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1 661

23.10.2020, 19:29

Taiga

Er wusste es schon? Mein Herz zog sich noch mehr zusammen, als ich die Traurigkeit aus seiner Stimme heraushören konnte. Schniefend hob ich leicht den Kopf an, um ihn anzusehen. Obwohl ihm seelisch bestimmt nicht gut ging, dachte er dennoch an die Anderen und das war ein weiterer Beweis, was für ein wundervoller Mann er war. Ich küsste ihn sanft und mein Blick wurde weich: "Ich werde an deiner Seite sein und darauf achten, dass du dich nicht zu sehr verausgabst. Wir werden gemeinsam diese Aufgabe teilen." Er hatte schon so viel getan, er sollte nicht jede Last alleine tragen. Hastig wischte ich mir die Augen trocken und atmete tief ein. Sobald ein bisschen Ordnung in Hana'yei herrschte, würden wir uns Zeit nehmen all diese Dinge zu verarbeiten, die wir erleben mussten.

Fenrir

Hanabi regte sich in meine Arme und wurde wach. Trotz des Schlafes sah sie noch müde und in ihre Augen sprach der Kummer. Es würde eine Weile dauern bis wir alles verdaut hatten. Ich brummte als Antwort und mit halbem Ohr hörte ich das Gespräch zwischen meinem Bruder und seiner Gefährtin. Anscheinend hatte sich Envar auch von ihm verabschiedet und jetzt wollte mein Bruder nach Hana'yei zurückkehren, um die Dinge mit den Dunkelgeborene zu klären. Diese Aufgabe hatte ich auf die Schöpfer schieben wollen, aber ich konnte ihn jetzt nicht einfach im Stich lassen, also würde ich doch mitziehen. "Wir kommen mit", entschied ich mich, denn ich war mir sicher, dass Hanabi sich nicht dagegen gewehrt hätte und vermutlich helfen wollte.


1 662

23.10.2020, 20:02

Hanabi

Ich rieb meine vom vielen Weinen trockenen Augen und richtete mich langsam auf. Es überraschte mich zu hören, dass Envar doch noch Abschied von Malevor genommen hatte. Nur eben auf andere Weise. Ob Silia dann auch Bescheid wusste? Es würde mir jedenfalls eine große Last nehmen ihr diese Nachricht nicht überbringen zu müssen. Auch wenn es nichts am Schmerz änderte.
Aufmerksam sah ich meinen Gefährten an, der dem Plan von Malevor zustimmte. Dass er überhaupt noch die Kraft fand den Anführer zu spielen, zeugte davon, dass sie zu Recht den höchsten Rang unter den Dunkelgeborenen trugen. Ich fühlte mich bloß ausgelaugt und wollte mich am liebsten wieder schlafen legen. Hauptsache, ich hatte noch etwas Zeit vor der Wucht der Emotionen davonzulaufen. Aber ich verstand, dass es sehr wichtig war nach all dem Chaos für Ordnung zu sorgen. Wir alle mussten uns in einem neuen Hana'yei zurechtfinden und miteinander auskommen. Es sollte nie wieder etwas dermaßen Schreckliches geschehen.
Seufzend nickte ich. >Ja... in Ordnung.< Hier hielt uns momentan nichts zurück. Nur der fehlende Körper von Envar, weshalb es mir ganz recht war den Raum zu wechseln. Weg vom Ort seines Sterbens.

Malevor

Mein Blick wurde ebenso weich. Taiga wusste inzwischen, was ich brauchte und das ohne es aussprechen zu müssen. Ich wusste ihren Einsatz sehr zu schätzen. Natürlich wäre es mir lieber jemand anderes würde diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, doch ich konnte nicht Silia alles machen lassen. Bestimmt war sie noch vor Ort und tat das, was sie am besten konnte. Große Reden schwingen und die Herzen aller berühren. Hoffentlich hatte sie alle weitgehend beruhigt, sodass sie für weitere Ansagen empfänglich waren. Ich sprach keine süßen Worte, sondern knallharte Wahrheiten. Wem das nicht passte... nun ja... ihr Problem, nicht meines.
>Dann müssen wir das Tor nach Hana'yei finden. Die beiden können nicht durch das Nichts reisen.< sagte ich zu meinem Bruder. Weitere Dramen wollte ich umgehen. Es wäre am sichersten das Portal aufzusuchen, durch das wir beim ersten Mal hierher gereist waren. Von dort aus kamen wir bestimmt zurück nach Hana'yei.
Macht euch keine Gedanken um den Transport. Das übernehme ich. Das ist das Mindeste, was ich für euch tun kann. Es war die Nacht, die plötzlich in unser aller Gedanken sprach und ehe ich mich versah, ummantelte mich ihre frische, süße Magie und brachte uns alle in unsere völlig verwüstete Heimat zurück. An diesen Anblick würde ich mich vorerst gewöhnen müssen...
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1 663

23.10.2020, 20:13

Taiga

Gerade wollte ich aufspringen, um auf die Suche nach dem Tor zu gehen, da sprach schon die Stimme der Schöpferin und ich fand mich in Hana'yei wieder vor. Jedenfalls ein Teil von Hana'yei, wo der Kampf gewütet hatte. Es sah noch viel schlimmer aus die Zerstörung mit eigene Augen zu sehen als auf den magische Bilder. Ich erkannte diesen Ort kaum wieder und wusste nicht auf welche Verwüstung ich zuerst schauen sollte. "Das....mir fehlen die Worte", hauchte ich blass und starrte auf eine zertretene Blume vor meine Füße. Es würde das Herz meiner Schwester brechen, wenn sie das hier sähe. Weiter hinten war eine Ansammlung von Animagis, die gekämpft hatten und auf einem großen Felsen stand die Sonnenfüchsin. Für alle sichtbar und hörbar.

