Sie sind nicht angemeldet.

1 081

26.02.2021, 19:40

Cael

Ein Unterschlupf... das klang nach einer hervorragenden Idee. Wir waren eine ganze Weile unterwegs, zwischendurch mit kleinen Pausen, aber so langsam mussten wir uns ausruhen. Nicht nur, weil es dämmerte. Ich sah wie Ilea vor mir stolperte und sich gerade noch mit den Händen abfing. Mein erster Reflex war ihr zu Hilfe zu kommen, doch ihre harschen Worte ließen mich in meinem Vorhaben innehalten. Offenbar wollte sie sich selbst beweisen, dass sie alleine zurechtkam, aber ich würde mir wünschen, sie würde das alles langsam angehen lassen. Sie musste nicht von einem Tag auf den anderen die Starke spielen. Gerade sie hatte große Verluste erlitten, sie durfte schwächeln, wenn sie sich danach fühlte.
Unentschlossen musterte ich ihren Rücken. Ich wusste nicht, wie ich ihr helfen konnte, ohne sie in eine unangenehme Lage zu bringen. Letztendlich sagte und tat ich nichts, was sich zugegebenermaßen scheiße anfühlte. Hoffentlich fanden wir schnell eine Höhle, um der Kälte und der Dunkelheit zu entfliehen.

Imesha

Ich zog eine Braue hoch, als Ilea hinfiel und sich nicht aufhelfen ließ. Jeder Fall könnte gefährlich sein, also war es besser, wenn wir einander halfen und auch Hilfe annahmen. Ob wir es wollten oder nicht. Da sie aber nicht schwer gestürzt war oder so, konnten wir unseren Weg fortsetzen. Eine Höhle mit Anhöhe wäre ideal, aber wir konnten hier draußen sowieso nicht wählerisch sein. Wir mussten das nehmen, was sich uns bot. >Da hinten sehe ich etwas.< sagte ich eine Weile später, während es zunehmend dunkler wurde und der Himmel sich dunkelorange und violett färbte. An einigen Stellen waren bereits erste Sterne zu erkennen. Anhand ihrer Position konnte ich ungefähr erahnen, in welche Himmelsrichtung wir gingen... südwestlich. Momentan brachte uns das zwar nicht weiter, aber solche Informationen konnten jederzeit wichtig sein. >Scheint, als würden wir da reinpassen.< meinte ich dann mit Blick auf eine sehr schmale Öffnung im schneebedeckten Gestein. Ich entdeckte keine Gefahr, es war still wie sonst auch in den Bergen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 082

26.02.2021, 19:53

Ryu

Kurz schaute ich über die Schulter, als ich Ilea fallen hörte und musterte besorgt ihr verweintes Gesicht. Cael wirkte unschlüssig, was bei ihre Worte kein Wunder war. Ich richtete mein Blick wieder nach vorne, um ihr die Privatsphäre zu geben und spürte die Schwere in meinem Brustkorb. Ich dachte an Makoto und Gawain. Daran, was Ilea verloren hatte. Für mich war unvorstellbar meine Familie auf eine solche Weise zu verlieren. Nach eine Weile schien Imesha etwas Passendes zu finden und erleichtert atmete ich aus. Denn jetzt hatte uns die Dunkelheit erreicht und auch wenn ich auf meine Fähigkeiten vertraute, so konnte die nächtliche Wanderung durch die Bergen verdammt gefährlich werden, wenn man einen Moment die Aufmerksamkeit verlor. "Lass mich bitte zuerst reingehen, dann kann ich gleich ein Feuer entfachten", vielleicht verhielt ich mich gerade ein Tick zu beschützerisch, aber man konnte nie vorsichtig sein. Wachsam ging ich durch die Öffnung und hier war wirklich Niemand. Rasch baute ich das Lagerfeuer auf und in wenige Sekunden wurde die Höhle im warmes Licht eingetaucht. Egon kletterte sofort raus und machte sich in der Nähe des Feuers gemütlich.

Ilea

Immer wieder wischte ich mir die Tränen von den Wangen, doch es kamen immer wieder neue Tränen. Ich konnte kaum noch etwas erkennen und es glich einem Wunder, dass ich nicht erneuert hinfiel. Endlich fanden wir eine Höhle und an einer Felswand lehnend, sank ich auf dem Boden nieder, nachdem ich das Gepäck achtlos fallen ließ. "I-ich komme gleich auch rein. Ich brauche kurz frische Luft", ich zog die Beine dicht an meinem Körper und ließ mein Stirn auf die Knien sinken. In der Höhle würde ich glauben nicht mehr atmen zu können, wenn mein Herz gerade so wehtat, wie jetzt. Ich wünschte mir sehnlichst Sobo Makoto wäre hier und würde mein Arm tätschelt oder Otōsan würde mich in seine Arme nehmen und mich als seine kleine Blume bezeichnen. Ich vermisste sie so sehr und ohne sie fehlte meinem Herz ein großes Stück.


