Nate
Ich sehe sie aufmerksam an, während sie mir erzählt was in ihr Vorgegangen ist. Um ehrlich zu sein kann ich das ziemlich gut nachvollziehen. Immerhin ist das einer der Gründe wieso ich ab und zu auch ein paar Pillen mehr schlucke als sonst. Nur habe ich bisher immer noch gewusst wie viele zu viele waren.
Ava ist ja noch Recht neu was das Drogen-Zeug angeht. Es klingt plausibel. Ich nicke also verständnisvoll. "Macht Sinn. Ich bin nur verdammt froh, dass deine Mutter dich so schnell gefunden hat. Ich ... ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn du .. wenn du...wenn es zu spät gewesen wäre..." ich schlucke und schüttle den Kopf um die Gedanken daran zu vertreiben. Dann hätte ich ihr niemals sagen können wie ich wirklich für sie fühle....


Scar
Ich bin kurz einen Moment geschockt über Lucas direkte Frage, aber ich finde dass er Recht hat. Es wird Zeit, dass Ava endlich die Wahrheit über ihre leiblichen Eltern erfahren kann. Avas Mutter ist einen Moment sprachlos und ihr Gesicht verschließt sich etwas. "Wir sind Avas Eltern. Das sind wir schon lange. Die Menschen die sie gezeugt und ausgetragen haben sind nicht relevant."
"Bei allem Respekt, (wie heißt ihre Mum?). Das ist Bullshit." sie sieht jetzt mich geschockt an. Sie ist es nicht gewohnt, mich so reden zu hören. "Ava hat ein Recht darauf zu wissen woher sie kommt."

Nate
Ich merke, wie sie sofort beginnt sich wieder zu verschließen. Ihre Eltern sind Avas Schwachpunkt. Etwas was sie verdammt stark zu belasten scheint.
Ich stehe auf und nehme ihre Hände in meine um sie kurz zum stoppen zu zwingen. "Hey. Wir finden deine Eltern okay? Mein Dad hat endlose Ressourcen und ich kann einen unserer Privatdetektive darauf ansetzen."


Scar
Ich hätte es nicht besser in Worte fassen können und für einen Moment sieht Julia uns mit einer Mischung aus Wut und Unsicherheit an. Dann räuspert sie sich und ihre Miene verschließt sich wieder. "Ich weiß sehr zu schätzen, dass ihr euch so um Ava sorgt und ihr helfen wollt. Aber ihr Selbstmordversuch war alleine ihrem Abrutschen in eine falsche Szene geschuldet! Scarlett ich dachte wirklich, dass du ein besserer Einfluss für sie sein würdest! Ich werde deine Eltern informieren. Und ab jetzt werde ich Ava keine Sekunde mehr aus den Augen lassen!" Damit dreht sie sich um und marschiert schnellen Schrittes in Richtung Krankenzimmer.
Ich sehe ihr einen Moment sprachlos hinterher, ehe ich zu Lucas sehe. "Wie kann man sich so sehr vor der Wahrheit drücken?"

Nate
"Klar." nicke ich und lächle sie sanft an. Ich wische ihr eine Träne von der Wange. "Du kannst solange bei mir bleiben wie du willst..." ich will gerade noch etwas hinzufügen, als die Türe hinter uns förmlich auffliegt und Avas Adoptivmutter reinstürmt. "Ava!" sie eilt zu uns und ich trete einen Schritt zurück, damit sie sie in den Arm nehmen kann. "Gott sei Dank! Dir geht es gut!" Ich mustere die Ganze Situation etwas skeptisch, beschließe aber erstmal nichts zu sagen. "Du hast mir einen solchen Schrecken eingejagt! Mach das nie wieder!" dann löst sie sich von ihr und sieht zu mir. Ihr Blick wird eiskalt. "Was tust du noch hier? Hast du nicht schon genug Schaden angerichtet?"


Scar
Ich schlucke meinen Ärger über Avas Adoptivmutter runter und atme tief durch. "Ist jetzt erstmal egal. Wir finden Avas wirkliche Eltern und bis dahin sorgen wir dafür, dass sowas wie gestern nicht mehr passieren kann." ich lehne mich einen Moment an Lucas und schließe die Augen. Dann sehe ich zu ihm hoch. "Hat dein Dad schon Neuigkeiten?"

Nate
Ich taumle mit Ava aus dem Raum, während Mutter uns irgendwas nachruft. Aber um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass Ava sich nichts von ihrer Mum sagen lässt. Nachdem was gestern war, will ich sie nicht wieder alleine bei sich Zuhause lassen.
Und so fliehen wir förmlich zusammen mit Scar und Lucas aus dem Krankenhaus. "Seit ihr mit dem Auto da?" sehe ich Lucas an.

