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1 061

03.04.2024, 17:31

Jahwe


Wir waren wieder zurück in dem Schloss, nachdem ich ausgesprochen hatte, dass heute Abend die Beerdigung auf dem Meer sein würde und ich selbst anwesend sein würde. Der General führte mich in dem Besprechungsraum und einige Sekunden schwiegen wir uns an. "Sie sagten sie wissen wer ihr Feind ist?", durchbrach er die Stille und ich nickte. Eingehend musterte ich ihn, schätzte ab und antwortete schließlich: "Es ist die goldene Maske." Ich begann zu erzählen, während im Hintergrund Nalu schwieg und den General nicht aus dem Blick verlor. Das hier waren sehr vertrauliche Informationen und wir mussten aufpassen, dass nichts nach draußen kam. Immerhin war da nicht nur die goldene Maske. "Der innere Kreis von Wächtern können wir vertrauen, ich würde für diese Männer mein Hand ins Feuer legen. So können wir gemeinsam gegen die goldene Maske im Verborgene angehen. Es gefällt mir nicht, dass dieser Kerl Sie gedanklich kontaktieren konnte", meinte der General nach meiner Erzählung. "Gegen Mittag machen wir eine Krisensitzung", ging ich darauf ein: "Und überlegen uns wie wir unser Volk beschützen können. Ich werde nicht einfach aufgeben." "Als ob er jemals den Thron besteigen könnte", spie der General verächtlich aus und sah mich entschlossen an: "Sie sind jetzt unser König und so wird es bleiben." Leicht hob sich mein Mundwinkel, es war gut zu wissen, dass er immer noch Vertrauen in mir hatte. Nachdem er den Besprechungsraum verlassen hatte, griff ich nach einer große Dekovase und leerte mein Mageninhalt. Die Bilder der Opfer waren für immer in meinem Gedächtnis eingebrannt und ich musste mit dieser Schuld leben.

Willow


Es dauerte ein paar Sekunden bis ich die Umarmung erwiderte. Mein Körper war bereits angespannt, bereit sich jederzeit zu verteidigen. Er erinnerte sich an die dunklen Zeiten, wo eine flüchtige Berührung den Tod bedeuten konnte. Ich atmete tief den vertrauten Duft ein, der mich bislang beruhigen konnte. Ich war bei Zen. Ich war in unserem Haus. Der Krieg war noch nicht hier. "Ich weiß es nicht, bisher war ich nie geistig in der Zwischenwelt. Aber ursprünglich stammten unsere Ahnen aus der Zwischenwelt, so wie die Feen. Vielleicht hat der heilige Baum ein verborgene Gabe geweckt", antwortete ich ihm und rieb meine Nase leicht an seinem Brustkorb.


1 062

03.04.2024, 18:00

Zen

Sakrazhue steckte voller Geheimnisse. Es würde mich nicht wundern, wenn eine einzige Begegnung ausreichte, um etwas Großes in Gang zu setzen. Mir war bekannt, dass Feen ursprünglich aus der Zwischenwelt kamen, aber über die Herkunft der Elfen wussten Außenstehende kaum etwas. Trotzdem hatten alle etwas gemeinsam. Sie waren durch besondere Magie miteinander verbunden, weshalb ich Willow direkt Glauben geschenkt hatte. Selbst nach dem Krieg passierten Wunder in dieser Welt. Gute sowie schlechte.
Seufzend drückte ich einen Kuss auf ihren Kopf, atmete leise ein. >Es beruhigt mich zu wissen, dich an meiner Seite zu haben. Wir können nur aufs Beste hoffen.<

Kersia

Nach der kleinen Erholungspause setzten wir unseren Weg fort. Die Strömung reichte leider nicht bis zur Stillen See, aber sie führte uns weit genug, dass wir die restliche Strecke selbst bewältigen konnten. Flankiert von den Wachen, die nur die nötigsten Worte miteinander wechselten, näherten wir uns dem Ziel. Man spürte den Ort, bevor man ihn sah. Wie ein leiser Sog, der stetig stärker wurde. Passend zur Landschaft, die sich ebenso veränderte. Von glatten Flächen zu klauenartigen Felsen, die nach oben griffen. Kristalle in den verschiedensten Blautönen schmückten das Gestein. Sie waren die Ursache für das Unterbinden jeglicher Magie.
Meine Haut kribbelte unangenehm, als wir uns den großen, länglichen Schatten an der Meeresoberfläche näherten. Das mussten die Handelsschiffe sein. Gestrandet mitten im Meer. Ein tragisches Schicksal. Hätten sie kein flugfähiges Tier an Bord gehabt, hätten sie alle hier ihr Ende finden können. Dieser Ort war vergleichbar mit dem Netz einer Spinne. Man verfing sich darin und konnte nur darauf warten, bis man gefressen wurde. Es gab kein Entkommen.
>Ich prüfe mal die Lage und hole dich dazu.< sagte Geia kurz an mich gewandt, ehe sie in Begleitung eines weiteren Wächters davon schwamm. Es war völlig unnötig zu warten, aber ich hatte mich dem Sicherheitsprotokoll zu fügen, wenn ich mir nicht noch mehr Drama auflasten wollte.
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1 063

05.04.2024, 18:30

Jahwe


Nach ein paar Minuten hatte ich mich beruhigt und Nalu hatte derzeit die Spuren beseitige. Jetzt wehte frische Meeresluft durch das offene Fenster. "Die Situation gerät immer mehr außer Kontrolle. Die Entwicklung gefällt mir nicht", gab er zu Bedenken. Ich rieb mein Kinn und blinzelte zur Decke: "Dahinter muss noch ein anderes Motiv stecken. Dieser Hass ist tiefer als der Statusabfall der Adelskreisen der alte Zeiten. Er ist geradezu davon besessen mich zu zerstören." Nalu nickte zustimmend und es klopfte an der Tür. Ich richtete mich auf und mit einer neutrale Miene rief ich: "Herein." Ein Bediensteter trat scheu herein: "Eurer Majestät, Rowan Mer wünscht sich um eine Audienz." Rowan Mer. Ein großes Tier in der Wirtschaft und Finanzen. Und er war auch der Schatzmeister. Dingen, mit denen ich mich auch noch beschäftigen musste. "Lass ihn eintreten", gab ich die Erlaubnis.

