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20.09.2020, 09:54

Hanabi

Ich kniff die Augen leicht zusammen, als Fenrirs Zunge über meinen Kopf fuhr. Sein feuchter Liebesbeweis war zugegebenermaßen süß. Völlig gelassen streckte ich mich, dehnte jedes Körperteil und stieß einen langen Atemzug aus. O ja, ich hatte wirklich gut geschlafen. Sehr wahrscheinlich lag es an der Präsenz meines Gefährten. Wer dicht neben einem Wolf schlief, konnte sich wohl kaum vor etwas anderem fürchten. Bei ihm war ich sicher. Da drehten meine sensiblen Haseninstinkte nicht durch.
Mein Blick glitt zum anderen Paar und ich spürte die Veränderung zwischen den beiden. Gestern Nacht hatten sie wohl ihren Bund verfestigt. Wie schön! Ich freute mich für Taiga, weil sie sich das von Herzen gewünscht hatte. Und natürlich freute ich mich für Malevor, weil er in ihrer Nähe sehr friedvoll wirkte. Nicht mehr so in sich gekehrt und betrübt. Die beiden passten zueinander. Sie hatten sich gefunden wie Fenrir und ich. Ich schaute wieder zurück zum Berg aus schwarzen Fell und sprang mit einem Satz auf seinen Rücken. Anschließend legte ich mich flach hin. Du bist ganz schön kuschelig für einen Fressfeind. Das ist wirklich nicht fair, neckte ich Fen in Gedanken.

Malevor

Plötzlich begann Taiga an meinem Hals zu knabbern und sandte damit viele kleine Schauder durch meinen Körper. Angenehme Hitze sammelte sich in meinem Bauch. Sie hatte offenbar keine Ahnung, wie sehr ich solche Zärtlichkeiten genoss oder sie wusste es und machte es mit voller Absicht. Wie gesagt... diese Frau hatte mich bereits um den kleinen Finger gewickelt. Viel Spielraum hatte ich nicht mehr. Den Bund der Gefährten war ich eingegangen. Alles von mir lag nun in ihren Händen. Ein zunächst erschreckender Gedanke, der mich normalerweise unwohl werden ließ, aber nichts dergleichen quälte mich früh am Morgen. Ich war einfach nur... entspannt.
Als sie mit dem Knabbern aufhörte, brummte ich leise und drückte ihr einen Kuss ins Haar. Fenrir und Hanabi waren ebenso wach und immer noch in ihrer tierischen Gestalt. Vielleicht... aber nur vielleicht... könnte ich auch eines Tages so frei sein und meine wahre Gestalt annehmen ohne andere zu gefährden. Das wäre dann der nächste Schritt für mich.
>Hast du dich gut erholt?< fragte ich Taiga leise.
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20.09.2020, 11:27

Taiga

Entzückt lächelte ich, als ich sein Brummen vernahm und entschied mich doch die Augen zu öffnen. Ich hob den Kopf an, nachdem Malevor darauf einen Kuss gedrückt hatte und sah in seine warmschimmernde Augen. Ich liebte diesen Braunton, der beinahe in einem dunklen Honiggold überging. Erst jetzt fiel es mir auf, wie oft ich Malevor mit Honig verglich und ein amüsiertes Funkeln tauchte in mein Augen auf. "Ja", strahlte ich ihn bei seiner Frage an und küsste auf seine Nasenspitze: "In deine Arme kann ich immer gut schlafen, du bist wie ein Traumfänger. Und du?"

Fenrir

Aufeinmal sprang Hanabi auf meinem Rücken, um dort sich gemütlich zu machen. Sie benutzte mich anscheinend als ein übergroßes Kissen. Als meine Gefährtin war sie privilegiert solche Dinge bei mir tun zu dürfen. Darunter zählte auch auf mir reiten zu dürfen. Ich bin extra kuschelig, damit ich süße Hasenmädchen wie du anlocken und sie fressen kann, erwiderte ich mit einem Wolfsgrinsen und mein Schwanz wischte zufrieden über dem Boden. Ich beugte mein Kopf zu meine Vorderbeine und begann daran zu knabbern. Auch ein Wolf musste sich irgendwann putzen und sein Fell in Ordnung bringen, damit es weiterhin prachtvoll glänzen konnte.


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20.09.2020, 16:19

Hanabi

Ich lachte leise in mich hinein. Er hatte mich eben zum Fressen gern. Wären wir kein Paar oder keine Freunde, hätte ein Hase wie ich das als Grund verstanden sofort das Weite zu suchen. In meinem Fall fühlte ich mich rundum wohl. Fenrir putzte sich, was ich zum ersten Mal sah und ich nahm mir ein Beispiel daran. Da ich das auf seinem Rücken nicht tun konnte, sprang ich runter, setzte mich auf meine Hinterbeine und leckte mich sauber. Es gefiel mir, dass wir nicht früh morgens hetzten. Auch wenn die Zeit drängte.
Ich erinnerte mich sehr gut daran, wohin wir als Nächstes gehen mussten. Es würde nicht einfach werden. Ganz und gar nicht. Der nächste Schritt erschien mir beinahe unmöglich. Trotzdem hegte ich die Hoffnung, dass wir auch diese Hürde überwinden würden. Deshalb ging ich anschließend zum Grashaufen und begann zu essen. Nahrung schenkte Kraft. Kraft brauchte ich.