Fenrir

Es passte mir nicht wirklich, dass die Nacht uns zurück nach Hana'yei brachte. Ich wollte noch eine Weile wütend auf sie sein. Am Tageslicht sah die Verwüstung unsere Kampfes noch heftiger aus, besonders bildete es einen abartigen Kontrast zu dem blauen Himmel, wo die Sonne munter vor sich hin strahlte. "Na, dann", grummelte ich und sah mit einem finsteren Blick zu der Versammlung. Dort schien Silia einer ihre großen Reden herumzuwerfen. Ich straffte meine Schulter, fuhr kurz mit der Hand durch mein Haar und mein Blick wurde entschlossen. Wir würden jetzt es durchziehen und danach hatten wir hoffentlich unsere Ruhe.


1 664

23.10.2020, 20:31

Hanabi

Gerade als ich schwer seufzen wollte, weil wir uns mal wieder auf Suche begeben mussten, kam uns die Nacht zu Hilfe. Ich war es nicht gewohnt, dass uns dauernd die höheren Mächte halfen, aber die Schöpferin der Brüder schien mehr einzugreifen als erwartet. Würde sie diese Art beibehalten oder mit der Zeit damit aufhören? Würden die anderen beiden die Seele unseres verlorenen Bruders retten und ihm ein weiteres Leben schenken? So wie mir? Ich fände es nicht fair, wenn ich eine Chance bekam, er hingegen nicht.
Wir kamen nur wenige Sekunden am Ort des schrecklichen Kampfes an. Nun ja, die Folgen davon. Unaussprechliche Schäden hatten das Land zerstört. Es schmerzte körperlich und seelisch das Ausmaß der Finsternis mit eigenen Augen zu sehen. Taiga traf es somit auf den Punkt. Keine Worte, um das alles zu beschreiben. Weiter hinten gab es noch Animagi, die sich vor einer Erhöhung versammelt hatten. Auf dieser stand Silia. Stark und präsent wie immer. Vielleicht wusste sie doch nicht, dass Envar... Ich holte tief Luft. Schluckte jede Emotion hinunter, weil wir nun Wichtigeres zu tun hatten.

Malevor

Ich betrachtete die katastrophalen Spuren im Land nicht. Es würde mich bloß vom Wesentlichen ablenken. All das würde mit der Zeit verschwinden. Die Natur hatte es an sich ihre Wunden so zu verschließen, dass sie nicht mehr zu sehen waren. Darüber brauchten wir uns keine Sorgen machen. Wichtiger war es, die Wunden in all diesen Animagi anzusprechen und ihnen einen Weg aufzuzeigen, damit sie nicht in ihre persönliche Dunkelheit hinabtauchten und nicht mehr hinausfanden. Besonders die Dunkelgeborenen konnten sich leicht verlieren.
Silia stand mit gestrafften Schultern und festem Blick auf einem Felsen, direkt hinter ihr der Schattenmagier. Ernst wie eh und je. Ich schritt mit Taiga an meiner Seite voran und bemerkte die Blicke der anderen, als sie unser Kommen registrierten. Sie machten sofort Platz. Flüsterten sich gegenseitig Dinge zu, denen ich sowieso keine Beachtung schenkte. Mein Ziel war das Podest, auf dem Silia stand. Sie hörte auf zu reden, als die Menge allmählich unruhig wurde und nickte mir mit einem freundlichen Lächeln zu. Ich erwiderte das Lächeln nicht, sondern gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass ich mich hier nicht lange aufhalten würde. Trotz meiner Position bei den Dunkelgeborenen war ich nie ein großer Redner gewesen. Nicht wie sie.
>Ich bin froh, dass es euch einigermaßen gut geht. Schön dich zu sehen, Taiga.< lächelte Silia meine Gefährtin an. Welch Ironie, dass die beiden sich viele Jahre kannten und ich nun die andere liebte. Gefühle... so chaotisch und harmonisch zugleich.
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1 665

23.10.2020, 20:41

Taiga

Malevor ging selbstbewusst zum Felsen und die Anmagis machten ihm Platz. Seine Präsenz war auch beeindruckend und konnte vermutlich auf Anderen einschüchternd wirken. Aber mich hatte sie immer auf eine angenehme Art eingenommen. "Hallo", murmelte ich leise zu ihr und unterdrückte den Drang besitzergreifend nach der Hand meines Gefährten zu greifen. Da waren noch ein paar Gefühle in mir, die ich noch ordnen musste. Aber einst nach dem Anderen. Zuerst mussten wir gemeinsam herausfinden wie wir alle miteinander leben konnten ohne dass es sich einen solchen Kampf wie Dieser wiederholte.

Fenrir

Ich folgte meinem Bruder, hielt dabei die Hand von Hanabi fest und ignorierte die Anderen, als wir uns einen Weg zum Felsen bahnten. Es war mir egal, was da getuschelt wurde. Mein Bruder würde eine klare Ansage machen und wer sich daran nicht hielt, würde schon sehen, wo er enden wird. Die Dunkelgeborene musste man anders packen, als mit Gesäusel, wie es die Sonnenfüchsin versuchte. Damit konnte man erst später anfangen, wenn die Dunkelgeborene sich auf die neue Welt einließen. Ich ließ mein Blick über die Animagis schweifen. Im Kampf waren es mehr gewesen, also gab es einige Verluste.


1 666

23.10.2020, 21:07

Malevor

Da Silia sonst nichts mehr sagte, trat ich vor und räusperte mich. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Unter anderen Umständen hätte ich diese Macht genossen, aber heute... heute war ich bloß müde und wollte meine Ruhe haben. Ich war diesen Leuten absolut nichts schuldig. Das Gegenteil war der Fall. Sie alle lebten und atmeten, weil wir uns für sie eingesetzt hatten. Ihre Heimat war gerettet wegen uns. Und Envar hatte dafür mit seinem Leben bezahlt. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob sein Tod nicht schlimmer war als der Untergang von Hana'yei. Da tobten nach wie vor die wildesten Gefühle in mir.
>Der Schöpfer ist tot! Endgültig vernichtet. Das muss euch mittlerweile klar sein. Was ihr allerdings nicht wisst, ist, dass wir nun eine neue Schöpferin haben... Die Nacht. Sie wird fortan über uns Dunkelgeborene wachen und uns anders führen als es der Schöpfer getan hat. Was für uns alle besser ist.< verkündete ich laut genug für alle. Wieder begannen alle miteinander zu tuscheln, hier und da gab es überraschte Laute. Ich redete einfach weiter. >Der Kampf zwischen Licht- und Dunkelgeborenen existiert damit nicht mehr. Diese Unterschiede haben uns erst in diese Lage gebracht und seht, was aus Hana'yei geworden ist.< Mit einer ausgestreckten Hand deutete ich auf all die Trümmer und verbrannten Flächen. >Das wird sich nicht wiederholen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle dasselbe Land teilen. Revierkämpfe... sinnlos. Streitigkeiten wegen der Herkunft des anderen... sinnlos. Blut soll nur dann fließen, wenn es unserem Überleben dient. Andere Gründe sind nicht mehr zulässig. Und wer sich fragt, warum ausgerechnet ich im Namen aller Dunkelgeborenen das Sagen habe, kann gern vortreten und wir klären das schnell. Ich habe keine Geduld für Kleinlichkeiten und falschen Stolz. Wer nicht den Weg des friedlichen Miteinanders gehen will, soll Hana'yei verlassen. Das steht euch allen frei zu.<

