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941

02.06.2020, 20:00

Hanabi

Als ich für einen Moment die Augen öffnete, war da der klare Himmel und Blüten, die sich sanft im Wind wiegten. Dann war da Fenrirs vor Lust verzerrtes Gesicht. Selten hatte ich etwas Schöneres gesehen. Mich in einem Anblick wie diesem verloren. Mehrmals erschaudernd gab ich mich ihm hin, drückte den Kopf tiefer ins Gras und kam ihm in den letzten Sekunden entgegen, weil ich die Spannung nicht mehr aushielt. Laut stöhnte ich seinen Namen, weil uns hier sowieso niemand hörte und es fühlte sich unglaublich befreiend an, das zu tun. Ich erbebte unter ihm. Keuchte auf, als seine Finger sich in meinen Oberschenkel gruben. Es berauschte mich auf diese Weise von ihm berührt zu werden. Ungestüm und wild.
Schließlich wurde mein gesamter Körper ganz weich und nur mein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Selig lächelnd sah ich zu Fenrir hoch. >Mmmh... hier draußen hast du dir sogar mehr Mühe gegeben.< neckte ich ihn.

Malevor

Obwohl warmes Wasser eine entspannende Wirkung hatte, badete ich in der Kälte. Meine brennenden Muskeln brauchten diese Abkühlung. Ich genoss das Stechen auf der Haut, diese belebende Frische. Leise seufzend neigte ich den Kopf nach hinten und lehnte ihn gegen den Wannenrand. Dabei schloss ich die Augen und konzentrierte mich ausschließlich auf eine ruhige Atmung. Vor langer, langer Zeit hatte ich gelernt, dass die richtige Atmung essentiell für das innere Gleichgewicht war. Wenn einem die Welt auf den Kopf fiel, musste man trotzdem weiter atmen. Ein und aus. Immer wieder, bis man nur noch sein eigenes Herz schlagen hörte. Plötzlich ershcien die Welt kleiner als sie eigentlich war. Probleme schrumpften mit ihr. Die negative Energie floss aus mir heraus, ich stellte mir vor, wie sie durch meine Haut nach außen gedrückt wurde und sich im Wasser auflöste. Diese Vorstellung besänftigte die Unruhe in mir. Das dunkle Loch in der Magengegend schloss sich und auch die Kopfschmerzen blieben mir fern.
Ich öffnete die Augen wieder und starrte an die hölzerne Decke. Dachte an nichts. Nahm nur noch mich selbst wahr und ließ alles andere an mir abprallen. In Momenten wie diesen war die Stille sehr hilfreich. Sie blendete alles aus. Erlaubte keine Störungen von außen. Tief atmete ich durch und ließ den Blick träge durch das Badezimmer schweifen, bis er an der Tür hängenblieb. Jemand war ins Zimmer gekommen. Ich spürte, dass es sich dabei um Taiga handelte, machte allerdings keine Anstalten aus dem Wasser zu steigen. Ehrlich gesagt, wollte ich nicht mehr reden. Obwohl ich mich beruhigt hatte, befürchtete ich, dass wir uns wieder missverstehen könnten und dann fing das Drama von vorne an. Ich hatte wirklich genug von Drama. Wir hatten uns besser verstanden, als wir uns über belanglose Themen unterhalten hatten. Dabei konnten wir es belassen.
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942

02.06.2020, 20:19

Taiga

Die Stille dehnte sich in dem Raum aus und mein Blick glitt zum Bett. Das Buch und das Bild für ihn wirkten unberührt. Ich erinnerte mich an seine Worte, wie er über meine Kunst gesprochen hatte und mein Herz zog sich enger zusammen. Er wollte nicht mal das Bild haben, was er sich noch vor ein paar Tage gewünscht hatte und ich dachte mit diesem Bild könnte ich wieder eine Brücke zu ihm bauen. Meine Augen begannen zu brennen und ich räumte die Sachen weg. Dann kroch ich auf meine Bettseite unter die Decke und blieb komplett darunter verborgen. Ich rollte mich dabei zusammen und schloss meine Augen. Ich war plötzlich so müde geworden von all den aufwühlende Gefühle und wollte einfach nur schlafen. Ich wollte in eine andere Welt flüchten, wo ich diesen Schmerz in meinem Brustkorb nicht mehr spüren musste.

Fenrir

Schweratmend sank ich auf ihrem Körper und bettete mein Kopf an ihrer Schulter, als ich mich wieder im Griff hatte. Ich lachte rau und meine Augen funkelten amüsiert: "Dann sollten wir wohl es öfter draußen treiben, mein Häschen. Ich will ja deine Ansprüchen gerecht werden." Ich drückte einen Kuss auf die weiche Haut ihres Halses und ich spürte die schnellen Pulsschlägen. Schließlich rollte ich auf die Seite, um sie nicht zu erdrücken und zog sie fest in meine Arme. Mir hatte es auch ziemlich gefallen. Draußen es zu machen fühlte sich unglaublich befreiend an. Zufrieden brummte ich leise und strich träge über ihrem Rücken.



943

02.06.2020, 20:38

Hanabi

Bei seinen unverblümten Worten wurde ich schlagartig verlegen. Gleichzeitig verneinte ich nicht, weil mir die Erfahrung tatsächlich sehr gefallen hatte. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir uns mal die Zeit nahmen und uns an einem freien Ort wie diesem hier liebten. Ihm hatte es nämlich auch gefallen. Sein vor Lust verzerrtes Gesicht wollte mir nicht aus dem Kopf. Ständig sah ich ihn vor mir. Wie er von der Wonne erfasst wurde und sich tief in die Unterlippe biss. Ich spürte wieder diese Hitze in meinem Bauch, hielt sie aber in Schach, weil ich erst einmal zur Ruhe kommen musste. Außerdem wollte ich nicht unersättlich erscheinen. >Ich könnte eine kleine Ewigkeit mit dir hier liegen.< seufzte ich wohlig.

