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21

23.03.2019, 21:39

Emma
Ich blicke in die Runde und merke, dass sich keiner von den Anderen so richtig traut, den ersten Schritt zu machen.
Seufzend klettere ich auf die Leiter und blicke in die Runde.
„Hey, jetzt hört mal zu. Wir müssen da hoch. So oder so. WIr können also noch drei Stunden hier sitzen und gucken wie 3 Tage Regenwetter oder wir machen uns jetzt endlich auf den Weg und gucken, was uns da draußen erwartet.
Sterben werden wir sowieso früher oder später.“, zucke ich mit den Schultern und klettere die alte Leiter weiter hoch.
Das Metall knarrt und knirscht unter mir und als ich den Schalter erblicke, hole ich einmal tief Luft.
Meine Hand schließt sich um das kalte Metall und ich sehe noch ein letztes Mal zu meiner Schwester bevor ich den Schalter umlege.
Mit einem Zischen und Knarre und Quietschen öffnet sich die Luke nach oben und ich kann hören, wie panisches Flüstern durch die Gruppe geht.
OKay, mir geht auch gerade der Arsch auf Grundeis aber ich kann das nach der Ansage eben jetzt nicht zeigen.
Stattdessen kneife ich meine AUgen zusammen als das grelle Tageslicht auf mein Gesicht fällt und atme überwältigt aus.
Zum ersten Mal spüre ich Sonne und frische Luft.
Nachdem ich diesen Moment noch einmal auf mich einwirken lassen habe, gehe ich die letzten 3 Stunden nach oben bevor ich nach draußen klettere.
Das Gras unter meinen Schuhen ist weich, so als wäre es nass. Und die Luft ist so sauber und klar.
Fasziniert sehe ich mich um und kann nicht fassen, dass ich auf einer grünen Wiese stehe, umgeben von Blumen und Bäumen.
„Oh mein Gott.“, flüstere ich und drehe mich zur Luke zurück.
„Nala das musst du sehen.“
The purpose of life is to be happy.

22

24.03.2019, 14:15

Nala
Ich stehe einen Moment lang unentschlossen da, aber da nimmt Emma schon die Situation in die Hand und mit einer sehr Emma-typischen Ansprache, macht sie sich als erste auf den Weg die Leiter nach oben in Richtung Erdoberfläche.
Ich seufze und folge ihr als zweite nach oben, die anderen folgen uns nach und nach ebenfalls, auch wenn die meisten aussehen als würden sie vor Angst gleich kotzen.
Ich weiß, dass Emma trotz dem was sie sagt nicht ganz so unbesorgt ist, wie sie tut, aber ich kenne meine Schwester gut genug um zu wissen, dass sie sich das niemals anmerken lassen würde. Und so legt sie nach einem tiefen Atemzug den Schalter um und mit einem Zischen geht die Luke auf. Unter mir ertönen Panische Schreie, aber ich atme ebenfalls ein paar mal tief durch, ehe ich Emma weiter nach oben folge. Sie klettert aus der Luke und nach ein paar Augenblicke ertönt ihre Stimme. "Oh mein Gott. Nala das musst du sehen." Sofort klettere ich ebenfalls aus der Luke und meine Füße landen auf weichem, nassen Gras. Die Sonne auf meiner Haut, die leichte Brise, die meine Haare sanft aufwirbelt, die frische Luft die so verdammt gut schmeckt.. Ich bin komplett sprachlos für ein paar Augenblicke. Dann sehe ich zu meiner Schwester, die genauso begeistert aussieht, wie ich mich fühle. "Wow." ist alles was ich rauskriege, während ich mich umsehe und versuche zu verarbeiten wie grün und farbenfroh alles um uns herum ist. Das alles ist so viel besser als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Die Bücher und Filme über die Botanik der Erde kommen nicht an die Realität heran, nicht bei weitem. Ich gehe ein paar Schritte auf einen der größeren Bäume zu und lege eine Hand an die raue Rinde. Das Sonnenlicht fällt durch die Baumkrone auf mein Gesicht und ich lache laut auf. "Das ist unglaublich!"
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

23

24.03.2019, 14:31

Emma
Ich sehe wie glücklich meine Schwester ist, endlich an der Oberfläche zu sein und ich komme nicht umhin, breit zu grinsen.
Wir haben es geschafft. Die Erde ist bewohnbar.
„Nehmt das ihr Vollidioten.“, rufe ich freudestrahlend den Bunker herunter bevor ich mich im Kreis drehe und die Gerüche und Gefühle aufnehme, die sich um mich herum befinden.
Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass wir jemals, jemals hier landen würden.
Auf der Erde. Bewohnbar.
Es ist, als würde ein Traum wahr werden.
„Nala.“, grinse ich sie an und ziehe sie in eine feste Umarmung. Meine Schwester dabei zu haben bedeutet mir in diesem Moment einfach alles.
The purpose of life is to be happy.