1 083

26.02.2021, 20:03

Cael

Endlich fanden wir eine Höhle, denn die Dämmerung hatte mir schon Sorgen bereitet. In den Bergen unterwegs zu sein, während man seine eigenen Füße kaum noch sah, war ziemlich gefährlich. Ryu ging schon mal voraus, um ein Feuer zu entzünden, Imesha folgte ihm hinein und ich blieb selbstverständlich bei Ilea, denn ich wollte sie unter keinen Umständen alleine lassen. Sie machte gerade viel durch, sie weinte und in ihrem Gesicht las ich tiefen Kummer. Nicht nur ich verarbeitete das Geschehene, jeder musste da durch, besonders Ilea.
Seufzend setzte ich mich neben sie und griff sanft nach ihrer Hand, um sie in meine zu nehmen. Sie sollte wissen, dass ich für sie da war. Wir mussten weder reden noch aneinanderkleben. Einfach nur dazusitzen und stumm den weiten Horizont zu betrachten, das reichte auch, wenn sie sich das wünschte. Nur sollte sie nicht allein sein. Niemand verdiente das.

Imesha

Da ich nichts dagegen hatte, wenn Ryu zuerst das Feuer entzündete, wartete ich kurz am Eingang und sah zu Ilea, die entschied vorerst draußen zu bleiben. Ich machte mir Sorgen um sie, aber gleichzeitig wusste ich, dass sie das gerade nicht brauchte. Cael würde sie schon unterstützen. Auf seine eigene Art und Weise. Die beiden hielten zusammen wie Sterne am Nachthimmel. Sie brachte nichts auseinander. Sie waren immer da. Eine schöne Partnerschaft. Mit diesem Gedanken betrat ich die Höhle und stieß einen erleichterten Seufzer aus, weil meine Glieder sich nach der Wärme des Feuers sehnten. Sie waren von der Kälte steif geworden. Besonders mein Nacken hatte mich gestört.
Ich setzte mich nahe des Feuers hin, so wie Egon, und schloss für einen kleinen Moment die Augen. Wir waren am Leben. Niemand hatte uns gefunden. Niemand folgte uns. Es lauerten keine Gefahren, wiederholte ich in Gedanken.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 084

26.02.2021, 20:18

Ryu

Imesha kam rein und setzte sich sofort ans Feuer. Ihre Augen war geschlossen, sie war bestimmt erschöpft. So wie alle. Cael und Ilea war draußen, leise hörte ich das Weinen von Ilea. Ich wusste, dass es meinem besten Freund mitnahm sie so zu sehen, doch er würde ihr immer beistehen. Wenn Cael Jemanden in sein Herz geschlossen hatte, konnte man sich auf seine Loyalität vertrauen. Ich nahm neben Imesha Platz und stupste sanft mit meinem Fuß gegen Ihren: "Wie geht es dir?" Auch sie hatte viel durchmachen müssen und die Wanderung hatte ihr ebenfalls Kraft gekostet, auch wenn sie es nicht offen zeigte. Diese Berge hier forderten nicht nur unsere körperliche Kraft heraus.

Ilea

Als eine warme, vertraute Hand meine Hand umschlossen, warf ich mich schluchzend in seine Arme und presste mein Gesicht fest gegen seinem Brustkorb. "Warum....warum passiert es immer mir?", stieß ich hervor und mein Körper bebte unkontrolliert. "Ich verliere Jeden, der mir wichtig ist. Das ist....das ist so ungerecht! Ich sehe da keinen Sinn, warum das Schicksal mir so grausam ist. Es nimmt mir alles weg, was ich liebe. Manchmal....manchmal frage ich mich, ob ich im alten Leben ein so furchtbarer Mensch gewesen war, der ein solche Strafe verdient hat", ich war wütend. Ich war traurig. Ich war verzweifelt. Und ich hatte Angst. Da war so viel in mir. Es war als würde ein gewaltiger Gewittersturm durch den eisigen Winter fegen.


1 085

26.02.2021, 20:29

Cael

Plötzlich warf sie sich mir an die Brust und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Es tat mir weh, dass sie sich diese Gedanken machte. Dass sie glaubte, es würde an ihr liegen. Ich konnte zwar verstehen, warum sie nach allem, was sie durchgestanden hatte, diese Befürchtung sowie Verzweiflung in ihrem Herzen trug, doch es war trotzdem nicht richtig. Solche Gedanken machten einen nur noch weiter kaputt. Am liebsten hätte ich ihr genau das gesagt, aber sie weinte ihren Kummer hinaus und davon wollte ich sie nicht abhalten. Zu weinen war ein reinigender Prozess. Mir blieb nur sie festzuhalten, während in ihr ein Sturm tobte. Heute Nacht würde ich sie in ihren Träumen besuchen und ihr auch dort Gesellschaft leisten, wenn ihr Geist nicht zu müde dafür war und sie das brauchte. Ich würde ihr alles von mir geben, wenn sie mich nur danach fragte.

