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441

24.11.2013, 00:17

Max:

Ich wusste gar nicht, was ich erwidern sollte, also nickte ich nur. Ihre Anwesenheit, ihre Nähe brachte mich so aus der Fassung und doch fragte ich mich, was wollte sie hier? Immerhin hatten wir uns bereits seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen oder gesprochen. Was führte sie also hierhin?
***Urlaub**** 8)

442

24.11.2013, 00:35

Mia:

Verlegen setzte ich mich auf seinen Sessel und spielte mit den Fingern weiteren an der Wolle des Pullovers. 'Reiß dich zusammen, Mia!', dachte ich und holte leise Luft. Ich schaute Max an und musste kaum merklich schlucken. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "Ziemlich kalt draußen", versuchte ich schließlich irgendwann ein Gespräch anzufangen und hätte fast gegen meine Strin geklatscht. Die Worte klangen so dämlich und so überflüssig. Ich seufzte. Das hatte ich ja toll hingekriegt.
"Max ... ich ... habe davon gehört."
Ich senkte den Blick und traute mich erst nach ein paar Sekunden, in seine Augen zu schauen.

443

25.11.2013, 13:24

Aber sie weiß es ja nur, weil sie gelauscht hat ;)

Max:

Natürlich, wie konnte es auch anders sein. Die ganze Welt schien zu mit dem armen Max Mitleid zu haben. Mein Gesicht verzog sich vor Wut.
"Wenn du nur deswegen vorbeigekommen bist, um dein Mitleid zu bekunden, weil meine Freundin mich verlassen hat, dann kannst du sofort auch gehen." - sagte ich und versuchte nicht auszurasten, wie in den letzten Tagen meiner Mutter gegenüber. "Ich brauche kein Mitleid, ich brauche gar nichts." - schmetterte ich ihr entgegen.
Ich freute mich, als ich Mia durch die Tür reinkommen sah, doch jetzt wollte ich einfach nur alleine sein.
"Ich schaffe es schon alleine." - sagte ich schon etwas leiser.
Nein, ich würde es niemals schaffen.
***Urlaub**** 8)

444

25.11.2013, 17:03

ja :)

Mia:

Sein Blick verriet mehr als seine Worte: Er würde das nicht alleine schaffen. Und ich wollte ihn unterstützen und ihm Trost spenden. Genau deshalb blieb ich sitzen.
"Okay", sagte ich mit klarer und überzeugter Stimme. "Ich werde dich nicht über die Sache ansprechen und ich werde dich auch nicht mit meinem Mitleid quälen."
Ich holte tief Luft.
"Aber lass mich ... hier bleiben. Ich möchte nur, dass du nicht von den Gedanken immer mehr in die Trauer verfällst. Ich kenne das, wenn die Gedanken einen nciht loslassen wollen und es immer weiter bergab geht. Doch ich weiß auch, dass es hilft, wenn jemand bei einem ist, um das zu überstehen. Wir müssen nicht darüber reden, wenn du möchtest. Aber ich habe eine Idee, was wir machen könnten, auch wenn das völlig absurd klingt."
Meine Wangen liefen rot an, vor Anstrengungen, vor Emotionen und vor Scham und Schüchternheit, über die Worte, die ich gleich sagen würde.
"Lass uns zusammen in die Küche gehen und einen Kuchen backen, einverstanden? Ich weiß, dass klingt ... naja, komisch aber ... du brauchst Ablenkung, Max. Von allem."
Ich lächelte ihn sanft und schüchtern zugleich an, teils auch peinlich berührt, weil ich das Gefühl hatte, dass mein Vorschlag mehr als nur dämlich war. Wie hatte ich so etwas auch nur vorschlagen können?

445

25.11.2013, 20:24

Max:

Ich sah sie an. Voller Fragen, voller Verwirrung.
"Kuchen backen?" - wollte ich wissen und lachte böse auf. "Mia, ich bin quärschnittsgelähmt, meine Freundin hat mich verlassen und du denkst, dass es mir besser gehen würde, wenn wir zusammen einen Kuchen backen würden?" - diese Wörter wurden von mir ziemlich hart und wütend ausgespuckt.
***Urlaub**** 8)

446

25.11.2013, 20:35

Mia:

Seine Worte schwächten mich, ließen mich fast kehrtmachen und weinen. Doch dann, ich stellte es fest: 1. Bei Max half nur die strengere Maßnahme. 2. Ich wollte ihn nicht traurig sehen und wollte, dass er kämpfte! So ging ich zu ihm und stützte mich ab, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte.
"Ja, genau das denke ich. Du darfst dich nicht von den Gedanken fertig machen lassen, Max. Du hast etwas besseres verdient, ich weiß, aber manchmal, da passieren Dinge, die einen erschüttern. Aber man muss weiter kämpfen, Kämpfer gewinnen, festo hartnäckiger sie sind. Du willst Gründe, um zu kämpfen? Schau dich um. Was liegt in deinem Zimmer? Kleine Motorräder, Alben ... Du könntest Sänger werden, du könntest wieder Motorräder reparieren, du könntest Leben retten ... Du darfst nicht aufhören zu kämpfen, Max. Für deine Mom, für deine Freunde, für deine Familie, für ... m ... für alle."
Ich sah ihm bestimmt in die Augen.
"Du backst jetzt mit mir diesen verdammten Kuchen!"