Malevor

Sie unternahm keinen Versuch an der Tür zu klopfen. Ich hörte nur das Rascheln von Papier, dann von Laken. Sie hatte sich offenbar ins Bett gelegt. Dabei war es nicht einmal früher Abend. Draußen schien noch die Sonne strahlend hell. Nur ein paar kleine Wolken waren zu sehen. Ein schöner Tag. Ein Tag, der Lichtgeborene nach draußen lockte. Aber sie war hier. In diesem Zimmer. Im Bett. Entweder war ihre Wut nicht verflogen oder das Ganze belastete sie mehr als erwartet. Und wie so oft bekam ich ein schlechtes Gewissen. Vielleicht sollte ich die Grenzen abstecken, damit das nicht nochmal passierte. Weniger Drama, so kleiner das Risiko für Kopfweh.
Ich erhob mich aus dem kalten Wasser, griff nach dem großen Tuch, das auf dem Hocker lag und trocknete mich damit ab. Dann schlang ich es mir um die Hüften und entriegelte die Tür, um Taiga tatsächlich im Bett vorzufinden. Es war kaum etwas von ihr zu sehen. Nur ein kleiner Teil ihres Kopfes lag frei. Bekam sie darunter überhaupt noch Luft? Nachdenklich ging ich auf das Bett zu, setzte mich auf die Kante und sah zu ihrer verhüllten Gestalt rüber. >Taiga...< Ich stupste sie mit dem Finger im oberen Rückenbereich an, um mich zu vergewissern, dass sie mich auch wirklich hörte. >Es tut mir leid, wie ich dich vorhin angefahren habe. Das war nicht in Ordnung. Auch, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, dass ich dich nicht akzeptiere wie du bist. Das war gewiss nicht meine Absicht.< Ich sah auf meine Hände und stellte fest, dass die Schwellungen zurückgegangen waren. >Es kommt nicht wieder vor.<
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944

02.06.2020, 21:04

Taiga

Beinahe wäre ich eingedöst, hätte ich plötzlich nicht seine Anwesenheit gespürt und würde er nicht in meinem Rücken stupsen. Ich hielt das Atem an, während ich seine Worte lauschte und dabei umklammerte ich die Murmelkette um meinem Hals. Mein Herz pochte laut bis in meine Ohren und schnappte dann leise nach Luft, als ich merkte, dass ich immer noch Luft anhielt. Vorsichtig schlug ich die Decke zurück und blickte zu ihm hoch. "Und es tut mir leid, dass ich auf dich wütend war", wisperte ich, als ich mich erinnerte wie ich ihn angefaucht hatte. Dann wurde mein Stimme noch leiser: "Wir....wir sind doch immer noch Freunde, oder?" Ich hatte mich noch nie gestritten und dieser Streit hatte sich furchtbar angefühlt. Ich wusste nicht, ob ich jetzt aus seinem Leben ausgeschlossen war oder ob ich noch bei ihm Platz hatte.

Fenrir

Diese gerötete Wangen waren einfach anbetungswürdig und ich liebte es sie aus der Reserve zu locken. Ich drehte mich auf dem Rücken und zog Hanabi halb auf mir, diese Position gefiel mir noch besser. "Oh ja", brummte ich zustimmend und strich weiter über ihrem Rücken. In diesem Moment wollte ich auch einfach mit ihr nur hier liegen. Es hatte was Entspanntes einfach auf eine Wildwiese zu liegen, umgeben von einem Wald und fern von der Zivilisation. So ein Leben konnte ich mir ziemlich gut vorstellen. Gemeinsam mit Hanabi. "Manchmal denke ich, ich träume nur und wenn ich aufwache bin ich wieder dort. An einem dunklen Ort", murmelte ich gedankenverloren.


Gehe offline, wünsche dir einen schönen Abend :)


945

02.06.2020, 21:32

Wünsche dir auch einen schönen Abend ;)

Hanabi

Ruhe legte sich wie ein sanfter Schleier über uns und fast wäre ich eingeschlafen, hätte Fenrir nicht seine Gedanken mit mir geteilt. Es machte mich traurig, dass er das alles für einen schönen Traum hielt, weil er befürchtete, man könnte es ihm im nächsten Moment entreißen. Ich konnte nicht ansatzweise nachvollziehen, wie viel Schmerz er bereits erlitten hatte, dass er so dachte. Wenn man so behütet wie ich aufwuchs, kannte man solche Probleme nicht.
Ich streichelte seine Brust und küsste zärtlich seine warme Haut. >Was auch immer du brauchst, ich gebe es dir, Fenrir. Und wenn es dir nur für ein paar Sekunden Frieden bringt.< versprach ich ihm voller Inbrunst. Seine Vergangenheit konnte ich nicht ändern, deshalb wollte ich dafür sorgen, dass ihm die Gegenwart so sehr gefiel, dass er von ihr eingenommen wurde. Er sollte sich bei mir frei fühlen. So wie ich es bei ihm tat.

Malevor

Erst regte sie sich nicht, doch dann schlug sie die Decke ein Stück weit zurück, dass ich in ihre Augen blicken konnte. Sie war nicht glücklich. Momentan war sie weit davon entfernt und ich fragte mich, ob es dazu gekommen wäre, hätte ich das Angebot einer freien Partnerschaft nie laut ausgesprochen. Ablenkung gab es überall. Es war nicht fair von mir, eine Freundin auszunutzen, die sich viel von mir erhoffte. Beispielsweise eine funktionierende Kommunikation, wenn es mal hart auf hart kam. Ich nahm es ihr nicht mal übel, dass sie wütend geworden war. Dafür brauchte sie sich nicht entschuldigen. Es führte mir nur vor Augen, wie recht sie hatte. Dass sie wirklich noch jung und unerfahren war. Sonst hätte sie keinen komplizierten Mann wie mich ausgewählt. Jemanden, bei dem sie Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen. Ich schenkte ihr ein angedeutetes Lächeln und nickte. >Natürlich... wir bleiben Freunde. Egal, was kommt.< versicherte ich ihr. >Deshalb bitte ich dich um Verständnis, dass ich mir ein anderes Zimmer besorgen möchte. Vorübergehend. Ich... brauche meine eigenen vier Wände, wo ich mich zurückziehen kann.< fügte ich ruhig hinzu und stand auf, um mich anzuziehen. Bevor es keine Zimmer mehr gab, sollte ich jetzt danach fragen und die Sache erledigen. >Ich frage dann auch gleich nach, ob du später auf einem Pegasus reiten darfst.< fiel mir an der Tür ein. Kurz sah ich über die Schulter zu ihr, dann verließ ich das Zimmer und ging runter zur Theke, wo sich stets eine Ansprechperson aufhielt.
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946