Hanabi

Etwas nervös schaute ich in die Menge, denn ich fühlte mich hier oben irgendwie fehl am Platz. Auch wenn Malevor und Silia im Mittelpunkt des Geschehens standen, bemerkte ich dennoch die interessierten Blicke vieler Animagi, die uns als Gruppe musterten. Wie aus dem Nichts waren wir erschienen und besonders die Brüder hatten den großen Kampf für sich entschieden. Gemeinsam mit Silia und ihrem Gefährten. Ein Mensch, der sich dennoch für das Wohl der gutgesinnten Animagi eingesetzt hatte. Er schien nicht wirklich ein schlechter Kerl zu sein. Nur grimmig. Wie Fenrir es anfangs gewesen war.
Als Malevor zu sprechen begann, erschauderte ich leicht, denn ich hatte ihn nie so laut reden hören. Auch nicht mit dieser Kraft und Autorität. Man musste ihm einfach Aufmerksamkeit schenken. Er verlor sich nicht in langen Sätzen oder irgendwelchen bunten Beschreibungen, sondern kam gleich zur Sache. Wer nicht einen Neuanfang starten wollte, durfte gehen. Wer sich gegen die Regeln auflehnte, bekam sofort ein Problem. Dieses Risiko würde ich an niemandes Stelle eingehen. Nicht, wenn hier oben Animagi standen, die einen Schöpfer zu Fall gebracht hatten. Niemand kam gegen sie an.
>Am Anfang werdet ihr euch sehr verloren fühlen, nicht wissen, worin genau der Sinn besteht ein Dunkelgeborener zu sein. Aber das wird sich mit der Zeit zeigen. Unserer neuen Schöpferin können wir vertrauen. Sie hat dabei geholfen die Finsternis aus Hana'yei zu vertreiben. So wie ihr auch. Ihr habt für etwas gekämpft, das nun wegen all der Opfer möglich ist. Lebt gerecht und im Einklang mit den natürlichen Gesetzen. Mehr gibt es nicht zu sagen.<
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1 667

23.10.2020, 21:22

Taiga

Malevor brauchte keine große Gestik, um sich Gehör zu schaffen. Seine kraftvolle Stimme und autoritäre Präsenz erregte die Aufmerksamkeit aller und Jeder schien seine Worte zu lauschen. Es wirkte, als wäre Malevor zum Anführer geboren und ich bewunderte seine innere Stärke, die er ausstrahlte. Seine Worte waren
prägnant, sie gaben nicht viel Freiraum für einen Widerspruch. Entweder wurden die klare Regeln akzeptiert oder sie mussten gehen. Ja, es klang streng, aber er wusste wie man mit den Dunkelgeborene umging. Sie hatten lange in der Dunkelheit gelebt und mussten erst lernen im Licht zu gehen. Niemand widersprach ihm, sie schienen die neue Regeln zu akzeptieren. Das war ein guter Anfang. Ein Anfang für eine gemeinsame Zukunft.

Fenrir

Knapp nickte ich zu den Worte meines Bruders und warf jedem Dunkelgeborener einem mahnender Blick zu, damit er kapierte, dass wir es ernst meinten. Kein unnötiges Blutvergießen mehr. Und die neue Schöpferin würde ihnen hoffentlich ein besseres Leben zeigen. Ich hatte jedenfalls nichts zu sagen, da Malevor bereits alles gesagt hatte, was zu sagen gab. Jedenfalls schien die Dunkelgeborene nicht von der neue Zukunft ganz abgeneigt zu sein, wie ich es am Anfang gedacht hatte. Und es waren hier mehr Dunkelgeborene anwesend, als gedacht. Ein paar Gesichter kannte ich, Andere wiederum nicht. Vermutlich eine neuere Generation oder ich war ihnen einfach nie begegnet.


1 668

23.10.2020, 21:42

Hanabi

Man rechnete immer mit Gegenstimmen, doch in diesem Fall legte niemand Widerspruch ein. Es wäre auch ziemlich dumm erst für das Gute zu kämpfen und dann nicht mehr gut sein zu wollen. Das passte vorne und hinten nicht. Ein Teil meiner inneren Anspannung verflog, weil hier nicht nochmal eine brutale Meinungsverschiedenheit ausbrach. Stattdessen sahen sich alle gegenseitig an. Vorsichtig und unschlüssig darüber, was als Nächstes folgte.
Da ergriff Silia das Wort. >Nun gut, damit wäre alles gesagt. Wer Hilfe benötigt, findet sie an jeder Ecke. Bevor ihr aber geht, wäre ich euch sehr verbunden, wenn ihr dabei helft die verstorbenen Animagi zu begraben. Sie sind trotz allem unsere Schwestern und Brüder. Anschließend dürft ihr euch alle Zeit der Welt nehmen, um diesen heutigen Tag zu verarbeiten. Wir alle müssen unsere Wunden heilen. Körperliche, aber besonders die seelischen.<
Kaum sprach sie zu Ende, begann sich die Menge langsam aufzulösen. Die verschiedensten Emotionen spiegelten sich in den Mienen der Animagi wider. Von Trauer bis zu Angst vor der Ungewissheit war alles vertreten. Ich selbst hatte keine Ahnung, was ich empfinden sollte. Da herrschte ein noch zu großes Chaos in mir.