Willow


Ich hob den Kopf, umfasste sein Gesicht und blickte ernst in seine Augen: "Ich werde alles tun, um dich zu beschützen. Wenn es um meine Selbstsüchtigkeit ginge, würde ich dich nicht in den Krieg ziehen lassen. Aber ich weiß, dass du nicht hierbleiben wirst. Du liebst deine Familie und Freunde, du liebst dein Zuhause und du kümmerst dich um die Menschen, die hier leben. Ich werde dafür sorgen, dass du viele Mitteln zum Kämpfen besitzt. Ihren Zweck wird dir nicht gefallen, aber sie helfen zum Überleben. Einige werden aber dir helfen zu heilen oder Andere zu heilen. Es reicht nicht nur aus ein Schwert schwingen zu können. Krieg ist immer unfair und wir müssen auch unfair sein."


1 064

05.04.2024, 19:33

Zen

Ich erwiderte ihren Blick und schluckte trocken. Ihre Worte bereiteten mir Unbehagen, weil ich verstand, was sie damit implizierte. Allein wieder den Begriff Krieg zu hören… Ich wollte alle Gedanken abschütteln, die sich darum zu kreisen begannen. >Mir wurde das Kämpfen gelehrt. Aber ich habe nie getötet und das…< In meiner Brust klopfte es unruhig, mein Magen zog sich unangenehm zusammen. >Ich glaube, ich kann das nicht. Es wird mich fertigmachen. Ich will nicht dazu genötigt werden jemandem das Leben zu nehmen. Egal, welches Monster vor mir steht.<
Mir war klar, wie feige das klang. Und schwach. Bereits als Kind hatte ich mich hinter anderen verstecken müssen. War beschützt worden. Von stärkeren Persönlichkeiten. Meine Eltern waren das beste Beispiel. Trotzdem hatten sich mich in der Kampfkunst unterrichten lassen, aber mir die Entscheidung überlassen, wie weit ich mit dem Wissen gehen wollte. Krieg hingegen… Blieb mir da überhaupt eine Wahl? Würde ich im entscheidenden Moment zögern oder doch etwas gänzlich Verwerfliches tun? Ich schloss überfordert die Augen.

Kersia

Wachsam blickte ich mich umher, während Nakola gurrende Laute mit seinen Artgenossen wechselte. Für sie fühlte sich dieser Ort seltsam an. Er verursachte ihnen zwar keine Angst, aber wenn sie die Wahl hätten, würden sie wo anders sein. Genau wie ich. Diese Leere, jegliches Fehlen von Wunder und Zauber behagte mir nicht. Selbst wenn ich in der Lage war eine Veränderung herbeizurufen.
Gedanklich abwesend fuhr ich mit den Fingerspitzen über das Amulett, das ich um den Hals trug, dessen einzige Funktion darin bestand aufzuleuchten, wenn Magie gewirkt wurde. Neben normaler Magie gab es zwei weitere Stufen, die in das Gefüge der Natur eingriffen. Höhere Magie und themia. So nannten wir göttliches Wirken. Ursprüngliche Magie. Dass ich sie ausführen konnte, hatte ich einzig und allein meinem Vater zu verdanken. Zu Beginn meiner Ausbildung hatte ich mich großartig und unbesiegbar gefühlt, aber heute wusste ich, wie unvorhersehbar solch eine Macht sein konnte. Wenn ich nicht genug aufpasste oder für einen kurzen Augenblick die Konzentration verlor… Die Folgen könnten verheerend sein.
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1 065

07.04.2024, 19:17

Jahwe


"Danke, dass Sie mich empfangen. Besonders unter den traurigen Umständen, ihr erster Tag hätte anders aussehen sollen", waren die ersten Worte von Mer, als er in das Besprechungszimmer eintrat. "Für die Angehörigen ist es besonders traurig", erwiderte ich darauf und kam gleich zum Punkt: "Sie wollten mich sprechen?" Ich bot ihm ein Platz zum Sitzen an und beauftragte den Bedienstete uns erfrischende Getränke zu bringen. Nalu blieb im Hintergrund und war still wie eine Statue. Mein Schatten. "Ich weiß wie unpassend es jetzt wirkt, dennoch müssen wir über die finanzielle Lage reden. Keine Sorgen, Sie sind sehr wohlhabend. Jedoch ist es meine Pflicht als Schatzmeister Sie auf dem aktuellen Stand zu bringen und über was Sie überhaupt verfügen", meinte er.

Willow


"Dann wirst du zu unsere Rückdeckung ohne möglichst töten zu müssen und der uns schnellstmöglich versorgt, wenn wir verletzt sind", antwortete ich ihm ruhig, während mein Blick weich wurde. Zen hatte ein reines Herz und es würde mein Eigenes brechen, wenn diese Reinheit mit so viel Schmutz in Berührung kam. Mein Herz war schon beschmutzt, es würde den weiteren Schmutz ertragen. Ich atmete tief ein: "Aber du wirst meine dunkle Seite sehen. Es ist anders zu wissen, dass ich damals Dinge getan habe um zu überleben als es wirklich zu sehen. Und du wirst sehen wie weit ich gehen werde. Das wird danach dich vielleicht auch....fertigmachen. Ich kann zu einem Monster werden und ein Monster ist schwer zu mögen."


1 066

08.04.2024, 11:02

Zen

Ich lächelte schwach. Es war zu bezweifeln, dass ich mich im Hintergrund hielt, während andere kämpften, aber ich wusste ihre Worte zu schätzen. Dann schüttelte ich langsam den Kopf. >Du bist kein Monster, nur weil du das verteidigst, was dir wichtig ist. Monster töten aus Spaß. Aus Machtgier. Aus irgendeinem finsteren Grund. Du hingegen nicht.< sagte ich mit fester Stimme. Diesmal war ich es, der ihr Gesicht umfasste. >Meine Eltern waren im Krieg keine Heiligen. Auch sie haben viel getötet, ich bin in dieser fürchterlichen Zeit aufgewachsen und habe gesehen, was das aus einem macht. Du brauchst dir deshalb keine Sorgen um mein Bild von dir zu machen. Ich sehe dich. Auch in der Dunkelheit.<

