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10.09.2018, 14:43

86443 Tage

Vor 236 Jahren hatte eine Verkettung unglüklicher Umstände dazu geführt, dass die Erde im Chaos versunken ist.
Ressourcen wurden knapp, Menschen wurden eiskalt und langsam aber sich starb die Population immer mehr aus.
Um dem entgegen zu wirken hat eine Kleinstadt im Staate Ohio schon vor Jahren ein Bunker System im tiefen der Erde errichtet und sich dort verschanzt.
Voneinander abgeschottet und getrennt haben es sich viele kleine Kolonien zur Aufgabe gemacht, zu überleben.
Jetzt, 236 Jahre später ist die Erde wieder begehbar und die letzte, geborene Gruppe jugendlicher Teenager wird nach oben geschickt.
Um zu sehen ob es eine Zukunft über den Tiefen der Bunker gibt. Als Hoffnung, für eine neue Zukunft.
Diese Geschichte dreht sich um 2 Schwestern, geboren im Bunker und aufgewachsen ohne Eltern. Sie mussten die ersten 17 Jahren ihres Lebens unter der Erde um das Überleben kämpfen und nun gehen sie nach oben.
Aber wird sich über der Erde das Leben einfach gestalten oder waren die Tiefen der Bunker doch das, was sie am Leben erhalten hat?
The purpose of life is to be happy.

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25.09.2018, 14:45

Emma und Blake

Name: Emma
Alter: 18
Charakter: Emma ist eine junge, aufgeschlossene junge Frau die kein Blatt vor den Mund nimmt und immer gerade heraus sagt, was sie denkt, was ihr manchmal zum Verhängnis wird da sie häufig als kalt und rücksichtlos gesehen wird.
Ihre Freunde gehen ihr über alles und sie würde alles für sie tun, ohne jemals etwas zurück zu verlangen.
Seit ihre Eltern gestorben sind ist sie mit ihrer Schwester auf sich alleine gestellt und als sie von der MIssion zurück auf die Erde erfahren hat, war ihr sofort klar dass sie dabei sein muss.



Name: Blake
Alter: 23
Charakter: Überraschung :P 8)
The purpose of life is to be happy.

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26.09.2018, 21:23

Enio, Nala

Name _ Enio
Alter _ 23
Aussehen _


[img]http://cdn2us.denofgeek.com/sites/denofgeekus/files/styles/main_wide/public/2016/02/charles-vane.jpeg?itok=eIz6OY2Y[/img]

Name _ Nala
Alter _ 19
Charakter _ Nala verbrachte genau wie ihre Schwester ihr gesamtes Leben unter dem Erdboden in einem Atomschutzbunker zusammen mit anderen Überlebenden. Das hat dazu geführt, dass sie ihr Leben lang sich nur eines gewünscht hat; auf die Erdoberfläche zurückkehren und etwas anderes erleben als den öden Alltag im Bunker. Sie ist eher ruhiger was aber keineswegs an Unsicherheit liegt. Sie denkt gründlich über Dinge nach bevor sie etwas unternimmt oder laut ausspricht. Sie ist eine geborene Strategin. Sie ist intelligent und mutig, jedoch auch vorsichtig und misstrauisch. Ihr Vertrauen zu gewinnen ist schwer. Sie ist schwer zu durchschauen und noch schwerer als Freundin zu gewinnen.
Aussehen _


Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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30.09.2018, 17:06