Imesha

Ich spürte, wie Ryu neben mir Platz nahm und dann das leichte Stupsen an meinem Fuß. Seine Frage war gar nicht so einfach zu beantworten, wenn ich ehrlich zu ihm sein wollte. Wie ging es mir? Gut? Schlecht? Mittelmäßig? Ich öffnete wieder die Augen, schaute zuerst in die tanzenden Flammen und dann in sein Gesicht, in dem sich der Tanz schattenhaft abzeichnete. >Keine Ahnung. Es ist... komisch. Alles ist... weit weg.< Selbst für mich klang das nicht logisch, aber besser konnte ich meinen Gemütszustand nicht beschreiben. Vielleicht ging zu viel auf einmal in mir vor. Vielleicht war da deswegen dieses komische Gefühl in mir. Ich zuckte mit der Schulter. >Und du? Wie fühlst du dich?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 086

26.02.2021, 20:44

Ryu

Verständnisvoll sah ich sie an: "Ich weiß, was du meinst. Ich fühle das Gleiche. Es ist als würde sich Traum und Wirklichkeit miteinander vermischen, obwohl es die ganze Zeit die Realität ist. Aber irgendwie hinkt der Geist noch hinterher, weil es alles viel zu schnell passiert ist und das Herz hat noch nicht alles verarbeitet, während der Verstand schon den nächsten Plan schmiedet. Ich schätze wir werden uns gegenseitig in den nächsten Tagen öfters eine starke Schulter anbieten, wenn uns die Gefühlsmomente überrollen." Einen Moment sah ich gedankenverloren in die Flammen und fuhr mit einem schweren Seufzer durch das Haar.

Ilea

Das Beben meines Körpers ließ langsam nach und die Tränen wurden auf meine Wangen trocken. Schniefend drückte ich mein Gesicht noch fester an seinem Brustkorb und ich atmete schwer aus. Ich war unglaublich müde geworden. Mein Hals kratzte und es kostete mir Kraft, als ich wieder sprach: "Ich....ich weiß nicht, ob ich aufstehen kann." Mein Körper fühlte sich schwer an und allein der Gedanke aufstehen zu müssen, um ins Warme zu gehen, strengte mich schon an. Aber es war kalt und ich begann zu zittern. Ich fror immer schnell, wenn es mir nicht gut ging und daran hatte sich nichts geändert, auch wenn der Dämon aus meinem Geist verschwunden war.


1 087

26.02.2021, 20:57

Cael

Ich schlang meine Arme fester um sie, als sie mir zu verstehen gab, dass sie Nähe brauchte und küsste sie auf den Kopf. Irgendwann verebbten die Tränen, während gleichzeitig ein Zittern ihren Körper durchlief. Sie fror. >Ich bringe dich hinein.< sagte ich bestimmt, als ich auch schon aufstand, meine Hände unter ihre Schenkel schob und sie auf meine Arme hob. Für mich war sie kein bisschen schwer, sonst hätte ich sie keinen Tag lang am Rücken tragen können. Außerdem war mir selbst ziemlich kalt, deshalb war die angenehme Wärme in der Höhle eine mehr als willkommene Abwechslung.
Ich setzte sie in die Nähe des Feuers am Boden ab und nahm daraufhin neben ihr Platz. Sofort sog ich die Wärme tief in mich auf. Meine Muskeln entspannten sich.

Imesha

Ryu beschrieb ganz gut, was scheinbar in uns beiden vorging und ich nickte leicht zur Bestätigung. Die kommenden Tage würden zeigen, was uns noch erwartete und ich hoffte, dass wir nicht direkt ins nächste Verderben fallen würden. Die Stadt zu verlassen, war für mich das Beste, was mir seit Langem widerfahren war, nur die Umstände hätten anders sein sollen. Weniger dramatisch, mit deutlich weniger Verlusten. Ich sollte inzwischen an all das gewöhnt sein, aber ich überraschte mich selbst damit, dass ich imstande war zu fühlen. >Hast du... Angst? Vor irgendetwas? Oder jemandem?< Diese Frage war sehr persönlich und ich hatte eigentlich nicht das Recht dazu ihn das zu fragen, trotzdem würde ich das gerne wissen. Ängste verrieten viel über eine Person.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 088

26.02.2021, 21:23

Ryu

Ich sah sie an, als sie mir die persönliche Frage stellte und ich wusste, dass ich nicht antworten musste, wenn ich es nicht wollte. Aber ich wollte Imesha zeigen, dass ich ihr vertraute und ich wollte, dass sie mich kennenlernte, auch wenn ich nicht ihr alles von mir zeigen konnte. "Ja, wie jeder Mensch habe ich auch Ängste", mein Blick wanderte zurück zu den Flammen: "Ich habe Angst die Menschen zu verlieren, die mir wichtig sind. Ich habe Angst alleine zu sterben ohne die tröstende Nähe eines Anderen. Ich habe Angst die Menschen zu enttäuschen, die auf mich zählen. Manchmal habe ich auch Angst, dass ich eines Tages das Element Feuer in mir nicht mehr kontrollieren kann, wenn es wieder zu einem Ausbruch kommt. Und...." Ich wurde verlegen und fuhr mit der Hand über meinem Nacken: "Ich habe Angst vor Gewitter. Ich bekomme immer noch davon Schweißausbrüche. Nur zeige ich es nie offen."

