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21

18.09.2018, 22:33

Du hast wieder meine Gedanken gelesen :) Ich wollte auch nicht, dass die beiden sich schon jetzt treffen :)
Gute Nacht :)


Evangeline:

Meine Schritte wurde immer größer und schneller. Ich bog in die nächste Straße ein und fand mich inmitten einer Menschenmenge wieder. Anscheinend wurde hier gerade ein Wochenmarkt aufgebaut und die ersten Buden und Besucher waren bereits vor Ort.
Ich räusperte mich und drängelte mich durch die Menschenmasse.
"Entschuldigung." - murmelte ich immer wieder. Endlich befand ich mich auf der Straße, in der die Büroräume der Zeitung lag.
Ich war immer noch sehr durcheinander, als ich durch die gläserne Glastür ging. Der Aufzug brachte mich in die dritte Etage. An der" Rezeption saß Tammy bereits. Sie hob ihren Kopf und rückte die pinke Brille auf ihrer Nase zurecht, als sie mich sah.
"Guten Morgen." - begrüßte sie mich und eine Sorgenfalte legte sich über ihre Stirn. "Geht es dir nicht gut? Du bist so bleich." - stellte sie fest.
"Guten Morgen." - sagte ich ebenfalls und ging an die Wand, wo die Postfächer der einzelnen Mitarbeiter angebracht waren. Mein Fach war voll, wie auch jeden Tag. "Ich habe nur eine unruhige Nacht gehabt." - meinte ich nur und nahm die Briefe raus.
Wo gerade noch Sorge herrschte, breitete sich ein Lächeln auf Tammys Gesicht aus. Sie nickte und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
"Hatte vielleicht eingewisser Liam damit was etwas zutun?" - wollte sie wissen.
"Nein, hatte er nicht, aber es war ein sehr schöner Abend mit ihm gewesen." - ließ ich sie wissen und ging dann weiter zu meinem Büro. Ich hörte das Klackern ihrer Absätze auf den Boden, als Tammy mir folgte.
"Du bist so gemein." - hörte ich sie sagen, als ich das Zimmer betrat. Sie blieb in der Tür stehen. "Wenigstens einwenig Info."
Ich überlegte kurz.
"Das Essen war vorzüglich." - sagte ich dann und musste über ihren verdutzten Gesichtsausdruck lachen.
"Das ist ja schön." - meinte sie und zog beleidigt von dannen, nachdem sie die Tür zugezogen hatte.
***Urlaub**** 8)

22

19.09.2018, 08:54

Hehe, das wäre auch noch zu früh gewesen ;)

Achilléas

In schnelle Schritte war ich zum Museum zurückgekehrt und erwischte Mr. Burns, der Museumswächter. "Guten Morgen, Mr. Parker", grüßte er mich und tippte auf seinem Käppi, die zu seinem Arbeitskleidung gehörte. "Guten Morgen, Mr. Burns. Wer war die Frau gewesen?", fragte ich ihn sogleich. "Keine Ahnung, sie wollte wahrscheinlich das Museum besuchen und hatte das Schild nicht gesehen, dass sie zurzeit geschlossen ist", antwortete der ältere Herr. "Wie sah ihr Gesicht aus?", forschte ich nach. "Sehr hübsch, ein solches Gesicht nicht man nicht oft. Warum wollen sie das wissen?", verwirrt und neugierig sogleich sah er mich an. "Ich hatte in einem Café eine Frau kennengelernt, wir haben uns gut verstanden und sie gab mir ihre Telefonnummer. Ich habe diese verloren und ich dachte, es könnte vielleicht sie gewesen sein. Ich hatte ihr von meiner Arbeit erzählt und von hinten sah es nach ihr aus", es fiel mir nicht schwer eine plausible Lüge auszudenken. Ich log schon fast mein ganzes Leben lang. Ich belog selbst meine eigene Identität. "Ach, die junge Liebe", schwärmte er und klopfte väterlich auf meiner Schulter: "Lassen Sie sich von einem alten Mann lehren, wenn sie die wahre Liebe sein soll, dann werdet Ihr sie wiedersehen." "Danke", antwortete ich kurz und ging in das Museum. Das Brennen in meinem Brustkorb hatte nachgelassen und ich dachte flüchtig über die Worte von Mr. Burns. Wahre Liebe. Existierte sie wirklich? Ich musste an die Bilder der gesichtslose Frau denken. War sie die wahre Liebe? Aber warum konnte ich mich dann nicht an sie erinnern? Ich schob meine Hände in den Manteltaschen, während ich in den Besprechungsraum ging. Der Direktor wollte mit seine Mitarbeitern sprechen. Vielleicht war das sowas wie ein Schutzmechanismus, warum ich mich nicht an sie erinnerte, um sie zu beschützen. Denn eines wusste ich es garantiert, alles hatte mit ihr zu tun. Sie war auch einer der Gründe warum ich wieder in London war. Meine letzte Erinnerung an die gesichtlose Frau war in London gewesen. Ich wollte wissen wer sie war und suchte nach Spuren. Aber gleichzeitig musste ich aufpassen, sie nicht zu begegnen. Denn dann würde ich sie womöglich in Gefahr bringen. Dann wäre all die Jahren des Versteckens umsonst gewesen. In den Besprechungsraum befanden sich alle Mitarbeitern des Museums. Der Direktor war einige Jahren älter, ungefähr 20 Jahren älter. "Guten Morgen, liebe Kollegen. Wie sie wissen, werden heute die letzten Renovierungen gemacht und morgen werden wir unsere kostbare Ausstellungen einräumen. Vor allem bin ich stolz darauf, dass wir ein paar neue Prachtexemplare zur Schau bringen dürfen. Am Montag wird also das Museum wieder eröffnet werden. Das war es erstmal. Mr. Parker kommen Sie bitte zu mir?", erzählte Mr. Johnson. Während alle Anderen gingen, blieb ich zurück und sah halb interessiert zu meinem Arbeitgeber. "Mr. Parker, ich habe einen wertvollen Auftrag für Sie. In der römische London-Abteilung gibt es eine wundervolle Wandbemalung von der Zeit von damals, doch die Farben sind verblasst und ich möchte, dass Sie die Wandbemalung auffrischen. Ich bin von ihrer Fähigkeiten sehr beeindruckt, daher denke ich, dass die Aufgabe sicher in ihre Händen sind", seine Augen glänzten von seiner Rede. Dieser Mann lebte von dem Museum. Sie war seine Leidenschaft. "Mache ich", nickte ich. Ich wusste von welcher Wandbemalung er sprach.


