Sie sind nicht angemeldet.

1 721

08.06.2019, 21:36

Akela

„Sie gehören uns“, meine Stimme schwang zu der Truppe hinüber und ich duldete keinen Widerspruch: „Verkriecht in eure Löcher oder schaut zu.“ Ich wartete nicht auf eine Antwort ab, wie gesagt, ich ließ mich nicht widersprechen. „Cassandra erschaffe einen magische Arena und schließe sie, sobald sie drinnen sind. Seruel verschleiere die magische Signatur der Arena und erschaffe eine Illusion, damit sie direkt in die Falle fliegen. Talon du hältst bei ihnen Stellung. Kenai, Basil, Boyd und ich werden in den Ring steigen. Kaz du wirst weiterhin nach weitere Feinde orten. Ceberus, du sorgst dafür, dass die Menschen sich nicht einmischen“, bellte ich meine Befehle. „Na toll, ich habe natürlich die ödeste Aufgabe und darf den Wachhund spielen“, murrte der pubertierender Werwolf. „Mach schon Platz, Köterchen“, grinste ihn Talon schadenfroh an. „Ich zeig dir gleich Platz“, knurrte Ceberus. Ein scharfer Blick von mir genügte, damit die Streithähne sich zusammenrissen und sich auf ihre Aufgaben konzentrierten. „Sieh das als eine lebensechte Prüfung an“, wandte ich mich an Kenai und schlenderte gemütlich der nährkommende Gefahr entgegen. Mit einer langsame Lässigkeit zog ich die Augenklappe hinunter und kreiste meinen Nacken bis er knackte. „Endlich können wir spielen“, trällerte Basil fröhlich und streichelte zärtlich ihre tödliche Waffe. Mein Mundwinkel zucke in die Höhe, entblößte dabei meine spitz werdende Eckzähne. Ich konnte mich gleich austoben, mich meiner Dunkelheit hingeben. Meine Augen funkelten gefährlich wie die eines Raubtiers, das eine Beute gesichtet hatte. Die dunkle Magie pulsierte in mir, rauschte durch meine Adern und sendete dunkle Wellen über meinem Rücken. Ich öffnete ein paar oberen Knöpfe meines Fracks und wich ein paar Schritte zur Seite, als eine geballte Energieball an mir vorbei rauschte und eine lange tiefe Grube hinterließ, was mit einem gewaltigen Donner endete. Meine Mundwinkeln zogen sich weiter in die Höhe und ich spürte den Hunger nach ihre Verdorbenheit. Nach ihre große Menge von Psios. Die riesige Vögel beeindruckten mich nicht, selbst nicht, dass sie größer eines Wohngebäudes war. Ich legte mein Kopf in den Nacken und stieß ein Wolfsheulen aus. Diesen bestimmen Heulen hörnten meine Beute nur einmal in ihrem elendiges Leben, wenn ich auf die Jagd nach ihnen machte. Nach den Monstern, die von einem weitaus größeren Monster verschlungen wurde.
Die Handschuhe landeten in den staubigen Boden und die Macht dehnte sich in meinem Körper aus. Fenrir und ich verschmolzen uns. Es erschien auf meiner Wange das narbenartige, rote Mal. Fenrirs Mal. Dann begann ich zu laufen und mit jedem Schritt machte sich das Tier in der menschliche Hülle Platz. Ich wich geschmeidig die messerscharfen Krallen aus und schoss in die Höhe. Meine verfluchte Hand wurde zu Schatten und rammte in den massiven Körper hinein. Die Krähe krächzte wild, schnappte mit ihrem scharfen Schnabel nach mir und die feine kleine Zähnen bohrten sich in meinem Körper. Dann schleuderte sie mich von sich fort und ich nahm ein Stück ihrer Verdorbenheit mit. Ich machte einen Salto nach hinten, sodass meine Füße sich wieder nach unten zeigte und mein Schattenumhang umschloss mich wie ein Kokon. Ich landete auf dem Boden und hielt in meiner Faust immer noch das Stück. Eine Kugel geballter Pisos. Ich führte ihn in meinem Mund, der unmenschlich groß wurde und meine Eckzähne knackte die harte Hülle, sodass die Dunkelheit wie schwerflüssiger Honig in meiner Kehle rann. Meine Pupillen weiteten sich und ich erschauderte, die Gier nach mehr war geweckt. Ich sprang flink zur Seite, als einen Energie auf mich zuschoss und es hinterließ einen kleinen Krater. Mein Kopf neigte sich zur Seite und ich erblickte die Krähe. In eine tödliche Ruhe wartete ich und als sie nah genug war, hüpfte ich nach oben, um auf ihr Rücken zu landen. Und genau in diesem Moment begriff die Krähe, was ich war. Ich ließ meine finstere Natur ihren freien Lauf und als sie zum Boden stürzte, war nichts mehr von ihr übrig. Schwarzes, fremdes Blut floß meinem Mundwinkel hinunter und blutige Federn klebten an meinem Körper. Die krallenartigen Nägeln waren ebenfalls schwarz gefärbt. An meinem menschlichen Körper war nichts mehr Menschliches. Mein verfluchter Arm war jetzt vollständig schwarz. Meine Oberkleidungen waren aufgerissen, weil mein Körper breiter geworden war. Einige Hautstellen wurden von dunklem Fell besetzt und Wolfsohren ragten aus meinem Kopf heraus. In diesem Zustand war ich in einem mordlustigen Rausch gefangen und für mich gab es kaum Unterschied zwischen Feind und „Verbündeter“. Ich visierte mich auf die nächste Krähe, die ziemlich wütend war, was ich mit ihrem Gefährten gemacht hatte. Schattenflammen huschten über meinem Körper. Sie brannten nicht wie ein gewöhnliches Feuer, aber das Gefühl verbrannt zu werden war gleich und endete tödlich, sobald man in den Schattenflammen gefangen war. Ich stürzte mich auf den nächsten Gegner und in diesem Moment schoss die Krähe einen Energieball auf mich zu. Ich schlitterte in einem Schattenportal und sprang aus der andere Seite heraus. Wo ich zuletzt gewesen war, war ein tiefes Loch. Blut rann meinem rechten Arm entlang und ich stellte fest, dass es mein eignes Blut war. Die ganze Seite schien aufgerissen zu sein, aber bis jetzt war kein Knochen zu sehen und die Organe nicht beschädigt. Das Viech hatte mich getroffen und ein Grollen vibrierte in meinem Brustkorb.


1 722

08.06.2019, 21:37

Kenai

Meine Muskeln in meinem Körper spannten sich an, als ich die nährkommende Krähen entdeckte und schon aus der Ferne konnte ich die beachtliche Größe messen. Weiter hinten schien die Sonnenfüchsin mit Jemanden zu kämpfen und bis hierher konnte ich seine Dunkelheit spüren. Einmal hatte ich solche Dunkelheit gespürt und das war in diesem Dorf gewesen, wo ein Hohedämon eine Kreatur aus dem Meer gerufen hatte. Das war der Tag gewesen, wo Jenaya und ich zum ersten Mal Ardan getroffen hatten. Ich berührte meine Lippen und an diesem Tag hatte ich meinen ersten Kuss der Liebe erhalten. Nicht der „Schlüssel“- Kuss. Ich verdrängte die Gedanken, verdrängte die Sehnsucht und nahm den Schmerz an mich, um aus ihn eine Waffe zu formen. Das hatte mir mein großer Bruder beigebracht. Wir übertraten die Linie der magische Arena und ich spürte ein unangenehmes Kribbeln in meinem Nacken, als ich die dunkle Energie wahrnahm. Wir waren jetzt nur zu viert und ich achtete nicht mehr darauf, was hinter mir geschah. Ich war jetzt auf unsere neue Gegnern konzentriert. Es müssen dämonische Kreaturen sein, vielleicht sogar von diesem Hohedämon, gegen den die Sonnenfüchsin kämpfte, erschaffen worden. Es waren starke Gegnern. Starke, große Gegnern und sie konnten ihre Pisos in Energiebälle formen, die eine zerstörerische Kraft besaß. Rechtzeitig wich ich einer Attacke aus und mit einem schnellen Blick sah ich, dass mein Bruder ebenfalls den Angriff ausweichen konnte. Das hier war keine Prüfung. Das hier war echt. Hier ging es um Leben und Tod. Ich musste die Menschen hinter mir beschützen, damit sie weiter für eine bessere Welt kämpfen konnten. Ich beachtete diesen Elfen und dieses Mädchen nicht, denn Akela würde sie nicht ausgewählt haben, wenn sie nicht gut kämpfen könnten. Demnach konnte ich mich ganz auf mein eigener Kampf konzentrieren. Ich griff nach dem Knauf meines Schattenschwert und murmelte: „Schattenschwert, erwache.“ Die Klinge kam zur Vorschein. Diesen Gegner konnte man nicht mit einer gewöhnliche Waffe besiegen. Meine Schattenmagie begann zu pulsieren und ich spürte ein Ziehen, als ich die dunkle Energie meines Gegners spürte. Die Schatten an mir drängten sich an die Oberfläche und wollten die Oberhand gewinnen. Tief atmete ich ein. Kontrolle. Nur ich hatte die Kontrolle über meinem Körper und über meine Schattenmagie. Ich wich der gefährlichen Schnabel aus und bemerkte die scharfen kleinen Zähne. Vermutlich konnten sie damit auch Knochen zermahlen. Ansonsten glänzten sie nicht verdächtig, was man auf einem Gift hinweisen würde. Die Krallen waren ebenfalls messerscharf und größer als mein Körper. Ein Hieb konnte tödlich enden, also ihnen ausweichen. Die Federn waren dicht, ein Schutz für den Körper. Mit ihre Flügeln waren sie schnell, aber durch die Körpergröße nicht so wendig. Erneuert wich ich einem Angriff aus und stellte weitere Sekundenschnelle Analysen an. Die Augen waren klar und wachsam, sie wirkten intelligent. Aber in ihnen lauerte auch der Hunger und dieser Trieb konnte ihren Verstand beeinträchtigen. Ein Energieball. Ein schnelles Ausweichen. Der Energieball bestand aus Pisos und schien explosivartig zu sein. Es hinterließ Kratern oder tiefe Gruben.
Ein Mensch würde also nicht überleben, wenn er direkt getroffen wurde. Ich schwang mein Schwert und Krallen trafen auf die Klinge. Es gab ein kreischender Ton. Durch den Kraftaufprall wurde ich nach hinten geschleudert, da ich kein riesenhafter Mensch war. Dennoch fühlte ich mich nicht unterlegen. Es lag an mir seinen Schwachpunkt herauszufinden und ihn dann zu treffen, da spielte die Größe keine Rolle. Sondern Geschick. Ein solches Wesen musste definitiv ein lebensspendendes Organ besitzen, das wäre schon mal ein Schwachpunkt. Wieder ein Energieball, wo danach mehrere Kleinen folgten. Ich drehte mich, duckte mich, schwang mich zur Seite….erneuert wurde ich nach hinten geschleudert, als ein kleiner Energieball mich traf und einen Moment dröhne mein Kopf. Ich rang nach Luft, eine Rippe nahe Lunge war gebrochen, sowie das linke Schlüsselbein. Die Hose meines rechten Beines war aufgerissen und eine offene Wunde war zu sehen, dort wurde ich getroffen. Ich unterdrückte die Schmerzwellen und versuchte mich zu konzentrieren. Ich musste jetzt angreifen, bevor ich zu viel Blut verlor und dann keine Kraft mehr besaß. Jede Sekunde zählte. Mit eine verbissene Miene stand ich auf und diesmal ging ich in einem Frontangriff über, statt in der Defensive zu sein. Ich bündelte meine Magie in das Schwert und in hoher Geschwindigkeit rannte ich auf den Vogel zu, der ebenfalls mich direkt angreifen wollte. In eine drehende Bewegung duckte ich mich, um den Schnabel zu entkommen und als die Krallen in meinem Blickfeld kamen, schwang ich mein Schwert. Zuerst spürte ich einen Widerstand, doch im nächsten Augenblick besaß die Krähe keine Krallen mehr. Er kreischte wild und ich ließ ihm keine Zeit für eine nächste Attacke oder für Ausweichmöglichkeit. Zielgerichtet zog ich mein Schwert in die Höhe und rammte voller Kraft die Klinge in seinem Körper bis die Federn nicht mehr imstande war den Fremdkörper abzuwehren. Dann erinnerte ich mich an den Schmerz. An den Schmerz in meinem Bein. An den Schmerz, Jenaya wiederzusehen und zu wissen, dass ich sie wirklich verloren hatte. An den Schmerz, als ich meine Familie verloren hatte. Blitze schossen aus meinem Schwert heraus und wurde über die Klinge in seinem Körper geleitet.


