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18.11.2019, 01:09

Ardan

Als Jadis sich mit Feena in den dunklen Himmel erhob, sprach ich in Gedanken ein Gebet aus, in dem ich Sakrazhue bat, sie unter allen Umständen zu beschützen. Nicht nur, weil unsere Leben miteinander verbunden waren und ich sofort sterben würde, wenn sie es tat. Nein, ich wollte, dass wir beide es schafften am Leben zu bleiben, damit wir zu unserem Sohn zurückkehren konnten. Er wartete auf uns. Er machte sich bestimmt große Sorgen um seine Familie. Er sollte nicht dasselbe Schicksal erleiden wie ich, als ich schon recht jung meine wichtigsten Menschen verlor.
Mit diesem Gedanken schloss ich das Gebet ab und schaute über die Schulter zu den Truppen, die mutig und entschlossen wirkten. In ihren Gesichtern war keine Angst zu sehen, aber aus eigener Erfahrung wusste ich, dass Angst zum Kampf dazugehörte. Es gehörte zum Überlebensinstinkt dazu. Man musste nur darauf achten, sich nicht von ihr zu stark beeinflussen zu lassen. >Vergiss nicht, dass Malevor allein mir gehört. Wenn er auftaucht, müsst ihr sehr große Distanz zu uns beiden schaffen, denn sollten wir in unsere ursprüngliche Gestalt wechseln, kann das ziemlich ausarten und für viel Chaos sorgen.< warnte mich Silia mit fester Stimme. Ich wünschte, ich könnte in diesem Moment in ihr Herz sehen. Wie war es bald jemandem gegenüberstehen zu müssen, den man eventuell wieder töten musste, obwohl man ihn liebte? Warum trug Silia diese erschütterliche Bürde?
Ich nickte einverstanden und betete auch für sie. Leora hatte mir schon sehr früh beigebracht, dass Gebete nicht immer erhört wurden, aber dass es niemals eine Verschwendung des Glaubens war. Ich vertraute ihr und ihren Weisheiten. Ihr war es zu verdanken, dass ich es bis hierher geschafft hatte. Sie hatte mir einen Weg des Lichts ermöglicht.

Jenaya

Sobald er mich fest umarmte, löste sich auch meine innere Anspannung in Luft auf. Wir waren beide am Leben. Unserem Kind ging es gut. Das allein zählte. Das musste mir vorerst reichen, bevor meine Gedanken wieder einen anderen Weg einschlugen. Allerdings hatte ich nicht mit Kenais Sorge gerechnet. Dass Akela fort war, wussten wir, seit Calypso Kontakt zu mir aufgenommen hatte, doch meine letzte Vision hatte sehr viel mehr gezeigt. Sie war tot. Man hatte sie ermordet. Dann erinnerte ich mich an den anderen Teil meiner Vision und plötzlich ergaben die Schattengestalten einen Sinn. >Ich denke nicht, dass er tot ist. Ich hatte eine Vision, bevor der Fluch aktiviert wurde... Ich habe jemanden an einem sehr unheimlichen Ort gesehen. Er kam mir bekannt vor, aber seine Aura war so... anders. Ich glaube, es war dein Bruder und doch irgendwie nicht. Vielleicht hat er gerade mit diesem Fluch zu kämpfen.< mutmaßte ich.
Mitfühlend sah ich meinen Mann an und küsste ihn auf die Wange. >Du darfst die Hoffnung nicht verlieren. Akela hat bewiesen, wie viel Biss er besitzt und wie viel er ertragen kann. Vertrauen wir darauf, dass er auch weiterhin verbissen weiterkämpfen wird. Immerhin hat er eine Frau, für die er sehr viel Liebe empfindet.< Kenai selbst war zu allem bereit, was mich betraf. Nicht einmal der Tod würde ihn davon abhalten, mich zu beschützen, also glaubte ich daran, dass Akela einen Weg finden würde zurück zu Silia zu gelangen. In Zeiten wie diesen durfte man den Glauben bloß nicht verlieren.

Alita

Meine Augen weiteten sich, als er sich doch zu mir umdrehte und sich vorbeugte. Eckzähne blitzten auf. Sie berührten mich am Hals. Ich hielt instinktiv die Luft an, während mein Herz schnell und fest gegen meinen Brustkorb schlug. Niemals hätte ich damit gerechnet auf diese Art und Weise zu sterben. Und um ehrlich zu sein, bereute ich es kein bisschen, auch wenn ich mir ein anderes, besseres Ende gewünscht hätte. Mit zittrigen und zu Fäusten geballten Händen stand ich da und wartete. Fen biss nicht zu, er schien zu zögern. Mir war nicht entgangen, dass er meinen Tod nicht wirklich wollte und ein Teil von mir freute sich darüber, dass er mich trotz allem nicht verachtete. Diesmal würde ich für ihn da sein. Diesmal würden meine Gefühle stärker sein als meine instinktive Angst. Sury und Akela hatten es vorgemacht, genauso die Sterblichen, die ich in den letzten Wochen in mein Herz geschlossen hatte. Sie waren gar nicht mal so übel. Sie machten Fehler wie wir besonderen Animagi und sie setzten alles daran, es beim nächsten Mal besser zu machen. Ich nahm mir ein Beispiel daran und schloss bereitwillig die Augen. Mein Ende war ganz nah...
Allerdings geschah etwas völlig Unerwartetes. Fen brüllte auf und fiel vor mir auf die Knie. Ein nasser Fleck prangte auf seiner Brust. Er wurde größer. Was beim Willen unserer Schöpfer geschah hier? Warum erlitt er Schmerzen? Fen, was ist mit dir? Was ist los?, wollte ich besorgt wissen, während ich meine Hände auf die nasse Stelle legte. Kein Blut, es war etwas anderes. Es roch nach Magie. Seiner Magie. Seine Essenz verließ den menschlichen Körper. Warum passierte das? Was war die Ursache? Bevor ich eins und eins zusammenzählen konnte, meldete sich eine andere Stimme. Akela. Seine Seele wirkte plötzlich stärker, gesünder als zuvor und seine Worte ergaben zunächst keinen Sinn. Überfordert von der Situation stammelte ich: J-ja, ich... ich will ihm helfen! Er, er muss weiterleben.
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18.11.2019, 16:41

Jadis

Wind kam auf und ließ mein geflochtener Zopf flattern, jetzt hörte ich das Stampfen unsere Feinde viel lauter. Sie waren noch nicht zu sehen, doch ich wusste sie warteten uns hinten bei den Gebirge. Mit meiner Magie verband ich mich mit den Wind, um Bilder zu empfangen die er mir schickte. Tatsächlich wartete ein dunkles, große Heer auf uns und ein kalter Schauder rann meinem Rücken hinab. Bis hierher spürte ich ihren unbändigen Blutdurst und Zerstörungswut. Doch auch andere Bilder wurde zu mir geschickt. Die anderen Truppen waren unterwegs und würden auf uns zustoßen, wenn wir das Schlachtfeld erreicht hatten. Erleichterung durchströmte ich ich, als ich in den Bilder meine beste Freundin entdeckte und auch die Truppe von Thales waren viel näher gekommen. Anscheinend führte sie der Mondelf von Sul Dubh. Von den dunklen Pirat, den meine Tochter liebte, war keine Spur zu sehen. Wir würden jedenfalls ebenfalls ein großes Heer werden.

Kenai

Einen Moment durchflutete mich die Erleichterung, als Jenaya sagte, dass sie nicht glaubte, dass mein großer Bruder tot war. Doch dann sprach sie den Fluch an und die Sorge kehrte zurück. Ich wusste am Besten wie es war von Jemanden in Besitz ergriffen worden zu sein und wie schwer es gewesen war gegen eine dunkle Macht anzukämpfen. Und dieser Fenrir schien ein mächtiges Wesen, wie der dunkle Gott zu sein. Ich schluckte und nickte langsam. Jenaya hatte Recht. Akela hatte in seinem Leben viele Kämpfe ausgestanden und jedes Leid, das ihm widerfahren war, ertragen. Er war kein Mann, der schnell aufgab. Schon gar nicht, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Für Silia würde er alles versuchen zu überleben und einen Weg finden sich von dem Fluch zu befreien. "Ich vertraue mein Bruder. Er ist stark", antwortete ich meiner Gefährtin: "Er hat es immer geschafft zu überleben, egal wie unwahrscheinlich es war. Und er kennt sich mit dunkle Mächte aus. Immerhin ist er der gefürchtete Piratenlord von Sùl Dubh."

Fenrir

Es war kein Blut, das aus diesem Körper floß. Es war ich selbst. Meine eigene Magie, mit der ich diesen Teil meines Selbst verflucht hatte, um andere Körper befallen zu können. Ohne ein Körper konnte ich nicht existieren und wenn der Fluch sich auflöste, würde ich mich ebenfalls auflösen, weil ich nicht in meine vollständige Ursprungsform war. Ich war nach all den geduldigen Jahren meinem Ziel nahe gekommen und jetzt stellte meine eigene Seele mir in den Weg. Anscheinend hatte ich ohne zu wissen einen Gegenfluch gewebt, als ich mich teilte. Es waren höllische Schmerzen, die durch meinem Körper rollten und ich konnte spüren wie ich Stück für Stück verblasste. Bald würde nichts mehr von mir übrig sein. Wie ironisch, dass der Herrscher über das Nichts selbst zu einem Nichts wurde. Alita berührte mich und ich hörte Sorge in ihrer Stimme. Warum machte sie sich Sorgen um mich? Warum wollte sie, dass ich weiterlebte? Mit dieser unerwartete Sache würde sie ein Problem aus dem Weg schaffen und es gäbe kein rachsüchtigen Wolf, der in der Lage war alles in Nichts zu verdammen. Schweratmend senkte ich mein Kopf gegen ihre Schulter. Ihre unschuldige, reine Art hatte tatsächlich immer noch eine große Wirkung auf mich. Sie war nicht die strahlende Sonne, die einem blenden konnte. Sie besaß nicht das feurige und leidenschaftliche Temperament, das einem mitreißen konnte. Sie hatte nicht die Offenherzigkeit ihrer Schwester. Sury hatte mich damals sofort fasziniert und in ihrem Bann gezogen, mich mit ihrem Abenteuerlust angesteckt. Alita hingegen war das absolute Gegenteil und ich hatte sie langsam entdeckt. Erst später hatte ich bemerkt, dass sie in meinem Brustkorb einen Raum geschaffen hatte, zu dem nur sie Zugang hatte. Ich hatte ihn verschlossen gehalten, weil ich wusste, dass ich für sie nur wie ein großer Bruder war. Ich wollte nicht nochmals abgewiesen werden. An solche Dinge dachte man wohl anscheinend, wenn das Ende Einem nahe bevorstand. Ich vergaß sogar einen Moment meine Rachegelüste. Ob Mals letzte Gedanken an Sury gerichtet gewesen war, bevor sie ihn vernichtet hatte? Mal. Wieder einmal konnte ich ihm nicht zur Seite stehen, wie in unsere alte Zeiten bevor es an jenem Tag geschah.

Akela

Weitere Erinnerungen durchfluteten mich, füllte mich mit Wissen auf, die in in den letzten Jahren gesammelt hatte. Ich wusste meinen Namen wieder. Ich war Akela Reavstone. Doch auch andere Erinnerungen floßen durch meinen Geist, sie stammten nicht von meinem Leben und doch kamen sie mir vertraut vor, als hätte dieses anderes Leben tatsächlich gelebt. Und da begriff ich es. Es war Tyr. Seine Seele, war auch meine Seele. Ich war die Wiedergeburt, nicht nur das Nachkommen seiner Linie. Sein Wissen übertrug sich jetzt auf mich und die neue Erkenntnisse ließen mich leise aufkeuchen. Das waren zu viele Bilder, um sie verarbeiten zu können. Ich konzentrierte mich wieder auf den Wolfsmann, dessen mondgelbe Augen langsam seinen Glanz verlor. Wäre ich nicht zu einem besseren Menschen geworden, hätte ich ihn einfach jetzt aus Rache verrecken lassen. Und um Silia vor ihn zu beschützen. Aber ich hatte ihr mein Wort gegeben auf ihre Schwester aufzupassen und aus irgendeinem Grund war dieser verdammter Teufelswolf ihr nicht egal. Und meine Entdeckung, dass Fenrir und ich uns ein wenig ähnelten trug wohl seinen Teil bei, dass ich ihn nicht jetzt elendig leiden ließ. „Ich werde gegen viele Regeln des Gleichgewichts verstoßen, aber das ist ja nichts Neues“, zuckte ich mit der Schulter: „Ich muss einen Seelenfänger erschaffen, damit er sich nicht auflöst. Für das Ritual brauche ich Blut. Da er mit den Blut meines Körpers kompatibel ist, brauche ich dein Blut, damit er nicht ausbrechen kann und dann verpufft. Außerdem ist dein Blut aufgrund deiner Raummagie wirkungsvoller.“ „Du rührst sie nicht an!“, knurrte Fenrir und fletschte dabei die Zähne. „Du bist nicht in der Position mir drohen zu können. Dein Leben liegt jetzt in meine Hände, also würde ich an deiner Stelle ganz leise sein. Denn mir ist es ziemlich egal, was aus dir wird“, knurrte ich zurück. Wir starrten uns wütend an, keiner von uns wollte den Blick abwenden. Doch dann verzog sich sein Gesicht schmerzerfüllt und die Nässe auf seinem Brustkorb breitete sich aus. Wir hatten nicht viel Zeit. „Sobald ich mit den Ritual beginne, muss du einen leeren Körper finden. In der Unterwelt gibt es bestimmt einen seelenlosen Körper“, wandte ich mich wieder an Alita: „Tauche ihn in den Fluss von Styx ein und dann können wir hoffen, dass sie ihn mit der Unsterblichkeit segnet. Fenrirs Macht wäre zu groß für einen gewöhnlichen Körper. Außerdem müssen wir schnell arbeiten, solange der Totengott und seine Wächter sich mit den Chaos in der Hölle beschäftigen.“ Ungern musste ich zugeben, dass Fenrir es Faustdick hinter den Ohren hatte. Seine Schläue könnte glatt von mir stammen. „Wenn es mit den Körper geklappt hat und ich wieder in meinem Eigener bin, muss du uns und diesen Eisblock auf meinem Schiff teleportieren. Wir brauchen jede Menge Magie und zufällig haben wir Blutmond. Die stärkste Magie für einen Wolf, wie Fenrir.“