Malevor

Gut. Es lief besser als gedacht. Niemand widersprach mir, also ließ ich das vorerst so stehen und hoffte, dass mich keiner hinterrücks erdolchen wollte. Man wusste nie... Vertrauen musste man sich erst hart erarbeiten. Das war vor allem für Dunkelgeborene sehr schwer, deshalb empfand ich es als gutes Omen, dass nicht gleich jemand gemeckert hatte, sondern nun alle brav dabei halfen die Leichen zu bergen und ihnen ihre letzte Ruhe zu schenken. Ganz nach Hana'yeis Tradition. Zurück zum Fluss der natürlichen Magie.
Ich wandte mich an Silia und sagte das, was uns beiden auf dem Herzen lag. >Es tut mir leid, dass Envar von uns gegangen ist. Niemand von uns hat das kommen sehen. Nur er. Dein Schmerz ist nicht mit meinem zu vergleichen, aber es wäre in seinem Sinne, wenn wir die Vergangenheit endlich begraben und ebenfalls neu anfangen.< Versöhnlich hielt ich ihr meine Hand hin. Sie sah mich zunächst sprachlos an, dann aber begannen ihre Augen verdächtig zu schimmern und sie legte ihre warme Hand in meine. Früher hatte mich eine Berührung von ihr schlichtweg verzaubert, jetzt empfand ich bloß eine andere Art Verbundenheit zu ihr. Familiärer Natur.
Sie lächelte. >Bislang hatte ich nicht die Chance seinen Tod zu begreifen. Er hat mir alles erzählt, bevor er nach Oal'hey aufgebrochen ist, aber dass er nun wirklich fort ist...< Ihre Stimme brach, sie ließ ihre Hand wieder sinken und suchte Halt bei ihrem Gefährten. In diesem Moment wurde mir erneut bewusst, was sie mir damals hatte begreiflich machen wollen. Verständnis zeigte sich in meinem Ausdruck, sie sah es und lächelte unter Tränen. Dann fiel ihr Blick auf Taiga. >Passt gut aufeinander auf. Du und die anderen seid jederzeit bei uns willkommen. Akela und ich... wir haben dich wirklich vermisst.<
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1 669

23.10.2020, 22:02

Taiga

Ich atmete erleichtert auf, es wäre schrecklich wenn doch plötzlich Unstimmigkeiten an die Oberfläche gekommen wäre. Ich schaute den Animagis hinterher, es wird Zeit brauchen bis unsere Wunden sich einigermaßen verheilt hatten und es wird Zeit brauchen miteinander zu leben. Aber ich war zuversichtlich, dass wir es schaffen würden, denn der Wille und die Hoffnung war da. Ich sah wieder Silia an und in ihre Augen lag die Trauer um ihr verstorbener Bruder. Envar hinterließ eine große Lücke. Bei ihre nächste Worte zog mein Herz sich leicht zusammen und weitere Erinnerungen unserer gemeinsamen Stunden tauchten auf. Ich räusperte mich und antwortete: "Ich habe euch auch vermisst." Ich meinte die Worte ehrlich und dann gab es noch etwas, was auf meinem Herzen lag: "Ich....also bitte nimm es nicht persönlich, wenn ich vielleicht am Anfang dir gegenüber seltsam werden kann....ich..." Meine Wangen wurden warm und ich senkte verlegen die Augen: "Der Gefährtenbund ist noch frisch und obwohl ich weiß, dass ich nichts zu befürchten habe, habe ich manchmal albernde Gefühle...." Meine Wangen wurden noch heißer und hilfslos schaute ich auf meine Füße. Ich glaubte, ich machte mich gerade lächerlich und außerdem hatten wir andere Sorgen.

Fenrir

Die Menge löste sich auf und zu meiner Überraschung gab es nicht das kleinste Murren. Aber man sollte sowieso möglichst nicht meinem Bruder widersprechen. Nicht, wenn er diesen Alpha-Ton anschlug. Da stand ich selbst stramm. Wir blieben noch auf dem Felsen und anscheinend schloss mein Bruder gerade Frieden mit der Sonnenfüchsin. Ich rümpfte leicht mir der Nase, o man, das würde für mich noch eine Herausforderung werden. Aber ich wollte wirklich lernen nicht mehr nach hinten zu schauen. Meine nachtragende Wut hatte mich nicht sonderlich weit gebracht. Taigas Gestammel amüsierte mich beinahe. Obwohl sie ein Raubtier war, versuchte sie jetzt nicht Malevor als ihren Besitz zu markieren, sondern versuchte die Situation zu erklären. Das war wohl die friedliebende Lichtgeborene in ihr. Ich blickte auf Hanabi herab und ein kleines Lächeln erschien auf meine Lippen. Spontan legte ich einen Arm um ihre Taille und zog sie sanft an mich.


1 670

23.10.2020, 22:17

Hanabi

Offenbar wurde zwischen den mächtigen Animagi endlich Frieden geschlossen und ich spürte wie ein weiterer großer Teil meiner inneren Anspannung abfiel. Envar hätte auch gewollt, dass vergangene Streitigkeiten in der Vergangenheit blieben. Das spielte im Heute keine Rolle mehr. Es hatte zu nichts gebracht, außer mehr Kummer und Stress. Dass Malevor und Silia sich nun die Hände schüttelten, war der Inbegriff von Friede zwischen Licht- und Dunkelgeborenen. Ein Zeichen für ein besseres Morgen.
Deshalb fand ich es zugegebenermaßen süß, als Taiga zu stammeln begann und trotz allem ihr Revier markierte: ihren Malevor. Jedem hier war klar, dass die beiden nun Gefährten waren. Und das lag nicht am Ring, den Malevor trug oder an der Kette um Taigas Hals. Es lag an ihrer magischen Bindung. So wie bei mir und Fenrir, der mich im nächsten Moment an sich zog. Meine Ohren zuckten. Ich legte den Kopf in den Nacken und sah ihn mit einem leichten Lächeln an. Solange er bei mir war, trug ich genügend Stärke in mir die Zukunft anzupacken und tapfer weiterzumachen.