03.06.2020, 19:03

Taiga

Erleichterung wollte durch meinem Körper strömen, doch dann blieb mein Herz einen Moment stehen. Er wollte nicht mehr mit mir das Zimmer teilen, welches er noch vor Stunden für uns besorgt hatte. Das kam mir ewig her. Ich zwang mich zu einem Lächeln und nickte. Ich hatte es ernst gemeint, als ich vor ein paar Tage gesagt hatte ich nahm das, was er mir bereit zu geben war. Dennoch tat es weh, dass er sich plötzlich zurückziehen wollte und eine unsichtbare Mauer errichtete. Es ging mir da nicht mal um mein Herz, dass für ihn schlug oder die freie Partnerschaft, sondern um die innige Freundschaft, die zwischen uns entstanden war. Ich schluckte und starrte auf meine Hände. Anders als Malevor brauchte ich das Gefühl von Nähe. Natürlich hatte ich auch Momente, wo ich alleine sein wollte, um nachdenken zu können, aber das hielt nie lange an. Die Nächte, in denen ich vollkommen alleine gewesen war, konnte ich mit der Hand abzählen. Und meine Atmung begann sich leicht zu beschleunigen. Niemand kannte diese Schwäche von mir, dass ich Angst hatte alleine zu schlafen. Aber ich würde Niemand damit belasten und schon gar nicht Malevor. Ich hatte ihn heute genug gedrängt. Ich würde naher einfach wieder die fröhliche Taiga sein, die alle kannten.

Fenrir

"Du gibt es mir bereits, was ich brauche", antwortete ich leise und fuhr mit den Lippen über ihre Schläfe: "Du bist an meiner Seite." Sie hatte mir ihr Herz geschenkt und genau das gab mir den Frieden, nach dem ich oft gesucht hatte. "Ich glaube wir sollten langsam mal zurückkehren", gähnte ich und blinzelte zum Himmel. Es war noch Tag, aber bald würde es Abend werden. "Du willst bestimmt noch was von der Stadt sehen, oder?", von mir aus konnten wir die nächsten Tagen einfach nur hier liegen. Aber ich wusste, dass Hanabi gerne die Stadt erkundigen wollte und ich wollte nicht, dass sie es bereute diese Chance verpasst zu haben. Da ich in meinem alten Leben schon viel gereist war, war mein Abenteuerlust in Maßen und mir reichte nur ein Wald aus. Doch Hanabi war noch jung und musste die Welt entdecken, um über sich selbst herauswachsen zu können.


947

03.06.2020, 19:26

Hanabi

Zufrieden lächelte ich, als er meinte, dass ihm meine Nähe reichte. Das zu hören, bedeutete mir viel. Mir ging es nämlich genauso. Ich fühlte mich vollkommen, wenn er bei mir war. >Ja... stimmt schon.< erwiderte ich auf seine Frage hin. Auch wenn es sehr verlockend war hier zu bleiben und einfach nur zu dösen, wollte ich mir nicht die Chance entgehen lassen einen neuen Ort zu erkunden. Zusammen mit Taiga und Malevor. Bestimmt kannte Taiga einige Plätze, die man unbedingt gesehen haben musste. Sie war besser informiert als ich.
Schwerfällig löste ich mich von Fenrir, streichelte kurz seine Brust und schenkte ihm ein verliebtes Lächeln. >Dich nackt zu sehen... werde ich schon irgendwie... vermissen.< ließ ich ihn schüchtern wissen. Mir gefiel es sehr ihn so zu sehen. In seiner perfekten Nacktheit. Ich war wirklich unersättlich.

Malevor

Unten angekommen wurde ich sogleich fündig. Eine junge Frau mit kurzen, lockigen Haaren begrüßte mich mit einem breiten Lächeln. Sie hatte ich noch gar nicht gesehen. Vielleicht wechselten sich die Leute hier ab, aber es wunderte mich doch, ob es überhaupt Männer gab, die hier arbeiteten. Bislang hatte ich keinen einzigen gesehen. Ob das Gasthaus nur von Frauen geführt wurde?
>Ich möchte ein anderes Zimmer haben.< bat ich die Frau, die mich leicht irritiert ansah. >Stimmt etwas mit dem anderen Zimmer nicht?<
>Nein, nein... damit ist alles in Ordnung. Ich möchte mein eigenes haben.< erklärte ich ihr knapp und wusste es zu schätzen, dass sie keine weiteren Fragen stellte. Andere nannten das professionell. Und ich hatte Glück. Es gab noch ein paar freie Zimmer, deshalb suchte ich mir eines in der Nähe von Taiga und den anderen beiden aus. Ich wollte ja nicht gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Auch wenn ich wusste, wie mein plötzlicher Sinneswandel rüberkam. Wie ein Rückzieher... Kaum merklich seufzte ich und nahm den Schlüssel entgegen, den sie mir dann reichte. >Ist es möglich auf einem der Pegasus dort draußen zu reiten? Meine Freundin würde sich sehr darüber freuen.<
Sie lächelte freundlich. >Aber natürlich! Geht einfach zu den Ställen und fragt dort nach einer Reitstunde. Es ist immer jemand vor Ort.<
>Vielen Dank!< Mit diesen Worten wandte ich mich ab und ging sogleich nach oben, um erst mein Zimmer aufzusuchen, das drei Türen weiter neben das von Taiga war. Die Ausstattung war dieselbe. So oder so machte ich mir nicht viel draus. Hauptsache, ich hatte ein gemütliches Bett. Ich öffnete das Fenster, um den Raum durchzulüften und ging anschließend zu Taiga rüber. Diesmal klopfte ich an, bevor ich eintrat. >Wenn du willst, können wir zu den Ställen. Die Frau an der Rezeption meinte, dass du dort nach einer Reitstunde fragen kannst. Schätze, man muss dafür zahlen.<
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948