24

24.03.2019, 17:29

Nala
Es tut gut meine Schwester so ausgelassen und fröhlich zu sehen. Im Bunker gab es dafür nicht gerade viele Gelegenheiten und jetzt sind wir die ersten Menschen die seit so langer Zeit wieder auf der Erdoberfläche sind. Und die Erdoberfläche gleicht einem Paradies...
Ich erwidere die Umarmung und kann nicht anders als zu lachen. Gott, dass ist echt verrückt.
Dann allerdings verfliegt die erste Begeisterung allmählich und ich erinnere mich daran was der Soldat gesagt hat. Um uns herum toben die Kids und jubeln und fallen sich um den Hals.
Ich stelle mich auf einen der Steine und Pfeife zweimal laut durch die Zähne. "Hey, ich weiß wir sind alle in Feierlaune, aber wenn wir es vor Einbruch der Dunkelheit noch zu der verlassenen Stadt schaffen wollen, müssen wir los!" Ich sehe mich einen Moment suchend um, versuche mich zu orientieren, ehe ich Norden ausgemacht habe und in die Richtung deute. "Ein paar Meilen in die Richtung. auf gehts!" damit springe ich wieder vom Stein und sehe zu meiner Schwester. "Hoffentlich steht die Stadt noch soweit, dass wir dort Unterschlupf finden können."
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

25

24.03.2019, 17:45

Emma
„Nala so wie das hier aussiehst schlafe ich direkt hier unter dem Baum. Das ist der wahnsinn!“, grinse ich und laufe gut gelaunt neben ihr her.
Die anderen kids um uns herum tuscheln aufgeregt und können selber nicht fassen, was hier gerade ab geht. Verständlicherweise, das ist unglaublich.
Meine Hand gleitet über die verschiedenen Pflanzen und Blumen um uns herum und ich sehe mich fasziniert um.
Der Fußweg kommt einem weniger lanh vor als er eigentlich ist und schon bald laufen wir in eine verlassene Stadt mit alten Ruinen.
„Naja, das hier sieht jetzt nicht ganz so schrecklich aus um ehrlich zu sein.“, zucke ich mit den Schultern und laufe eine alte, brüchige Treppe hoch.
Jetzt lasst uns mal sehen wie die Menschen damals gelebt haben.
The purpose of life is to be happy.

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24.03.2019, 17:51

Nala
Die "paar Meilen" stellen sich allerdings als weniger weit vor als gedacht und so kommen wir gegen Nachmittag bei der verlassenen Stadt an. Sie ist nicht groß, allerdings stehen einige der Gebäude noch und das ist wirklich eine gute Nachricht, denn um vor Wind und Wetter geschützt zu sein, brauchen wir ein Dach über dem Kopf. Ganz zu schweigen von den kalten Temperaturen der Nacht.
die Kids fangen sofort an die alten Gebäude zu inspizieren und ich folge Emma in eines der Häuser. Die Möbel stehen sogar noch, auch wenn sie komplett verstaubt und so morsch sind, dass sie vermutlich bei der kleinsten Berührung in sich zusammenfallen würden.
Ich sehe mich vorsichtig um und muss feststellen, dass wir hier wirklich Glück gehabt haben. Wenn die anderen Häuser auch noch so gut beieinander sind, dann haben wir vermutlich genug Platz um alle unterbringen zu können.
Ich suche mir eines der Zimmer aus und beginne damit, die alten Möbel die nicht mehr zu gebrauchen sind zu zerkleinern. Sie werden als Brennholz ihren Zweck noch erfüllen.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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25.03.2019, 12:47