Nala
Tag 6945 in diesem dunklen Loch ein paar hundert Meter unter der Erde. Tag 6945 und er beginnt wie jeder beschissene andere Tag auch. Um 6 Uhr morgens klingelt der Wecker und mit Wecker meine ich eine schrecklich laute, schrille Sirene durch die Lautsprecher die überall im Bunker installiert sind. Obwohl ich jetzt seit 19 Jahren jeden Tag (außer Sonntag) so geweckt wurde, habe ich mich noch nicht daran gewöhnt und ich bezweifle, dass ich es je werde.
Mein Schädel brummt und ich würde am liebsten einfach liegen bleiben. Einfach ignorieren was heute ansteht, meine Verpflichtungen und Termine absagen. Aber natürlich geht das nicht. Wir haben hier als Kolonie nicht überlebt in dem wir faul waren. Harte Arbeit, strenge Rationierung von Ressourcen und eine Unbarmherzige Begegnung jener die die Regeln oder Gesetze missachten gehören zur Tagesordnung.
Ich schwinge mich aus meiner Schlafkoje und schlüpfe eilig in meine einfachen Klamotten bestehend aus einer alten Jeans, die schon an mehreren Stellen genäht werden musste und einer Jacke über meinem inzwischen bauchfreien Shirt - giftige Säure hat einen Großteil des Stoffes versengt und Klamotten sind teure Ware unter der Erde, also hab ich einfach den Säureteil weggeschnitten und ein halbwegs modisches Teil daraus genäht.
Ich werfe einen Blick auf meinen Tagesplan an der Wand und frage mich, wieso ich das immer noch jeden Tag tue. Es steht eh immer fast das selbe drauf.
6;15 Uhr Frühstück im Speisesaal.
Ich mache mich auf den Weg zur Schlafkoje meiner Schwester um mit ihr zusammen zum Frühstück zu gehen. Früher bedeutete Frühstück für uns nur die Abfälle der anderen in der Kolonie zu ergattern. Wir konnten uns einfach nicht mehr leisten nachdem unsere Eltern starben als wir noch jung waren. Aber inzwischen haben wir beide Wege gefunden wie wir an mehr Geld kommen. Zumindest an genug Geld um uns Essen zu kaufen.
"Emma?" klopfe ich an der Wand neben der Schlafkoje an, noch ehe ich einen Blick hineinwerfe. Privatsphäre ist hier schwer zu finden, immerhin gibt es wenige Türen. Zumindest im Teil in dem wir wohnen. Im armen Teil, im Arbeiterteil. Ich habe mich daran gewöhnt, aber ich versuche dennoch möglichst rücksichtsvoll mit der Privatsphäre anderer umzugehen.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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02.10.2018, 20:57

"Emma?", höre ich die Stimme meiner Schwester Nala an der Tür klopfen bevor sie im nächsten Moment bereits auffliegt und ich große Mühe habe, den Jungen von der Nachbarskolonie unter meiner Bettdecke zu verstecken und sie ein wenig atemlos anzusehen.
"Hey. Gibst du mir zehn Minuten?", grinse ich entschuldigend und ziehe die Decke weiter hoch während ich entschuldigend auf meiner Lippe kaue.
Nala ist einfach so anders wie ich. Sie ist die verantwortungsvolle, die Taktikerin und die mit dem Plan.
In den 16 Jahren seit unsere Eltern gestorben sind war sie einfach immer für mich da und hat auf mich aufgepasst.
Manchmal mehr als mir lieb ist, aber immerhin sorgt sie dafür dass ich nicht verhungere.
Seufzend lasse ich mich zurück auf die Matratze fallen und starre an die Decke.
16 Jahre. So lange ist es her, dass meine Eltern gestorben sind und 16 Jahre ist es her, seit ich nicht mit Hunger schlafen gegangen oder aufgestanden bin.
Diese Kolonien sind ein Witz und eigentlich regiert doch eh nur die Kraft des Älteren.
So war es schon immer und so wird es auch immer bleiben.
Ich weiß, dass es Nala genauso geht und wir uns schon Öfters gefragt haben, wieso wir eigentlich irgendwas machen was von uns verlangt wird.
Aber ich schätze, irgendwas zu tun ist immer noch besser als nix zu tun.
The purpose of life is to be happy.