Malevor

Jetzt war ich also auch ein Traumfänger. Ich küsste sie auf die Nasenspitze zurück. >Mit dir an meiner Seite schlafe ich am besten.< erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln, ehe ich mich auf meinem Unterarm aufstützte und zum Höhleneingang blickte. Helles Licht erwartete uns da draußen. Gutes Wetter. Viel Sonne. Keine Wolken. Nicht unbedingt die besten Konditionen für mich. Die Reise musste trotzdem weitergehen.
Ich ließ meinen Nacken kreisen. >Frühstücken wir erst einmal und dann brechen wir auf. Wir sollten nicht viel Zeit verlieren.< Denn das ermöglichte unsere Feinde zu uns aufzuholen wie Cyrill es gestern getan hatte. Begegnungen wie diese wollte ich weitgehend vermeiden. Ich schaute zu Hanabi, die gerade aß. >Wohin müssen wir als Nächstes?<
Sie sah kauend auf. Zur Aegaia Insel. Nordöstlich von hier. Keine Ahnung wie wir hinkommen sollen...
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1 524

20.09.2020, 19:54

Taiga

Ich erwiderte sein Lächeln und schaute zu Hanabi hinüber, als mein Gefährte ihr eine wichtige Frage stellte. Aegaia Insel, ich hatte das Gefühl schon einmal diesen Namen gehört zu haben. Aber ich konnte mich nicht daran erinnern. Ich rollte mich von Malevor und stand auf, um mich zu recken. Mein Blick glitt zu dem Herz an der Wand und es wirkte einsam an der graue, große Felswand. Das gefiel mir nicht, denn ich war gar nicht einsam. Ich hatte mein Gefährte und meine Freunde. Wir waren ein Rudel, eine Familie. "Besorgst du wieder die Fische? Sie waren sooo lecker", mit strahlende Augen sah ich Malevor an und im gleichen Moment war ich bereits zu der Wand gegangen. Ich hob den Stein von gestern auf, schürzte nachdenklich die Lippen und musterte eingehend mein Herz.

Fenrir

Zu Aegaia Insel also. Das klang nach viel Wasser und ich verzog kurz die Miene. Tja, wir mussten irgendwie das Meer überqueren und Boote oder Schiffe, wie die Menschen es hatten gab es nicht in Hana'yei. "Ich hole erstmal was Richtiges für meine Zähne. Nur vom Fisch wird man nicht satt. Mit vollem Magen kann ich besser nachdenken", meinte ich und sah mein Bruder an: "Soll ich dir auch was mitbringen? Dann kannst du erstmal bei den Frauen bleiben" Taiga fragte ich nicht, ob sie doch Fleisch haben wollte, denn Malevor würde bestimmt ihren Wunsch nach den Fische nicht abschlagen. Nicht, wenn er jetzt ihr Gefährte war und in manchen Dingen tickten wir Brüder ähnlich.


1 525

20.09.2020, 23:39

Hanabi

Tja, wie wir zur Insel kamen, stellte ein Problem dar. Das wussten wir jetzt. Ich war gespannt auf Ideen, aber noch hatten wir diese Phase nicht erreicht. Taiga wünschte sich Fisch zum Frühstück und stellte sich vor die bemalte Wand, wo nun ein Herz zu sehen war. Das fiel mir erst jetzt auf. Zunächst verstand ich nicht, was es genau darstellen sollte, aber ich hegte eine Vermutung. Ansprechen wollte ich das Thema sowieso nicht, weil ich nicht wusste, ob der richtige Zeitpunkt dafür gekommen war. Meiner Freundin ging es gut, sie war glücklich und nur das allein zählte.
Fenrir beschloss jagen zu gehen, weil ihm Fisch allein nicht reichte. Als Wolf brauchte er deutlich mehr, das verstand ich. Malevor würde solange bei uns bleiben, denn er nickte einverstanden. >Bring mir auch etwas, die Energie werden wir nötig haben. Ich überlege mir in der Zwischenzeit, wie wir zur Insel gelangen.<

Malevor

Leichter gesagt, als getan. Eine fliegende Insel wäre natürlich schwerer zu erreichen, deshalb musste ich mich mit dem zufriedengeben, was wir nun zu tun hatten: Das halbe Meer durchqueren, um eine Insel zu finden, auf der ich nie gewesen war. Gehört ja, mit eigenen Augen gesehen, leider nein. Was würde uns dort erwarten? Mehr Rätsel?
>Was kommt nach der Insel?< fragte ich Hanabi nachdenklich. Sie aß immer noch das Gras von gestern, konnte sich aber zumindest frei per Gedanken unterhalten. Ihre Knopfaugen blickten zu mir.
Auf der Insel müssen wir ein Portal finden. Es befindet sich im Herzen des Dschungels. Wenn wir das erreichen, führt uns die Magie an einen Zwischenort. Von dort aus gelangen wir direkt zum Ziel.
Hörte sich einfach an, aber ich bezweifelte, dass wir schnell zum Ziel gelangen würden. Es war nicht umsonst ein legendärer Ort... niemand hatte ihn gesehen. Aber dann musste ich an Urgroßmutter Weide denken und dass wir das Glück hatten sie kennengelernt zu haben. Uns war es vielleicht möglicher als anderen Animagi. Von uns erwarteten die Schöpfer sogar, dass wir Oalh'ey erreichten. Warum auch immer...
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1 526