Malevor

Schmunzelnd beobachtete ich Taiga, wie sie plötzlich von unserem Gefährtenbund sprach, als hätte das irgendeine Bedeutung für den Frieden, den Silia und ich gerade geschlossen hatten. Wir beide hatten vielleicht eine Zeit lang tiefe Liebe füreinander empfunden, doch nun waren wir mit jemandem verbunden, der noch tiefer in unsere Seele geblickt hatte. Anders ließ sich die Beziehung zu Taiga nicht beschreiben. Sie berührte mich auf eine Art und Weise, dass sie meiner Welt völlig neue Farben geschenkt hatte.
Ich griff nach ihrer Hand, verschränkte ihre Finger mit meinen und stupste sie sanft mit meiner Schulter an. Silia lachte leise. >Dafür musst du dich nicht schämen, das ist völlig normal. Genieße jede Etappe deiner Beziehung. Es steht euch beiden deutlich ins Herz geschrieben, dass ihr füreinander geschaffen seid und das nimmt euch niemand weg. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.< Liebevoll sah sie ihren Schattenmagier an, ehe sie nochmal in unsere Runde blickte. >Ich würde vorschlagen, dass wir uns die Zeit zur Heilung nehmen und uns dann nochmal treffen, um Envar zu gedenken. Das wäre mir persönlich sehr wichtig. Er hat eine ordentliche Feier verdient. Er würde nicht wollen, dass wir jetzt unter diesen Umständen und mit nur hängenden Köpfen seinen Tod bedauern.<
Langsam nickte ich. >Ja... das klingt gut. Ich stimme zu.<
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1 671

24.10.2020, 09:46

Taiga

Ich war über ihr Verständnis erleichtert und hob den Kopf wieder an. Ihre Worte machten mich glücklich und ich schenkte ihr ein offenes Lächeln. Füreinander geschaffen. Ich spürte die Wärme der Hand meines Gefährten und ertastete dabei auch den Ring. Mein Herz wurde weich und ich wusste, er würde niemals den Ring einfach so abnehmen, wie ich es nicht mit seiner Kette tat. Die nächste Worte der Sonnenfüchsin machte mich wieder traurig und erzählte von meiner Idee: "Ich möchte für Envar eine Statue erschaffen, die an seinem Lieblingsplatz stehen könnte und wer nach seine Nähe sucht, könnte dann ihn dort besuchen. Ich dachte, vielleicht gefällt Envar dieser Gedanke."

Fenrir

Die "Fronten" wurden geklärt und ich war immer noch leicht amüsiert. Ich bemerkte Hanabis Blick und entdeckte das kleines Lächeln auf ihre Lippen. Das war ein gutes Zeichen. Es zeigte, dass vielleicht unsere Wunden sich mit der Zeit heilen würde. Ich spürte das schwere Gefühl, als Silia auf Envar sprach. Es war immer noch komisch, dass er jetzt weg war. Knapp nickte ich und dann brachte Taiga ihre Idee hervor. Tja, ich konnte mir vorstellen, dass es diesem Kater mit dem großen Ego gefallen würde. Und ich hörte schon seinen Witz in meinem Kopf und unterdrückte ein Augenrollen.


1 672

24.10.2020, 11:26

Hanabi

Wieder spürte ich den dicken Kloß in meinem Hals, als Envars Tod angesprochen wurde, doch da es sich um seine Beerdigung handelte, musste ich dem Vorschlag nickend zustimmen. Er hätte es so gewollt. Dass wir zu seinen Ehren tanzten statt weinten. Was völlig doof war, weil ich bestimmt nicht in der Lage sein würde tapfer zu bleiben. Auch nicht nach einer Woche oder einem Monat. Es würde sehr viel länger dauern seinen Tod zu verarbeiten.
Trotzdem freute es mich, dass Taiga für ihn eine Statue anfertigen wollte, denn das passte zu ihm. Auch andere Leute sollten in der Lage sein ihm zu danken oder mit ihm zu reden, wenn sie das Bedürfnis dazu hatten. Er hatte stets weise Worte parat gehabt. Von uns allen hatte er am meisten gesehen und erlebt, selbst wenn Malevor und Fenrir gleich alt waren wie er. Da seine Gabe die Zeit gewesen war, hatte er sicherlich Dinge gewusst, die wir uns nicht annähernd vorstellen konnten.
>Das klingt toll, bitte tu das.< sagte Silia mit einem traurigen Lächeln, ehe sie sich von uns verabschiedete und gemeinsam mit ihrem Gefährten verschwand. Die beiden brauchten ihre Zweisamkeit, so wie wir es als Familie taten. Ich sah hoch zu Fenrir, beide Ohren leicht geknickt und mit Trauer in den Augen. >Können wir irgendwo hingehen, wo es ruhig und schön ist? Mich macht das alles hier ziemlich depressiv.<

Malevor

Da wir nun auch das Thema Envar geklärt hatten, stand es uns frei zu tun, was wir wollten. Hier hielt uns nichts mehr, denn wie Hanabi empfand auch ich diesen Ort als sehr bedrückend. Die Animagi waren dabei die Leichen zu bergen und das mussten wir uns wirklich nicht ansehen. Ich wollte auch weg von hier.
>Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich vorschlagen, dass wir uns vorerst trennen und uns dann wieder in Oal'hey zusammenfinden, wenn uns danach ist. Nach all dem Stress möchte ich Zeit mit...< Ich sah Taiga mit einem kleinen Lächeln an. >...dir verbringen. Nur wir beide. Etwas Gefährtenzeit wird uns beiden guttun und euch bestimmt auch.< sagte ich dann an das andere Paar gerichtet. Bislang waren wir immer zusammen unterwegs gewesen, aber wir konnten auch ohne einander eine Zeit lang auskommen. Als Rudel verlor man sich sowieso nie gänzlich aus den Augen. Fenrir und ich hatten eine Bindung zueinander, dass wir spüren würden, sollte etwas gewaltig schieflaufen, doch das größte Übel hatten wir sowieso durchgestanden. Deshalb konnten wir guten Gewissens Zeit mit unseren Gefährtinnen verbringen. Es würde mir persönlich dabei helfen mit all dem Chaos in mir fertig zu werden.
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1 673