23

19.09.2018, 20:07

Evangeline:

Bevor ich den ersten Brief öffnete, zog ich meinen Mantel aus und öffnete das Fenster. Ich hörte von draußen den Lärm einer Großstadt, doch es störte mich nicht. Ich hatte London vermisst und deshalb war ich zurückgekommen.
In dem Leben, was ich seit geraumer Zeit führte hatte ich viele Städte gesehen und überall auf der Welt hatte ich gelebt, doch London war so etwas wie meine Heimat gewesen und aus diesem Grund war ich zurückgekehrt, bereits zum vierten Mal. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, war ich wegen ihm wieder hier. Natürlich war es dumm und ich hatte sein Gedächtnis gelöscht und trotzdem zog mich das Herz hierhin.
Ich setzte mich auf den Stuhl und drehte mich zum Fenster, aus dem ich über London blicken konnte. Er war irgendwo hier, das spürte ich. Es machte mir Angst und gleichzeitig war ich total aufgeregt. Was er wohl hier machte? Welchen Beruf übte er aus? Welchen Namen trug er?
Nein, dass durfte ich nicht fragen und erst recht nicht wissen. Ich holte tief Luft, bevor ich mich an den Tisch drehte und einen Brieföffner in die Hand nahm. Der erste Brief war von einer Frau, die sich Prudence nannte, sicherlich war es nur ein erfundener Name gewesen, denn die meisten, die mich anschrieben, wollten anonym bleiben. Die Schrift war geschwunden und sehr schön.
"Liebste Eve, ich habe schon öfters deine Ratschläge gelesen. Du scheinst mir der Mensch zu sein, der zu verstehen scheint, was in den Menschen vorgeht. Dafür bewundere ich dich und das hat mir auch den Mut gegeben, dir zu schreiben. Vielleicht bist du auch die falsche Anlaufstelle, denn es geht nicht um eine Liebesproblem. Aber es geht um einen sehr besonderen Menschen. Er ist mein Arbeitskollege. In seinen Augen sehe ich die Waisheit eines alten Mannes, obwohl es so jung ist und auch sein Verhalten ist distanziert. Ich finde, dass er immer nachdenklich und sehr ... unglücklich wirkt. Sehr gerne würde ich ihm zuhören und vielleicht helfen, doch er lässt mich einfach nicht an sich ran. Vielleicht kannst du mir einen Ratschlag geben. Deine Pru."
Als ich diese Zeilen las, wurde es ganz ruhig in meinem Inneren. Das gehörte tatsächlich nicht in meinen Zuständigkeitsbereich und trotzdem wollte ich Prudence helfen.
Nachdem mein Computer hochgefahren war, öffnete ich das Schreibprogramm und schrieb ihr eine Antwort.
"Liebe Pru, manche Menschen wollen mit ihrem Kummer erstmal alleine zurechtkommen und du sollste ihm einfach Zeit geben. Bedränge ihn nicht, denn dann könntest du ihn abschrecken und er zieht sich noch mehr von dir zurück. Aber sei für ihn da, wenn er dich brauchen sollte. Sei einfach ein guter Freund."
***Urlaub**** 8)

24

19.09.2018, 20:19

Guten Abend :)

Achilléas

Ich ging hinunter in das "Atelier" und Paige empfing mich mit einem breiten Grinsen: "Lass mich raten, der Boss hat dich für diesen Auftrag angeheuert. Ich habe ihm erzählt, wie gut du bist." "Ich habe dich nicht darum gebeten für mich ein gutes Wort einzulegen", war meine schlichte Antwort und ich begann nach den richtige Werkzeuge zu suchen. Paige seufzte gedehnt und murmelte vor sich hin: "Er ist härter als eine Nussschale. Er ist ein Stein, denn man nur mit einem Maschinenbohrer knacken kann." Leicht zog ich eine Augenbraue hoch. War ihr überhaupt klar, dass sie Selbstgespräche führte und ich jedes Wort hören konnte? Wenn ja, dann würde sie lange warten, dass ich auf ihre psychologisches Ding reagierte. "Ich habe übrigens Kaffee mitgebracht. Einer ist sogar ganz normal, total langweilig. Willst du?", sie deutete auf die Kaffeebechern: "Der Andere hat Vanille- und Zimtgeschmack. Ist sowas wie ein Chai Latte." "Nein", lehnte ich das Angebot ab. "Du magst also auch keinen Kaffee", stellte sie fest. Ich hatte meine Werkzeuge beisammen und zog mir das von Farben befleckten Kittel über. Dann ging ich nach oben, während Paige mir viel Glück und Spaß wünschte. Bei meiner Arbeit brauchte ich kein Glück. Ich wusste, dass ich es hinbekommen würde. Jahren über Jahren hatte ich künstlerischen Sachen gemacht. Es war....wie eine Mediation. Ein Ausgleich dazu, wozu meine Hände noch fähig waren. Ein Beweis, dass sie nicht nur gewaltsam sein konnten.