21.09.2020, 16:59

Taiga

Symbolen. Ich wollte uns alle in Symbolen darstellen, die nur wir verstehen konnten und für die Fremden würde es wie ein Rätseln sein oder bloß ein Bild. Ich blendete die Hintergrundgeräusche und mein Blick wurde nebelig, als die Magie sich in mir zu regen begann. Der Stein fiel zu Boden und wie in einem Trance legte ich die Hand auf die Wand. Magie rauschte wild durch meine Adern, wie ich sie noch nie so erlebt hatte und es fühlte sich an als wäre ich im freien Fall. In der Luft begann es zu glitzern und farbigen, nebelartigen Fäden kamen aus meiner Hand. Sie schlängelten sich tänzerisch über die Wand, verbanden sich miteinander, verwandelten sich in Formen und wurden auf der Wand verewigt. Wie im echten Leben ließen sie ein Baum wachsen, er wurde immer größer bis seine prächtige Krone im satten silbrigen Grün beinahe die Decke erreichte und die mächtige Wurzeln verteilten sich fast über den ganzen unteren Teil der Wand. Der widerstandsfähiger Stamm hatte mein Herz eingeschlossen, dabei blieb es dennoch für alle sichtbar, denn die Rinde versteckte nicht das Herz. Der Baum stand für das Leben, die Krone war die Zukunft und die dicke Wurzeln sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart. Und da ich nie mein Herz vor der Welt verborgen hatte, ließ auch der Baum sein Herz zeigen. Goldener Sand erschien am unteren Teil, der den Boden darstellen sollte. Zuerst war dort nur ein Glitzern, doch dann wurde das Glitzer fester und ich ließ dort noch Muscheln in verschiedenste Formen und Farben entstehen, die ich an der lächelnde Bucht gesehen hatte. Der Boden sollte den Ort hier darstellen. Währenddessen entstand eine neue Pflanze, sie rankte sich um den halben Stamm und war die Schwesterblume von Amaya und mir. Meine Schwester war ein wichtiger Teil meines Lebens und sie hatte uns ein Stück auf unsere neue Reise begleitet, deswegen durfte sie auf dem Bild nicht fehlen. Und da auch Hayato uns ein wenig begleitet hatte, schwebte über der Blume eine Feder einer Eule. Über der Baumkrone war ein farbenprächtiger Regenbogen mit leichtem Glitzer erschienen und ein Lächeln huschte über meinem Gesicht, denn sie stellte mein Gefährten da. Weiter oben funkelte die Sterne und wenn man genauer hinsah war es ein Sternzeichen, nämlich den Hasen. Meine Schwesterfreundin Hanabi. Für Fenrir war der Mond erschienen, denn die Wölfe standen in starker Verbindung mit dem Mond. Außerdem gehörten Sterne und Mond zusammen, so wie die Beiden. Der Hintergrund war eine Mischung aus Tag und Nacht, es war eine verschwommene Grenze. Dabei merkte ich nicht, dass meine Augen sich während des Prozesses verändert hatten und die Farben des Regenbogens angenommen hatten. Ich war in eine völlig neue Welt gefangen. Eine Welt wie ein leeres Gemälde und nur ich konnte die Farben bringen. Und durch die Farben kam auch das Leben. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als würde ich meine Kunst ganz neu entdecken und erst begreifen was für eine Magie in mir schlummerte. Gleichzeitig spürte ich die Nähe meines Gefährten so stark, als würde Malevor direkt neben mir stehen und gemeinsam mit mir dieses Bild malen. Als das Werk vollendet war, wurden meine Augen wieder normal und ich erwachte aus meinem Trance. Mit großen Augen starrte ich das neue Werk an und versuchte zu begreifen, was eben passiert war. Ich hatte meine Magie noch nie so stark und lebendig gefühlt, doch jetzt wirkte sie ganz normal wie immer. Ich drehte mich um und sah Malevor an. Ob es vielleicht an unserem Gefährtenbund lag? Vielleicht hatte sein Blut mir auch sowas wie ein Energieschub gegeben.

Fenrir

Ich erreichte die Wiese, wo ich gestern für Hanabi Gras geholt hatte. Hier würde ich bestimmt ein paar Beute finden, natürlich blieb die hasenartigen Wesen für mich tabu. Ich konnte mich nicht erinnern, ob ich jemals Hasenwesen gefressen hatte, aber ich wollte mich auch nicht daran erinnern. Ich entdeckte eine kleine Herde. Sie sahen ein wenig den Schafe in der Menschenwelt ähnlich aus, hatten aber drei gefiederte Schwänze und einen Rüssel wie die eines Schweines. Ich erlegte vier von ihnen, damit mein Bruder und ich ausreichend Nahrung im Bauch hatten. In meiner halbmenschliche Gestalt vorbereitete ich unser Essen so, sodass Hanabi nicht mehr erkennen musste, was für Tiere es gewesen war. Ich wollte es für sie möglichst erträglich machen, denn dass wie Fleisch aßen war unvermeidbar und ich erinnerte mich wie sie sich überwunden musste uns damit zu füttern, als wir noch klein gewesen waren. Ihr Herz war viel größer als ihr Moralgefühl als Pflanzenfresser. Schnell kehrte ich in die Höhle zurück: „Da bin ich wieder."


1 527

21.09.2020, 19:02

Hanabi

Malevor kam nicht sofort auf eine Lösung für unser aktuelles Problem. Er verfiel wieder in den grüblerischen Modus. Ich zweifelte nicht an seinem Ideenreichtum. Dafür, dass Fenrir und er so viele Jahrhunderte lebten, mussten sie einiges gelernt hatten, um auch scheinbar unerreichbare Ziele zu erreichen. Ich selbst konnte zwar auch kreativ sein, aber in diesem Fall fiel mir beim besten Willen nichts ein. Fliegen konnte ich in dieser Gestalt, nur nicht mit anderen Leuten im Gepäck. Das war schlichtweg nicht möglich. Leider. Andernfalls hätten wir auch diese Hürde locker überwunden.
Ich aß den Rest meiner Ration auf und schaute neugierig zu Taiga, die plötzlich zu schimmern begann. Bunte Fäden aus Magie flossen aus ihren Händen und färbten das Gestein. Ungläubig riss ich die Augen auf. Das hatte sie nie zuvor getan... auf diese Weise ihre Magie auszuüben, das war... neu. Faszinierend. Wie gebannt verfolgte ich die Geburt eines weiteren Meisterwerks von ihr. Mehr und mehr Formen zeichneten sich auf dem grauen Gestein ab und so langsam ergab alles einen Sinn für mich. Für Außenstehende mochte das ein schönes Bild sein, aber für mich trug es eindeutig eine wichtige Bedeutung in sich. Jetzt verstand ich, was Taiga ausdrücken wollte und ich fand das Ergebnis atemberaubend.
Ich verwandelte mich in meine menschliche Gestalt mit Hasenohren und legte mir eine Hand auf die Brust. >Das ist... unbeschreiblich.< sagte ich an meine Freundin gerichtet. Genau in diesem Moment erschien Fenrir.