03.06.2020, 19:43

Taiga

Nach eine Weile kehrte Malevor zurück und es schien als hätte er Glück gehabt ein neues Zimmer bekommen zu haben. Ich sprang vom Bett auf und zwang mich zu meiner Munterkeit: "Ich habe jetzt keine Lust zu reiten. Ich will viel lieber in die Stadt gehen. Fenrir und ich hatten vorhin ein paar hübsche Schaufenster gesehen. Ich möchte neue Dinge sehen. Die Menschen kennenlernen. Ich gehe nachschauen, ob Hanabi und Fenrir schon da sind. Wenn du nicht mitkommen möchtest, ist es in Ordnung, wenn du hier lieber hier sein möchtest. Fenrir ist ja stark." Ich ging an ihn vorbei und suchte das Zimmer der Beiden auf. Ich klopfte gegen die Tür, doch Niemand machte auf. Waren sie noch im Wald? Ich könnte nach ihnen suchen, aber ich wollte nicht versehentlich ihre Zweisamkeit stören.

Fenrir

Meine Augen funkelten und mein Ego fühlte sich geschmeichelt, welcher Mann hörte es nicht gerne? "Und ich werde dauernd daran denken, wie du unter deinem Kleid aussiehst", raunte ich und küsste sie. Schließlich richtete ich mich auf und sammelte nach unsere Kleider. Ich reichte Hanabi ihr Kleid: "Taiga hat mir übrigens gesagt, dass sie für dich neue Kleider entwerfen will. Und sie hat mir von der Idee mit den Partnerentwurf erzählt. Ich mache mir nichts aus Kleider, Hauptsache sie sind rot. Aber für dich mache ich eine Ausnahme und lasse mich überraschen. Ich mag die Idee." Partnerkleider würde allen zeigten, dass wir Beide zusammengehörten und wie konnte es mir da nicht gefallen? Ich rieb über meinem Hals. Das Mal war mittlerweile verschwunden. Ich versuchte immer dort an der Stelle mein Heilungsprozess hinauszuzögern, aber früher oder später war es stärker als mein Willen.


949

03.06.2020, 19:59

Hanabi

Meine Wangen erröteten. Es würde mich nicht überraschen, wenn er sich wirklich vorstellte, wie ich unter dem Kleid aussah. Lächelnd zog ich mich an und nickte begeistert. >Ich bin mir sicher, dass Taiga sich tolle Entwürfe einfallen lässt. Sie hat großes Talent, was das betrifft. Und gegen einen Partnerentwurf hätte ich sowieso nichts einzuwenden.<
Da wir uns ziemlich weit vom Gasthaus entfernt hatten, musste Fenrir sich nochmal verwandeln, damit wir dort schneller ankamen. Wie zuvor kletterte ich auf seinen Rücken, klammerte mich an ihm fest und presste mein Gesicht seitlich in sein weiches Fell. Irgendwie musste ich wieder an seine witzigen Grimassen denken. An das neue Gefühl mit ihm in Tiergestalt zu kommunizieren. Das sollten wir öfters machen. Auch auf diese Weise konnten wir eine innige Beziehung zueinander aufbauen.

Malevor

Sie redete wieder viel. Ich wusste, warum sie das tat und sagte nichts dazu. Dass sie lieber die Stadt erkunden wollte, war verständlich, darum machte ich ihr Platz, als sie an mir vorbeiging, um bei den anderen beiden an der Zimmertür zu klopfen. Sie waren nicht da. Natürlich nicht. Ich hätte sonst Fenrir in dem Raum gespürt. >Sie sind auf dem Weg zurück. Wir können draußen auf sie warten.< teilte ich ihr mit und überließ ihr den Vortritt. Meine Hand zuckte, um sie am unteren Rücken zu berühren und den Flur entlang zu führen, doch ich unterdrückte den Drang und folgte ihr stumm. Ein Pärchen kam uns entgegen. Sie kicherten, hielten sich eng umschlungen im Arm. Definitiv frisch verliebt. Die beiden wurden bestimmt nicht von einem finsteren Schöpfer gejagt...
Als wir ins Freie traten, atmete ich die frische Luft tief ein und stieß sie geräuschvoll wieder aus. >Die Gerüche sind hier anders. Sehr angenehm.< Dann spürte ich ein vertrautes Kribbeln in meinem Hinterkopf und wusste, dass Fenrir ganz in der Nähe war.
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950

03.06.2020, 20:13

Taiga

Mein Herz zog sich sehnsuchtsvoll zusammen, als das kichernde Pärchen an uns vorbeigingen. So sahen Hanabi und Fenrir auch aus. Ich schaute nicht nach Malevor, konnte ihn aber hinter mir spüren. Scheinbar wollte er mitkommen. Ich hatte gedacht, er wollte sich lieber ausruhen, weil er vorhin erschöpft ausgesehen hatte. Ich freute mich und gleichzeitig wühlte es mich auf."Es liegt daran, dass wir hier viel höher liegen. Durch die klare Luft sind die Düfte anders und ich glaube die Pflanzen, die in höheren Gebiete wachsen, duften meistens mild", ich wippte auf meine Füße und meine Augen glitt suchend über die Felder bis sie zum Wald gelangten.