Kersia

Geia kehrte mit einem kleinen Lächeln zurück. Keine Ahnung, was diese Veränderung in ihrem sonst ernsten Gesicht ausgelöst hatte, aber ich war dankbar dafür. Mit einer lächelnden Geia arbeitete es sich besser. Sie berichtete von den Zuständen an Bord. Männer sowie Frauen, die lange auf Rettung gehofft hatten und unendlich froh waren, dass ihre Gebete endlich erhört wurden. Nur wenige waren erkrankt und hatten sich in ihre Kabinen zurückgezogen. In solch einer ausweglos erscheinenden Situation litt auch die geistige Gesundheit darunter. Ihre Erleichterung über unser Kommen war nachvollziehbar.
>Soll ich sie noch mit meiner übernatürlichen Schönheit verzaubern oder geht es gleich an die Arbeit?< fragte ich mit einem leichten Schmunzeln. Geia verdrehte die Augen. >Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.<
Ich seufzte leise. Na gut. Zeit für ein Wunder. Ich löste mich von Nakola und schwamm in die Nähe der Schiffsbäuche. Hinter dem massiven Holz konnte ich vage aufgeregte Stimmen hören. Die erfreuliche Neuigkeit machte schnell die Runde, deshalb wollte ich sie ebenso schnell aus ihrer misslichen Lage befreien. Nach einem tiefen Atemzug schloss ich die Augen und konzentrierte mich zunächst auf meine Umgebung. Auf die Stille der See. Die erdrückende Leere hervorgerufen durch die Kristalle. Sie versuchte nach mir zu greifen, wollte verhindern, dass ich sie nach meinem Willen beugte. Ich widersetzte mich dem gefährlichen Sog und weckte themia in mir. Manchmal fühlte es sich wie eine heiße Quelle an, in die man eintauchte, aber heute glich es mehr einem Strudel in Eiswasser. Ein Zittern durchlief mich. Das war der Moment, in dem das Amulett zu leuchten begann.
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1 067

08.04.2024, 20:10

Jahwe


Die große Summe schwirrte in meinem Kopf, wenn ich weiterhin wie mein Onkel das Geld richtig anlegte, war das Volk und der Thron gut gesichert. Ich erfuhr, dass Thales für sein Eigennutz ein Weingut unterstützt hatte und durch die Partnerschaft hatte er Profit machen können. Er hatte ganz klar die Finanzen in Kategorien getrennt. Die Steuer gehörten dem Volk, die Schatzkammer dem Land und dem Thron und die eigene Geschäftigkeit war private Finanzen. Mir gefiel diese Idee, es war ein Gleichgewicht aus Geben und Nehmen. Ich würde niemals wollen die Insel in eine finanzielle Ruine zu treiben, was bei der hohe Summe sowieso unmöglich sein sollte. Aber ich wusste, es gab auch geldgierige Menschen, die damit nicht umgehen konnten. "Ich möchte dieses System beibehalten", entschied ich mich: "Aber es gibt tatsächlich ein Anliegen, dass Geld braucht. Ich möchte ein paar Projekte ins Leben rufen. Ich weiß, dass Einige von ihnen aus wirtschaftlicher Sicht kaum etwas abwerfen werden. Aber es wird die Gemeinschaft stärken und das ist mehr wert als Gold." Rowan Mer musterte mich: "Ich werde Sie beratend beiseite stehen und wenn die Projekte für das Wohl der Gemeinschaft ist, werde ich auch sie unterstützen. Sie haben Recht, manchmal sollten die Zahlen einfach nur Zahlen sein."

Willow


Ich blinzelte und ich atmete tief ein. Seine Worte bedeuteten mir etwas und ich hoffte sehr sein reines Herz konnte beschützt werden. Dieses Licht von ihm sollte nicht von der Dunkelheit erstickt werden. "Meine wunderschöne Blume", flüsterte ich. "Evvvviee!", erklang eine Stimme und dann vernahm ich das Geräusch von tapsende Füße. In diesem Moment kam der kleine Baumgeist in die Küche und Hoku folgte ihr, als ich mich langsam von Zen löste. "Die Sonne grüßt euch, habt ihr gut geschlafen?", erkundigte ich mich. "Evie", nickte sie und blieb vor uns stehen.


1 068

09.04.2024, 10:22

Zen

Trotz all der Sorge und der dunklen Wolke, die sich über uns zusammenbraute, empfand ich wärmende Zuneigung und wollte mich für einen kleinen Kuss vorbeugen, als Eve sich mit ihrer süßen Stimme ankündigte. Sie war aufgewacht. >Guten Morgen.< wünschte ich den beiden Wesen. >Ihr kommt genau richtig. Frühstück steht bereit.<
Hunger hatte ich nach wie vor keinen, aber ich würde trotzdem etwas essen. Für das Gespräch nachher brauchte ich jede Energie.

Kersia

Das Problem an der ganzen Sache war, dass sich beim Erwecken von themia mein Körper anpassen wollte. Ein Instinkt wie Atmen. Aus diesem Grund musste ich mich nicht nur auf die Magie, sondern auch auf mich selbst konzentrieren. Ein anstrengender Balanceakt. Es hatte mich viele Stunden der Meditation gekostet, um diesen Grad der Selbstbeherrschung zu erreichen und trotzdem konnte ich mich nicht gänzlich auf einen Erfolg verlassen. Meine Mutter wusste das. Aufgaben wie diese dienten zur Stärkung meiner Kräfte und ich enttäuschte sie nur ungern.
Ich wartete, bis der Energiefluss jeden Winkel meines Körpers erreicht hatte, ehe ich mein Bewusstsein erweiterte und mich entlang der Schiffe vorantastete. Beschaffenheit, Gewicht, Größe… Ich erkundete jede Stelle und begann Stück für Stück die Kontrolle über das Wasser an mich zu reißen. Vor und zurück, hin und her, Ebbe und Flut. Ich zeichnete den Wellengang mit den Händen wie heute Morgen während Jahwes Panikattacke. Nur musste ich dieses Mal zwei riesige Handelsschiffe in Bewegung bringen. Es erforderte mehr Zeit, bis mein Handeln Wirkung zeigte - ein kleiner Preis. Auf das Ergebnis kam es an.
Als ich die Augen langsam öffnete, schaukelten die schweren Schiffsbäuche. Stimmen wurden lauter. Jubel und Applaus belebten die Stille. Ich war völlig in meinem Element, vereint mit dem Meer und der Strömung, die ich lenkte. Mit einem kräftigen Flossenschlag schwamm ich voraus und achtete darauf, dass die Schiffe folgten. Alles andere blieb unbewegt. Starr. Fast leblos.
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1 069