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18.11.2019, 19:49

Ardan

Die Stimmung in der Luft war schwer zu beschreiben. Spannende Erwartung? Reiner Blutdurst? Schwarze Rache? Ich konnte sie nicht ganz greifen, aber sie war da. Sie war überall präsent. Ich versuchte die stärksten Auren in der Ferne auszumachen, doch wir waren noch viel zu weit entfernt. Nur unsere Verbündeten kamen mehr zum Vorschein. Das Heer von Thales aus dem Westen und der Zusammenschluss anderer Reiche aus dem Osten. Je mehr Verbündete ich sah, desto stärker fühlte ich mich. All diese Leute waren hier, um diesem schlimmen Krieg ein Ende zu bereiten. Wir würden es schaffen, daran durften wir nicht zweifeln. Der geringste Zweifel könnte uns nämlich den Willen kosten und das wiederum wäre lebensgefährlich. Wer wusste schon, welche Schwächen die Hohedämonen ausnutzen würden, um uns in die Knie zu zwingen?
Ich drückte die Fersen tiefer in Cains Flanke und gab ihm damit das Zeichen das Tempo zu erhöhen. Das hier war kein Spaziergang. Wir waren Krieger und wir fürchteten uns nicht. Die Soldaten passten sich dem Tempo sofort an und die Geräusche ihrer schweren Stiefel sowie das Klirren ihrer Waffen ertönten im Einklang. Nicht mehr lange...

Jenaya

Kenai brauchte diesen Glauben, um nicht den Verstand zu verlieren. Auch wenn ich ihm keine Gewissheit geben konnte, dass alles wirklich gut ausgehen würde, wollte ich genau daran glauben. Was unsere Freunde betraf, die sicherlich auf dem Weg zum finalen Kampf waren, wünschte ich ihnen alle Kraft der Welt. Es frustrierte mich, dass ich ihnen nicht beistehen konnte. Irgendwie wollte ich ihnen helfen, aber wie?
Ich seufzte schwer und schmiegte mich enger an Kenais Brust. Er war schön warm. Er roch nach Vertrautheit und Zuhause. Gepaart mit den Düften von Ocamma fühlte ich mich wohler denn je. >Könntest du mir einen Gefallen tun und meiner Mutter Bescheid geben, dass wir hier sind? Aber so, dass euch niemand entdeckt. Nur ihr beide. Dann laufen wir nicht Gefahr, dass die Falschen uns erwischen.< Ich hatte meine Mutter schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Mein Vater war mit meinen Brüdern ebenfalls in den Krieg gezogen, darum war sie die Einzige, die das Reich im Moment führte. Es würde sie sicherlich freuen mich zu sehen, so wie es mich freuen würde.

Alita

Als Fen seine Stirn gegen meine Schulter lehnte, wusste ich, dass er tatsächlich dabei war für immer zu verschwinden. Mein Herz pochte ganz schnell in der Brust. Ich wollte nicht, dass er starb. Er hatte viele schreckliche Dinge getan, für die er büßen musste, aber er gehörte dennoch zur Familie. Selbst Sury wollte ihn ungern tot sehen, auch wenn er auf ihren Tod aus war. Zwar hätte sie ihn ohne zu zögern getötet, wäre Akela wegen ihm gestorben, aber das war nun mal nicht mehr der Fall. Fenrirs Fluch war gebrochen. Ich verstand immer noch nicht, woran das lag, aber es musste einen Weg geben ihn zu retten.
Normalerweise arbeitete mein Kopf ziemlich schnell, ich war gut darin für verschiedene Probleme Lösungen zu finden, nur nicht jetzt. Dafür machte mich die Sorge um Fen blind.
Zu meiner Überraschung war es Akela, der den kühlen Kopf bewahrte und vorschlug seinem Peiniger zu helfen. Fen hatte ihn schrecklich leiden lassen... Warum half er ihm? So viel Güte hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Nicht einmal wir Animagi empfanden so viel Güte, wenn man uns zutiefst verletzte. Fen war das beste Beispiel dafür. Sein Leben lang hatte er Surys Tod geplant. Wir waren gut darin nachtragend zu sein.
Ich schaute Akela nachdenklich an und nickte einverstanden. Sein Plan klang plausibel. Er könnte funktionieren. Ich war bereit gewesen, mein Leben für ihn zu geben, also war ein bisschen Blut nichts im Vergleich dazu. Dann lass uns keine Zeit verlieren, sagte ich fest entschlossen. Die Angst drängte ich ganz weit zurück. Was ich hier im Begriff war zu tun, verstieß gegen viele Regeln, die ich zu befolgen hatte, aber das war mir egal. Ich würde Fen nicht im Stich lassen. Nicht noch einmal. Ich tat das Richtige.
Tief durchatmend, drehte ich meine Handfläche nach oben und presste meine Nägel in die zarte Haut. Sie waren lange nicht so scharf wie die von Fenrir, aber sie erfüllten ihren Zweck. Warme Flüssigkeit, tiefrot und in einem goldbraunen Schimmer, benetzte die Haut. Nimm, was du brauchst, wandte ich mich an Akela, während ich mit der anderen Hand weiterhin Fen hielt, der mehr und mehr an Kraft verlor.
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18.11.2019, 20:13

Jadis


Die Luft war schwer von den unterschiedlichsten Stimmungen, die hier herrschten. Unsere Leute hatten lange gekämpft, viele Verluste, Verletzungen und harte Rückschläge erleiden müssen. Für ein geraumer Zeit hatte es sogar ausgesehen, als ob der Krieg ihr Willen gebrochen hatte. Doch jetzt waren sie mit einer neuer Kraft zurückkehrt und wollten diesen elendiger Krieg beenden. Einige dürstete bestimmt nach Rache, Andere wollten einfach nur das Ende des Krieges sehen. Doch die Ziele aller waren gleich: Wir wünschten uns den Frieden und eine Zukunft. Es war kein Wunder, dass die Luft pulsierte und sich anfühlte, als könnte sie in jeden Moment explodieren. Es wurde windiger und der Himmel verdunkelte sich mehr, als könnte er spüren, dass dieses Schlachtfeld anders sein würde, als alle anderen Schlachtfelder bisher. Ich leitete den Wind um, damit unsere Truppe das Gehen nicht erschwert wurde. Sie brauchten für den Kampf die Energie und daher sollte ein aufkommender Sturm sie nicht schon auslaugen. Denn es würde ein Sturm kommen, ich spürte es. Es fühlte sich nach einem gewaltigen Zorn höhere Mächte an.

Kenai


Ihr Körper fühlte sich weich an, als sie sich enger an mich schmiegte und ich musste immer noch an meinem Bruder denken. Ich dachte auch an unsere Freunde, die jetzt in den letzten Kampf ziehen würde. Anfangs hatte ich gedacht ebenfalls dort zu sein bis Jenaya schwanger geworden war. Ihre Sicherheit und die Sicherheit unsere Babys stand auf der oberste Stelle. Wenn ich sie vom Krieg fern halten musste, dann tat ich das. Ich musste mein Schwert nicht in verrottendes Fleisch stoßen. Mein Körper spannte sich an, als Jenaya ihren Wunsch äußerte. Ich wollte sie ungern hier alleine lassen, selbst wenn der Ort als sehr sicher galt. In diese unruhige Zeit musste ich sie beschützt wissen. Aber ich konnte kaum einen Wunsch von ihr abschlagen und runzelte mit der Stirn. "Rufe nach deine Tiergefährtin. Sie soll dir Gesellschaft leisten. Dann kann ich zu deiner Mutter gehen", meinte ich. Ich wusste ihre Tiergefährtin würde sich gut um sie kümmern und sie beschützen.

Akela


In den wichtigsten Momente schien Alita Mut zu beweisen, obwohl sie sonst wie ein ängstliches Häschen wirkte. Somit verdiente sie meinen Respekt, denn ich hielt nichts viel von Feigheit. Naja, in Sachen Liebe war ich selbst wohl etwas feige gewesen, aber letztendlich hatte ich mich zusammengerissen und schließlich zählte nur das Ergebnis. Als sie ihre Haut ihrer Hand aufriss, tippte ich mit meinem Fingerspitzen in das schimmernde Blut hinein und ich stellte fest, dass es an meinem Finger kleben blieb. Anscheinend konnte ich in meinem Geistgestalt das Ritual durchführen, obwohl ich keinen Körper besaß. Es war eine seltsame Erfahrung, denn die Umgebung wirkte verschwommener und die Farben intensiver. Außerdem fühlte ich mich wie ein flackerndes Kerzenlicht und ich spürte die andere Welt. Ich nahm noch mehr von ihrem Blut und nickte ihr zu: "Das wird reichen. Besorge mir den Körper." "Leg dich hin!", befahl ich Fenrir und er funkelte mich wild an. Zähneknirschend legte er sich dann doch hin. Tja, zwei Alphas in einem Raum. Mit den Blut malte ich Symbole auf seinem Brustkorb, beziehungsweise war es mein Brustkorb. Es war ein Zauber, der damals bei Kenai angewandt wurde, damit seine Seele nicht ins Jenseits trat. Aber es würde eine abgewandelte Form sein, wo Schattenmagie mit im Spiel sein würde. Dadurch würde er seine Erinnerungen nicht verlieren und ich musste nicht zu einen hohen Energieverlust zahlen. Dennoch war es immer noch ein Regelverstoß, da es trotzdem eine verbotene Magie war.


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18.11.2019, 20:46

Huhuuuuu ;)

Ardan

Je näher wir kamen, desto größer wurde die Spannung. Zu meiner Linken entdeckte ich den jetzigen Anführer von Thales' Heer. Ein Elf. Irgendwie kam mir sein Gesicht bekannt vor. Sul Dubh. Sein Name war mir leider entfallen. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, dass er nun das Zepter in die Hand genommen hatte, aber ich vertraute auf seine Fähigkeiten. Thales' Leute waren nicht dumm. Sie folgten nicht irgendwem. Wenn sie diesem Mann vertrauten, dann konnte ich das auch. Und zu meiner Linken befanden sich diverse Truppen, deren Anführer ich nicht alle kannte. Sie waren vom Orden des Lichts. Hoffentlich treue Anhänger. Weitere Verräter konnten wir nicht gebrauchen und falls doch wieder etwas Ähnliches passierte, würden wir keine Gnade zeigen. Dann hieß es alle gegen alle.

Jenaya

Er zögerte. Natürlich fürchtete er, mir könnte etwas in der Zwischenzeit passieren, darum kam ich seiner Bitte nach. Außerdem hatte ich Maris ebenfalls sehr lange nicht mehr gesehen. Zwar konnten wir durch unsere tiefe Verbindung fühlen, ob es dem anderen gut ging, aber es war etwas anderes meine Finger durch ihr weiches Fell gleiten zu lassen. Ich schloss kurz die Augen und rief meine Gefährtin. Sie war in der Nähe. Sie erhörte mich.
Keine Minute später ertönte ein lautes Plätschern, als Maris mit einem Satz aus dem Wasser sprang. Uns zuliebe schüttelte sie ihr Fell aus, bevor sie zu uns trottete und leise miaute. Der Stein auf ihrer Stirn leuchtete auf. Wärme breitete sich in meiner Brust aus. >Ich habe dich auch vermisst, Maris.< lächelte ich meine treue Freundin an und lachte leise, als sie mir daraufhin übers Gesicht leckte. Kenai blieb auch nicht verschont. Sie schnurrte wohlig und legte sich vor uns hin. Dabei stupste sie mit der Nase meinen Bauch an. >Ja, das ist unser Nachwuchs. Ein gesunder, starker, junger Mann.< erklärte ich ihr stolz, worauf sie ihr weiches Gesicht sanft dagegen drückte. Sie freute sich auf den Nachwuchs. Sie wollte jetzt schon mit ihm spielen.