Emma
Ich folge Nala in eines der Häuser und puste vorsichtig den Staub von den Möbeln, wobei das Wort Möbel beinahe schon zu nett ist.
Was sich in diesem Haus befindet ist nur noch durch Luft und Liebe zusammenhaltendes Holz, bedeckt von einer Staubschicht mit der Mann mein Zimmer im Bunker bis unter das Dach hätte füllen können.
Seufzend bleibe ich vor einer Wand stehen und betrachte das alte, fast ausgeblichene Bild.
Eine Familie ist darauf zu erkennen.
Vater, Mutter und 2 Kinder.
Nachdenklich löse ich meinen Blick wieder von dem Bild bevor ich mich auf eins der alten Sofas fallen lasse und erstmal einen kräftigen Hustenanfall bekomme.
Mit einem Grinsen lehne ich mich anschließend zurück und sehe Nala an.
„Und was jetzt?“
The purpose of life is to be happy.

28

03.04.2019, 14:01

Nala
Nach einer Weile kommt Emma ins Zimmer und betrachtet einen Moment lang ein vergilbtes Bild an der Wand. Ich halte einen Moment inne, wische mir den Schweiß und Staub von der Stirn und lächle meine Schwester an. "Jetzt richten wir uns hier einen halbwegs sicheren und gemütlichen Unterschlupf ein und versuchen die nächsten 5 Tage zu Überleben." Denn nur weil wir noch am atmen sind, heißt das nicht, dass die Radioaktivität nicht doch noch tödlich sein könnte. Wir müssen jetzt die nächsten fünf Tage immer Updates an den Bunker zurück senden, mit dem Funkgerät, welches sie uns mitgegeben haben und wenn wir nach den fünf Tagen noch keine Anzeichen für hohe Verstrahlung festgestellt haben, kommt die erste Welle an Bewohnern vom Bunker hoch, die dann ein Basiscamp aufbauen und weitere Tests durchführen. Wir sind quasi nur wie Vorkoster im alten Rom. Fallen wir nicht tot um, können die wichtigen Mitglieder der Gesellschaft Gefahrlos nachkommen.
"Das heißt wir müssen als erstes genug Holz zusammensammeln um ein großes Feuer draußen in der Straße zu machen. In der Nacht fallen die Temperaturen um diese Jahreszeit teilweise unter den Nullpunkt und wir brauchen außerdem Hitze um das Wasser abzukochen, falls es mit Keimen verseucht ist, so wird zumindest ein Teil davon vernichtet. Hilf mir mal mit der Platte von diesem Tisch hier." ich deute auf eine große Schwere Platte, die ich alleine nicht hochheben konnte.
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29

10.09.2019, 13:42

Emma
Seufzend helfe ich Nala dabei die Platte vom Tisch zu schieben damit wir das ganze Haus ein wenig wohnlicher gestalten können.
Sie war schon immer die Planerin von uns beiden. SIe ist der Kopf und ich bin das Herz.
Die ABenteurerin.
Nachdem wir Feuer gemacht haben und sich alle langsam zusammengefunden und beruhigt haben, löse ich mich ein wenig von der Gruppe.
Nicht zu weit aber weit genug um mich in der verlorenen Stadt umzusehen.
Es sieht so traurig aus, als wären die Menschen von einer Sekunde auf die Nächste einfach verschwunden.
Nachdenklich schlinge ich meine Arme um mich und blicke auf den Wald, der sich vor mir erstreckt.

Blake
Höhlenmenschen. Über Jahre hinweg haben sie sich unter der Erde versteckt, sich einen Scheiß um uns gekümmert. Bis jetzt.
Und kaum kommen sie an die Erdoberfläche verhalten sie sich, als würde ihnen das alles hier gehören.
Kopfschüttelnd springe ich von meinem Ast um mich durch den Wald zurück zu Enio zu schleichen.
Ich bin gespannt was er über die neuen Entwicklungen denkt.
The purpose of life is to be happy.