1 723

10.06.2019, 19:19

Ardan

Augenblicklich spannte ich mich an. Also doch eine Gefahr. Warum ich sie nicht wirklich wahrgenommen hatte, störte mich gewaltig, aber vielleicht gab es eine plausible Erklärung dafür. Wie es sich herausstellte, hatten wir es mit einer widerlichen Spinnenfrau zu tun, die ihre Horde ekelhafter Riesenspinnen auf uns losließ. Jadis beschloss sich um die Hohedämonin zu kümmern und auch wenn ich sie lieber davor bewahren wollte, sich ernsthaft zu verletzen, musste ich in ihre Fähigkeiten vertrauen und mich um das andere Übel kümmern. So oder so wäre ich nicht in der Lage meine dämonische Seite zu erwecken und da Dämonen wie sie mich leicht provozierten, sollte ich das Risiko besser nicht eingehen.
Yun schenkte uns etwas von seinem Feenstaub, was ich mit einem Nicken anerkannte und dann wanderte mein Blick weiter zu Jenaya, die ihr Schwert ins Leben rief. Ich selbst schwang die Sense über meinen Kopf und sprang mit einem leichten Satz von Cains Rücken. Sein Heulen durchdrang die Nacht. Eine Warnung an die Spinnen, die uns zahlreich angriffen.
Männer und Frauen, unsere Soldaten, waren mehr als bereit für den Kampf und als ich meine geschlossene Faust nach vorne schwang, stürmten sie mit Kriegsgebrüll nach vorne. Natürlich war ich selbst Teil der Front und machte mit den ersten Biestern Bekanntschaft. Das Gift, das sie um sich spritzten, stellte sich schnell als ätzend heraus, da die ersten Leute vor Schmerzen aufschrien. Ich wich dem Gift so gut es ging aus, aber bei der unüberschaubaren Menge an Feinden glich das Feld einem Bad aus dampfendem Schleim. Einige von uns rutschten aus und direkt in die Netze der Dämonin. Ein grausamer Anblick, denn diese Fäden schnitten sowohl durch Fleisch als auch Knochen. Diese widerwärtige Frau hatte uns demnach eine abartig hinterlistige Falle gestellt.
Knurrend zerteilte ich jede Spinne, die in mein Sichtfeld geriet und zündete die Fäden mit meinem Immerfeuer an, damit sie für jedermann sichtbar wurden. So leicht gaben wir uns nicht geschlagen. Mit einem weiteren Satz landete ich auf dem haarigen Rücken einer Spinne und rammte die Sense tief in dessen Körper, der unnatürlich zu zucken begann. Ich drehte die Klinge so, dass sie ihr Gift aus Reflex in die Richtung ihrer Geschwister spritzte und sorgte damit für noch mehr Aufruhr. Mehrere Biester kamen zischend auf mich zugerast, bereit mich zu zerfleischen, doch ich blieb, wo ich war und wartete auf den richtigen Moment. Dunkle sowie helle Energie summte unheilverkündend in der Klinge, bis sie endlich mit einem ohrenbetäubenden Knall in alle Richtungen sauste und mehrere Dutzend Spinnen bei lebendigem Leibe grillte. So langsam kam ich richtig in Fahrt. Zeit, Dampf abzulassen.

Jenaya

Bei dem Anblick der vielen Spinnen lief es mir kalt den Rücken runter. Wenn ich etwas zutiefst verabscheute, dann waren es Spinnen. Und dass die Hohedämonin eine menschliche Version davor war, machte es auch nicht besser. Mein größter Respekt ging somit an Jadis, die die Herausforderung ohne zu zögern annahm und mit ihrem gleißenden Speer losflog. Wir hatten sowieso genug mit den vielen Spinnen zu tun und ich war echt froh, dass Yun da war, um mich seelisch zu unterstützen. Seine Anwesenheit erdete mich und ließ mich nicht durchdrehen.
Ich rief mein Schwert, das in der Nacht bläulich aufleuchtete und sprang vom Pferd ab, um es mit einem Klaps auf die Flanke von hier fortzuschicken. Es würde mich nur im Kampf behindern.
>Nur Mut…< murmelte ich vor mich hin und stürzte gemeinsam mit den anderen Kämpfern nach vorne. Nach all den harten Übungseinheiten mit Silia und Ardan war ich wendiger und schneller geworden, was mir in diesem Fall gerade recht kam. Das Gift der Spinnen ätzte sich durch alles, denn mir fehlte bereits ein Teil meines Ärmels. Ich musste noch schneller sein, noch geschickter vorgehen. Hier ein Schwung, da ein Bein ab, dort ein satter Schnitt, ein lebloser Körper. Ich schaltete meinen Kopf ab und öffnete stattdessen mein drittes Auge, um die Schwachstellen der Spinnen zu finden. Sie alle trugen einen Schwachpunkt mit sich herum, man musste nur wissen, wo und wie man an ihn herankam. Aufmerksam huschten meine Augen hin und her. Schwarze Flecken, überall kamen schwarze Flecken zum Vorschein, die die unreinen Seelen dieser Dinger darstellten. Doch selbst die tiefste Dunkelheit verbarg Geheimnisse, die mir nicht entgingen. Nicht, wenn ich mich vollends darauf konzentrierte.
>Ihr Bauch! Schneidet sie von dort unten auf!< rief ich den Kämpfern und Ardan zu. Ardan selbst brauchte zwar keine Hinweise von mir, weil er ohne gut zurechtkam, aber er dankte mir trotzdem mit einem erhobenem Daumen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 724

10.06.2019, 19:21

Silia

Klinge traf summend auf vibrierenden Stab. Mehrmals. Licht gegen Dunkelheit. Im Moment spielte er keine Spielchen mehr mit mir, sondern schien Gefallen daran gefunden zu haben, sich mit meiner Schwertkunst zu messen. Fataler Fehler seinerseits, denn es gab nur eine Person, die besser war als ich und die kämpfte gerade am Boden mit diesen riesenhaften Kreaturen der Nacht. Dieser Gedanke spornte mich an, diesen dümmlich grinsenden Dämon in die Ecke zu drängen, doch er ließ sich schwer bändigen. Er plante etwas, nur wusste ich nicht was. Das frustrierte mich. Ich bangte um die Sicherheit meiner Leute.
>Wie wäre es mit mehr Herausforderung?< Als hätte er meine Gedanken gelesen, schwang er seinen Stab und brachte erneut die Welt um uns herum durcheinander. Diesmal allerdings blieb ich ruhig und legte meine Fokus allein auf ihn. Wenn ich ihn nicht aus den Augen verlor, konnte ich klar bei Verstand bleiben. Trotzdem hatte ich mit dem nächsten Angriff nicht gerechnet. Anstatt nur seine verzerrende Fähigkeit zu nutzen, kombinierte er sie mit seiner Erdmagie. Die Folge? Mehrere große Teile des Gebirges verschwanden und tauchten plötzlich über den Köpfen der Kämpfenden auf. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, was aus ihnen werden würde, wenn ich ihnen nicht half. Ich musste meinen Platz verlassen, denn mit der Masse an Felsen, besonders in der Größe, konnte es Thales nicht allein aufnehmen. Und ich bezweifelte, dass Akelas Leute einspringen würden. Sie wirkten nicht wie Helden. Sie hörten nur auf seinen Befehl.
Schnell wie Licht sauste ich davon, steckte mein Schwert weg und kam gerade noch rechtzeitig an. Thales hatte an mehreren Stellen Schutzschilder errichtet, an denen die Felsen laut krachend in Stücke brechen, doch ein Felsen war dermaßen groß, dass mir nichts anderes blieb als ihn mit bloßen Händen aufzuhalten. Bereits der erste Kontakt brach mir sämtliche Knochen in Armen und Rücken, aber ich heilte schnell genug, dass ich das gewaltige Stück Erde davon abhielt die Leute unter mir zu zermalmen. Sie rannten eilig davon, nicht wissend, ob ich das Ding halten konnte. Darüber brauchten sie sich keine Gedanken machen. Der Hohedämon war nämlich nicht fertig mit mir. Er sauste vom Himmel hinab und beförderte mich gemeinsam mit dem Felsen gen Boden. Hätte ich nicht schnell genug eine Explosion hinter mir ausgelöst, wäre ich jetzt platt. Stattdessen lag ich in einem kleinen Krater, mitten in der Dunkelheit. Ich atmete Staub ein. Spürte kalte Härte in meinem Rücken. Hier sah es aus wie in einem Grab. Umgeben von Erde und Dunkelheit. Grimmig dreinblickend umfasste ich wieder den Knauf meines Schwertes und bohrte mich durch das Gestein nach draußen. Gerade erwischte ich den Dämon dabei, wie er sich meinem Freund Thales widmen wollte, da kam ich dazwischen und rammte ihn mit voller Wucht in den Boden. Wir rollten auseinander. Ich sprang zurück auf meine Füße, stürzte voran und wieder lieferten wir uns ein hitziges Duell. Er versuchte mich mittels Erdmagie aus dem Gleichgewicht zu bringen, allerdings war ich ihm zu schnell. Schlag für Schlag drängte ich ihn weiter zurück. Ich wollte diesen Stab zerstören. Ich wollte ihn entwaffnen und umbringen.
Daher kam das spitze Ende des Stabes, das sich in meine Schulter gebohrt hatte, ziemlich überraschend für mich. Wie war er von hier nach…?
>Silia!< brüllte Thales alarmiert. Ich sah ihn aus weiter Entfernung auf mich zueilen. In meinem Körper rauschte es wild. Verletzung. Wunde. Schimmerndes Blut ergoss sich auf den staubigen Boden. Glänzte im Licht der wenigen Sterne. Hinter mir hörte ich ein kehliges Lachen, dann ein Schmatzen, als er den Stab aus mir herauszog und mich mit seiner besonderen Magie in einen anderen Part des Geschehens schleuderte. Ich fasste mir an die blutende Stelle, blinzelte mehrmals. Schmerz. Ich empfand einen brennenden Schmerz. Körperlicher Schmerz. Behalt es in dir, hörte ich das Echo eines verlorenen Freundes und erschauderte dabei. Ja, Schmerz gehörte dazu. Diese Dämonen, sie waren anders als damals. Unberechenbarer. Finsterer. Schlauer. Keine hohlen Marionetten der Finsternis.
Ich spuckte zur Seite. Mehr Blut. Dann schloss sich die Wunde wieder und ich nahm mein leuchtendes Schwert in die Hand. Strategie. Eine neue Idee musste her. Nun war es Thales, der es mit dem Dämon aufnahm, während es in meinem Kopf brodelte. Ich analysierte, ich beobachtete intensiv, ich sammelte Energie und lenkte sie bis in die hintersten Winkel meines Körpers. Ein tiefer Atemzug. Ein weiterer… der Plan stand.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 725