Scar
Ich will gerade noch etwas erwidern, als auf einmal Nate und Ava auf uns zugerannt kommen und uns am Arm mit sich nach draußen ziehen. "Was...?" stammle ich etwas verwirrt, ehe wir auch schon draußen im Sonnenlicht stehen. Ich werfe Ava einen fragenden Blick zu. Eigentlich muss ich nicht wirklich fragen was passiert ist. Julia. Aber ich tu es trotzdem. "Was hat sie gemacht?"

Scar
Ich sehe Ava an, dass sie gerade nicht die Kraft hat zu erklären was genau passiert ist. Aber ich kenne Julia inzwischen gut genug um mir in etwa zusammen zu reimen was vorgefallen sein muss. Lucas setzt sich hinters Steuer, aber um ehrlich zu sein ist mir das ganz Recht. Mein Kopf schwirrt noch so sehr, dass ich vermutlich noch einen Unfall gebaut hätte wenn ich gefahren wäre.


Nate
Während Lucas durch die Straßen fährt, breitet sich eine Stille im Auto aus. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Wie konnte es dazu kommen, dass ich jetzt an diesem Punkt bin? Hier in Scars Auto mit Ava und Lucas. Ich sollte bei irgendwelchen Leuten aus meiner alten Clique sein. Auf irgendeiner Hausparty und mit irgendeinem dummen Blondchen am Arm. Aber obwohl es mich etwas schockt, ich will es gar nicht anders. Ich will hier sein. Ich will nciht zurück zu meinem alten Leben. Und das macht mir verdammt nochmal Angst.
"Was haltet ihr davon, wenn wir ein paar Tage in unserem Strandhaus etwas außerhalb der Stadt verbringen?" ich sehe von Scar zu Ava und Lucas. "Ich weiß nicht wies euch geht aber ich könnte ein wenig Abstand von dieser Stadt und den Leuten gebrauchen."

Nate
Mein Blick fällt einen Moment auf Scar und Lucas Hände die sich ineinander schlingen und den Blick den die Beiden wechseln und komme nicht umhin Ava einen vielsagenden Blick zuzuwerfen. Scar scheint wohl endlich einen Kerl gefunden zu haben, der ihren Ansprüchen an einen Traumprinzen genügt. Ich kann glaube ich gar nicht mehr abzählen wie viele Typen vor ihm gescheitert sind. Und darunter waren einige Söhne von Milliardären. Doch Ava fängt meinen Blick nicht auf. Stattdessen sieht sie aus dem Fenster und ich sehe ihr an wie müde und erschöpft sie ist. Kein Wunder.
"Gut. Dann schmeiß mich und Ava bei mir daheim raus, packt euer Zeug und wir treffen uns in 3 Stunden wieder bei mir. Ich fahre."


Scar
Ich lächle und nehme Lucas Hand gerne entgegen. Es fühlt sich so gut an seine Nähe zu spüren. Ich bemerke gar nicht, wie Nate uns amüsiert beobachtet, weil mein Fokus für ein paar Augenblicke nur auf Lucas liegt und wie er da am Steuer sitzt. Ich hab absolut keine Ahnung was ich getan habe um diesen Wahnsinnstypen zu verdienen. Aber ich bin mehr als nur dankbar dafür, dass er meine Gefühle erwidert.
Wir schmeißen Ava und Nate bei Nates Anwesen raus und fahren dann wieder los. "Fahr zuerst zu dir, dann kann ich mein Auto bei mir daheim stehen lassen. Nates Haus ist ja nur zwei Straßen weiter."

Nate
Wir betreten gerade zusammen die Eingangshalle, als auf einmal meine Mutter vor mir steht. "Nathaniel!" sie bleibt einige Meter von mir entfernt stehen und ich starre sie einfach nur ungläubig an. Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Natürlich habe ich sei trotzdem sofort erkannt. Seit sie damals die Familie und mich verlassen hat, ist ihr Gesicht in meinem Gehirn eingebrannt. Sie ist der Grund dafür wieso ich heute so bin wie ich bin. "Nathaniel es ist so schön dich zu sehen!" sie geht noch einen Schritt auf mich zu und lächelt mich breit an. Sie sieht scheiße aus. Das viele Make-Up kann ihr fertiges Gesicht nicht überdecken. Sie trägt Klamotten die viel zu jung sind für sie. Sie sieht aus wie eine Nutte aus einem schlechten Viertel. Ich trete einen Schritt zurück und meine Hände ballen sich zu Fäusten. Ich empfinde nichts als Hass für diese Frau. "Was willst du hier?" bringe ich hervor. Für einen Moment habe ich Ava neben mir ganz vergessen. "Ich wollte sehen wie es dir geht. Dich besuchen." flötet sie und ihr blickt fällt auf Ava. "Ist das deine Freundin?" sie streckt Ava ihre Hand hin. Mit ihren langen dunkelroten Nägeln sieht sie aus wie eine Klaue. "Hallo Liebes, es freut mich dich kennenzulernen."