30

06.11.2019, 14:19

Nala
Emma und ich arbeiten noch eine Weile schweigend daran den Raum etwas wohnlicher zu gestalten, oder zumindest so weit herzurichten, dass wir ein paar Nächte darin schlafen können. Anschließend versammeln wir uns alle draußen auf dem was früher vermutlich einmal die Hauptstraße gewesen sein muss. Ein paar der Kids haben schon Holz zusammengetragen und versuchen jetzt ein Feuer zu machen. Ich eile sofort zu Hilfe und nach ein paar Minuten lodern wärmende Flammen und werfen Schatten auf die Umgebung, lassen Schatten über die verfallenen und heruntergekommenen Hauswände tanzen. Die Wärme tut gut, denn es hat deutlich heruntergekühlt. Die Kids drängen sich nahe um das Feuer, während sie einen Teil ihrer Rationen aufbrauchen und aufgeregt miteinander reden. Ich sehe wie Emma aufsteht und sich etwas von der Gruppe entfernt, aber ich beschließe ihr nicht zu folgen. Sie braucht ab und zu einfach ihren Freiraum.
Ich beschließe mir ebenfalls ein paar Augenblicke der Entspannung zu gönnen, in denen ich nicht zu sehr über alles nachgrüble was da draußen lauern könnte, oder über die Wahrscheinlichkeit, dass wir sowieso alle in ein paar Tagen tot sein werden, getötet von der Radioaktivität.
Ich lasse mich etwas entfernt von den anderen neben einen Kerl fallen, mit dem ich ab und zu Aufräumdienst im Speisesaal hatte. Ich krame etwas von meinen Rationen heraus und beginne zu essen, während der Kerl - ich glaube sein Name ist Keno - beginnt über den Tag zu reden und darüber was uns noch alles erwarten könnte. Ich höre nur am Rande zu, beobachte lieber die anderen Kids, wie sie reden, lachen, essen oder wie ich einfach nur nachdenklich dasitzen. "Hey, Nala." ich zucke leicht zusammen und wende Keno meinen Kopf zu. "Hmm?" er grinst halb amüsiert, halb genervt und schüttelt den Kopf. "Du hast mir absolut nicht zugehört oder?" Ich versuche krampfhaft mich daran zu erinnern was er gerade gesagt hat, seufze dann aber und gebe zu "Nicht wirklich. Sorry." "Du solltest dich wirklich mal entspannen, Nala. Die Probleme sind morgen auch noch da. Genieß doch einfach mal die Tatsache, dass wir die ersten Menschen seit Jahrzehnten sind die einen Fuß auf die Erdoberfläche gesetzt haben. Und wir leben!" "Ja... Noch..." ich stopfe den Rest meiner Vorräte zurück in meinen Rucksack und lehne mich gegen die Hauswand hinter mir. "Okay, eigentlich wollte ich das hier ja nicht teilen aber...." Keno kramt in seinem Rucksack und zieht eine Flasche mit klarer Flüssigkeit heraus. "Wenn du versprichst es niemandem zu sagen, mach ich für dich eine Ausnahme. Du brauchst dringend etwas, was dich locker macht." er schraubt den Deckel ab, nimmt einen großzügigen Schluck, verzieht leicht das Gesicht und hält mir die Flasche anschließend hin. "Ist das.. Ist das Moonshine?" frage ich und sehe Keno überrascht und etwas geschockt an. "Wo hast du den her?" "Gestohlen." zuckt er mit den Schultern und ich komme nicht umhin leicht zu grinsen. "Na los. Lass dich mal ein bisschen fallen. Du hast etwas Spaß verdient." ich sehe von der Flasche zu Keno und wieder zurück. Und obwohl ich weiß, dass es eine Scheiß Idee ist, nippe ich vorsichtig an der Flasche. "Das nennst du einen Schluck?" Ich grinse und nehme einen kräftigen Schluck. Die Flüssigkeit brennt und ich verziehe angewidert das Gesicht. Keno lacht und nimmt mir die Flasche wieder ab. "Man gewöhnt sich dran, glaub mir."


