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781

19.01.2021, 19:33

Ilea

Caels Gesichtszügen wurden weicher, ein Zeichen, dass sein Körper sich jetzt von den Strapazen erholte und ich konnte langsam die Sorgen um ihn loslassen. Während er schlief, sah ich vor meine innere Augen nochmals das Geschehnis. Ich musste Cael fragen, was für eine Magie er gewirkt hatte und ob ich auch in der Lage wäre Flüche zu brechen, auch wenn es keine einfache Sache war. Ungern dachte ich an den Moment zurück, wo er plötzlich anfing aus der Nase zu bluten und dann Blut ausspie gemischt einer schwarze Masse, die er mit seiner geheimnisvolle Magie verbrannt hatte. Jedenfalls nahm ich es an, dass der Fluch von den seltsamen Blitze verbrannt wurde. Jedenfalls war er gebrochen und zerstört worden. Mit der freie Hand rieb ich mir über die Augen und merkte, dass ich selber müde wurde.

Ryu

Ihre Augen wurden immer kleiner und dann war sie eingeschlafen. Der Prozess war anstrengend gewesen, vor allem schmerzhaft und ich hoffte ihr Geist konnte sich davon erholen. Sanft deckte ich sie zu, damit sie nicht fror. Aber solange Egon in ihrer Nähe blieb, würde sie nicht frieren. Er war wie ein Kamin, an den man sich wärmte. Seine Wärme übertrug sich sofort auf Andere. Solange er sich nicht auskühlte, herrschte immer Hitze in seinem Körper, die je nach seiner Gemütslage noch heißer werden konnte. Ich schaute auf und sah, dass mein bester Freund ebenfalls eingeschlafen war. Ilea saß immer noch bei ihm und wirkte wie ein Muttertier, das ihr Junges beschützen wollte.


782

19.01.2021, 19:46

Cael

Egal aus welchem Winkel ich diese verbrannte Fläche betrachtete, ich wurde nicht schlau daraus. Da schaffte ich es erfolgreich einen schlimmen Fluch zu brechen und schon stand ich vor dem nächsten Rätsel. Ruhe war mir in dieser Welt wohl nicht vergönnt. Weder in der Realität noch in der Traumwelt. Das hier war auf keinen Fall die Geisterwelt, das hätte ich sofort gemerkt. Ivoli versorgte mich gerade bestimmt mit noch mehr reiner Energie, bis ich mich einigermaßen fit fühlte. Der Eingriff und dieser bösartige Fluch hatten mich ganz schön fertiggemacht. Beinahe hätte ich die Kontrolle verloren. Ob das vielleicht der Grund war, warum die Hütte nicht mehr hier stand? War das Brennen, das ich zuvor gespürt hatte, der Grund fürs Verschwinden?
Grübelnd setzte ich mich aufs noch lebende Gras hin und winkelte die Beine an. Über mir erstrahlte der Nachthimmel in seinen Tausenden Sternen, es herrschte Vollmond. Viel Licht. Ganz nach meinem Geschmack.


Imesha

>Imesha! ... ... ... Imesha?< Was? Ich verstand nicht. Was war das für eine Stimme? Die Hand einer Frau streckte sich mir entgegen und ich spürte ein eigenartiges Ziehen in meiner Brust. Instinktiv griff ich nach dieser Hand. Ich hinterfragte nicht, wem sie gehörte. Irgendwie wusste ich, dass es die Hand einer freundlichen Person war. Dann hörte ich sie sprechen. Gesichtslos. Ich sah nur ihre verschwommene Gestalt. Im Hintergrund strahlte die Sonne. Grell und blendend. >... ... ...< Wieso verstand ich nicht, was sie sagte? War das eine fremde Sprache? Ich öffnete den Mund, um ihr mitzuteilen, dass ich kein Wort verstand, aber es kam nur Luft über meine Lippen. Meine Zunge klebte fest. Unter normalen Umständen wäre ich jetzt nervös geworden, aber stattdessen folgte ich bereitwillig dieser Frau, die immer noch meine Hand in ihrer festhielt. Warm und geborgen.
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783

19.01.2021, 20:07

Ryu

In diesem Raum blieb ich als Einziger wach, denn selbst Egon gönnte sich einen Nickerchen. Ich hätte jetzt ein wenig aufgeräumt, aber ich rührte lieber nichts an, denn ich wollte nicht versehentlich irgendwas auslösen, was zu Probleme führen könnte. Manche Rituale mussten auf besondere Art entfernt werden. Mit den Rücken lehnte ich mich an der Wand ab und winkelte ein Bein an. Mit der Hand fuhr ich durch das Haar. Was für ein Tag. Wenigsten hatte der Abend einen besseren Ausklang gehabt.

Ilea

Meine Augen wurden immer schwerer und mein Kinn sank auf meinem Brustbein. Ich kämpfte angestrengt gegen die bleierne Müdigkeit an, um für Cael da sein zu können. Mittlerweile später Abend geworden und ich hatte in letzter Zeit nicht viel schlafen können, ich spürte wie mein innerer Widerstand zusammenbrach. Meine Augen schlossen sich und ich glitt langsam in die Schwärze des Schlafs.
"Mattwei? Mattwei!", ich hämmerte gegen die unsichtbare Mauer, die bei jeder meiner Berührung leicht aufleuchtete und Wellen schlug, als würde ich ein Stein ins Wasser werfen. Hinter der unsichtbare Mauer sah ich nichts als Dunkelheit und doch spürte ich, dass dort meine Traumwelt war. "Bitte! Lass mich rein, ich mache mir Sorgen um dich!", verzweifelt sank ich an der Mauer hinab und lehnte mein Stirn dagegen. "Es tut mir unendlich leid, dass ich dich verletzt habe. Ich habe es nicht kommen gesehen. Ich....", ich schluckte und legte die Hand flach an der Mauer: "Ich liebe dich immer noch und ich werde dich immer lieben. Du bist ein wichtiger Teil meines Herzens. Du hast mir gezeigt, was Liebe ist und das könnte ich niemals vergessen..." Tief atmete ich ein: "Ich habe nie geahnt, dass ich einer zweite Liebe begegnen würde. Dass ich fähig bin auch einen anderen Mann zu lieben. Ich liebe euch Beide und es zerreißt mich innerlich euch Beide verletzt zu haben. Bitte vergib mir."


