Jadis
Die Unsicherheit wich von mir und meine Augen begannen zu strahlen, in diesem Moment strahlte ich bestimmt heller als die Sonne. Ich schlang meine Arme um seinem Hals und erwiderte inbrünstig den Kuss. In meinem Magen kribbelte es wie verrückt und atemlos sagte ich: „Dann sollten wir unsere Freunde und Familie informieren. Das wird eine tolle Blitzhochzeit werden!“ Leise kicherte ich und stellte mir deren Gesichter vor, wenn wir ihnen die Nachricht übermittelten sofort heiraten zu wollen. „Morgen heiraten wir, denn ein bisschen Vorbereitungen brauchen wir doch“, meine Mundwinkeln hörten nicht auf zu zucken und ich schob Ardan von mir runter: „Na los, wir haben was zu tun.“ Summend suchte ich meine Sachen zusammen und verwandelte mich in meine menschliche Gestalt zurück, als ich mich anzog. In diesen ganzen Elend konnte man doch ein kleines Stück Glück finden und den fand ich in Ardan. Liebevoll schaute ich zu ihm rüber: „Du bist der Beste, weiß du das?“
Kenai
Erst jetzt bemerkte ich die andere Person und es war eine männliche Gestalt mit tierische Züge. Ich versteifte mich und fragte mich, ob Jenaya eine neue Liebe gefunden hatte. Manchmal war es so, dass man eine Weile nach der Liebe suchen musste bis man die richtige Person gefunden hatte. Ich erinnerte mich an die Sache von Jadis mit ihrem Leibwächter und Ardan. Sie hatte herausgefunden, dass Ardan die Liebe war, nach der sie gesucht hatte und nicht ihr Leibwächter. Tief atmete ich ein, als ich nach eine lange Zeit den Klang ihrer Stimme hörte und blieb an der selbe Stelle stehen. In Stehen konnte ich besser reden. „Ja?“, unsicher musterte ich sie und räusperte mich: „Also ich muss jetzt mir dir reden und du wirst mir zuhören. Es geht um das letztes Gespräch, bevor du einfach fortgegangen warst. Du sagst Lügen ist nicht gut, auch wenn man es nicht böse meint. Ich weiß das. Du hast auch gesagt, dass du dann lieber die Wahrheit hören willst, auch wenn sie wehtun kann, deswegen werde ich dich gleich nicht schonen. Bevor ich vor Aufregung vergesse das Wichtigste zu sagen, werde ich das jetzt schon sagen. Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben. Du bist die Liebe, die ich gefunden habe und für mich gibt es keine andere Person. Ich werde akzeptieren, wenn ich doch nicht für dich der Richtige sein sollte, wenn ich dir nicht ausreiche. Ich will, dass du glücklich bist, selbst wenn es bedeutet, dass ich nicht der Derjenige bin. Aber ich bitte dich dich beschützen zu dürfen. Ich mag das. Es fühlt sich richtig an, ich glaube meine Aufgabe in dieser Welt ist zu beschützen.Deswegen erlaube es mir dein Wächter sein zu dürfen, auch wenn du stark bist. Denn das bist du, du muss nur an dich selbst glauben.“ Mein Herz klopfte schnell in den Brustkorb und ich musste kurz nach Luft holen, weil ich schnell gesprochen hatte. Nervös trat ich von einem Fuß auf den Anderen und musste mich erstmal sammeln, bevor ich weitersprechen konnte: „Du hast Recht, mir hat deinen Entschluss nicht gepasst. Du hast mir sehr doll wehgetan und ich habe lange gebraucht, um wieder ein Mensch sein zu wollen. Es tut manchmal immer noch weh, aber ich habe gelernt mit diesem Schmerz umzugehen. Akela hat es mir beigebracht, er sagte Schmerzen gehört zum Menschsein dazu. Jetzt verstehe ich, was er meint, denn so weiß man wirklich was Einem wichtig ist und was Einem glücklich macht. Wie es sich anfühlt diese wertvolle Dinge zu verlieren. Man fühlt sich dann nicht mehr ganz und du fehlst mir. Es gibt noch viele Sachen, was ich nicht verstehe, warum du so gehandelt hast. Du hast alleine dich entschieden, dass wir Abstand brauchen und das war nicht richtig. Wenn Entscheidungen getroffen werden, wo mehrere Personen betroffen sind, dann sollte man doch gemeinsam darüber reden und zusammen einen Weg finden. Das hast du einmal gesagt. Aber du hast mir keine Chance gegeben meine Meinung zu sagen und das war nicht gerecht. Ich wusste überhaupt nicht, was gerade passierte. Du hast mich überrumpelt und mich einfach mit dieser Situation alleine gelassen. Wenn du so unglücklich warst, warum hast du das nicht früher gesagt? Ich verstehe das nicht…“, ich stockte und brauchte einen Moment bis die Schmerzwelle in meinem Brustkorb abebbte: „Es tut mir leid, wenn ich dir keinen Halt geben konnte und es macht mich traurig, dass du so lange verschwiegen hast, was wirklich in dir los ist. Wenn ich das nicht weiß, das konnte ich dir ja nicht helfen. Wie soll ich dann verstehen, was du meinst? Du kannst so viel trainieren, wie du willst. Du