25

19.09.2018, 20:41

Hallo :)


Evangeline:

Ich schrieb noch einiges dazu, was ich in diesem Fall tun würde, aber eigentlich wusste ich nicht recht, ob meine Worte Pru auch helfen würden. Wie man einem Freund half, wusste ich, denn ich hatte keine Freunde. Ab und an hatte ich einen Liebhaber, aber keine Freunde.
Mit einem Seuftzer speicherte ich meine Antwort ab und öffnete einen Brief nach dem anderen. Die restlichen Briefe beinhaltete die üblichen Probleme. Meiste schrieben mir verlassene Frauen, die um jeden Preis den Ex zurückgewinnen wollten, doch jeder von ihnen konnte ich nur einen Rat geben, ihn einfach weiterziehen zu lassen.
Gegen Mittag hatte ich meine Arbeit bereits erledigt und zog bereits die geschriebenen Seiten aus dem Drucker, als an meine Tür geklopft wurde. Als ich aufsah, blickte ich direkt in das runde Gesicht meines Chefs.
"Mr Roberts? Guten Tag, Sir." - begrüßte ich ihn dann, nachdem ich meine Überraschung überwunden hatte. Mr Roberts war Chefredakteur und ich mochte ihn nicht besonders, weil er mich wie ein ausgehungertes Tier anblickte. In den Augen sah ich die Gier, die ich bereits bei vielen Männer entdecken musste.
"Guten Tag, Miss Anderson." - sagte er und leckte sich über die Lippen. Ein Eckel machte sich in mir breit und ich konnte mir gerade noch eine Gänsehaut verkneifen. "Miss Anderson, ich habe ein Anliegen." - er setzte sich in den Stuhl an meinen Tisch und sah mich mit einem Grinsen an. "Ich bin mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden und ich möchte Ihnen einen besonderen Auftrag zuteilen." - erneut dieser Blick, der über meinen Körper glitt. "Am Montag wird das Museum wiedereröffnet und ich möchte, dass Sie den Artikel darüber schreiben." - eröffnete er mir.
"Wirklich?" - auch wenn ich es unterdrücken wollte, freute ich mich wahnsinnig über diese Aufgabe. Natürlich schrieb ich gerne diese Liebestipps, aber ich wollte auch Artikel schreiben.
"Wirklich." - sagte er und stand auf, dann breitete er seine Arme aus.
"Mr Roberts." - ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. "Danke schön." - sagte ich und ergriff seine Hand, obwohl er sicherlich mehr erwartete. "Ich werde Sie nicht enttäuschen." - versprach ich und schüttelte seine Hand.
"Hmm." - sagte er nur etwas verdutzt. "Sie müssen sich dann noch bei Ron melden. Er soll die Fotos machen."
***Urlaub**** 8)

26

19.09.2018, 20:56

Wie geht es dir? :)

Achilléas

Das Museum of London wurde 1965 errichtet, ursprünglich bestand sie aus zwei Museen, in denen Geschichten von London gezeigt wurde. Doch dann hatte man sie zusammengetan. 1976 wurde das Gebäude neu umgestaltet und die damalige Architekten hatten die Räume so gestaltet, sodass es für die Besuchern nur eine Route gab: Von der prähistorischen Periode bis zur Neuzeit. Insgesamt gab es 7 Zeitepochen in den Ausstellungsräume. Um zur Wandbemalung zu gelangen, musste ich erstmal durch die Räume der vorgeschichtliche London gehen. Es handelte sich um das Jahr 450.000 v. Chr.- 50. n.Chr. Natürlich hätte ich als Mitarbeiter dieses Museums Abkürzungen nehmen können, aber ich ging gerne durch die Ausstellungsräume. Es zeigte mir, dass ich tatsächlich diese Leben gelebt hatte. Wenn ich auch nicht zu jener Zeit in London gewesen war. Gleichzeitig wurde es mir auch klar, wie lange ich schon auf der Erde weilte und was ich erlebt hatte. Viele Erlebnisse wollte ich vergessen. Bevor meine Gedanken in der Vergangenheit verschwanden, konzentrierte ich mich wieder auf die Gegenwart. Ich erinnerte mich an weitere Eckdaten über das Museum: Die letzten drei Zeitepochen wurde 2010 eröffnet. Außerdem wurden außerhalb des Museums Fragmente der London Wall erhalten geblieben, der alten Stadtmauer Londons. Ich erreichte die römische London-Zeitepoche. Genau wo die Wandbemalung sich befand und blieb vor ihr stehen.


27

19.09.2018, 21:07

Gut, bin nur etwas müde :)
Wie geht es dir?