Ilea

Sein Brustkorb vibrierte und instinktiv wusste ich, was er mir sagen wollte. Cael hob mich auf, als würde ich nicht viel wiegen und trug mich in die warme Höhle. Ich war zu müde, um den Anderen Beachtung zu schenken und schmiegte mich stattdessen wieder an Cael, nachdem er mich abgesetzt hatte. Ich brauchte seine Nähe und müde schloss ich meine brennende Augen. Ich hatte mich beim Weinen verausgabt. Ich fror nicht mehr, die Wärme des Feuers und die Wärme von Cael hatten mich erreicht. Ein kleiner Seufzer entwich mir.



1 089

26.02.2021, 21:38

Cael

Ilea lehnte sich gleich an mich und wirkte sehr erschöpft. Sie konnte kaum die Augen offenhalten. Der heutige Tag hatte viel von ihr abverlangt, sie hatte sich einen erholsamen Schlaf verdient. Sanft küsste ich sie auf den Kopf, während ich die letzten Worte von Ryu mitbekam. Seine Angst vor Gewittern. Dass er Imesha davon erzählte, zeugte von Vertrauen und ich sah, dass zwischen den beiden eine zarte Freundschaft entstand. Imesha verhielt sich weder abweisend noch hielt sie viel Abstand zu ihm. Sie taute auf. Das war gut. Ich freute mich für die beiden und hoffte Ryu zuliebe, dass seine Gefühle irgendwann erwidert wurden. Immerhin kannte ich meinen besten Freund und wann er großes Interesse für eine Frau hegte. Nur war Imesha ein besonderer Fall. Solche Frauen gab es in unserer Welt nicht. Ich war jedenfalls keiner begegnet. Auch Ilea war eine Seltenheit, demnach war es kein Wunder, dass ich mich gleich in sie verliebt hatte.

Imesha

Die ersten Ängste, die er nannte, trugen viele mit sich herum. Wir alle hatten damit zu kämpfen. Nur unterschied sich bei uns allen die Intensität der Angst, inwiefern sie uns im Griff hatte und wie wir mit ihr umgingen. Mich überraschte es mehr, dass er keine Gewitter mochte, denn er wirkte wie jemand, den nachts nichts weckte. Ein kleines Lächeln zupfte an meinem Mundwinkel. >Das ist irgendwie... süß.< gestand ich. Ich würde mir das auf jeden Fall merken und hoffte für ihn, dass uns in Zukunft keine Gewitter erwarteten, auch wenn sie recht typisch für ein Leben in den Bergen waren. Hier oben konnte es ganz schön heftig werden, wenn die Natur es so wollte. Aber das würde uns alle bloß gefährden, darum wünschte ich uns gutes Wetter und keine Glätte auf unseren Wegen.
Ich bemerkte Cael, der es sich mit Ilea uns gegenüber gemütlich machte. Sie war so müde, dass sie bestimmt gleich einschlief. Ich selbst fühlte mich sehr erschöpft und würde mich schlafen legen. Nur nicht jetzt gleich. Erst mussten meine Gedanken zur Ruhe kommen.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 090

26.02.2021, 22:01

Ryu

Aus dem Augenwinkel hatte ich Cael bemerkt, der mit Ilea auf die Arme hereinkam und sich ebenfalls ans Feuer setzte. Vor ihm hatte ich keine Geheimnisse, er kannte meine Ängste. Auch die Sache mit dem Gewitter. Als Kind hatte ich ein kleines traumatisches Erlebnis mit dem Gewitter gehabt. Ich war übermütig in einem heftigen Gewitter zum Wasser gelaufen, obwohl ich im Schloss bleiben sollte. Aber ich hatte geglaubt mit meine Kräfte könnte mir nichts anhaben. Die Natur belehrte mich eines Besseren. Beinahe wäre ich von einem Blitz getroffen, aber stattdessen spaltete er ein Felsen direkt in meiner Nähe und ließ den Sand schmelzen, als wollte er mir seine Macht demonstrieren. Ich war mit einem großen Schreck und ein paar Schrammen davongekommen. Aber seitdem ging ich nicht mehr freiwillig hinaus ins Gewitter. Ihre Worte ließen mich erröten und es war selten, dass Jemand mich zum Erröten brachte. Oman. Sie war noch süßer. Ich drehte mein Kopf zu Cael und sah ihn fragend an. Damit wollte ich ihn fragen, ob bei ihm alles in Ordnung war. Für Cael war es genauso ein anstrengender Tag gewesen wie für uns alle.