Alita

Da Akelas Seele wieder an Stärke gewonnen hatte, war es ihm möglich Magie auch ohne Körper zu wirken. Spätestens jetzt bewies er seine Verbindung zur Mondgöttin, die ihn mit ihrem Schutz gesegnet hatte. Andernfalls wäre er bereits tot. Eine lebendige Seele, die so lange außerhalb ihres Körpers bestehen konnte, gehörte zu den besonderen. So wie es bei uns Animagi der Fall war. Ich gab ihm das Blut, welches er für das Ritual benötigte und zögerte kurz, als er seine blutigen Finger auf seine menschliche Brust ansetzte. Mir war nicht wohl dabei Fenrir allein zu lassen, aber ich musste schnell einen Körper finden. Eine Hülle, die stark genug war, Fens Seele zu tragen. Eine wie Akela. Das würde gar nicht so einfach werden, aber er würde nicht auf ewig diesen Körper brauchen. Sobald er seine andere Hälfte erlangte, würde er seine ursprüngliche Form annehmen und damit wäre die Gefahr gebannt.
Ich beeile mich, versicherte ich den beiden, ehe ich losstürmte und meine Sinne erweiterte. Dieser Ort war mir unheimlich. Umgeben von Tod und schlimmen Qualen raste ich durch die Unterwelt und versuchte ruhig zu bleiben. Bloß nicht das Ziel aus den Augen verlieren. Keine Angst haben. Es ging hier um Fens Rettung. Wie wild klopfte mein Herz, während ich verzweifelt nach einem Körper suchte. Wo fand ich einen geeigneten? Gab es überhaupt einen? Hektisch flitzte ich an Schatten vorbei, die mir neugierig hinterherblickten und hielt konzentriert Ausschau.
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18.11.2019, 21:11

Hellouu :D

Jadis

Die andere Truppen waren jetzt zu uns gestoßen und wir schlossen somit die Lücken, sodass unsere Feinde dies nicht ausnutzen konnten. Ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte, dass ein Pirat Thales Heer übernommen hatte und dazu noch einen Elfen. Immerhin waren es die Elfen, die uns verraten hatten. Doch dieser schien ein anderer Art von Elf zu sein, sein Aussehen machte den klaren Unterschied. Aber unsere Leute waren nicht dumm, er musste sich bewiesen haben, sodass sie sich von ihm führen ließ. Auf der andere Seite führte der König vom Jadeland, ich hatte ihn damals aufgesucht und um Unterstützung gegeben. Gleich direkt hinter ihm war Gilbert und meine beste Freundin. Den Anblick der Beiden stärkte mich noch mehr und mittlerweile hatte ich Gilbert verziehen. Es war nicht gut, wenn wir Beide in die Vergangenheit blickten und wir hatten ja sowas wie Frieden geschlossen. Vielleicht war es nach dem Krieg eine neue Freundschaft möglich, ich würde es mir wünschen. Immerhin hatte er mich fast ein lebenslang begleitet.

Kenai

Nach einiger Zeit hatte ich mich angefangen mit der Tiergefährtin anzufreunden, als ich lernte Jenaya auch mit den Anderen zu teilen. Sie durfte mir nahe kommen und gar mich abschlecken. Ich tätschelte ihren Kopf. Stimmt, sie wusste noch nicht von der Neuigkeit und ich spürte auch den Stolz, der in Jenayas Augen leuchtete. "Ich gehe jetzt deine Mutter holen und Maris passt gut auf die Beiden auf, ich verlasse mich auf dich", sagte ich ernst und erhob mich. Ich zog die Kapuze über dem Kopf, während die Dunkelheit sich um mich legte und mein Körper wurde dadurch kühler. Als ich losging, war ich bereits lautlos mit den Schatten in der Umgebung verschmolzen. Lautlos für Jeden, der mich nicht entdecken sollte. Diesen Trick hatte mir Akela beigebracht und jetzt kam er mir zugute. Doch schon damals als ich noch ein Leibwächter gewesen war, wusste ich mich unauffällig zu bewegen.

Akela

Als Alita verschwand, setzte ich noch ein anderes zusätzliche Symbol dazu. Denn so einfach würde ich ihm nicht machen, er sollte meinen Zorn spüren, wie ich seinen Zorn spüren musste. "Bastard!", grollte der Wolf mich an, als er etwas in meinem Blick sah. "Ich töte dich nicht, aber ein bisschen leiden darfst du schon bevor ich dich in den Seelenfänger habe", ein teuflisches Lächeln erschien auf meine Lippen. Ich begann die Worte zu sprechen und die Symbole begannen geheimnisvoll aufzuleuchten. Ich vernahm in der Luft ein dunkles Summen und als ich das letzte Symbol aktivierte, schrie Fenrir auf. In diese wenige Sekunden würde er die schlimmsten Schmerzen durchleben. Es war ein mentaler Folter und ich hätte es ausgedehnt, wäre die Zeit nicht knapp. Er verlor das Bewusstsein und die schwarze Flüssigkeit sammelte sich auf seinem Brustkorb. Die Symbolen begannen sich zu verändern und formte sich zu einer schimmernde Kugel, in dem die Flüssigkeit gefangen war. "Du bist ziemlich hässlich", stellte ich trocken fest und konnte nach dem Seelenfänger greifen. Ich legte ihn auf dem Boden und starrte auf meinen leeren Körper. Es war irgendwie ein abartiger Anblick seinen Körper so gut wie tot zu sehen. "Na dann, zurück zu den Lebende", murmelte ich und schloss meine Augen, als ich in meinem Körper glitt.

Keuchend riss ich meine Augen weit auf und unterdrückte einen Aufschrei. Tausende Bilder füllten mein Kopf und es fühlte sich an, als könnte er in jeden Moment platzen. Ich durchlebte jede Emotionen, die in mir in Sekundentakt aufwallten. Ich konnte kaum diese Dinge von Meinen und die von Fenrir auseinanderhalten. Wo die Lücken gewesen waren, wurden sie nun geschlossen. Die nächtliche Vorbereitungen in den letzten Monat. Der Verrat. Cassandra. Calypso. Mein Körper bebte und ruckartig richtete ich mich auf. Blinder Zorn packte mich und ich packte nach dem Seelenfänger. Meine eigene Dunkelheit wallte in mir auf, verlangte nach Vergeltung. Ich könnte jetzt einfach ihn zerstören, dann würde Fenrir niemals zurückkehren können. Er hätte es verdient.


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18.11.2019, 21:36

Ardan

Das Adrenalin rauschte in meinen Adern. Ich fühlte mich lebendiger denn je. Mit einem leisen Pfiff rief ich meine Waffe zu mir. Wie ein Blitz kam sie aus dem Himmel zu mir angeschossen und landete sicher in meiner rechten Hand. Die roten Bänder bewegten sich im Wind, während die dunkelgraue Klinge im Schein des Blutmondes rötlich schimmerte. Nicht mehr lange und daran würde echtes Blut daran kleben. So viel wie möglich. Trotzdem musste ich aufpassen, dass ich nicht wieder einem hinterlistigen Trick zum Opfer fiel und Unmengen an negativer Energie aufnahm, die ich nicht mehr kontrollieren konnte. Auch meine Selbstbeherrschung kannte Grenzen.
Irgendwann hob ich eine geschlossene Faust und ließ Flammen um meinen Arm züngeln. Cain wurde langsamer. Wir hielten an. Ich musste nicht mehr die Augen zusammenkneifen, um die gegnerischen Truppen auszumachen. Sie waren klar zu sehen und dennoch weit genug entfernt, dass ihr penetranter Gestank nicht in meine Nase stieg. Silia flog leicht in die Höhe und ließ Licht durch ihren Körper fließen. Ihre Gestalt umgab ein warmer Lichtschein. >Er ist noch nicht hier, aber ich kann ihn deutlich spüren.< Damit meinte sie ihren damaligen Gefährten. Sie wirkte zutiefst angespannt. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt.
Wir warteten darauf, dass sich unsere Verbündeten in Formation begaben und ihre Bereitschaft signalisierten. In der Zwischenzeit wurde das wilde Knurren sowie Geheule auf der feindlichen Seite lauter. Einige Bestien hatte man in Ketten gelegt, weil sie unkontrolliert zappelten und nur darauf warteten echtes Fleisch zwischen die Zähne zu bekommen. Unser Fleisch. Durch die Kraft des Blutmondes waren sie zudem stärker als sonst. Sie hatten sich den perfekten Zeitpunkt ausgesucht, um sich uns in den Weg zu stellen. Trotzdem stellten sie für mich keine große Gefahr dar. Die große Gefahr lauerte an vorderster Linie, auch in der Luft.



Hohedämon Ishkan


Jenaya

Seit Kenai viel Zeit mit Akela verbracht hatte, war er in seiner Schattenmagie sehr stark geworden. Er beherrschte sich wie kein anderer. Er verschmolz mit der Dunkelheit, als wäre er ein Teil von ihr und verschwand aus meinem Blickfeld. Hoffentlich erschreckte sich meine Mutter nicht, wenn er wie aus dem Nichts auftauchte. Man konnte heutzutage nicht vorsichtig genug sein. Sicherlich war Mama stets auf der Hut.
Geduldig streichelte ich Maris durchs Fell, die Kenais Platz eingenommen hatte und mir Wärme spendete. Dabei schnurrte sie ruhig, was mich schon immer sehr beruhigt hatte. Ich entspannte mich, doch meine Gedanken kehrten zu meinen Freunden zurück. Ich musste einen Weg finden, wie ich ihnen von hier aus helfen konnte. Selbst wenn es bloß Informationen waren. Wissen ist Macht, das sagte man nicht umsonst. Doch da war die Sorge, dass wenn ich das Dritte Auge öffnete, die Dämonen mich ausfindig machen könnten. Ich traute mich nicht, dieses Risiko einzugehen. Dafür war die Gefahr zu groß.

Alita

Die Zeit drängte, das wusste ich. Allerdings stellte sich die Suche nach einem Körper schwerer heraus als gedacht. Es gab einige Kandidaten, die infrage kamen, doch sobald ich sie berührte, spürte ich ihre tatsächliche Schwäche. Nur durch Zufall oder Vorsehung fand ich einen jungen Mann, der leer in die Gegend starrte und aufrecht ging. Er sah aus, als hätte er zu viel gesehen und zu sehr gelitten. Auf gut Glück schnappte ich ihn mir und unterdrückte das unwohle Gefühl in meinem Bauch. Was ich hier tat, war falsch. Es widersprach meiner Natur und trotzdem brachte ich die Hülle zum Fluss, um ihn ins Wasser zu stoßen. Ich wartete. Ich hoffte. Nur diese eine Sache sollte klappen. Der Rest würde sich von selbst ergeben, dessen war ich mir sicher.
Unruhig trat ich näher ans Ufer, blickte ins kristallklare Wasser und griff nach der Hand des Mannes, die als Erstes ans Ufer gespült wurde. Seine Haut war unendlich kalt, aber der leichte Schimmer verriet mir, dass ich den Richtigen auserwählt hatte. Vor Erleichterung wären mir fast die Tränen gekommen. Ich zog ihn vorsichtig aus dem Wasser, zuckte mit den Ohren und brachte uns an den Ort, wo Akela und Fen sich aufhielten. Als ich sah, dass Akela wieder in seinem Körper war und Fens Essenz in den Händen hielt, stockte mir der Atem. Er war so wütend, so unendlich wütend. B-bitte nicht. Bitte töte ihn nicht. Er... er hat, er hat jede Strafe verdient für das, was er dir und vielen anderen angetan hat, aber das ist seine Natur. Er wurde so erschaffen. Er kann nichts dafür. Meine Stimme zitterte, während ich den Körper behutsam ablegte. Ich übernehme die Verantwortung für ihn, das verspreche ich bei meinem Leben, flehte ich ihn an.
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18.11.2019, 22:10

Jadis


Auf meinem ganzen Körper überzog sich die Gänsehaut, als ich die tiefe Dunkelheit auf der feindliche Seite sah und die furchteinflößende Hohedämonen entdeckte. Sie sahen buchstäblich wie der albtraumhafte Tod aus gruseligen Geschichten aus, wovon man tagelang Albträume bekam. Trocken schluckte ich und wusste, dass dies der härtester Kampf meines Lebens sein würde. Es ging hier um alles oder gar nichts. Langsam und tief atmete ich ein, straffte meine Schultern. Angst war ein wichtiger Teil des Überlebensinstinkt, er konnte Einem aus gefährliche Situationen retten. Doch hier kam die Flucht für mich nicht infrage, denn ich kämpfte für eine große Sache und für diese Sache musste man Mut zeigen, indem man seine Angst bezwang. In meiner Hand erschien mein Speer, geladen von meiner Magie. Ich konnte das Vibrieren spüren und sah den eisigen Sturm in der Kugel toben. Weiter hinten entdeckte ich auch in der Luft die Sturmjägern auf ihre Flugtiere. Die würden uns Harpyien gehören, denn sie waren Schuld, dass die Harpyien in den letzten Jahren viel leiden mussten und entwurzelt wurden. Es war Zeit zurückzuschlagen und zwar mit aller Macht, die wir besaßen.

Kenai


Meine Füße berührten kaum den Boden und nicht mal ein Blatt raschelte, als ich an den Büsche und Bäume vorbei glitt. Die Umgebung verschwamm sich, je schneller ich wurde und in wenige Sekunden erreichte ich das Schlossgelände. Sofort sah ich, dass mehr Wachen positioniert waren und Diese gefährlichere Waffen trugen. Aber ich kannte das Gelände in- und auswendig, wusste um einige geheime Gänge Bescheid. Die Karte war ganz klar vor meine innere Augen. Demnach war es für mich nicht schwer in das Schloss ungesehen zu gelangen. Es war eine Weile her, als ich zuletzt hier gewesen war und dennoch schien sich nichts verändert zu haben. Doch, etwas war anders. Es war stiller und ich spürte die Spannung in der Luft. Auch hier zeigte der Krieg seine Spuren, selbst wenn diese Menschen nicht an der Front waren. Ich schlüpfte in einem geheimen Gang, ließ die Schatten durch die Räume huschen und als sie zurückkehrten, wusste ich, dass die Königin sich gerade in der Bibliothek befand. Natürlich wurde diese bewacht, doch das war kein Hindernis für mich. Es gab andere Wege und durch einem Fenster kam ich in den Raum voller Bücher. Hier hatten Jenaya und ich viel Zeit verbracht, als ich damals noch nicht meine Erinnerungen besaß. Das war eine gefühlte Ewigkeit. "Eurer Majestät, bitte erschreckt euch nicht", trat ich aus den Schatten und natürlich erschrak sie sich. Doch sie konnte einen Aufschrei unterdrücken, als sie mich erkannte. "Jenaya wünscht Euch zu sehen, aber Niemand darf nicht sehen. Je weniger es wissen, dass wir hier sind, desto sicherer ist es für Jenaya. Sie wird Euch alles erklären", sagte ich mit gesenkte Stimme und sie nickte. Nachdem wir einen Plan geschmiedet hatten, wie sie unbemerkt das Schloss verlassen konnte, machten wir uns auf dem Weg zu Jenaya.