Evangeline:

Nachdem Mr Roberts sich wieder verabschiedet hatte, konnte ich mich über den Auftrag freuen. Ich wollte schon so lange einen Leitartikel schreiben und jetzt bekam ich die Gelegenheit.
Ich sah auf die Uhr. Es war bereits 12 Uhr und ich war mit der Arbeit bereits fertig. Nach dem Mittagessen wollte ich mir die Zeilen nochmal durchlesen und eventuell korrigieren.
Ich erhob mich und nahm meinen Mantel, dann verließ ich das Gebäude. Draußen schien nach wie vor die Sonne und kurz hielt ich inne und wand mein Gesicht den warmen Strahlen zu. Meinen Mantel ließ ich offen und lief zum nächsten Cafe.
Ein kleiner Tisch am Fenster war noch frei und ich nahm dort Platz. Der Kellner kam an den Tisch und ich bestellte ein Wasser und eine Pizza. Ich war auf das Essen nicht angewiesen, aber ich mochte den Geschmack der vielen Zutaten in meinem Mund.
***Urlaub**** 8)

28

19.09.2018, 21:18

Ebenso :D

Achilléas

Damals hieß London Londinium, sie war die größte Hauptstadt der römischen Provinz Britannien und zudem eine bedeutendes Handelszentrum. Es lag an der optimale Lage an der Themse, die zum Meer und ins Hinterland führte. Die römische Zeit war die Zeit in der ich mich am Wirklichsten gefühlt hatte, in der ich meine erste Identität besessen hatte und sie noch nicht verleugnen musste bis ich rebellierte. Jetzt nach 2000 Jahren musste ich mittlerweile aufpassen nicht zu vergessen, wer ich wirklich gewesen war und wie mein erster Name lautete. Was meine Aufgabe war. Ich war zu oft in verschiedene Rollen geschlüpft. Ich breitete vor mir meine Werkzeuge aus. Die Wandmalerei gehörten zu wenige Fundstücke in London, die aus der römische Zeit erhalten war. Dann begann ich mit der Arbeit. Wenn ich malte, gab es für mich keinen Zeit und Raum mehr. Es gab nur das Malen. Alles Anderes wurde unwichtig. Es war, als löste ich mich von Allem und konnte endlich durchatmen. Nach 4 Stunden ohne Pausen war ich endlich mit diesem Kunstwerk fertig und zufrieden begutachtete ich es. Über das Wochenende würde die Farbe getrocknet sein und solange stellte ich das Schild: Frische Farben, auf. Ich ließ meine Schultern kreisen bis sie knackten, dann packte ich meine Sachen zusammen und kehrte in das Atelier zurück. Erst da schaute ich auf die Uhr und stellte fest, dass ich jetzt los musste. Nicht mal in eine Stunde war die Hausbesichtigung.


29

19.09.2018, 21:29

Dauerzustand?! :)))



Evangeline:

"Danke." - sagte ich zu dem Kellner mit einem Lächeln, als er das bestellte Gericht und das Getränkt auf meinem Tisch abgestellte hatte. Er war sehr jung, vielleicht Anfang 20. Vielleicht verdiente er sich etwas zum Studium dazu? Ich mochte es über die Menschen um mich herum nachzudenken und mir auszumalen, was sie wohl dazu bewegte das zu tun, was sie taten.
Der Kellner lächelte verlegen und ging zu einem anderen Tisch.
Während ich die Pizza aß, blickte ich durch das große Fenster nach draußen. Die Menschen liefen an mir vorbei und keiner schien wirklich Zeit zu haben. Das Leben war sehr schnelllebig geworden. Ich fragte mich, ob die jemand von den vorbeieilenden Passanten es würde langsamen angehen lassen, würden sie mehr Lebenszeit besitzen. Ich wusste bescheid. Auch ich hatte es mal eilig, doch ich nahm mir immer mehr Zeit um innezuhalten und in mein Inneres zu hören. Warum sollte ich mich auch beeilen?
Die Pizza war aufgegessen. Ich legte das Geld und mit etwas Trinkgeld auf den Tisch und verließ das Lokal. Vor der Tür erwischte mich eine frische Brise. Der Wind riss an meinen Haaren und mein Schal, der nur locker über meine Schultern lag, machte sich davon.
"Hey." - rief ich, doch der der Schal stieg immer höher und flatterte davon.
***Urlaub**** 8)

30

19.09.2018, 21:41

Momentan ja:D Das Wetter ist auch ein bisschen anstrengend, mal kalt und jetzt wieder warm. Das macht auch müdeXD

Achilléas

Ich verließ das Museum und schlug den Kragen meines Mantels auf. Obwohl die Sonne immer noch schien, kam jetzt Wind auf. Aber das war normal. Besonders zu dieser Jahreszeit. Meine Hände vergrub ich in die Manteltaschen und den Blick leicht gesenkt ging ich los. Auch wenn man es mir nicht aussah, so nahm ich doch jedes Details in meiner Umgebung wahr. Ich war trainiert unauffällig zu beobachten und zu analysieren, um daraufhin entsprechend zu reagieren. Ich ließ Niemanden meine Karten lesen. So merkte ich als ich ein paar mal die Straßen abgebogen hatte, dass etwas von Oben auf mich zukam. Reflexartig griff ich sekundenschnell nach einem Stoff und in der nächste Sekunde hatte ich bereits herausgefunden, dass es sich um einem Schal handelte. Ich schaute mich um. Niemand schien einen Schal zu vermissen und meiner Meinung nach, musste es sich um einen Damenschal handeln. Ich schnupperte an ihm und ein sehr betörender, weiblicher Duft stieg in meine Nase. Der warme Schauder über meinem Rücken überraschte mich. Eine solche Körperreaktion kannte ich nicht, schon gar nicht auf einen weiblichen Duft, die sich nur in einem Schal verfangen hatte. Mit mir war scheinbar wirklich etwas Seltsames zugange. Ich stopfte den Schal in meine Tasche und ging weiter, um den Termin nicht zu verpassen.