10.04.2024, 20:17

Jahwe


Wir unterhielten uns lange und mein Kopf schien nur noch aus Zahlen zu bestehen, gleichzeitig hatte ich es geschafft einen Moment den Mord zu verdrängen. Die Projekte standen fest und auch was ich privat mir selbst verdienen wollte. Natürlich machte ich als König viel, aber der Schatzkammer sollte nicht nur meine persönliche Bedürfnisse abdecken. "Wir werden gut zusammenarbeiten", meinte Rowan Mer zufrieden: "Sie erinnern mich ein wenig an Ihrem Onkel." "Danke", nickte ich schlicht. Schließlich räusperte er sich: "Ich muss mich wohl ein wenig für meine Tochter Ophelia entschuldigen. Sie kann sehr ehrgeizig und direkt sein." "Machen Sie sich keine Sorgen, wir haben uns auf dem Fest gut unterhalten", beschwichtigte ich ihn ihm: "Ich schätze ehrliche Worte, auch wenn sie messerscharf sein können." "Nun, dann bin ich erleichtert. Mir ist eine Zusammenarbeit wichtig", erwiderte er: "Nun, ich bin jetzt auch aufbrechen. Ich bin mit meiner Tochter zum Essen verabredet. Ich soll von ihr Grüße Ihnen ausrichten und..." Er räusperte sich ein wenig verlegen: "Sie würde auch bei Ihnen eine Audienz halten wollen." Mein Mundwinkel zuckte leicht, Ophelia war wirklich ehrgeizig: "Dann morgen vormittag. Ich lasse eine Kutsche schicken, da ich keine genaue Uhrzeit erwähnen kann." Außerdem schadete es ihr nicht sich im Geduld zu üben. "Vielen Dank", verneigte sich Rowan und verließ den Raum.

Willow


Ich half Eve auf dem Tisch zu kommen, während Hoku selber hochklettern konnte und dann nahm ich auch Platz. Eve und Hoku wirkten unbesorgt und aßen mit großem Appetit. Ich aß nur, um genug Energie im Körper zu haben, damit ich jederzeit bereit war. Aber Appetit hatte ich kaum. "Eve, hast du Lust wenn Hoku dir naher den Garten zeigt und ihr dort ein wenig spielt? Zen und ich müssen mit seinen Eltern was bereden", fragte ich sie. Ich wollte nicht, dass sie bei diesem Gespräch mit dabei war. Noch sollte sie diese Unbekümmertheit eines Kindes genießen dürfen. Hoku musterte mich fragend und schien etwas in meinem Blick zu entdecken. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. Aber er hielt sich zurück, was wohl am Eve lag. "Eve,Evee!", antwortete der Baumgeist begeistert.


1 070

10.04.2024, 20:17

Jahwe


Wir unterhielten uns lange und mein Kopf schien nur noch aus Zahlen zu bestehen, gleichzeitig hatte ich es geschafft einen Moment den Mord zu verdrängen. Die Projekte standen fest und auch was ich privat mir selbst verdienen wollte. Natürlich machte ich als König viel, aber der Schatzkammer sollte nicht nur meine persönliche Bedürfnisse abdecken. "Wir werden gut zusammenarbeiten", meinte Rowan Mer zufrieden: "Sie erinnern mich ein wenig an Ihrem Onkel." "Danke", nickte ich schlicht. Schließlich räusperte er sich: "Ich muss mich wohl ein wenig für meine Tochter Ophelia entschuldigen. Sie kann sehr ehrgeizig und direkt sein." "Machen Sie sich keine Sorgen, wir haben uns auf dem Fest gut unterhalten", beschwichtigte ich ihn ihm: "Ich schätze ehrliche Worte, auch wenn sie messerscharf sein können." "Nun, dann bin ich erleichtert. Mir ist eine Zusammenarbeit wichtig", erwiderte er: "Nun, ich bin jetzt auch aufbrechen. Ich bin mit meiner Tochter zum Essen verabredet. Ich soll von ihr Grüße Ihnen ausrichten und..." Er räusperte sich ein wenig verlegen: "Sie würde auch bei Ihnen eine Audienz halten wollen." Mein Mundwinkel zuckte leicht, Ophelia war wirklich ehrgeizig: "Dann morgen vormittag. Ich lasse eine Kutsche schicken, da ich keine genaue Uhrzeit erwähnen kann." Außerdem schadete es ihr nicht sich im Geduld zu üben. "Vielen Dank", verneigte sich Rowan und verließ den Raum.

Willow


Ich half Eve auf dem Tisch zu kommen, während Hoku selber hochklettern konnte und dann nahm ich auch Platz. Eve und Hoku wirkten unbesorgt und aßen mit großem Appetit. Ich aß nur, um genug Energie im Körper zu haben, damit ich jederzeit bereit war. Aber Appetit hatte ich kaum. "Eve, hast du Lust wenn Hoku dir naher den Garten zeigt und ihr dort ein wenig spielt? Zen und ich müssen mit seinen Eltern was bereden", fragte ich sie. Ich wollte nicht, dass sie bei diesem Gespräch mit dabei war. Noch sollte sie diese Unbekümmertheit eines Kindes genießen dürfen. Hoku musterte mich fragend und schien etwas in meinem Blick zu entdecken. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. Aber er hielt sich zurück, was wohl am Eve lag. "Eve,Evee!", antwortete der Baumgeist begeistert.


1 071

11.04.2024, 10:30

Zen

Es war eine Erleichterung zu wissen, dass sich Hoku um Eve kümmern würde, solange Willow und ich ein ernstes Gespräch mit meinen Eltern führten. Vorausgesetzt es waren beide da. Gut möglich, dass sich meine Mutter zurzeit in Nordun aufhielt, immerhin hatte sie ihr eigenes Reich zu führen und wichtige Aufgaben zu erledigen. So oder so würde sich die bedrohliche Neuigkeit schnell in der Familie verbreiten.
Ich schaffte es ein belegtes Brötchen und ein paar Kekse zu essen, dann räumten wir gemeinsam den Tisch auf. >Viel Spaß euch beiden.< wünschte ich den Naturgeistern, bevor sie in den Garten hinaustraten. Das herrliche Wetter lud förmlich zum Entspannen ein, aber das musste warten. Ich seufzte leise, mein Blick wanderte zurück zu Willow. >Bereit?<

