehr als verwirrt als sie anfängt zu lachen und gar nicht mehr damit aufhören kann. Ich verstehe nicht was daran so lustig sein soll.
"Du bist ein noch größerer Psycho als ich jemals erwartet hätte." bringt sie schließlich heraus und schüttelt den Kopf. Ich starre sie einfach weiterhin vollkommen verständnislos an. Ich meinte das Ganze als Großzügige Geste. Immerhin ist das doch was Menschen tun oder? Die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen um mit ihnen abschließen zu können?
Und Ava muss mit ihrem Freund abschließen.
Okay, vielleicht ist es auch nicht ganz uneigennützig, aber in erster Linie will ich wirklich, dass sie mit dem abschließen kann was passiert ist. Immerhin ist das ein verdammt großes Risiko das ich damit eingehe.
Ich brauche ein paar Momente um mich von dieser Lachattacke ihrerseits zu erholen, ehe ich schließlich mit den Schultern zucke und sage. "Ich...ich wollte... Ich meine du wolltest das doch oder? Also natürlich würde ich mitgehen, aber dich alleine an seinem Grab lassen..." immerhin hab ich diesen Kerl umgebracht. "Und natürlich werden wir das in den frühen Morgenstunden machen müssen, damit uns niemand sieht."
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229

19.03.2018, 20:53

Ava
"Glaubst du, das macht es wieder in Ordnung? Dass ich dir für das Ganze hier verziehen kann und an deinem komischem Spiel mitmache?", sehe ich ihn fassungslos an und schüttele den Kopf ehe ich einen Schritt auf ihn zumache.
"Hör mir ganz genau zu, Corvin. Was hier gestern passiert ist wird NIE wieder passieren. Ich weiß nicht was das war und es ist mir auch egal. Aber du bist ein Monster. Und das Grab meines Freundes zu besuchen wird daran nichts ändern.", flüstere ich bedrohlich leise bevor ich an ihm vorbei zur Treppe gehe.
"Lass mich einfach in Ruhe. Ich will mit dir nichts zu tun haben. Lieber würde ich sterben."
The purpose of life is to be happy.

230

19.03.2018, 21:03

Corvin
Ich starre sie fassungslos an, komplett verwirrt. Ich kann nicht begreifen was hier gerade passiert ist. Sie geht an mir vorbei zur Treppe und ich starre ihr einfach nach, komplett sprachlos. So hat noch nie... noch NIE jemand mit mir gesprochen! Niemals! Ich bin viel zu perplex um jetzt wütend zu sein oder ihr Morddrohungen an den Kopf zu werfen. Ich sehe ihr einfach nur nach und stehe da.
Und was das schlimmste an all dem ist, ist nicht, dass ich offenbar jegliche Kontrolle über die Situation verloren habe, oder dass Ava sich mir widersetzt, sondern es sind ihre Worte die mich hart treffen und das bringt die Wut letztendlich doch zum Vorschein. Ein Monster also? Ich bin ein Monster... Lieber würde sie sterben.
Ich kann selbst kaum glauben wie sehr mir ihre Worte etwas ausmachen, wo sie mich doch kalt lassen sollten.
Ich bleibe ein paar Minuten einfach so in der Küche stehen. Dann setze ich mich in Bewegung.
Das hier ist komplett aus dem Ruder gelaufen. So hätte das alles niemals ablaufen sollen. Niemals...
Es gibt jetzt nur noch eine einzige Möglichkeit. Eine Möglichkeit um mich und meinen Verstand vor diesem Gift, dieser tödlich süßen Droge zu retten..
Ich muss die Droge beseitigen. Die Versuchung eliminieren. Ich muss Ava töten. Ich schlucke hart und balle die Hände zu Fäusten. Verdammt... Ich will das nicht... Ich hab endlich die perfekte Spielgefährtin gefunden. Endlich! Und versaut habe ich es mir letztendlich selbst mit meiner unglaublich menschlichen und dummen Eifersucht auf diesen Justin. Hätte ich ihn nicht umgebracht, wäre Ava niemals so drauf wie sie jetzt drauf ist.
Aber egal was dazu geführt hat, dass ich mich jetzt in dieser Situation befinde, ich muss dennoch tun was getan werden muss.
Also mache ich mich auf den Weg in den Keller. Dort gehe ich nicht in den Folterraum und auch nicht in den Raum mit dem Boxsack, sondern in den ganz am Ende des Ganges. Der Raum in dem jedes meiner Opfer nur einmal landet. Und danach nie wieder irgendwo...
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231