Ilea

Ich war wieder in der Traumwelt, die Cael für uns erschaffen hatte und dieser Ort erfüllte mich mit Frieden, den ich jetzt brauchte. Ich saß auf der Blumenwiese, wo ich den wunderen Ausblick auf das Tal und die Gewässer hatte. Das hier würde mein Lieblingsplatz werden. Wie beim letzten Mal strich ich über eine Blüte in einem zarten Blauton und auch bei ihr flogen Funken aus dem Inneren. Es sahen wie ganz kleine Leuchtkugeln aus. Kam es von meiner Vorstellung oder waren es besondere Blumen in dieser Traumwelt? Ich legte mich rücklings auf das weiche Gras hin und sah zum blauen Himmel hinauf. Ein paar Wolken zogen an mir vorbei. Früher hatte ich manchmal überlegt, was für Formen sie darstellten. Damals als ich noch jung und sorglos gewesen war. Das erschien mir wie aus einem anderen Leben und ein wehmütiges Lächeln erschien auf meine Lippen.

Gehe offline, gute Nacht :)


1 091

26.02.2021, 22:16

Gute Nacht *_*

Cael

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich Ryus Verlegenheit bemerkte. Ihn als süß zu bezeichnen... Das bekam er nicht oft von anderen Frauen zu hören. Es sei denn sie gehörten zur Familie. Dann sah er zu mir und auch ohne Worte verstand ich seine Frage. Mein knappes Lächeln reichte als Zeichen, dass es mir soweit gut ging. Ich war nicht kurz vorm Zusammenbrechen, auch wenn mich mein Muskelkater morgen weiter quälen würde. Und natürlich der schmerzende Kummer in meinem Herzen. Das gehörte zum Leben in dieser Welt dazu. Man musste sich diesen Dingen leider stellen.
Mein Blick fiel zurück auf Ilea, die ruhig schlief. Zum Glück hatte ich meine Reisetasche direkt neben mir abgelegt, denn so konnte ich nach der Decke greifen, die darin verstaut war. Damit deckte ich uns beide zu, während ich bei jedem Holzknacken im flackernden Feuer müder wurde. Kaum zu glauben, dass ein weiterer Tag so schnell vergangen war.

Imesha

In einvernehmlichem Schweigen starrte ich ins Feuer und kam allmählich zur Ruhe. Meine Glieder schmerzten nicht mehr vom vielen Wandern und das leise Pochen in meinen Schläfen hatte ebenfalls nachgelassen. Ich hatte wenig getrunken, das musste der Grund sein. Bevor ich es nochmal vergaß, griff ich nach meinem gefüllten Wasserbeutel und nahm ein paar Schlucke. Das Wasser war ziemlich kalt. Einen Tee fände ich besser. Ileas Tee. Er hatte mir bislang am besten geschmeckt. Er wärmte einen von innen.
Ich gähnte hinter vorgehaltener Hand, bettete mein Kinn auf meine Knie und blinzelte träge in die Wärme des Feuers. Egon schlief. Ilea schlief. Cael sah aus, als würde er ebenfalls gleich einschlafen. Ich merkte nicht, wie schnell der Schlaf auch mich einholte und ich seitlich gegen Ryu kippte. Zu müde... langer Tag...
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 092

27.02.2021, 17:12

Ryu

Ich verstand sein Lächeln, es ging ihm soweit gut, wie einem in dieser Situation gut gehen konnte. Cael legte sich sogleich neben Ilea hin, sie war mittlerweile eingeschlafen. In der Höhle wurde es wieder still und nur das Feuer gab von sich knackende Geräusche. Gedankenverloren starrte ich in den hypnotisierender Tanz der Flammen bis ich plötzlich ein Gewicht an meiner Seite spürte. Ich drehte mein Kopf zu Imesha um, sie war im Sitzen eingeschlafen und so gegen mich gefallen. Oder sie hatte vielleicht im Schlaf unbewusst nach meine Nähe gesucht. Mein Herz schlug einen Takt zu schnell und ich versuchte mir nicht mehr in dieser Sache einzubilden. Mit einem Arm langte ich nach meinem Reisegepäck, zupfte eine Decke heraus und legte ihn um Imesha. Sanft und ohne sie zu wecken legte ich sie auf dem Boden hin, damit sie etwas bequemer hatte. Naja, der Boden würde uns morgen einen schmerzender Rücken bescheren, aber im Sitzen zu schlafen würde noch mehr zu Verspannungen führen. Ich sprach aus Erfahrung.