Kersia

Während ich die Gruppe anführte, war ich mir jeden schlagenden Herzens bewusst. Die Eindrücke prasselten auf mich ein wie starker Regen. Es gab kurze Momente, in denen ich die Orientierung verlor… in denen ich gedanklich abschweifen und mich dem Ruf der Strömung hingeben wollte. Dann begann meine Haut unwirklich zu schimmern und ich wachte aus diesem traumähnlichen Zustand auf, konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe. Ich musste die Schiffe nicht bis zur Insel Ignulae führen, nur aus diesem Ort der Stille hinaus in die lebendige See schaffen.
Unter mir leuchteten die blauen Kristalle unheilvoll. Ihr Sog war stärker denn je. Sie reagierten auf meine Magie und wollten sie sich einverleiben. Es würde zu diesem schaurigen Ort passen, wenn plötzlich die felsigen Finger zum Leben erwachten, aber daran wollte ich nicht zu lange denken.
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1 072

14.04.2024, 17:05

Jahwe


Ich lehnte mich im Stuhl zurück und atmete tief durch. Ich musste jetzt weiter funktionieren und hinausgehen. Es gab auch andere Pflichten, die ich erfüllen musste. Auch wenn ich sofort aufbrechen wollte und nach dem Verbrechern suchen wollte. Aber das ging nicht mehr im Alleingang, ich hatte eine Verantwortung zu tragen und die Besprechung würde gegen Mittag stattfinden. Ich erhob mich vom Stuhl und verließ den Raum. Es war Zeit ein König zu sein und Nalu folgte mir wie ein Schatten.

Willow


"Man ist nie bereit schlechte Nachrichten zu überbringen, aber gemeinsam werden wir es schaffen", antwortete ich ihm und nahm seine Hand. Wir verließen den Garten, als wir uns von den Naturgeister verabschiedeten und mein Blick blieb auf das Schloss gerichtet, dass von hier aus gut zu erkennen war. "Kannst du mich danach zu eurem heiligen Baum führen? Vielleicht kann ich da was mehr spüren. Er hatte unsagbare Schmerzen", bat ich Zen.


1 073

16.04.2024, 13:21

Zen

Ich schob meine Finger zwischen ihre, während wir uns auf den Weg zum Palast machten und legte mir in Gedanken zurecht, wie ich das Thema am besten ansprechen sollte. Nicht wegen meinen Eltern, denn sie würden die schlechten Nachrichten besser auffassen als ich. Sie hatten viel Übung darin. Ich hingegen konnte nur an meinen Bruder und Cael denken, die zwar große Dinge bewirkten, aber gleichzeitig in einen unaufhaltsamen Krieg gedrängt wurden. Ein Krieg, der scheinbar auch uns erreichen würde.
>Am besten begleitet uns mein Vater zum Baum. Er hat eine enge Beziehung zu Sakrazhue und kann dir bestimmt dabei helfen eine Verbindung aufzubauen.< Mir tat der Gedanke weh, dass dieser wundervolle, heilige Baum unter Schmerzen litt.

Kersia

Sobald wir die funkelnde Landschaft der Stille hinter uns ließen, veränderten sich die Schwingungen im Wasser. Es wurde ein Stück dunkler, da die Tiefe unter uns jegliches Licht verschluckte, aber es lauerte zumindest keine Gefahr. Wind und Wellen erleichterten den Weitertransport der schweren Handelsschiffe, bis wir uns weit genug von der Stillen See entfernt hatten und ich die urtümliche Magie langsam in mir zurückzog. Dieser Vorgang fühlte sich jedes Mal unnatürlich an. Als würde ich Freiheit einsperren. Einen Teil von mir selbst. Ich hatte mich zwar mit der Zeit daran gewöhnt, nur änderte das nichts am Gefühl der Unterdrückung.
Ein paar Atemzüge lang hielt ich die Augen geschlossen, während ich das Band zu themia trennte und wieder Herrin meiner Sinne wurde. Ich fühlte mich kleiner, teils schwächer. Meine Haut zu eng und unpassend. Als ich dann die Augen öffnete, war das Licht im Amulett erloschen. Keine Magie mehr. Stattdessen vernahm ich mehrstimmigen Jubel. Die Schiffsleute freuten sich über den guten Ausgang ihrer Reise. Den Rest würden sie auch ohne unsere Hilfe schaffen.
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1 074

17.04.2024, 18:38

Jahwe


"Guten Tag euer Majestät", kam mir ein älteren Mann entgegen: "Ich bin Fridolin Simms, ihr erster Butler. Aufgrund der Umständen war es mir verwehrt Sie zu empfangen. Ich weiß es ist ein tragischer Tag, aber erlauben Sie mir Ihre Aufmerksamkeit?" Ich musterte ihn. Sein dunkles Haar wurden an den Seiten von silbrigen Strähnen durchzogen, feine Fältchen hatten sich in seinem Gesicht vergraben und die blauen Augen musterten mich wachsam. Die schlichte, dunkle Kleidung besaß keine einzige Falte und die Arme waren hinter seinem Rücken. "Ein Butler", wiederholte ich das veraltete Wort. "Ja, euer Majestät. Meine Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass eure Bedienstete ihren haushälterischen Aufgaben nachgehen, dass das Schloss sich in einem tadellosen Zustand befindet und zudem ist Ihr Wohlbefinden auch mir zugeteilt", antwortete er.

Willow


Einverstanden nickte ich und fragte mich welche Botschaften ich von dem heiligen Baum spüren würde. Vor allem fragte ich mich, ob er mich wieder in die Zwischenwelt führen würde. Dass ich es konnte war für mich wirklich eine neue Sache, aber es verunsicherte mich nicht. Denn wir Elfen kamen einst aus der Zwischenwelt bis wir uns dieser Welt angepasst haben und einige Ursprünglichen verloren gingen. Ich war dem alten Volk näher, als die meisten Elfen, da ich wirklich mit der Natur gelebt hatte. Jedenfalls durfte ich diese Gabe nicht ungenutzt lassen, sondern sollte lernen sie nutzen zu können.