31

19.09.2018, 21:55

Das stimmt :) Bei uns waren heute auch 29 Grad und das war zu warm für diese Jahreszeit :/


Evangeline:

Dieser schwarze Schal war eines meiner Lieblingskleidungsstücke.
"Entschuldigen Sie bitte." - murmelte ich den Leuten zu, die ich anrempelte, während ich den Schal im Auge behielt und ihm hinterherjagte. Der Wind schleuderte ihr hin und her und er stieg immer höher. An einer Straßenecke blieb ich dann stehen und seufzte enttäuscht, während ich ihm hinherhersah. Dann war er fort.
"Mist." - schimpfte ich noch über das verlorene Stück.
Geknickt kehrte ich zum Büro zurück.
"Liam ruft an." - mit diesen Worten begrüßte mich Tammy, während sie wie ein Honigkuchenpferd grinste. Sie hielt das Telefon in der Hand und hatte die Sprechmuschel mit der Hand zugedeckt.
"Ich nehme das Gespräch in meinem Büro entgegen." - sagte ich und ging dann weiter. Ich trauerte immer noch über den Verlust des Schales, denn er hatte mich schon seit Jahren gebleitet. Er hatte mir ihn seinerzeit geschenkt und das war eine Erinnerung an die vergangenen Tage. Wenn ich diesen Schal um meinen Hals trug, hatte ich das Gefühl, als würde er seine Arme um mich legen. Und jetzt war diese Erinnerung fort. Ich merkte, wie die Tränen in meinen Augen brannten. Ich schluckte sie runter und ging ans Telefon in meinem Büro.
"Hallo Eve. Hier ist Liam." - hörte ich seine Stimme und musste lächeln.
"Hi, ich weiß." - grinste ich.
***Urlaub**** 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Raindrop« (19.09.2018, 22:01)


32

19.09.2018, 22:08

Ja, die Naturwelt kann auch nicht damit umgehen. Gehe offline, gute Nacht :)

Achillés

Immer wieder tauchte meine Hand wie selbst in den Manteltasche, wo ich den schwarzen Schal hinein gestopft hatte. Der Stoff fühlte sich weich an. Wie Kaschmir. Es musste teuer gewesen, gute Qualität konnte ich sofort sehen und dieser schlichter Schal war von guter Qualität. Ich bildete mir ein die Wärme der fremden Besitzerin spüren zu können. Ich zog meine Hand zurück. Was war heute mit mir los? Ich benahm mich wie ein Rüde, der nach läufige Hündinnen hinterher jagte. So war ich nicht. Ich hatte lange das Interesse an die weibliche Gesellschaft verloren, weil es einfach nicht funktionierte. Keine Frau zog mich wirklich an und sobald ich Jemanden küsste, spürte ich nur Ekel. Ich hatte sogar getestet, ob ich vielleicht eher vom anderen Ufer kam. Aber das war ich definitiv nicht. Dieser peinlicher Erlebnis gehörte zu den Dingen, die ich vergessen wollte. Ich erreichte die ruhige Straße. Hier gab es Villen, Modernen und Erhaltene aus früheren Zeiten. Am Ende der Straße war die kleine Villa, die ich aufsuchen wollte. Von außen wirkte sie wie früher. Man hatte scheinbar ihr altes Aussehen gelassen, beziehungsweise nur die Farben aufgefrischt. Vor dem eiserne Tor wartete eine Frau auf mich. Das musste die Maklerin sein. "Mr. Parker?", erkundigte sie sich und ich nickte. Ihre Zähne strahlten mich an, als sie mich anlächelte: "Wunderbar, dann folgen Sie mir. Ich bin mir sicher, Sie werden dieses Haus lieben. Es ist ein besonderes Exemplar. Dort sollte der bekannte Soldat Ryan Connor gelebt haben. Er war für London ein Held gewesen und vorher der jüngste Professor in der Kunstgeschichte. Aber er war nach dem Kriegende eines Tages spurlos verschwunden." "Aha", ich war nicht an der Geschichte Ryan Connor interessiert. Ich kannte seine Geschichte, denn ich war damals Ryan Connor gewesen.


33

19.09.2018, 22:22

Stimmt wohl :)
Gute Nacht :)


Evangeline:

Ich hörte ihn verlegen lachen. Ich fand ihm nach wie vor sehr attraktiv und ich spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch. Jedoch blieb der schalle Nachgeschmack des Kusses von gestern, der in mir nichts ausgelöst hatte. Ich wusste, dass Liam es anders empfunden hatte und sicherlich wollte er mich noch mehrmals küssen wollen. Ich überlegte, ob ich diese Beziehung beenden sollte, aber andererseits fühlte ich mich in Liams Gegenwart sehr wohl und er gab mir das Gefühl, begehrenswert zu sein. Natürlich würde auch ein anderer Mann mir das geben können, aber ich hatte Schwierigkeiten Männer kennen zu lernen, weil ich sofort einen Vergleich zog und meist können die Männer Ihm nicht mal annährend das Wasser reichen. Liam hatte sich nur mit seiner Hartnäckigkeit ausgezeichnet und natürlich der Nähe eines Nachbarns.
"Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend Zeit hast." - sagte er und klang nervös. "Die Freundin meiner Mutter, die diese Auktion veranstaltet, möchte selbst einige Objekte verkaufen. Sie hat zwar einen Fachmann, der ihr die Preise bereits gegeben hatte, aber sie .. war so angetan von meinen Erzählungen von dir, dass sie mich gebeten hatte, dich zu fragen, ob du ebenfalls einen Blick drauf werfen könnte." - sagte er dann.
Ich überlegte kurz, beziehungsweise gab ich es vor. Denn ich hatte nichts geplant für heute, nichts für morgen und eigentlich für gar keinen Tag der Woche. Ich hatte meine Arbeit und dann ... war das eine leere Wohnung.
"In Ordnung." - willigte ich ein und hörte, wie er sich freute. Das entlockte mir ein Lächeln. "Holst du mich nach der Arbeit ab?" - wollte ich wissen.
Wir verabredeten uns und ich legte auf.
***Urlaub**** 8)