Enio
Heute Mittag, nach so langer Zeit, hat sich der Bunker geöffnet und eine Horde dieser arroganten Höhlenmenschen kam zu Tage. Keiner hat damit gerechnet. Es gab keine Hinweise, keine Warnung. Auf einmal waren sie da und haben sofort eine nahe Stadt in Beschlag genommen, so als befänden sie sich nicht in fremden Territorium. So als gäbe es nur sie und als würde diese Welt ihnen gehören. Heute Abend werden sich die Oberhäupter unseres Klans einfinden und beratschlagen wie wir damit umgehen sollen, aber wenn es nach mir gehen würde, wären sie alle in dem Moment gestorben, indem sie Fuß in unser Land gesetzt haben.
Blake ist losgezogen um die Situation etwas genauer zu untersuchen, während ich zurück geblieben bin um die Kids auf den kommenden Krieg vorzubereiten. Denn nicht nur das plötzliche auftauchen der Höhlenmenschen steht auf unserer Agenda ganz oben. Der Klan von Obadaia macht schon seit Wochen ärger und dringt immer wieder in unser Territorium ein, stiehlt Land, Wasser, Nahrung und vor ein paar Tagen haben sie einen der unseren getötet, den wir als Patrouille am westlichen Ufer des Flusses der unsere Territorien voneinander abgrenzt, stationiert hatten. Das bedeutet Krieg.

"Olias!" meine Stimme schallt über die Lichtung auf der etwa ein Dutzend Kids seit Anbruch des Tages unter meiner Aufsicht kämpfen üben. Natürlich nur mit stumpfen Schwertern, nichts was wirklich großen Schaden anrichten könnte, immerhin brauchen wir die Kids in einem Stück wenn wir gegen Obadaia gewinnen wollen. Olias, einer der ältesten unter den Kids dreht sich zu mir um. "Achte darauf deine Deckung nicht fallen zu lassen. Du verrätst immer genau wo du als nächstes zuschlagen wirst, vergisst dabei deine Deckung und lieferst so dem Gegner eine perfekte Gelegenheit." ich gehe auf die Olias zu, der zusammen mit Skadi trainiert, eine unserer besten Nachwuchskriegerinnen. "Du darfst Skadi nicht durch deine Augen, dein Gesicht verraten welcher dein nächster Zug sein wird. Du musst deine Emotionen kontrollieren. Dein Gesicht muss das eines Kriegers sein. Eine Maske. Nochmal!" Ich trete einen Schritt zurück und nicke Skadi zu, die sich sofort mit einem Kampfschrei auf Olias stürzt.
Nachdenklich beobachte ich wie die Beiden gegeneinander kämpfen. Über die Hälfte dieser Kids hier werden in ein paar Tagen tot sein, sollten wir in den Krieg ziehen. Sie sind nicht so weit. Sie bräuchten noch Monate, Jahre. Aber so läuft das bei uns nicht. Entweder du bist stark genug für diese harsche, grausame Welt oder du wirst von ihr verschlungen.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!

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06.07.2020, 16:29

Emma
Ich drehe mich noch einmal um und sehe; wir Nala bereits Kontakte knüpft.
Natürlich tut sie das, das konnte sie immer gut.
Auch wenn sie das bestimmt anders sehen würde.
Seufzend wende ich meinen Blick von ihr ab bevor ich einige Schritte in den Wald wage.
Meiner Meinung nach kann die Sache jetzt ganz einfach ausgehen.
Entweder; da ist nichts und ich mache einfach einen kleinen Ausflug oder aber; irgendwas wird in diesem Wald zu finden sein und mich umbringen.
Die Vernunft in mir, schreit ich solle zurück gehen und einfach abwarten.
Aber die Abenteuerlust in mir sagt etwas anderes und so gehe ich langsamen Schrittes immer weiter in den Wald hinein, während mich die Dunkelheit umschließt und für die Anderen unsichtbar macht.

Blake
Ich komme keine 2 Meter weit, als ich das Knacken der Äste vernehme und mich schnellstmöglich auf einen Baum schwinge.
Meine Augen wandern durch den in Dunkelheit und nur von Mondschein aufgehellten Wald; versuchen zu erkennen was dort ist.
Und dann sehe ich sie. Einen von ihnen.
Wie sie nichtsahnend durch den Wald streift und sich umsieht.
Naives Ding.
Grinsend lasse ich mich lautlos vom Ast fallen und gehe schnellen Schrittes auf sie zu, bevor ich meine Hand von hinten über ihren Mund lege und warte; bis sie ihren Kampf aufgegeben hat und bewusstlos zu Boden sinkt.
Und genau das ist mein Stichwort sie über meine Schulter zu werden und zu Enio zu bringen; der gerade eine Horde Kids unterrichte.
„Enio.“, rufe ich über den Trainingsplatz hinweg um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
The purpose of life is to be happy.