1 075

18.04.2024, 12:45

Zen

Im Palast wurden wir von jeder vorbeigehenden Person begrüßt. Höflich, respektvoll. Es hatte bereits die Runde gemacht, dass Willow und ich zusammenlebten und ein Liebespaar waren. Getuschel gab es also nur, wenn etwas völlig Unerwartetes passierte und das war mir ganz recht.
Bevor wir in den Flur abbogen, der uns zum Arbeitszimmer meines Vaters führte, reichte ich einem Wachen die Nachricht, die er dem Waisenhaus sowie Willows Arbeitgeber überbringen sollte. Er neigte den Kopf und ging mit schnellen Schritten davon. Es gab durchaus Vorteile, wenn man zum königlichen Geschlecht gehörte. Es wurden weder blöde Fragen gestellt noch Aufgaben lange hinausgezögert.
Vor der aus dunklem Holz gefertigten Doppelflügeltür blieben wir schließlich stehen. >Solltest du irgendwann in Zukunft meine Eltern aufsuchen wollen, dann halte nach unbewachten Räumlichkeiten Ausschau. Die beiden halten es nicht für nötig beim Arbeiten bewacht zu werden.< Nicht umsonst gehörten sie zu den stärksten Persönlichkeiten der Welt.
Ich klopfte kurz an, hörte ein volltönendes Herein und öffnete die Tür. Dahinter erwartete uns mein Vater, der am Schreibtisch saß und Papierkram erledigte. Ein vertrauter Anblick.

Kersia

Geia schwamm an meine Seite und legte mir eine Hand auf die Schulter. Sie sah mich aufmerksam an, wusste von den Nachwirkungen der Magie. >Geht es dir gut? Brauchst du einen Moment für dich allein?<
Ich schüttelte den Kopf. >Es ist gleich vorbei. Ich würde mich noch gerne verabschieden, bevor wir zurück schwimmen.<
>Du hast das wirklich gut gemacht. Diesmal hast du weniger wie eine Tiefseequalle geleuchtet.< Ihre scherzhafte Bemerkung entlockte mir ein kleines Lächeln. Ich schüttelte alles Erdrückende von mir ab, straffte die Schultern und durchbrach wenig später die Meeresoberfläche, um mir ein Bild von den Seefahrern zu machen. Ihre freudigen Ausrufe waren nun deutlich zu hören. Einige begannen bereits ihre Positionen einzunehmen oder wirkten elementare Magie. Es musste schrecklich gewesen sein, einen Teil von sich zu verlieren. Wie ein Musiker seine Stimme. Oder ein Vogel seinen Flügel. Ich konnte das gut nachvollziehen.
Nakola tauchte ebenfalls auf und quiekte gut gelaunt mit. Das lenkte die Aufmerksamkeit der Besatzung zu unserer Gruppe. Breit lächelnd hob ich die Hand, grüßte sie und sog ihre herzliche Dankbarkeit in mich auf. Junge Gesichter blickten mir entgegen, ihre Augen leuchteten. Ein kleines Mädchen zeigte mit dem Finger auf mich. >Schau mal Mama, die ist sooo schön! Ich will auch eine Meerjungfrau sein.<
Ich verkniff mir den Kommentar, dass ich keine Meerjungfrau, sondern eine Sirene war. Wenn wir unsere eindeutigen Merkmale versteckten, um niemanden zu verschrecken, führte das oft zu Missverständnissen. Da mich das nicht sonderlich störte, schenkte ich der Kleinen ein Lächeln und sah weiter zum groß gewachsenen, älteren Mann, der sich als Kapitän vorstellte. Äußerst attraktiv für sein sterbliches Alter und genau wie alle anderen sehr dankbar für die Hilfe.
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1 076

20.04.2024, 15:32

Jahwe


Ich machte ihm sofort klar, dass ich alleine mich anziehen konnte. Sein kritischer Blick musterte mein zerknitterten Kragen. Schließlich führte er mich durch das Schloss, stellte mir das entgegenkommende Personal vor und erklärte mir deren Funktionen. "....Nun, Sie sollten sich bald nach einem Sekretär Ausschau halten. Der Ehemaliger ist schon vor einiger Zeit in die Alterspause gegangen", meinte der Butler. "Ist notiert", antwortete ich ihm. Ich würde bei der Verwaltung definitiv Unterstützung brauchen und ich mussten auch bald ein paar Beratern auswählen, die ich vertrauen konnte. "Es ist bald Mittag, wünschen Sie sich vor ihrem nächsten Termin eine Mahlzeit oder erst danach?", erkundigte sich Simms. Meine Augen verdunkelten sich und ich spürte die Schwere der Schuld. "Ich würde gerne davon eine kleine Mahlzeit einnehmen", antwortete ich ihm. Simms nickte: "Wenn Sie mich erlauben, ich werde mich darum kümmern." Mit einem Wink entließ ich ihn und fuhr schließlich durch meinem Haar. Mein Blick wanderte zu Nalu: "Was ist bisher dein Eindruck?" "Bislang scheint mir das Schloss sauber zu sein. Aber mir gefällt es nicht, wie nahe uns die goldene Maske kommt und nun andere ahnungslose Menschen mit hineinzieht. Es scheint, als würde bald was Großes bevorstehen. Willst du das wirklich intern regeln? Immerhin ist diese Sache eine Zusammenarbeit mit Königin Azuria, da sie in gewissensweise ebenfalls involviert ist", antworte er mir. Leicht schüttelte ich den Kopf: "Nein....schicke ihr eine Botschaft, dass die goldene Maske wieder zugeschlagen hat." "Ich bin gleich wieder zurück", entfernte sich Nalu von mir. Ich trat an einem Fenster. Von hier aus hatte ich einen Blick auf die Stadt vor mir und die Brücke als Verbindung. Einen Moment schloss ich die Augen. Sah wieder die Bilder auf dem Marktplatz. Langsam öffnete ich sie wieder. Sollte ich wirklich weiter auf meinem Thron beharren, wenn meinetwegen Menschen starben und noch mehr Unschuldigen starben, wenn wir nicht die goldene Maske fanden? Die Drohung war unmissverständlich. Mein Blick verhärtete sich, als ich mich an meinem Eid an das Volk erinnerte. Dass ich es mit meinem Leben beschützen würde. Die goldene Maske würde nicht aufhören, wenn ich verschwand. Wenn sie meine Existenz auslöschte. Das hier war nur der Anfang.

Willow


Ich nickte leicht. Ich würde nicht häufig das Schloss aufsuchen, aber Zen zu diesen regelmäßigen Familienessen begleiten, weil es ihm wichtig war. Es sei denn etwas war mit Zen, dann würde ich sie natürlich aufsuchen. Ich musterte sein Vater, der vor seinem Schreibtisch saß. Seine Präsenz füllte den Raum aus, ich spürte seine brodelnde Macht. Eine Macht, die er nutzen konnte, um etwas ins Verderben stürzen zu lassen oder etwas Gutes zu tun. Wären wir uns nicht vorher öfters begegnet, wäre er nicht der Vater von Zen und würde ich nicht wissen, dass er gut war, hätten meine Urinstinkten auf diese Macht reagiert. Mein Blick wanderte zu Zen, damit er als erster die Worte ergriff.