34

20.09.2018, 08:21

Achilléas

Sie schmückte die Geschichte von Ryan Connor weiter aus, als wir über den weißen Kiesweg gingen um die Villa zu erreichen. Ich hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, einige Fakten über den Ryan Connor stimmte nicht und mache waren tatsächlich witzig. Es war schwer Informationen über eine verschwiegene Person zu bekommen und daher dachten sich die Menschen irgendwelche Geschichten aus. Mein Blick wanderte über die Umgebung. Der Vorgarten blühte in prächtigen Farben und man sah ihm an, dass der Gärtner darauf geachtet hatte, dass die Farben miteinander harmonierten. Ich erblickte den Apfelbaum, mittlerweile war er alt geworden. Damals hatte ich ihn dort eingepflanzt. Wir stiegen die Steintreppe hoch, es waren genau fünf Stufen und ich merkte, dass die Tür völlig neu war. Massiver und nicht leicht aufzubrechen. Außerdem war die Türklingel auch neu, sowie die kleine Guckkamera über die Türklingel. Sie bemerkte meinen Blick: "Uns ist es wichtig, dass unsere Käufer sich sicher fühlen können. Jedoch seien Sie unbesorgt, das Viertel hier liegt in eine ruhige Lage und es gibt kaum Einbruchsgefahren." Sie öffnete die Tür und wir traten ein. Sie führte mich durch die ganze Villa. Die Innenräume wurden komplett neu saniert und glichen nicht mehr die Räume von damals. Hier sah man eindeutig die Veränderungen der Zeit. Nur die Holzelemente wurden scheinbar erhalten, die wurden ordentlich geschliffen und lackiert, damit sie länger bestehen konnten. Es war erstmal gewöhnungsbedürftig, wenn man die Villa anders kannte. Aber es war nicht schlimm, die neue Gestaltung wirkte nicht Fehl am Platz. Erstaunlicherweise passte das Ganze zusammen. Sie hatten wohl einen guten Innenarchitekten angeheuert. Wir erreichten wieder die Eingangsbereich. "Und wie hat es Ihnen gefallen, Mr. Parker? Spricht das Objekt sie an?", forschend musterte sie mich. Ich hatte kaum ein Wort gesprochen und das schien sie wohl ein wenig unsicher zu machen, auch wenn die Frau taff wirkte. "Ich nehme die Villa und die Ausstattungen gleich dazu", antwortete ich ihr. Die Villa wurde bereits mit Möbeln und Co. ausgestattet, was natürlich Extra kostete. Aber um Geld brauchte ich mir keine Sorgen. Die Augen der Frau leuchteten auf: "Wunderbar. Dann können wir gleich den Vertrag abschließen und Sie können mit ihrer Familie einziehen." Ich zog ein Augenbraue hoch: "Ich habe keine Familie." "Oh, achso", es klang beiläufig, aber ich bemerkte den interessierten Blick. Jetzt dachte sie wohl, sie könnte gleich mit mir flirten. "Können wir jetzt den Vertrag unterschreiben? Ich habe viel zu tun", sagte ich. "Natürlich", sie warf ihr Haar nach hinten und lächelte auf verführerische Weise. Unbeeindruckt unterschrieb ich den Vertrag und als sie mir den Schlüssel gab, machte ich mich auf dem Weg zum Boxen.


35

20.09.2018, 19:59

Hey :)


Evangeline:

Der Tag verlief ohne weitere Vorkommnisse. Ich holte die Briefe ab, die heute Mittag für mich gekommen waren an der Rezeption und hielt einen Plausch mit Tammy. Sie wollte mich erneut über Liam und unsere "Beziehung" aushorchen, doch ich ließ mich darauf nicht ein. Mein Privatleben ging niemanden etwas an und vielleicht war es auch der Grund, warum ich keine Freunde hatte. Es fiel mir schwer, etwas preis von mir zu geben, vor allem, weil mein Leben eine große Lüge war. Ich hieß weder Eve Anderson, noch war ich 27 Jahre alte. Meine Eltern lebten auch nicht in Frankreich und ich hatte auch keinen Abschluss in Journalismus an einer Uni in Schottland gemacht. Das war ein weiterer Grund, warum ich die Menschen nicht so nah an mich ranließ. Denn es war schwer zu lügen, vorallem wenn man es schon so lange tat und bereits mehrere Identitäten hatte. Manchmal kam man durcheinander. Ich hasste es, vorzugeben etwas zu sein, was ich nicht war und das zu verbergen, was mich ausmachte. Meine Kräfte musste ich unterdrücken, obwohl ich mir damit das Leben einfach machen würde. Aber ich beschloss mich als Mensch zu leben und es war teils kompliziert.
Nachdem ich auch diese Post bearbeitet hatte, druckte ich die Antworten aus und legte die Blätter in das Ausgangsfach, damit meine Tipps an die liebesenttäuschten Menschen morgen schon in der Zeitung erschienen.
Ich nahm meinen Mantel und meine Tasche, verabschiedete mich von Tammy, die bereits Wind davon bekommen hatte, dass Liam mich abholen wollte und ihren Hals nach ihm reckte.
"Bis morgen." - verabschiedete ich mich von ihr und lächelnd schüttelte ich den Kopf.
Tatsächlich stand Liam bereits vor der Tür und lächelte mich breit an, als ich durch die Tür trat.
"Hey." - begrüßte er mich und ich konnte meinen Kopf noch etwas zur Seite drehen, damit seine Lippen nicht auf meine traffen. Er schien konfus, als er mich auf die Wange küsste, sagte aber nichts.
***Urlaub**** 8)