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06.07.2020, 16:46

Enio
"NOCHMAL!" rufe ich laut über den Trainingsplatz, auch wenn die Kids schon den ganzen Tag lang trainiert haben. Aber sie müssen einfach bereit sein, wenn der Krieg beginnt. Nach kurzem unzufriedenem Gemurmel ertönen wieder die Geräusche von Schwertern die aufeinander treffen und den Kids wie sie versuchen den Schlägen des jeweils anderen auszuweichen.
Inmitten dieses Getummels, ertönt aufeinmal ein anderes Geräusch. "Enio!"
Das ist Blakes Stimme. Ich drehe mich um, suche mit den Augen die dunkle Umgebung ab, ehe er aus den Schatten der Bäume auf unsere kleine Lichtung tritt. Aber er ist nicht alleine.
Er hat ein bewusstloses Mädchen auf seinen Schultern. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Es muss eins von den Kids sein.
Ich höre wie die Geräusche der Trainingskämpfe hinter mir langsam ersterben und aufgeregtes Gemurmel ihren Platz einnimmt.
"Wo hast du sie gefunden?" frage ich und gehe einen Schritt auf Blake und das Mädchen zu.
Das hier ändert einiges. Wir haben eine von ihnen. Wir haben eine Geisel. Damit sind wir in einer noch mächtigeren Position. Wir haben die Oberhand.


Nala
Ich und Keno trinken jeweils noch ein paar große Schlucke von der brennenden Flüssigkeit. Aber um ehrlich zu sein hätte es ein Schluck auch getan. Ich habe erst einmal in meinem Leben Alkohol getrunken. Demnach ist meine Toleranzgrenze nicht gerade hoch. Ich weiß nicht, ob ich das Gefühl des Rausches gut finden soll oder nicht. Aber einen Vorteil hat es. Es nimmt mir meine Sorgen. Es macht mich tatsächlich lockerer. Und auch hemmungsloser. Schon bald tanzen ich und Keno zusammen mit ein paar anderen Kids ausgelassen, während aus einer gestohlenen Musikbox Musik ertönt, die eins der Kids von unten hat mitgehen lassen. Wäre mein Verstand nicht so dermaßen benebelt vom Alkohol, wäre ich viel vorsichtiger. Dann würde ich die Musik sofort wieder ausmachen, würde den Kids sagen, sie sollen schlafen gehen, ihre Kräfte sammeln. Würde daran denken, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass da draußen im Wald irgendwelche Tiere lauern könnten, die von dem Lärm angezogen werden, weil der Lärm essen bedeutet... Wehrlose Beute. Aber ich denke an nichts davon.
Ich tanze mit Keno und lache und bin sorgenfrei zum ersten mal seit Jahren.
Und so bemerke ich auch nicht, dass Emma immer noch nicht zurück ist.
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06.07.2020, 16:49

Blake
„Prinzesschen hier hat den Wald erkundet und ist mir geradewegs in die Arme gelaufen.“, grinse ich und lasse sie zu Boden sinken; so dass Enio sie besser ansehen kann.
Wir wissen beide was es heißt, eine Geisel zu haben.
Sie bringt uns in die Führungsrolle.
Somit werden sie wissen; mit wem sie sich nicht anzulegen haben.
„Was hast du jetzt mit ihr vor?“
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34

06.07.2020, 17:02

Enio
Langsam verwandelt sich mein Gesichtsausdruck in einen triumphalen. Ein Grinsen umspielt mein Gesicht. Ich mustere das Gesicht unserer Geisel einen Moment lang, ehe ich Blake antworte. "Sie verhören, möglichst viele Informationen sammeln. Wir müssen wissen womit wir es genau zu tun haben. Dann können wir dem Rat Bescheid geben. Das hier ändert alles." Ich höre wie die Kids immer noch aufgeregt murmeln und drehe mich zu ihnen. "Das reicht für heute. Räumt die Waffen weg. Morgen bei Sonnenaufgang geht es weiter." Die Kids machen sich sofort daran meinen Anweisungen Folge zu leisten. "Bringen wir sie in meine Hütte." nicke ich auf das zerfallene Gebäude am Ende des Trainingsplatzes. Mein Zuhause. Dann bücke ich mich um sie vom Boden aufzuheben und gehe voran.
Drinnen angekommen setze ich sie auf einen Stuhl und beginne ihre Arme und Beine zu fesseln. Wer weiß was sie sonst macht. Wenn ihre Leute auch nur ansatzweise so trainieren wie unsere, könnte sie uns durchaus Probleme machen.