Malevor

Es war ganz und gar nicht einfach auf eine Idee zu kommen, wie wir am besten zur Insel gelangten. In meinem Kopf kochte es bereits wegen all der Möglichkeiten, die wir nicht nutzen konnten, weil uns schlichtweg die Mittel dazu fehlten. Frustration baute sich in mir auf, bis ein Ziepen in meiner Brust einsetzte, das mich aus dem Konzept brachte. Hm... das war neu. Ich rieb mir über die Stelle an der Brust und blickte instinktiv zu Taiga, deren regenbogenfarbene Augen zu mir schauten. Regenbogenfarben? Mein Blick fiel auf das fertige Bild und ein lautloses Oh entfloh mir. Magie. Ihre Magie hatte das bewirkt und sie hatte... Sie hatte irgendwie auf meine zugegriffen. Ich zog eine Braue in die Höhe. Überrascht über diese Erkenntnis. Es gab wenige Dinge, die mich noch erstaunten, aber Taiga schaffte es immer wieder aufs Neue frischen Wind in mein Leben zu bringen.
Ich richtete mich auf, als mein Bruder erschien und deutete auf das Bild. >Deine Magie ist wesentlich stärker geworden, adolla. Das ist... eine positive Entwicklung.< Dann sah ich zu Fenrirs Beute und nickte zufrieden. Das würde uns reichen. >Ich hole schnell Fisch und wir reden weiter.<
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1 528

21.09.2020, 19:52

Taiga

Meine Wangen begannen sich vor Freude zu röten, als Hanabi staunend das Bild betrachtete und dabei sogar ihre Hand auf dem Brustkorb legte. Malevor schien auch zu glauben, dass meine Magie stärker geworden war und vielleicht konnte ich mit dieser Kraft mehr bewirken, als zuvor. Vielleicht sogar für unsere wichtige Reise. Es wäre schön, wenn ich nützlich sein könnte. Spontan umarmte ich Hanabi und sagte: "Ich hab dich lieb, das wird mein Herz niemals vergessen, Schwesterfreundin." Es war mir wichtig ihr das zu sagen, denn ich konnte mir vorstellen wie schwer für sie es gewesen sein musste, als ich gar keine Erinnerungen hatte. "He, das hier wird kein Dreieckdings werden, klar?", beschwerte sich der Wolf. Grinsend hüpfte ich auf ihm zu und umarmte ihn einfach: "Ich hab dich auch lieb, Grummelwolf." "Lass das bloß nicht mein Bruder hören....wobei, es wäre interessant zu sehen, wie stark seine animalische Instinkte bei dem frischen Bund ist", sein Mundwinkel zuckte. "Du bist doch sein Bruder, da wird er nicht eifersüchtig sein", löste ich mich von ihm und summend ging ich zu der Feuerstelle, um ein neues Feuer zu entfachen.

Fenrir

Da kannte sie uns Dunkelgeborene aber schlecht, denn zu Anfang war ich selbst auf die beste Freundin meiner Gefährtin eifersüchtig gewesen und zum kleinen Teil sogar auf meinem Bruder. Nach ein paar Tagen hatte sich das wieder gelegt, aber in der Anfangsphase war ich verdammt besitzergreifend gewesen und wollte Hanabi absolut mit Niemanden teilen. Vielleicht war mein Bruder da doch selbstbeherrschter, da es seine Natur war. Ich versuchte mich zu erinnern wie es bei der Sonnenfüchsin gewesen war, aber da gab es Lücken. Egal. Dann entdeckte ich das Bild und obwohl ich wirklich nichts mit sowas zu tun hatte, verstand ich die verborgene Botschaft. Taiga hatte das Rudel gezeichnet und auf ihre Art gesagt wie wichtig wir ihr waren. Zufrieden setzte ich mich ans Feuer und sah meine Gefährtin an: "Wie weit seid ihr gekommen? Irgendwelche Ideen?" "Ihr braucht Ideen? Da könnte ich euch doch helfen", meldete sich Taiga zu Wort und strahlte uns an.


1 529

21.09.2020, 20:57

Malevor

Als ich dabei war die Höhle zu verlassen, hörte ich Fenrirs Kommentar und schaute über die Schulter zu ihm. Mein Mundwinkel zuckte. >Der Unterschied ist, dass Taiga dich von sich aus umarmt hat. Wäre es umgekehrt gewesen, hättest du vielleicht keine Stimme mehr.< Dass wir Dunkelgeborene zu Beginn des Bundes alles auf die Goldwaage legten, lag klar auf der Hand. Wir teilten nicht. Wir erlaubten keine Nähe zu unseren Gefährten. Wir waren wie besessen. Zum Teil empfand ich diese starken Emotionen, aber ich hatte über die Jahre hinweg gelernt Herr meiner Instinkte zu sein. Das half mir auch in dieser Situation weiter.
So oder so war es mir gerade wichtiger Taiga den Fisch zu bringen, den sie sich gewünscht hatte. Als Gefährte kümmerte ich mich eben um ihr Wohlergehen, so wie sie mir bloß mit ihrer Anwesenheit Frieden schenkte. Und Farben... viele Farben.
In diesen Gedanken schwelgend begab ich mich zum Strand. Am Tag jagte ich anders als spät am Abend, denn im Wasser konnte man mich nun deutlich sehen. Aus diesem Grund griff ich von Anfang an auf meine Stille zurück und lockte die Beute direkt zu mir. Mit dem Einsatz meines Speers war die Sache schnell erledigt, sodass ich kurze Zeit später zurück in der Höhle war.