Akela


Bevor ich mein rachsüchtiger Gedanke zu Ende bringen konnte, erschien Alita und hielt mich auf. Sie war schneller zurück, als ich gedacht hatte und tatsächlich schien sie einen Körper gefunden hatte, der für diesen verfluchten Wolf geeignet war. Das Schattenauge verlor seinen silbrigen Glanz und wurde dunkel, wie es einst gewesen war: "Das ist eine lahme Ausrede. Immerhin hatte er einmal bewiesen, dass er seine "Natur" widersprechen kann. Es gab doch diese Zeit wo ihr alle auf der Wiese gehüpft seid und Blumen in der Luft verstreut hattet. Also kann er sehr wohl dafür, er kann den leichten oder den schweren Weg wählen. Ich bin ein bestes Beispiel." Ich trat Alita näher und blickte auf sie herab: "Ich will ein überzeugendes Argument von dir hören. Warum willst du, dass er überlebt? Warum warst du bereit gewesen ihm seine Seele herzugeben? Was siehst du in ihn?" Ich hob den Seelenfänger an, damit sie in die Kugel schauen konnte, wo seine schwarze Seele oder was auch immer wie ein Nebel waberte. Er war die Finsternis, in der ich auch einst gelebt hatte bis Silia das Herzenslicht in mir gefunden hatte und es rettete.


Gehe offline, gute Nacht :)


2 369

18.11.2019, 23:00

Ardan

Meine Augen erfassten eine Kreatur, die pure schwarze Macht ausströmte und die bis zu mir zu spüren war. Ein Hohedämon. Ein Mitglied des Schwarzen Sterns. Ich wusste nichts über ihn. Er existierte in keinerlei Geschichten, dabei sah er wie jemand aus, den man nicht so schnell vergaß. In seiner linken Hand hielt er einen riesigen Stab, in der rechten ein geöffnetes Buch, das in der Luft schwebte. Ich konnte nicht jedes Detail ausmachen, aber er war definitiv nicht aus Fleisch und Blut. Er bestand aus Knochen. Eine Aura des Todes umgab ihn, ähnlich wie die der Totenflüsterin. Seine hingegen war sehr viel stärker. Hellblaue, geisterhafte Gesichter schwebten um ihn herum und ihr Kreischen fachte die Gemüter der Soldaten hinter ihm an. Sie stampften mit den Füßen, sie brüllten im Einklang.
Ketten klirrten, als die Bestien wild daran zerrten. Sie waren kaum zu bändigen. Ich ließ meinen Blick weiter nach rechts schweifen und suchte nach mehr Hohedämonen. Es fehlten vier. Insgesamt sollten es sechs sein, aber der letzte von ihnen war der Dunkle Lord selbst. Ich bezweifelte, dass er sich dazu herablasste an der Front mitzukämpfen. Wahrscheinlich nahm er an, dass seine Elite ausreichte, um uns ausbluten zu lassen. Glühende Wut stieg in mir hoch. Der Griff um meine Sense wurde fester.
Ich sah zu Jadis hinauf und gab ihr ein Zeichen, dass die Bodentruppen bereit waren. Silia stieg weiter in die Höhe und zog ihr leuchtendes Schwert. Das Licht, das sie umgab, wurde dabei heller. >Das Buch in den Händen dieses Dämons... Es ist sehr gefährlich... Er darf es nicht einsetzen.< sagte sie alarmiert. >Eigentlich dürfte es nicht mal in seinem Besitz sein. Es gehört zu den verlorenen Relikten. Es schreibt Schicksale neu und kann verdammt großen Schaden anrichten.<
>Soll ich ihn übernehmen?< fragte ich meine Tochter. Sie dachte kurz nach und nickte. >Da sie uns zahlenmäßig überlegen sind, kümmere ich mich darum, dass das nicht mehr der Fall ist.<
>Einverstanden.<

Jenaya

Träge blickte ich zum Schleier der Wasserfälle und fühlte, wie die Erschöpfung zurückkehrte. Der Stress des heutigen Morgens, besonders mit dem Entfernen des Fluches, hatte mir viel Kraft abverlangt. Ich war müde, ein Zustand, der in den letzten Tagen stärker wurde. Sobald meine Mutter hier war, würde ich sie danach fragen, ob das normal war. Vielleicht konnte sie mir auch sagen, wann ich mit der Geburt rechnen durfte. Sie hatte sicherlich ein gutes Gespür dafür. Ich selbst wusste es nicht so recht. Manchmal kam es mir vor, als würde mein Sohn gleich morgen das Licht der Welt erblicken wollen und dann fühlte es sich doch an, als würde ihm die Wärme seiner Mutter besser gefallen. Mir war alles recht, solange es ihm gut ging.
Lächelnd streichelte ich meinen gewölbten Bauch und schloss einen Moment lang die Augen. Erst, als Maris sich ein wenig regte, öffnete ich die Augen wieder und entdeckte zwei Gestalten, die sich aus den Schatten des Waldes lösten. Mein Gesicht erstrahlte beim Anblick meiner Mutter. Am liebsten wäre ich aufgesprungen, um zu ihr zu eilen, doch sie kam mir mit Freudentränen in den Augen zuvor. Ihre Umarmung löste eine Welle von Gefühlen in mir aus. Allen voran Erleichterung und tiefe Zuneigung. >Dir geht es gut, den Vier Wasserfällen sei Dank.< flüsterte meine Mutter mit belegter Stimme. Ihr Körper bebte leicht. Sie war ebenfalls von Emotionen überwältigt. Schniefend sahen wir uns dann an.
>Meine wunderschöne Tochter... Ich kann mein Glück kaum fassen. Du bist hier.< Sie umfasste mein Gesicht mit beiden Händen und lächelte warm. Außer ihren müden Gesichtszügen hatte sich nichts an ihr verändert. Sie war immer noch dieselbe herzensgute Person, die ich liebte und respektierte. >Ihr müsst mir erzählen, was vorgefallen ist. Was bringt euch hierher?<

Alita

Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken, als Akela zum Piraten wurde und auf mich zukam. Vorbei waren die Nettigkeiten. Sein schwarzes Auge verschluckte jegliches Licht und ließ erahnen, wie wenig er davon hielt Fenrir zu helfen. Seine folgenden Fragen waren der Beweis dafür. Immer wieder schielte ich zum Seelenfänger und was sich darin befand. Schwarzes Nichts. Finsternis. Ein Stück aus Fenrirs Seele.
Ich schluckte den dicken Kloß im Hals hinunter und unterdrückte die Angst, die wieder Besitz von mir ergreifen wollte. Angst um mich selbst und um Fen. Es gibt nicht nur einen Grund, es gibt mehrere, gestand ich. Ich will meinen Fehler von damals berichtigen. Ich hätte mehr tun sollen, als Sury Mal verbannte und alles den Bach runterging. Fen hätte jemanden gebraucht, aber stattdessen bin ich wie ein Feigling davongelaufen. Diesen Fehler möchte ich nicht noch einmal begehen. Außerdem verdient Fen eine zweite Chance. Er verdient einen Neuanfang, so wie wir alle ihn erlebt haben. Selbst du. Das Zittern in meiner Stimme ließ allmählich nach. Ich schaute wieder die Kugel an und sprach entschlossen weiter. Mein Wunsch uns alle wieder zusammenzuführen, ist mir immens wichtig. Ich ertrage es nicht, dass wir alle zerstritten sind. Ich will den Frieden zurück. Ich will, dass wir auf ein besseres Morgen hinarbeiten.
Jetzt klopfte mir das Herz bis zum Hals und neben der Unruhe wallte eine viel stärkere Emotion in mir hoch. Ich erschauderte. Unbewusst legte ich mir eine Hand auf die Brust und holte tief Luft. Aber der wichtigste Grund ist, dass... dass Fen... dass ich... ich... Liebe für ihn empfinde. Ich zitterte vor Verlegenheit und senkte den Blick. Fen war immer für mich da. Er hat sich nie über meine Schüchternheit oder meine Angst lustig gemacht. Ganz im Gegenteil, er hat mir sogar dabei geholfen mutiger zu werden. Er... der angeblich böse Wolf... Anstatt mich zu fressen, hat er sich um den Angsthasen gekümmert. Wir konnten offen über alles reden. Ich habe ihm trotz seiner einschüchternden Art vertraut und er mir. So erfuhr ich von seinen Gefühlen für Sury. Tränen brannten in meinen Augen, als ich mich an den Tag erinnerte, wo mir das Herz gebrochen wurde. Trotzdem war mir seine Freundschaft wichtig. Er hat mir gut getan. Er hat in mir den Wunsch geweckt besser zu werden. Stärker. Mutiger. Als Sury ihn dann abwies, nutzte ich die Zeit, um ihm genau das zu beweisen. Dass er sich auf mich verlassen kann, aber meine Gefühle für ihn... ich habe sie für mich behalten, weil... weil ich... den Gedanken nicht ertrug... die zweite Wahl zu sein. Letzteres flüsterte ich niedergeschlagen. Meine Ohren hingen traurig herab, als ich mich traute wieder aufzusehen. Allerdings schaute ich nicht Akela an, sondern die Kugel, in der der schwarze Nebel gefangen war. Ich hob eine Hand und legte den Zeigefinger auf die glatte Oberfläche. Da war wieder diese tiefe Sehnsucht in mir. Trotz allem ist er mir unglaublich wichtig. Reicht das?

Gute Nacht :*
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19.11.2019, 18:46

Jadis

Inej schloss mit ihrer Flugtruppe bei mir auf und wir deckten auf unsere Seite beinahe den Himmel zu. "Vom Wind geboren", sagte sie und ich ich beendete den Satz: "Und zum Wind werden wir." "Wo ist Jade?", fragte ich sie schnell, es gab für mich nicht die Option, dass er gefallen sein könnte. Ich hätte es gespürt und außerdem hätte ich eine Nachricht erhalten. "Er bildet den Nachhut", diese Antwort beruhigte mich. Denn Ardan hatte ihn gewarnt, dass ein dämonischer Fluch ihm nächstes mal töten konnte und die Front würde einen heftigen Zusammenstoß mit unsere Feinde haben. Als Ardan das Zeichen gab, stieß ich mein Speer in die Luft und einen Moment schien die Kugel aufzublitzen. Wir waren bereit für diesen Kampf und Feena begann kämpferisch zu kreischen. Der Wind pfiff laut in meine Ohren und schien auf unsere Seite zu sein, denn sein Zorn galt unsere Feinde. Ich gab den Harpyien mit der Nebelmagie ein Zeichen, denn sie sollte den Himmel in einem Nebel einhüllen, damit die Luft zu unserem Vorteil wurde. So einfach würden wir unsere fliegende Feinde nicht machen. Die Harpyien mit der Sandmagie würden den Boden aufwühlen, sodass die Bodentruppe diesen kleinen Überraschungseffekt für sich nutzen konnte, denn sie würden in den Staub was sehen können. Die Harpyien mit der Gewittermagie würden mit Miramis weit nach oben fliegen und für prächtige Stürme und Blitze sorgen. Die Eismagie knisterte in meinem Körper, eine kalte Atemwolke verließ meine Lippen. Und ich würde der kalte Tod sein.

Kenai


Als wir bei Jenaya ankamen, huschten meine Augen sofort über ihrem Körper und zu meiner Beruhigung schien ihr während meiner Abwesenheit gut gegangen zu sein. Aber ich hatte auch ihren Tiergefährtin vertraut, wie ich Yun vertraut hatte und ich spürte den stechender Schmerz. Er war kleiner geworden, dennoch gab es Momente wo ich ihn vermisste und ihm viele Dinge erzählen wollte. Jenaya freute sich sehr ihre Mutter wiederzusehen und ich entspannte mich ein wenig. Sie hatte ihre Mutter gebraucht. "Wir erwarten einen Sohn und Jenaya hatte einen Fluch in sich getragen, den Niemand bemerkt hatte bis Envar es entdeckte. Der Fluch war tödlich für unseren Kind gewesen, zum Glück konnte er ihn bannen und ich habe Jenaya hierher gebracht, damit die Beiden in Sicherheit sind. Hier können keine dämonische Kräfte sie erreichen, die vier Wasserfälle kann sie beschützen", fasste ich es zusammen und dann wartete ich aufmerksam auf ihre Reaktion ab. Ich glaubte Jenaya hatte ihnen noch keinen Brief geschrieben, dass sie schwanger war. Womöglich weil sie sonst sie geholt hätten, da ein Krieg nichts für eine Schwangere war.