Ilea

Etwas fehlte in dieser Welt und es dauerte nicht lange was mir fehlte. Nicht was, sondern wer mir fehlte. Auch in der Traumwelt sehnte ich mich nach Caels Nähe, obwohl ich wusste, dass mein schlafender Körper an ihm geschmiegt war. Ob Cael auch hierher kommen würde, wenn er einschlief? Oder brauchte er die Nacht für sich? Ich wollte nicht anhänglich wirken, aber zurzeit brauchte ich ihn zu sehr, selbst im Traum. Ich richtete mich wieder auf, drehte mich halb zur Hütte um. Er hatte mir erzählt, dass er vor unsere erste Begegnung immer wieder von der Hütte geträumt hatte und das ich mich dort drinnen befunden hatte. Diese Hütte war eine Art Verbindung zwischen uns Beide. Ich erhob mich, ging hinüber und legte die Hand auf die Türklinke. Was würde mich drinnen erwarten?


1 093

27.02.2021, 17:39

Cael

Es war der anstrengenden Wanderung zu verdanken, dass ich trotz des Chaos aus Gefühlen einschlafen konnte. Ich landete nicht in der gewohnten Schwärze, sondern direkt wieder in der vertrauten Traumwelt, die ich neu erschaffen hatte. Hier herrschte ebenfalls tiefste Nacht. Mit vielen funkelnden Sternen, einem strahlenden Vollmond und schimmernden Blumen, die dem Ort etwas Mystisches verliehen. Hier fühlte ich mich ein wenig besser, nicht mehr so tief bedrückt. Das Atmen war leichter und der Schmerz rückte in weite Ferne.
Ilea war auch hier. Ich spürte ihre Präsenz wie das Licht des Mondes auf mir. Ohne zu zögern rannte ich los, den Hügel runter und direkt auf sie zu, als sie dabei war die Tür zur Hütte zu öffnen. >Ilea!< rief ich mit einem breiten Lächeln. Sie nicht weinen zu sehen, erleichterte mich. Wenigstens hier sollte sie etwas Ruhe finden können. Dann erreichte ich sie und zog sie schwungvoll in eine feste Umarmung, während ich sie ein paar Mal drehte. Meine Lippen fanden ihre Wange, ihre Schläfe, ihren Kopf und als ich sie zurück auf den Boden stellte, küsste ich sie sanft und zugleich innig auf den Mund. Bei ihr zu sein erfüllte mich immer mit Wärme.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »talia« (27.02.2021, 23:32)


1 094

27.02.2021, 20:48

Ryu

Ich legte mich mit einer zweite Decke ebenfalls hin und achtete darauf, dass ich Imesha nicht zu nahe war, um sie nicht einzuengen. Aber ich war nahe genug, um ihr regelmäßige Atemzügen lauschen zu können trotz des lauten Knacken des Holz im Feuer. Meine Augen wurden schwerer und ich gab mich ebenfalls dem Schlaf hin. Nach der lange Wanderung und Kletterei verlangte mein Körper nach einem erholsamen, gesunden Schlaf.

Ilea

Als ich die Tür öffnete, erklang plötzlich eine Stimme und die feine Härchen richteten sich in meinem Nacken auf, während ein wohliger Schauder meiner Wirbel entlanglief. Er hatte einen wunderschönen Klang, der bis unter die Haut ging. Ich drehte mich zu Cael um, sah wie er den Hügel hinunterlief und japste überrascht nach Luft, als er mich schwungvoll an sich zog, um mich im Kreis zu drehen. Warme Lippen berührten mein Gesicht und mein Herz klopfte schnell in meinem Brust. Atemlos und schwindelig zugleich erwiderte ich den Kuss, als Cael mich wieder auf dem Boden absetzte. Meine Arme schlangen wie von selbst um seinem Hals und ich schmiegte mich an seinem Körper. "Du bist gekommen", murmelte ich glücklich. Ja, in diesem Moment war ich wirklich glücklich.


1 095

27.02.2021, 23:32

Cael

Breit lächelnd drückte ich meine Wange an ihren Kopf und umarmte sie ein wenig fester. >Natürlich bin ich gekommen. Wenn du mich rufst, bin ich da. Immer. Auch wenn ich noch nicht ganz verstehe, warum diese Welt existiert und warum ich schon vor unserer persönlichen Begegnung von dir geträumt habe, weiß ich jetzt, dass du jemanden gebraucht hast, der in deinen dunkelsten Stunden für dich da ist. Deshalb sah ich dich immer schlafen. Ich stand am Fenster und habe irgendwie... über dich gewacht.< Ob es Schicksal war? Bestimmt. Wäre mir das einmal, vielleicht sogar zweimal passiert, hätte ich es als Zufall bezeichnet, aber alles ließ darauf schließen, dass unsere Wege sich treffen mussten. Dass wir zueinander finden würden. Egal wie. Mir gefiel der Gedanke, dass wir füreinander bestimmt waren. Es würde erklären, warum ich sie so sehr liebte. >Lass uns reingehen. Bis jetzt hatte ich nie die Möglichkeit zusammen mit dir in dieser Hütte zu verweilen.< sagte ich dann mit Blick auf die geöffnete Tür. Von hier aus konnte ich die Wärme von Kerzenlichtern sehen, wie sie tanzende Schatten an die Wände malten. Das Bett war größer als bei meinem letzten Besuch und auch die Möbel glichen mehr den meinen aus meiner Wohnung in Ocamma. >Ungefähr so kannst du dir mein Zuhause vorstellen. Jetzt ist es natürlich auch deines.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 096