6

02.10.2018, 21:11

Nala
Ich mustere Emmas verwuschelte Haare, die Bettdecke, die sie bis zum Kinn hochgezogen hat und ihr Blick den ich so gut kenne der sagt, dass sie irgendwas verbrochen hat. Sie ist zwar eine Meisterin darin ihre Gefühle zu verbergen wenn sie will, aber wir sind Schwestern und haben unser Leben lang immer gewusst was der andere denkt und fühlt, immerhin hatten wir lange Zeit nur uns.
Ich schmunzle leicht und ziehe eine Augenbraue hoch. "Aber sicher doch, Schwesterherz." antworte ich auf ihre Frage und mein Blick fällt auf ihre Bettdecke unter der sie mit 100%iger Sicherheit einen Kerl versteckt hält. Aber so kenne ich sie. Mein Schmunzeln wird breiter. "Ich warte dann im Speisesaal." mit einem letzten Grinsen in ihre Richtung drehe ich mich um und schließe die Türe wieder hinter mir.
Manchmal frage ich mich wirklich wie wir so unterschiedlich sein können, wo wir doch Schwestern sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich älter bin und somit schon immer das Gefühl hatte die Verantwortung für sie zu haben. Natürlich stimmt das nicht so ganz, immerhin sind wir eher ein Team. Trotzdem bin ich deutlich verantwortungsbewusster. Gelegentlich wünschte ich mir, ich könnte mehr sein wie Emma, aber einer von uns beiden muss schließlich einen Plan haben.
Ich schlendere durch die Gänge zum Speisesaal tief in Gedanken versunken und so bemerke ich erst, dass etwas anders ist, als ich die Türe zum Speisesaal öffne. Die Gänge sind wie leergefegt. Der Speisesaal dagegen ist rappelvoll. Ich runzle die Stirn und sehe mich um. Überall reden Menschen aufgeregt und hektisch miteinander, versammeln sich um Tische um miteinander zu reden und setzen besorgte und gleichzeitig aufgeregte Mienen auf. Was zum Henker geht hier ab?
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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02.10.2018, 21:33

"Komm. Verschwinde.", schubse ich den Kerl aus meinem Bett nachdem Nala uns alleine gelassen hat und stehe ebenfalls auf, um mich anzuziehen.
Wobei anzuziehen beinahe schon zu viel gesagt ist, mein Outfit heute besteht eigentlich nur aus eine kurzen Shorts und einem alten Top welches ich mit einer Jeans Weste überdecke.
Seufzend kämme ich mir die Haare und putze meine Zähne bevor ich mir meine Beanie Mütze aufsetze und zum Speisesaal gehe.
Verwundert über die leeren Flure stoße ich beinahe mit Nala zusammen und blicke auf die Anderen, die sich an den Tischen verteilt aufhalten und aufgeregt miteinander reden.
"Was zum Teufel ist hier los?", sehe ich sie verwundert an bevor ich sie anstupse und auf einen Bekannten deute, der ebenfalls mit besorgter Miene am Tisch sitzt.
"Luke. Was ist los?", gehen wir zum ihm rüber und er sieht uns mit einem schweren Seufzer an.
"Sie schicken euch nach oben."
The purpose of life is to be happy.

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02.10.2018, 21:49

Nala
Ich stehe so lange in der Türe und starre auf die chaotische Szene, bis Emma zu mir stößt. Auch sie scheint nicht zu wissen was hier los ist. Sie sieht sich verwundert um, bis sie Luke entdeckt und wir zu ihm an den Tisch gehen. Er sieht nicht gerade glücklich aus. "Luke. Was ist los?" er seufzt schwer und hebt den Blick ehe er uns antwortet. "Sie schicken euch nach oben."
Ich ziehe scharf die Luft ein und wechsle einen Blick mit Emma, ehe ich wieder zu Luke sehe. "Was meinst du mit sie schicken uns nach oben?" frage ich, gegen meinen Willen liegt eine gewisse Panik in meiner Stimme.
"Ich meine, ihr werdet an die Erdoberfläche geschickt. Analysen haben scheinbar ergeben, dass es sicher ist, aber die Regierung will nicht zu viele wichtige Leben riskieren, also haben sie entschieden einen Haufen Teenager als Vorstoß hoch zu schicken, damit ihr sicher stellen könnt, ob es für die Menschheit eine Zukunft an der Oberfläche gibt."
"Das ist... ein Scherz oder?" ich schnaube verächtlich. "Das ist nicht deren ernst?"
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02.10.2018, 21:54

"Naja, zumindest werden wir nicht hier unten verhungern und sehen vielleicht nochmal das Tageslicht.", zucke ich unbeindruckt mit den Schultern und nehme mir einen schon mit braunen Stellen versehenen Apfel bevor ich reinbeiße und merke, wie Luke's und Nala's Blicke auf mir haften.
"Was? Irgendwann werde wir hier unten eh verhungern also wieso nicht an der Oberfläche im Tageslicht.", murmele ich als Luke erneut das Wort ergreift.
"Da ist noch mehr. Da ihr hier unten keine UV-Strahlung abbekommen habt, werdet ihr Tranfusionen bekommen. Die haben das wohl jahrelang ausgetüftelt.", seufzt er und ich merke, wie die Panik in Nala's Blick immer mehr wird.
"Hey. Das wird spaßig. Ich meine was soll schon passieren. Da oben ist eh alles tot.", nehme ich ihre Hand und halte meinen Apfel für sie hin.
The purpose of life is to be happy.