784

19.01.2021, 20:17

Cael

Ein bitterer Geschmack lag auf meiner Zunge. Ich verzog leicht das Gesicht, rümpfte die Nase und öffnete erst das eine, dann das andere Auge. Meine Lider klebten. Wie lange hatte ich geschlafen? Oder war nur ein wenig Zeit vergangen? Offenbar hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren, nur nicht meinen Orientierungssinn. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Ich war wohl auf dem Boden in Imeshas Zimmer eingeschlafen. Nach der harten Arbeit kein Wunder. Ivoli hatte mich weitgehend mit genügend Energie versorgt, dass ich mich deutlich besser fühlte.
Bevor ich mich aufrichtete, registrierte ich die Person neben mir und entdeckte Ilea, die ebenfalls eingeschlafen war. Wie sie es schaffte im Sitzen zu schlafen, war mir ein Rätsel. Das könnte ich nicht. Dabei wurde mir warm ums Herz, weil sie bei mir geblieben war. Sie hatte sich Sorgen gemacht. Sanft drückte ich ihre Hand, die meine umschlossen hielt und setzte mich dann langsam auf. Mir wurde zumindest nicht schwindlig. Ich sah zu Imesha, die auch tief und fest schlief - mit Egon auf ihrer Brust. Ryu war hingegen wach. Er lehnte sitzend an der Wand. >Wie geht's ihr? Hat sie sich gefreut?< fragte ich ihn interessiert, da ich ihre Reaktion wegen meinem inneren Kampf verpasst hatte.
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785

19.01.2021, 20:29

Ryu

Nach eine Weile regte sich Cael und richtete sich langsam auf. Er sah wieder besser aus und die Augen waren vollkommen normal. Mein Blick schweifte zu Imesha: "Es geht ihr besser und sie war zu Tränen gerührt, als sie gemerkt hatte, dass der Fluch gebrochen war." Ich sah meinen besten Freund voller Stolz an: "Das hast du echt gut hingekriegt. Ich muss zugeben, dass ich einen Moment mir Sorgen um dich gemacht habe, als du den Fluch in dich aufgenommen hast. Das war eine gefährliche Idee." Ich schüttelte den Kopf und gab im gleichen Moment zu: "Aber ich hätte auch nicht anders gehandelt. Fühlst du dich wieder fit?"

Ilea

Schwarzer Nebel waberte aus der Nebel und hüllte mich ein. Es fühlte sich klebrig an, obwohl es nicht aus feste Masse bestand. Verrat! Verrat! Verrat! Ich krümmte mich zusammen und jedes geflüstertes Wort riss mein Herz blutig auf. Ich presste die Hand an meinem Brustkorb. Verrat! Verrat! Verrat! "Hör auf!", ich hielt es nicht mehr aus und plötzlich wurde mein Geist nach hinten gerissen.
Nach Luft schnappend riss ich meine Augen weit auf, mit wild hämmerndes Herz schaute ich mich orientierungslos umher und dann blieben meine Augen an Cael haften. Meine Lippen begannen zu beben und ich warf mich gegen seinem Brustkorb. "Bitte schließe mich nicht mehr aus deinem Leben aus. Ich halte es nicht mehr aus...", ich klammerte mich fest an seinem Oberteil.


786

19.01.2021, 20:42

Cael

Es freute mich zu hören, dass Imesha Tränen der Rührung geweint hatte. Hoffentlich nahm sie das als Zeichen ihr tägliches Leben mit offenen Armen zu begrüßen, anstatt nur das Schlechte zu sehen. Jetzt hatte sie uns an ihrer Seite. Da würde es ihr sowieso besser ergehen, als wenn sie im Palast weiterleben müsste. Der Kaiser hatte schon genug Schaden angerichtet. Früher oder später würde er dafür seine gerechte Strafe erhalten. >Naja, ich bin eben nicht nur gutaussehend, sondern auch wahnsinnig talentiert.< grinste ich meinen besten Freund schief an. >Nach dem kurzen Schläfchen geht's mir definitiv besser. Ivoli hat mich mit Licht versorgt.<
Plötzlich wurde Ilea neben mir wach und warf sich im nächsten Moment an meine Brust. Dabei klammerte sie sich an mir fest, als würde sie sonst den Halt in der Welt verlieren. Sie so aufgewühlt zu sehen, wirkte sich sofort auf meine Stimmung aus. Das Lächeln auf meinen Lippen verblasste. Ich umarmte sie fest, streichelte mit einer Hand ihren Rücken auf und ab und hoffte, dass ihr das als Antwort reichte. Mir tat es wirklich leid, dass ich in letzter Zeit aufgehört hatte ihr Freund zu sein, aber es tat immer noch weh "nur" ein Freund zu bleiben. Liebe konnte alles verdammt kompliziert machen. Trotzdem trafen mich ihre Worte tief, denn ein Teil von mir wollte natürlich das Beste für sie. Wenn das mich als ihren Freund beinhaltete, würde ich mich wohl etwas stärker zusammenreißen müssen. Ilea hatte immerhin kein einfaches Leben gehabt, da wollte ich nicht zu ihrem Kummer beisteuern und alles schlimmer machen. Außerdem hatte ich mir ja vorgenommen, dass wenn ich den Fluch erfolgreich brach, mich selbst aus dem Drecksloch ziehen würde, in dem ich die letzten anderthalb Wochen festgesteckt hatte.
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787

19.01.2021, 21:01

Ryu

Ich verdrehte die Augen, da ging es Jemand eindeutig viel besser und mein Mundwinkel zuckte belustigt. Doch lange hielt die entspannte Stimmung nicht an, denn Ilea schreckte aus ihrem Schlaf und klammerte sich an Cael, als befürchtete sie sich er könnte einfach verschwinden. Mitfühlend sah ich Cael an, denn diese Situation musste für ihn sehr schwer sein. Es war für ihn bestimmt ein Hin und Her. Er wollte ihr ein Freund sein, aber gleichzeitig war er in sie unglücklich verliebt und hatte gerade Liebeskummer, weil er vermutlich eine Zurückweisung von ihr erhalten hatte. Dennoch schien Ilea in zu brauchen, wenn sie wegen dem Bruch zwischen den Beiden so aufgewühlt war. Das konnte doch nicht nur rein freundschaftlich sein.