28.02.2021, 12:29

Ilea

In meinem Brustkorb wurde es ganz warm und ich wollte, dass diese Wärme niemals wieder verschwand. Es war unser Schicksal gewesen uns zu begegnen, daran bestand keinen Zweifel. Jedenfalls war ich unglaublich froh, dass ich mir einen Ruck gegeben hatte Cael in meinem Leben zu lassen und ich wurde reich belohnt. Lächelnd nickte ich und betrat das Inneren. Ich hatte die Hütte letztes Mal nicht genau in Augenschein genommen und mir waren dabei viele Details entgangen. Es war gemütlich, besonders durch das warme Kerzenlicht. Neugierig strich ich mit einer Hand über einem Möbelstück. Es bestand aus einem Holz, was ich noch nicht kannte. Wieder ließ ich mein Blick durch den Raum schweifen, der das Zuhause von Cael ähneln sollte. Ich ging zum Bett hinüber, es war eine Matte und war erhöht. Schien von den Holzfüße getragen zu werden. Ich setzte mich auf die Matratze hin. "Es ist sehr heimelig. Hier werde ich mich wohlfühlen", schüchtern lächelte ich Cael an.


1 097

28.02.2021, 14:28

Cael

Ich schloss die Tür hinter uns und sah mich etwas genauer um. Ilea hatte sich inzwischen auf das Bett gesetzt, das sie so nicht kannte. In Valaris schliefen nämlich alle am Boden. Betten wie in meiner Welt fand ich viel gemütlicher, vielleicht kam sie irgendwann auf den Geschmack. Außerdem stand ein Ofen an der gegenüberliegenden Wand, der auch nicht mit dem aus dem Gasthaus vergleichbar war. Er war deutlich kleiner und kompakt. Mittels Magie konnte man ein Feuer darin entzünden, das sowohl die Umluft als auch den Holzboden erwärmte. Ein kleines Türchen eignete sich für Essen, das man kurz anbraten wollte und die zwei runden Platten waren ebenfalls für die Zubereitung von Essen oder Tee. Direkt darüber gab es ein Fenster, durch das man nach draußen blicken konnte. Die Nachtblüten schimmerten weiterhin im Licht des Mondes. Ein wunderschöner Anblick. >Meine Wohnung ist natürlich größer als diese Hütte hier, aber es ist genauso gemütlich. Ich erinnere mich gut an den Tag, als ich ausgezogen bin. Ich war echt froh endlich einen Platz für mich allein zu haben. Ich hab mich so... erwachsen gefühlt.< Schmunzelnd setzte ich mich neben Ilea und griff nach ihrer Hand, um ihr einen Kuss darauf zu geben. >Nur hin und wieder fühlte es sich ganz einsam an in eine leere Wohnung zurückzukehren. Ivoli war zwar da, aber mir hat die Wärme eines anderen Menschen gefehlt. Die meiste Zeit habe ich sowieso mit Musik verbracht. Sie ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Und jetzt habe ich dich.< Sanft lächelte ich sie an. >Es ist faszinierend wie unsere realen Körper schlafen und wir selbst in unseren Träumen zusammen sind. An diesem Ort. Mehr Nähe ist gar nicht möglich.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 098

28.02.2021, 17:26

Ilea

Hier standen eindeutig Dinge, die mir fremd waren und dennoch schien ich instinktiv zu wissen, was für einen Zweck sie besaßen. Wie dieser seltsamer Kamin. Meine Augen hingen an Caels Lippen und ich sog seine Worte in mich auf. Er erzählte wieder ein Stück von sich und ich wollte kein einzigen Wort verpassen. Ich wollte mehr über diesem Mann erfahren. Ich wollte seine Welt sehen und ein Teil von seinem Leben sein. Cael hatte eine eigene Wohnung. Eine Familie. Und lebte in einem Ort, wo es anscheinend sicher war. Aber warum war er dann zum Kaiserstadt gekommen? Er mochte da kein Geld besessen zu haben, aber das konnte nicht der Grund sein. Nicht, wenn er in seiner Heimat eine Wohnung besaß. Dennoch stellte ich ihm keine Fragen, weil es mit seine Geheimnisse zu tun haben musste. Ich vertraute ihm und ich vertraute darauf, dass Cael eines Tages mir seine Gründe erzählen würde. Mein Blick glitt zu unsere Hände: "Gemeinsam in der Traumwelt zu sein ist eine sehr intime Nähe, weil sich unsere Seelen berühren, nicht nur unsere Körper und dabei offenbaren wir auch ein großes Stück von unserem Sein." Lächelnd hob ich wieder den Kopf und küsste auf seine Wange: "Dir vertraue ich nicht nur mein Leben an, sondern auch meine Seele." Dann atmete ich tief ein: "Wenn wir bald mein Vater gerettet haben, würdest du uns mit in deiner Heimat nehmen?"