10

02.10.2018, 22:17

Nala
Ich mustere meine Schwester und kann nicht glauben wie sehr sie die Nachricht kalt zu lassen scheint. Ich meine ich weiß, dass sie nicht gerade diejenige ist, die sich immer Gedanken macht, aber dennoch. Die Erdoberfläche ist seit ewigen Zeiten nicht mehr betreten worden. Wer weiß schon was uns da oben erwarten wird? Ich nehme wortlos den Apfel entgegen und starre gedankenverloren in den Raum. Bluttransfusionen? "Wann genau soll das Ganze stattfinden?" frage ich Luke tonlos und er zuckt mit den Schultern. "Die Bluttransfusionen bekommt ihr gleich nach dem Frühstück. Dann werdet ihr noch zwei Stunden intensiven Unterricht über die Erdoberfläche bekommen und gegen Abend werdet ihr die ersten seit über 200 Jahren sein, die dieses Drecksloch verlassen."
"2 Stunden intensiven Unterricht?" ziehe ich skeptisch eine Augenbraue hoch. "Was sollen die jetzt noch bringen? Ist ja nicht so, als hätten wir das Fach nicht jeden Tag in der Schule gehabt." ich sehe zu meiner Schwester rüber. Der Instinkt eines älteren Geschwisterteils kickt ein und ich habe das starke Bedürfniss sie einfach irgendwo zu verstecken damit sie niemand in diese Gefahr schicken kann die da oben eventuell lauern könnte. Ich sehe zu Luke. Leichte Verzweiflung liegt jetzt in meinem Blick und meiner Stimme. "Kann man da noch irgendwas machen? Ich meine, wie haben sie uns ausgewählt?" Er zuckt mit den Schultern. "Anscheinend haben sie einen ausgeklügelten Logarithmus verwendet um die besten Kandidaten auszuwählen aber wenn du mich fragst, haben sie die armen und die ohne Familien genommen. Fast alle Teenager stammen aus der Arbeiterkolonie und die wenigen reichen Kids, haben alle entweder keine Familien oder deren Familien sind in Ungnade gefallen." er verzieht das Gesicht zu einer düsteren Miene. "Und ich glaube kaum, dass sie mit sich reden lassen werden." "Aber..." ich sehe erneut zu meiner Schwester. "Ob ein Teenager mehr oder weniger..."
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16.10.2018, 18:03

"Nala hör auf. ", sehe ich zu meiner Schwester als sie anfängt zu überlegen, wie sie mich aus dieser Situation retten kann. Aber das ist es eigentlich gar nicht, was ich möchte.
Mein ganzes Leben habe ich unter der Erde verbracht, eingesperrt und beinahe verhungert während es sich die anderen in den Kolonien gemütlich gemacht haben.
Meine Eltern sind gestorben und alles was ich habe ist meine Schwester.
Und wenn sie jetzt....nein. Wir bleiben usammen. Egal ob hier unten oder dort oben.
Augenscheinlich wird es mit oben enden, aber damit komme ich klar.
"Wir haben keine Wahl und wir aben uns. Isr nicht dass das Wichtigste was zählt? Sieh das Ganze doch einfach mal als ein Abenteuer.", grinse ich leicht als mich im nächsten Moment jemand am Oberarm greift und auf die Beine zieht.
Einer der Soldaten.
"Mitkommen.", weist er mich an und ich sehe einen Moment überrascht zu Nala bevor ich ich folge und mehr harsch als sanft migezogen werde.
Bluttransfusion ich komme.
The purpose of life is to be happy.