24.10.2020, 15:22

Taiga

Meine Idee schien wohl das Richtige zu sein und ich erwiderte das traurige Lächeln. Ich hoffte, dass Envar eines Tages wiedergeboren wird, damit die Geschwister wieder vereint waren. Ich wandte mich an meinem Gefährten und drückte sanft seine Hand. Die Zweisamkeit war genau das, was wir alle brauchten. Ich sehnte mich nach diese Ruhe und ich brauchte Malevor für mich alleine, egal wie egoistisch der Gedanke klingen mochte. Auch Hanabi und Fenrir waren mit diesem Vorschlag einverstanden. Fenrir antwortete: "Dann bis bald." Schließlich griff er nach der Hand meiner Schwesterfreundin und führte sie von diesem erdrückender Ort weg. "Wohin wollen wir gehen? Zu unsere Höhle?", fragte ich mein Gefährten, denn es war längst nicht mehr nur meine Höhle. Es gehörte ihm genauso viel, wie es mir gehörte. Mit ihm wollte ich alles teilen.

Fenrir

Der Abschied der Beiden war kurz, denn ich wollte Hanabi schnell von diesem Ort wegschaffen. Sie sollte nicht in einer tiefe Depression verfallen und wenn sie schon sowas andeutete, bedeutete es, dass sie bald zusammenbrechen könnte. "Willst du zu deinem Baum? Oder möchtest du ganz woanders hin?", fragte ich meine Gefährtin, während wir der Verwüstung den Rücken kehrte. Mir war es egal, wohin wir gingen. Hauptsache wir hatten unsere Ruhe und niemand störte uns. Ich wollte mit meiner Gefährtin alleine sein.


1 674

25.10.2020, 02:09

Hanabi

Ich fand es richtig, dass wir uns jetzt Zeit für uns nahmen. Der große Kampf war vorbei. Niemand jagte uns hinterher und wir konnten endlich etwas Ruhe genießen. Deshalb hatte ich nichts einzuwenden, als Malevor und Taiga beschlossen ihren eigenen Weg zu gehen. Früher oder später würden wir uns sowieso wieder treffen. Wir waren immerhin ein Rudel.
Seufzend zuckte ich mit den Schultern. >Hauptsache, ganz wo anders. Ich will auf andere Gedanken kommen. Irgendwo, wo wir ungestört sind.< antwortete ich ehrlich. Wir ließen die zerstörte Landschaft hinter uns und allein diese Distanz ließ mich besser aufatmen. Die bedrückende Atmosphäre hatte mir wirklich nicht gut getan. Ich spürte erneut ein Brennen in den Augen, hielt aber die Tränen zurück. Meine Emotionen spielten verrückt. Es war echt frustrierend. Dabei wollte ich so gerne für meinen Gefährten stark sein. Ihm ebenfalls Trost spenden, weil er Trauer empfand, die ihn sicherlich sehr belastete. >Sollen wir uns dann auch später ein neues Zuhause suchen? Ich finde, das wäre... schön.< fiel mir einen Augenblick später ein. Der spontane Gedanke daran erwärmte mich von innen und daran wollte ich festhalten.

Malevor

Unsere Höhle... Einen Moment lang musste ich überlegen, welchen Ort sie damit meinte, bis ich realisierte, dass sie ihr Zuhause zu unserem erkoren hatte. Dieses friedliche Stück Land, in dem ich mich sehr wohlgefühlt hatte, weil es schlichtweg zu Taiga passte und sie überall dort zu spüren war. Es bedeutete mir viel, dass sie diesen Teil ihres Lebens offen mit mir teilte. Wie sollte ich da Nein sagen?
Lächelnd drückte ich ihre Hand. >Ja, lass uns zur Höhle gehen. Dort ist es angenehm ruhig und... bunt.< Wo auch immer Taiga war, ihr folgten die verschiedensten Farben. Besonders der Baum mit ihren vielen Notizen hatte es mir angetan. Diese persönliche Note machte den Ort zu etwas Wunderbarem. >Hoffentlich lerne ich dann auch deinen fliegenden Freund kennen.< fügte ich hinzu.
Von hier aus würden wir ein gutes Stück laufen müssen, doch das war es uns beiden wert. Auf diese Weise vertraten wir uns die Beine und konnten lange Gespräche führen, die sich mal um andere Dinge als Intrigen und Gefahren drehten. Es sollte bloß... normal sein. Für uns beide.
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1 675

25.10.2020, 11:56

Taiga

Wir redeten. Wir redeten über allmöglichen Dingen. Über unsere Wünsche. Über schöne Träume. Über Farben. Themen wie Tod und Kämpfe ließen wir aus. Unsere Seelen brauchte Erholung und für einen Moment wollten wir den Schein eines normalen Tages wahren. Als wären wir bloß nur ein Liebespaar, die an einem sonnigen Tag einen ausgedehnten Spaziergang machen wollten. Wir erschufen unsere kleine Welt, wo für einen kurzen Moment die Trauer und der Schmerz draußen warten mussten. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als wir durch den vertrauten Wald streiften und sofort musste ich an meine Schwester denken. Ihr ging es gut, ich hätte gespürt, wenn ihr was zugestoßen wäre. Unsere schwesterliche Bindung war stark. Und ich würde sie später aufsuchen, doch jetzt musste ich mit Malevor alleine sein, um neue Kraft schöpfen zu können. Der vertrauter Anblick meiner Höhle, die äußerlich unscheinbar wirkte, trieb mir beinahe Tränen in den Augen. Ich wurde schneller und zog mein Gefährten hinter mich her. Die Steine schienen heute noch stärker als sonst zu funkeln, als wollten sie uns begrüßen. Und dann waren wir im Zentrum der Höhle. Sofort fiel mein Blick auf ein Vogel mit prächtigen Gefieder auf einem Ast, dessen Nest von einem weiteren, aber zierlichen Regenbogenvogel besetzt war. "Toki ist wieder da und er hat eine Gefährtin gefunden", jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr aufhalten.