Ilea

Mein Brustkorb hob und senkte sich schwer, stieß dabei erleichtert die Luft aus, als er mich fest in die Arme nahm. Seine Hand auf meinem Rücken beruhigte mich und dennoch klammerte ich mich weiter an ihm fest. Ich konnte sein Herzschlagen an meinem Gesicht spüren und der regelmäßiger Takt nahm den Rest meiner Angst ihn verlieren zu können. Ich schloss einen Moment die Augen. Mir wurde ein wenig wärmer und ich fühlte mich in seine Arme sicher. Dieses Gefühl hatte mir gefehlt. Nur langsam löste ich mich aus seine Arme, als ich mich weitgehend gefasst hatte. "Es tut mir leid, dass du mich so sehen muss. Dabei geht es dir selbst nicht gut", traurig sah ich ihn an: "Ich wollte dich niemals verletzen. Ich hätte nicht einfach das Zimmer verlassen sollen. Aber ich war so verwirrt gewesen und hatte Angst bekommen, weil du mir mehr bedeutest als ich angenommen habe. Ich...." Plötzlich nahm ich eine leichte Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und ich erinnerte mich, dass wir nicht alleine waren. Wie erstarrt starrte ich Ryu an, dann errötete ich mich zutiefst und stand hastig auf: "I-ich....ich....mache für uns einen Stärkungstee." Vor Verlegenheit schaffte ich Niemand in die Augen zu sehen. Ich konnte Cael nicht meinem Herz öffnen, wenn es Zuschauer gab. Das war zu persönlich und machte mich verletzlich.


788

19.01.2021, 21:20

Cael

Wenig später schien sie sich in meinen Armen zu entspannen, was mich ebenfalls beruhigte. Ich hatte mir kurz Sorgen gemacht, dass ihr plötzlicher Ausbruch mit etwas anderem zu tun hatte, weil sie aus ihrem Schlaf erwacht war und sich direkt auf mich gestürzt hatte. Vielleicht ein Albtraum oder so. Aber dann sah sie mich aus traurigen Augen an und mir wurde erneut schwer ums Herz. Irgendwie schafften wir es einfach nicht eine normale Freundschaft zu führen, weil es meistens damit endete, dass wir uns gegenseitig verletzten. Ich wollte wissen, warum das so war, als ihre nächsten Worte mein ganzes Denkvermögen außer Kraft setzten. Meine Augen weiteten sich. Hatte sie gerade offen zugegeben, dass sie... dass sie... Gefühle für mich hegte? Ich hatte mich nicht verhört, oder? Sie hatte "weil du mir mehr bedeutest" gesagt. Leider vollendete sie ihren Satz nicht, denn da wurde ihr Ryus Anwesenheit bewusst. Er schlief nicht wie Imesha, deshalb wurde sie sofort verlegen. Da mein Denken nach wie vor beschränkt funktionierte, fiel mir das Sprechen ebenfalls schwer. Hoffnung konnte verdammt gefährlich sein. Seit ich Ilea getroffen hatte, spielte ich damit und hatte mich mehr als einmal elendig daran verbrannt. Wenn ich ihre Worte allerdings richtig interpretierte... Ich atmete tief durch. Nichts überstürzen! Ein weiteres Mal würde ich mich dem Liebeskummer nicht aussetzen. Das stand außer Frage. Stattdessen wählte ich lieber den Weg der Konfrontation. Seit ich denken konnte, hatten mir meine Eltern stets dazu geraten offen und ehrlich mit anderen Menschen zu sprechen. Nur eine gesunde Kommunkation ermöglichte Fortschritte.
Aus diesem Grund stand ich auf, warf Ryu einen vielversprechenden Blick zu und nahm Ileas Hand, um sie aus dem Zimmer und in das andere zu führen, wo wir sonst unsere Geisterwelt-Lehrstunden abgehalten hatten. Es erschien mir die bessere Wahl zu sein, weil ich mein Zimmer mit meinem heftigen Kummer verband und das war wirklich kein guter Ort, um eine offene Unterhaltung zu führen. Ich bedeutete Ilea sich mir gegenüber hinzusetzen und nahm selbst eine möglichst ruhige Haltung ein. Mein Herz begann unwillkürlich schneller zu schlagen. Verräterisches Organ... >Du kannst den Stärkungstee zubereiten, wenn du mir alles gesagt hast, was dir auf dem Herzen liegt. Im Gegenzug werde ich ebenfalls ehrlich zu dir sein.<
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789

19.01.2021, 21:43

Ryu

Beinahe blieb mir der Mund offen, als Ilea einen Beinahe-Liebesgeständnis ablegte bis sie meine Anwesenheit bemerkte. Der Fluchtinstinkt packte sie, aber Cael ließ sie nicht entkommen und griff nach ihrer Hand. Ich drückte ihm die Daumen, so sodass Ilea es nicht sehen konnte. Nicht, dass sie noch mehr in Verlegenheit geriet und sich gar nicht mehr traute weiterzusprechen, was gerade für meinem besten Freund bedeutungsvoll werden konnte. Und ich wettete darauf, dass es sowas wie ein Liebesgeständnis sein sollte und wenn es so wirklich war, würde es für Cael wie eine Erlösung sein. Dann würde sein innigster Wunsch doch in Erfüllung gehen, ich wünschte ihm das vom ganzen Herzen.