Akela

Liebe. Die Liebe schien oft der Ursprung des Handels sein. Für sie waren wir zum selbstlosen Opferung bereit oder wurden durch ihr zerstörerisch. Ich hatte Beides erlebt, Clarissa war mein Untergang gewesen und Silia wurde zu meinem Aufgang. Ich hob meine andere Hand an und bemerkte nebenbei, dass sie nicht mehr von den Fluch geschwärzt war. Denn der Fluch war tatsächlich fort. Ich legte sie auf ihrem Kopf und wuschelte durch das helle Haar, leicht schüttelte ich den Kopf: „Was habt ihr bloß mit den finsteren Männer, wo ihr doch glatt einen unkomplizierten Mann angeln könntet. Tja, aber vielleicht brauchen wir finsteren Männer genau deswegen euch, weil ihr die Einzige seid, die in unsere tiefste Dunkelheit einen hellen Kern sehen könnt. Weil wir in eure Augen noch keine hoffnungslose Fälle sind. Für einen Angsthasen hast du viel Mumm in deine Knochen, nicht Jeder würde sich trauen mir in den Weg zu stellen und in meine Augen zu blicken. Aber es ist beleidigend, wie du mir immer noch misstraut. Ich habe deiner Schwester das Wort gegeben auf dich acht zu geben, vor mir muss du niemals um dein Leben fürchten.“ Ich drückte ihr den Seelenfänger in ihrer Hand, denn dort war Fenrir definitiv sicherer als bei mir. Ich hievte den leblosen Körper auf meiner Schulter und ging zu dem Eisblock: „Du bist keine zweite Wahl. Manchmal entpuppt sich die erste Liebe nicht als die wahre Liebe. Du allein bist der Grund warum der Fluch sich aufgelöst hat. Wie dem auch sei, bringe uns jetzt zu meinem Schiff. Die große Schlacht steht kurz bevor und meine Gefährtin wird mich brauchen. Außerdem sind ein paar Wächter gerade unterwegs zu uns und ich habe keine Lust mich von Unterweltler aufhalten zu lassen, außerdem wird der Totengott sowieso eine Weile nicht gut auf uns zu sprechen sein und da sollten wir wahrscheinlich ihn nicht noch mehr verärgern.“


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19.11.2019, 19:58

Ardan

Nun, da Jadis ebenfalls bereit war, gab es kein Zurück mehr. Ich schwang die Sense über meinem Kopf und sandte einen starken Blitz in die Höhe. Hinter mir ertönte lautes Kriegsgebrüll und im nächsten Moment rasten wir gemeinsam auf den Feind zu. An einigen Stellen bemerkte ich Sandwirbel, durch die wir problemlos hindurcheilten, während sie uns Deckung für versteckte Angriffe gaben. Ich schickte weitere Blitze nach vorne, zeichnete Risse in den Boden und beugte mich weiter vor, als Cain an Tempo zulegte und Hindernissen auswich, die plötzlich aus dem Boden schossen. Es sah aus wie stachelige Wurzelranken. Sie schlugen sogar um sich. Lebendige, gefährliche Arme... schwarze Magie.
Ich legte meinen Fokus auf den Hohedämon an der feindlichen Front und sah, wie er seine knochigen Hände schwang. Demnach war das sein Werk. Aus dem Buch schien er noch nicht vorgelesen zu haben, aber ich blieb wachsam. Ich wusste nicht mal, wie genau das mit dem Buch funktionierte, aber wenn Silia zur Vorsicht mahnte, glaubte ich ihr aufs Wort. >Er ist das Ziel.< knurrte ich und gab meinem Gefährten damit Bescheid auf diesen Kerl zuzusteuern. Die Bestien, die von ihren Ketten gelöst wurden, überließ ich den Soldaten. Sie wussten sich zu wehren.

Jenaya

Kenai brachte alles knallhart auf den Punkt. Die Augen meiner Mutter wurden ganz groß, als sie von dem Fluch hörte. Sie tastete meinen Bauch ab, um sich zu vergewissern, dass es uns beiden wirklich gut ging und erst dann wich die Anspannung von ihr. Sie atmete leise aus. >Es ist nicht fair, dass euch das Übel so verbissen jagt. Hauptsache, es geht euch jetzt gut. Hier seid ihr sicherer als an der Front.<
Das war richtig. Der Krieg hatte meine Heimat nicht erreicht und ich war unendlich dankbar dafür. Keine Ahnung, was ich getan hätte, wäre dieser Ort untergegangen und elendig verbrannt. Wahrscheinlich wäre ich zusammengebrochen und hätte tagelang geweint. >Ja, uns geht es gut. Besser als zuvor. Wir geht es dir? Du siehst müde aus.<
>Es gibt viel zu tun. Die Forschungsarbeiten erfordern extrem viel Zeit, aber unsere Erkenntnisse sind wichtig für den Krieg. Wir haben mehr Waffen entwickelt. Effektive Waffen. Dein Vater und deine Brüder werden sie auf dem Schlachtfeld einsetzen. Hoffen wir, dass das gut ausgeht. Risiken gibt es immer.< erzählte sie ruhig, doch ich sah den Sturm hinter ihren Augen. Sie machte sich größere Sorgen als sie nach außen hin zeigte. Das hatte ich von ihr. Diese ständige Sorge um die Liebsten. Unwillkürlich streichelte ich mir über den Bauch. Das lenkte Mama ab. >Ich freue mich sehr für euch beide. Ihr habt großes Glück, trotz der Umstände, in denen wir uns alle zurzeit befinden. Aber dieses Kind gibt uns wie so viele andere Kinder Hoffnung auf ein besseres Morgen. Wenn wir in den Krieg ziehen, dann für die Nachwelt.< Wärme lag in ihrem Blick. >Gibt es irgendetwas, das ich für euch tun kann? Habt ihr schon etwas gegessen?<

Alita

Verwunderung zeichnete sich auf meinem Gesicht ab, als Akela mir durchs Haar wuschelte und erklärte, dass er meiner Schwester zuliebe auf mich aufpassen würde. Das hatte er auch getan, als sie beide in getrennten Lagern schliefen. Ich wusste nicht, warum Sury davon ausging, dass ich seine Unterstützung brauchte, aber hier und jetzt kam genau dieses Vertrauen zum Tragen. Er allein kannte einen Weg Fens Leben zu retten. Mehr musste ich nicht wissen. Und trotzdem sog ich seine Worte in mich auf. Ich war nicht die zweite Wahl... vielleicht lag er damit im Recht.
Nachdenklich nahm ich den Seelenfänger entgegen und drückte ihn mir an die Brust. Akela kümmerte sich derweil um den unsterblichen Körper. Nun lag es an mir uns hier alle auf sein Schiff zu transportieren, ohne von den höheren Mächten erwischt zu werden. Nichts leichter als das. Ich konzentrierte mich auf den gewaltigen Eisblock, zeichnete imaginäre Linien um uns herum und zuckte anschließend zweimal mit den Ohren. Da war ein kleiner Widerstand, der jedoch schnell verflog, als wir die Unterwelt verließen und kurze Zeit später das Piratenschiff erreichten. Hier war es genauso kalt wie dort unten. Regen peitschte mir ins Gesicht und ein starker Wind fegte über das Land. Jemand war sehr zornig... Ich blinzelte mehrmals. Durch das Schwanken des Schiffes torkelte ich zwei Schritte nach hinten und wäre fast ausgerutscht. Ein eigenartiges Gefühl stieg in mir hoch, als ich auf meine nackten Füße hinabblickte und statt Wasser Blut entdeckte. Hier war jemand frisch ermordet worden. O Fen... Seine dunkle Magie vibrierte noch ganz schwach in der Luft. Was hatte er bloß getan? Seufzend sah ich auf den Seelenfänger in meinen Händen hinab und verzog das Gesicht. Das würde sowas von schwere Konsequenzen nach sich tragen.
Was nun?, wollte ich von Akela mit Blick auf den Eisblock wissen. Wir sollten schnell handeln. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Außerdem wollte ich ebenfalls in die Schlacht aufbrechen und den Menschen helfen.
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19.11.2019, 20:40

Huhu :)

Jadis

Mit einem Aufbrüllen stürzte ich ebenfalls in den Kampf und wir näherten uns der schwarze Masse vor uns. Es waren nicht nur die Sturmjäger in der Luft, sondern auch andere blutrünstige Flugkreaturen und Schwarzmagiern auf ihre monsterartige Tiere. Mein Speer durchbohrte das erste dunkle Wesen, das sich mir im Weg stellte und schwarze Blut regnete auf dem Boden herab. Über mir knallte der Donner gewaltig und grelle Blitze zuckten durch die Lüfte. Einer zischte dicht an mir vorbei, um einen Feind zu grillen. Die Luft war elektrisiert, es kribbelte auf meiner Haut und die Stimme des Windes wurde in meinem Kopf lauter. Weiter hinten leuchtete das Himmelsschwert auf, den Inej besaß und metzelte gleich eine kleine Gruppe von Kreaturen nieder. Diese Waffe aus reiner Energie war sehr wirkungsvoll. Etwas kam auf mich zu, ein Angriff von einem Sturmjäger und ich wicht seine geballte Energie aus. Meine Augen verengten sich und ich sprang von Feenas Rücken, meine gewaltige Flügeln schlugen starke Windböe in seine Richtung. "Ich bin mit anderen Sturmjägern fertig geworden, ich werde auch jetzt mit dir fertig werden", knurrte ich und das Eis knackte auf meiner Haut. Eissplittern erschienen in der Luft und wie Pfeile schossen sie auf ihn zu. Ich kannte die Schwachstellen, wusste wie diese merkwürdige, lebendige Rüstung funktionierte.

Kenai

"Jenaya hat noch nicht gegessen und die Behandlung hat sie sehr erschöpft. Ich glaube es ist gut, wenn sie und das Baby Nahrung bekommen, um neue Kraft bekommen zu können", antwortete ich der Königin und musterte Jenaya besorgt. Sie wirkte immer noch blass im Gesicht und die Müdigkeit war ihr anzusehen. "Jenaya hat erzählt, Ihr kennt mit Babies aus und wisst viel über Geburten. Könnt Ihr herausfinden, wann unser Baby auf die Welt kommt? Er wächst nicht wie ein gewöhnlicher Mensch, weil er unsere beide Magie in ihm sich vereint und das scheint für Wachstumsschübe zu sorgen", fiel mir eine wichtige Frage ein. Der Bauch war in den letzten Tagen runder geworden und ihre Kleidungsstücke begann allmählich zu spannen. Es musste doch bedeuten, dass unser Kind bald kommen würde und ich würde mich vorbereiteter fühlen, wenn ich wusste, wann er kommen würde. Dann konnte ich für Vorkehrungen sorgen, die für eine Geburt wichtig waren.

Akela

Alita zögerte nicht lange und brachte uns auf dem Schiff, das sich immer noch im Schattenreich befand. Doch hier selbst tobte das schwarzes Meer unruhig, der Meergott war wütend. Verdammt wütend. Da das Schattenreich nicht sein Gebiet war, hatte wir für den Moment erstmal Ruhe vor ihm. Doch bald würde mich oder Fenrir, vielleicht auch uns Beide, seinen Zorn treffen. Der Boden des Deck war blutgetränkt und mein Blick wurde finster. Auch wenn Cassandra in letzter Zeit mit meiner Geduld gespielt hatte und ich mehrmals das Bedürfnis verspürt hatte sie aus meiner Mannschaft zu werfen, so hatte trotzdem nicht ihren Tod aussehen sollen. Die Bilder waren verschwommen und ich bekam nicht jede Details zu fassen, was womöglich in diesem Fall gut war. Denn die dunkle Wut in mir begann bereits wieder zu brodeln und ich verlor schnell die Kontrolle, wenn mich der tiefe Zorn packte. Ich presste meine Lippen fest aufeinander, drängte die aufwallende Dunkelheit in mir zurück und blickte zum Himmel. Selbst im Schattenreich war der Blutmond klar zu sehen und ich spürte wie mein Blut anfing zu summen. Tyr wurde von der Mondgöttin erschaffen, ein Teil ihrer Magie hatte sich in die Schattenmagie verwandelt. Es bedeutete, dass Schattenmagiern auch mit den Mond verbunden waren. "Ich muss ein paar Vorbereitungen machen. Deine Aufgabe erkläre ich dir gleich", ich legte den Körper in einem Abstand vor dem Eisblock auf dem Boden hin und verschwand kurz in der Kajüte. Ich merkte nicht wie das Schattenauge wieder silbrig wurde und in meinem Kopf vernahm ich vergessene Stimmen. Das Wissen von Tyr füllte mich, zeigte mir, welche Rituale ich durchführen musste. Ich kam mit den pulverisierten Himmelseisen wieder nach draußen und streute ihn um den Eisblock und um den Körper herum. Damit wollte ich einen Schutzwall errichten, der hoffentlich während des Rituals standhielt. Denn wir wussten nicht, wie Fenrir sein würde, wenn er wieder vollständig sein würde. "Jetzt kommt auf den Zeitpunkt an", ich starrte auf den Eisblock: "Ich werde den Bann, das auf ihm liegt, brechen und gleichzeitig wirst du den Seelenfänger in den Körper drücken. Du muss das folgendes Wort Cumasc sagen, es bedeutet Verschmelzung. Danach müssen wir sofort den Kreis verlassen, damit ich den Schutzwall aktivieren kann, wenn die Vereinigung stattfindet. Ah....Eine Sache fehlt noch...." Ich ging zu dem Körper und holte aus der Tasche einen Halsband heraus, um ihn um den Hals zu legen: "Tröpfle dein Blut in den Stein und sage Mé Alita, is mise do mháistir. Cloíonn tú le mo chuid fola ( Ich, Alita, bin dein Meister. Du gehorchst mein Blut ). Es ist ein Art Meister-Diener-Pakt, auf diese Weise wirst du sozusagen sein Alpha. Es ist ziemlich nützlich, wenn du die Verantwortung für ihn übernehmen willst." Ich nahm die Hand des Körpers und mit einem Messer schlitzte ich ein wenig die Haut auf bis das Blut hervor sickerte. Mit diesem Blut tröpfelte ich in den Stein, damit er sich später mit Alitas Blut vermischte. Nur so konnte dieser Blutpakt funktionieren. Ich murmelte ein paar Zauberworte, ehe ich aufstand und zum Eisblock ging. "Bereit?"