Fenrir

Ich nickte und verstand sie sehr gut, ich wollte auch einen Moment Ruhe vor meine Gedanken haben und dem Chaos in meinem Inneren. "Das klingt nach einem guten Plan. Wie stellst du dir ein neues Zuhause vor?", ich zog sie dichter an mich, während wir langsam gingen. Es gab nichts mehr, was uns jetzt hetzen könnte. Wann hatte ich mir wirklich für etwas richtig Zeit genommen? Die Jagden zählten natürlich nicht mit. Mein Blick fiel wieder auf meine Gefährtin. Mir war es ziemlich egal wo wir leben würden, ich war es gewöhnt überall schlafen zu können. In meinem Leben konnte man sich solche Ansprüche nicht leisten. Aber in diesem Leben war es jetzt anders. Wenn es möglich wäre, wäre ein Wohnort in der Nähe eines Waldes oder Bergen mit einem Wald nicht so übel.


1 676

25.10.2020, 20:30

Hanabi

Ich legte den Kopf schief und dachte nach. Wie sah wohl ein ideales Zuhause für uns aus? Ehrlich gesagt, hatte ich gar keine so hohe Ansprüche, denn als Hase konnte ich quasi fast überall gut leben. Außer in trockenen Gebieten. Der Grund musste nährreich und lebendig sein. Der Rest spielte keine große Rolle. Und da Fenrir die große Weite sowie Wälder liebte, vermutete ich, dass wir dort am besten aufgehoben waren.
>Ich werde es wissen, wenn ich es sehe. Ich kenne nicht jeden Fleck Hana'yeis, aber da wir nun viel Zeit zur Hand haben, können wir uns einen schönen Platz suchen.< schlug ich leicht lächelnd vor. Es gefiel mir, wie wir eng aneinandergeschmiegt spazierten und die Nähe des anderen überdeutlich wahrnahmen. Bei Fenrir fühlte ich mich sowieso... richtig. Er war mein Zuhause. Deshalb würde es ein Leichtes sein, etwas zu finden, was uns beiden passte.

Malevor

Die Zeit verging im Vergleich zum Kampf ziemlich schnell. Ich vergaß für einen langen Moment, was gestern passiert war und genoss die Gespräche zwischen meiner Gefährtin und mir. Wir waren auf einer Wellenlänge. Konnten auch still sein, ohne dass es komisch wurde. Bis wir dann die Höhle erreichten und sie mich hinter sich herzog, weil die Aufregung sie packte. Lächelnd folgte ich ihr.
Im Inneren erwartete uns eine große Überraschung, denn ihr Vogel war tatsächlich zurückgekehrt. Mit einer Partnerin. Neugierig musterte ich die beiden geflügelten Wesen. Sie waren wunderschön. Bunter als bunt. Die perfekten Mitbewohner für Taiga. Ihr kamen sofort die Tränen, weshalb ich sie kurz an mich zog, um ihr einen Kuss auf die Schläfe zu geben. >Das ist doch eine tolle Überraschung! Stellen wir uns mal seiner neuen Dame vor.<
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26.10.2020, 16:50

Taiga

Ich schmiegte mich kurz an seinem Brustkorb und seine Wärme beruhigte mein Herz. Ich hatte nicht gewusst, wie viel Sorgen ich um meinen treuen Tiergefährten gemacht hatte. Lächelnd nickte ich: "Warte bitte einen Moment. Er ist Fremden gegenüber scheu, es sei denn ich stelle sie ihm vor." Ich löste mich aus der Umarmung und blieb am Ufer stehen, fröhlich rief ich: "Hallo Toki, ich bin auch wieder da!" Ich hob den Arm an und der Regenbogenvogel richtete sich aufmerksam auf. Dann machte er seinen einzigartigen Geräusch und flog zu mir hinüber, um auf meinem Arm zu landen. "Na, mein Schöner", gurrte ich und streichelte zärtlich seinen zierlichen Hals: "Hast du mich auch vermisst?" Freundschaftlich zwickte er in meine Hand und gurrte ebenfalls. "Ich möchte dir Jemanden vorstellen. Er ist für mich etwas ganz besonders und mein Gefährte", erzählte ich ihm und drehte mich um, damit er Malevor sehen konnte: "Das ist Malevor und ihm wird die Höhle auch gehören. Ich hoffe ihr werdet Freunde, das würde mich nämlich sehr freuen." Toki musterte eingehend mein Gefährten, dann breitete er seine Flügeln aus und landete auf Malevors Kopf. Ich kicherte: "Er mag dich."

Fenrir

Ein kleines Lächeln erschien auf meine Lippen und ich war mit ihrer Entscheidung einverstanden. Es fühlte sich immer noch ungewohnt an viel Zeit zu haben und nicht dabei andauernd wachsam sein zu müssen. Die düstere Zeiten waren vorbei. Wir erreichten die Wiese mit den Dahlien und gleich daraufhin waren wir bei dem Geburtsbaum angekommen, wo Alita hier zum ersten Mal die Welt erblickt hatte. Mit einem leisen Schnaufen ließ ich mich vor dem Baum auf das weiche Gras nieder und legte mich schließlich rücklings hin. Träge blinzelte ich zum blauen Himmel. "Jetzt kann Niemand mich mehr dazu bringen mich zu bewegen", behauptete ich und verlangte von Hanabi: "Mein Häschen, komm zu mir her und macht dir es gemütlich."


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27.10.2020, 18:21

Hanabi

Es überraschte mich ein wenig, dass unser Weg zum Geburtsbaum führte. Unbewusst waren wir darauf zugegangen und ich musste an meine geisterhafte Begegnung mit meinem früheren Ich denken. Alita als hoppelnden Hasen. Fenrir hatte damals nicht so begeistert reagiert und jetzt legte er sich hin, als gäbe es keinen besseren Ort als den hier. Das war doch ein gutes Zeichen, oder? Vielleicht tat es nicht mehr so weh.
Lächelnd legte ich mich zu ihm hin und ließ mich von seinen Armen umschließen. Mehr brauchte ich nicht, um mich zu entspannen. Und ich empfand dasselbe wie er. Es würde lange dauern, bis ich die Lust fand, nochmal aufzustehen. Leise seufzte ich. >Komisch, dass... dass wir einfach so daliegen können, ohne befürchten zu müssen, dass aus der nächsten Ecke ein Biest auftaucht. Daran muss ich mich... gewöhnen.< teilte ich ihm meine Gedanken offen mit. Envars Tod würde ich auch lange Zeit verarbeiten müssen.