Ilea

Ehe ich den Raum verlassen konnte, griff Cael nach meiner Hand und ich stolperte ihm hinterher. Sofort erkannte ich das andere Zimmer, hier hatte ich bei ihm immer Unterricht genommen. Immer noch mit gerötete Wangen setzte ich mich hin und es kostete mir viel Mut in seinem Gesicht zu schauen. Nervös knetete ich meine Finger und wünschte mir Cael könnte die Sprache der Hände verstehen, denn dann würde es mir jetzt vielleicht viel leichter fallen ihm meinem Herz zu öffnen. Das von eben war ein spontaner Impuls gewesen. "Ich....", ich schluckte und wurde unsicher. Was, wenn er so reagierte wie Mattwei? Ich senkte den Blick und betrachtete meine Hände. Ich könnte Cael auch ein zweites Mal verlieren. Aber wollte ich nicht mutiger sein? Mich nicht immer verstecken? Ich hob wieder den Kopf und atmete tief ein: "Ich habe Gefühle für dich, Cael. Das wurde mir in den Moment bewusst, als du.....mich.....Aber Mattwei bedeutet mir auch immer noch sehr viel und ich werde ihn niemals vergessen können. Er ist meine erste Liebe. Und du hast mir gezeigt, dass ich fähig bin auch einen anderen Mann lieben zu können, dass es eine zweite Liebe geben kann. Ich will dich auch nicht verlieren, Cael. Aber ich kann mich nicht für Einen entscheiden."

Gehe offline, gute Nacht :)


790

19.01.2021, 22:51

Cael

Ich ließ ihr Zeit. Welche Worte ihr auch auf der Zunge lagen, sie musste sich nicht beeilen. Hauptsache, sie hielt sich nicht zurück, sondern öffnete sich mir, damit ich endlich kapierte, was hier verdammt nochmal los war. Ruhig sah ich sie an, als sie daraufhin tief Luft holte und mir den ersten Hieb verpasste. Einen, der nicht wehtat. Er traf mich direkt in der Brust, tief ins Herz hinein. Es fühlte sich wie ein Sieg an, weil ich es mir nur in Träumen erlaubt hatte diese Worte von ihr zu hören. Bei den Vier Wasserfällen, ich hatte sie mir so sehr gewünscht, dass ich am liebsten laut gejubelt hätte. Aber sie war nicht fertig. Das war der Haken an der ganzen Sache. Ich erreichte mein Ziel nicht. Nicht bei ihr. Wie konnte ich mich freuen und gleichzeitig alles kaputtschlagen wollen?
Schwerseufzend kniff ich mir in die Nasenwurzel, ehe ich mir an den Nacken fasste und kurz zur Decke schaute, als könnte ich dort alle Antworten des Lebens finden. Leider starrte nur dunkles Holz zurück. Keine Weisheiten. Ich senkte den Blick zurück auf Ilea und zwang mich dazu meine Sicht der Dinge ruhig zu formulieren, damit sie mir gut folgen konnte. >Ryu und ich sind nicht hergekommen, um dauerhaft in Valaris zu bleiben. Demnach gehörte es nie zum Plan mich bindend auf eine Frau einzulassen - bis du vor mir erschienen bist. Ich habe dich gesehen und mich umgehend in dich verliebt. Das ist mir nie zuvor passiert und das macht dich zu meiner ersten Liebe, Ilea.< Ein bittersüßes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. >Meine Eltern und auch Ryus Eltern, bei ihnen war das ähnlich. Sie haben jeweils ihre erste große Liebe geheiratet. Sie hatten es nicht leicht, aber sie haben trotzdem zueinandergefunden und sind letztendlich sehr glücklich geworden. Aufgewachsen mit ihren Lebensgeschichten wünschte ich mir genau dasselbe. Eine Frau, die mich vom ersten Moment an in den Bann zieht. Die mir das Gefühl gibt, dass sie die Richtige ist. Genau dieses Gefühl habe ich bei dir gefunden. Und obwohl du anfangs eher distanziert warst, habe ich trotzdem die Hoffnung gehegt, dass ich dein Herz erreiche. Dass ich... dass ich dein erster und letzter Mann bin.< Es kostete mich einiges an Selbstbeherrschung und Mut weiterzusprechen, denn so verwundbar hatte ich mich noch nie gefühlt, aber ich wollte, dass Ilea verstand, was diese Situation mit mir anstellte. Wie sich das für mich anfühlte. >Vielleicht kannst du dir denken, wie es mich im ersten Moment tief getroffen hat, als ich erfahren habe, dass du dir die ganze Zeit einen anderen Mann an deiner Seite gewünscht hast und dass sich somit meine Wunschvorstellung von der ersten großen Liebe erledigt hat. Das bedeutet aber nicht, dass ich kein Mitgefühl für deinen tragischen Verlust empfinde. Gerade weil er dir gewaltsam entrissen wurde, respektiere ich deine Gefühle und dass du immer noch darunter leidest. Es ist trotzdem schwer für mich dein Freund zu sein und gleichzeitig jemand, dem zum ersten Mal das Herz gebrochen wurde. Wenn ich dir zeigen könnte, wie intensiv ich für dich empfinde, würdest du es selbst kaum glauben. Manchmal glaube ich es selbst nicht.< Mein Mundwinkel zuckte. Der Ansatz eines ironischen Lächelns. Ich schloss für einen Moment die Augen und sah sie dann wieder direkt an. Offen und ehrlich. >Es bedeutet mir wahnsinnig viel, dass du meine Gefühle erwiderst und ich akzeptiere es, dass du keine Entscheidung treffen willst oder kannst. Nur liebe ich dich nicht, um die zweite Wahl zu sein. Ich liebe dich nicht, um auf unbestimmte Zeit darauf zu warten, dass aus einem Vielleicht ein Für immer wird. Ich habe mehr verdient als das. Ich verdiene eine Frau, die mich bis über die Ewigkeit hinaus liebt. Da du Mattwei bereits über den Tod hinaus liebst, kann ich wohl nicht der Richtige für dich sein, also tu uns beiden einen Gefallen und wähle ihn.< Gerade Letzteres kam mir nur schwer über die Lippen, während das brennende Gefühl in meiner Brust scheinbar zur Gewohnheit wurde. Ich rieb mir unbewusst über die Stelle und schenkte Ilea ein kleines Lächeln. >Sei dir versichert, dass ich dich deswegen nicht aus meinem Leben ausschließen werde, aber ich hoffe, dass du jetzt einigermaßen verstehst, wie es mir mit alldem geht und dass ich in Zukunft mal etwas Zeit für mich brauchen werde, um mich zu sammeln. Letztendlich bleiben wir einfach Freunde. Das sollte reichen.<
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791