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16.10.2018, 20:16

Nala
Ich sehe zu meiner Schwester als sie vorschlägt das Ganze einfach als eine Art Abenteuer zu sehen und komme nicht umhin trotz der verkorksten Situation und den Sorgen die ich mir mache leicht zu lächeln. Ich hab keine Ahnung wie sie es immer schafft einen so positiven Blick auf alles zu haben, aber Angst ist Emma ein Fremdwort. Das habe ich an ihr schon immer bewundert.
Doch dann ist auf einmal der Soldat da und zieht Emma unsanft auf die Beine. Ich stehe ebenfalls vom Stuhl auf, schon kurz davor dem Soldat ordentlich die Meinung zu sagen oder irgendwas zu tun um zu verhindern, dass er meine Schwester einfach so mit sich nimmt aber Luke greift nach meinem Arm und hält mich sanft aber bestimmt zurück. "Nicht Nala. Du machst die Sache nur schlimmer." ich sehe kurz zu ihm, ehe ich mit ansehe wie meine Schwester von diesem emotionslosen Muskelprotz aus dem Speisesaal geführt wird. Luke lässt meine Hand los und ich sehe zu ihm.
"Sie ist meine kleine Schwester.." murmle ich. "Ich muss sie doch eigentlich vor sowas beschützen." Er sieht mich einen Moment mitfühlend an. "Ich weiß. Aber du bist ja auch mit dabei. Du hast sie hier unten immer beschützt und das wirst du oben auch schaffen." Bevor ich noch etwas sagen kann steht ein Soldat vor mir und streckt seine Hand aus um mich am Arm zu packen. "Schon gut, ich komme mit, kein Grund gewalttätig zu werden." Ich drehe mich noch ein letztes mal zu Luke um und weiß nicht was ich sagen soll. Immerhin ist er ein guter Freund von uns... Und jetzt sehe ich ihn vermutlich zum allerletzten mal. "Ich..." suche ich nach Worten die meinen Dank zum Ausdruck bringen können, doch er lächelt nur und nickt. "Ich weiß, Nala. Pass auf dich auf. Und auf die kleine Chaotin auch." ich nicke und dann werde ich von meinem Soldat ebenfalls aus dem Speisesaal geführt.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

13

28.01.2019, 12:16

Während wir die wahnsinnig langen Gänge entlang laufen, blicke ich über meine Schulter und grinse Nala an, die mit einem sorgenvollem Gesicht hinter mir herläuft.
Nach dem, was sich wie eine Ewigkeit anfühlt, kommen wir in einem fast leerem Raum an in welchem nur zwei Betten stehen. Stirnrunzelnd lege ich mich auf eines drauf, während der Soldat neben mir, meine Handgelenke an dem Bettgitter festschnürrt.
"Was zur Hölle? Das tut weh,", reiße ich an den Fesseln, werde aber wie zu erwarten ignoriert.
30 Sekunden später liegt Nala neben mir und ich sehe zu ihr rüber.
Langsam bekomme ich ein wenig Angst und ich muss zugeben, dass meine coole Fassade langsam zu brechen droht.
"Das wird alles gut, richtig? Die Erde ist bewohnbar und wir hauen da oben auf den Putz? Das wird ein Spaß.", lache ich ein wenig panisch bevor ich wieder an die Decke sehe.
Ich bin so in meinen Gedanken verloren, dass erst das Stechen der Infusionsnadel meine Aufmerksamkeit zurück erlangt und ich panisch auf die Transfusion sehe, die langsam in meinen Körper läuft.
Das Brennen ist beinahe unerträglich und ich kann mich nur schwer zusammenreißen, nicht in Tränen auszubrechen.
"Nala...weißt du noch...damals als ich 3 war und mir das Bein gebrochen habe? Du hast mit nachts immer eine Geschichte erzählt damit ich nicht vor Schmerzen schreie. Kannst du das wieder machen?", flüstere ich unter Schmerzen und beiße mir so hart auf die Lippe, dass ich das Blut in meinem Mund schmecken kann.
Ich will nicht auf die Erde, ich will hier unten bleiben. Ich habe doch keine AHnung wie ich da oben überleben soll.
The purpose of life is to be happy.