Hanabi

Ich musste breit lächeln, als Taiga mich fest umarmte. Das hatte ich vermisst. Meine Schwesterfreundin und ihre herzlichen Umarmungen. Kaum zu glauben, dass sie es nach diesem schrecklichen Ereignis geschafft hatte zu sich selbst zu finden. Ich war dankbar, dass sie wieder lächeln konnte und musste schmunzeln, als Fenrir meinte, Malevor würde es nicht gutheißen, wenn sie so offen mit anderen war. Jeder Partner war anders. Mein Gefährte hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht wie besitzergreifend er sein konnte. Für mich war das in Ordnung. Ich liebte ihn so wie er war.
Nur konnte ich ihm leider nicht mit besonderem Einfallsreichtum dienen. Ideen hatte ich keine. Niederschlagen schüttelte ich den Kopf, während Hoffnung in mir aufkeimte, dass Taiga tatsächlich mehr zu bieten hatte. >Schieß los.< sagte ich erwartungsvoll und sah sie gespannt an. Malevor und die Fische ließen auch nicht lange auf sich warten.
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22.09.2020, 17:23

Taiga

Gerade wollte ich Hanabi antworten, da kehrte mein Gefährte zurück und lenkte mich einen Moment ab. Er kam mir heute noch anziehender vor als am Tag zuvor, obwohl er sich gar nicht verändert hatte. Aber irgendwie hatte ich jetzt das große Bedürfnis mich wie eine schnurrende Katze an ihn zu schmiegen und ihn dabei anhimmeln. "Taiga?", schnipste Fenrir mit den Finger vor meiner Nase und ich kehrte in die Realität zurück: "Hm?" "Du wolltest uns mit Ideen helfen", half er mir auf die Sprünge. Oh. Stimmt. Das hätte ich beinahe vergessen und konzentrierte mich auf unser Problem. "Warum fragen wir nicht nach einem Meerwesen, das groß genug ist uns zu der Insel bringen zu können?", machte ich den Vorschlag: "Wenn wir einem Meerwesen freundlich um Hilfe bitten, wird er bestimmt nicht Nein sagen. Es gibt doch zum Beispiel doch die Inselschildkröten oder die Dreiklangwale. " Erwartungsvoll sah ich in die Runde.

Fenrir

Ich sah schief grinsend meinem Bruder hinterher und wandte mich wieder an den Frauen. Weiter waren wir nicht gekommen, denn Malevor war bereits von der Jagd gekommen und versetzte Taiga in einem Tagtraum. "Sind wir auch so?", murmelte ich zu meiner Gefährtin und belustigt holte ich das Luchsmädchen in unsere Welt zurück. So würden wir niemals vorankommen, zu Not würde ich mein Bruder einfach aus der Höhle werfen. Stirnrunzeln dachte ich über Taigas Idee und rümpfte mit der Nase.


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23.09.2020, 10:28

Hanabi

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als Fenrir mich das fragte. Taiga war tatsächlich kurz abgelenkt gewesen, als Malevor die Höhle wieder betrat. Er hatte sich ganz schön ins Zeug gelegt. Etliche Fische hingen an seinem Speer. >Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Am Anfang vielleicht.< zuckte ich mit der Schulter. Dann hörte ich mir Taigas Idee an und überlegte angestrengt. Das war kein schlechter Ansatz, vorausgesetzt wir trafen auf eines dieser Geschöpfe. Bislang hatte ich keines dieser Wesen persönlich kennengelernt. Sie lebten tief im Meer, in der endlosen Weite des Ozeans.
>Wie sollen wir sie dann zu uns rufen?< fragte ich leicht skeptisch. Eine andere Idee fiel mir sowieso nicht ein, also sollten wir wohl an dieser knüpfen.
Malevor bereitete den Fisch wie gestern zu und wirkte höchst konzentriert. >Das übernehme ich. Vielleicht kann ich meine Sinne weit genug ausbreiten, dass ich einen von ihnen erreiche. Mit der Stille müsste das möglich sein.<

Malevor

Wieder säuberte ich erst die Fische, dann spießte ich sie auf und hielt eine Portion Taiga hin. Da mein Bruder genug für uns beide gejagt hatte, bediente ich mich am Fleisch, während ich über den Vorschlag nachdachte. Hm. Ob diese Wesen es uns erlauben würden auf ihnen zu reisen? Bislang hatte ich das nie ausprobiert. Sie waren mir immer zu unerreichbar gewesen. Ich mochte das Meer, aber umgeben von ausschließlich Wasser konnte ich mich schlecht gegen potenzielle Gefahren wehren. Das mochte ich wiederum nicht.
Ich kaute den ersten Bissen gut durch und schluckte. Einen Versuch war es dennoch wert. Wenn ich jemanden da draußen erreichte, hatten wir eine Chance. Das war besser als gar keine.
>Falls das aber nicht klappt, brauchen wir einen anderen Plan... Vorschläge?<
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23.09.2020, 18:48

Taiga

Erfreut hielt ich meinen Spieß in die lodernde Flammen und als meine Fische die perfekte Bräunung bekam, begann ich genussvoll zu essen. Mit vollem Magen konnte man tatsächlich besser nachdenken, da hatte Fenrir Recht. "Wir könnten nach einem Animagi suchen, der teleportieren kann", grübelte ich laut: "Oder ich könnte versuchen für uns einen Boot mit meiner Magie zu bauen. Ich glaube ich habe noch nie sowas Großes erschaffen, aber vielleicht ist es irgendwie Möglichkeit, dass ihr mir mit eurer Magie hilft." Kurz zog ich meine Augenbrauen zusammen und sah Hanabi an: "Was wenn wir etwas wünschen?"

Fenrir

Ich verschlang meine Portion in wenige Sekunden, während weitere Vorschläge gemacht wurde. "Das Meer ist in Hana'yei ziemlich eigenwillig, ich weiß nicht ob es sowas wie Boote akzeptieren würde", warf ich ein und leckte mir die Finger sauber. Naher müsste ich mich ordentlich waschen, damit Hanabi nicht von meiner Mahlzeit verseucht wurde. Meine Gefährtin sollte sich bloß nicht unwohl fühlen und daher ging ich freiwillig diese unbeliebte Beschäftigung nach. "Wenn die Sachen und die Magie aus Hana'yei stammen, wird das Meer bestimmt nichts dagegen haben. Wir könnten auch zur Sicherheit einen Wassertanz vollführen, um sein Wohlwollen auf unsere Seite zu haben", meinte Taiga. "Ich werde definitiv nicht für das Wasser tanzen", brummte ich.