11.06.2019, 18:52

Jadis

„Feena, kümmere du dich um die Riesenspinnen!“, rief ich zu meine treue Gefährtin zu, als ich in die Luft schoss. Einen kämpferischen Adlerschrei ertönte und ich wusste, dass ihre Krallen bereits sich in die Körpern der Kreaturen gruben. Sie ließ mich nicht in Stich, sondern kämpfte stets an meiner Seite und wir hatten gemeinsam manche Kämpfe gewonnen, aber auch verloren. Wie ich verlor sie niemals ihren Kampfwillen. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Ich schlüpfte durch die Fäden des gewaltigen Netzes und konzentriert achtete ich darauf nicht damit in Kontakt zu kommen. Die Spinnenfrau lachte erheitert: „Wie niedlich, du glaubst, du kannst mit mir aufnehmen?“ Spinnfäden schossen mir entgegen und geschickt wich ich ihnen aus, während ich jede kleinste Luftschwingung wahrnahm, die die Fäden um mich herum erzeugten. Ich schwang mit meinem Speer, um mir den Weg frei zu machen. Klebrig. Sie schienen nicht nur scharf zu sein, einige Fäden waren auch klebrig. Das Netz war eine tödliche Falle. Spinnen konnten so grausam sein. Endlich war ich nicht mehr von dem Netz umgeben und schwebte einige Metern von ihr entfernt. Kalt lächelte mich die Dämonin an, denn ihre Aura erinnerte mich stark an die anderen Dämonen. Ich umfasste mein Speer fester und entschied mich für einen Frontalangriff. Sie schwang ihren Fächer und mir kamen giftig aussehende Stacheln entgegen, die ich ausweichen musste. Als eine Antwort auf ihre Stacheln schickte ich Windklingen auf sie los und sie waren groß genug, um teilweise das Netz zu zerfetzen. Laut gähnend, um mich wahrscheinlich provozieren zu wollen, erschien in ihrer Hand eine Peitsche aus Spinnenfäden und mit einem lauten Knall zerteilte die Spinnenfrau die Windklingen. Meine Lippen wurden schmal, als ich sie zusammenpresste. „War das alles, Windprinzessin?“, wieder gähnte sie. „Keine Sorge, das war nur das Vorspiel gewesen“, lächelte ich dünn. In eine schnelle Bewegung jagte ich meinen Speer auf sie los, doch sie beugte ihr Rücken nach hinten und die Klinge traf sie nicht. Ich machte eine kleine Fingerbewegung und das Speer sauste zurück zu seinem Ziel. Erneuert entkam sie ihm, als hätte sie gewusst, dass er zurückkehren würde. Davon ließ ich mich nicht entmutigen und formte einen Luftball, der durch Kontakt mit Personen oder Gegenstände eine Druckwelle erzeugte. Und das war eine schmerzhafte Erfahrung. Außerdem war der Luftball für Andere beinahe unsichtbar und meist war es zu spät, wenn er zu erkennen war. Ich täuschte einen Angriff vor, die sie mit ihrem Fächer abblockte und spürte einen feinen Schnitt an einem Oberarm. Dann warf ich den Luftball direkt auf die Dämonin zu, als der Abstand zwischen uns klein genug war und schnell sprang ich nach hinten, um nicht selbst von der Druckwelle erfasst zu werden. Diese schmerzhafte Erfahrung hatte ich einmal sammeln müssen. Aber es passierte nichts. Der Luftball war einfach verschwunden. „Dummes Mädchen, merkst du es immer noch nicht? Ich kann jedes Mal sehen, was du vorhast und ich absorbiere mit meine feinen Fäden die Energie deiner Angriffe. Doch jetzt wird es mir langsam langweilig und du bist direkt in meine Falle getappt“, die Spinnenfrau lächelte bösartig und schnipste mit den Finger. Plötzlich erschienen überall dünne Spinnenfäden und umgaben mich. Meine Augen weiteten sich. Warum hatte ich das nicht gemerkt? Wieder ein Schnipsen und die Fäden zogen sich zusammen. Ich konnte nicht mehr fliehen. Laut keuchte ich auf, die Fäden brannten höllisch und es würde mich nicht wundern, wenn sie giftgetränkt waren. Ich versuchte mich aus dem Netz zu befreien, doch dadurch schadete ich meine Flügeln noch mehr und einige Fäden schnitten mir in die Haut. Laut lachte die Spinnenfrau: „Was für ein Anblick!“ Ihre dunkle Augen begannen zu funkeln: „Und jetzt werde ich dich in einem Kokon wickeln.“ Ich fühlte mich benommen, irgendwie betäubt. Mein Blickfeld verschwamm sich. Das musste dieses Gift sein. Meine Atmung wurde schwerer und die Schnittwunden brannten furchtbar, aber ich unterdrücke die Schmerzenslaute. Die Dämonin balancierte auf den Fäden und kam mir immer mehr. Ich konnte das Vibrieren in den Fäden spüren. Mein Herz klopfte schneller. Ich war stärker geworden, ich konnte mit einer Dämonin aufnehmen. Ich durfte jetzt nicht aufgeben. Tief holte ich Luft und stahl mir das Atem der Spinnenkönigin. Ein Ekelschauder rann meinem Rücken hinab, denn das Atem schmeckte nach Verdorbenheit. Sie griff nach ihrer Kehle und röchelte. In meine Augen funkelte der Triumph und ich hatte immer noch die Chance meinem Speer befehligen zu können. Plötzlich erschien bei ihr ein grünlicher Nebel und da ich immer noch ihr Atem stahl, kam der Nebel mir gefährlich nahe. Aus einem Instinkt heraus stoppte ich sofort und wie aus dem Nichts wurde mein Mund von Spinnenfäden geschlossen. „Hach, war ich gut gewesen?“, sie röchelte nicht mehr und wirkte nicht, als wäre sie am Ersticken. Der grüne Nebel erreichte mich und meine Augen wurden schwerer. Ich dachte nicht mehr an das Speer. Ein wildes Wiehern ertönte und ich hörte laute Flügelschlagen. Der Nebel lichtete sich und vor mir blitzten Krallen auf, die das Netz zerrissen, in dem ich gefangen war. Ich stürzte in die Tiefe, meine Flügeln waren noch verklebt, um fliegen zu können. Feena folgte mir schnell und fing mich mit ihre Krallen auf. Die Schmerzen in meiner Schulter waren mir egal. Am Boden ließ sie mich los und ich brach zusammen. Es schien, als hätten diese widerliche Fäden meine Kräfte ausgesaugt. Ich zuckte zusammen, als ich die Luftschwingungen spürte und sah den Stachel auf mich zufliegen. Ehe ich reagieren konnte, warf Feena sich vor mir und ich schrie auf, als der Stachel sie traf. „Nein, nein“, ich stolperte auf ihre liegende Gestalt und tastete hastig nach dem Stachel ab. Er bohrte sich tief direkt unter ihrer rechten Flügel und Blut quoll hervor. „Du dummes Mädchen!“, Tränen traten in meine Augen. Sie atmete schwer und ich zog den Stachel raus. Spitze tropfte grünlich und vermischte sich mit den Blut. Gift. „Keine Angst, du wirst wieder gesund“, beruhigte ich Feena und in Wirklichkeit versuchte ich mich selbst zu beruhigen: „Du darfst dich jetzt nicht zu viel bewegen. Halte durch, meine Süße.“ Ich hörte verdächtiges Klacken und als ich aufblickte, waren wir von den Riesenspinnen umringt. Und sie alle starrten Feena hungrig an. Entschloss griff ich nach meinem Speer und richtete mich auf: „Niemand wird sie anrühren!“


1 726

11.06.2019, 18:53

Akela

Ich ließ dem Viech keine Zeit für einen weiteren Angriff und sprang direkt auf seinem Rücken. Sofort verteilten sich die Schattenflammen auf ihrem Körper und hüllten uns in der flackernde Schwärze ein. Die Krähe begann vor Schmerzen zu kreischen und grausam lächelte ich: „Willkommen in der Hölle, verdammte Kreatur.“ Mit der verfluchte Hand stieß ich in seinem Körper hinein, wodurch die Krähe abstürzte. Vor dem Aufprall zog ich eine riesige, schwarze Kugel aus ihrem Körper heraus und leichtfüßig landete ich ein paar Metern von ihr entfernt auf dem Boden. Ihre Augen starrten mich leer an, da ich ihre Quelle gestohlen hatte und jetzt würde sie auf qualvolle Art dahinraffen. Meine Lippen formten sich zu einem teuflischen Lächeln und mein Mund wurde immer größer, als ich ihn öffnete bis ich die Kugel komplett verschlingen konnte. Sie knackte zwischen meine Eckzähnen und die Pisos floß schwer durch meine Kehle. Ich erschauderte von der neue Dunkelheit, spürte wie sich mein Inneren mehr ausdehnte, um Platz zu schaffen. Schwertatmend sank ich auf die Knien und mein Körper begann zu zittern. Meine Krallen fuhren tiefe Spuren in den sandigen Boden und mein schwarzes Auge pochte. Die Schatten kreischten laut in meinem Kopf. Die dunkle Gier grollte in meinem Körper, verlangte nach mehr. Mehr. MEHR. Ich leckte mir über die Lippen und meine Ohren zuckten. Dunkelheit. Pisos. Dort gab es mehr. Mit einem wölfischen Grinsen drehte ich mich langsam um. Beute. Dort war die Beute. Leise schlich ich mich an ihn näher heran bis plötzlich eine magische Barriere sich im Weg stellte. Tief knurrte ich und mit einem Hieb zersplitterte ich die Barriere. „Akela? Akela! Ich bin es, Kenai. Komm zu dir zurück!“, sagte die Beute. Einen Moment hielt ich inne, doch dann vergaß ich warum. Seine Dunkelheit roch köstlich und ich verzehrte mich danach. Ich wollte MEHR. Mein Hunger war unersättlich. Ich machte mich zu einem Sprung bereit bis ich das Klirren von Ketten wahrnahm. Wütend brüllte ich auf, als das Himmelseisen durch meine Kleidungen brannte und sich in meine Haut eingrub. Gewaltsam wurde ich zu Boden gerissen und noch mehr Ketten umschlangen meinem Körper. Ich bäumte mich auf und schrie: „Ich bringe euch ALLE um!“ Mein Blick war vollkommen wild und ich zerrte an das Himmelseisen. Doch die reine Kraft grub sich noch tiefer in mir und wieder schrie ich auf. Wut. Hass. Schmerz. Mein Körper zitterte unkontrolliert und die Dunkelheit in mir rebellierte. Ich wehrte mich gegen die Ketten. „ICH BRINGE EUCH UM! ICH WERDE EURE KÜMMERLICHE HERZEN AUS DEM BRUSTKORB REIßEN!“, wütete ich und stieß gleichzeitig ein mörderisches Knurren aus. Jemand begann Zauberformeln zu murmeln. „Wage es ja nicht!“, fauchte ich und riss erneuert an den Ketten. Die Dunkelheit in mir wallte auf, stieß sich gegen aller Macht gegen den Feind und die ersten Ringe der Kette zersprangen. Noch mehr Ringe zersprangen. Und dann war ich frei.

Kenai

Schwer atmete ich, als der kleine Schattenblitz mein Körper traf und meine Schattenmagie einen Moment ins Ungleichgewicht brachte. Aber ich konzentrierte mich und verbannte den Schmerz, um nicht bewusstlos zu werden. Denn ich musste stark bleiben, wir waren mitten in einem Kampf. Die Krähe stürzte auf mich herab und ich zog mich aus ihrem schweren Körper. Sie war tot. Mein Blick schweifte über die zerstörte Arena. Überall Staub, Kratern, Blut und Verdorbenheit. Die Anderen schienen die Krähen auch erledigt zu haben. Keine Krähe schien überlebt zu haben. Schnell schaute ich zu den Menschen, es hatte dort Steinangriffe gegeben. Aber die Sonnenfüchsin war rechtzeitig gekommen und kämpfte immer noch gegen den Dämon. Ich drehte mich um und meine Augen suchten nach Akela. Auf den ersten Moment erkannte ich ihn nicht, er hatte sich komplett verändert. Er wirkte nicht mehr wie ein Mensch, aber auch nicht wie ein Wolf. Und er fraß etwas, was er aus dem Körper der Krähe geholt hatte. Die Härchen in meinem Nacken richteten sich auf und meine Schattenmagie wurde unruhig. Etwas stimmte nicht. Mit ihm stimmte was nicht. Er drehte sich zu mir um und in seine Augen sah ich einen unendlichen tiefen Hunger. Einen Hunger, denn ich manchmal in meine dunkle Stunden auch gespürt hatte. Ich wich langsam einen Schritt zurück. In diesem Moment wusste ich, dass ich aufpassen musste. Er kam mir näher, knurrte wie eine wilde Kreatur. Plötzlich erschien eine magische Barriere, das war der Elf, der neben mir erschien. Doch er zersplitterte die Barriere. „Akela? Akela! Ich bin es, Kenai!“, rief ich ihm zu. Ich wollte, dass er wieder zurückkam. Einen Moment hielt er inne und dann sprang er. Das blonde Mädchen tauchte wie aus dem Nichts auf und warf Ketten durch die Luft und gegenüber von ihr war der blonde Mann, er warf ebenfalls Ketten. Ich spürte die summende Kraft. Die reine Kraft und noch mehr Härchen richtete sich in meinem Nacken auf. Himmelseisen. „In diesem Zustand ist er ein Monster, das nur daran denkt seinen Hunger zu stillen. Er sieht nicht mehr wer Feind oder wer Verbündeter ist“, sagte der Elf. Die Schwarzmagierin erschien, die Arena gab es nicht mehr und sie begann zu murmeln. Ich verstand nicht ihre Worte. Ich verstand nicht, was genau los war. Aber ich ertrug es nicht Akela so zu sehen. Er hatte Schmerzen und sein Körper war ganz wund von den Ketten. Er wurde wahnsinnig davon. „Hört auf!“, rief ich zu den Leute und wollte einschreiten, in diesem Moment zersprangen die Ketten.


1 727

11.06.2019, 19:47

Ardan

So langsam wusste ich gar nicht mehr, wo welcher Spinnenkörper aufhörte und endete. Die Menge an Spinnen konnte einen verrückt machen, aber mich hielt es sicherlich nicht davon ab, sie alle elendig zu grillen. Cain hatte seinen Spaß damit, ihnen ein Bein nach dem anderen auszureißen, darauf rumzukauen, als sei es ein Kauknochen und sich dann dem nächsten Opfer zu widmen. Guter Junge!
Die Soldaten schienen ebenfalls einen Weg gefunden zu haben, mit den vielen Spinnen klarzukommen, denn sobald der erste Schreck verflog, setzte das strategische Überlebensdenken ein. Darauf hatten sie sich immerhin jahrelang vorbereitet. Wir würden diese Hürde überwinden. Das stand außer Frage. Nur leider hatten wir es noch mit einer Spinnendämonin zu tun, die plötzlich keinen Feind mehr zum Kämpfen hatte. Ich fluchte innerlich. Wo war Jadis? In dem ganzen Wirrwarr konnte ich sie leider nicht sehen. Sie war am Leben, so viel stand fest, weil mein Herz noch am Schlagen war, aber vielleicht hatte diese widerliche Bestie ihr etwas Schlimmes angetan. Wenn das der Fall war, würde ich wieder für nichts garantieren können.
Mit purem Feuer in meiner Blutbahn entfloh ich der Spinnenmeute und stürzte mich auf ihre Königin. Ihr sollte bloß nicht langweilig werden.