447

25.11.2013, 20:51

Max:

Bei ihren Worten schrak ich zusammen, doch ich konnte nicht weglaufen, obwohl ich es jetzt gerne gemacht hätte.
"Wie soll ich kämpfen?" - fragte ich sie außer mir. "Im Rollstuhl und mit Herzschmerz?" - meinte ich weiter. "Für mich gibt es keine Zukunft, Mia. Das einzige war ich nun möchte ist, dass ich in Ruhe gelassen werden." - ich drehte meinen Kopf zur Seite.
***Urlaub**** 8)

448

25.11.2013, 21:35

Mia:

"Du möchtest aufgeben?", flüsterte ich, meine Stimme verklang zum Schluss.
Ich schloss kurz die Augen. Mitleid. Trauer. Alles rebellierte in mir.
"Weißt du, es gibt Leute, die alles verloren haben, deren Kinder kurz vor dem Tod wegen einer nichtheilbaren Krankheit sind, die einsam sind und sie, sie geben nicht auf. Sie kämpfen weiter. Du hast viel verloren, ich weiß, aber du könntest zumindest wiede laufen und dann würdest du ein neues Leben anfangen. Du hast eine Chance."
Ich trat einen Schritt zurück.
"Aber wenn du sagst, ich soll gehen... Dann werde ich das auch tun."

449

25.11.2013, 21:45

Max:

Ich hätte ihr so gerne geglaubt, doch die Ergebnisse der Therapie sprachen für sich, denn es gab keine. Meine Beine spürte ich immer noch nicht.
"Es gibt kein zweites Leben für mich." - sagte ich und ließ den Kopf händen. Tränen brannten mir in den Augen. "Und jetzt bitte ich dich zu gehen."
***Urlaub**** 8)

450

25.11.2013, 22:07

Mia:

Ich hatte ihm den Rücken zugedreht, kniff jetzt die Augen zu, um nicht zu weinen und nickte, als er sagte, ich solle gehen.
"Jeder, hat ein zweites Leben, Max. Auch du. "
Mit gesenktem Kopf griff ich nach meiner Tasche, wischte schnell die Tränen weg. Warum gab ich so schnell auf? Ich verstand nicht. Mit zusammengepressten Lippen, die sonst zitterten, um ein Wimmern oder Schluchzen loszulassen, ging ih zur Tür und öffnete sie.

451

25.11.2013, 22:09

Max:

Ich presste die Lippen fest zusammen, um nicht nach ihr zu rufen und sie zu bitten, hier zu bleiben. Ich wollte nicht schwar sein, aber ich wollte ihre Hilfe.
"Auf Wiedersehen." - sagte ich nur entgegen meinen Gedanken.
***Urlaub**** 8)

452

26.11.2013, 17:49

Mia:

Mit gesenktem Kopf drückte ich die Türklinke herunter und verließ das Zimmer. Mit einem freundlichen Lächeln sagte ich ihr, dass falls sie meine Hilfe brauchen würde, sie meine Nummer hätte und sie mich anrufen konnte. Dann verließ ich das Haus, aufgelöst und traurig. Draußen spazierte ich im chinesischen Garten, dort, wo mich Max vor Monaten nach dem Unfall im Rosenbusch ins Krankenhaus gefahren hatte. Seufzend setzte ich mich auf die Parkbank, da bekam ich einen Anruf.
"Hey, Prinzessin. Wie geht es dir?"
Rons Stimme zu hören tröstete mich, aber die Trauer blieb, fest und unbezwingbar.
"Mir geht es... schlecht, Ron", sagte ich ehrlich und seufzte niedergeschlagen.
"Was ist passiert? Ich nin sofort bei dir, Schönheit. Wo bist du?"
"Im chinesischen Garten", sagte ich leise.
"Bin gleich da", er legte auf.
Ich schaute mich kurz um und dann auf meine Hände. Fie großen Sorgen um Max plagten mich und die Tatsache, dass ich so schnell aufgegeben hatte, machte mich verzweifelt.