36

20.09.2018, 20:15

Hallihallo:)

Achilléas

Die Grundregeln im Boxen waren simple, es wurden nur Schläge in geschlossene Fäuste erlaubt. Man durfte nicht andere Körperteile für das Boxen nutzen, das wurde nicht mitgerechnet und galt als ein Foul. Reguläre Schläge waren die Treffers auf der Vorderseite des Kopfes, des Halses, des gesamten Korpus bis zur "Gürtellinie" am Bauchnabel oder auf den Armen. Schläge unter der Gürtellinie waren verboten. Treffer auf die Arme oder auf den Handschuh werden nicht gewertet. Was noch nicht erlaubt war das Klammern, jedoch wurde das von einem Ringrichter manchmal geduldet und Dieser musste dann die zwei Boxer wieder voneinander trennen.
Dann gab es noch Unterschiede zwischen Amateur- und Profiboxsport, die Regeln waren anders aufgebaut und auch die Techniken, Ausführungen und Taktiken unterschieden sich etwas.
Wie dem auch sei, ich war nur in der Boxhalle, um mich fit zu halten. Damit meine Muskeln weiterhin gestählt waren und nicht einrosteten. Der Trainer hatte mich mal angesprochen, ob Interesse bestünde in den Profiboxsport zu gehen. Ich hatte es abgelehnt. Kämpfen war nur für den Notfall. Wenn es galt mein Leben oder das Leben der Anderen zu beschützen. Nie mehr wollte ich wie ein tollwütiges Tier in eine Arena steigen, um den Gegner zu zerfleischen. Einen Moment wurde ich unaufmerksam und der Boxsack flog mehrere Metern in die Luft bis die Kette ihn zurück riss. Schnell schaute ich mich umher. Niemand hatte es bemerkt. Zum Glück.


37

20.09.2018, 20:37

Wie geht es dir so?


Evangeline:

Die Stimmung zwischen uns war angespannt. Sicherlich lag es daran, dass Liam sich nach dem gestrigen Kuss einen Fortschritt in dieser Beziehung erhoffte, aber ich konnte ihm das nicht bieten. Ich mochte seine Nähe, seine Gesellschaft, aber ich möchte nicht mit ihm zusammen sein wie ein Liebespaar. Wenn er jedoch es weiterhin versuchen würde und mich belästigte, würde ich einen Schlussstrich ziehen müssen. Aber noch nicht jetzt, zu sehr genoss ich im Moment die Tatsache begehrt zu werden.
"Ich bin mit dem Auto da." - sagte Liam und ergriff meine Hand, als wir zu der Parkbucht liefen, wo er sein Fahrzeug abgestellt hatte. "Wie geht es dir?" - wollte er wissen.
"Gut." - antwortete ich mit einem Lächeln und spürte Wärme an meiner Hand, die von ihm ausging. "Ich habe heute den Leuten wieder geholfen ihr Liebesleben auf die Reihe zu bekommen." - fügte ich rasch hinzu und er sah mich amüsiert an.
"Du bist wohl Amor." - bemerkte er dann und ich musste lachen. Wenn er nur wüsste, was Amor für ein Arsch war.
"Amora." - berichtigte ich ihn und jetzt musste er lachen.
Er entriegelte die Türen seines Wagens und hielt mir die Tür auf, damit ich einsteigen konnte. Ich schnallte mich an und als Liam sich ans Steuer setzte, fuhr er schon los.
"Meine Mutter und seine Freundin warten auf uns bei mir Zuhause." - sagte er und klang dabei beiläufig. Ich blickte zu ihm rüber. Er schien angespannt.
"Bist du nervös?" - wollte ich wissen. "Immerhin wird deine Mutter mich kennen lernen." - fügte ich hinzu und er lächelte, während er weiterhin auf die Straße sah.
"Etwas." - gab er zu. "Vor allem weiß ich nicht, wie ich dich vorstellen sollte."
"Ich dachte, du kennst meinen Namen?" - bemerkte ich und er sah mich vorwurfvoll an. "Als eine gute Freundin." - sagte ich dann.
"Oh .. okay." - er wirkt enttäuscht und ich konnte es verstehen. Aber ich wollte keine falschen Hoffnung erwecken.
***Urlaub**** 8)

38

20.09.2018, 20:48

Gut, aber müde und dir selbst?:)