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19.11.2019, 21:12

Hallihallo, na wie geht es dir? ;)

Ardan

Ohne mich vorher mit Cain absprechen zu müssen, sprang ich von seinem Rücken und direkt in die schwarzen Massen hinein. Das hier waren keine normalen Soldaten. Sie wirkten wie Untote, jedoch schienen sie widerstandsfähiger zu sein als die Armee der Totenflüsterin. Damit hatte ich bereits gerechnet. Man musste in einem Kampf wie diesem vom Schlimmsten ausgehen, dann wurde man nicht überrascht, sondern konnte sich gleich auf die Lösung des Problems konzentrieren. Meine war der Hohedämon. Ihn musste ich ausschalten. Allerdings kam ich nicht an ihn heran, denn die vielen Gestalten stellten sich mir in den Weg.
Cain stieß sie mit seinen Flammen und seinem Gebiss von sich. Das gab mir genügend Zeit und Raum mit meinen eigenen Angriffen voranzukommen. Die Sense sandte ich aus, damit sie eigenständig Feinde enthaupten konnte und ich griff nach meinem Schwert, um für mehr Tod zu sorgen. Widerlicher Gestank schlug mir entgegen, aber daran hatte ich mich schon gewöhnt. Irgendwann fühlte man sich nicht mehr danach, als müsste man sich beim nächsten Atemzug übergeben. Das klebrige Blut hingegen wurde zum Hindernis. Es klebte, es war zäh. Meine Stiefel schmatzten mit jedem Schritt, mit jedem Sprung. Dummes Zeug. Ob es entflammbar war?

Jenaya

Kenai zeigte wieder seine sehr aufmerksame Ader. Er schien zu wissen, was ich brauchte und das steigerte meine Liebe zu ihm. Auf ihn war stets Verlass. Mutter musterte mich eingehend und nickte langsam. >Dann bringe ich euch etwas zu essen, ihr beide braucht Stärkung. Und vielleicht ein paar Decken mehr. In der Nacht wird es kälter als sonst, da sollt ihr nicht frieren müssen.< Anschließend griff sie nach meinen Händen. Ihre waren schön warm, während meine sich irgendwie kalt anfühlten. >Ich schätze in ein bis zwei Wochen ist es soweit. Geburten wie diese sind selten, aber ich erinnere mich an deine Geburt. Du kamst schneller als deine Brüder zur Welt. Statt neun Monaten waren es acht. Das lag an deinem Dritten Auge.< erzählte sie uns und überraschte mich damit. Davon hatte ich nichts gewusst. Acht Monate also. Wegen meiner angeborenen Gabe. Und in ein bis zwei Wochen konnte ich mit meinem Sohn rechnen. Tiefe Zuneigung durchflutete mich. Ich konnte es kaum erwarten. Ich wollte ihn endlich im Arm halten. >Das klingt gut.< lächelte ich.

Alita

Ich hörte Akela aufmerksam zu und beobachtete ihn dabei, wie er alles in Position brachte. Er verteilte Himmelseisen um den leblosen Körper und um den Eisblock herum, was als Schutzwall dienen sollte. Anschließend holte er ein Halsband hervor, dessen Funktion mir Unbehagen bereitete. Mit Fenrir einen Meister-Diener-Pakt eingehen? Ich wusste nicht, ob das eine gute Idee war, zumal wir Animagi gerne frei waren. Was, wenn Fen mir das zum Vorwurf machte? Was, wenn er deswegen sauer wurde und seine Rettung nach hinten losging? Unschlüssig nahm ich das Halsband entgegen und dachte nach. Dieser Pakt musste ja nicht für immer sein, oder? Man konnte einen Pakt wie diesen bestimmt auflösen, wenn es richtig war. Außerdem wollte ich diese Bindung nicht zu meinem Vorteil ausnutzen. Sie stellte nur eine Sicherheitsvorkehrung dar. Ich musste der Sache einfach vertrauen.
In Gedanken sprach ich mir selbst Mut zu, als ich die Wunde in meiner Handfläche erneut öffnete und den Stein darin tränkte. Es sog mein Blut sofort in sich auf. Anschließend trat ich in den Kreis hinein, in dem der Körper lag und kniete mich hin. Ich schaute zu Akela rüber, nickte entschlossen und drückte den Seelenfänger auf die reglose Brust, während ich auf meinen Einsatz wartete. Bereit.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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19.11.2019, 22:05

Gut und dir selbst ? :)

Jadis

Mein Eis traf die Schwachstelle des Sturmjägers und ich merkte wie sein Kern gefror bis er durch den Luftdruck zersplitterte. Leblos fiel er in die Tiefe, wo die Hölle ausgebrochen war. Ich verschwendete keine weitere Gedanken an ihm, meine Energie rauschte wild durch meinem Körper und geschickt schwang ich mein Speer um, um einen hinterhältigen Angriff zu blocken. Dieses Mal war es ein Schwarzmagier und seine Lippen begannen sich schnell zu bewegen. Ich hob die Hand und ein starker Windstoß erfasste sein Flugtier, sodass Dieses sein Gleichgewicht wiederfinden musste. Durch die Unterbrechung konnte der Schwarzmagier seinen Zauber nicht beenden und ich wollte auch nicht darauf anlegen herauszufinden mit welchem Fluch er mich belegen wollte. Ich stürmte nach vorne, schnell wie der Wind und gab ihm nicht die Zeit sich wehren zu können. Ich war gnadenlos, wurde zu einem Raubvogel. Jede jegliche Emotion hatte ich abgestellt und dachte nur daran unsere Feinde zu besiegen.

Kenai

In ein oder zwei Wochen würde unser Sohn den Mutterbauch verlassen und einen Moment erfasste mich Aufregung, ehe mich die Sorgen wieder an den bevorstehender Kampf und an meinem Bruder erinnerten. Jedenfalls wussten wir nun, dass es am drittes Auge lass, dass unser Baby schnell wuchs. Die beiden Frauen umarmten sich und dann ging die Königin, um für uns Nahrung und Decken zu holen. Ich setzte mich wieder in das weiche Gras und schaute gedankenverloren zu den Wasserfälle. Hier hatten wir Yun zum ersten Mal getroffen. Damals hatte er mich mit einem Stein beworfen, als er glaubte ich würde Jenaya bedrängen. Ich hatte nicht gewusst, dass das Schnuppern an ihrem Hals damals unanständig gewesen war, weil wir noch keinen Paar gewesen war. Doch dort hatte ich angefangen Gefühle für sie zu entwickeln ohne zu wissen, was all das bedeutete. "Komm zu mir", ich öffnete meine Arme für Jenaya und sehnte mich danach meine Nase an ihrem Hals zu vergraben. Ich wollte ihren Duft einatmen, der mich immer beruhigt hatte.

Akela

Sie schien mir folgen zu können und das erleichterte meine Arbeit. Es gab nichts Nerviges als sich dauernd wiederholen zu müssen, ich würde niemals ein guter Lehrer werden können. Meine Ungeduld hatte sich mehrmal bei Kenai bewiesen, als ich ihm ein paar wichtige Dinge gelehrt hatte. Damals war ich auch aggressiv hervorgegangen, doch die harte Schule hatte er gebraucht. Er hatte aufwachen müssen und außerdem wollte ich ihn damals stählern, damit er bereit für den Kampf gegen den dunklen Gott war. Ich verscheuchte die Erinnerungen und stellte mich vor dem Eisblock hin. Die Magie in mir begann stärker zu summen und ich tauchte in ihr hinein. Als ich den Grund der Quelle erreichte, griff ich nach den rohen Kern meiner Magie und zog sie an die Oberfläche. Ich merkte nicht, wie meine Haut anfing silbrig zu schimmern und das Schattenauge wie zersplittertes Silber aussah. Meine Hand legte sich auf dem Eisblock und ich konnte dahinter die dunkle Macht spüren. Selbst in einem schlafender Zustand schien sie zu vibrieren. In meinem Kopf erschienen die Symbole das Bannzeichen und mein Gesicht bekam ein abwesender Ausdruck, als ich in der Ursprache die Worte der Befreiung sprach. Magie rauschte durch meine Adern, floss in den Eisblock hinein und ich schmeckte Metall in meinem Mund. Ich spürte einen starken Sog, als wollte der Eisblock mich in sich aufnehmen. Ich sprach weiter die machtvolle Worte, während die Luft um mich herum zu knistern begann. Ich merkte nicht, wie das rötliche Mondlicht auf uns schien. Die Runen begannen sichtbar aufzuleuchten und ein glutrotes Auge erschien: Nenn mir deinen Preis. "Das Herz von Calypso", flüsterte ich keuchend. Etwas wurde aus meinem Körper gerissen, meine Beine gaben einen Moment nach und ich unterdrückte einen Schmerzenslaut. Der Preis wurde gezahlt, das Auge verschwand und die Runen lösten sich auf. Ich hörte wie der Eisblock zu knacken begann und durch die Risse kam ein ohrenbetäubendes Brüllen. Fenrir erwachte. "Jetzt!", ich taumelte aus dem Kreis und als Alita ebenfalls den Kreis verlassen hatte, aktivierte ich den Schutzwall. Dieses Mal konnte ich mich nicht auffangen und stürzte schwertatmend auf die Knien, während heißes Blut aus meiner Nase floß. Dann musste ich mich übergeben von den plötzlichen Energieverlust. Ich hörte das Eis splittern und ich sah wie die dunkle Masse sich auf den Körper stürzte, wo drinnen sich seine andere Hälfte befand. Der Körper begann sich aufzubäumen und veränderte sich. Das Haar verwandelte sich pechschwarz und breitete sich immer länger auf dem Boden aus bis es wie eine große Schattenfläche aussah. Es reichte garantiert bis zu seinem Hinterteil. Wolfsohren sprangen aus seinem Kopf heraus und zuckten, als wollten sie die Geräusche in sich aufnehmen. Das Gesicht wurde markanter und die Augen schmaler. Eine rote Narbe zierte sich über das linke Auge. Spitze Eckzähne ragten aus der Oberlippe heraus. Zudem schien er ziemlich gewachsen zu sein und ich war mir sicher, dass er sogar mich überragte. Er hatte einen Wolfsschwanz bekommen und krallenartige Hände. Erneuert bäumte sich der Körper auf, die Kleidungen waren längst verschwunden. Dann hörte ich plötzlich einen Wolfsheulen, dass direkt aus seinem Körper kam und die mondgelben Augen rissen sich weit auf. In diesem Moment zersplitterte der Schutzwall und mich erfasste eine gewaltige Druckwelle, sodass ich gegen den Mast krachte.


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19.11.2019, 22:40

Auch ganz gut, viel chillen XD Aber es ist leider so kalt draußen...

Ardan

Die Sense kehrte zum besten Zeitpunkt zu mir zurück. Ich fing sie im Flug auf, schwang sie um mich herum und zerteilte die dunklen Kämpfer in ihre Einzelteile. Anschließend stampfte ich mit dem Fuß auf und entfachte einen Wirbelsturm aus Feuer, der sich in einem Umkreis von mehreren hundert Metern ausbreitete. Kein normales Feuer, sondern Immerfeuer. Nur mit dieser Magie war es mir möglich den Feind auszuschalten, auch wenn einige dieser Skelette den Angriff überlebten. An ihnen klebte die Asche ihrer Mitkämpfer, aber sie bewegten sich nicht mehr so schnell. Cain kümmerte sich brav um sie.
Ich stürmte weiter voran, auf der Suche nach dem Hohedämon mit dem Buch, als ein greller Lichtstrahl neben mir eine Schneise durch die feindlichen Truppen schaffte. Silia. Wie ein rachelustiger Engel kam sie aus dem Himmel geschossen und warf einen Lichtball nach dem anderen zu Boden. Mehrere Explosionen folgten. >Weg frei!< rief sie mir zu.
Mit ihrem leuchtenden Schwert wies sie in die Richtung, in die ich rennen sollte. Ohne zu zögern, lief ich los und bahnte mir einen Weg zum Ziel. Ich entdeckte die geisterhaften Gesichter, die mir zuvor aufgefallen waren und wich rechtzeitig aus, als eines davon mit weit aufgerissenem Maul auf mich stürzte. Mit Sense oder Schwert würde ich es bestimmt nicht erledigen können. Das war reine, schwarze Magie. Ich musste die Quelle töten.

Jenaya

>Sehr gern.< strahlte ich Kenai an. Es gab nichts Schöneres als in seinen Armen zu liegen. Er gab mir Wärme und Geborgenheit. Mehr brauchte ich nicht, um Ruhe zu finden und alles andere um mich herum zu vergessen. Ich legte eine Hand auf seine Brust und die anderen blieb auf meinem Bauch liegen. Das Baby bewegte sich nicht, es schlief. Das mit dem Fluch hatte uns beide ausgelaugt. Der Schmerz war so groß gewesen, dass mich meine eigene Stärke überrascht hatte. Mehrmals hatte ich das Gefühl gehabt in Ohnmacht zu fallen und erst aufzuwachen, wenn alles wieder vorbei war. Das musste wohl der Kampfeswille einer Mutter sein. Der Schutz des eigenes Kindes stand über dem eigenen Schmerz.
>Ich weiß, dass du hier bei mir bleiben möchtest, um sicherzugehen, dass mir nichts passiert. Trotzdem steht es dir frei unseren Freunden zur Hilfe zu eilen. Du bist stark. Du kannst ihnen helfen.< Wie Envar gesagt hatte, boten mir die Vier Wasserfälle Schutz. Und Maris. Hier war ich sicher. Natürlich hatte ich nichts dagegen, wenn er bei mir blieb, aber ich wollte nicht, dass er sich untätig fühlte, während unsere Familie und Freunde ihr Leben aufs Spiel setzten.