20.01.2021, 17:49

Ilea

Mein Herz klopfte aufgeregt in meinem Brustkorb, denn ich hatte ihm gerade mein Herz geöffnet und jetzt würde seine Antwort kommen. Zuerst zog sich mein Herz zusammen, als ich die ersten Worten von seine Lippen las und dann stockte es einen Moment, um nur noch höher zu schlagen bis ich ihn in den Hals spüren konnte. Er hatte sich in mich verliebt. Wärme durchströmte mich, ließ meine Welt heller werden und ich musste mich zwingen mich nicht in seine Arme zu fallen. Ich spürte, dass er noch nicht fertig war und hoffnungsvoll sah ich ihn an. Es gab keinen Grund mehr sich zu fürchten. Es war kein Wagnis gewesen ihm mein Herz zu öffnen. Seine nächste Worte ließen mich erröten und ich wollte sie gut in meinem Herz bewahren. Aber dann stolperte mein Herz und die Wärme begann langsam zu schwinden. Ich konnte es verstehen, dass es für ihn nicht einfach gewesen war, als er erfuhr, dass ich an einem Anderen gebunden war. Wer hätte geglaubt, dass ich fähig war mein Herz auch an Cael zu schenken? Cael war noch nicht fertig und jetzt kamen Worte, die mein Herz einen Moment zum Stehen brachten. Sie rissen alles fort. Die Wärme. Das Licht. Die Hoffnung. Gewaltsam wurde ich wieder in die kalte Dunkelheit gestoßen und in meinem Brustkorb machte sich ein brennender Schmerz bemerkbar. Gleichzeitig war ich wie betäubt. Ich konnte mich nicht regen. Mehrere Sekunden lang nicht. Dann blinzelte ich langsam, nickte mechanisch und antwortete: "Ich verstehe. Was ihr von mir verlangt ist unmöglich. Ich kann mein Herz nicht in zwei Hälften reißen und eine Hälfte achtlos wegwerfen, wie soll ich dann weiterleben können? Ich werde mich für Niemanden wählen." Ich stand auf, ein Zittern durchlief meinem Körper und ich schlang meine Arme um meinem Körper, damit ich nicht auseinander fiel:"Ich entbinde dich von der Freundschaft. Sie würde uns beide nur Qualen bereiten." Benommen drehte ich mich um und ging zur Tür.


792

20.01.2021, 18:53

Cael

Obwohl nichts an der Situation lustig war, lachte ich trocken auf. Kurz und knapp. Selten wurde ich wütend, aber in diesem Moment spürte ich die Glut in meinem Magen kochen, als Ilea einen Schlussstrich zog und aufstand, um zu gehen. O nein. Diesmal nicht. Ich würde es ihr nicht so leicht machen. Nicht, nachdem ich die letzten Wochen ein Auf und Ab der Gefühle hatte durchleben müssen, nur um jetzt grundlos verstoßen zu werden. Etwas, worum sie mich gebeten hatte ihr nicht anzutun und jetzt besaß sie die Frechheit den Spieß umzudrehen.
Bevor sie die Tür öffnen konnte, packte ich sie am Handgelenk und drehte sie zu mir herum. Wut blitzte in meinen Augen auf. >Ich kann nicht fassen, dass du es schon wieder tust! Weglaufen! Dich abwenden, wenn es dir zu viel wird! So viel ist dir also das wert, was wir bislang zwischen uns aufgebaut haben. Ich bin dann wohl der Dumme, der selbstlos genug ist, dir bei deiner Trauer zu helfen, der sich tagelang Gedanken darüber macht, wie ich dir mit Mattwei helfen kann, der sogar selbstlos genug ist, dass ich dir die Entscheidung einfach abnehme, damit du weiter an ihm gebunden bleiben kannst. Und was machst du? Du kehrst mir den Rücken zu und gehst! Wie beim letzten Mal! Wie kannst du das Liebe nennen?< Kopfschüttelnd ließ ich ihre Hand los, während ich sie ansah, als wäre sie mir fremd geworden. >Sag mir Ilea, wie hast du dir das Ganze eigentlich vorgestellt? Ich habe nämlich das Gefühl, dass du keine Ahnung hast, was du wirklich von mir verlangst. Willst du tagsüber Händchen halten, schmusen und rumknutschen und nachts wiederholst du das Ganze dann mit Mattwei in deiner Traumwelt? Ist es das, was du willst? Denn ganz ehrlich, das hat absolut nichts mit Liebe zu tun und ich finde es schockierend, wie du dich völlig natürlich in die Rolle des Opfers begibst und alle anderen sind dann die Bösen. In diesem Fall dann wohl ich! Ich habe mit keinem Wort verlangt, dass wenn du dich für mich entscheidest, du Mattwei vergessen sollst. Du steckst so tief in deiner Vergangenheit fest, dass du dir damit nicht nur deine Zukunft verbaust, nein, auch deine Gegenwart leidet darunter. Wenn ich dir nur annähernd so wichtig wäre, wie du mir, wärst du weder letztes Mal noch dieses Mal gegangen. Du wärst geblieben und hättest dich mit mir ausgesprochen. Mit mir nach einer Lösung gesucht.<
Aufgebracht fuhr ich mir mit beiden Händen durchs Haar und verfluchte das Brennen in meinen Augen, als ich sie herausfordernd ansah. Eine Hand auf die Tür gerichtet. >Dir ist Weglaufen lieber? Dann tu es. Mittlerweile überrascht mich das nicht mehr.<
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793