Fenrir

"Sie ist nicht schlecht", zuckte ich mit der Schulter und als wir angezogen waren, verwandelte ich mich in den Wolf zurück. Kaum saß Hanabi auf meinem Rücken, preschte ich hervor und achtete darauf nicht zu schnell zu werden, damit ihr nicht schlecht wurde. Doch schon in diesem hohen Tempo huschte ich wie ein schwarzer Blitz durch den Wald und wich sicher den Hindernisse auf unserem Weg aus. Ein normaler Mensch brauchte Stunden um wieder am Gasthaus zu sein, selbst ein normaler Wolf wäre nicht so schnell wie ich und würde nach einem kurzen Zeitraum den Waldrand erreichen, wie ich es gerade tat. Meine Energie rauschte wild durch meine Adern und einen Moment musste ich mich konzentrieren, um mich zurückverwandeln zu können. Widerwillig legte ich den Verschleierungszauber auf mir, damit ich noch menschlicher aussah. "Ich kann die Beiden schon spüren", ich schnappte nach Hanabi Hand und wir verließen den Wald.


951

03.06.2020, 20:26

Hanabi

Dieser wilde Rausch... ich würde mich nie daran gewöhnen. Jedes Mal aufs Neue fühlte es sich anders an. Aufregend. Der reinste Nervenkitzel. Viel zu schnell war der Rausch vorbei und ich kletterte mit schwachen Knien von ihm runter. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich den festen Boden wieder unter meinen Füßen richtig wahrnahm. Dann wandte auch ich den Verschleierungszauber an, damit meine Ohren und mein Hasenschwanz nicht mehr zu sehen waren. Fenrir griff nach meiner Hand, weil er die anderen schon spürte und gemeinsam verließen wir den Wald, in dem der Angriff stattgefunden hatte. Manchmal war es leicht die Erinnerung daran zu verdrängen und dann tauchten die Bilder wie aus dem Nichts auf.
Aber da ich nicht daran denken wollte, verdrängte ich sie wieder und konzentrierte mich stattdessen auf meine Freunde, die scheinbar auf uns gewartet hatten.

Malevor

Zumindest antwortete sie mir nicht einsilbig, denn das hätte die Situation wieder extrem angespannt und das wollte ich nicht. Ich wollte, dass wir weitermachten wie bisher und der lockere Umgang blieb. Das hatte davor ja auch wunderbar funktioniert.
Mein Blick wanderte zurück zum Waldrand, wo ich zwei vertraute Gestalten erblickte. Hand in Hand kamen sie auf uns zu. Sie wirkten sehr entspannt. Hanabis Wangen waren erhitzt, was entweder auf einen leidenschaftlichen Akt oder einen wilden Ritt durch den Wald schließen ließ. Oder beides. Sie war sehr viel leichter zu lesen als mein Bruder. Wobei er sich nicht versteckte, was das betraf. Außerdem kannte ich ihn gut genug, um auch die kleinste Gefühlsregung in ihm wahrzunehmen. Wenn man zusammen aufwuchs, entwickelte man diese Art von Beziehung zueinander. >Hoffentlich seid ihr nicht zu erschöpft, um die Stadt zu erkunden.< begrüßte ich sie mit einem kleinen Lächeln.
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952

03.06.2020, 20:42

Taiga

"Hanabi!", ich lief auf meine Schwesterfreundin zu und umarmte sie. Ihre Nähe war wohltuend und lächelnd löste ich mich wieder von ihr. Ich bemerkte die gerötete Wangen, aber dachte nicht über den Ursprung nach. Sonst musste ich an Malevor und mich denken. "Das passt, wir wollten uns auch die Stadt ansehen", antwortete Fenrir seinem Bruder. "Perfekt!", klatschte ich in die Hände und erzählte Hanabi begeistert: "Ich habe vorhin schon ein paar hübsche Schaufenster gesehen. Sie werden dir bestimmt auch gefallen. Oh, wir sollten auf jeden Fall bei dem Tempel vorbeischauen. Es soll ein beeindruckender Ort sein. Und ein paar Blüten für die Windgötter sollten wir auch mitbringen, das soll nämlich Glück bringen. Es schadet nie ein bisschen vom Glück gesegnet zu werden, besonders wenn man auf Reisen ist. hach, das wird bestimmt ein toller Stadtausflug werden wie in Ocamma."

Fenrir

Mein Bruder und Taiga warteten schon auf uns, anscheinend hatten sie den gleichen Gedanke gehabt. Ich grinste mein Bruder schief an: "Wir sind fit." Mir fiel dabei eine zweideutigere Antwort ein, aber ich wollte Hanabi nicht in Verlegenheit bringen. Bestimmte Grenzen würde ich nicht überschreiten, aber bei andere Grenzen wollte ich sie aus der Reserve locken. "Hat sie wieder Honig genommen?", zog ich ein Augenbraue hoch, als Taiga meine Gefährtin mit Worte überfiel. Sie wirkte wieder völlig übergedreht. Als ich mein Bruder ansah, runzelte ich kurz die Stirn. Ich konnte spüren, dass was mit ihm nicht in Ordnung war. Aber ich sagte nichts, entweder er redete später mit mir darüber, was los war oder ich sprach ihn darauf an, wenn ich merkte, dass es ihn innerlich zerfraß. Solange würde ihn seine Ruhe lassen.


953

03.06.2020, 20:55

Hanabi

Taiga überfiel mich geradezu mit ihrer Umarmung und ihren folgenden Worten. Ich musste leise lachen und nickte zu jeder Sache, die sie erwähnte. Schaufenster, Tempel, Blumen... all das klang nach einem schönen Stadtrundgang. >Dann sollten wir keine Zeit verlieren.< grinste ich sie an. >Und wenn es zu schnell Abend wird, können wir irgendwo etwas zu essen kaufen.< fügte ich hinzu. Das Grasen hatte mich zwar ganz schön satt gemacht, aber eine Kleinigkeit passte immer in meinen Magen hinein. Besonders, wenn es sich um Essen handelte, das ich noch nicht kannte. In dieser Hinsicht war ich sehr neugierig.
Ich hakte mich bei meiner Schwesterfreundin unter und erzählte ihr vergnügt von Fenrirs und meinem Ausflug zum Berg und der wunderschönen Blumenwiese. >Was habt ihr so Schönes unternommen?<