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28.01.2019, 14:25

Nala
Wir werden in einen Raum geführt in dem lediglich zwei Betten stehen. Einen Moment stehe ich die Stirn runzelnd da und frage mich was zur Hölle sie jetzt mit uns vorhaben. Dann zerrt Emmas Soldat sie auf eines der Betten un beginnt sie festzuschnallen. Ich will sofort lautstark protestieren und den Soldaten davon abhalten, aber ich schaffe es genau einen Schritt auf die beiden zu bis mein Soldat mich ebenfalls am Arm packt und ohne was zu sagen aufs Bett neben Emma schnallt. Ich wehre mich allerdings was mir am Ende nur einen kleinen Schnitt am Handgelenk von der Bettkante einbringt. Ich bin nicht gerade schwach, aber gegen einen 2-Meter-Soldat habe ich nicht die geringste Chance.
Ich sehe zu meiner Schwester rüber, als wir beide festgezurrt auf den Betten liegen und sehe ihr an, dass sie es langsam auch mit der Angst zu tun bekommt. Ich würde ihre Frage zu gerne mit ja beantworten- ihr versprechen dass alles gut werden wird, dass uns nichts passieren kann und dass ich sie beschützen werde vor allem was da oben vielleicht auf uns wartet. Aber ich bringe die Worte einfach nicht heraus, denn die Wahrheit ist, ich habe absolut keine Ahnung was uns da oben wohl erwarten wird und ob ich sie vor allem beschützen kann. Und das ist es was mir am meisten Angst macht.
Ein scharfes Stechen in meinem Arm reißt mich aus meinen Gedanken und ich drehe ruckartig den Kopf. Eine Krankenschwester macht sich an meinem Arm zu schaffen und ich sehe wie eine rote Flüssigkeit in meinen Arm läuft. Es brennt. Es brennt höllisch. Ich ziehe scharf die Luft ein und brauch einen Moment um mich zu sammeln. Die Schmerzen sind heftig. Aber ich habe über die Jahre hinweg gelernt mit Schmerzen umzugehen.
Meine Sorge gilt eher meiner Schwester. Ich sehe zu ihr rüber und sehe ihr die Schmerzen deutlich auf dem Gesicht an.
Als sie zu sprechen beginnt werde ich sofort wieder in die Zeit damals zurückversetzt. Wie ich damals für sie da war. Und in meinem Kopf ist sie auf einmal wieder meine kleine 3-jährige Schwester die weint weil sei Angst hat und nicht weiß was los ist.
Also überlege ich einen Moment ehe ich mich an ein Buch erinnere, welches Emma früher immer gerne gelesen hat. Beziehungsweise habe ich ihr daraus vorgelesen, bis das Buch so zerfleddert war, dass die Seiten ausgefallen sind.
"Weißt du noch.. Odysee..." ich muss einen Moment innehalten um tief druchzuatmen, ehe ich mit einer Geschichte aus der Odysee von Homer beginne. Und mich darauf zu konzentrieren die Einzelheiten noch zusammen zu kriegen lenkt mich ebenfalls ein wenig von den Schmerzen ab.
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01.02.2019, 11:12

Das ist der Moment in dem ich einfach nur unglaublich froh bin, dass Nala genau weiß, was ich in diesem Moment brauche.
Ihrer Stimme zu lauschen, die mir die Odysee erzählt, wie sie es schon so viele hundert Male getan hat, lenkt mich für einen kurzen Moment von all den Schmerzen ab, die ich spüre.
Meine Gedanken wandern zurück zu Mom und Dad und den wenigen Jahren, die wir miteinander verbracht haben. Ich habe nie mit Nala über ihren Tod gesprochen. Es war wie ein verbotenes Buch, welches im Schrank verstaubt und niemals angefasst wird.
Aber jetzt gerade, in diesem Moment wünsche ich mir nichts weiter, als einfach in von Dad in den Arm genommen zu werden, während Mom mir ihren LIeblingsson vorsingt.
„Nala?“, flüstere ich und sehe nach einer gefühlten Ewigkeit zu meiner Schwester herüber und merke, wie mir eine einzelne Träne die Wange herunter läuft.
„Ich vermisse Mom and Dad.“, bricht meine Stimme und ich wische mir mit der freien Hand ein paar Tränen weg. Sie soll mich nicht so sehen, ich habe doch immer versucht die Starke zu sein.
The purpose of life is to be happy.

