Jay
Okay, bei der Aussage kann nicht mal ich meine etwas arrogante Fassade aufrecht halten. Mir fällt alles aus dem Gesicht und ich starre sie ein paar Augenblicke lang einfach nur an. "WAS soll ich tun?" frage ich dann und frage mich gleichzeitig ob sie auf Drogen ist oder sturzbetrunken. "Du - Charlie, Tochter von Alex - willst jemanden umbringen??"

Jay
Ich ziehe jetzt beide Augenbrauen hoch und komme nicht umhin ebenfalls zu grinsen. In ihrem Blick gerade erkenne ich so viel von ihrer Mutter. Aber da ist auch noch was anderes. Etwas das nur sie hat. Und es ist mir gar nicht mal so unähnlich. Das sage ich ihr natürlich nicht. Ich nicke nur langsam. "Du redest von Oscar?" Es ist weniger eine Frage und mehr eine Feststellung. "Bist du dir sicher? Mord ist keine Tür durch die man wieder zurück kann. Ich weiß wovon ich spreche. Ich war nicht immer so wie ich jetzt bin. Ich könnte es für dich tun. Ist nciht so als würde der kleine Bengel mir nicht auch auf den Sack gehen. Dann hättest du weiterhin eine reine weiße Weste."

Jay
Ich hebe beide Hände. "Okay, okay. Ich helfe dir ja schon." Keine Ahnung ob es daran liegt, dass Charlie Junior so glücklich macht, aber ein kleiner Teil von mir sorgt sich um ihr wohlergehen. Und sie wäre definitiv nicht sicher bei den Russen oder den Ninern. "Weißt du wo er sich im Moment aufhält? Hast du einen Plan, wie du es anstellen willst? Messer, Pistole, Machete, Baseballschläger, Gift, Seil, Auto....?"

Jay
"Hast du eine eigene Waffe? Hast du schon mal geschossen? Und hast du schon mal auf ein Lebewesen geschossen?" Ich lasse mich auf einen der Barhocker fallen und ziehe zwei Gläser ran, in die ich jeweils einen guten Schluck Whiskey einschenke. Eins davon schieb ich in ihre Richtung, aus dem anderen nehme ich einen kleinen Schluck, während ich sie ansehe und auf ihre Antwort warte.

Jay
Ich nehme ihr Glas und leere es in einem Zug ehe ich sie nachdenklich ansehe. Ihre Entschlossenheit dazu etwas zu tun von dem ihr alle immer gesagt haben es sei das falsche imponiert mir und zum ersten mal denke ich, dass sie und junior vielleicht doch nicht so verkehrt sind füreinander. "Gut. Dann fangen wir damit an einen Kollegen von mir zu besuchen. Ich muss sehen wie gut du mir einer Waffe umgehen kannst, ehe wir konkrete Pläne in den Angriff nehmen können." ich leere mein Glad ebenfalls, ehe ich aufstehe. "Das muss aber bis heute Abend warten. Ich muss mich zuerst um ein paar wichtige Dinge kümmern. Komm um halb 7 zu dieser Adresse...." schreibe ich ihr die Adresse von einem alten Freund der etwas außerhalb der Stadt wohnt auf und schiebe ihr den Zettel zu. "Und... zieh besser etwas an; was dreckig werden darf...."

Jay
Bei diesen Worten muss ich schmunzeln. "Glaub mir, das ist genauso in meinem Interesse wie es in deinem ist. Ich bin zwar kein großer Fan von diesem neugewonnen Frieden, aber sogar ich muss zugeben dass es schön ist mal nicht jeden Moment damit rechnen zu müssen abgeknallt zu werden. Und wenn irgendwer davon erfährt, dass ich dir helfe einen anderen Menschen umzulegen, dann ist dieser Frieden ganz schnell wieder vorbei." ich nicke ihr zu. "Und jetzt los, geh zu Junior. Er macht sich bestimmt schon Sorgen wo du bleibst."

Junior
Irene sieht kurz nach mir und ich merke, dass irgendwas nicht stimmt, aber sie rückt nicht mit der Wahrheit raus, selbst nachdem ich sie mehrfach gelöchert habe. Also gebe ich irgendwann auf, bis sie schließlich losgeht um irgendwelche Dinge für den Club zu erledigen.
Ich komme nicht dazu allzu lange über Irene und auch über Oscar nachzugrübeln, denn kurz darauf marschiert Charlie ins Zimmer.
"Hey." grinse ich sie an und hebe meinen in Gips eingefassten Arm hoch. "Wie oft wollen wir noch Dates im Krankenhaus haben?"

Junior
Ich erwidere ihren Kuss, genieße für einen Moment die gefühlte Normalität die damit einhergeht. Ich und Charlie, zusammen, im Krankenhaus aber am Leben. Und dann kehrt die Realität unserer Situation wieder jäh zurück. Oscar. "Hast du heute schon irgendwas von Irene gehört?" frage ich Charlie, während ich mich etwas aufrechter hinsetze. "Sie war vorhin hier, aber sie hat sich komisch benommen. Sie wollte mir nicht sagen was los ist. Meinst du es hat was mit Oscar zu tun?"

Junior
Ich strecke meinen gesunden Arm so aus, dass ich sie halb in den Arm nehmen kann, während sie neben mir liegt und nicke langsam. "Ja du hast Recht... schätze ich bin einfach paranoid. Es fühlt sich so an, als würde Oscar jeden Moment hier durch die Türe kommen... Oder schlimmer noch, durch eine von euren Türen...." ich seufze und ziehe sie unwillkürlich etwas näher an mich. Er hat uns damals fast für immer getrennt... Das darf ich nicht nochmal zulassen.

Junior
Ihre Aussage verwundert mich etwas, immerhin stand sie noch gestern vor mir und sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen. Und ich gebe offen zu, dass selbst ich eine gewisse Angst habe. Nicht unbedingt vor Oscar selbst. Aber davor was er uns antun könnte. Er hat uns schon einmal auseinandergerissen...
Aber ich beschließe nicht weiter darauf einzugehen. Immerhin kenne ich Charlie gut genug um zu wissen, dass sie mutig ist, selbst wenn sie Angst hat. Und Dinge laut auszusprechen macht sie meistens etwas wahrer als sie vielleicht wirklich sind.
Ich ziehe sie also an mich, genieße den Moment der Normalität mit ihr und beschließe Oscar für den Augenblick aus meinen Gedanken zu verbannen.

Irene
Nachdem ich bei Junior war, fahre ich eine Weile ziellos durch die Stadt. Mein Kopf ist voller Gedanken, die sich immer wieder im Kreis drehen. Oscar, Jay, Hannah. Ich weiß nichtmal genau was damals wirklich passiert ist. Ich weiß nur, dass Hannah und Jay wohl Oscars Eltern getötet haben. Wieso genau, das habe ich nicht aus ihnen herausgekriegt.
Ich vertraue Charlie. Ich weiß, dass sie mich nicht sterben lassen wird. Und trotzdem habe ich ein verdammt ungutes Gefühl bei ihrem Plan.
Ich hab keine Ahnung ob ich Mason davon erzählen soll. Vermutlich würde er es nicht erlauben. Oder zumindest alles tun um mich zu beschützen. Und das würde ihn unweigerlich ebenfalls ins Kreuzfeuer ziehen. Und das werde ich zu verhindern wissen. Und zwar mit allem was ich habe.