Jenaya

Wie aus dem Nichts erschien Jadis einige Meter von mir entfernt und kurz darauf vernahm ich die finstere Präsenz der Hohedämonin. Ihr Aussehen jagte mir Angst ein, doch ich wagte es nicht, mich dieser lähmenden Empfindung hinzugeben. Wir waren zum Kämpfen hier. Zum Überleben. Allerdings ging das meistens mit schweren Verletzungen einher. Ich sah, wie Feena sich vor Jadis stürzte, als die Dämonin einen gefährlich aussehenden Stachel auf sie abschoss. Mein Herz setzte einen Moment lang aus. Meine Freundin schwebte in Gefahr. Ihre Gefährtin.
Ohne lange darüber nachzudenken, rannte ich los, bahnte mir mit meinem Schwert einen Weg durch die massigen Leiber der Spinnen, die sich auf sie stürzen wollten und rief in Gedanken Protego. Sofort erschien ein vor Stärke vibrierender Schutzschild um uns herum. Stark genug, dass kein einziger Widerhaken es durch die Barriere schaffte. Ich atmete schwerer, spürte den ersten Schweiß auf meiner Haut. Meine Augen huschten zu Jadis, dann zu Feena. Sie schien Schmerzen zu haben. >Ich werde versuchen sie zu heilen.<

Silia

Mit zurückgelegten Ohren raste ich los und direkt auf den Hohedämon zu, der sich gerade mit Thales beschäftigte. Dass der Magieweber es mit ihm aufnehmen konnte, überraschte mich nicht. Sein magisches Talent überstieg das des Dämonen, weshalb ich freie Bahn hatte. Allerdings zuckte eines meiner Ohren in eine völlig andere Richtung. Eine Ablenkung. Ich erfasste gebrüllte Worte, getränkt in Finsternis. Dunkler als die Worte des Hohedämons selbst. Ich wusste, wer die Quelle dieser Worte war und es frustrierte mich zutiefst, dass ich mich in seine Richtung lenken ließ. Dabei hatte ich echt Wichtigeres zu tun.
Während ich weiterhin wie ein am Himmel verglühender Stern an den menschlichen Truppen vorbeizischte, erfasste ich die Situation mit all meinen Sinnen. Himmelseisen. Schattenmagie. Dunkle, geflüsterte Worte. Ein Wolf. Schattenwolf. Ein Knurren stieg meine Kehle hinauf und als ich sah, wie die Ketten aus Himmelseisen nachgaben, stürzte ich mich von der Seite auf ihn - mit dem Ellbogen voraus. Im Moment kümmerte es mich so gar nicht, ob ihm dabei sämtliche Rippen gebrochen wurden, aber dieser Kerl hatte es nicht anders verdient. Sobald ich zu einem festen Stand kam, richtete ich die gefährlich leuchtende Spitze meines Schwertes auf seine Brust. Nichts an ihm erinnerte mich mehr an Akela. Einfach gar nichts. Als ich sprach, bebte meine Stimme vor unterdrückter Wut. >Du enttäuscht mich, Schattenwolf. Spuckst große Worte, dass wir Monster brauchen, um Monster zu töten, dabei sehe ich weit und breit ein einziges Monster.< Ich sah ihm fest in die von der Finsternis verschluckten Augen. >Reiß dich zusammen oder verschwinde. Momentan bist du einfach nur eine Last.< zischte ich, ehe sie mir die Nackenhärchen aufstellten.
Ich wirbelte erneut herum und schwang das Schwert horizontal, wodurch mein Licht wie eine spiegelglatte Scheibe durch die Luft sauste und die nächsten Erdbrocken pulverisierte. Reines Sonnenlicht rauschte durch meine Adern. Ich hatte meine Geduldsgrenze erreicht. >Irgendwie beleidigt es mich, dass du deinen Fokus auf mich verloren hast. Was gibt es denn Interessanteres als mich?< ertönte die kratzige Stimme des Hohedämons, der wieder völlig entspannt auf seinem Teppich hockte.
Ich verengte die Augen, knirschte mit den Zähnen. >Keine Sorge, du bist so schwach, dass ich mich vor Langeweile erst umschauen musste, bevor ich wieder auf dich zurückkomme. Wie nett von dir, dass ich mir den Weg ersparen kann.<
Diesmal war er es, der die Augen missmutig verengte. Ihm schien meine Antwort gar nicht gefallen zu haben, doch dann fiel sein Blick auf die wilde Kreatur hinter mir. Sein Mund öffnete sich vor Überraschung. >Sieh einer an. Wenn das nicht der berüchtigte Piratenlord ist. Diese gewaltige Energie an Dunkelheit selbst zu erleben... köstlich. Da frage ich mich, warum du für die falsche Seite kämpfst, wenn du auf unserer all das bekommst, wonach du dich gerade so sehr sehnst.<
Meine Macht begann wieder in Kreisen um mich herum zu surren, als meine Füße den Kontakt zum Boden verloren. Weißgoldenes Licht umgab mich wie eine Aura. >Spar dir die Worte der Versuchung. Hier spielt die Musik.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 728

11.06.2019, 20:15

Jadis


Ich erschlug die erste Spinne, die zuerst uns anspringen wollte und dann spürte ich eine helle Präsenz. Reine Energie ließ die Luft sanft schwingen und es erschien der magische Schutzschild, die nur eine Person perfekt beherrschen konnte. Jenaya. Die anderen Riesenspinnen krachten gegen den Schild und fauchten wütend wie Katzen, sie versuchten einen Weg nach drinnen zu finden. Ihr könnt euch dort nicht lange verstecken, zischte eine Riesenspinne und meine Augen weiteten sich einen Moment. Die ekelhafte Viecher konnten sprechen. Ich drehte mich zu Jenaya um und nickte heftig: "Bitte. Sie...sie...sie darf nicht sterben." Schwer schluckte ich. Als Ei wurde sie in unserem Schloss gebracht, als mein Vater sie mutterlos fand und ich hatte sie mit großgezogen. Wir waren treue Gefährten geworden und unzertrennlich. Wenn ich sie verlor, dann würde für mich die Welt zusammenbrechen. Meine Augen brannten verdächtigt und ich drängte die Tränen zurück. Ich durfte jetzt nicht die Fassung verlieren und stellte mich kampfbereit vor den Beiden. Ich wusste nicht wie lange das Schild die Angriffe aushielt, aber ich war bereit zu kämpfen. Meine eigene Schmerzen und schwachen Zustand steckte ich zurück. Ich würde immer alles geben und viel weiter gehen.

Akela


Etwas Helles blitzte in meinem Augenwinkel auf und die Präsenz war noch reiner als das brennende Himmelseisen. Zähnefletschend knurrte ich und in diesem Moment wurde ich voller Gewalt in den Boden gerammt. Knochen knacksten in meinem Körper und Blut tropfte aus meiner Nase. Das Licht blendete mich beinahe und der Hunger nach mehr wurde unerträglich. Ich wollte dieses Licht verschlingen, es zerstören und noch mehr Dunkelheit in meinem Körper bunkern. Ein Schwert war auf mich gerichtet und wutverzerrt starrte ich die Sonnenfüchsin an. Dann zuckte mein Mundwinkel: "Ich habe die Monstern verschlungen, deswegen gibt sie es nicht mehr." Dann wurde mein Blick wieder wild: "Und du hast mir nichts zu sagen!" Langsam richtete ich mich wieder auf, als sie sich von mir abwendete und einen heran fliegender Felsen zerteilte. Ein Schauder rann über meinem Rücken hinab, als ich eine viel größere Nahrungsquelle fand. Meine Augen ruhten auf den Hohedämon und ich leckte mir über die Lippen, während meine Nasenflügeln bebten. Ein grausames Lächeln schlich in meinem Gesicht: "Ihr habt nichts, was ihr mir geben könnt. Außer euch selbst, ihr seid bloß Futter für mich und besonders Hohedämonen verzehre ich gerne zum Nachtisch." Fenrir regte sich in mir, breitete seine Dunkelheit in meinem Körper aus und mein verfluchter Arm pochte lautstark. Leicht neigte ich den Kopf zur Seite, meine Stimme war nicht mehr Eigenes: "Ein Hohedämon, der den Raum manipulieren kann. Aber was passiert, wenn er an einem Ort ist, wo weder Raum, noch Zeit existiert?" Auf meiner Hand erschien eine tänzelnde Schattenflamme und nachdenklich musterte ich sie. Dann hob ich den Kopf und verwandelte mich in den Wolf. Um uns herum wurde es schlagartig dunkel. Hier existierte rein gar nichts. Nur das Licht der Sonnenfüchsin. Ich tue es nur, weil ich Derjenige sein will, der dich eines Tages vernichtet. Jetzt kannst du ihn nach deinem Sinn umbringen ohne sein Hokuspokus.


1 729

11.06.2019, 20:46

Jenaya

Natürlich wusste ich, was in Jadis gerade vorging und wie sehr sie mit ihrer Gefährtin litt. Wäre Feena Maris, würde ich genauso den Verstand verlieren. Doch Jadis wäre nicht Jadis, wenn sie nicht trotzdem aufstehen und sich dem Kampf stellen würde. Dafür hatte ich sie schon immer bewundert und ich nahm mir fest vor, mir eine Scheibe davon abzuschneiden.
Konzentriert ließ ich mich auf die Knie sinken und legte meine Hände sanft auf die frische Wunde des Hippogreifs. >Bleib ganz ruhig, Feena. Ich versuche dir zu helfen.< flüsterte ich dem wunderschönen Wesen zu. Dann sandte ich warme Wellen des Lichts in ihren Körper, um sie vorerst von den Schmerzen zu erlösen. Ich ertrug es nicht sie leiden zu sehen. Die Geräusche der Spinnen, die auf meinen Schild einschlugen, ignorierte ich dabei vollkommen. Ich musste fokussiert bleiben, das Gift finden, es isolieren und es dem Körper entnehmen. Früher hatte mir meine Mutter gezeigt, wie so etwas ging, aber mir war es nie geglückt. Heute aber musste es klappen. Feenas Leben stand auf dem Spiel und ich wollte nicht versagen. Ich könnte nicht damit leben.

Silia

Meine Ohren zuckten. Fenrir. Hatte er es also wieder gewagt, Akela zu unterwerfen, um sich seinen Körper für das hier auszuleihen. So sehr mir das gegen den Strich ging, konnte ich ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Wie in guten alten Zeiten kämpften wir gegen die Dämonen, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Er wollte mich mal wieder ganz für sich allein haben, während ich die Herzenslichter beschützen wollte. Nun ja, ich nahm, was ich bekam.
Der Hohedämon zischte wütend, als alles in tiefe Dunkelheit gerissen wurde und er tatsächlich nicht mehr seine Tricks anwenden konnte. Endlich. Endlich konnte ich mich mit ihm auf meiner Ebene messen. Ich sah über die Schulter zum Wolf und lächelte leicht. >Danke, Fen.<
Mein Lächeln erlosch wieder, als ich mich auf meinen Feind konzentrierte, der auf seine starke Erdmagie zurückgriff. Ich schickte eine geballte Ladung Lichtenergie in mein Schwert, das unheilvoll zu summen begann und flog in seine Richtung. Er saß nicht mehr entspannt auf seinem hässlichen Teppich, sondern stürzte sich mit derselben Kampfeslust auf mich. Stab und Schwert prallten erneut aufeinander. Mächtige Energiewellen ließen die Welt um uns herum erbeben, während wir uns in schnellen Abfolgen duellierten. Hier ein Schlag, hier ein Hieb, hier in Deckung gehen... Es war anders als zuvor, denn ich musste mich nicht mehr zurückhalten. Ich konnte loslassen. Während er fast jeden meiner Angriffe perfekt abwehrte, sammelte ich mehr Licht in meinen Bauch, kanalisierte es in meine Finger und ballte die freie Hand zu einer Faust. Er sah es nicht kommen. Nicht den starken Hieb, der ihm sämtliche Rippen mitsamt Brustbein brach. Licht explodierte vor meinen Augen. Mit einem wütenden Brüllen sauste er auf die Erde hinab, doch ich gab ihm keine Zeit sich auszuruhen oder sich eine neue Technik auszudenken, um gegen mich vorzugehen. Ich flog ihm schleunigst hinterher, steckte das Schwert weg und spreizte meine Finger, aus denen Fäden aus reinem Licht herausschossen. Sie wanden sich um seinen Körper, um jeden Arm, jedes Bein, auch um seinen Hals. Der Kontakt mit seiner Haut entlockte ihm endlich schmerzliche Geräusche. Er wehrte sich mit aller Macht gegen das Licht, aber damit schnitt er sich nur selbst ins Fleisch. Aus dieser Fall kam er nicht mehr heraus. Ohne den Blick von ihm abzuwenden, schwebte ich näher zu ihm, bis mein Gesicht dicht vor seinem war. Nichts als Dunkelheit herrschte in ihm. Kein Herzenslicht. Nichts, was ich beschützen musste. Meine Erlaubnis zu töten.
>Du Miststück wirst elendig winseln, wenn deine verdammte Zeit gekommen ist. Dein Leid endet nicht hier. Es wartet auf dich.< spuckte er mir entgegen. Seine Stimme klang kratziger, vielleicht, weil ich das Licht enger um ihn schloss und erste feine Rinnsale aus Blut seine Kleidung durchtränkten. >Der Dunkle Lord hat sich bestens auf dich und deine jämmerlichen Missgeburten von Geschwistern vorbereitet.< Etwas Wildes, Verrücktes blitzte in seinen Augen auf. >Zu schade, dass ich nicht da sein werde, um zu sehen, wie du für alle Zeiten brichst. Ich-<
Zu mehr kam er nicht, denn mit einem Fingerschnipsen zogen sich die Fäden zusammen und zerteilten ihn in Stücke, die sogleich zu Asche zerfielen. Emotionslos starrte ich auf den leeren Fleck vor mir. Dämonen wie er besaßen eine verfluchte Zunge. Sie konnten sich allein mit Worten in jemandes Kopf einnisten und die richtigen Punkte treffen, die einen in die Knie zwangen. Ich wusste das. Ich wusste, dass mich seine Worte nicht berühren sollten, aber sie taten es. Denn ich glaubte ihm. Ich glaubte jedes einzelne Wort. Am Ende meiner Reise würde ich brechen. Sehr wahrscheinlich für immer.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 730