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21.04.2024, 12:59

Zen

Vaters flammengoldener Blick wanderte von mir zu Willow und wieder zu mir zurück. Er ließ die Blätter in seiner Hand sinken. >Guten Morgen, ihr beiden. Ihr seht aus, als hättet ihr schlechte Neuigkeiten für mich.<
Das musste wohl an meinem ernsten Gesichtsausdruck liegen. Ich führte Willow zu den gemütlichen Stühlen vor dem Schreibtisch, setzte mich und suchte nach dem richtigen Ansatz. >Ist Mutter heute hier? Es handelt sich um ein ziemlich großes Thema, das uns alle betrifft.<
>Sie kommt morgen wieder. Wenn es dringend ist, kann ich sie aber anrufen und sie bitten ihre Termine abzusagen.< Er wollte nach dem magischen Spiegel greifen, doch ich schüttelte den Kopf. Ich war zu ungeduldig. Ich konnte nicht mit dieser schweren Last auf ihre Rückkehr warten.
>Krieg wird unser Land befallen. Willow hat sich von Sakrazhue in die Zwischenwelt führen lassen.< Ich drehte den Kopf in ihre Richtung, ein stummes Zeichen, dass sie ihm alles erzählen konnte, was sie gesehen hatte.

Kersia

Guten Gefühls verabschiedeten wir die Reisenden. Die vielen Komplimente und verträumten Blicke stimmten mich froh. Gleichzeitig wirkte sich dieser Akt positiv auf meinen Ruf aus. Eine Sache, die meiner Mutter ziemlich wichtig war, da meine wechselhafte Stimmung den ein oder anderen Skandal losgetreten hatte. Zugegeben, in letzter Zeit war ich vorbildlich unterwegs - bis auf meine nächtlichen Ausflüge. Aber das empfand ich kaum als Skandal, ich lebte mich aus und das durfte doch wohl erlaubt sein. Natürlich verstand ich den Sicherheitsgedanken von Geia, nur erschien mir das Drumherum manchmal zu viel.
>Steht noch etwas an, wovon ich wissen muss?< fragte ich meine Freundin, während ich auf Nakolas Rücken glitt und die Arme um ihn schlang. Die anderen Wächter hielten respektvollen Abstand zu uns. Wachsam, jederzeit zum Angriff bereit.
>Die Königin möchte dich sprechen, sobald sie Zeit hat. Und bevor du mich fragst, ich weiß nicht, worüber…< Mmh, mir wäre es lieber, ich wüsste, auf was ich mich einließ, aber ich würde sowieso nicht ablehnen. Zeit mit meiner Mutter war kostbar, weil sie immerzu schwer beschäftigt war.
Als wir dann endlich heimisches Gewässer erreichten, dachte ich an Jahwe und an das, was passiert sein könnte. Es musste mit der Goldenen Maske zusammenhängen. Seit er an die Öffentlichkeit getreten war, jagten sie ihn wie wilde Hunde und stellten hinterlistige Fallen. Nun, da er offiziell König war, würde man sicherlich mehr Druck ausüben. Ihn in die Enge treiben wollen, damit er aufgab und den Thron räumte. Hier allerdings konnte ich dem Motiv dieser Leute nicht folgen. Selbst wenn Jahwe von der Bildfläche verschwand, würde die Führung auf meine Mutter zurückfallen. Das Volk kannte sie. Und mich. Wir waren immer noch da. Warum hatten sie still und heimlich in den Schatten unsere Regentschaft geduldet, nur um jetzt grauenhafte Maßnahmen zu ergreifen? Was war so schlimm daran, dass Jahwe sein Blutsrecht geltend machte? Es musste mehr dahinterstecken, als es den Anschein machte. Ein Rätsel, das es zu lösen galt, aber mir fehlten wichtige Anhaltspunkte und das nervte mich.
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1 078

22.04.2024, 19:07

Jahwe


Nach der kleine Mahlzeit befand ich mich wieder im Besprechungsraum und breitete auf dem großen, runden Tisch eine Karte aus. Zusätzlich daneben noch die Karte dieser Stadt. Ich hatte bereits Stellen markiert, wo es ein Zusammenstoß mit der goldene Maske gab. Das hatte ich in den letzten Jahren bereits getan, aber dennoch hatte es mir nie richtig weitergebracht. Gefühlt waren sie überall und gleichzeitig nirgendwo. Der General kehrte mit einer kleine Truppe zurück, die die königlichen Wachen waren. Ich musterte Jeden eingehend, meine Magie tastete sie unbemerkt und kam zum Entschluss, dass sie vertrauenswürdig waren. Auch wenn sie von Königin Azuria eingestellt werden und ich ihr vertraute, musste ich dennoch selbst sichergehen.

Willow


Ich legte meine Hände auf dem Schoß und sah den König ernst an: "Der heilige Baum hat mich im Schlaf besucht und mich in die Zwischenwelt geführt. Er hat mich zu einer Frau gebracht, die aus der andere Welt stammt. Aus der Welt, wo dein Sohn Ryu und dessen Freund Cael ist. Sie hat mir von einem dunklen Kaiser erzählt, von Dämonen und finstere Macht. Es herrscht dort Krieg und dieser Krieg wird auch auf uns zukommen. Wie, wann und warum, weiß ich noch nicht. Aber ich soll ausrichten, dass wir uns vorbereiten müssen. Und ich soll sagen, dass Ryu und Cael für die Welt dort Hoffnungsträger sind und es geht ihnen soweit gut. Ich möchte mit dem heiligen Baum sprechen, er hat Schmerzen und ich werde lernen selbst in die Zwischenwelt reisen zu können, dann gibt es die Möglichkeit, dass ich als Botin neue Informationen mitbringe und Nachrichten überbringe. Denn diese Möglichkeit wird vielleicht unsere Trumpfkarte sein."