1 533

23.09.2020, 23:37

Hanabi

Meine Freundin hatte definitiv bessere Ideen als ich, sie sprudelte förmlich mit neuen Ansätzen, auf die ich auf die Schnelle nicht kommen würde. Gleichzeitg passte das zu ihr als Muse. Sie schenkte anderen Inspiration und ließ sich manchmal dadurch selbst inspirieren. Ich dachte über ihre Anmerkung zum Wünschen nach und verkniff mir dabei ein Lachen, als sie meinte, wir könnten einen Tanz aufführen. Fenrir und ich würden sowas von untergehen... uns regelrecht blamieren.
Ein Wunsch hingegen klang machbar. Vermutete ich zumindest. Könnten uns die Sterne womöglich helfen? Auch bei Tag? >Da wir nicht wissen, wie lange es bis zur Insel dauert, würde ich sagen, dass wir definitiv eine Lösung für den Tag brauchen. Die Sterne können uns sicherlich bei Nacht helfen.< sprach ich meine Gedanken laut aus. Ich wollte auf jeden Fall etwas zur Reise beitragen und nicht nur die wandelnde Karte sein. Auch wenn das mit weniger Mühe verbunden war.

Malevor

Taiga genoss ihren Fisch, das sah man ihr an und mich stellte es als Gefährten zufrieden. Außerdem waren ihre Ideen gar nicht mal so schlecht. Bis auf die Sache mit dem Tanz natürlich. Da musste ich ihr leider widersprechen. Es gab andere Wege, so viel stand fest. Man musste sie nur finden und gehen. >Wie gesagt, ich probiere erst mal jemanden im Gewässer zu erreichen und falls das nicht klappt, besorgen wir uns eine andere Transportmöglichkeit. Ein Animagi, der uns dorthin bringt, erscheint mir sowieso nicht möglich, da niemand zuvor diese Route gereist ist. Nehme ich zumindest mal an...<
Ich beendete meine Mahlzeit und leckte mir über die Lippen. >Wenn uns die Sterne bei Nacht helfen können, ist das schon mal ein Fortschritt. Wir sind auf die Hilfe anderer Wesen angewiesen. Diese Aufgabe übersteigt unser Potenzial.< Auch wenn ich das ungern offen zugab. Schwäche waren Fenrir und ich nicht gewohnt. Wir hatten schon immer darum kämpfen müssen an der Spitze zu bleiben. Plötzlich um Hilfe bitten zu müssen, war seltsam.
>Irgendwelche Einwände oder andere Ideen, bevor ich runter zum Strand gehe?< fragte ich in die Runde und stand auf.
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1 534

24.09.2020, 18:07

Taiga

"Gut", ich klatschte voller Tatendrang in meine Hände und spürte immer noch die neue Energie durch meinem Körper fließen. Dieses Gefühl fühlte sich gut an und obwohl ich erst gestern wieder eine Begegnung mit dem Peiniger hatte, schien ich auf dem Weg der Genesung zu sein. Aber ich war auch von wundervollen Personen umgeben, die sich um mich kümmerten und alles dafür taten, damit mir es wieder gut ging. Und ich hoffte ich konnte ihnen das eines Tages zurückgeben. "Kann ich dich begleiten?", fragte ich meinen Gefährten. Ich würde es verstehen, wenn er seine Ruhe brauchte um sich zu konzentrieren. Es war bestimmt nicht einfach Kontakt zu einem Meerwesen aufzunehmen, wenn man nicht wusste, wer überhaupt im Meer lebte.

Fenrir

Ich schüttelte den Kopf, wir hatten jetzt ein paar Ansätze und wir konnten erstmal diese Ideen abklappern, bevor wir wieder unsere Köpfe zum Rauchen brachten. "Wir sollten für Proviant sorgen. Denn über das Wasser gibt es sicherlich kein Gras oder Früchte. Wir können immerhin notfalls uns vom Fisch ernähren. Außerdem müssen wir auch nach Trinkwasser suchen, das Meer ist viel zu salzig", stellte ich fest und sah meine Gefährtin an: "Wollen wir uns um den Proviant kümmern?"


1 535

25.09.2020, 14:09

Hanabi

Das klang nach einem guten Plan. Die anderen beiden sorgten dafür, dass wir einen geeigneten Transport fanden und Fenrir und ich kümmerten uns um das Proviant. Ich willigte nickend ein. Für die Reise brauchte ich definitiv einiges an Gras und anderen Pflanzen. Früchte hielten leider nicht lange, aber es kam ganz auf die Frucht an. Vielleicht fand ich ein paar gute Sorten. Was das Fleisch betraf, hatte ich sowieso nicht mitzureden. Das war eine Sache für die Fleischfresser.
Zusammen verließen wir die Höhle und machten uns auf den Weg zu den gut bewachsenen Gebieten. Wie ich all das Zeug verpacken sollte, stellte schon mal ein Problem dar, denn ich konnte schwer einschätzen wie lange wir unterwegs sein würden. Große Ballen müssten dennoch reichen. Auch wenn ich mal ein oder zwei Tage nichts für den Magen hatte, würde ich gesund bleiben. Schwächer natürlich, aber weiterhin gesund. >Kannst du mal ein paar der Beeren da hinten pflücken? Die sind leicht sauer und halten lange.< bat ich meinen Gefährten und rupfte bereits die ersten Büschel Gras aus dem Boden.