29.05.2018, 18:33

Ava
In meinem, nein dem Zimmer seiner früheren Opfer, angekommen lasse ich mich erschöpft auf die weiche Matratze fallen und starre an die Decke.
Meine Hände zittern noch immer von dem Wutausbruch meinerseits für ein paar Minuten und es dauert eine Weile, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe.
Keine Ahnung wieso ich den letzten Tagen verloren habe wer ich bin oder was ich will.
Vielleicht war es die Trauer über Justin die mich dazu verleitet hat mich auf meinen Entführer einzulassen aber ich muss mir wieder in's Gedächtnis rufen wer er ist.
Ein Mörder.
Und keine nette Handlung seinerseits kann etwas daran ändern.
Seufzend drehe ich mich auf den Bauch und kraule den Bauch des kleinen Kätzchen, immer mit einem Ohr auf dem Flur um zu hören ob sich Corvin entschieden hat was er mit mir tun wird und ob das hier jetzt meine letzten, lebendigen Minuten sind.
The purpose of life is to be happy.

232

01.06.2018, 17:52

Corvin
Ich öffne die Türe, schalte das Licht ein und mein Blick fällt auf den Tisch in der Mitte des Raumes. Ich schluck hart und gehe langsam darauf zu. Ich fahre mir der Hand über das glatte Metall, über die Fesseln die an den Seiten angebracht sind um meine Opfer ruhig zu halten. Ich sehe vor meinem Inneren Auge, wie eines nach dem anderen schließlich hier gelandet ist. Wie sie mich enttäuscht haben. Wie keine von ihnen das war wonach ich eigentlich gesucht habe. Der Schmerz darüber sie letztendlich umbringen zu müssen. Nicht um ihretwillen, sondern weil sie schon wieder nicht das waren was ich wollte, das sie sind. Und jetzt wird Ava zu ihnen zählen....
Ich schlage mit der Faust auf den Tisch um meiner Wut darüber freien Lauf zu lassen. Doch spüre keine Erleichterung. Also schlage ich erneut zu. Doch die Wut scheint sich eher noch zu maximieren anstatt zu verschwinden. Ich schlage auf den Tisch ein, bis ich ihn schließlich vor lauter Wut umschmeiße, gegen die Wand schleudere, den ganzen Raum kurz und klein schlage. Er ist wie ein Spiegel. Ein Spiegel der mich zeigt wie ich wirklich bin. Ein Monster. Ava hatte Recht und ich wusste das natürlich auch irgendwie schon immer, aber es ist einfach sich etwas gegenteiliges einzureden als die Wahrheit zu akzeptieren. Und jetzt gerade erinnert mich der Raum zu sehr daran was ich wirklich bin.
Ich habe keine Ahnung wie lange ich so tobe und alles zu Kleinholz verarbeite. Aber schließlich stehe ich scher atmend, blutend und komplett am Ende in dem Trümmerhaufen und starre auf meine Mordinstrumente am Boden.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

233

13.08.2018, 13:02

Ava
Das Warten hat mich schließlich wahnsinnig gemacht und so schwinge ich die Beine aus dem Bett und ziehe die Ärmel meiner Jacke weiter über die Hände während ich langsam die Treppe heruntergehe um nach Corvin zu sehen.
Mein Puls schlägt bis unter mein Kinn und ich habe das Gefühl vor Angst beinahe zusammenzubrechen aber oben zu liegen und noch länger zu warten hat die Situation nicht besser gemacht.
Als ich ihn im Wohnzimmer und in der Küche allerdings nicht sehen kann fällt mein Blick auf die Keller Tür und ich schlucke schwer bevor ich mich in den Türrahmen stelle und heruntersehe.
"Corvin?"
The purpose of life is to be happy.