11.06.2019, 21:15

Jadis


"Feena, du kannst ihr vertrauen", sprach ich zu meiner Gefährtin, als Jenaya versuchte ihr zu helfen. Ich wand keinen einzigen Blick von dem Schild ab und mein Körper war zum Zerreißen angespannt. Jenaya würde ihr helfen können und sobald Feena wieder gesund wurde, würde ich sie von diesem Schlachtfeld fortschicken. Sie hatte genug gekämpft, sie sollte nicht nochmals ihr Leben für mich opfern. Diese Selbstlosigkeit ließ mein Hals eng zusammenschnüren, doch ich erlaubte meine Gefühle nicht mich überrollen zu dürfen. Dann würde ich verlieren. Jetzt musste ich stark sein und Derjenige beschützen, die ich liebte. "Jenaya, wenn sie wieder gesund ist, wirst du auf ihr steigen und sie bringt euch weg. Sobald du das Schild loslässt, werde ich eine gewaltige Druckwelle auf diese Viecher jagen!", mein Blick war voller Entschlossenheit und ich schenkte den Riesenspinnen einen sehr bösen Blick.

Akela


Der Wolf setzte sich hin und hielt dieses Dimension, das Nichts, aufrecht. Es könnte auch als Hölle bezeichnet werden, doch es war nicht hier die Hölle. Es war schlimmer, denn es war hier das Nichts. Wer sich hier befand, wusste nicht ob eine Minute oder 100 Jahren vergangen. Nur der Wolf wusste wie die Zeit auerhalb dieser Dimension verstrich. Hier existierte nur die Stille und die Dunkelheit. Endlose Finsternis. Selbst viele Magieformen verwirkten hier, doch das Licht allein konnte sich hier einen Weg nach draußen finden. Ein Licht, wie der Sonnenfüchsin. Seine Augen ruhten auf den Kampf und sein Schwanz wischte in der Dunkelheit. Er wusste, dass der Kampf schnell war, auch wenn die Beiden es nicht fühlen würde. Vielleicht noch Silia. Ihr Licht brach aus hier heraus, ihre Kraft entfaltete sich zu ihrer Größe und doch war das hier noch nicht ihre wahre Macht. Fenrir wusste, wozu die Sonnenfüchsin in der Lage war und sie wusste, wozu er in der Lage war. Besonders wenn er seinen verbannten Körper fand, um vollständig zu werden. Der Hohedämon verlor, natürlich verlor er. Er war eine kleine unbedeutende Ansammlung von Pisos. Der Wolf erhob sich und die Dimension des Nichts verschwand. Sie waren zurück in der Menschenwelt. Und der Mensch in seinem Körper begann sich zu wehren, wollte ihm wieder an die Ketten legen.

Knochen zersplitterten, wuchsen zusammen und krümmten sich zurück in einem menschlichen Körper. Die Schmerzen machten mich blind für meine Umgebung und ich grub meine Fingern in die Erde. Die Nägel rissen ein, da sie keine Krallen mehr waren. Mein Körper war übersät von frischen Verbrennungen des Himmelseisen. Die Stellen pulsierten. mein Stirn lag auf dem Boden und ich kämpfte gegen den Würgereiz. Blut tropfte aus meiner Nase, immer mehr bis sich eine kleine Pfütze bildete. "Akela!",es war Kenai. "Fass mich nicht an", meine Stimme war rau wie Schleifpapier und mein Körper zitterte neu. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als die neue verschlungene Dunkelheit sich gegen mich auflehnen wollten. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und in meinem Kopf kreischten die Schatten wild. Ich hörte die Ketten rasseln. Sie wussten, dass es noch nicht ganz vorbei war, auch wenn ich meinen Bewusstsein wieder erlangt hatte. Ich knirschte mit den Zähne. Ich hasste diese Ketten. Ich hasste diese Schmerzen, aber ich hatte sie verdient. Jede einzelnen Schmerz hatte ich verdient. Eine feuchte Schnauze drückte sich gegen mich. Cerberus. Ich hob mein Blick, in denen noch die Wildheit geschrieben stand. Winselnd legte sich der dunkle Wolf hin und seine rot glühende Augen sahen mich voller Loyalität an. Ich sackte auf dem Boden und gab ihm den stummen Erlaubnis zu mir kriechen zu dürfen. "Guter Wolf", murmelte ich und er leckte meinen Arm ab.

Kenai


Die Ketten waren gerissen und die Schwarzmagerin fluchte. Dann erschien die Sonnenfüchsin und krachte in ihm herein, ehe er uns wildknurrend anspringen konnte. Mein Körper spannte sich an. Ich wollte eingreifen, als sie das Schwert auf ihn richtete. Niemand bedrohte mein Bruder. Ich musste auch mein großer Bruder beschützen. Mir gefiel die Situation nicht und mir gefiel es nicht, dass ich nicht wusste, was mit Akela war. Der Hohedämon erschien und mein Nacken kribbelte noch mehr. In meinem Kopf begann zu dröhnen. Da war so viel Dunkelheit. Plötzlich verschwanden sie, als wären sie nie hier gewesen. Ich wusste nicht, was jetzt passiert war. Unruhig schaute ich zu den Anderen und ich entdeckte, dass der König Thales zu uns kam. In diesem Moment waren sie wieder erschienen. Nur der Hohedämon war fort.


1 731

11.06.2019, 21:26

Ardan

Wie sich herausstellte, gehörte diese Dämonin zu den Strategen der Elite. Sie war außerordentlich gerissen. Sie wusste, was sie zu tun hatte, um mich in den Rücktritt zu zwingen. So sehr ich mich auch taktisch anstrengte, sie war besser darin und das störte mich gewaltig. Schlaue Hohedämonen waren deutlich gefährlicher als bloß die starken unter ihnen. Mit Stärke konnte ich mich problemlos messen, aber wenn man die Reichweite der Intelligenz des anderen nicht kannte, konnte das zum Problem werden. Momentan hatte ich ein großes Problem.
>Jadis!< rief ich nach meiner Verlobten. Wo auch immer sie steckte, ich brauchte ihre Unterstützung, sonst lief ich Gefahr meiner dämonischen Seite Platz zu machen und wir hatten ja gesehen, wohin das geführt hatte. Noch einmal wollte ich das nicht durchmachen, nicht, wenn ich mir nicht sicher war, dass ich dabei heil aus der Sache rauskam.
>Wie niedlich.< säuselte die Spinnenkönigin. >Kommst du ohne dein Frauchen etwa nicht klar? Was für ein peinliches Auftreten für einen König. Ich dachte, du hättest mehr drauf.< Natürlich wollte sie mich damit provozieren, doch darauf ging ich nicht ein. Kämpfe allein auszutragen, hatte niemanden weit gebracht, auch nicht mich. Besonders seitdem Jadis wieder in mein Leben getreten war, wusste ich gemeinsames Arbeiten umso mehr zu schätzen und im Moment konnten wir nur zusammen dieser Königin das widerliche Grinsen aus dem Gesicht prügeln.

Jenaya

Ich hörte, was Jadis sagte. Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte einfach das Kampffeld zu verlassen, wusste ich, dass die Heilung mir viel abverlangen würde. Zu viel, um weiterhin mit voller Kraft gegen die Spinnen zu kämpfen. Gegen die Spinnenkönigin hätte ich sowieso keine Chance. Da blieb ich realistisch. >In Ordnung.< rief ich meiner Freundin zu, während ich mir einen Weg in Feenas Körper bahnte. Mittels meines dritten Auges konnte ich ganz genau sehen, in welche Richtung das Gift floss und welche Organe bereits beschädigt waren. Ich ging behutsam vor, schloss das Gift mit meinem Licht ein und zog es langsam aus den Blutbahnen heraus. Schweiß klebte mir im Nacken und auf der Stirn, als ich meine Sitzposition änderte, weil meine Füße einschliefen. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging, doch als ein kugelförmiges Licht aus Feenas offener Wunde schwebte, ergriff ich es und schleuderte es von uns fort. Es zerplatzte mit einem Zischen. Pure Erleichterung durchfloss mich. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es tatsächlich geschafft. >Tapferes Mädchen!< lobte ich Feena und streichelte ihr kurz sanft übers Gefieder. Dann kletterte ich eilig auf ihren Rücken. Mein Blick fiel auf Jadis. >Sie ist überm Berg. Wir sind bereit. Auf Drei lasse ich den Schild fallen.<

Silia

Immer noch auf die leere Stelle starrend, nahm ich gar nicht wahr, wie Thales auf mich zukam und in den Arm nahm. Ich rührte mich nicht, ich schloss auch nicht die Augen. Stattdessen starrte ich nur auf das getrocknete Blut auf seiner bekleideten Schulter. Es war nicht seines. Es gehörte jemand anderem. Eine Hand strich mir sanft über den Rücken, während die andere mich einfach nur festhielt. In meiner Brust bebte es, doch nach außen hin stand ich wie eine Statue da. Wenn ich mich jetzt regte, fürchtete ich früher zu zerbrechen als angenommen, darum sammelte ich mich innerlich, zog all mein Licht zurück und atmete leise ein. Ein Zittern durchlief mich. Meine Augen brannten. Thales sagte nichts, nur sein Griff wurde etwas fester.
Weit und breit war er mein einziger Freund hier und es bedeutete mir wahnsinnig viel, dass er für mich da war und irgendwie sofort verstanden hatte, was in mir vorging. Ich blinzelte mehrmals, drängte den uralten Kummer zurück und atmete ein weiteres Mal tief ein. Diesmal zitterte ich nicht mehr. Ich kam zur Ruhe. Einigermaßen. Weiter hinten ertönten Jubelrufe. Wir hatten gesiegt. Ein Hohedämon weniger, um den wir uns sorgen mussten und dennoch fühlte ich mich nicht besser. Seine Worte hingen wie Schatten über meinem Herzen. Sie lauerten, warteten. >Danke.< murmelte ich an Thales' Brust, der meinen Rücken kurz tätschelte, ehe er Abstand zu mir nahm.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 732

11.06.2019, 21:45

Jadis


Ich hatte das Gefühl es würde Stunden vergehen, aber vermutlich waren es nur lange Minuten verstrichen. Meine Muskeln zerrissen beinahe vor Anspannung und aus der Ferne vernahm ich das Rufen von Ardan. Er brauchte mich. Mein Körper begann unangenehm zu kribbeln, die Benommenheit war von mir gewichen und ich spürte wie meine Magie sich langsam erholte. Die Energie rauschte durch die Adern, wenn auch nicht so stürmisch wie am Anfang. Aber das musste ausreichen. Endlich hörte ich die erleichternde Worte und ich blickte kurz über die Schulter. Feena stand. Ich konnte später mich darüber freuen und Jenaya ausgiebig danken. Zuerst mussten die Beiden weg. Knapp knickte ich und als das Schild fallen gelassen wurde und Feena mit Jenaya nach oben schoss, ließ ich eine gewaltige Druckwelle los. Ich hatte sie langsam in mir aufbauen lassen, während Jenaya Feena geheilt hatte. Sie fegte über die Riesenspinne weg und hilflos wirbelten sie in der Luft herum. Mit eine unbewegte Miene jagte ich ihnen Windklingen hinterher, sodass ihre Körpern gespalten wurden. Davon hatten sie es, wenn sie Jemanden bedrohte, der mir nahe stand. Ich wartete nicht ab bis eine neue Masse zu mir gekrochen kam und rannte los. Meine Flügeln waren immer noch verklebt von den verfluchten Fäden, aber dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Ardan brauchte mich. Ich schwang mich unter und über den Riesenspinnen, die sich mir in den Weg stellte. Ich ließ den Wind sprechen und auch mein Speer kam nicht zu kurz. Oftmals musste ich dem giftigen Spritzer ausweichen, denn ich wusste wie ätzend ein Gift sein konnte. Mein Unterarm war ein Beweis. Endlich erreichte ich Ardan und wütend blinzelte ich die Spinnenfrau an: "Du wirst es bitter büßen meinen Hippogreif angegriffen zu haben!"