16

22.02.2019, 23:12

Nala
Als ich mit der Geschichte geendet habe, lange Zeit nachdem ich das letzte Wort gesprochen habe bricht Emma das Schweigen das daraufhin entstanden ist. "Nala?" ich sehe zu ihr rüber und ihre Verletzlichkeit in diesem Moment überwältigt mich. Ich sehe ihr den Schmerz an als sie flüstert "Ich vermisse Mom und Dad." und ich spüre ein brennen in meinen Augen. Hastig blinzle ich die Tränen weg. Ich bin die große Schwester. Und ich muss für sie da sein. Jetzt mehr als jemals zuvor. "Ich weiß." flüstere ich zurück und meine Stimme zittert ein wenig. "Ich vermisse sie auch. Aber wenn sie jetzt hier wären, wären sie so stolz auf dich. Und sie würden dir sagen, dass du stark bist und tapfer. Und dass du mit allem fertig werden kannst, egal was es ist. Weil du Emma bist und Emma die stärkste Person ist die ich kenne." ich lächle leicht und würde jetzt gerne zu ihr gehen um sie tröstend in den Arm zu nehmen.
Es ist nicht fair, dass man ihr das hier antut. Dass man uns damals unsere Eltern genommen hat, uns zwang für uns selbst zu sorgen nur um uns jetzt wie Versuchskaninchen auf die Erdoberfläche zu schicken. Auf einmal bin ich so unglaublich wütend auf die Ungerechtigkeit unserer gesamten Existenz, dass ich die Schmerzen der Bluttransfusion komplett vergesse und auch vergesse, dass wir vermutlich nur noch wenige Stunden zu leben haben. Die Wut brennt in mir wie ein Feuer, dass sich in jede Faser meines Körpers ausbreitet und mir Kraft gibt. Kraft das zu bestreiten was auch immer auf uns wartet.
"Wir beide gegen den Rest der Welt. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert, das verspreche ich dir Emma."
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04.03.2019, 16:11

„Vielleicht wird das da oben ja doch ganz lustig. Ich meine, man soll das Ganze ja positiv sehen.“, murmele ich mit einem verzweifeltem Grinsen und sehe weiter an die Decke.
Der Raum in dem wir liegen ist einfach nur kalt und kahl eingerichtet. Nicht einmal ein Bild haben sie an die Decke gehangen um das Ganze irgendwie erträglicher zu machen.
Unweigerlich wandern meine Gedanken an den Jungen von heute morgen und ich frage mich, ob auch er an die Oberfläche geschickt wird. Aber vermutlich nicht. Vermutlich wird er weiterhin bei seinen Privilegierten Eltern sitzen und sich den Bauch voll schlagen.
„Weißt du was lustig ist?“, sehe ich zu Nala rüber und grinse ein bisschen breiter, denn mit der Zeit werden auch die Schmerzen ein wenig erträglicher.
„Wenn da draußen wirklich wieder Leben herrschen sollte, sind wir die ersten die frische Luft einatmen, das erste Mal SOnnenlicht sehen. Und das Ganze während die reichen Idioten her unten sitzen und sich den Bauch vollschlagen.“
The purpose of life is to be happy.

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04.03.2019, 16:27

Nala
Emmas Gedankengang reißt mich aus meinen düsteren, wutentbrannten Gedanken und ich sehe erneut zu ihr rüber. Auch ich kann mir bei dem Gedanken an diese -zwar sehr unwahrscheinliche, aber dennoch tröstende - Vorstellungen ein Grinsen nicht verkneifen. "Dann haben wir auch endlich mal etwas nur für uns... Dann können die hier unten getrost ihre stickige Luft und ihre Betonwände behalten."
Als die Türe schließlich aufgeht und eine Ärztin hereinkommt, habe ich mich wieder weitgehend beruhigt und beschlossen mir eine Scheibe von Emmas Optimismus abzuschneiden. Vielleicht wird alles gut. Vielleicht werden wir da oben nicht in Sekundenschnelle wegen radioaktiver Verstrahlung elendiglich sterben. Vielleicht wartet tatsächlich ein blühendes Paradies auf uns so wie die Bilder in den alten Botanik-Büchern die sie uns in Erdkunde ständig gezeigt haben.
Die Ärztin entfernt die Infusionsnadeln erst von mir, dann von Emma und bindet uns los. Dann erklärt sie uns in ziemlich hochgestochener Fachsprache, was diese Bluttransfusion bewirkt haben soll, gibt jedem von uns noch eine Tablette und einen Becher Wasser, welche wir Schlucken sollen und verlässt dann wieder den Raum.
Ich starre auf die Tablette in meiner Hand, zucke mit den Schultern. "Schlimmer als die Transfusion kann es ja nicht sein..." und schmeiße mir das Runde weiße Ding ein, ehe ich es mit dem Wasser hinabspüle.
Dann öffnet sich die Türe erneut und die zwei Soldaten kommen herein um uns in unsere letzte Stunde Erdkunde zu bringen, die uns noch die letzten Vorbereitungen geben soll bevor wir dann endlich an die Oberfläche kommen.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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10.03.2019, 16:55