Achilléas

"Parker, ab in den Ring", rief der Trainer und ich ließ den Boxsack Boxsack sein. In einem gemütlichen Tempo stieg ich in das Ring und stand vor einem 2-Meter-Mann. Ich war auch groß, aber nicht so riesig wie er. Sein Blick war grimmig und er hatte sogar einen Stiernacken. "Los geht's", rief der Trainer. Geduldig wartete ich ab bis mein Gegner den ersten Schritt machte. Meine Augen registrierten jeder bewegende Muskeln in seinem Körper, meine Ohren nahmen die von ihm ausgehende Geräusche wahr und meine Reflexe reagierten sekundenschnell. Leichtfüßig wich ich seine Fäuste auf. Diese Technik I-and-Out wurde in den Kampfstil Defensive eingeordnet. Bei dieser Technik vertraute der Boxer auf seine bewegliche Beine und schlug selten mit der Fürhand, sondern wartete auf den richtigen Zeitpunkt für einen Gegenangriff. Diese Technik war besonders geeignet, wenn der Gegner größer und stärker war. Er mochte zwar größer sein, aber er war nicht stärker. Ich nutzte lange nicht die 100 Prozent meiner Kraft, denn sie überstieg die menschliche Stärke. Meine Augen wurden schmal, als ich den richtigen Zeitpunkt fand und mit einem schnellen Jab, abrupt geschlagene Gerade mit der Führerhand, besiegte ich den Gegner. Wie gesagt, mit meiner Kraft konnte er nicht messen.


39

20.09.2018, 21:06

Auch :) Heute war besonders hart, aber morgen ist ja schon fast Wochenende :)
Hast du da was schönes vor?


Evangeline:

Als er in dieser Straße einbog, wurde es mir ganz mulmig. Diese Straße kannte ich, wie meine Westentasche und ich kannte auch das Haus, was am Ende stehen sollte.
Liam fuhr immer weiter und ich hielt den Atem an, während das Herz keinen Halt mehr kannte. In dieser Straße hatte ich gewohnt, vor vielen vielen Jahren mit ihm zusammen, bevor der zweite Weltkrieg ausbrach und uns außeinanderriss. Er wurde zum Helden, weil er so viele Leben geretten hatte und ich musste gehen, damit er selbst nicht umkam und seine Kraft nicht einbüssen musste.
Nur zwei Häuser vor dem alten Zuhause entfernt, bog Liam in die Einfahrt eines großen weißen Hauses ein, was ich bis dato noch nicht kannte. Wahrscheinlich wurde das Gebäude, was vor mehr als 60 Jahren hier stand, während des Krieges zerstört worden und nun wurde hier eine neue Siedlung erbaut.
"Willkommen in meinem Zuhause." - sagte Liam als wir ausstiegen. Er ging um das Auto und nahm meine Hand. Wir liefen die Treppe hoch und ohne zu klingeln, machte ereinfach die Tür auf. "Mama, wir sind da." - rief er in das Haus rein. "Mama?" - er schien sich zu wundern, keine Antwort bekommen zu haben.
"Liam?" - eine kleine blonde Frau kam von rechts aus uns zu. Sie lächelte und ihre weißen Zähne blendeten mich fast. "Guten Tag, Sie sind dann wohl Eve?" - sie lächelte und schloss mich in ihre Arme, ohne jegliche Vorwarnung. Sie war einen Kopf kleiner als ich und ich musste mich zu ihr runterbeugen. Da ich nicht wusste, mit der Situation umzugehen, klopfte ich ihr leicht auf den Rücken. "Ich bin Rosie, Liams Mutter." - stellte sie sich vor und nahm meine Hand in ihre. "Sie sind so hübsch, genauso wie Liam es erzählt hatte." - fügte sie hinzu und ich sah Liam lächelnd an. Er lächelte verschämt. "Kommt ins Wohnzimmer? Patricia ist schon da." - sie zog mich hinterher und Liam folgte uns. Auf einem dunkelgrünen Sofa saß eine Frau mittleren Alters und als wir reinkamen, lächelte sie nur und erhob sich.
"Guten Tag, Evangeline." - begrüßte sie mich und ihre blauen kalten Augen waren auf mich gerichtet.
***Urlaub**** 8)

40

20.09.2018, 21:12

Ja, endlich :) Nicht wirklich, ich glaube ich möchte ein ruhiges Wochenende haben ^^ Und du? :)

Achilléas

"Wirklich ein Jammer, dass sie kein Profi sein wollen, Parker. Sie haben Talent, großes Talent", bedauerte der Trainer und klopfte kräftig auf meinem Rücken. Mit einem Handtuch trocknete ich mein Gesicht. Ich hatte nicht geschwitzt, aber ich tat nur so, damit es keine Fragen kam. Normale Menschen schwitzten, besonders unter Adrenalin. Ich sagte nicht viel dazu, aber der Trainer nahm es hin und ich ging zu den Duschkabinen. Für heute war mein Training vorbei. Ich verließ die Halle und machte mich auf dem Weg zu der Wohnung. Dort angekommen verfasste ich gleich einen Kündigungsschreiben an meinem Vermieter und räumte nur die wertvolle Kunstwerke in den Kartons. Außerdem auch meine eigene Kunstwerke. Alles Anderes würde ich als Sperrmüll auf die Straße tun. Von mir aus konnten auch die Menschen einfach die Sachen nehmen. Sie hatten keinen Wert für mich und so wurde ich schnell das Zeug los. Ich wollte schon morgen nach der Arbeit in die Villa einziehen.


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