Malevor

Ich stieß ein leises Seufzen aus und schüttelte den Kopf. >Kein Honig, sie ist so.< Dass sie regelrecht in der Gesellschaft von Hanabi aufblühte, war verständlich. Immerhin waren die beiden selbsternannte Schwesterfreundinnen. Natürlich entging Fenrir nicht die seltsame Stimmung, die ich wohl ausstrahlte, aber momentan war keine Zeit, um darüber zu reden. Ehrlich gesagt, wusste ich auch nicht so recht, was es überhaupt zu sagen gab. Wir hatten eine Auseinandersetzung gehabt, ich hatte ein neues Zimmer bezogen... nicht mehr, nicht weniger.
Sie redete viel, ich hielt mich eher im Hintergrund. Da hatte sich auch nichts geändert. Wir gingen los, weil die beiden es kaum erwarten konnten die Stadt zu sehen, darum trotteten Fenrir und ich hinterher. Ich war selbst ein wenig gespannt, was Nordun zu bieten hatte. Eine gute Ablenkung.
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954

03.06.2020, 21:10

Taiga

"Das ist eine gute Idee. Bestimmt gibt es hier auch viele Köstlichkeiten. Dieser Gebäck mit Vanille muss ich unbedingt wieder essen und den Vanillehonig. Einfach himmlisch!", schwärmte ich und wir gingen los. "Das hört sich atemberaubend an, ich glaube morgen werde ich auch zu diesem Berg gehen. Der Anblick wird mich inspirieren", leuchteten meine Augen und ich vergaß einen Moment meinen Kummer. Erst ihre Frage erinnerte mich wieder daran. "Wir haben nichts Gemeinsames gemacht", antwortete ich beiläufig: "Ich war auf dem Feld gewesen, habe dort gezeichnet und ein Pegasus hat mir Gesellschaft geleistet. Was Malevor getan hat, müsste du ihn selbst fragen." Ich mochte ihr noch nicht von unserem Streit erzählen und wollte mich von ihrer Heiterkeit anstecken lassen. "Übrigens kann man auf einem Pegasus reiten. Man muss einfach im Stall danach Jemanden fragen. Was meinst du, wollen wir es morgen wagen? Es ist bestimmt aufregend."

Fenrir

"Das hatte ich vorhin auch gemerkt, mir war schon von ihrem Geplapper ganz wirr im Kopf gewesen", schüttelte ich leicht den Kopf und musste etwas schmunzeln. Die Frauen waren vor uns, so hatten wir sie gut im Blick und konnte jederzeit reagieren, wenn uns etwas komisch vorkam. Jedenfalls schien mein Bruder erstmal nicht erzählen zu wollen, was los war. Nach eine Weile erreichten wir die Stadt und ich hatte das Gefühl, dass noch mehr Menschen uns entgegenkam. Scheinbar war um diese Zeit viel los.


955

03.06.2020, 21:26

Hanabi

Von diesem Vanillegebäck würde ich auch probieren. Mir schmeckten süße Sachen, vor allem weil sie nicht aus Fleisch waren. Dann wurde ich kurz stutzig bei ihren Worten, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass die beiden ohne einander etwas unternahmen. Zumal Malevor ja auf sie Acht gab, um mögliche Gefahren im Blick zu behalten. Hm... komisch... Ich behielt die aufploppenden Fragen erst einmal für mich. Vielleicht gab es nicht mal ein Problem und ich bildete mir den seltsamen Unterton in ihrer Stimme nur ein. Was es auch war, das konnte warten.
Ich spürte ihre lebendige Energie und wollte ihre Freude teilen. >Ob ich auf einem Pegasus reiten möchte, steht noch nicht fest. Das muss ich mir gut überlegen. Aber ich komme sehr gerne mit. Ich will sie unbedingt streicheln.<

Malevor

Während die Frauen sich ununterbrochen unterhielten, ließ ich meinen Blick umherschweifen. Dieser Weg kam mir bekannt vor. Besonders die Schilder außerhalb der Geschäfte. Das musste der Weg zum Hafen sein, allerdings bogen wir wo anders ab. Leider in die Richtung, wo mehr Leute unterwegs waren. Meistens führte eine große Ansammlung von Menschen zu Plätzen, die sehr gut besucht waren. Da ein Tempel auf dem Plan stand, vermutete ich, dass dort ganz besonders viel los war. Überall nahm ich die unterschiedlich starke Energie der Sterblichen wahr, roch ihren Willen, roch, wonach sie am meisten verlangten. Im Großen und Ganzen ging es hier ähnlich friedlich zu wie in Ocamma. Gut gesinnte Menschen. Freundlichkeit. Aber es gab Leute, vermutlich Reisende, die anders wirkten. Wachsamer. Wie Fenrir und ich. Wir passierten mehrere Geschäfte, die viel Kundschaft hatten und erreichten anschließend einen offenen Platz. Hier war der Geruch nach Essen intensiver.
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956

03.06.2020, 21:44

Taiga

"Das Fell ist wunderbar weich. Der Pegasus hatte sich von mir streicheln lassen und wir sind Freunde geworden. Vielleicht darf ich auf ihn reiten", erzählte ich ihr und schaute mich neugierig umher. Wir begegneten immer mehr Menschen, überall herrschte reges Treiben und ausgelassene Stimmung. Nichts blieb still. Nach dieser Energie hatte ich gesucht und sog sie in mir auf wie eine Verdurstete. Wir erreichten einen Platz, der umringt von Geschäfte war und ich entdeckte Stände, die Essen anboten. "Oh, schau mal!", führte ich Hanabi zu einem Schaufenster, wo flötenartige Instrumente gezeigt wurden. Ich zeigte auf eine kugelförmige Instrument mit Löcher: "Das ist eine Okarina. Königin Jadis besitzt ein solches Instrument, doch Ihres ist etwas Besonderes. Es ist magisch und man nennt sie auch Windflöte. Nur ein Auserwählte kann sie benutzen und durch dieses Instrument alle Winde dieser Welt befehligen. Ich habe noch nie eine Okarina gespielt, es soll nicht einfach sein. Kannst du eigentlich ein Instrument spielen?"