Emma
Die letzte Stunde Erdkunde hat sich gezogen wie Kaugummi und ich kann nichts gegen das erleichterte Aufatmen tun, welches meinen Lippen entfährt wenn der Lehrer den Unterricht beendet hat.
„Mein Gott, ich dachte der hört gar nicht mehr auf zu reden.“, lache ich leicht und streiche ein paar Haare hinter mein Ohr bevor ich Nala ansehe, welche mit einem besorgtem Gesichtsausdruck auf die Tafel guckt.
„Hey, Schwesterherz. Das da oben wird spaßig. Seh es einfach als ein großes Abeneteuer. So wie...So wie die Abenteuer aus den Gesichten die du mir immer erzählt hast.“, grinse ich und stehe auf bevor ich sie an der Hand nehme und mit mir zum Treffen ziehe.
Natürlich mache ich mir Sorgen aber wir werden in weniger als 30 Minuten zurück auf die Erde gehen und das heißt, ich kann jetzt keine Angst mehr haben. Ich muss durchhalten.
Und wer weiß, vielleicht macht das Ganze ja Spaß und wird ein ABenteuer.
The purpose of life is to be happy.

20

10.03.2019, 17:23

Nala
Anders als viele der Kids, die dem Lehrer gar nicht zuhören und sich sichtlich langweilen, versuche ich jedes bisschen Information welches nützlich sein könnte fürs Überleben in meinem Kopf zu notieren. Einer muss ja in der Lage sein Feuer machen zu können und zu entscheiden welche Beeren essbar sind und welche nicht und was man bei saurem Regen machen muss.
Als die Stunde schließlich vorbei ist, raucht mein Kopf und ich kann nur hoffen, dass ich ein so gutes Gedächtnis habe, das alles später noch zu wissen. Natürlich bekommen wir Verpflegung mit nach oben geschickt, aber sollte etwas schiefgehen oder wir isoliert werden, schadet es nie bereit zu sein und zu wissen was dann im Notfall zu tun ist.
Ich werde von Emmas Stimme aus meinen Gedanken gerissen und sehe zu ihr rüber. Sie hat wieder zu ihrem alten, abenteuerlustigen und mutigen Selbst gefunden und strahlt förmlich positive Energie aus, sodass ich nicht umhin komme ebenfalls ein wenig lockerer zu werden. "Gut, dann hoffen wir nur, dass es eines der Abenteuer mit Happy End ist."
Ich stehe ebenfalls auf und lasse mich von ihr zum Treffpunkt in einer der großen Aulen ziehen. Dort wird jeder von uns mit einem notdürftigen Rucksack oder einer Tasche ausgestattet in der sich die Verpflegung befindet. Der Präsident kommt sogar noch persönlich vorbei um eine Ansprache zu halten, auf die ich mich bei meiner Nervosität einfach nicht konzentrieren kann und dann ist es soweit. Eine Gruppe Soldaten führt uns einen schier endlos langen Gang entlang zu einer Treppe die steil nach oben führt und sich irgendwo oben in der Dunkelheit verliert. "Klettert da hoch, die Luke wird sich öffnen wenn ihr den Schalter umlegt. Orientiert euch nördlich, dann solltet ihr nach ein paar Meilen in einer ehemaligen Stadt ankommen, dort findet ihr Schutz und Unterschlupf wenn ihr Glück habt. Wenn euch die Radioaktivität nicht bis dahin schon verbrannt hat. Viel Glück." damit verschwinden die Soldaten den Flur entlang zurück und lassen uns alleine am Fuße der Treppe zurück.
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