234

05.09.2018, 19:47

Corvin
Meine Ohren klingeln und ich weiß nicht ob ich mich jetzt besser fühlen soll oder nicht. Um ehrlich zu sein hab ich absolut keine Ahnung WAS ich fühle. In mir drin herrscht absolutes Chaos und ich kann nichts tun um wieder Ordnung zu schaffen. Ich bin hier in absolutem Neuland... Und ich hasse es. "Corvin." höre ich Avas Stimme von der Kellertüre aus nach mir rufen. Man hört ihr die Angst an die sie vor mir hat. Sie weiß nicht was ich tun werde, was ihr passieren wird. Und um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst nicht. Etwas hat sich verändert... Ich kann nicht sagen was es ist oder wieso, aber ich weiß, dass nichts mehr so ist wie es vorher war. Eine Wand die ich in mir aufgebaut hatte ist durchbrochen. Ich habe mir jahrelang etwas vorgemacht und jetzt... jetzt sehe ich mich so wie ich bin. Ein Monster....
Ich starre noch einen Moment auf das Chaos welches ich angerichtet habe und dann auf meine blutenden Hände, ehe ich meinem Kill-Raum den Rücken kehre und langsam die Treppe hinaufsteige an deren Ende Ava steht.
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235

25.09.2018, 14:30

Ava
Ich merke wie mir der Herzschlag beinahe aus der Brust springt und schließe einen Moment die Augen.
Keine Ahnung was mit Corvin dort unten passiert ist aber ich habe das Gefühl, dass es nichts Gutes ist.
Aber ich muss die Situation gut machen, wenn ich nicht mit meinem Leben bezahlen oder für immer hier gefangen sein möchte.
Das ist mir endlich klar geworden.
Nach seinen Regeln zu spielen, wird mich eventuell hier rausholen.
Plötzlich erscheint seine Silhouette am Treppenende und ich weiche automatisch einige Schritte zurück, nicht aus Angst aber mehr aus Respekt und damit er nich oben kommen kann.
Er sieht nicht gut aus. Verwirrt und angewiedert.
"Bist du okay?", flüstere ich und streiche mir nervös mit den Händen über die Hose um meine schwitzigen Hände abziwschen.
The purpose of life is to be happy.

236

26.09.2018, 21:29

Corvin
Ich wünsche mir nichts mehr als meine gewohnte Kontrolle zurück. Meine Gefühlsleere, meine Emotionslosigkeit, meine überlegene Kälte. Dann könnte ich Ava jetzt einfach die Treppen runter stoßen und wenn sie daran noch nicht stirbt, sie einfach abstechen oder erschießen oder irgendwas und das Problem wäre weg. Dann könnte ich jetzt auf ihre Frage nur mit den Schultern zucken und eine kalte Antwort zischen oder ihr Befehlen wieder auf ihr Zimmer zu gehen.
Aber etwas hat sich verändert und über mir brechen gerade so viele Emotionen herein, mit denen ich niemals gelernt habe umzugehen. Die ich mein Leben lang weggesperrt habe, nie an mich heran lies. Und jetzt ist der Damm gebrochen und ich werde von der Flut mitgerissen, unter Wasser gedrückt bis ich das Gefühle habe darin zu ertrinken. Ich bleibe vor Ava stehen und drehe ihr meinen Kopf zu und mein Blick trifft auf den ihren. Ich habe keine Ahnung was ich gerade für einen Anblick abgeben muss, aber ich lese an ihrem Blick Angst und noch etwas anderes aber vor allem auch Schock. Ich weine niemals. Hab ich noch nie und werde ich auch nie. Aber ich bin mir sicher, dass man mir deutlich ansieht, dass ich innerlich dabei bin den kompletten Halt zu verlieren. "Nein." meine Stimme ist erbärmlich. Aber ich kann nichts dagegen tun, dass sie so schwach klingt. "Ich bin ein Monster."
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237

02.10.2018, 20:31

Ava
In Corvin's Blick hat sich etwas verändert. Irgendwas ist passiert und ich kann nicht einmal genau beschreiben, was da ist.
Er wirkt nicht mehr so gefasst und von sich und seiner Macht mir gegenüber überzeugt wie noch vor wenigen Tagen.
"Ich bin ein Monster.", etrönt seine Stimme und bei dem Klang, läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter.
Verwirrt sehe ich ihn an und blinzel ein paar Mal bevor ich mich umdrehe und in die Küche gehe, damit ich Essen vorbereiten kann.
Natürlich ist er ein Monster, ein Entführer.
Aber irgendwie sehe ich plötzlich etwas Menschliches in ihm, etwas dass mich dazu bewegt Mitgefühl mit ihm zu haben.
The purpose of life is to be happy.