Fenrir

Je näher wir einem offener Platz kamen, desto mehr Menschen gab es und sie ähnelten den Leute in Ocamma. Ein weiteres Reich, das in Frieden lebte. Ich spürte keine Unruhen und Niemand schien irgendwelche dunkle Gedanken zu folgen. Es gab unter den Menschen Reisende wie wir, sie hingegen waren ein wenig wachsamer. Auf Reisen musste man wachsam sein, es musste nicht immer die Menschen sein, von denen die Gefahren kamen. Es lebten in dieser Welt sicherlich auch Raubtiere, die nicht friedlich gesinnt waren und dann gab es noch die Naturgewalten. Das gehörte zum Leben dazu. Taiga zog Hanabi zu einem Schaufenster und als ich hineinblickte, zog ich ein Augenbraue hoch. Diese Instrumente sahen merkwürdig aus, sie schienen sowas wie Flöten zu sein.


Gehe offline, gute Nacht:)


957

03.06.2020, 21:58

Gute Nacht ;)

Hanabi

Taiga zog mich zu einem Schaufenster mit Instrumenten. Ich war erstaunt, wie hübsch und detailliert sie bemalt waren. Außerdem gab es sie in verschiedenen Größen. Dass Königin Jadis eine besondere Okarina besaß, hatte ich nicht gewusst und wieder lernte ich etwas dazu. Staunend sah ich mir die unterschiedlichen Flöten an und schüttelte den Kopf. >Ich habe leider kein musikalisches Talent.< gab ich offen zu. Was den Gesang betraf, konnte ich nur Gute-Nacht-Lieder einigermaßen gut singen. Mehr nicht. Auch hatte ich noch nie ein Instrument in die Hand genommen, um ihm ein paar Töne zu entlocken. Irgendwie... war es nie dazu gekommen. Komisch. Dabei fand ich den Klang von Violinen ganz schön. Ich erinnerte mich noch sehr gut an die schöne Musik auf dem Schiff. >Kannst du ein Instrument spielen?< richtete ich die Frage zurück an sie.

Malevor

Musikinstrumente. Immer, wenn ich sie sah, musste ich an schöne Zeiten denken. An Gesang und feierliche Klänge. Lange Nächte. Ausgelassene Tänze. Sury und ihre Geschwister hatten so oft wie möglich für gute Stimmung gesorgt. Besonders Alita war sehr talentiert gewesen. Sie hatte einige Instrumente spielen können. Ich grub die Hände in die Manteltaschen und beobachtete die Menschen, die sich angeregt unterhielten oder sich Essen kauften. Hunger verspürte ich nicht. Dadurch, dass ich mich von den Indras genährt hatte, würde ich einige Zeit lang ohne dunkle Energie auskommen. Wie es bei meinem Bruder aussah, wusste ich nicht. Früher oder später würde er sich auf Jagd begeben müssen. Und so verlockend die Pegasus waren, wäre es besser sie nicht zu fressen. Das würde in einem Land wie diesem auffallen. Leider. Ich wüsste gerne, wie sie schmeckten...
Mein Blick blieb an einer Gruppe Jugendlicher hängen, die miteinander scherzten. Ihr Lachen klang sorgenfrei. Sie stießen sich spielerisch in die Seiten und kümmerten sich nicht darum, ob sie zu laut für andere Passanten waren. Ich dachte an meine Jugend zurück und verdrängte sogleich die Erinnerung daran.
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958

04.06.2020, 18:42

Taiga

"Ja, Musik ist auch eine Form von Kunst. Die Instrumente habe ich aber erst durch Silia entdeckt, sie hatte mir gezeigt auf welche Weise man Musik noch spielen kann. Dass es mehr gibt als nur eine Stimme", lächelte ich: "Wir hatten oft gemeinsam Musik gemacht und Akela hatte sich Texte für die Lieder ausgedacht. Manchmal kamen andere Animagis dazu, um zuzuhören oder zu tanzen. Dann wurde daraus sowas wie ein Fest. Ich liebe solche Momente. Ich liebe es, wenn eine schlichte Sache Verbundenheit schaffen kann." Ich wandte mich vom Schaufenster ab, um mit Hanabi weiterzugehen und meine Augen begannen aufzuleuchten: "Kennst du eigentlich den Vollmondtanz? Es ist ein uraltes Ritual in Hana'yei, aber nach Jahrhunderten von Jahren nimmt heute nicht Jeder daran teil und bei Manche gerät es in Vergessenheit. Es wird in einem Art Trance im Mondlichtschein getanzt, wenn der Mond seine volle Größe hat und bis auf einem Kranz aus Pflanzen, trägt man nichts am Leib. Mit diesem Ritual dankt man der Natur für seine reiche Gaben und um sie zu Ehren zeigt man sich so, wie sie den Körper erschaffen hat. Ich habe schon ein paar mal bei dem Ritual mitgemacht und es ist eine unglaubliche Erfahrung. Man spürt dabei eine innige Bindung zu der Natur."

Fenrir

Die Musikinstrumente erweckten in mir kein großes Interesse, auch wenn es durchaus annehmbare Musik gab. Dennoch bekam ich mit, dass Hanabi kein musikalisches Talent besaß und mit zuckender Mundwinkel dachte ich an unseren Tanz. Wir besaßen Beide nicht dieses Talent, aber dennoch hatten wir unseren eigenen Spaß gefunden. Die Frauen gingen weiter und Taiga sprach von einem Vollmondtanz. Ich wollte desinteressiert mein Blick über dem Platz schweifen lassen, als sie plötzlich davon sprach, dass man dabei nackt tanzte. "Sie wird auf keinen Fall an einem solchen Ritual teilnehmen!", mischte ich mich ein und dachte an all die fremden Animagis, die Hanabi nackt sehen könnte, wenn sie da mitmachte. Vor allem dachte ich an die Männlichen und ich spürte die Eifersucht in meinem Brustkorb brennen. Nur ich allein durfte sie so sehen. Ich sollte der einzig Privilegierter sein!