453

26.11.2013, 21:27

Hallo :D


Max:

Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Also sie auch. Auch Mia gab ich auf, ohne sich mehr zu bemühen. Ich weiß, es war nicht fair von mir, ihr Vorwürfe zu machen, da ich sie selbst weggeschickt hatte. Trotzdem machte es mich traurig, dass sie gegangen war, denn trotz meiner Worte, schieen meine Augen nach Aufmerksamkeit, flehten sie an, zu bleiben, mich zu trösten, meine Tränen wegzuwischen, die jetzt meine Wangen entlangrannten.
So gerne hätte ich sie aufgehalten, ihr offenbart, was in mir vorging, doch ich wollte nicht schwach wirken, obwohl ich in meiner jetzigen Situation durchaus einen Grund dazu hätte, mich im Mitleid zu sullen.
Ich rollten bis zu meinem Bett und versuchte mich ins Bett zu hieven, dabei versagten meine Arme und ich stürzte auf den Boden.
"Scheiße." - weinte ich verzweifelt. Ich hatte keine Schmerzen, aber meine Hilflosigkeit schmerzte um so mehr. Meine Mutter kam in mein Zimmer gerannt und zog mich hoch in mein Bett.
"Alles in Ordnung?" - große Sorge sah ich in ihren grauen müden Augen. "Tut dir etwas weh?" - fragte sie und ich schüttelte bloß mit dem Kopf.
"Es ist alles so unfair." - schluchzte ich nur. Auch meine Mutter fing an zu weinen und drückte mich an sich.
***Urlaub**** 8)

454

26.11.2013, 21:43

guten Abend :D

Mia:

Als Ron kam, ging es mir - ich verstand es nicht - nicht besser. Und als ich dann irgendwann nach Hause fuhr ohne im zu sagen, was vorgefallen war, weil ich zu niedergeschlagen war, dachte ich nach. Ich hätte dort bleiben sollen, ich bereute es, ihn im Stich gelassen zu haben. Aber er hatte mich fortgesschickt und dennoch... ich fühlte mich feige und schlecht. Und wenn mich jetzt jemand fragen würde, warum ich weggegangen war, ich hätte nicht antworten können. Als ich nach Hause kam und bei Seb anklopfte, sah ich einen schockierenden Anblick. Sophie und Seb, aneinander kuschelnd und einen Film schauend. Schnell schloss ich die Tür wieder.
"Mia?", hörte ich Seb überrascht sagen.
Ich ging auf mein Zimmer und setzte mich auf das Bett. O je... es wurde alles schlimmer...

455

26.11.2013, 21:55

Max:

Meine Mutter strich mir behutsam über den Rücken, wie sie es getan hatte, als ich noch klein war und mich bei ihr ausweinte, wenn die größeren Kinder mich geärgert hatten. Ich weinte und konnte einfach nicht aufhören.
"Es ist alles gut." - meinte sie leise in mein Ohr und langsam glaubte ich es sogar und mein Schluchzen wurde leiser und auch die Tränen versiegten.
"Ich bin müde." - sagte ich zu ihr und wisch mir über das Gesicht.
"Okay." - sie half mir ins Bett und deckte mich zu. "Schlaf schön." - sie küsste mich auf die Stirn und strich mir über das Haar. "Ich liebe dich, Maximilian."
"Ich dich auch, Mama." - ich lächelte sogar und sie erwiderte.
Sie zog mir die Decke noch bis zum Kinn und verließ dann mein Zimmer. Erneut blieb ich alleine mit meinen Gedanken, doch jetzt ging es mir schon besser, auch wenn ich immer noch keinen Ausweg und auch keine Hoffnung hatte.
***Urlaub**** 8)

456

26.11.2013, 22:01

Mia:

Ich hörte, wie es an meiner Zimmertür klopfte unf antwortete nicht. Als Max reinkam - zum Glück ohne Sophie -, sah ich ihn nicht an.
"Mia? Können wir kurz reden?"
Ich verschränkte die Arme.
"Lass doch deine Freundin nicht warten", erwiderte ich.
"Mia...", sagte er bittend.
"Wie kann man so etwas tun, Max? Kannst du mir das bitte erklären?"
Seb schwieg, wie erwartet.
"Bitte, ich habe keine Lust, mit dir zu reden."
Er nickte.
"Lass uns später reden. Bitte, ja?"
Ich schwieg und er ging aus dem Zimmer.

457

26.11.2013, 22:06

Max:

Irgendwann schief ich doch ein, weil ich wahnsinnig müde war. Am nächsten Tag sah die Welt schon besser aus, dennoch beschloss ich meine Therapie nicht fortzusetzten, weil sie für mich nur vergebliche Liebesmüh war.
***Urlaub**** 8)