238

03.10.2018, 21:33

Corvin
Der Moment in dem wir uns einfach nur ansehen scheint endlos zu sein. Ich sehe an ihrem Blick, dass sie Mitleid mit mir empfindet. Dass sie nicht genau weiß was mit mir los ist oder wieso ich auf einmal so schwach und erbärmlich bin, wo ich doch sonst immer die Kontrolle habe.
Ich weiß nicht was ich tun soll oder denken oder fühlen. Ich hab einfach keine Ahnung mehr.
Nach einer gefühlten Ewigkeit dreht sie sich schließlich um und verschwindet in der Küche. Ich bleibe noch einen Moment so stehen, ehe ich ins Wohnzimmer gehe um mir dort aus meinem Wandschrank eine Flasche Whiskey zu nehmen. Ich halte mich gar nicht erst groß mit einem Glas auf sondern trinke einen großen Schluck aus direkt aus der Flasche. Das ist jetzt das einzige was helfen kann. Alkohol. Zumindest betäubt er diesen dumpfen Schmerz. Und eventuell hilft er mir auch dabei meine Gedanken zu sortieren.
Ich werde mir jetzt einfach diesen Abend nehmen. Diesen einen Abend an dem ich keinen Plan habe, mich nicht um das dringende Problem kümmere. Einen Abend an dem ich alles ertränke und mich komplett voll laufen lasse. Schlimmer kann das Chaos in mir drin schließlich fast nicht werden, oder?
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239

28.01.2019, 12:54

Die nächsten Tage erschienen endlos. Corvin hat das Haus nicht verlassen und er hat keinen einzigen Ton mit mir gesprochen. Die Spannung ist wieder bis zum explodieren angespannt und ich traue mich kaum, nur zu atmen.
Die Katze streunert mittlerweile mehr draußen als drinnen herum und ich habe das stumpfe Gefühl, dass sie genau weiß, was los ist.
"Corvin?", sehe ich von meinem Buch auf und halte die Seite mit meiner Hand fest.
"Kann ich bitte gehen?"
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240

22.06.2019, 22:11

Corvin
Aus dem einen Abend, wurde schließlich fast eine ganze Woche. Ich dachte vielleicht würde sich das Chaos in meinem Kopf lichten, vielleicht würde sich alles wieder normalisieren, dieses komische Gefühl verschwinden und ich könnte Ava einfach töten um dieses unglückliche Kapitel abzuschließen. Aber nichts dergleichen ist passiert und ich hab immer noch keine Ahnung wie ich in diese Lage gekommen bin und noch weniger wie ich hier wieder rauskommen soll.
Eines ist mir klar; Ich kann Ava nicht töten und ich kann sie nicht gehen lassen.
Also verbringe ich den ganzen Tag in der Wohnung, nicht wissend was ich tun soll, ohne mit ihr zu sprechen aus Angst ich könnte wieder die Kontrolle verlieren.
Umso überraschter bin ich, als Ava auf einmal das Tagelange Schweigen bricht. Wir sitzen beide im Wohnzimmer, ich tippe auf meinem Laptop herum, sie hält ein Buch in der Hand.
"Corvin?" ich halte inne, sehe von meinem Bildschirm auf und mustere sie überrascht. "Kann ich bitte gehen?" fügt sie nach ein paar Augenblicken hinzu. Mein Blick trifft auf ihren und ich sehe ihr die Angst an. Sie hat keine Ahnung wie ich reagieren werde, sie weiß genauso wenig mit dieser seltsamen Spannung umzugehen. Der Unterschied ist, dass ich alle Fäden in der Hand halte.
Ich klappe den Laptop zu, stelle ihn vor mir auf dem Tisch ab und lehne mich in meinem Sessel nach vorne um sie direkt anzusehen. "Du weißt, dass ich das nicht tun kann, Ava. Selbst wenn ich das wollte."
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!