Malevor

Da wir unsere Aufgaben unterteilt hatten, griff ich nach Taigas Hand und führte sie runter zum Strand. Ich hatte keinerlei Problem damit sie bei mir zu haben, wenn ich versuchte jemanden im Meer zu erreichen. Vielleicht half mir ihre Gesellschaft sogar dabei. Ihr guter Einfluss. Es könnte nämlich sein, dass ich die reinen Meerwesen verschreckte, weil ich ein Dunkelgeborener war. Würde mich jedenfalls nicht überraschen...
Wieder zog ich meine Stiefel aus und watete ein Stück weit ins Wasser. Die sanfte Brise tat echt gut. Ich entspannte mich sogleich, richtete den Blick gen Horizont und schloss daraufhin die Augen. Nun galt es meine Sinne auszuweiten. Nicht in einem größer werdenden Kreis, sondern in einem Halbkreis, der tiefer ins Gewässer eindrang. Weiter und weiter. Vorbei an all den kleinen Organismen und Fischschwärmen. Ich spürte den Willen jedes einzelnen. Der eine stärker, der andere schwächer.
Unbewusst streckte ich meine Hand nach Taiga aus. >Summe eine Melodie, bitte. Ich glaube, das wird helfen.<
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1 536

25.09.2020, 17:41

Taiga

Ich zog ebenfalls meine Schuhe aus, um mit ihn ins Wasser waten zu können und meine Füße sanken dabei ein wenig in den weichen Sand, während es auf meiner Haut leicht zu prickeln begann. Eine Brise kam herbei und weitete meine Lungen. Da draußen war das unendliche Blau und durch die Sonne funkelte das Wasser wie abertausende kleine Edelsteine. Mein Blick zu meinem Gefährten, der etwas weiter vor mir stand und sich auf seine Aufgabe konzentrierte. Ich ergriff nach seiner Hand und seine Wärme sprang auf mich hinüber. Eine Melodie summen. Mit der andere Hand tauchte ich in das Wasser, um mit ihm in Verbindung zu sein. Meine Augen wanderten zum Horizont und plötzlich packte mich eine fremdartige Sehnsucht. In meinem Herz erklangen Melodien und meine Lippen begannen wie von selbst die Melodien in Worte zu fassen.

Ich bin bereit - Vaiana ( Disneyfilm )

Fenrir

"Mache ich", ich ging sofort zum Busch, auf dem Hanabi gezeigt hatte. Beeren pflücken würde ich schon hinbekommen und rasch begann ich mit meiner Arbeit, während Hanabi sich um das Gras kümmerte. Meine Fingern verfärbten sich leicht, da einige reife Beeren geplatzt, doch die Meisten lagen in einem ordentlich Haufen und konnten von meiner Gefährtin verzehrt werden, wenn sie den Hunger verspürte. Spontan probierte ich sogar eine Beere und verzog das Gesicht. Nicht mein Fall. Der Obstkuchen der schwangere Lichtgeborene bildete die einzige Ausnahme, wo ich mal Früchte aß. "Reicht das?", fragte ich nach eine Weile, als der Haufen seine beachtliche Größe annahm.


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25.09.2020, 19:49

Hanabi

So, das musste reichen, beschloss ich nach einem weiteren großen Bündel Gras. Mehr würden wir nicht transportieren können, immerhin mussten wir auch den Vorrat an Fleisch berücksichtigen. Ich stand auf, klopfte mir den Schmutz vom Kleid und sah zu Fenrir. Er hatte reichlich Beeren gepflückt. Zu viele sogar. Trotzdem wusste ich seinen Einsatz zu schätzen. Und Taiga könnten die Beeren schmecken, sie war nicht abgeneigt, was ihr Futter betraf.
>Das reicht völlig, vielen Dank.< Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Wärme erfüllte mich. Kein Tag verging, an dem ich ihn nicht noch mehr liebte.
>Hoffentlich haben die anderen Glück mit den Meereswesen. Wir müssen auf jeden Fall zur Insel. So schnell wie möglich.< fügte ich ernst hinzu.

Malevor

Statt zu summen, begann Taiga zu singen. Wie sie in kürzester Zeit das passende Lied fand, das erinnerte mich zugegebenermaßen an Sury. Einige Dinge blieben wohl gleich, aber damit kam ich inzwischen besser zurecht. Ich mochte schöne Musik. Und aus Taigas Mund klang sie besonders wundervoll.
Bevor ich mich davon ablenken ließ, konzentrierte ich mich wieder auf die von mir ausgesandte Energie. Ich suchte den Meeresraum nach einem intelligenten Wesen ab. Etwas, das uns helfen könnte. Währenddessen half die Energie meiner Gefährtin dabei ruhig und freundlich zu bleiben. Ich wollte nicht die falschen Signale senden und damit unsere Reisemöglichkeiten weiter einschränken. Zum Glück passierte nichts dergleichen. Stattdessen stieß ich gegen eine Mauer aus hartem Stein. Lebendigem Stein. Überrascht hielt ich inne. Sieh einer an... die Teile fügten sich zum Gesamtbild.
>Eine Inselschildkröte.< murmelte ich halb in Trance. Dabei zog ich Taiga näher zu mir, sodass sie dicht neben mir stand. >Sprich zu ihr, auf dich wird sie eher hören. Ich trage deine Stimme bis zu ihr.<
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26.09.2020, 11:32

Taiga

Als ich das Lied erklingen ließ, hörte ich Malevor murmeln und er zog mich an sich heran. Mein Herz flatterte vor Freude und ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus. Ich mochte es ihm nahe zu sein. Dann sah ich ihn kurz überrascht an und biss nachdenklich auf meine Unterlippe. Wie sprach man eine Inselschildkröte an? Doch dann schob ich meine Gedanken beiseite und tat, was ich schon immer früher getan hatte: einfach spontan sein. Ich richtete mein Blick auf das Meer und stellte mir vor sie wäre dort: "Guten Morgen Inselschildkröte, ich hoffe ich störe dich nicht. Aber meine Freunde und ich brauchen deine Hilfe. Wir müssen zur Aegaia Insel und wir wissen nicht wie wir das Meer überqueren können. Es wäre wundervoll wenn du uns da weiterhelfen kannst, denn es ist für uns wirklich wichtig. Wir wollen nämlich Frieden zwischen Lichtgeborene und Dunkelgeborene schließen und auf dieser Insel gibt es etwas, das uns zeigen kann wie es möglich werden kann."