959

04.06.2020, 21:12

Hanabi

Taiga schien wirklich viel von Silia gelernt zu haben. Ausgerechnet von der Frau, die mal mit Malevor zusammen gewesen war. Der jetzige Gefährte schien ebenfalls ein sehr talentierter Mann zu sein, wenn er Liedtexte schreiben konnte, darum konnte ich mir vorstellen, wie wohl sich Taiga in der Gesellschaft kreativer Leute gefühlt haben musste. Dann erzählte sie vom Vollmondtanz und meine Augen leuchteten auf. Natürlich kannte ich diese Tradition. Allerdings kam ich nicht dazu etwas zu sagen, weil Fenrir sich lautstark einmischte. Mit hochgezogener Braue sah ich zu ihm hoch. >Seit wann habe ich kein Mitspracherecht?< Natürlich wusste ich, dass es ihm um meine Nacktheit ging. Dass er nicht wollte, wie ich nackt mit anderen tanzte. Vor allem vor anderen männlichen Partnern. Aber das hatte ich sowieso nicht vor. Trotzdem mochte ich es nicht, wenn er über meinen Kopf hinweg Dinge entschied, die auch mich involvierten. Ich verstand seine Eifersucht bis zu einem gewissen Grad.
>Der Vollmondtanz ist ähnlich wie das Sternenfest. Meine Schöpferin hat mir davon erzählt. Nur ist man beim Sternenfest in seiner tierischen Gestalt und da ist man ja auch... nackt.< Mit Fell eben. >Ich werde schon nicht nackt vor anderen tanzen. Jedenfalls nicht in meiner menschlichen Gestalt.< versicherte ich Fenrir, weil ich schon schüchtern wurde, wenn ich nur über zweideutige Dinge nachdachte.

Malevor

Als Surys Name fiel, spannte ich mich innerlich an. Sie schien mit diesem Schattenmagier ein schönes Leben zu führen, wenn sie sogar diese Tradition weiterleben ließen. Damals hatten wir ein einziges Mal dieses Fest zusammen gefeiert, bevor alles den Bach runterging. Aber vor meiner Begegnung mit ihr und bevor Fenrir meiner Obhut überlassen wurde, hatte ich an sehr vielen Festlichkeiten teilgenommen. Nacktsein war kein Problem für mich. Für Taiga auch nicht, aber das hatte sie sowieso mehrmals unter Beweis gestellt. Das war auch der Grund, warum ich... ich... sie begehrte. Verdammt. Eigentlich wollte ich nicht daran denken, weil es sich falsch und gleichzeitig... richtig anfühlte.
Ich hatte nicht aus Trotz Distanz geschaffen, sondern weil ich einen klaren Kopf brauchte, den ich in ihrer Nähe aber nicht hatte. Sie lenkte mich ab. Immer. Entweder mit ihrem endlosen Geplaudere oder mit ihren sündigen Lippen. Sofort verdrängte ich den Gedanken daran und ließ die drei reden, während ich weiter die Menschen um uns herum beobachtete. Keine Gefahr. Alles in bester Ordnung.
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960

05.06.2020, 16:27

Taiga

"Natürlich hast du Mitspracherecht, wofür hältst du mich? Du willst doch auch nicht, dass jedes Weib mein Prachtkörper sieht", grummelte Fenrir vor sich hin und verzog sein Gesicht: "Und bei dieses Sternfest kann ich nicht mitmachen, nicht wenn ich alle davonjage mit meinem Wolfserscheinung." "Sie werden dich schon akzeptieren. Erst Recht, wenn sie sehen, dass du Hanabis Gefährten bist", munterte ich ihn auf und sagte mit glänzende Augen zu Hanabi: "Also ich würde liebend gern mit dir das nächstes Sternfest feiern. Das klingt einfach wundervoll!" "Da hinten ist schon der Tempel!", rief ich aufgeregt. Einen Moment wollte ich begeistert nach Malevors Arm greifen, doch ich änderte schnell die Richtung und meine Hand landete auf Fenrirs Arm, weil er gerade am Nächsten auf dieser Seite war. "Hanabi! Deine Schwesterfreundin grabscht mich an!", beschwerte sich Fenrir. "Das ist doch kein Grabschen, das ist eine freundschaftliche Gestik", lachte ich und drückte dieses Mal Hanabi: "Ich zeige eben gerne, wie lieb ich meine Freunde habe." "Jetzt grabscht sie dich wieder an!", meckerte der Wolfsmann.

Fenrir

Ich hatte gemerkt, dass ihre Hand eigentlich nach meinem Bruder direkt neben mir greifen wollte, aber sie hatte spontan die Richtung geändert und war auf meinem Arm gelandet. Ich unterdrückte eine hochgezogene Augenbrauen. Von außen hin wirkte es, als wäre nichts vorgefallen. Aber ich kannte mein Bruder und ich konnte ziemlich gut die Körpersprache lesen, selbst die kleinste Gestik. Na gut, ich war in Bezug auf Hanabi blind gewesen und Malevor musste mir erst einen Vortrag halten, dass sie auf mich stand. Aber ansonsten konnte man mich nicht schnell täuschen. Um eine berüchtigter Wolf zu sein, brauchte man mehr als nur die Fähigkeit die Welt in einem Chaos versinken lassen zu können. Aber ich mische mich nicht in das Verhältnis von meinem Bruder und Taiga ein. Wie gesagt, wenn er reden wollte, konnte er das tun. Ich rümpfte mit der Nase, als wir uns dem Tempel näherten. "Ich gehe da nicht rein. Es ist nichts für mich", stellte ich fest und bemerkte eine Person, die vor dem Tempel stand. Sie hatte einen großen Korb mit Blütenblätter.