1 099

28.02.2021, 21:40

Cael

Da hatte sie recht, es war wirklich eine intime Sache zusammen zu träumen. Ich hatte nicht mal gewusst, dass das überhaupt möglich war. Aber es gefiel mir. Es gefiel mir mit ihr hier zu sein - unsere eigene kleine Welt. Und es bedeutete mir sehr viel, dass sie mir sowohl ihren Körper als auch ihren Geist anvertraute. Mir ging es genauso. Sie konnte alles von mir haben. Alles. >Es würde mich sehr freuen, wenn du meine Familie kennenlernen könntest. Zusammen mit deinem Vater natürlich. Sie werden dich lieben, daran besteht kein Zweifel. Ich hoffe, dass wir diese Zukunft schon bald erleben dürfen. Ich... vermisse meine Heimat. Sie ist wundervoll. Wie ein kleines Paradies. Du wirst gerne dort leben, das versichere ich dir.< Nur eine Sache gab mir zu denken: ob ihre Körper in der Lage sein würden den Wechsel in eine andere Welt zu überleben. Taro war gestorben und ich wollte dieses Risiko auf keinen Fall mit Ileas Leben eingehen. Mir aber jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, brachte mich nicht weiter, darum schob ich den Gedanken beiseite. Ich würde mich ein anderes Mal damit befassen. Erst mussten wir diesen wilden Sturm bezwingen.
Mein Blick fiel auf die Kommode, die neben dem Bett stand und ich öffnete die oberste Schublade in der Hoffnung, dass darin diese eine Sache lag, die auch bei mir in der Wohnung verstaut war. Eine hohler Zylinder aus Blech mit vielen kleinen Löchern in diversen Größen. Als ich genau dieses Ding zu fassen bekam, lächelte ich erfreut. Sofort fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. >Mein Vater hat mir damit oft Geschichten erzählt. Er hat nur eine Blechbuchse wie diese hier und natürlich Licht benötigt. Meistens Kerzenlicht. Manchmal hat meine Mutter auch magisches Licht entzündet, um für mehr Stimmung zu sorgen.< Mit der anderen Hand zauberte ich ein kleines hellblaues Licht herbei, welches ich mit dem hohlen Zylinder einschloss. Anschließend wandte ich einen weiteren kleinen Zauber an, der für die Rotation sorgte. Dadurch wurden viele kleine Lichtpunkte an die Wände geworfen, die sich drehten und drehten und drehten. Wie ein Sternenhimmel, der sich dauernd bewegte. >Das hat damals wahre Wunder bei mir bewirkt. Meistens schlief ich ein, bevor die Geschichte überhaupt zu Ende erzählt wurde. Als dann noch meine Schwestern auf die Welt kamen, lagen wir zu dritt in meinem Bett und haben diese Lichter betrachtet, während unser Vater unglaublich spannende Geschichten in unseren Köpfen erzeugt hat. Er ist ein herausragender Erzähler. Meine Mutter ist ebenfalls eine äußerst kreative Person. Sie schreibt tolle Bücher, die ich selbstverständlich alle kenne.< Lächelnd sah ich Ilea an, während die Lichter weiter an den Wänden tanzten. >Von meiner Mutter habe ich die Verbundenheit zur Zwischenwelt geerbt. Mein Vater hat mir die... Schattenmagie vermacht.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
#spreadthelove

1 100

01.03.2021, 18:56

Ilea

Freudig begann ich mich zu erröten, als Cael erwähnte seine Familie würden mich lieben und wieder spürte ich die Wärme in meinem Brustkorb. Durch seine Erzählungen wusste ich, dass er eine wundervolle Familie hatte und ich würde unglaublich gerne sie auch zu meine Familie nennen. Und Cael schenkte mir noch was viel Wertvolleres: eine Zukunft. Eine Zukunft, in der ich glücklich werden konnte und mein Traum vielleicht doch wahr werden würde. Plötzlich öffnete Cael eine Schublade und holte ein Ding hervor. Einen Moment irritierte es mich. Leicht neigte ich mein Kopf, ein Zeichen dass ich ihm aufmerksam zuhörte. Es war eine schöne Kindheitserinnerung und ich freute mich, dass er sie mit mir teilen wollte. Mit große Augen beobachtete ich all die tanzende Lichtpunkten im Raum. Es war einfach magisch und ein entzücktes Lächeln erschien auf meine Lippen. Ich nahm die Wärme in seiner Stimme wahr, als er von seine Eltern erzählte. Familie war ihm sehr wichtig und das mochte ich sehr an ihm. "Was ist genau Schattenmagie?", fragte ich ihn.


Ähnliche Themen