Alita

Alles ging sehr schnell. In dem Moment, als Akela das Eis zum Brechen brachte, veränderte sich das Machtgefüge. Mir war nicht bewusst gewesen, wie viel Kraft Akela als Wiedergeburt von Tyr besaß. Der silbrige Schein umgab ihn wie eine zweite Aura und selbst sein sonst schwarzes Auge strahlte in einem definierten Silber. Die Farbe der Mondgöttin Luna. Er verfügte über das Wissen einen göttlichen Bann wie diesen zu brechen und es funktionierte, denn als ich zügig den Kreis verließ, stürzte Fens Geist in den unsterblichen Körper. Die Verwandlung ließ nicht lange auf sich warten. Das Haar verfärbte sich tiefschwarz wie die Finsternis selbst und der Körper nahm seine ursprüngliche Größe an. Er war genauso groß wie sein Bruder Mal. Beeindruckende, einschüchternde Männer. Dann kamen die Wolfsohren und der Wolfsschwanz dazu. Mehr und mehr nahm er die vertraute Gestalt an, die mir so prägnant im Gedächtnis geblieben war und als er ein wildes Heulen zum Besten gab, explodierte der Schutzwall und sandte Akela gegen den Mast. Ich rutschte bloß einen Meter nach hinten, ehe ich zum Piraten sprang und die Worte aufsagte, die den Pakt aktivierten. Sicher ist sicher. Ich wusste nicht, wie es Fen mit der Wiedervereinigung seiner Seele ging. Ich hatte Angst, aber ich zwang mich dazu zu bleiben.
Danke für deine Hilfe, Akela. Ich stehe in deiner Schuld. Mit einem kleinen Lächeln berührte ich den Geliebten meiner Schwester an der Schulter und heilte seine inneren sowie äußeren Wunden. Der Geruch nach Frühling verdrängte den Duft des vergossenen Blutes auf diesem Schiff, aber der stürmische Wind trug ihn wieder fort.
Als ich zurück zum furchteinflößenden Wolf sah, schluckte ich meine Unsicherheit hinunter. Fen... kannst du mich hören?
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19.11.2019, 23:06

Bei mir ist es auch bitterkalt und nass, einfach nur bäh XD Gehe offline, gute Nacht :)

Jadis

Immer höher flog ich, während meine Verfolgern dicht an meine Fersen waren und als ich einen bestimmten Punkt erreichte, wo die Luft dünner wurde, atmete ich tief ein. Nahm jede jegliche restlichen Luft von meiner Umgebung in mir auf und stahl meine Verfolgern ihr Atmen. Sie schmeckten nach Verdorbenheit und schwarze Magie, beinahe musste ich würgen. Doch ich riss weiter ihr Atem an mich bis ihre Lungen anfingen zu platzten von den inneren Druck. Blut quoll schäumend aus ihre Mäuler und ich stieß die verdorbene Luft aus meine Lungen. Dieser grauenhafter Geschmack würde mich lange verfolgen. Ich wischte über meinem Mund, schmeckte mein eigenes Blut. Auch ich hatte selbst zu viel Druck in mir gehabt, als ich die ganze Luft in mich aufgenommen hatte. Aber es war nichts Schwerwiegendes. Regen prasselten auf mich herab, es war Miramis und ich hob meine Hand. Verwandelte den Regen in spitze Eiszapfen. Sie würden nur unsere Feinde treffen, dafür sorgte ich.

Kenai

Ich drückte sie fest an mich und vergrub meine Nase in ihrem Hals, atmete den vertrauten Duft ein. Ihr Haut war immer noch wunderbar weich und warm. Ein wenig löste sich die Spannung in mir. "Ich habe euch versprochen euch zu beschützen", sagte ich bestätigend und küsste auf die weiche Haut, ihr Haar kitzelte meine Nase. Ich musste an unsere Freunde denken, die jetzt mitten in einem Kampf waren. Ich fühlte mich hin und hergerissen. Welche Entscheidung war richtig? "Ich habe Angst, dass es ein Fehler sein könnte, wenn ich dich hier alleine lasse. Ich will nicht, dass euch was passiert, wenn ich weg bin. Aber ich muss auch unsere Freunde helfen, wie sie uns geholfen haben. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll", offenbarte ich ihr meine Gedanken.

Fenrir

Als Erstes erblickte ich den blutroten Mond über mir und spürte wie seine Magie sich in meinem Körper entfaltete, der viele Jahren in einem tiefen Schlaf versetzt wurde. Ich hob meine Hand und musterte ihn interessiert bis ich anfing einzeln die Fingern bewegte. Meine Nasenflügeln weiteten sich und ich nahm verschiedenste Gerüche in mich auf. In nächste Sekunde war ich in der Hocke, das Haar glitt an meinem Oberkörper hinab und leicht neigte ich den Kopf. Locker lagen meine Unterarme auf meine Oberschenkeln, während meine Augen die zwei Gestalten erfassten. Mein Mundwinkel zuckte, als ich den Schattenmagier roch und meine Augen verdunkelten sich. Doch dann erklang eine helle Stimme in meinem Kopf und mein Blick schoss zu der weibliche Animagi hinüber. Meine Augen verdunkelten sich noch mehr und meine Zunge fuhr über die Unterlippe. In den nächsten Moment stand ich direkt vor ihr und blickte auf sie herab. Sie reichte mir gerade mal bis zum Oberkörper und ihre Hasenohren bis zu meinem Hals. "Du kennst meinen Kurznamen", stellte ich mit meine samtdunkle Stimme fest. Mit meiner Stimme konnte ich so manche Beute in den Bann ziehen. Ich legte ein Finger unter ihrem Kinn und hob den Kopf an. Ich konnte ihre Furcht riechen. "Wenn du ihr wehtust, schicke ich dich in die Hölle zurück!", knurrte der Schattenmagier: "Eigentlich müsste du dich an alles erinnern können." Ich beachtete ihn nicht, sondern musterte weiter das Häschen und beugte mich zu ihr runter, um an ihr zu schnüffeln. Sie roch verführerisch, ich wollte meine Zähne in ihrem Hals vergraben. Und in diesem Moment rasten Bilder durch meinem Kopf. Ich taumelte nach hinten, keuchend ging ich erneuert in die Hocke und fasste an meinem Kopf. Ich erinnerte mich. Ich erinnerte mich an alles. "Alita."


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19.11.2019, 23:55

Genau, bäh... XD Gute Nacht ;)

Ardan

Sobald ich einen besseren Blick auf den Hohedämon erhaschte, stieß ich mich vom Boden ab und feuerte einen Blitz nach dem anderen auf ihn ab. Natürlich ging ich davon aus, dass er sowas wie einen Schutzschild besaß, aber ich wollte sehen, wie stark dieser war. Die Blitze kamen nicht mal in seine Nähe, denn die geisterhaften Gesichter öffneten ihre Mäuler so weit, dass meine Energie vollkommen von ihnen verschluckt wurden. Ich stieß einen Fluch aus. Damit hatte ich nicht gerechnet. Auch nicht damit, dass diese Gesichter die Blitze wieder in meine Richtung auswerfen würden.
Es passierte nicht oft, dass ich Immerblitzen ausweichen musste, zumal ich niemand anderes kannte, der diese hohe Kunst beherrschte. Nur ganz knapp verfehlte mich einer dieser Blitze und ich musste zugeben, dass sie großen Schaden anrichten konnten. Alles um mich herum roch verbrannt und die Hitze in der Luft erschwerte das freie Atmen. Ein dunkles, kehliges Lachen ertönte, gepaart mit grellem Gelächter der schwebenden Gesichter. Da schien sich jemand prächtig zu amüsieren. Dem würde das Lachen noch vergehen. Dafür sorgte ich. Zeit, den Dämon in mir rauszulassen.

Jenaya

Ich verstand seine Sorge. Mir würden dieselben Gedanken durch den Kopf gehen, wäre ich an seiner Stelle. Trotzdem wollte ich nicht, dass er sich dazu verpflichtet fühlte bei mir zu bleiben, wenn er die Chance hatte für die Zukunft unserer Welt zu kämpfen. Leise seufzend legte ich ihm eine Hand auf die Wange und drehte sein Gesicht zu mir. >Im Gegensatz zu mir bist du nicht schwanger. Du setzt kein unschuldiges Leben aufs Spiel. Ich verstehe deine Bedenken, aber ich finde, dass wir beide stark genug sind auf uns selbst Acht zu geben. Maris ist bei mir, die Geister der Vier Wasserfälle bieten mir ihren Schutz und meine Mutter wird mich ganz bestimmt nicht allein lassen, jetzt, wo ich wieder zurück bin.< Sanft küsste ich ihn auf die Lippen. >Wenn du dich dazu entschließt zu kämpfen, dann versprich mir nur, sofort zu mir zu kommen, sollte es zu brenzlig werden. Unser Kind soll nicht ohne Vater aufwachsen. Was mich betrifft, verspreche ich dir, dich sofort wissen zu lassen, sobald ich nur den Hauch von Gefahr spüre. Wie klingt das für dich?<

Alita

Fen antwortete nicht sofort. Stattdessen bewegte er sich langsam, ein Finger nach dem anderen. Es musste sich komisch anfühlen nach so langer Zeit wieder in einem funktionsfähigen Körper zu stecken, der einem gehörte und ohne Widerwillen gehorchte. Er ging in die Hocke, sagte immer noch nichts, doch dann stand er plötzlich direkt vor mir. Ich zuckte erschrocken zusammen. Seine Präsenz nahm mich völlig ein, sie war erdrückend... wie damals. Ich starrte ihm auf den nackten Bauch und atmete tief durch. Allerdings stockte mir der Atem, als er mir einen Finger unters Kinn legte und mich damit zwang zu ihm aufzusehen. Ich schluckte schwer. Da war er. Imposant, dunkel, gefährlich und trotzdem... schön. Sein Anblick weckte eine seltsame Vertrautheit in mir, aber in seinen Augen las ich nur Hunger. Ich hatte mich immer davor gefürchtet, auf diese Art von ihm angesehen zu werden. Stocksteif stand ich da, unfähig auch nur einen Finger zu rühren, als er sich vorbeugte und an mir schnupperte. Mein Herz sprang mir vor Angst fast aus der Brust.
Völlig unerwartet taumelte er jedoch zurück und fasste sich an den Kopf. Sein langes Haar legte sich wie ein Schleier vor sein Gesicht, bis er erneut zu mir schaute und ein anderer Ausdruck in seinem Blick erschien. Er erkannte mich. Er nannte mich beim Namen. Erleichterung flatterte in meiner Brust. Ich schöpfte Hoffnung und fasste mir ans Herz. Bist du wieder...ganz? Du... du erinnerst dich an alles?
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20.11.2019, 20:39

Jadis

Ein schwarzer Energieball traf meine Seite und einen Moment verlor ich an Höhe, ehe meine Flügeln sich wieder ausbreiten konnte und der Wind mich wieder nach oben riss. Ich fasste nach meiner Verletzung, ich blutete. Aber es war nicht tief, ich hatte Glück gehabt, Rechtzeitig wich ich den nächsten Energieball aus, als ich die Veränderung in der Luft spürte. Ich konnte meinen Angreifer nicht sehen, womöglich versteckte er sich irgendwo hier. Dieses Spiel konnte ich auch spielen. Meine Augen schlossen sich und ich verschmolz mich mit den Himmel. Wie in einem Tanz wich ich die nächsten Energiebälle aus, ließ mich von dem Wind führen und ein Bild flackerte in meinem Kopf auf. „Hab dich“, murmelte ich und mein Speer schoss in die Richtung meines unsichtbaren Angreifers. Er hatte sich in einer Illusionswolke versteckt. Die getäuschte Wolke verpuffte, als mein Speer sie traf und böse funkelte mich der Schwarzmagier an.

Kenai

Ich dachte einen kurzen Moment darüber nach, ehe ich eine Entscheidung fiel und mit den Kopf nickte: „Ich komme sofort zurück, wenn es zu gefährlich wird oder wenn du in Gefahr bist.“ Ich griff nach ihre Hände und hauchte einen Kuss darauf: „Auch wenn du hier bist, bist du bei mir, wenn ich dort bin. Du wirst in meinem Herzen sein und auf diese Weise kämpfst du mit mir. Das wird mich stark machen. Ich liebe dich über alles und ich liebe unser Kind.“ Dieses Mal berührten meine Lippen ihre Lippen. Es war ein Kuss, der ein Wiedersehen versprach. Ein Kuss voller Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Langsam löste ich mich von ihr und richtete mich auf. In meiner Hand hielt ich den Stein, der mich zurück an den dunklen Ort führen würde. Dort wo Dunkelheit und Tod herrschte.