Malevor

Aufmerksam musterte ich den prächtigen Vogel und schmunzelte, als dieser zu Taiga flog und sie einen Ton anschlug, den ich nie zuvor gehört hatte. Als würde sie mit einem Haustier sprechen, so wie es die Sterblichen taten. Sehr amüsant. In der Zwischenzeit blieb ich natürlich ruhig stehen und wartete darauf, dass etwas passierte, bis Toki losflog und sich auf meinen Kopf setzte.
Ich stutzte, dann lachte ich leise. Das hatte ich nicht erwartet. >Nun ja, er ist bunt und gehört zu dir. Das reicht mir, um ihn ebenfalls zu mögen.< meinte ich schulterzuckend. Langsam hob ich die Hand und streifte mit der Rückseite seinen Rumpf. Mmmh, weiche Federn. Ein wirklich toller Vogel. Ich sah zurück zu Taiga. >Also wird es bald Nachwuchs geben.<
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1 679

28.10.2020, 16:56

Taiga

Der Klang seines Lachen ließ mein Magen leicht kribbeln und hingerissen entdeckte ich das wunderschönes Lächeln auf seine Lippen. Es war für die wunde Seele unglaublich wohltuend, dass wir trotz der traurige Umstände ein paar unbeschwerte Momente finden konnten. Toki breitete erneuert seine Flügeln aus und flog zurück zu seiner Gefährtin. Ich ergriff die Hand meines Gefährten und meine Augen funkelten begeistert: "Es wird toll werden, wenn die Höhle vor neues Leben sprüht. Außerdem sind kleine, flauschige Vögelchen einfach niedlich. Die kann man nur lieb haben." Ich ging mit ihm zu unserem Baum und lächelte den Neuankömmling an: "Hallo Tokis Gefährtin. Ich bin Taiga und das ist Malevor. Wir heißen dich in unserem Heim willkommen und wir werden bestimmt tolle Freunde werden. Du siehst sehr bezaubernd aus und für dich werden wir auch einen perfekten Namen finden." Das Weibchen gab von sich einen zarten Ton und Toki plusterte sich stolz auf.

Fenrir

Ich schloss sofort die Arme um mein Gefährtin, als sie sich zu mir hinlegte und während meine Augen am Himmel haften blieben, vergrub sich meine Nase in ihr duftendes Haar. Sofort spürte ich die beruhigende Wirkung und meine Muskeln entspannten sich noch mehr. "Ich mich auch. Ich hatte mein ganzes Leben gekämpft und jetzt ist es plötzlich vorbei. Es fühlt sich befreiend an, ein Teil von mir hatte das Kämpfen scheinbar schon immer gehasst. Aber ich weiß jetzt nicht, was ich tun soll. Was ist jetzt meine Aufgabe? Irgendwann brauche ich etwas womit ich mich verausgaben kann, wo mein Magie sein Nutzen hat. Unsere Lebensspanne ist lang und es liegt im Blut der Animagis seine Aufgaben zu erfüllen, die seinen Sinn macht."


1 680

28.10.2020, 19:15

Hanabi

Mit Fenrir im Gras zu liegen und von seinen kräftigen Armen umschlossen zu sein, war einfach himmlisch. Ich seufzte entspannt. Lächelte leicht. Dass er sich Gedanken um seine künftige Aufgabe machte, war normal, denn jeder Animagi bekam eine wichtige Aufgabe übertragen. Meine beispielsweise würde ich auch weiterhin ausführen. Wünsche gab es immer und überall. Doch wie stand es um Dunkelgeborene? Der Schöpfer hatte ihnen nur blutige Aufgaben erteilt, sie gar nicht richtig eingesetzt im Lauf der Dinge. Spontan fiel mir leider nichts ein, was er mit seinen Fähigkeiten tun könnte, denn ich wusste ehrlich gesagt nicht, was der übergeordnete Sinn von Dunkelgeborenen war. Man hatte uns stets glauben lassen, sie wären nur da, um Chaos und Tod zu verbreiten. Aber die Nacht würde sich bestimmt darum kümmern. Immerhin war sie die rechtmäßige Schöpferin.
Ich kuschelte mich enger an Fenrirs Körper und schloss langsam die Augen. >Wir finden schon etwas Passendes für dich. Alles wird sich fügen. Uns erwartet eine friedvolle Zeit.< murmelte ich träge. Auch wenn ich für heute lange geschlafen hatte, waren die Erfahrungen der letzten Tage sehr kräftezehrend gewesen. Diese Ruhe unterm Geburtsbaum erledigte den Rest.

Malevor

Taiga übernahm die Vorstellung zwischen uns beiden und den bunten Vögeln. Sie passten hierher, sie störten mich nicht im geringsten. Auch gegen Nachwuchs hatte ich nichts einzuwenden. Eher freute ich mich auf den Weg, wenn es dann soweit war. Wir Animagi konnten keine Kinder zeugen wie es beispielsweise sterblichen
Menschen es taten. Oder in diesem Fall Vögel. Deshalb gehörte die Geburt zu den Wundern, die man selten zu Gesicht bekam. Die kleinen Vögel würden diesem Ort sicherlich noch mehr Leben schenken.
Ich legte einen Arm um meine Gefährtin und drückte einen Kuss auf ihre Schläfe. >Unsere gemeinsame Zukunft... sie steht uns tatsächlich bevor. Dafür bin ich sehr dankbar.< Meine Lippen fanden daraufhin ihren Mund. Wärme füllte meine Brust. >Was möchtest du jetzt machen? Weitere Zettel an deinen Baum hängen? Mir fallen einige schöne Dinge ein, die ich gerne schreiben würde.<
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