20.01.2021, 19:43

Ilea

Ich spürte ein Griff um meinem Handgelenk und so schnell umgedreht wurde, sodass mir einen Moment schwindelig wurde. Die Wut in seine Augen ließen mich ein paar Schritte nach hinten weichen und erschrocken sah ich ihn an. Seine Worte taten weh, verwirrten mich und in meinem Hals wurde oder Kloß immer größer. Mehrmals blinzelte ich die aufsteigende Tränen weg, um seine Lippen lesen zu können. Wieder fühlte sich mein Körper wie erstarrt an. Dann schüttelte ich den Kopf und ballte meine Hände zu Fäuste. "Du sagst es sei selbstlos mir die Entscheidung zu nehmen, an wessen Seite ich zu sein habe? Für mich hat sich danach nicht gefühlt und ich hatte nach deine Worte geglaubt, dass es dir zu sehr schmerzt, dass Mattwei weiter in meine Erinnerungen bleibt. Und glaubst du wirklich ich würde dir mein Herz einfach so öffnen ohne dabei mir Gedanken gemacht zu haben? Mattwei hat mich verbannt, als ich versuchte mit ihm die Situation zu klären. Als er begriff, dass ich bereit war weiterzugehen, in eine vage Zukunft zu blicken und ich ihn nicht zu meinem Shinki machen würde, wenn ich ihn aus der Traumwelt befreit habe. Ich war auch in den letzten Tagen ein paar Mal vor deinem Zimmer gewesen, aber mit deiner Abwesenheit hast du mir gezeigt, dass du Abstand von mir brauchst und ich hatte es respektiert. Und du glaubst alles was zwischen uns ist, bedeutet mir nichts?" Jetzt flossen die Tränen heiß über meine Wangen: "Wenn du so viel Zweifeln an mir hast, wie kannst du dann mich lieben? Ich habe dich niemals als den Bösen gesehen, Cael. Nicht in meine wildeste Träume würde ich das tun. Du bist das erstes Sonnenlicht seit Langem, das ich gesehen habe. Wenn man so lange in einem kalten Winter lebt, kann das Licht und die Wärme Einem Angst machen. Es ist wie ein Traum, der sich jederzeit auflösen kann. Es tut mir aufrichtig leid, wenn mein Handeln dir wehgetan haben. Dass mein Verhalten dich verwirrt hat."


794

20.01.2021, 20:06

Cael

Ich atmete aufgebracht aus und versuchte die rasende Wut in mir zu kontrollieren. In diesem Moment fühlte ich viel zu viel auf einmal, vor allem bei ihren Worten und dann noch ihren Tränen. Das war einfach nicht fair. Es war nicht fair, dass ich weich werden wollte, nur weil sie weinte und ebenfalls litt. >Ich brauche keinen Grund, um dich zu lieben, Ilea! Sonst hätte ich mich nicht gleich in dich verliebt. Ich tue es einfach! Es ist mir so leichtgefallen wie Atmen, aber mir bleibt allmählich die Luft weg.< erwiderte ich verzweifelt, während ich mir eine Hand auf die Brust legte. Dort, wo mein Herz wie wild schlug. >Wenn ich dir wirklich gut tue, wenn ich wirklich wie neues Licht in deinem Leben bin, dann nimm es verdammt nochmal an! Ich bin hier, Ilea! Ich bin hier, ich lebe, ich bin und will für dich da sein, aber ich... ich... brauche dich! Und ich verstehe nicht, wieso Mattwei dich verbannt hat und du gleich annimmst, dass ich so reagiere wie er. Ich bin nicht er. Ich werde nie wie er sein!<
Unbewusst machte ich einen Schritt auf sie zu, weil ich es nicht länger ertrug sie weinen zu sehen, doch ich zwang mich dazu eisern zu bleiben. Wir mussten reden. Unsere Herzen ausschütten, bis nichts mehr übrig war, dass uns noch schaden könnte. Ich wollte es sehen - ihr Herz - nackt. Genau wie meines. >Außerdem finde ich es nicht richtig, dass er dich nicht deine eigenen Entscheidungen treffen lässt. Kein Geist, vor allem nicht der eines Liebsten, würde je wollen, dass man nicht glücklich wird. In all den Jahren als Miko bin ich keinem reinen Geist begegnet, der nicht das Beste für seine Liebsten wollte. Es geht nicht darum die Toten zu vergessen, es geht darum ihr Fortsein zu akzeptieren, zu verarbeiten und dankbar für die gemeinsame Zeit zu sein. Solange wir leben, haben wir alle ein Recht darauf glücklich zu werden. Sei es die erste, die zweite, die dritte oder die zehnte Liebe, die man antrifft. Und du gehörst dazu, Ilea! Wenn es etwas gibt, was dich lächeln lässt, dann lass es dir doch nicht entgleiten, sondern greif danach und halte es fest!<
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795