Scar
Ich treffe Lucas Blick im Rückspiegel und seufze. "Ja, es fühlt sich gerade wie eine Flucht an. Aber wenn es das ist was Ava gerade braucht." ich zucke mit den Schultern. "Ich meine, letztendlich werden sie die Polizei nicht involvieren wollen. Wegen den Drogen. Egal was ist, sie lieben Ava auf ihre Art und Weise."

Nate
Avas sanfte Stimme kühlt meine Wut ein klein wenig ab und ich lasse mich von ihr sanft aber bestimmt zur Treppe und nach oben ziehen. Ich schließe die Türe hinter uns als wir mein Zimmer betreten und trete erstmal frustriert nach meinem Wäschekorb der durch die Luft segelt. "Was will sie hier?" fluche ich leise und sehe dann zu Ava. "Wieso ausgerechnet heute?"

Scar
Ich sehe Lucas weiterhin durch den Rückspiegel an und ziehe bei seiner Frage kaum merklich die Augenbrauen etwas zusammen. "Was meinst du? Das mit Ava und Nate? Die ganze Situation mit Avas Familie...? Oder... oder uns?" die Art wie er mich ansieht bringt meinen Magen dazu sich leicht zusammenzuziehen. Ich habe Angst davor ihn zu verlieren.

Nate
Ich tigere unruhig in meinem Zimmer auf und ab. Ich merke gar nicht wie meine Hände sich immer wieder zu Fäusten ballen. Diese Wut gertieben von dem Schmerz der darunter liegt ist beinahe unerträglich. Ich habe das Gefühl gleich zu platzen. Der Gedanke daran, dass meine Mutter in dieser Sekunde unten in dem Haus meines Dads steht - den sie genauso wie mich damals einfach verlassen hat - hindert mich daran runterzufahren. "Lass uns... Lass uns einfach packen und gehen. Jetzt erst Recht. Ich kann keine Sekunde länger als nötig mit ihr in einem Haus sein." bleibe ich schließlich stehen und entspanne meine Hände ein wenig. Ich sehe Ava an und hasse meine Mutter noch mehr dafür, dass sie mich gerade heute heimsuchen muss. Wo ich doch eigentlich für Ava da sein will und sollte. "Du kannst die Klamotten von meiner Schwester haben, die sie hier gelassen hat als sie ausgezogen ist." ich atme innerlich tief durch, zwinge mich, meine Wut soweit unter Kontrolle zu bringen, dass ich packen und von hier verschwinden kann.
Ich schnappe mir eine Sporttasche von mir werfe wahllos Klamotten und andere Sachen rein und sehe zu Ava. "Sie hat auch noch ein paar Klamotten im Strandhaus."


Scar
Mir fällt ein riesen Stein von meinem Herzen als er das sagt und ich gebe seiner Hand in meiner einen leichten Kuss, ehe ich ihn anlächle. "Geht mir auch so. Du bist für mich gerade wie ein Fels in der Brandung und ich bin so froh dich zu haben." ich lehne mich auf meinem Sitz etwas nach vorne um ihn sanft küssen zu können. Dann nicke ich auf sein Haus. "Wird dein Dad ein Problem damit haben, dass wir einfach für ein paar Tage verschwinden?"

Nate
Egal wie sehr ich versuche mir meine Wut nicht so stark anmerken zu lassen, sie zu unterdrücken, einzusperren, es gelingt mir einfach nicht. Ich halte inne als Ava das sagt und im nächsten Moment kommt sie auf mich zu und schlingt die Arme um mich. Einen Moment stehe ich einfach so da, meinen Pulli in der Hand, ehe ich ihn loslasse und ihre Umarmung erwidere. Und zu meinem großen Entsetzten spüre ich wie Tränen in meinen Augen brennen. "Sie hat mich damals einfach verlassen." murmle ich und hasse es wie brüchig meine Stimme klingt. Aber ich kann nichts dagegen tun, dass sich die Wut auf einmal in Schmerz umwandelt und droht mich zu übermannen. Ich ziehe Ava noch etwas näher an mich. Gestern hätte auch sie mich fast verlassen und sie ist die einzige Person die das niemals machen darf.

Scar
"Gut." lächle ich, ehe ich die Türe öffne und aus dem Auto aussteige. "Wir sollten uns beeilen, ich will Ava nicht so lange nur mit Nate alleine lassen." die Wahrheit ist, ich traue Nate nicht zu 100 % nicht wieder irgendwas dummes zu tun oder zu sagen. Und Ava ist im Moment in einem sehr verletzlichen Zustand. Ich hab Angst davor was sie tun könnte.