Fenrir

Langsam richtete ich mich wieder auf und spürte jeden einzelnen Muskel in meinem Körper. Ich vibrierte beinahe vor neu gewonnene Kraft und die dunkelsummende Magie brachte mein Blut in Wallung. Ich sah an mir herab, das hier war ich. Jede einzelne Stelle. Selbst die rote Narbe auf mein linkes Auge war zurückgekehrt, den ich damals stolz als „Kriegermal“ getragen hatte. Der Beweis, dass ich mit mächtige Wesen aufnehmen konnte und nicht leicht zu besiegen war. „Ja“, antwortete ich und tastete meinen Hals ab. Der Halsband war neu und ich konnte ihre Magie spüren. „Ein Meister-Diener-Pakt“, stellte ich fest und meine Augen verengten sich. Bis zum gewissen Grad konnte ich „mein“ Meister verletzten, sein Schmerz würde dann mich das Doppelfache treffen und ich war nicht in der Lager ihn zu töten. Außerdem hatte der Meister einen Kontrollfunktion, ich musste ihm gehorchen. „Eine solche Gerissenheit hätte ich nicht von dir erwartet“, ich ging wieder auf Alita zu, denn es war ihr Blut, das nach mir rief: „Ich wette der Schattenmagier hat dir dabei geholfen.“ Ich blickte auf sie herab und griff nach einer Haarsträhne von ihr, um ihn um meinem Finger zu wickeln: „Dir fehlt die Dominanz eines Alphas und die brauchst du, wenn du mich beherrschen willst. Du muss mich deine Macht spüren lassen, wenn ich mich dir unterwerfen soll. Kannst du das, mein Häschen?“ Ich zupfte an ihrer Haarsträhne und ließ es schließlich los. Sie konnte von Glück reden, dass sie es war. Wäre sie ein Anderer, dann hätte mich nicht mal dieses Pakt aufhalten können den Meister meinen Zorn spüren zu lassen. Ich war kein Wolf, den man zähmen konnte. Plötzlich landete eine Faust in meinem Gesicht und mit einem tiefen Grollen stürzte ich mich auf den Schattenmagier. Wir krachten zu Boden, ich grub meine Zähne in seine Schultern und er rammte mit seinem Knien in meinem Bauch, den ich instinktiv anspannte. „Du verdammter Bastard!“, brüllte er mich wutentbrannt an. „Ich habe mich schon gefragt, wann du es bereust mich am Leben zu lassen“,ich löste mich von seiner Schulter und sein Blut lief zu meinem Kinn hinunter. Meine Augen verdunkelten sich schlagartig.


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21.11.2019, 17:32

Ardan

Schwer schlug mein Drachenschwanz auf dem Boden auf, als die Verwandlung vollzogen war. Ich spürte die dunkle Energie stärker als sonst in mir summen. Das musste wohl am Blutmond liegen. Meine Sinne erfassten den Feind, ich erfasste ihn in einem Detail, dass es mir ermöglichte nach Schwachstellen zu suchen. Er trug eine bodenlange Robe aus schwerem Stoff, hellblaue Runen schimmerten auf dem dunkelvioletten Material. Diese Runen kamen mir bekannt vor. Ich hatte diese Sprache studiert. Allerdings bewegten sich diese Gesichter erneut auf mich, sodass ich keine Zeit fand sie zu entschlüsseln. Knurrend stürzte ich voran und fasste direkt ins aufgesperrte Geistermaul. Ich musste herausfinden, woraus sie wirklich bestanden und wie sie es schafften magische Attacken in sich aufzunehmen.
Doch als ich hineingriff, spürte ich nichts als Leere. Keine Materie, keine wirkliche Magie. Wie war das möglich? Just in diesem Moment biss eines dieser Dinger in meinen Arm hinein. DAS spürte ich. Fluchend riss ich mich irgendwie davon los, aber dafür musste meine Kleidung daran glauben. Dank der Drachenschuppen erlitt ich zumindest keine Fleischwunde. Meine Drachenschuppen hielten nämlich so einiges aus.

Jenaya

Ich hatte geahnt, dass er sich für den Kampf entscheiden würde und das machte mich unglaublich stolz auf ihn. Es war richtig. Hier bei mir zu bleiben, bedeutete einen starken Mann weniger an der Front. Kenai konnte viel Schaden anrichten, wenn er es darauf anlegte. Außerdem brauchten unsere Freunde ihn. Ich kam schon klar. Meine Mutter, Maris und die Vier Wasserfälle würden auf mich Acht geben. Das reichte mir. Nicht zu vergessen war ich auch noch da, um unser Kind zu beschützen. Unser Sohn war die Zukunft.
Lächelnd sah ich Kenai an, als sich unsere Lippen voneinander lösten. In meinem Herzen wurde es schlagartig warm. Ich liebte diesen Mann so sehr. Ich betete für seine Sicherheit und für seine gesunde Rückkehr. An ein tragisches Ende wollte ich erst gar nicht denken, sowas kam nicht infrage. >Pass auf dich auf, mein Zirkusjunge.< sagte ich noch zum Abschied.

Alita

Wieder spannte ich mich an, als er auf mich zukam und sich eine meiner Haarsträhnen um den Finger wickelte. Er tat so, als wäre das hier ein Spiel. Irgendein Test, den ich bestehen musste. Er wollte, dass ich ihm bewies, dass ich das Zeug dazu hatte ihn zu befehligen? Für wen hielt er mich? Bevor ich irgendwas sagen konnte, stürzte plötzlich Akela auf ihn los und haute ihm eine runter. Fen ließ sich das natürlich nicht gefallen, er biss zurück, er verletzte den Menschen an der Schulter. Als das passierte, regte sich ein brennendes Gefühl in mir. Es gefiel mir nicht, aber es war da und es war stark.
Was ist bloß los mit dir?, rief ich ungläubig aus und ging auf die beiden Männer zu. Mein Blick haftete an Fen, der Akelas Blut am Mund hatte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Dieser Mann hat statt dich guten Grundes umzubringen, dir dein Leben gerettet. Und ich habe dabei mitgemacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass du dich zusammenreißen wirst. Du hast dich nicht einmal bedankt! Brüskiert warf ich die Hände in die Luft und presste die Lippen fest zusammen. Was hatte ich auch erwartet? Dass mich Fen in den Arm nehmen und sich offenkundig darüber freuen würde, mich zu sehen? Nein, natürlich nicht. Stattdessen setzte er seine verführerische Ader ein, um mich aus dem Konzept zu bringen und Spielchen zu spielen. Dafür hatte ich keine Zeit. Dafür hatten WIR keine Zeit!
Ich schaute zu Akela und straffte die Schultern. Das oberste meiner Gebote hatte ich schon gebrochen, jetzt durfte ich wegen meinen Gefühlen nicht noch weitere Aufgaben außer Acht lassen. Dir muss ich nichts beweisen, Fen. Ich habe dir genug bewiesen, indem ich mich für dich eingesetzt habe. Wenn dir das nicht reicht, ist das dein Problem. Familie und Freunde brauchen mich jetzt. Entweder du kommst mit und setzt dich endlich für die gute Seite ein oder du bleibst hier und tust absolut nichts. Kein Zittern in der Stimme, kein Zittern im Körper. Ich meinte jedes einzelne Wort ernst. Bevor mich die Konsequenzen meines Handelns trafen, wollte ich mein Bestes geben und für die Leute da sein, die mich bis hierher unterstützt hatten. Ich wollte kein Feigling mehr sein.
Tief durchatmend überkreuzte ich die Arme vor der Brust und aktivierte den Kern in mir. Warme Energie breitete sich in mir aus, sie erfüllte jeden Winkel meines Körpers, dehnte sich weiter aus und ließ nebenbei Gras sowie Blumen in meiner Reichweite wachsen. Und das obwohl wir auf einem Schiff waren. Ich ließ die Verwandlung zu und hieß das schöne Gefühl von Zuhause willkommen. In meiner ursprünglichen Gestalt zu sein, fühlte sich unbeschreiblich gut an. Ich fühlte mich vollkommen und rein. Als ich die Augen öffnete, sah die Welt wieder anders aus. Bunter. Steig auf, Akela. Man braucht uns an der Front, der Kampf hat begonnen.

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27.11.2019, 18:54

Das ist ein süßes Bild *_*

Jadis

Er hielt einen Stab in seiner Hand und ich wusste dieser war in der Lage seine Magie zu verstärken, was hieß, dass die Wirkung um einiges größer ausfiel. Aber davon ließ ich mich nicht beeindrucken, mein Speer konnte genauso tödlich sein und war mit meiner Magie verbunden. Er schoss schwarze Blitze auf mich und ich konterte es mit Windklingen, die die Blitze zerschnitten. Die beste Taktik war sein monströses Reittier zu schwächen, denn er war auf ihn angewiesen, um fliegen zu können. Wieder murmelte er Wörter der Schwarzmagie und ich spannte mein Körper an, bereit mich zu wehren. Ein öliger Schimmer legte sich auf das Reittier und es begann zu wachsen. Unterdrückt fluchte ich, als es die Größe eines Halbriesen annahm. Es schien, als hätte der Schwarzmagier meine Gedanken gelesen. Jetzt war es nicht mehr so einfach dieses Monstrum zu schwächen und ich wollte ungern in seine Eisenklauen landen. Sein Schwanz peitschte in der Luft und mein Instinkt sagte mir, dass der Stachel am Ende mit tödlichen Gift gefüllt war. Durch den Wachstum wirkte die schwarze Lederhaut dicker und ich musste herausfinden wie widerstandsfähig sie war. Es brüllte und zeigte dabei eine Reihe von Eisenzähne. Ich verzog das Gesicht und fragte mich, ob es so geboren oder erschaffen wurde. Dieser Kampf würde eine Herausforderung sein. Und vielleicht war der Schwarzmagier doch nicht so schwach, wie ich es gedacht hatte.

Kenai

Ich erschien mittendrin auf dem Schlachtfeld und es waren meine schnelle Reaktionen zu verdanken, als mein Schwert ein Leben eines Feindes nahm. Das Wesen hatte direkt neben mir gestanden und war auf der Stelle auf mich gestürzt. Meine Augen huschten schnell über den Kampfplatz und nahm Sekundenschnelle die Eindrücke in mich auf. Der Krieg hatte angefangen und ich konnte mächtige Hohedämonen spüren. Ich schwang mein Schwert erneuert, als die nächsten Kreaturen mich mit blutrünstige Augen angreifen wollten. Weiter hinten konnte ich Ardan erfassen, er schien mit schemenhafte Gestalten zu kämpfen und weiter oben war Jadis, die sich in einem Duell mit einem Schwarzmagier befand. Irgendwo knallte es ohrenbetäubend und ich wusste, dass musste das Werk von Talon sein. Ich hoffte, dass Cerberus nicht hier war, da er erstmal sich nicht in den Werwolf verwandeln konnte und als Junge war er verwundbarer. Ich drehte mich schwungvoll um und ein kreischendes Wesen erstickte in sein schwarzes Blut. Aus dem Augenwinkel entdeckte ich Silia, doch meinen Bruder konnte ich nirgendwo entdecken. Einen Moment begann mein Herz unruhig zu schlagen, doch dann konzentrierte ich mich auf dem Kampf und schob die Gefühle weit nach hinten. Die Menschen hier brauchten mich. Ich musste sie beschützen.

Akela

Mein Körper bebte vor Wut und ich war kurz davor ihm einen Dolch in den Hals zu rammen. Mein Blick lag mörderisch auf Fenrir und meine Hände waren zu Fäuste geballt. Wäre Alita nicht hier, hätte ich mich nicht in diesem Moment so viel zurückgehalten. Ja, ich bereute sein jämmerliches Leben gerettet zu haben. Irgendein Teil in mir hatte sich von Alita erweichen lassen, als Fenrirs langsames Verschwinden sie getroffen hatte. Es hatte mich an Silia und mich erinnert. Fenrir sah uns genauso zornig an und knurrte: „Dieser Wurm ist genauso wenig unschuldig, wie ich. Du hast dich bloß eingesetzt, um dein schlechtes Gewissen zu erleichtern und warst seinetwegen gekommen, nicht meinetwegen. Du hast mir bereits damals bewiesen, wie wenig ich dir bedeutet hatte. Du hast mich verlassen, als ich dich am Meisten gebraucht hatte und damals hätte ich noch für dich mein Leben hergegeben, um dich zu beschützen. Du wirst immer vor mir Angst haben. Ich werde mich nicht dir unterwerfen, ich werde an der Seite meines Bruders sein. So wie es immer gewesen war. Es ist mit gleichgültig welchen Weg wir dabei einschlagen, diese Welt bedeutet mir nichts. Sie ist selbst an diese Lage Schuld.“ Er drehte sich um, als Alita sich verwandelte. Dennoch hatte ich einen Moment seinen Gesichtsausdruck erhaschen können, bevor sich seine Miene verhärtet hatte. Kaum zu glauben, dass dieser Wolf sowas wie Herzschmerz spüren konnte. Da war er. Einer der gefürchteten Kreaturen, vor denen selbst die Götter die Knien zitterten und doch konnte er von einem Animagi-Hasen bezwungen werden. Alita hatte anscheinend einen Kern in ihm berührt, der ihn damals den guten Weg wählen ließ. Aber da war so viel Groll in seinem Brustkorb. Genervt stöhnte ich auf und stieg auf Alita. Nein, ich würde jetzt keinen Mitleid mit diesem Wolf haben. Ehe hing ich mich auf, als es zuzulassen. Alita war ganz weich, als ich die Mischung aus Federn und Fell unter meine Fingerspitzen spürte. Ihr Tiergestalt besaß eine interessante Gestalt, sie ähnelte einem Hasen und besaß Merkmale eines Vogels. Jedoch blieb meine Interesse für besondere Dinge nicht lange aufrecht, denn Silia drängte sich in meinem Kopf. Ich musste zu ihr. Eine weitere Sekunde ohne sie hielt ich nicht mehr aus, außerdem musste ich sichergehen, dass es ihr besser ging. Ich versuchte mich nicht zu fragen, warum sie Alita geschickt hatte und nicht selbst gekommen war. Bestimmt waren ihre Raumfähigkeit der Grund gewesen. Jedenfalls hätte ich so gehandelt, wenn mir keinen anderen Weg eingefallen wäre, sie zu retten.