20.01.2021, 20:24

Ilea

Diesmal war es kein Zittern, es war ein Erdbeben, der mein Körper befiel und die Tränen wurden zu Sturzbächen. Meine Beine gaben unter dem schweren Gewicht, die ich seit vielen Jahren getragen hatte, nach wie morsche Balken, die nicht mehr das Dach halten konnten. Hilfslos versuchte ich mit den Ärmeln die Tränen wegzuwischen, aber sie hörten nicht auf zu fließen. "Ich....ich habe geglaubt, dass ich nicht glücklich sein darf. Ich bin Schuld daran, dass er in dieser Traumwelt gefangen ist und meinetwegen ist er auf grausame Art gestorben. Das Schlimmste ist, dass ich immer wieder diesen grauenvollen Tag durchlebe. Ich....ertrage es nicht mehr immer auf neues Jemanden zu verlieren. Ich wurde von meiner Mutter plötzlich verlassen. Mattwei wurde aus meinem Leben entrissen. Dich ebenfalls verlieren zu können hat mir große Angst gemacht. So groß, dass ich unbewusst dich von mir gestoßen habe, obwohl ich eigentlich doch nur von dir umarmt werden möchte." Ich schnappte nach Luft, zog die Nase hoch und sah ihn aus feuchten Augen an: "Bitte vergib mir, dass ich dich verletzt habe. Ich....ich brauche dich auch, damit mein Herz endlich heilen kann und ich möchte für dich da sein."


796

20.01.2021, 20:42

Cael

Da lag so viel Schuld in ihrem Blick, in ihrem Wesen, dass es mir erneut das Herz brach. Wie konnte eine zarte Person wie sie sich nur so viel auflasten? Sie nahm diese Bürde auf sich, die gar keine Bürde war. Niemand hatte die völlige Kontrolle über das Leben und über den Tod. Die einen starben früh, die anderen eher später. Die einen auf ruhige Weise, die anderen auf tragische wie es bei Mattwei gewesen war. Es tat mir körperlich und seelisch weh sie dermaßen zerstört am Boden zu sehen. Meine Wut verrauchte schnell und machte sogleich anderen Emotionen Platz, die mich völlig einnahmen.
Als Ilea mich dann noch um Vergebung bat, konnte ich nicht mehr an mich halten. Ich überbrückte die Distanz zwischen uns, ging vor ihr auf die Knie und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. Mir lagen viele Worte auf der Zunge, aber im Kern sagten sie nur eines aus... Ohne länger zu zögern, küsste ich sie mit einer Hingabe, dass ich am ganzen Körper erschauderte. Mein Puls schnellte in die Höhe. Manche Dinge ließen sich nicht in Worte fassen, hiermit aber schon. Ich zeigte ihr, wie sehr ich mich nach ihr sehnte. Wie intensiv ich für sie empfand. Und dann verteilte ich viele kleine Küsse auf ihrem Gesicht. Ich küsste jede einzelne Träne fort, die sich aus ihren Augen stahl, schmeckte das Salz und machte einfach weiter, weil ich nicht mehr aufhören konnte. Nicht mehr aufhören wollte.
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797

20.01.2021, 20:55

Ilea

Aufeinmal kniete sich Cael vor mir hin und umfasste mit seine warmen Hände mein Gesicht. Mir war nicht aufgefallen wie kalt mir mittlerweile geworden ist. Und dann spürte ich plötzlich seine Lippen. Meine Augen weiteten sich überrascht. Sie waren warm. weich. Und er küsste mich mit einer Hingabe, die mich ganz atemlos machte. Mir wurde schwindelig, aber diesmal fühlte sich dieser Schwindel nicht schlecht oder beängstigend an. Dann spürte ich überall federleichte Küsse. Auf meine Wangen. Auf meine Nase. Auf meinem Kinn. Und immer wieder auf meine Lippen. Ich war in diesem Moment nicht fähig den Kuss zu erwidern, weil ich einfach überwältigt war. Der Sommer kehrte mit einem Schlag in meinem Inneren zurück, jagte den hartnäckigen Winter mit seinem warmen Strahlen fort und brachte mein Herz Licht, das zu lange in der Dunkelheit geirrt hatte. Ich schnappte nach Luft, erschauderte wohlig und spürte wie überall sich die feine Härchen aufrichtete. Nicht nur in meinem Brustkorb war es wärmer geworden, auch in meinem Bauch und in meinem Gesicht. Etwas löste sich in mir. Schüchtern erwiderte ich den Kuss.

Ryu

Ich schreckte von meinem eigenes Schnarchen auf, da ich normalerweise nie schnarchte und spürte etwas Feuchtes an meiner Wange. Peinlich berührt wischte ich schnell mein Speichel fort und stöhnte leise als ich eine Verspannung im Nacken spürte. Ich war im Sitzen eingeknickt, nicht gerade gesund. Ich fasste mir an den Nacken und rieb an der klagende Stelle. Mein Blick fiel dabei auf Imesha, sie selbst schien weiter tief zu schlafen und auch Egon blieb ungerührt. Mittlerweile war es im Raum dunkel geworden. Cael und Ilea waren nicht zurückgekommen. Das war doch ein gutes Zeichen. Oder? Ich meinte so gemein konnte das Schicksal doch nicht zu meinem besten Freund
sein. Nicht, wenn sie schon äußerlich und von Magie her zueinander passten.