Akela


Ich kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an, denn ich war nicht in meiner Kajüte und hier waren zu viele Menschen, denen ich nicht traute. Jemand warf einen Schattenumhang auf meinem halbnackten Körper, vermutlich Cassandra. Leise atmete ich tief aus und mit aller Kraft erhob ich. Jede einzelne Knochen knackste nochmals und die gebrochene Rippen erinnerten mich daran, dass eine tollwütige Sonnenfüchsin in mich gerammt hatte. Wortlos reichte mir Cassandra noch den schmucken Gehstock und unauffällig stützte ich mich darauf. Ich müsste demnächst einen Besuch bei Calypso abstatten, ein Bad war wieder überfällig. "Dir geht es nicht gut", Kenai ging auf mich zu und musterte mich forschend. "Mir geht es blendend. Ich hatte eine ausgezeichnete Mahlzeit gehabt", teuflisch grinste ich. Er runzelte mit der Stirn und starrte auf meinem Brustkorb. Ich zog ein Augenbraue hoch: "Gibt es da was Interessantes zu sehen?" "Du hast viele Narben", stellte er fest und sein Blick huschte auf meinem verfluchten Arm: "Und dieser Arm ist schwarz. Ich zuckte mit der Schulter: "Was erwartest du von einem Piratenlord? Makellosigkeit ist nur was für verwöhnte Könige." Jede einzelnes Wort war eine Schmerzwelle, der über mich rollte. Von außen ihn zeigte ich bloß kühle Gelassenheit. Die Schmerzen waren eine wirkungsvolle Waffe. Cerberus kam mit den Handschuhe in den Maul angetrottet.


Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)


1 733

11.06.2019, 22:07

Ardan

Sekunden vergingen, oder auch Minuten, bis Jadis endlich auftauchte. Meine Augen huschten über ihren Körper, auf der Suche nach irgendwelchen schweren Verletzungen, doch sie schien bei bester Gesundheit zu sein. Feena anscheinend nicht. Aus Jadis sprach tiefe Wut. Die Dämonin hatte es demnach beinahe geschafft, ihr etwas Wichtiges zu nehmen und das allein fachte meinen Zorn noch weiter an. Jadis in irgendeiner Weise zu verletzen, war ein Tabu. Ich stieß ein dunkles Knurren aus und packte die Sense etwas fester.
>Erledigen wir sie, amiya.< Unser Stichwort.

Silia

>Geht's wieder?< fragte Thales leise und musterte mich von Kopf bis Fuß. Meine Kleidung lag in Fetzen an mir, aber das ließ sich mit einem einfachen Zauber sowieso rückgängig machen. Alle mir zugefügten Wunden waren längst verheilt und ich spürte keinen Schmerz mehr. Nur den in meiner Brust. Ich nickte langsam und schaute über die Schulter zur Piratengruppe. Akela war wieder bei sich. Fenrir hatte sich zurückgezogen. Ihn wieder in seiner Wolfsgestalt zu sehen, hatte viele Erinnerungen in mir wachgerufen. Auch das Bedürfnis mich mit ihm auszusprechen und eine Verbindung zu ihm zu schaffen. Doch er hatte mir klargemacht, dass ich nichts als eine Beute für ihn war. Er würde mir nicht verzeihen. Nie wieder. Diese Erkenntnis tat mir selbst nach all der Zeit unheimlich weh. Ich sehnte mich nach den unbeschwerten Tagen zurück. Als wir noch unzertrennliche Freunde waren...
Thales setzte sich in Bewegung und ging auf die Truppe zu. Er nickte anerkennend. >Ihr habt wirklich gut gekämpft. Ich schätze, wir werden auch in Zukunft gut Seite an Seite kämpfen können.< Akelas Aussetzer erwähnte er mit keinem Wort, aber ich wusste, dass er das im Hinterkopf behielt. So wie ich. Ich musterte Akela. Nach außen hin gab er sich stark, aber seien wir mal ehrlich... Ihm ging es dreckig. Die Dunkelheit, die er verschlungen hatte, quälte wieder sein Herzenslicht. Dabei zuzusehen und ihn nicht zur Besinnung prügeln zu können, frustrierte mich. Ich wünschte, ich könnte einfach hingehen und ihn heilen, aber er hatte sich klar gegen jede Berührung von mir gewehrt. Irgendwann war Schluss damit. Ich wandte mich kopfschüttelnd von der Gruppe ab und begab mich erhobenen Hauptes zu den menschlichen Truppen. Sicherlich gab es dort genügend Menschen, die auf meine heilenden Kräfte angewiesen waren. Und die sich nicht lautstark beschweren würden.

Gute Nacht :*
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 734

12.06.2019, 18:28

Jadis


Knapp nickte ich und fest hielt ich den Speer in meiner Hand. Die Dämonin lächelte und schien sich über uns zu amüsieren, als glaubte sie wir würden verlieren. Ich rief die Informationen in meinem Kopf auf, die ich über sie gesammelt hatte. Sie schien die Angriffe voraussehen zu können. Doch die Frage hier war auf welche Weise? Als ich ganz am Anfang den Stau aufgewirbelt hatte, hatte sie diesen Angriff nicht gesehen. Oder wollte sie, dass wir sie entdeckten? Dann musste ich an Kenai denken, nach meiner Erinnerung konnte er alles innerhalb wenige Sekunden neue Techniken erlernen. Es hatte mit seinem Gedächtnis zu tun, doch dafür musste er die Techniken sehen können, um sie erlernen zu können. Also könnte meine Vermutung vielleicht richtig liegen. Vielleicht brauchte diese widerliche Spinnenfrau ebenfalls Augenkontakt, um sekundenschnell unsere Angriffe vorausdenken zu können. Es könnte sein, dass sie bloß ein überdurchschnittliches strategisches Denken besaß und nicht in Wirklichkeit Hellsehen konnte. Dann war noch die Sache, dass sie anscheinend sich in der Umgebung tarnen konnte. Dass sie unsichtbar werden konnte. Jedoch hatte ich durch die Luftbilder ein Aufblitzen ihres Anblickes erblicken können, demnach war sie nicht endgültig unsichtbar. Sie nahm nur die Farben der Umgebung wahr. Ansonsten besaß sie als Waffen ihre Spinnfäden, die Stacheln und dieses Fächer. Es waren wirkungsvolle Waffen, die ich am eigenem Leib erfahren hatte. Besonders mit Gift war sie gut ausgestattet. Sie war raffiniert und musste sich bis jetzt kaum von ihrem Platz bewegen. Ein Plan entwickelte sich in meinem Kopf, wir mussten sie soweit ablenken, sodass ich in den richtigen Moment den Staub aufwirbeln konnte und dann hätten wir vielleicht eine Chance sie zu töten.

Akela


"Boyd könnte dich in Sekunden heilen, deine Selbstheilung wird sich bei diese Verletzungen in die Länge ziehen", bemerkte Cassandra trocken und mit ein paar einfache Zauberformeln besaß ich wieder tadellose Kleidungen. "Nein", knurrte ich und beobachtete wie der König der Quellen zu mir nickte. Mir ging seine Anerkennung vollkommen am Hintern vorbei und ich erwiderte emotionslos: "Natürlich können wir kämpfen." Die Menschen setzten sich in die Bewegung und wir wurden wieder in der Mitte eingereiht. "Dann lasse mich wenigsten die Salbe auf die Striemen schmieren. Bestimmt sind da noch Spuren von den Himmelseisen", nervte mich meine rechte Hand weiter. Kenai war auf meine andere Seite und hüllte sich in seinem Schweigen ein. Man konnte regelrecht sehen, wie hart es hinter seinem Stirn arbeitete. "Nein", wieder knurrte ich. "Dann verrecke eben", funkelte sie mich an und schüttelte den Kopf: "Der dramatischen Auftritt war unnötig gewesen. Du hättest einen viel kürzeren und einfacheren Weg nehmen können, um sie zu beseitigen." "Ich wollte bloß den Menschen zeigen, wer wir sind. Sie sollen begreifen, dass wir Monstern sind und keine zahme Wesen. Jetzt bleiben sie wachsam." Sie rollte mit den Augen. Jeder einzelner Schritt war, als würde Jemand eine Klinge in meine Eingeweide wühlen und ich wusste ganz genau wie sich sowas anfühlte. Durch das Jugend des Wasser konnte mein Körper sich regenerieren, je nach Schwere der Verletzung verlängerte sich der Prozess. Besonders weil ich keine angeborene Selbstheilungkräfte besaß.

Kenai


Der Kampf war vorweg vorbei und wir marschierten weiter durch die Nacht. Immer wieder linste ich zu meinem großen Bruder hinüber. Er sah nicht mehr wie das Wesen von vorhin aus und sein Gesicht wirkte ausdruckslos. Man konnte nichts in ihm lesen. Selbst als ich auf seinem Brustkorb schaute, war dort so viel Dunkelheit, sodass ich nichts erkennen konnte, was sie bedeutete. Mein Schattenmagie pulsierte und die Härchen waren im Nacken aufgerichtet. Der dunkle Teil von mir wollte nach seine wachsende Dunkelheit greifen und sie an mich reißen, um selbst an diese neue Macht zu wachsen. Ich unterdrückte den dunklen Hunger. "Wo warst du gewesen? Du warst mit ihr und mit den Dämon aufeinmal weg", fragte ich mein großer Bruder, denn diesen Teil war für mich ein Rätsel. "In einer andere Dimension. Das Nichts. Du bist in der Lage das Loch des Nichts zu erschaffen, um Alles was in der Nähe in diese Dimension zu schicken und ich kann selbst die Dimension öffnen. Sie beherrschen", antwortete er und sein Lächeln war nicht echt. Es war kalt.


1 735

12.06.2019, 18:49

Ardan

Ich musterte die Spinnenfrau aufmerksam, dachte nach. Jadis hatte zuvor mit ihr gekämpft, darum wusste sie bestimmt, worauf wir uns jetzt am besten konzentrieren mussten. Summende, dunkle Energie begann in meiner Sense zu vibrieren, als ich einige Schritte vortrat. >Ich werde sie schwächen und du beendest die Sache.< sagte ich an Jadis gewandt. Meine Kräfte reichten locker aus, um es dieser Dämonin schwer zu machen. Sie würde keine Zeit haben, um sich nach Jadis umzuschauen, dafür sorgte ich.
Damit wir keine weiteren kostbaren Sekunden verloren, stürmte ich voran und wich jede ihrer Attacken geschickt aus. Sie mochte eine hervorragende Strategin sein, aber in dieser Hinsicht musste sie sich mit mir messen. Ich war nicht von gestern. Mein Leben lang hatte ich diverse Strategien erlernt und eingehend studiert. Wenn sie glaubte, sie hätte eine Chance gegen uns, dann irrte sie sich gewaltig.
Erst einmal würde ich ihre dämlichen Netze niederbrennen, die mich beim Rennen behinderten. Wir brauchten mehr Platz, besonders Jadis, damit ihre Windangriffe mehr Wirkung zeigen konnten. Anschließend bombardierte ich die Dämonin mit meinen Blitzen, einen nach dem anderen, aus verschiedenen Richtungen. Ihr Gift sowie ihre gefährlichen Fächer schafften es die meisten Angriffe abzuwehren... die meisten. Ich landete Treffer. Und ich hörte nicht auf.