1 079

23.04.2024, 15:38

Zen

Es nochmal zu hören, machte die Sache realer, greifbarer. Mir wurde ganz flau im Magen. Ich widerstand dem Drang meine Finger in meine Oberschenkel zu bohren, während mein Vater keine Miene verzog. Krieg war kein Fremdwort in unserer Welt, besonders nicht in seiner. Ich war ein Kind gewesen, hatte mehr Frieden als blutige Kämpfe und Opfer erlebt. Mir machte es Angst, dass uns erneut Dunkelheit einholen wollte.
Als Willow ihre Rede beendete, herrschte kurz angespannte Stille, in der sich mein Vater in seinen Sesselstuhl zurücklehnte. >Jetzt macht alles mehr Sinn.< seufzte er schwer. Bevor ich irritiert nachfragen konnte, fuhr er ernst fort.
>Sakrazhues Energie hat sich in letzter Zeit verändert. Ich beobachte das schon eine Weile und habe mich mehrmals gefragt, woran das liegen kann. Es ist eine große Erleichterung zu erfahren, dass es zumindest Ryu und Cael gut geht.< In dieser Hinsicht ging es mir genauso. Hauptsache, die beiden waren wohlauf. >Jadis hat auch von seltsamen Veränderungen gesprochen. Die Windgeister… sie sind unruhig. Sie flüstern wirres Zeug. Im Grunde nichts Neues, nur in den klaren Momenten schnappt sie besorgniserregende Worte auf. Wie den Geruch von Asche. Von Rauch und Feuer.<
Ich hörte das zum ersten Mal. Es lag mir auf der Zunge, warum sie mich nicht eingeweiht hatten, doch so wie ich sie kannte, wollten sie absolut sichergehen, ob sich eine allgemeine Aufregung lohnte. Offenbar war es genau zu diesem Punkt gekommen.
>Erst gestern hat Azuria von ähnlichen Phänomenen berichtet. Meerwesen, die sich untypisch verhalten. Wechselhafte Strömungen und Spannungen in der Tiefsee.<

Kersia

>Sia? Äh… Sia? Das ist der falsche Weg zum Palast!<
Ich war dermaßen vertieft in meine Gedanken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wohin Nakola mich führte. Er war meinem unausgesprochenen Gefühl gefolgt. Genau wie Geia mir. Sie sah mich fragend von der Seite an, Arme vor der Brust verschränkt und das grüne Haar im kristallklaren Wasser schwebend. Ich tauchte kommentarlos auf und blinzelte ins warme Sonnenlicht. Wir waren am Ufer, von dem man zum gut versteckten Tunneleingang gelangte, durch den man in die Stadt marschierte. Im Untergrund. Wie vor nicht allzu langer Zeit, um unbemerkt die Arena zu erreichen.
>Darf ich auch an deinen Gedanken teilhaben?< versuchte es Geia nochmal und entlockte mir damit ein nachdenkliches Summen. >Schick bitte die Wachen weg. Sobald meine Mutter Zeit für mich hat, kehre ich zurück zum Palast, aber bis dahin möchte ich ein paar Nachforschungen anstellen.<
>Nachforschungen?<
>Ich weiß, du hasst meine Alleingänge, aber könntest du mir zuliebe herausfinden, was heute Morgen vorgefallen ist? Ich werde solange zu dieser Hütte gehen, in der wir der Goldenen Maske ein blutiges Geschenk hinterlassen haben.< Wenn alle anderen auf eine Sackgasse stießen oder auf Anraten meiner Mutter schwiegen, musste ich selbst irgendwo anfangen. Dann konnte ich jegliches Scheitern niemandem zuschreiben. Nur mir allein.
>Du glaubst, ich lasse dich allein in diese Hütte gehen? Bei meinem Glück gerätst du gerade dann in Gefahr und wessen Kopf wird rollen?< Sie spritzte mich nass, bevor ich etwas erwidern konnte. >Ganz genau. Meiner!<
Ich verdrehte die Augen. >Heb dir die Dramatik für Ledas Theaterstücke auf. Wenn deine Abwesenheit mir einen bedeutsamen Hinweis gibt, werde ich erst recht alleine hingehen. Außerdem… je schneller du herausfindest, was vorgefallen ist, desto eher bist du wieder an meiner Seite und wir können zusammen grübeln.<
>Du bist unfassbar anstrengend.<
>Du auch. Schätze deswegen sind wir beste Freundinnen geworden.< konterte ich trocken und zeigte ein kleines Lächeln.
Geia seufzte schwer. >Eine Stunde. Ich gebe dir eine Stunde Ermittlerin zu spielen. Wenn ich nicht rechtzeitig da bin, wartest du am Ufer auf mich. Das ist meine einzige Bedingung.<
>Abgemacht.< Besser als nichts. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und tauschte daraufhin das erfrischend kühle Nass gegen feuchtwarme Inselluft.
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1 080

26.04.2024, 17:35

Jahwe


Sobald der letzte Mann den Raum verließ, sank ich voller Erschöpfung tief in den Stuhl und starrte einen Moment leer die ausgebreitete Karte vor mir an. Dann begannen meine Gedanken sich zu regen und zu drehen, spulten die letzte Stunde nochmals ab. Es würde zur verschärfte Kontrollgänge in der Stadt geben ohne dabei aufzufallen, auch hier auf dem Schloss würden die Wachen noch aufmerksamer ihren Aufgaben nachgehen. Vor allem würden einige Schutzbarrieren wieder aktiviert werden, damit keine Eindringlinge hineinkommen konnten. Es würden auch mehr Späher ausgesandt werden, um nach den anderen Ortschaften Ausschau zu halten. Zudem hatten alle in diesem Raum einen Magie-Eid abgelegt, damit nichts nach außen dringen konnte. Nur die Eingeweihten konnten sich austauschen. Und sollte Jemand in die Gefangenschaft von der goldene Maske geraten würde der Zauber dafür sorgen, dass die empfindliche Informationen nicht herausgequetscht werden konnte. Ich hoffte es würde niemals dazu kommen. Jeder kannte hier das Risiko.

Willow


Der König wirkte nicht überrascht, sondern es schien die Auffälligkeiten zu bestätigen, dass etwas nicht stimmte. Was in der andere Welt geschah schien Auswirkungen auf unsere Welt zu haben. "Das was auf uns zukommen wird, ist schon viel näher als gedacht", stellte ich fest: "Wir dürfen nicht so weit zulassen, dass das Gleichgewicht der Welt wieder aus den Fugen gerät. Aus dem letzten Krieg wissen wir, was es mit der Welt gemacht hat."