798

20.01.2021, 21:11

Cael

Es wurden immer weniger Tränen, sie schluchzte nicht mehr und stieß mich auch nicht von sich fort, obwohl ich sie ungefragt geküsst hatte. Es war ein unkontrollierbarer Impuls gewesen, den ich aber nicht bereute. Ihr auf diese Weise nahe zu sein, fühlte sich viel zu gut an. Zu richtig. Sie regte sich zwar nicht, doch mir machte das nichts aus. Hauptsache, sie ließ es zu, dass ich sie mit Küssen überfiel, die sie hoffentlich tief berührten. Ich wollte damit unseren Schmerz lindern, vor allem den ihren. Ich wollte ihr zeigen, dass ich mir das hier mit jeder Faser meines Seins wünschte.
Als sie dann einen meiner Küsse erwiderte, blieb ich instinktiv an ihren Lippen hängen, während mir das Herz beinahe aus der Brust sprang. Ich atmete zittrig ein, küsste sie wieder, immer wieder, bis meine Lippen wussten, wo ihr linker Mundwinkel begann und der rechte endete. Ich prägte mir den Schwung ihrer Lippen ein, ihren einzigartigen Geschmack gemischt mit dem Salz ihrer Tränen. Auch wenn ich mir unseren ersten Kuss anders erträumt hatte, war das hier perfekt. Ich hielt ihr Gesicht weiterhin umfasst, fuhr mit einer Hand in ihr Haar, ließ die einzelnen Strähnen zwischen meine Finger gleiten und zügelte gleichzeitig die Wildheit meiner Gefühle, weil ich sie nicht überfordern wollte.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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799

20.01.2021, 21:35

Ilea

Mein Brustkorb hob und senkte sich leicht, es war ein entzückter Seufzer. Ich mochte, wie er mich küsste. Fest und doch gleichzeitig sanft. Als wollte er damit sagen, dass er für uns beide stark genug war und dass ich in seinem Herz willkommen war. Ich brauchte keine Angst mehr zu haben. Ich mochte auch den Geschmack seiner Lippen, er schmeckte wie er duftete und ich wusste, dass ich es vermissen würde, wenn er aufhörte. Doch am Meisten erstaunte mich, dass es sich gar nicht seltsam anfühlte ihn zu küssen. Meine Gedanken blieben ruhig und meine Gefühle waren ganz klar. Ihn zu küssen fühlte sich richtig an. Als hätte es zu diesem Kuss kommen müssen. Obwohl er nicht der erste Mann war, den ich küsste, so fühlte es sich trotzdem wie ein erster Kuss an. Es war ein Moment, den ich niemals vergessen würde. Ich spürte seine Finger in meinem Haar und ich spürte wieder den Seufzer in meinem Brustkorb. Zaghaft legte ich meine Hände auf seinem Brustkorb und konnte sein Herz schlagen spüren. Es schlug genauso schnell wie Meines. Wenn zwei Herzen im gleichen Takt schlugen, dann hatten sich die zwei Menschen zueinander gefunden. Das sagte Sobo Makoto immer. Meine Hände glitten nach oben bis meine Arme sein Hals umschlang. Wir hatten uns gefunden. Erneuert traten Tränen in meine Augen, diesmal weil ich das Glück spüren konnte. Es fühlte sich unglaublich süß an. Ich hatte es vergessen, wie sich wirklich Glücklichsein anfühlte.

Ryu

Eigentlich wäre es angemessen, wenn ich mich jetzt zurückziehe und sie in Ruhe alleine schlief. Auch wenn sie ein bisschen Vertrauen zu mir gefasst hatte, so konnte ich immer noch nicht einfach so in ihr Leben eindringen. Aber da ich noch nicht ganz von den Sorgen los geworden war, entschied ich mich hier zu übernachten. Ich wollte sichergehen, dass es keine Nachwirkungen gab. Natürlich glaubte ich meinem besten Freund, dass er es geschafft hatte. Dennoch konnte ein solcher Eingriff Spuren in ihrem Geist hinterlassen haben. Ich wollte nicht, dass sie sich in dieser Nacht alleine fühlte. Ich erhob mich, dabei knackten meine Knien leicht und ging auf der andere Seite der Wand. Dadurch würde ich zumindest auf den Abstand achten. Unterwegs griff ich die Decke und das Kissen auf. In der Luke fand ich zu meinem Glück noch eine weitere Matte. Ansonsten hätte ich eine sehr unbequeme Nacht vor mir gehabt. Zufrieden legte ich mich hin, kehrte Imesha den Rücken zu, um ihr ein wenig Privatsphäre zu geben und schloss die Augen. Sofort schlief ich wieder ein.

Gehe offline, gute Nacht :)


800

20.01.2021, 21:58

Gute Nacht *_*

Cael

Endlich spürte ich wieder diese starke Wärme in meiner Brust. Sie erfüllte mich von Kopf bis Fuß und ließ mich lebendiger denn je fühlen. Zwischenzeitlich hatte ich befürchtet das alles sei bloß ein Traum, eine meiner Wunschvorstellungen, aber Ileas Lippen waren definitiv real. Sie bewegten sich auf meinen. Sie öffneten sich und gaben süße Laute von sich. Ihre zierlichen Hände landeten auf meiner Brust, wanderten höher zu meinem Nacken und blieben dort liegen, während ich näher zu ihr rutschte, einen Arm um ihre Taille schlang und sie enger an mich drückte. Nie zuvor hatte ich eine Frau auf Knien geküsst. Diese Position war meiner Erfahrung nach untypisch für einen innigen Moment wie diesen, doch er weckte Gefühle in mir, die mit nichts zu vergleichen waren. Ich würde mich bis in alle Ewigkeit an diesen Kuss erinnern. Wie kostbar jedes Aufeinandertreffen unserer Münder war. Wie Zeit keine Rolle mehr spielte, solange wir uns eng umschlungen küssten. Selbst als meine Lippen zu prickeln begannen, hörte ich nicht auf, ich schnappte nur gelegentlich nach Luft, keuchte leise auf und unterdrückte die aufflammende Begierde, die in meinem Magen kribbelte. Dabei glitt meine andere Hand zu ihrem Rücken, wanderte unruhig auf und ab, während ich mit der anderen weiterhin mit ihrem schönen Haar spielte. >Ilea...< flüsterte ich heiser und öffnete träge die Augen. Ihr Anblick war zum Niederknien. Was ich bereits tat, sonst hätte ich das umgehend nachgeholt. Sie war so wunderschön, dass es fast schmerzte. >Darf ich mit dir in einem Zimmer schlafen? Sei es nur, um deine Hand zu halten... Ich kann mich jetzt nicht einfach von dir trennen und entspannt schlafen gehen.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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