Jenaya

Feena landete ein Stück abseits vom Geschehen und ich kletterte sofort von ihr herunter, damit sie sich ausruhen konnte. Auch wenn ich sie gerade noch rechtzeitig geheilt hatte, musste sie ruhen. Ihr Körper brauchte das. Meiner scheinbar auch. Ich war völlig außer Atem und schwitzte ganz fürchterlich. Es störte mich, dass ich nicht mit den anderen kämpfen konnte, dass ich immer noch zu schwach war, doch es stimmte mich froh, wenigstens Feena gerettet zu haben. Sie bedeutete Jadis sehr viel.
Yun flog in Kreisen über meinen Kopf und schenkte mir etwas von seinem Glitzer. Ich fühlte mich augenblicklich besser. Sein Licht half mir bei Sinnen zu bleiben. Mit einem schwerfälligen Seufzer ließ ich mich auf den staubigen Boden sinken und fasste mir an den Bauch. Irgendwie hatte ich großen Hunger bekommen. Bei allem, was passierte, war ich wirklich überrascht, dass sich dieses Bedürfnis jetzt meldete.

Silia

Ich schaute mich um auf der Suche nach Verletzten, die ich noch retten könnte. Einige tapfere Soldaten waren den Raben zum Opfer gefallen, Gliedmaßen lagen verstreut herum und lösten ein scharfes Ziehen in meiner Brust aus. Jeder Tote war ein Toter zu viel. Ein Herzenslicht weniger. Trauer lag in meinem Blick, doch für die Überlebenden blieb ich ruhig und gefasst. Einige von ihnen bedankten sich für ihre Rettung, als der Regen aus Felsen sie beinahe zermalmt hätte und ich erwiderte ihre Worte mit einem halben Lächeln. Sie setzten sich langsam in Bewegung, doch ich blieb vorerst zurück, so wie jedes Mal, wenn wir eine Schlacht hinter uns gebracht hatten. Ich würde später zu ihnen stoßen. Meine jetzige Aufgabe war mir immens wichtig.
Die ersten Verletzten, die ich fand, hatte man nebeneinander hingelegt, um sich um sie zu kümmern. Sie schafften Platz, als ich auftauchte und jeden einzelnen mit sanftem, reinen Licht versorgte. Einige Wunden waren leicht zu schließen, andere wiederum erforderten mehr Können. Und dann gab es Fälle, wo ich nichts mehr ausrichten konnte. Sie standen zu nah an der Schwelle zum Tod. Bereit ihr Leben zu lassen. Zu schwach für ein Wunder. Bei ihrem Anblick wünschte ich, ich könnte wirklich Wunder des Lebens bewirken. Der junge Mann hatte die Augen bereits geschlossen und atmete sein Leben aus, während die junge Frau darum kämpfte bei Bewusstsein zu bleiben. Ihre Lider flatterten. Ihr Atem rasselte. Ich erkannte Tränen in ihren Augenwinkeln, doch sie galten nicht dem Tod, der auf sie wartete, sondern dem Mann neben ihr. Sie hielten sich an den Händen. Ihre Hand krampfte sich um die seine. Ihr Schluchzen kam ihr qualvoll über die Lippen. Ich spürte, wie mein Herz in Flammen aufging. Nicht aus Leidenschaft, sondern aus Schmerz.
Sie waren ein Paar. Liebende. Ringe zierte ihre blutigen Finger. Ein Ehepaar. Sie waren mit uns in den Krieg gezogen, um eine bessere Welt zu erschaffen und nun starben sie mitten im Nirgendwo. Das war nicht fair. Das war einfach nicht fair. Meine Augen brannten, als ich meine Hand auf ihre verschlungenen Finger legte. Warmes Licht glitt in ihre Körper hinein, erreichte ihre Herzenslichter, die ganz schwach flackerten. >Es ist in Ordnung. Ihr könnt ruhen. Ihr habt es gemeinsam bis hierher geschafft und ihr werdet gemeinsam in die andere Welt reisen.<
Die junge Frau öffnete die Augen, klares Grün blickte mir entgegen. Die Klarheit, die einen erfüllte, wenn man sah, dass das Leben so viel mehr war als der Körper. Ein besonderer Moment und doch so unendlich traurig, dass erste Tränen meine Wangen hinabrollten.
>Wir… wollten… Kinder.< Sie nahm einen schweren Atemzug. >Bessere… Welt.< Ihr lagen noch mehr Worte auf der Zunge, aber ich hielt sie davon ab, indem ich vehement den Kopf schüttelte. >Ich verstehe. Ich verstehe. Du brauchst nicht zu sprechen. Dein Licht spricht für sich. Es tut mir leid.< Mehr Tränen flossen aus meinen Augen. Meine Schultern begannen zu beben.
>Es tut mir leid.< wiederholte ich schluchzend. Ich hätte sie retten müssen. Ich hätte sie alle beschützen sollen, um so etwas zu verhindern. Natürlich war ich nicht dumm zu glauben, ich wäre stark genug wie meine echte Mutter, aber in diesem Moment war der Wunsch so stark nach ihr zu rufen und diese Menschen zurückzuholen. Dieses liebende Paar zu bewahren, das die Welt mit mehr Licht füllen wollte. Aber sie würde mich nicht erhören. Das hatte sie nie. Warum dann jetzt?
Ich entschuldigte mich immer wieder, bis meine Stimme brach und das Leben in den Körpern der beiden vollends wich. Schimmernde Tränen tropften auf ihre Hände. Wie kleine Funken. Ich fühlte, wie ihre Herzenslichter erst schüchtern, dann etwas mutiger ihren Platz verließen und sich nach draußen wagten. In die kalte Nacht hinaus. Mit verschleiertem Blick verfolgte ich ihren Flug, sie schwebten, sie tänzelten um mich herum, als würden sie mich trösten wollen, dabei waren sie es, die ich trösten musste.
Ich schaute zurück auf die Hände des Paares und öffnete den Mund, brachte erste schwache Töne hervor, Worte, die diesen Herzen entsprangen, die ihre Geschichte erzählten. Ich sang für sie. Ich sang voller Gefühl und Leidenschaft. Wurde lauter, klarer.

Liebe kann uns einmal berühren
Und ein Leben lang halten


Während meine Stimme kein einziges Mal schwankte, flossen die Tränen unaufhaltsam über meine Wangen. Ich beobachtete die Lichter, die sich in die klare Nacht erhoben und sich mit denen der anderen verbündeten. Sie würden die Reise in die andere Welt gemeinsam beschreiten. Gemeinsam auf ihr nächstes Leben warten. Sterne funkelten über uns. Die Sterne der Gefallenen. Es war ein wunderschöner Anblick und für einen Moment ließ ich die Melodie ausklingen, ehe ich mit mehr Kraft, mit mehr Gefühl den letzten Teil des Liedes sang. Meine Stimme wurde dabei von einer sanften Brise davongetragen. Selbst im Nirgendwo ehrte die Natur die Toten.

Du bist in meinem Herzen sicher
Und mein Herz wird weiter und weiter schlagen


Gegen Ende schwankte meine Stimme leicht, wurde leiser, hielt die Note lange genug, dass sie in meinem Inneren widerhallte. Einige Herzenslichter verschwanden im Nachthimmel, andere wiederum, darunter die des Paares kamen zu mir zurück und berührten mich an meinen Wangen. Ich verstand sie. Ich war die einzige, die ihre Sprache verstand. >Seid ihr sicher?<
Die Lichter schwebten zu meiner Brust. Sie hatten sich entschieden. Ich lächelte unter Tränen und nickte langsam. Dann tauchten die Lichter in meinen Körper ein und gesellten sich zu den Abertausenden Lichtern, die mich bereits mein Leben lang begleiteten. Ich legte mir eine Hand auf die Brust, atmete tief aus. >Danke.<

Herzenslied
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 736

12.06.2019, 19:16

Hallo :)


Jadis


Ich hielt mich zurück, als Ardan die Dämonin angriff und täuschte einen Schwächezustand vor, um nicht interessant zu wirken. Ich wusste nicht, ob dies klappte. Aber ich wusste Ardan würde dafür sorgen, dass sie sich nur auf ihn konzentrieren konnte. Er hatte Ausdauer und er war ein hervorragender Kämper mit strategisches Denken. Ganz bestimmt war er ihr ebenbürtig. Ich sammelte meine Kraft und spürte wie das Speer in meiner Hand pulsierte. Meine Augen ließen keinen einzigen Moment von den Beiden ab. Dann als Ardan den nächsten Treffer machte, schwang ich mein Speer in einem Halbkreis und der stürmischer Wind erfasste den losen Staub auf dem Boden. Er riss ihn in die Höhe und verwandelte sich zu einem schmutzigen Nebel. Grimmig lächelte ich und schloss meine Augen, um mich ganz auf meine Umgebung zu konzentrieren. Da ein Aufblitzen. Eine feine Luftschwingung. Ich jagte eine Druckwelle in ihre Richtung und gleich hinterher scharfe Windklinge. Ich hörte sie verärgert aufschreien. Blitzschnell lief ich auf sie zu, als sie in den Boden landete und ihre Augen rissen weit auf, als ich die Spitze in ihrem Körper stieß. Sie war noch dabei gewesen meine Windklingen abzuwehren. Plötzliche Kälte erfasste mich und schoss aus mir hinaus direkt in das Speer hinein. Ihr Körper wurde von einer Eisschicht überzogen und als ich mein Speer bewegte, zersplitterte sich. Ich fiel auf die Knien und fasste an meinem Brustkorb. Atemwolke bildete sich vor meinem Mund und meine Lunge brannte von der Eiseskälte.

Akela


Die Truppe wurde angehalten, als wir einige Kilometern von dem Kampffeld entfernt waren und man entschied offensichtlich, dass man hier ein Lager errichtete. Die Menschen hatten anscheinend das Bedürfnis nach Schlaf und am Morgengrauen sollte der Marsch fortgesetzt werden. Dank der Wachrune, brauchte ich kein Schlaf und verächtlich musterte ich die Menschen. Tze, sie waren nicht diejenige gewesen, die ordentlich gekämpft hatten und jetzt taten sie so, als hätte sie bis zum letzten Atemzug gekämpft. Schwächlinge. Sùl Dubh blieb abseits des Lagerplatzes. Da ich keine Lust auf die Gesellschaft meiner Mannschaft oder sonst wer hatte, ging ich weg von diesem Ort. Ich fand ein paar Felsen und setzte mich darauf. Ich presste meine Lippen aufeinander, als eine neue Schmerzwelle mich überrollte. Demnächst sollte ich mir wieder ein Bad in der Quelle der Jugend gönnen, damit der Heilungsprozess etwas schneller voranschritt. Aus meinem Frack holte ich das zerflatterte Buch hervor und ein Stück schwarze Kohle, der gebrochen war. Dann kratzte ich auf das schmutziges Papier, das nicht mehr strahlend weiß war. Ich erschuf ein düsteren Ort. Ich erschuf mich, als das Monster. Nichts an dem Bild war schön. Grausam, wild und dunkel. Alles war abstoßend Und am meisten hasste ich dieses Wesen.

Kenai


Ich blickte Akela nach, als er wortlos sich vom Lager entfernte und der Werwolf kam zu mir. Er hatte sich zurückverwandelt: "In dieser Stimmung ist es besser ihn nicht zu nerven. Er kann sonst ziemlich unausstehlich werden und du fängst dir schneller Ohrfeigen ein." "Er ist kein Werwolf, oder?", ich dachte an seine verwandelte Gestalt, die ich zum ersten Mal gesehen hatte. "Nein....", antwortete der Werwolf lang gezogen und schien einen Moment nicht weiter sagen zu wollen, doch dann sagte er: "Er ist sowas wie ein Wolfsdämon oder Wolfsgottähnliches. Je nachdem wie man Fenrir sieht. Er trägt Fenrirs Fluch und dafür besitzt er seine Kraft, jedenfalls die Kraft die er zur Verfügung stellen kann und die ist schon enorm genug." Fenrir. Davon hatte die Sonnenfüchsin einmal gesprochen. Sie hatte einen Bruder von Fenrir erwähnt und als ich es Akela sagte, hatte er sowas wie einen Anfall bekommen.


1 737

12.06.2019, 19:35

Ardan

Diese Spinnenfrau trieb mir den Schweiß auf die Stirn, aber genau das wollte ich. Herausforderung. Ihre Aufmerksamkeit. Sie ignorierte Jadis vollkommen und genau das war ihr größer Fehler. In der Zeit, in der ich sie von allen Seiten bombardierte, sammelte Jadis ihre Energie, um ihm richtigen Moment einzugreifen. Wenige Attacken später lag die Dämonin dann auf dem Boden. Zersplittert in Eis. Ein besseres Ende hätte ich mir nicht vorstellen können.
Ich trat auf Jadis zu und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihr war anzusehen, dass die Eismagie noch ein Problem für sie darstellte, doch sie hatte sich tapfer gegeben und den letzten Schlag ausgeteilt. Ich war mächtig stolz auf sie. Wenn es eine Frau gab, die zu mir passte, dann war es sie. Sie allein. >Ich würde dich ja auf meinem Rücken tragen, aber er ist voll mit Schleim und Blut. Falls dich das nicht genug anekelt, steig auf.< grinste ich sie leicht an. Unsere Soldaten waren ebenfalls nicht tatenlos geblieben, sondern hatten die Spinnen bis auf die letzte ausgemerzt. Vorbei war der Kampf. Wir hatten erneut einen Sieg davongetragen.