Nala
Irgendwann wird es spät und die Müdigkeit schlägt zu. Und obwohl wir alle die Häuser vorbereitet haben, will keiner so richtig alleine Schlafen. Und so beziehen wir Camp direkt vor dem Lagerfeuer, welches wir am brennen halten. Auch ich schlüpfe in meinen Schlafsack und ehe ich noch einen klaren Gedanken fassen kann, bin ich auch schon eingenickt.
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06.07.2020, 19:02

Emma
Nach einiger Zeit höre ich wildes Getuschel und aufgeregte Stimmen miteinander tuscheln.
Stirnrunzelnd öffne ich vorsichtig die Augen und kann nichts gegen das leichte, erschöpfte seufzen tun was mir entführt.
Überrascht sehe ich 2 Männer wild miteinander tuscheln und dann, dass sowohl meine Arme als auch meine Beine gefesselt sind.
„Was zur Hölle?“, murmele ich und versuche mich irgendwie zu befreien.
„Hallo? Hi? Ihr da. Versteht ihr mich?“
Im nächsten Moment merke ich, wie bescheuert eigentlich meine Ansprache ist.
Das sind fremde Menschen.
Auf einer angeblich ausgestorbenen Erde. Wer weiß was die mit mir machen wollen und ich plappere wie wild drauf los.
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07.07.2020, 14:19

Enio
Während wir daurauf warten, dass sie wieder zu Bewusstsein kommt, berichtet mir Blake alles was er heute auf seiner Tour beobachtet hat. Es scheinen nur Kids zu sein, die sie an die Oberfläche geschickt haben. Eine sehr sehr merkwürdige Taktik. Es sei denn... Es sei denn sie wissen nicht, dass wir hier sind. Dass es Menschen gibt, die Überlebt haben... Ich meine es würde Sinn machen.
Ihr Bunker liegt im Niemandsland. Woher sollten sie es auch wissen?
"Das macht die Sache wesentlich einfacher. Wir werden also keine Probleme haben, wenn wir sie angr..." "Hallo? Hi? Ihr da. Versteht ihr mich?" unterbricht mich der Klang einer weiblichen Stimme hinter uns. Sie ist also wach. Ich werfe Blake einen Blick zu, ehe ich mich umdrehe und sie einfach nur einen Moment lang mustere. Sie sieht nicht so ängstlich aus wie sie sollte, auch wenn ihr Gesichtsausdruck definitiv verrät, dass sie begriffen hat, in welcher Situation sie sich gerade befindet. "Mach dir keine Mühe." nicke ich auf ihre Fesseln aus denen sie versucht sich zu befreien. "Du kommst hier nicht mehr so einfach raus." Ich nicke zu Blake, gebe ihm zu verstehen, dass ich es ab hier übernehme und wende mich dann wieder dem Mädchen zu.