Fenrir

Meine Mundwinkeln begannen zu zucken und ich spürte wie mein Ego wieder um einige Zentimetern wuchs. Irgendwann würde er größer sein als meine größte Wolfsgestalt, die ich annehmen konnte. "Sie kriegen das schon hin", meinte ich zuversichtlich: "Mein Bruder gibt da nicht so schnell auf und Taiga kann Andere ziemlich gut bequatschen, sodass man nicht mehr nein sagen kann." Im Meer gab es bestimmt reichlich Meerwesen und irgendeiner ließ sich schon überzeugen. Ich sah auf die Beeren hinab und runzelte mit der Stirn. Doch dann sah ich weiter hinten große Blätter und ging dorthin um einige zu abzureißen. Geschickt bastelte ich daraus sowas wie ein Beutel, wo drinnen die Beeren transportiert werden konnten. Nach so vielen Leben lernte man da einige Sachen.


1 539

26.09.2020, 15:52

Hanabi

Da hatte Fenrir recht. Beide würden nicht so leicht aufgeben. Ich beobachtete meinen Gefährten dabei wie er aus großen Blättern eine Art Beutel zusammenbastelte. Er steckte wirklich voller Überraschungen. Ich nahm ihm einen Beutel ab und lächelte zufrieden. Seine Kreation fiel nicht auseinander. Perfekt. Damit könnte er auch das Fleisch transportieren.
>Wir hätten soweit alles. Mal sehen, wie weit die anderen beiden sind.< Da wir uns nicht allzu sehr von ihnen entfernt hatten, dauerte es nicht lange, bis wir den Strand erreichten. Am Ufer entdeckte ich schon das Paar. Sie standen im Wasser und schienen sehr vertieft zu sein. Offenbar suchten sie noch nach Hilfe. Und die Zeit drängte. Da war dieses unangenehme Kribbeln in meinem Magen, das sich nicht ignorieren ließ. Eine Warnung. Mein Überlebensinstinkt.

Malevor

Taiga fand wie immer die richtigen Worte. Sie sprach aus ihrem Herzen. Jedes einzelne Wort trug ich bis zur Inselschildkröte. Es war schon mal positiv, dass sie uns zuhörte und nicht gleich das Weite suchte. Immerhin war sie uns nichts schuldig. Wesen wie sie mussten nicht mithelfen. Der Kampf zwischen Licht- und Dunkelgeborenen hatte keinerlei Einfluss auf ihr Leben im Wasser. Sie lebten wirklich frei und unabhängig von allem. Wie beneidenswert.
Zunächst bekam ich keine Nachricht zurück, keinerlei Reaktion, doch dann nahm ich starke Energiewellen wahr, die zurück zu uns fanden. Ich atmete leise ein. Mir war nie bewusst gewesen, wie reif und kraftvoll die Magie einer Inselschildkröte war. Genau wie die Stimme, die in meinem Geist ertönte. Taiga musste sie bestimmt auch hören, da wir nun miteinander verbunden waren.
Die Gezeiten verändern sich, Strömungen geraten durcheinander, Flüsse fließen nicht in dieselbe Richtung... seltsame Zeiten stehen uns bevor. Die große Veränderung ist da. Wir müssen ihr folgen. Uns ihr hingeben. Dass ihr mich erreicht habt, ist ein Zeichen und aus diesem Grund helfe ich euch den Weg zu gehen, der für uns bestimmt ist. Wartet am Ufer.
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1 540

26.09.2020, 17:44

Taiga

Mit angehaltenem Atem wartete ich und hoffte inständig meine Worte konnte sie erreichen. Dann erklang in meine Stimme eine kraftvolle in meinem Kopf und ich wusste instinktiv es war die Inselschildkröte. Ich lauschte ihre Worte und hatte nicht gewusst, dass selbst das Meer Veränderungen spürte. Erleichterung ließ mein Herz leichter werden, als die Inselschildkröte sagte sie würde uns helfen. "Vielen Dank", bedankte ich mich aus vollem Herzen und warf mich sogleich in die Arme meines Gefährten. "Wir haben es geschafft", strahlte ich ihn an und küsste auf seinem Mund: "Es war unglaublich diese Verbindung zwischen uns zu spüren. Es war als wären unsere Energien abwechselnd durch unseren Körpern geflossen wie ein kreisförmiger Fluss mit zwei Seen. So war es vorhin mit dem Malen auch gewesen. Hast du das schon mal zuvor erlebt?" Eine Erinnerung flackerte in mir auf. Ich war nicht seine erste Gefährtin und vielleicht war ihm ein solches Erlebnis nicht neu. Auch wenn es albernd war und nicht zu mir passte, spürte ich einen kleinen Stich der Eifersucht. Ich errötete mich und schämte mich für dieses Gefühl. "Hanabi und Fenrir sind auch schon da", stellte ich fest und löste mich von Malevor. Eifrig wank ich zu ihnen: "Wir haben einen Reisegefährten gefunden, der uns zu dieser Insel bringen kann."

Fenrir

Wir kehrten zu der Bucht zurück, wo die Beiden sich im Wasser befanden und offensichtlich konzentriert wirkten. Ich konnte die Energie meines Bruders spüren und somit blieb ich mit Hanabi am Ufer stehen, um sie nicht bei ihrer Arbeit zu stören. Es dauerte nicht lange bis sie uns wahrnehmen und Taiga wank zu uns. "Ha, ich wusste, dass ich Recht hatte", brummte ich selbstzufrieden und ließ mich in den Sand plumpsen. Jetzt hieß es nur abwarten bis das Meerwesen kam. Mal sehen was für ein Viech es war. Ich blinzelte in der Sonne, denn mittlerweile war es wärmer geworden und hier gab es kaum Schatten. Auf dem Meer würde es noch weniger Schatten geben, hoffentlich gab es ausreichend kühle Brisen. Ansonsten würden mein Bruder und ich irgendwann zerfließen, wobei Malevor da mehr Probleme hatte als ich.