Silia

Schniefend wischte ich mir über die Augen, atmete tief durch und ließ die Körper in einem sanften Licht verschwinden. Nicht einmal Aasgeier sollten sich an ihren Leibern vergnügen. Dafür waren sie einen zu ehrbaren Tod gestorben. Ich ertrug es nicht daran zu denken, wie man ihre Körper in Einzelteile zerriss. Als dies erledigt war, erhob ich mich in die Luft und folgte der Spur der Truppe. Sie hatten sich nicht allzu weit entfernt. Viele unter ihnen erlagen der Erschöpfung und brauchten eine gesunde Portion Schlaf, um für den nächsten großen Kampf bereit zu sein. Außerdem trauerten einige unter ihnen. Diese Zeit gewährte Thales ihnen. Er war wirklich ein guter, barmherziger König, auch wenn er seine Leute mit stählerner Härte ausbildete.
Von oben sah ich, wie Sul Dubh wieder etwas abseits sein Lager aufschlug. Ihnen allen ging es gut. Eine bunte, wilde Meute, die Akela da zusammengestellt hatte. Es überraschte mich ihn nicht dort vorzufinden, aber er schien seine Ruhe zu benötigen. Er saß auf einem Felsen. Hielt ein Buch oder so in den Händen und schrieb hinein. Nein, er zeichnete. Für einen Zeichner hatte ich ihn nicht gehalten. Eine weitere Seite an ihm, die mich faszinierte, der ich aber keine weitere Beachtung schenkte. Der Tod der Liebenden hatte mich emotional ausgelaugt und seine Launen waren genau das Gegenteil, was ich jetzt brauchte. Auch wenn es mir manchmal Spaß bereitete, ihm auf die Nerven zu gehen...
Schwer seufzend ließ ich mich auf einem toten Baum nieder, dessen Ast leise knarzte, als mein Gewicht darauf landete. Mit einem einfachen Zauber brachte ich meine Kleidung wieder in Ordnung, ehe ich in den Ausschnitt griff, weil mich die Kanten des Papiers störten. Ich faltete es auseinander und starrte darauf. Starrte mir ins Gesicht. Was auch immer der Zeichner in mir gesehen hatte, er irrte sich. Ihm war nur das Licht aufgefallen, die Sonne in mir, aber niemand wusste, wie viel Kummer und Traurigkeit hinter jedem Sonnenstrahl verborgen lag. Je näher ich der Dunkelheit kam, desto schwerer fiel es mir meine Frohnatur beizubehalten. All die Warnungen, all die dämonischen Worte wirbelten in meinem Kopf herum, warnten mich vor. Allein den Herzenslichtern verdankte ich meinen Willen weiterzumachen. Nicht aufzugeben. Sie gaben mir Hoffnung. Sie schenkten mir Mut und Wärme. Ihre Wünsche waren ein Teil von mir und ich lebte für sie. Das hatten sie mir heute Nacht aufs Neue bewiesen.
Ich fuhr mit dem Handballen über meine trockenen Augen und grub anschließend die Finger in das Fell meines Schwanzes, das wieder völlig zerzaust war.

Halliihallllooo, wie gehts?
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 738

12.06.2019, 19:58

Gut, aber etwas k.o:) Dir selbst? :)

Jadis


Erschöpft blickte ich auf, als Ardan sich mir näherte und sein Kuss auf meinem Stirn wärmte mein Innerste. Das Atem wurde leichter und die Kälte schien sich ein Stück zurückziehen. "Ich bin genug verseucht, noch mehr Schleim und Blut brauche ich nicht", verzog ich das Gesicht und richtete mich mit einem Ächzen auf. Alles tat mir weh. Jede einzelner Knochen und jede einzelner Muskel. Ich hatte mich endgültig verausgabt und noch nie kam mir der Schlaf so verlockend vor. Ich könnte auf der Stelle einschlafen. Aber ich musste Feena finden, sichergehen, dass es ihr wirklich wieder gut ging. Und das Jenaya in Ordnung war. Ich hakte mich bei Ardan unter, um mich ein wenig bei ihm abstützten zu können. "Meine Flügeln sind ruiniert", murmelte ich bedrückt. Die klebrige Fäden waren immer noch da und sie musste ich naher entfernen, damit ich in meine menschliche Gestalt zurückverwandeln konnte.

Akela


In meinem Kopf dröhnte es wieder und die Schatten wurden lauter. Fahrig rieb ich mit der Hand über das Gesicht und ließ das Buch auf dem Felsen fallen. Durch den kleinen Fall wurde eine andere Seite aufgeschlagen. Es war die Stelle wo ich ein Stück Papier wütend rausgerissen hatte, als ich zum ersten Mal sie zeichnete. Auf dieser Seite war es wieder sie, genau jenes Bild, das ich gezeichnet hatte, als dieser Junge sich in meiner "Behandlung" befand. Finster starrte ich das zerknitterte Bild an. Die Sonnenfüchsin stieg aus einer mondbeleuchtete Quelle aus. Das weiße Gewand war beinahe durch die Nässe durchsichtig und schmiegte sich eng an ihrem Körper, sodass jede weibliche Rundung deutlich zu erkennen war. Ihre Augen schimmerten in einem tiefen Sonnenuntergang. Orangenblüten tanzten um sie herum, als hätte ein Wind sie erfasst und auch ihr Haar wirkte, als würde es im Wind leicht wehen. In der Nähe stand ein Orangenbaum in seiner Blütezeit. Das Nachtbild war schlicht, alles in schwarz und grau gehalten. Doch ihre Gestalt war Präsenz durch die intensiven Farbtönen. Mein Blick fiel auf die Lippen. Und irgendwo in meinem Körper zog es sich zusammen.


1 739

12.06.2019, 20:17

Ach ja, bin auch etwas k.o., aber heute Abend bin ich beim Shawn Mendes Konzert, deshalb muss ich fit bleiben hahaha, wenigstens kann ich dann ausschlafen :D

Ardan

Mein Blick fiel auf ihre Flügel. Dieses Biest... Vielleicht hätte ich sie noch gründlich durchgrillen sollen. >Darum kümmern wir uns später.< versicherte ich ihr. Ich konnte mir vorstellen, dass das sehr unangenehm für sie sein musste und um ihr die Qual des Gehens zu ersparen, rief ich Cain zu uns, der sich das dreckige Fell schüttelte und zu uns angelaufen kam. Er stupste mich mit der Schnauze an. Ihm ging es gut.
>Komm, steig auf, dann geht es schneller.< sagte ich sanft zu Jadis, griff an ihre Hüften und setzte sie auf Cains Rücken. Dem Segen sei Dank setzte er sie nicht in Flammen, denn sonst hätte sie sich gründlich an ihm verbrannt. Ich schwang mich ebenfalls auf seinen Rücken und gab ihm mit einem leichten Druck meiner Fersen den Befehl loszugehen. Durch unsere Verbindung wusste er, dass wir zu Feena und Jenaya wollten, die sich weit abseits vom Kampfgeschehen niedergelassen hatten. Feena wirkte abgekämpft, aber sie war noch am Leben. Das war die Hauptsache.
Jenaya schien auch nichts zu fehlen. Sie trank gerade aus ihrem Wasserbeutel und richtete sich auf. >Geht es euch gut? Ich habe gesehen, dass die Dämonin zu Boden gegangen ist... Ist der Kampf also vorbei?< Erleichterung und Hoffnung schimmerten in ihren Augen.

Silia

Nachdem ich mein Fell säuberlich gepflegt hatte, legte ich mich rücklings auf den Ast, machte es mir so gemütlich wie möglich und presste das zerknitterte Blatt Papier gegen meinen Bauch. Auch wenn ich kurz mit dem Gedanken gespielt hatte es einfach wegzuschmeißen, hatte ich es doch nicht übers Herz gebracht. Vielleicht war es nicht schlimm, dass nur meine gute Seite hervorgebracht worden war. Das zeigte, dass ich in anderen das Licht weckte. Dass meine Trauer mich nicht vollends zerfressen hatte, dass sie sich sogar nach außen hin zeigte. Ich war noch stark. Ich gab den Leuten Licht.
In der anderen Hand hielt ich die Münze, die mir Akela gegeben hatte. Warum ich sie noch bei mir trug, war mir ein Rätsel, aber im Moment lenkte sie mich ab, indem ich sie in die Höhe schnipste und wieder geschickt auffing. Jedes Mal, wenn die Münze den Höhepunkt ihres Flugs erreichte, reflektierte sie das Licht des Mondes und landete zurück in meiner Handfläche. Immer und immer wieder, bis ich davon müde wurde und die Augen schloss. Auch wenn mich Müdigkeit erfasst hatte, blieben meine Ohren aufgerichtet. Ich fühlte mich nicht sicher genug, einfach so in einen tiefen Schlaf zu fallen. Darum glitt ich in einen lockeren Halbschlaf, in dem mich erneut Bilder der Vergangenheit heimsuchten, die sich mit Erinnerungen aus der heutigen Zeit vermischten.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 740

12.06.2019, 20:34

Cool, dann wünsche ich dir später ganz viel Spaß und eine tolle Erfahrung :)

Jadis


Ardan rief nach seinem Gefährten und wir stiegen auf seinem Rücken. Zum Glück konnte mir das Feuer nichts anhaben, es sei denn er besaß ein besonderes Feuer. Außerdem glaubte ich kaum, dass Cain mich ernsthaft verletzen würde. Es war wie bei Feena, sie würde Ardan auch nicht verletzen. Vielleicht weil sie wussten, wie eng wir miteinander verbunden waren. Leicht lehnte ich mich an Ardan und kämpfte gegen die Müdigkeit an. Die Wärme von ihm drang durch meinem Körper und schmolz das letztes Eis in meinem Inneren davon, sodass ich nicht mehr fror. Schnell erreichten wir Feena und Jenaya. Ich sprang hinunter und stolperte sofort auf meinem Hippogreif. "Himmel sei Dank, dir geht es gut", ich schlang meine Arme um den kräftigen Hals und vergrub mein Gesicht in die weiche Federn. Feena schnaubte in einem beruhigender Ton. Ich hatte sie nicht verloren. Sie lebte. Diesmal konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und sie sickerten in ihre Federn. Meine Umarmung wurde fester.

Akela


Ich klappte das Buch zu, um das Bild nicht mehr ansehen zu müssen und mein Blick war noch grimmiger geworden, als vorhin. Mittlerweile herrschte Stille aus dem Lager, bestimmt gab es ein paar Nachtwachen. Ansonsten wäre sie sehr leicht zu überfallen. In den Schlaf waren die Menschen am Verwundbarsten. Ich rutschte vom Felsen hinunter und dieses Mal spürte ich kein Pochen in meinem Körper. Anscheinend war er endlich geheilt. Den Stock brauchte ich nicht mehr. Ich ging in eine unbestimmte Richtung bis ich eine helle Aura vernahm. Genervt stieß ich die Luft aus. Da hinten lag natürlich die Sonnenfüchsin. Meine Augen wurden zu Schlitzen. Mit ihr wollte ich so wenig wie möglich zu tun haben, besonders seit jenem Vorfall. Trotzdem bewegten sich meine Füße weiter in ihre Richtung bis ich nahe genug war, um ihr Gesicht erkennen zu können. Ich starrte auf sie herab. Mein Blick fiel auf ihre echte Lippen. Wieder zog etwas in meinem Inneren und ich ballte meine Hände zu Fäuste. Ich wollte weg und ich blieb stehen. Starrte sie weiter an.

Kenai


Es waren viele Gedanken in meinem Kopf und nach der neue Information zog ich mich in meinem kleinen Zelt zurück. Ich lag auf der schmale, flache Matte und starrte die Decke an. Mein Bruder hatte viele Geheimnisse und ich wusste nicht alles über ihm. Dann dachte ich an den Kampf, an die riesenhafte Monstervögel. Es würde ein viel schlimmeren Kampf kommen, das wusste ich. Meine Gedanken wanderten weiter und blieben bei Jenaya stehen. Wieder musste ich an sie denken. Daran, dass sie vielleicht in diesem Moment auch kämpfte. Das gefiel mir nicht, ich wollte nicht, dass sie sich mit Blut und Schmutz besudelte. Ich wollte, dass sie rein blieb und ihr Licht nicht verlor. Selbst wenn sie mein Herz gebrochen hatte. Ich war froh, dass Yun bei ihr war und auf sie aufpasste. Das verdiente sie mehr, als ich. Ich spürte deutlich den Ring an meinem Finger. Schmerz und Sehnsucht vermischte sich.