Nala
Ein gellender Schrei weckt mich Mitten in der Nacht auf. Das erste was ich bemerke ist, dass mein Schädel dröhnt wie die Hölle und ich das Gefühl habe mich gleich übergeben zu müssen. Ich brauche ein paar Augenblicke um zu fokusieren, um in der Realität anzukommen. Dann ertönt ein zweiter noch langgezogenerer Schrei und ich springe auf. Die Welt um mich herum dreht sich und ich kippe fast direkt wieder um. Verfluchter Alkohol! "Keno!" meine Stimme ist brüchig und ich räuspere mich, ehe ich seinen Namen fast schreie. "KENO!" er schreckt ebenfalls auf, komplett verwirrt und hält sich den Kopf. "Was zur Hölle..." doch weiter kommt er nicht, denn ein dritter Schrei ertönt, diesmal weiter weg. Er kommt aus dem Wald. "Verdammte Scheiße! Steh auf! Los!" ich greife instinktiv nach einem Ast aus dem Lagerfeuer und halte ihn wie eine Fackel vor mich. Keno ist inzwischen auf den Beinen. "Was ist los? Was wird das?" deutet er auf die Fackel. "Irgendwer ist in diesem Wald und schreit. Wenn es Raubtiere sind..." ich muss einen Moment inne halten, weil mein Mageninhalt gefährlich weit hochzusteigen droht und atme tief durch. "Die meisten Raubtiere hassen Feuer. Und jetzt los!" ich mache mich auf den Weg in den Wald, Keno im Schlepptau. Immerhin brennt das Feuer noch. Aber wer ist so doof und schleicht sich mitten in der Nacht in den Wald?
Ich versuche so schnell zu laufen wie ich kann ohne mich übergeben zu müssen und ohne das mir schwarz vor Augen wird. Die Welt dreht sich noch immer und ich habe das Gefühl als hätte mir jemand versucht den Schädel einzuschlagen.
"Hallo?" rufe ich, aber nach dem dritten Schrei kam kein vierter und auch jetzt ist es nur drückende Stille die uns empfängt, als wir den Wald betreten. Ich halte die Fackel weiterhin wie eine Waffe vor mir und versuche irgendwas auszumachen. Der Mond scheint nicht allzu hell und durch die dichten Wipfel der Bäume dringt nur wenig von dem ohnehin spärlichen Licht. "Verdammt... WO BIST DU!?" rufe ich laut und sehe mich hektisch nach irgendwelchen Spuren um.
Nichts... "Ich glaube die Schreie kamen mehr von dort..." Keno deutet nach links und sofort mache ich mich auf den Weg dorthin. Das Licht meiner Fackel tanzt gespenstisch über die Silhouetten der Sträucher, Büsche und Äste. Jede dunkle Form sieht im ersten Moment aus wie ein Raubtier, vielleicht ein Wolf... Oder ein Puma? Ich merke wie mein Herz heftig gegen meinen Brustkorb springt. Adrenalin pumpt durch meine Venen. Und dann endlich... "Ist das Blut?!" ich deute auf eine Stelle am Boden. Keno kniet sich hin und nimmt die roten Flecken genauer in Augenschein. Dann steht er wieder auf und mustert mich, auf seinem Gesicht lese ich die selbe Angst, die auch ich empfinde. "Was ist hier passiert?" "Jemand hat sich offenbar weggeschlichen und wurde von einem oder mehreren Raubtieren überfallen..." murmle ich und schlucke. "Na los. Lass uns weiter." auch wenn meine Hoffnung nicht sonderlich groß ist, dass ich diese Person noch Lebend auffinden werde. Aber je mehr Zeit verstreicht, desto unwahrscheinlicher wird es. Doch Keno sieht mich an als wäre ich verrückt. "Du willst den Spuren eines Raubtieres folgen? In vollkommener Dunkelheit? Ohne Waffen?" "Jemand braucht unsere Hilfe!" "Diese Person ist selbst Schuld! Und vermutlich sowieso schon tot! Kein Grund unser Leben auch noch zu riskieren! Lass uns morgen bei Sonnenschein mit einer größeren Gruppe zurückkommen und die Leiche bergen..." "Vielleicht lebt er noch!" ich starre Keno entgeistert an. "Wir müssen ihm helfen!" "Ich geh sicherlich keinen Schritt weiter!" sieht Keno mich nun etwas wütend an. "Nala, sei schlau! Lass dich nicht von deinen Emotionen leiten!" ich schnaube und sehe ihn wütend an. "Du lässt dich von deiner Angst leiten, Keno! Ich werde jedenfalls niemanden einfach so zurück lassen. Nicht wenn es noch Hoffnund gibt!" damit drehe ich mich um und folge dem Pfad von Blut und abgebrochenen Ästen. "Sei nicht dumm Nala!" ruft mir Keno hinterher, doch er folgt mir nicht. "Ich werd dir deinen Arsch nicht retten, wenn du in Schwierigkeiten gerätst!" Ich stelle stur auf durchzug und schon bald bin ich wieder nur umgeben von Stille. Um ehrlich zu sein habe ich selbst wenig Hoffnung die Person noch Lebend vorzufinden. Und auch ich hab höllische Angst. Aber alles was ich denke ist, dass wenn das hier Emma wäre und jemand anderes an meiner Stelle, würde ich wollen, dass diese Person alles dafür tut um Emma zu retten. Egal wie unwahrscheinlich es ist... Also werde ich die Person die jetzt Hilfe braucht auch nicht im Stich lassen.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!