kannst tagsüber woanders sein. Wenn du deine Freiheit brauchst, um wachsen zu können, akzeptiere ich es. Aber lasse mich nicht auf eine solche Weise zurück, lasse mich an deiner Seite sein. Lass mich dich lieben dürfen. Es reicht mir aus, wenn wir nur uns am Abend sehen. Mir reicht sogar bloß eine Stunde mit dir aus und ich wäre der glücklichste Mann auf der Welt. Ich will nicht, dass du denkst, wir sind in einem Käfig. Ich will nicht, dass unsere Liebe diese blöde Geschichte von dieses unglücklichen Liebespaar ist. Ja, ich bin abhängig von dir, aber nicht so wie der Mann in dieser Geschichte. Ich bin gerne abhängig von dir, mir gefällt es, was ich fühle, wenn du bei mir ist und ich möchte es immer fühlen können. Du bist mein Licht und ohne dich ist die Welt nicht schön. Und es gibt noch was, wenn es dir nicht gefällt von mir abhängig zu sein, dann mache einfach dir weniger Sorgen um mich. Ich weiß ich habe meine Schwierigkeiten, aber ich kann jetzt besser meine Anfälle kontrollieren und ich verstehe die Welt ein bisschen mehr. Ich bin stärker geworden. Du muss dich nicht um mich kümmern, als Erstes muss du dich um dich selbst kümmern. Denn wenn ich weiß, dass es dir gutgeht, dann geht es mir auch gut. Wenn man eine Beziehung führt, muss man gemeinsam seine Lasten tragen. Bitte lasse mich auch deine Last tragen. Und was mein großer Bruder betrifft. Stelle mich niemals wieder vor einer Wahl. Ich werde mich nicht einer von euch entscheiden, entweder ich habe euch Beide in meinem Leben oder ich ziehe mich aus euren Leben zurück. Akela ist mein Bruder, er ist meine Familie und er ist mir wichtig. Wenn du in meiner Situation bist, würdest du es besser verstehen können. Ich weiß er ist nicht einfach und er ist nicht freundlich. Aber Akela ist kein schlechter Mensch, er hat nur viel Schlimmes erlebt und mit seiner Art versucht er die Menschen von sich zu stoßen, um sie zu beschützen. Er ist mir ähnlich, wie ich weiß er nicht mehr, wie es ist ein richtiger Mensch zu sein.Du muss ihn nicht mögen, du muss auch nicht mit ihn reden oder im gleichen Raum sein, aber akzeptiere es, dass er auch in meinem Leben dazugehört. Unsere Herzen haben viel Platz, das hast du mir einmal erzählt, als du mir Freundschaft erklärst hast und ich eifersüchtig auf Ardan gewesen war. Deswegen hat auch Akela in meinem Herz einen Platz, wie du einen Platz hast und unsere Freunde. Und wer in meinem Herz ist, den beschütze ich und die Menschen, die ihnen wichtig sind. Du sagst, du bist mein Zuhause und ich sei immer willkommen, aber du hast mich rausgeworfen und mir keinen Schlüssel gegeben. Wie soll ich dann nach Hause kommen? Ich will zu dir zurück, aber ich weiß nicht wie. Ich habe Angst, dass…..dass du mich nicht mehr willst. Dass du mich wieder verlassen wirst und ein zweites Mal werde ich nicht mehr ertragen können.“
Akela
Leise keuchte ich auf, als ihr warmer Körper sich enger an Meinem schmiegte und ich stellte fest, wie perfekt er zu meinem Körper passte. Es fühlte sich merkwürdig natürlich an. Warmer Atem strich über die Haut meines Halses und ich erschauderte, spürte wie die Nackenhaaren sich aufrichtete. Normalerweise würde ich niemals eine solche Nähe dulden, schon gar nicht im Halsbereich. Das war eine verbotene Zone. Aber als ihre Nase sich in der Beuge vergrub, löste sich der Verbot stumm auf und Silia wurde zu einer Ausnahme. Ich hörte, wie sie tief einatmete, als wollte sie, dass mein Duft ihre Lungen füllte und diese Vorstellung ließ Hitze in mir aufwallen. Beinahe wäre mir ein besitzergreifendes Grollen aus meiner Kehle entronnen, aber ich konnte diesen Laut unterdrücken. Ich grub mein Gesicht tiefer in ihr Haar und mein Kopf fühlte sich irgendwie nebelig an. Vielleicht wirkte ihr Duft wie eine Art Droge. „Hm“, brummte ich nur und war momentan ganz auf das Gefühl in meinem Körper konzentriert. Ich spürte, wie die schrumpelige Rosine anfing schneller zu schlagen und zu wachsen begann. Ich spürte die Hitze durch meine Adern fließen, die sich bis in meine Zehen ausbreitete. Ich spürte das merkwürdige Kribbeln in meinem Magen. Ich spürte die Schaudern, die meinem Rücken entlangliefen. Diese ganze Empfindungen waren mir irgendwie vertraut und fremd zugleich. Und es war merkwürdig keine Schmerzen, Wut oder Hass zu spüren, wie sonst auch. Dieses Gefühl war jetzt völlig Anderes, es fühlte sich gut an. Ich öffnete meine Augen, ich hatte nicht gemerkt, dass sie geschossen waren und durch die Haarsträhnen sah ich, wie ihr Schwanz wedelte. Mein Mundwinkel zuckte.